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Eine Freundschaft mit komischen Wendungen

auf seltsamen Wegen
von

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Du wirst ihn immer beschützen!

Als Sasuke wieder aufwacht, ist es schon fast Abend. Er wundert sich, wo er ist, denn das Zimmer, in welchem er liegt, ist ihm verständlicherweise vollkommen fremd. Er versucht sich im Bett aufzusetzen, was ihm mehr schlecht als recht gelingt. Dies liegt nicht daran, das er Schmerzen hätte, nein diese sind inzwischen völlig verschwunden. Er ist einfach nur total erschöpft. Die ganzen Geschehnisse der letzten vierundzwanzig Stunden waren einfach zu viel für ihn und das Resultat dessen ist nun, dass er sich kaum bewegen kann.

>Wo bin ich hier? Und wo ist...<, vermisst der Uchiha sofort jemanden und ruft nach diesem, „Naru? Naru, bist du hier irgendwo?“

„Er ist nicht da!“, öffnet sich da auf einmal die Tür und Gaara kommt ins Zimmer. Der Rotschopf war zufällig gerade vor der Tür, da er nach dem Uchiha sehen wollte.

„Ach, du bist es, Gaara. Dann bin ich hier wohl bei dir!“, stellt dieser nüchtern fest und erkundigt sich dann sofort, „Kannst du mir sagen, wo Naru ist? Oder hat er sich wortlos verdrückt?“

„Er meinte nur, dass er noch ein paar Dinge zu erledigen hätte und wir nicht auf ihn warten sollten. Er wisse nicht, wann er sich wieder hier blicken lassen würde!“, entgegnet Gaara und setzt sich auf einen Stuhl, welcher neben dem Bett steht, „Geht es dir wieder besser?“

„Ich fühle mich erschöpft, aber ansonsten geht es mir gut!“, antwortet der Uchiha, >Zumindest hoffe ich das. Schließlich war es heute früh schon einmal so, ehe ich wieder schwächer wurde!< „Aber sag mal, was war eigentlich genau bei der Hexe passiert, bevor Naru... oder eher der Fuchsgeist dessen Chakra entzogen hatte. Da hab ich nicht wirklich viel mitbekommen!“, fragt der Schwarzhaarige dann einfach nach und Gaara erklärt ihm alles.
 

Während Sasuke sich in der Kagevilla erholt, ist Naruto in Sunas Bibliothek und forscht nach den Siegeln auf der Kiste, welche Shikori ihm mitgegeben hatte. Nebenbei nutzt der Vampir die Zeit auch noch, um seinen Untermieter etwas auszufragen. Denn die Tatsachen, dass es auch noch andere Dämonen gibt und der Fuchs ihm die ganze Zeit über, seit sie miteinander sprechen, nie gesagt hatte, dass sein Name Kurama und nicht Kyubi ist, haben ihn sehr zum Nachdenken gebracht. Und überraschenderweise scheint der Neunschwänzige sogar gute Laune zu haben und geht auf die Fragen des Blonden ein.

'Sag mal, wie viele gibt es eigentlich jetzt genau von euch?', will der Vampir wissen.

'Dämonen an sich, unzählige. Aber solche wie Shukaku und mich insgesamt nur neun!', kommt es als Antwort.

'Wie euch? Soll das bedeuten, ihr seid anders als... naja, sagen wir mal... gewöhnliche Dämonen?', ist Naruto etwas irritiert von dieser.

'Ja, sind wir! Wir sind deutlich stärker als andere Dämonen. Aber daher ist unsere Präsenz so stark, dass wir uns nicht vor den Menschen tarnen können und daher für diese auffälliger sind. Aus Angst vor uns, suchten sie einen Weg, uns loszuwerden. Aber wir können nicht vernichtet werden. Deswegen begannen die Menschen, uns zu versiegeln, entweder in speziellen Gegenständen, um uns aus dem Weg zu haben, oder in Menschen, um unsere Macht zu missbrauchen. Und um nicht zu riskieren, dass jemand anderes diese Macht an sich bringt, wurde normalerweise stillschweigen darüber bewahrt, wenn es einem Ort gelungen war, einen von uns einzusperren', kommt diese Erklärung mit sehr viel Abscheu in der Stimme.

'Soll das bedeuten, dass du auch schon einmal versiegelt warst?', fällt es dem Blondhaarigen schwer, diese Frage zu stellen, aber seine Neugier ist einfach zu groß.

'Nein, ich selbst nicht. Ich konnte solcherlei Versuche fast immer abwehren. Aber ich musste mal tatenlos dabei zusehen, wie es einem der anderen passierte, weil mich dieser Maskenarsch dazu gezwungen hatte, gegen meinesgleichen zu kämpfen. Bisher wurde ich eben nur damals von diesem kontrolliert und bei deiner Geburt später eben in dir versiegelt, da ich deinen Vater verdammt unterschätzt hatte. Ich hätte nie erwartet, dass es ein einzelner Mensch schaffen könnte, mich zu bannen. Selbst der Mistkerl mit der Maske hatte seine Leute gebraucht, um mich abzulenken, ehe er mich hypnotisieren konnte!', erklärt der Fuchs weiter.

'Es tut mir leid, was dir und den anderen passiert ist. Ich dachte immer, dass ich es schon schwer hätte, da ich sehr achtsam sein muss, um mich nicht zu verraten oder die Kontrolle zu verlieren. Aber wenn ich mich unverdächtig verhalte, habe ich zumindest noch eine kleine Chance, ein ruhiges Dasein zu führen. Dir war das nicht vergönnt, da du dich nicht unbemerkt unter die Menschen mischen kannst. Und Gaara hat es auch verdammt schwer erwischt. Obwohl es bei uns beiden unsere Väter waren, die euch Dämonen in uns versiegelt hatten, trägt er wohl das schwerere Los. Nicht nur, dass sein Vater ihn als Experiment betrachtet und ihm dadurch geplant dieses Schicksal auferlegt hat, während mein Dad dies aus einer Notsituation heraus tat, kann er sich deswegen in seinem Heimatdorf nicht sehen lassen. Ich war zwar immer vor Orochimaru auf der Flucht, doch hatte ansonsten doch noch eine glückliche Kindheit, vor allem die beiden Jahre mit Sasu in Konoha. Scheiße wurde es erst, als ich durch meine Verwandlung meine Erinnerungen verlor. Hätte ich damals gewusst, wer ich bin, wäre vielleicht bereits da alles anders gekommen und ich hätte schon früher meinen Platz gefunden... Wenn ich so darüber nachdenke, war ich indirekt die ganze Zeit nur am Jammern, was für Probleme ich doch wegen all dem habe, dass ich nicht mal auf die Idee gekommen war, dass es anderen noch schlimmer gehen könnte!', ist der Uzumaki sehr nachdenklich und überblättert dabei in dem Buch, in welchem er gerade nach den Siegeln sucht, eines von denen auf der Kiste.

'Jeder hat es halt auf seine Weise nicht leicht. Aber du solltest dich mal lieber auf das konzentrieren, weswegen du hier bist. Du hast nämlich auf der vorherigen Seite was übersehen!', weist ihn sein Untermieter schadenfroh darauf hin.

'Was? Echt?', blättert der Blonde irritiert zurück, 'Stimmt, du hast recht! Das ist eines von ihnen!'

Daraufhin lässt Naruto die Gespräche mit Kurama erstmal sein und konzentriert sich auf die Suche nach den anderen beiden Siegeln und wie man diese lösen kann.
 

Erst kurz bevor die Bibliothek am Abend schließt, hat Naruto alles gefunden, was er wissen wollte, und verlässt diese wieder. Doch er geht nicht zu Sasuke und Gaara in die Kagevilla, sondern schleicht sich heimlich aus dem Dorf. Er weiß genau, wie er an den Wachen ungesehen vorbeikommt. Und er bemerkt sofort, dass ihm jemand aus dem Dorf heraus folgt.

„Was willst du von mir, Daichi? Sasu hat die Sache überlebt, daher ist dein Rudel sicher. Andernfalls hätte ich die Typen, die mich den ganzen Tag über beschattet haben, schon lange platt gemacht. Ich kann es nämlich absolut nicht abhaben, wenn ich überwacht werde. Daher ein guter Tipp: Sag eurem Alpha, dass die mich die nächsten beiden Tage in Frieden lassen sollen. Danach bin ich von hier verschwunden, ohne dass jemand verletzt werden muss!“, spricht er den Verfolger direkt an, nachdem er weit genug vom Dorf entfernt ist, damit ihn niemand hören kann.

„Das bedeutet also, dass Kumiko deinen Kumpel auch vor der Verwandlung bewahren konnte?“, erkundigt sich der Angesprochene und ein großer Wolf taucht aus dem Schatten hinter Naruto auf.

„Deine Schwester wollte ihn also wirklich zum Wolf machen?!“, stellt der Vampir nüchtern fest und dreht sich zu dem Vierbeiner um, „Er ist noch ein Mensch. Ansonsten wäre ich schon aktiv geworden. Allerdings war es sehr knapp. Daher rate ich auch dir, mich nicht unnötig zu reizen, denn ich bin noch immer recht aufgewühlt wegen dieser Sache!“

„Bist du deswegen auf dem Weg zu diesem Ort? Um wieder ruhig zu werden?“, erkundigt sich der andere und verändert plötzlich seine Form. An der Stelle des Wolfes steht nun ein junger Mann mit kurzen, schwarzen Haaren und dunklen Augen. Unter seinem zerrissenen, schwarzen Shirt ist eine Narbe am Bauch zu sehen und auch die Arme zeigen deutlich, dass er schon viele Kämpfe hinter sich hat.

„Deswegen und um etwas nachzudenken!“, entgegnet der Blonde.

„Worüber nachdenken?“, wird der Wolf neugierig, „Über deinen schwarzhaarigen Kumpel, der dich nicht alleine gehen lassen wollte?“

„Die ganze Sache ist recht kompliziert!“, will der Vampir eigentlich gerade nicht darüber reden. Doch auf der anderen Seite weiß er auch, dass der Wolf manchmal gute Ratschläge parat hat.

„Was hältst du dann davon, wenn ich dich begleite und du mir alles in Ruhe erklärst. Denn eigentlich wirkst du heute recht warm, wenn ich bedenke, was du für ein Eisklotz vor zwei Jahren warst. Du hast dich seitdem sehr verändert. Damals wäre dir das Leben eines Menschen, außer deiner Eltern, egal gewesen, solange du es nicht beendet hättest!“, stellt Daichi ruhig fest.

>Es kann ja nicht schaden!<, bedenkt Naruto und meint dann, „Es hat sich ja auch vieles verändert! Dein Rat damals, ich solle meinen eigenen Weg suchen, wenn ich unsicher sei, ob ich meine Eltern vor mir selbst schützen könne, war für mich goldrichtig. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber ich habe nicht nur einen Freund aus Kindertagen wiedergetroffen, sonder dank seiner Hilfe auch meine Erinnerungen zurückbekommen, mich als Vampir akzeptiert und endlich einen Ort gefunden, an dem ich mich zugehörig fühle. Aber es haben sich auch so einige Probleme ergeben!“

„Du weißt also wieder, wer du als Mensch warst?! Freut mich für dich! Und ich würde wetten, dass dieser Freund dein Kumpel von gestern ist, nicht wahr! Aber was für Probleme hast du? Vielleicht kann ich dir ja helfen!“, meint der Wolf freundlich.

„Das ist eine längere Geschichte!“, entgegnet der Rotäugige nur und setzt dann wortlos seinen Weg fort, wobei er ein recht hohes Tempo vorlegt.

Der andere kann darüber nur kurz lächeln, nimmt dann wieder seine Wolfsgestalt an und folgt dem Vampir einfach. Da er genau weiß, wohin der Blonde will, entsteht zwischen ihnen einfach mal spontan ein kleines Wettrennen. Dieses endet erst eine Stunde später, als die beiden zeitgleich an einer kleinen Oase ankommen und sich an dieser niedersetzen.

„Da wären wir also, wo wir beide und Leiko immer gestritten und unsere Kräfte gemessen hatten, als du im Dorf wohntest... Also, willst du mir jetzt erzählen, was los ist?“, fragt der Wolf erneut.

„Ja, sind wir! Und hier war es auch, wo du mir damals den Rat gegeben hattest. Und vielleicht kannst du mir wirklich auch heute noch einmal helfen!“, beginnt Naruto und berichtet dem Schwarzhaarige, welcher gerade wieder seine menschliche Gestalt angenommen hat, in groben Zügen, was in dem letzten Jahr, seitdem er in Konoha angekommen war, passiert ist. Auch auf Orochimaru und Tobi geht er ein und darauf, dass er Sasuke keinesfalls verletzen möchte. Dass er den Uchiha liebt, lässt er jedoch bewusst aus.

„Verstehe! Und deswegen willst du jetzt eine Zeit lang alleine sein. Aber wenn du mich fragst, ist dies das Dümmste, was du tun kannst!“, ist die klipp und klare Einschätzung des Wolfes, nachdem Naruto geendet hat.

„Und wieso? Was soll ich da falsch machen?“, erkundigt sich dieser.

„Schon alleine der Umstand, dass du so stark überlegst, ob du ihn alleine lassen sollst, ist für mich der Beweis, dass du dies auf keinen Fall tun solltest! Dieser Mensch bedeutet dir einfach zu viel. Wenn du jetzt einfach gehst, wirst du dich nicht darauf konzentrieren können, deine Instinkte in den Griff zu bekommen, da du dir die ganze Zeit über Sorgen um ihn machen wirst. Du wirst dich ständig fragen, ob bei ihm alles in Ordnung sei, oder ob er in Gefahr ist. Vor allem, nachdem dieser Tuti oder wie auch immer der heißt, angekündigt hat, dass er hinter deinem Freund her ist. Und solltest du zurückkommen und ihm ist irgendetwas passiert, und sei es eine noch so kleine Lappalie, wirst du dir deswegen ziemlich lange Vorwürfe machen, dass du dies vielleicht hättest verhindern können. Und dann wird es dir noch schwerer fallen, dich ihm gegenüber normal zu verhalten. Du sagtest, er könne es nicht leiden, wenn jemand den Aufpasser für ihn spielt, aber darauf würde es dann hinauslaufen. Und ich glaube kaum, dass das für eure Freundschaft gut wäre!“, erklärt Daichi.

„Warum bist du dir da so sicher? Und was soll ich sonst deiner Meinung nach machen? Immerhin will ich ihn nicht noch einmal verletzen!“, erhofft sich der andere einen guten Rat.

„Ich weiß das, weil du eine Verhaltensweise zeigst, die eigentlich eher für uns Wölfe typisch ist, aber eben auch bei Vampiren auftreten kann. Dein Beschützerinstinkt wird von ihm wachgerufen! Er bedeutet dir so viel, dass er dir wichtiger ist, als dein Dasein. Der einzige Weg, dies in den Griff zu bekommen, ist es, wenn du an seiner Seite bleibst! Du musst selbst erkennen, dass er in der Lage ist, auf sich selbst zu achten. Und auch, wenn es in deinem Fall kompliziert ist, da ihr es mit einem Feind zu tun habt, der stärker ist als ihr, und bei dem er deine Hilfe brauchen wird, sollte er angegriffen werden, so muss dir klar werden, dass dies nicht der Normalfall ist. Du musst erkennen, wann er wirklich deine Hilfe braucht und wann er alleine klarkommt. Nur dann kannst du diesen übermäßigen Drang, ihn vor allem Gefährlichen bewahren zu wollen, wieder loswerden. Und du solltest dich dabei beeilen. Denn auf einer eurer Ninjamissionen könnte das für alle beteiligten zu einem Risiko werden!“, erklärt der Wolf.

„Ist das wirklich der einzige Weg? Was, wenn ich ihn verletze, solange ich mich nicht im Griff habe? Und außerdem, selbst wenn ich diesen Drang in den Griff bekommen sollte, wer garantiert mir dann, dass dies am Ende nicht noch schlimmer wird? Was, wenn ich ihm dann gar nicht mehr helfe, selbst dann nicht, wenn er meine Hilfe braucht?“, ist der Rotäugige mit dieser Lösung nicht wirklich glücklich.

„Mach dir deswegen keine Sorgen, Naruto. Du wirst ihn immer beschützen! Das garantiere ich dir. Egal, ob vor dir selbst oder vor anderen. Solange er dir wichtig ist, wird sich dies nie ändern. Es ist nur die Frage, ob du ihn bewusst schützen kannst, oder ob du riskierst, deine Instinkte die Oberhand gewinnen zu lassen und dadurch Gefahr läufst, Dinge zu tun, die nicht deiner eigentlichen Natur entsprechen, wie das Töten dieses Räubers neulich. Wenn du es schaffst, zu erkennen, wann er deine Hilfe braucht, wirst du in der Lage sein, ihm bewusst zu helfen und dabei Fehlentscheidungen zu vermeiden. Doch auch, wenn er an deiner Seite ist, bevor du dies bewältigt hast, gefährdest du ihn nicht. Du willst ihm nichts tun, also wirst du das auch nicht. Oder wie erklärst du dir sonst, dass du immer solange gezögert hast, ihn zu beißen, bis er dich irgendwie wieder zu Verstand gebracht hat? Der Wunsch, ihn zu beschützen, hält dich zwar nicht davor ab, ihn mal ordentlich zu erschrecken, oder deine Instinkte, die Kontrolle zu übernehmen, aber er bewahrt dich davor, nicht wieder gutzumachenden Schaden anzustellen. Wenn ihr es nicht beide wollt, wirst du ihn nicht verwandeln... zumindest nicht unter normalen Umständen. Wie es aussieht, wenn dein Durst zu stark wird, weil du dringend Blut brauchst, kann ich nicht einschätzen, schließlich bin ich kein Blutsauger. Aber solche Situationen wirst du ja wohl vermeiden können. Daher ist dein Kumpel an deiner Seite auf jeden Fall in Sicherheit und nicht in Gefahr, Naruto!“, macht Daichi den Vampir sehr, sehr nachdenklich.

Danach sitzen die beiden mehrere Stunden einfach nur schweigend nebeneinander und beobachten den wandernden Mond, welcher sich im Wasser der Oase spiegelt. Erst, als es Zeit wird, wieder ins Dorf zurückzukehren, spricht der Wolf den Vampir darauf an und sie verlassen diesen Ort wieder, wobei dem Blonden weiterhin kein einziges Wort über die Lippen kommt. Kurz vor Sonnenaufgang kommen sie wieder in Suna an und schleichen sich heimlich an den Wachen vorbei ins Dorf.

„Und, was hast du jetzt vor? Gehst du zu ihm zurück und sprichst mit ihm, oder nicht?“, erkundigt sich der Schwarzhaarige.

„Nein, noch nicht! Ich muss erstmal für mich selbst eine Entscheidung fällen, ehe ich mit ihm rede!“, antwortet der andere, wobei er noch immer sehr nachdenklich ist.

„Also gut, das musst du wissen. Ich hoffe für dich, dass du schnell zu einer Entscheidung kommst. Das Rudel wird dich zumindest nicht stören, das werde ich anweisen!“, entgegnet Daichi locker.

„Du anweisen? Ich dachte, sowas kann bei euch nur das Alpha-Tier? Sag nicht, dass du inzwischen das Rudel führst?“, wundert sich der Blonde nun doch ein wenig.

„Nein, nicht ganz! Aber ich bin inzwischen die rechte Hand vom Alpha und soll, wenn dieser nicht mehr die Kraft haben sollte, das Rudel zu beschützen, seinen Platz einnehmen. Das ist inzwischen relativ sicher. Und deswegen hören die anderen eigentlich immer auf mich, außer Alpha sagt direkt etwas anderes, was bisher erst ein Mal passiert war. Also mach dir keinen Kopf. Ich konnte mich ja selbst überzeugen, dass du klar im Kopf bist und daher für das Rudel und die Menschen hier im Dorf keine Gefahr darstellst. Also gibt es keinen Grund mehr, dich überwachen zu lassen. Und das wird Alpha sicher auch so sehen!“, meint der andere noch, doch macht sich dann lachend, alleine weiter auf den Weg, „Ich muss jetzt aber langsam los. Man sieht sich, Blutsauger!“
 

Während Naruto den ganzen Tag an einem versteckten Platz im Dorf verbringt und sich Gedanken über Daichis Worte macht, befürchtet Sasuke schon, dass der Vampir das Dorf verlassen hat. Am liebsten würde er diesen sofort suchen gehen, aber auch, wenn er sich schon deutlich besser fühlt, hält er es für besser, sich an die verordnete Bettruhe zu halten. Denn noch einmal will er nicht unbedingt zu dieser Hexendoktorin, also will er keinen Rückfall riskieren.

Wenn er nicht gerade schläft, um wieder zu Kräften zu kommen, grübelt er die ganze Zeit wegen des Vampires nach. Irgendwie gefällt ihm der Gedanke, dass Naruto sich heimlich verdrückt haben könnte, ganz und gar nicht. Und was ihn irritiert ist, dass es nicht nur ein einfaches Unbehagen ist, sondern fast wie ein Stich in die Brust, wenn er nur daran denkt, dass der Blonde bei seinem Alleingang eventuell Tobi in die Arme rennen könnte. Doch selbst, wenn er selbst bei seinem besten Freund sein sollte, wäre das kein Garant dafür, dass sie diesen Maskenträger besiegen könnten. Dies wird ihm besonders bewusst, wie er an die vergangenen Tage denkt.

Er war dem Vampir gefolgt, um diesem helfen zu können, wenn es notwendig wird. Doch stattdessen musste er von dem Blonden gerettet werden, weil er nicht in der Lage war, sich selbst vor den Werwölfen... nein, nicht einmal vor einer Meute Räuber konnte er sich verteidigen. Eigentlich war er seinem Kumpel nur ein Klotz am Bein und diese Erkenntnis trifft ihn ebenfalls sehr schwer.

„Na, schon wieder am Nachdenken?“, kommt Gaara ins Zimmer, weil er nach dem im Bett Liegenden sehen will.

„Gaara, ich hab eine Bitte!“, wendet sich der Schwarzhaarige an diesen.

„Und die wäre?“, erkundigt sich dieser.
 

Auch am Abend leistet Gaara dem Uchiha eine Zeit lang Gesellschaft und verlässt dessen Gästezimmer erst, als dieser eingeschlafen ist. Die Bitte des Schwarzhaarigen hatte ihn zwar verwundert, aber er hat sie dennoch akzeptiert. Allerdings fragt er sich, wie wohl der Vampir darauf reagieren wird, wenn dieser davon erfährt. Und wie auf Kommando kommt ihm eben jener auf dem Flut entgegen, als der Rotschopf aus dem Zimmer kommt.

„Ach, auch den Weg wieder hierher gefunden?“, erkundigt sich Gaara bei diesem.

„Ich hatte ein paar Dinge zu erledigen. Das hat halt eine Weile gedauert!“, entgegnet der Rotäugige, der seine momentane Augenfarbe im Augenblick jedoch wieder verborgen hält, „Wie geht es Sasu?“

„Schon wieder etwas besser. Er hat die beiden Tage recht viel geschlafen, aber das tat ihm wahrscheinlich gut!“, antwortet der Mensch.

„Das freut mich! Dann kann ich ja mal sicher kurz zu ihm. Ich muss mit ihm was bereden!“, meint der Blonde und will sich schon zur Tür begeben.

„Das wird wohl nichts. Er ist erst vor ein paar Minuten wieder eingeschlafen. Und ich finde es unklug, ihn zu wecken!“, hält ihn der andere auf.

„Verstehe! Dann muss ich eben warten, bis er wieder aufwacht. Aber ich gehe trotzdem mal kurz zu ihm rein. Ich passe auf, dass ich ihn nicht aufwecke!“, setzt Naruto seine Schritte wieder fort.

„Dann sei aber wirklich sehr leise. Als ich vorhin mal nach ihm sehen wollte, hatte ich ihn versehentlich einmal geweckt. Er hat einen leichten Schlaf!“, warnt Gaara weiter.

„Ich passe schon auf!“, lächelt der andere freundlich.

„Dann ist ja gut!“, belässt es der Rothaarige dabei und macht sich schon auf den Weg, wobei er noch ein paar letzte Worte an den Vampir richtet, „Du solltest dich jedoch darauf gefasst machen, dass du nicht sofort zu Wort kommen könntest, wenn er wach wird und dich sieht. Denn es gibt da, glaube ich, etwas, dass er sofort mit dir klären wollen wird!“

>Hä? Was meint er denn damit?<, wundert sich Naruto, doch kann nicht mehr nachfragen, weil der Mensch in dem Augenblick auch schon um die nächste Ecke verschwunden ist, >Naja, egal. Ich will ihn einfach erstmal sehen, um mich zu vergewissern, dass es ihm wirklich gut geht... An der Sache mit dem sich Sorgen machen ist ja leider echt so viel dran, wie Daichi meinte.<
 

Wie Naruto das Zimmer betritt, fällt sein Blick direkt aufs Bett, in welchem sich sein bester Freund unruhig herumwälzt. Der Anblick erinnert ihn sehr an jenen Abend in der Höhle, nachdem er Sasuke von diesen Räubern befreit hatte. Aber auch diesmal kommt kein Ton über die Lippen des Schwarzhaarigen, welcher dem Vampir verraten könnte, woher die Unruhe stammt. Da noch immer ein Stuhl neben dem Bett steht, setzt sich Naruto einfach fast lautlos auf diesen und beobachtet den Schlafenden. Wieder hört er deutlich den Puls des Menschen und auch dessen Atmung. Beides ist leicht beschleunigt, aber dies wird wohl eine Folge des unruhigen Schlafes sein und kein Zeichen dafür, dass der Uchiha noch immer schwer verletzt ist. Dies beruhigt den Blondschopf sehr.

Nach ein paar Minuten, die Naruto einfach nur schweigend neben Sasuke sitzt, hat der Uchiha die Decke beinahe von sich und aus dem Bett herausbewegt, sodass Naruto beschließt, diesen einfach kurzerhand wieder zuzudecken. Dabei streift er zufällig mit der Hand über den Oberarm des Menschen, welcher daraufhin für einen kurzen Moment in seiner unruhigen Bewegung im Schlaf inne hält. Doch kaum, dass die Berührung wieder verflogen ist, kehrt sogar eine umso größere Unruhe in den Schwarzhaarigen zurück.

>Was hat das denn jetzt wieder zu bedeuten?<, wundert sich der Beobachter und legt seine Hand wieder auf den Oberarm des anderen, welcher auch jetzt schnell wieder ruhiger wird, >Es schafft es mit sowas echt immer wieder, mich zu erstaunen!<

„Na... ru...?“, kommt ein leises Flüstern über die Lippen des Uchiha, welcher sich ein wenig der Berührung entgegenstreckt.

>Habe ich ihn jetzt geweckt?<, wundert sich der andere, doch stellt schnell fest, dass dem nicht so ist. Es wirkt so, als würde der Mensch gerade selbst im Schlaf die Nähe des anderen suchen.

„Naru... ?“, kommt noch einmal der Name des anderen über die Lippen des Schlafenden, diesmal etwas lauter und schon fast suchend.

>Er ist manchmal sowas von schlimm. Und das gemeinste ist, dass er das nicht mal bewusst macht. Er bringt mich an meine Grenzen, ohne es zu realisieren!<, grämt sich der Vampir und handelt dann einfach, ohne über sein Tun nachzudenken.

Schnell setzt er sich vom Stuhl auf die Bettkante und zieht den Schlafenden vorsichtig in seine Arme, ohne diesen dabei zu wecken. Er kann sich nicht erklären, was ihn dazu antrieb. Zwar ist der Drang in ihm, seiner heimlichen Liebe nahe zu sein, sehr stark, aber um ihn dazu zu bringen, war er eigentlich noch nicht ausreichend. Es war etwas anderes, was da mitwirkte, etwas, dass ihm sagte, dass dies die im Augenblick beste Sache war, die er tun konnte.

Und tatsächlich scheint es gut gewesen zu sein. Denn Sasuke kuschelt sich im Schlaf regelrecht an ihn und scheint sich dabei immer mehr zu entspannen, bis er zuletzt mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen an den Vampir gekuschelt friedlich weiterschläft. Doch dieser Anblick lässt den Blonden schwer schlucken. Denn wie er in das friedliche Gesicht des anderen blickt, welches nicht weit von seinem eigenen entfernt ist, übermannt ihn wieder der Wunsch, die Lippen seines Geliebten zu spüren. Und dieser Wunsch ist so stark, dass er sich diesem nicht erwehren kann und dem Menschen sanft einen kleinen Kuss stiehlt, welchen der Schlafende sogar erwidert.

Als sich Naruto wieder von ihm löst, bemerkt er eine verrutschte Haarsträhne in Sasukes Gesicht, welche er schnell richtet und dann seine Hand sacht an der Wange des anderen entlang streifen lässt, ehe sich am Hals kurz zur Ruhe kommt. Doch ehe er die Hand von dieser Stelle wegnehmen kann, bemerkt er plötzlich, dass der Puls des Schwarzhaarigen schlagartig in die Höhe schnellt.

>Was ist denn jetzt los?<, ist Naruto total verwirrt, als Sasuke auf einmal erschrocken und schnell atmend die Augen aufreißt und erst ein wenig irritiert wirkt, als er feststellt, dass er in den Armen von jemandem liegt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Lady-Bloody-Rose
2014-04-30T21:06:59+00:00 30.04.2014 23:06
Das kapi ist echt schön. Freu mich bald weiter lesen zu dürfen. Außerdem muss ich Onlyknow zustimmen das mit dem langen warten, ich warte bei einer Story seit einem halben Jahr darauf das es weiter geht. Dürfte bald auch soweit sein. Wenn eine Story gut ist, so wie deine, dann kann man auch warten und dir treu bleiben. ^^
Außerdem ist das kapi sehr süß. L.g. und ein bis bald, deine Cat
Antwort von:  Kagome1989
30.04.2014 23:29
Vielen Dank, es freut mich wirklich, dass ich so treue Leser habe ^^
Werde mir auch weiterhin Mühe geben, dass ich es bis zum Ende schaffe, das Niveau der Story zu halten, auch wenn die Wartezeit zunimmt.

LG
Kagome
Von:  Onlyknow3
2014-04-22T21:05:51+00:00 22.04.2014 23:05
Schönes kapitel, und ich bin echt froh darüber das es Sasuke gut geht so weit das das er es gut überstanden hat. Ein schönes nachdenkliches Kapitel, mach weiter so, egal wann das nächste Kapitel kommt deine Arbeit geht vor. Darum mach wie du kannst ich werde treu warten bis das nächste Kapitel da ist weil mir deine FF gefällt mir. Also keine Sorge ich bleibe dir erhlten Kagome, bis zum nächsten Kapitel ich freue mich schon jetzt darauf.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Kagome1989
22.04.2014 23:49
Das freut mich sehr, dass du meiner Geschichte treu bleiben willst.
Vielen Dank ^^

LG
Kagome
Antwort von:  Onlyknow3
23.04.2014 09:14
Das ist ehrensache für mich, nur weil du weniger zeit zum schreiben und posten hast nicht enfach die FF nicht mehr zu lesen. Habe hier mehrere solcher FFs wo ich oft Wochen lang warte bis was neues kommt von daher ist das für mich kein Problem. Das erhöht die Spannung auf das nächste Kapitel.Weiter so.

LG
Onlyknow3


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