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Eine Freundschaft mit komischen Wendungen

auf seltsamen Wegen
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ausnahmsweise habe ich es wirklich mal geschafft, etwas schneller ein Kapitel zu beenden.
Ich will versuchen, diesen Rhythmus zu halten.
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Kurama hat seinen Spaß

„Sturrkopf!“, murmelt Naruto und wendet sich wieder in Richtung der Tür.

„Wie jetzt?“, versteht der Uchiha diese Reaktion nicht, da Worte und Taten einander widersprechen.

„Das Siegel liegt unten im Wohnzimmer. Ich gehe es holen“, entgegnet sein Freund und macht sich auf den Weg.
 

'Das bedeutet wohl, dass du es tatsächlich mal wieder geschafft hast, den Kleinen um den Finger zu wickeln, Bengel', hört Sasuke Kuramas Stimme in seinem Kopf, während er noch immer irritiert seinem Freund hinterher sieht, welcher gerade bei der Treppe angekommen ist und nach unten geht.

'Wie jetzt? Du hast das mitbekommen? Seit wann beobachtest du mich denn schon wieder? Immerhin wolltest du doch vorhin unbedingt deine Ruhe haben', ignoriert er erst mal den Inhalt der Worte des Fuchsgeistes.

'Mit einem Ohr muss ich schließlich immer zuhören, wenn ich auf dich Chaoten aufpassen muss. Seit der Kleine dann aber das Zimmer hier betreten hatte, war ich wieder vollständig aufmerksam. Ist schließlich auch in meinem Interesse, dass du ihm nicht das Licht ausknipst beziehungsweise an den Hals springst und ihn in deinem Blutrausch umbringst', antwortet der Kyubi.

'So wie du das gerade gesagt hast, scheinst du auch der Meinung zu sein, dass meine Bitte an Naru leichtsinnig war...', wird der Uchiha nachdenklich.

'In gewisser Weise schon. Doch in Anbetracht der momentanen Situation und deines labilen Zustandes den Instinkten gegenüber, ist der mentale Halt, den dir der Kleine gibt, das Risiko wert', entgegnet der andere, >Das zeigt sich nicht zuletzt daran, dass nur die Tatsache, dass du gerade auf ihn wartest, dich trotz dieses Gespräches so weit in der Realität hält, dass die Instinkte gerade keine Angriffsfläche finden.<

'Kommt es mir nur so vor, oder weißt du gerade deutlich besser über meinen aktuellen Zustand Bescheid als ich selbst?', wundert sich Sasuke.

'Da du nicht viel Ahnung vom Vampirdasein hast, ist das kein Wunder. Immerhin hänge ich schon einige Jahre hier drinnen fest und muss auch dem Kleinen immer mal wieder auf so manches aufmerksam machen', entgegnet Kurama, wobei er für den anderen unhörbar hinzufügt, >Wenn auch meist in anderer Hinsicht, da der eher gefühlstechnisch ne lange Leitung hat.<

'Irgendwie weiß ich gerade nicht, ob ich das beruhigend oder gruselig finden soll!', geht es dem Uchiha ungewollt durch den Kopf. Doch ehe es ihm selbst bewusst wird, dass der Neunschwänzige dies hören konnte oder dieser darauf hätte reagieren können, wird das Gespräch unterbrochen, da sich Sasukes ganze Aufmerksamkeit wieder auf die Zimmertür richtet, als er aus deren Richtung Schritte vernehmen kann.

>Dann sollte ich mich jetzt vorerst mit Kommentaren zurückhalten und die Show genießen<, denkt Kurama noch belustigt, ehe er genau das tut.
 

Als Naruto mit dem Siegel wieder oben ankommt, bleibt er zunächst vor der Tür stehen und blickt zu seinem Freund, welcher sich in der ganzen Zeit scheinbar kein Stück bewegt hat.

„Warst ja ziemlich schnell“, entgegnet Sasuke ihm lächelnd.

„Ich wusste ja, wo ich es habe liegen lassen. Außerdem komme ich inzwischen zumindest etwas klar, ohne gleich zu riskieren zu fallen. Und vor allem ist inzwischen keiner mehr unten, der mich hätte wegen deines Befindens ausfragen können“, ist Naruto erleichtert, dass sich am Zustand des anderen nichts verändert hat, betritt dann das Zimmer und geht wieder zum Bett, >Ich hoffe sehr, dass dies die richtige Entscheidung ist. Sobald das Siegel wirkt, werde ich nicht mehr erkennen können, ob ihm die Instinkte zusetzen oder nicht. Doch seine Argumente sind leider schlüssig. Also wenn er es wirklich will, riskieren wir es!< „Bist du dir wirklich ganz sicher, dass du das willst, Sasu? Wenn das Siegel wirkt, ist es zu spät“, fragt der Uzumaki noch einmal, als er vor seinem Freund stehen bleibt und ihm ernst in die Augen sieht, während er das Siegel vor diesen hält.

„Egal wie oft du noch fragst, die Antwort wird immer die selbe bleiben, Naru“, entgegnet dieser und erwidert den Blick in gleicher Weise.

„Na gut, du bekommst deinen Willen. Also leg dich hin, damit wir endlich schlafen können“, sagt dann Naruto, wodurch er im nächsten Moment leicht rot wird und den Kopf zur Seite dreht, damit der andere dies nicht bemerkt, >Verdammt! Das hätte man jetzt auch anderes verstehen können. Nur gut, dass Kurama das gerade nicht gehört hat, der hätte jetzt wieder was zu lachen... Moment mal, was, wenn er es doch gehört hat?<

Daraufhin wandert sein Blick sofort wieder zu seinem Kumpel – die Röte verschwunden und durch einen unsicheren Ausdruck abgelöst. Da Sasuke ein wenig genervt scheint, ahnt der Uzumaki schon, dass seine Vermutung stimmt.

'Was soll der Lachanfall?', meckert der Uchiha den Fuchsgeist in Gedanken an.

'Frag den Kleinen. So wie der reagiert hat, ahnt er sicher den Grund', schafft dieser es wieder, sich zu beruhigen und zieht sich dann soweit zurück, dass Sasuke von ihm nichts mehr mitbekommt, er aber dennoch alles verfolgen und notfalls eingreifen kann.

„Alles in Ordnung?“, fragt Naruto nach.

„Kannst du mir erklären, warum Kurama jetzt lautstark zu lachen angefangen hat? Er meinte, du würdest es vermutlich wissen“, fragt der Blondhaarige dann wirklich einfach nach.

>Dieser verdammte Vierbeiner! Der übertreibt es gerade mit amüsieren. Gewaltig!<, regt sich der Mensch kurz innerlich auf, ehe er seinem Freund versucht zu antworten, „Er hat vermutlich meinen letzten Satz zuvor anders interpretiert. Hatte dir doch schon mal gesagt, dass er einen Narren an Ayshas Art gefressen hat.“

„Wegen deines letzten Satzes? Ich kapier ehrlich gesagt immer noch nicht, was das jetzt heißen soll“, begreift dieser nicht.

„Ich glaube, das beste wäre, wenn wir morgen darüber reden. Langsam werde ich wirklich zu müde. Doch wenn unsere Aufmerksamkeit nachlässt, wird es gefährlich“, will Naruto das Thema vertagen, mit der leisen Hoffnung, dass sein Freund es am nächsten Tag wieder vergessen haben wird.

„Naru! Du hast selbst gesagt, dass zu viel Grübeln im Moment nicht gut für mich ist. Also rück jetzt raus mit der Sprache!“, fordert Sasuke jedoch mit Nachdruck in der Stimme.

>Verdammt! Wieso muss er gerade deswegen jetzt so unnachgiebig sein? Ich kann mir schon bildlich vorstellen, wie Kurama sich jetzt vor Lachen kugelt... oder das wie einen lustigen Film verfolgt und sich fragt, wo er jetzt Popcorn herbekommt. Naja, letzteres ist dann doch eher unwahrscheinlich, doch trotzdem nervt es enorm, dass Sasu deswegen jetzt neugierig geworden ist... In Anbetracht dessen, dass Sasu Lügen meinerseits eh leicht durchschaut und ich in der aktuellen Situation meine Gedanken noch schlechter verbergen kann als normalerweise, bleibt mir wohl nur, ihm die Wahrheit zu sagen und zu hoffen, dass er dadurch dann nicht weiter denkt und die Wahrheit über meine Gefühle erfährt<, überlegt der Uzumaki, was seinem Freund zu lange dauert.

„Naru!“, kommt es von diesem leicht genervt.

„Schon gut, Sasu. Bleib ruhig, ich sag es dir ja. Doch wehe, wenn du dann deswegen sauer auf mich wirst. Schließlich bist du es, der es unbedingt wissen will“, entgegnet der andere, wendet den Blick verlegen zu Boden ab, atmet noch einmal tief durch und antwortet dann endlich, „Seit der Sache mit dem Foto vor einem halben Jahr zieht uns Aysha doch gerne damit auf, dass da was zwischen uns laufen würde. Daran hat Kurama nen echten Narren gefressen. Deswegen hat er für sich vermutlich die Bemerkung, dass wir endlich schlafen sollten... nicht jugendfrei ausgelegt.“ Während der Erklärung wird Naruto mit jedem Satz leiser und immer röter im Gesicht, doch Sasuke versteht ihn dennoch genau.

„Du... du meinst, er hat es als... miteinander schlafen... Hat der solche Anwandlungen öfter?“, ist der Vampir im ersten Moment völlig perplex, doch fängt sich dann überraschend schnell wieder und fügt gedanklich hinzu, >Gut, wenn man bedenkt, woran ich mich vorhin erinnert hatte und dass der Fuchs das mitbekommen hat, wäre das ja sogar noch irgendwie nachvollziehbar. Aber wenn das schon so normal ist, dass der Sprüche in dieser Weise auslegt, dass Naru das nur anhand der Info, dass der Fuchs nen Lachanfall hatte, herausfinden kann, dann ist dieser Vierbeiner echt perverser drauf, als ich ihm zugetraut hätte.<

'Pass auf, was du denkst, Bengel!', hört er da auf einmal ein verärgertes Knurren, welches ihn daran erinnert, dass es ihm nicht möglich ist, seine Gedanken vor dem Fuchsgeist zu verbergen.

'Auf meine Gedanken habe ich nur bedingt Einfluss, zumindest was spontane Gedanken angeht. Außerdem war das nur eine Feststellung von Tatsachen. Denn bisher habe ich dich zwar so eingeschätzt, dass du Naru gerne mal aufgezogen hast, aber nicht als pervers', kontert Sasuke ihm.

'Werd bloß nicht zu überheblich. Bisher habe ich mich kooperativ gezeigt, aber ich kann auch anders, Bengel!', kommt es schon fast drohend von Kurama, ehe dieser sich wieder zurückzieht.

„Sasu? Hörst du mir zu?“, bemerkt Sasuke erst danach, dass Naruto ihn anspricht.

„Eh... entschuldige. Ich konnte mir den Gedanken nicht verkneifen, dass Kurama anscheinend eine perverse Ader hat, die ich ihm nicht zugetraut hatte. Doch das hat er mitgehört und dies hat ihm anscheinend nicht gefallen, weswegen er sich beschwert hat“, erklärt der Uchiha.

„Das kenne ich, ebenso wie seine unanständigen Anspielungen. Mach dir nicht zu viel draus“, entgegnet der Mensch mit einem vielsagenden Lächeln.

„Vielleicht sollte ich ihn beim nächsten Mal besser versuchen zu ignorieren“, überlegt Sasuke laut.

„Besser nicht. Wenn er ignoriert wird, kommt es oft vor, dass er sich danach wie ein beleidigtes Kleinkind benimmt. Das wäre momentan nicht gut“, warnt der andere ihn.

„Irgendwie hatte ich ihn mir ganz anders vorgestellt. Aber gut, so kann man sich vom Hörensagen her eben irren“, stellt der Uchiha fest.

„Wenn damit nun alles geklärt ist, sollten wir uns jetzt endlich hinlegen. Ich bin echt schon enorm müde“, meint dann sein Kumpel erneut und muss auf einmal – wie um seine Worte zu unterstreichen – laut Gähnen.

„Ja, du hast recht“, stimmt der Vampir ihm nun endlich zu.
 

Nachdem alles geklärt ist, legt sich Sasuke ins Bett und rutscht so auf eine Seite, dass sich Naruto problemlos neben ihn legen kann. Dies macht der Uzumaki dann auch sofort, legt sich auf den Rücken, deckt sich und seinen Freund zu und verschränkt dann einen Arm hinterm Kopf. In der anderen Hand hält er das Siegel, welches er noch einen Moment nachdenklich betrachtet.

„Also dann, gute Nacht“, sagt Sasuke noch und dreht sich dann auf die Seite, mit dem Rücken zu Naruto gewandt.

>Erst soll ich unbedingt hier schlafen und jetzt das?<, wundert sich dieser, „Bist du sicher, dass du so liegen bleiben willst?“

„Wie meinst du das?“, wundert sich der Gefragte.

„Sasu, du hast mich gebeten, dass ich hier schlafen soll, damit die Instinkte ruhig bleiben. Wieso gehst du jetzt also so weit wie möglich auf Abstand?“, entgegnet Naruto ruhig.

„Ist das denn für dich in Ordnung, wenn ...“, wird Sasuke auf einmal irgendwie nervös bei dem Gedanken, näher an seinen Freund heran zu rutschen.

„Was ist denn auf einmal mit dir los? Ist ja nicht so, als wäre das etwas Neues für uns. Also rück schon ran. Du solltest nur aufpassen, dem Hals nicht zu nahe zu kommen“, sagt dann der andere.

„Hast recht“, stimmt der Vampir ihm zu, dreht sich um und rutscht näher an seinen Freund heran, >Was ist das auf einmal? Wieso will ich ihm gerade so nahe wie möglich sein? Nur damit die Instinkte ruhig bleiben? Oder hängt das mit dem Blutdurst zusammen? Aber ich habe im Moment nicht den Eindruck, dass dieser Drang nach seiner Nähe mit dem Drang, Blut zu trinken, zusammen hängt... Ach, was soll das ganze? Grübeln bringt eh nichts!<

Noch ehe Sasuke seine Gedanken zu Ende gebracht hat, ist er so nahe bei seinem Freund, dass keine Hand mehr zwischen sie passen würde. Einen kurzen Moment zögert er noch, doch nachdem er zu Naruto geblickt hat und dieser ihm aufmunternd zugelächelt hat, überwindet er auch diesen kleinen Abstand noch und bettet seinen Kopf vorsichtig auf der Brust des anderen. Gleichzeitig greift er mit einer Hand in dessen Oberteil, als wolle er diesen an einer Flucht hindern.

„Keine Sorge, ich bleibe heute Nacht hier. Versprochen“, flüstert Naruto seinem Freund leise zu und legt ihm sanft den Arm, welchen er zuvor unter seinem Kopf hatte, um den Rücken.

„Das habe ich nicht bezweifelt. Also warum sagst du das extra?“, wundert sich dieser.

„Deine Reaktionen zeigen was anderes“, kontert der Mensch, „Aber das ist ja auch egal. Liegst du bequem? Wenn ich das Siegel angebracht habe, kannst du dann nichts mehr ändern.“

„Ja, alles gut“, bestätigt der Blondhaarige und schließt entspannt die Augen.

„Na dann, gute Nacht, Sasu“, meint Naruto noch und streckt den freien Arm mit dem Siegel nach oben zum Kopfende, um das Licht auszuschalten. Als er damit fertig und es im Zimmer stockdunkel ist, will er das Siegel nun eigentlich anbringen, doch zögert dann auf einmal.

„Gute Nacht, Naru“, sagt Sasuke noch, als das Licht ausgeht und wartet schon darauf, dass er sich wohl gleich nicht mehr rühren können würde. Doch da auch nach mehreren Sekunden nichts passiert, wundert er sich: „Was ist denn los?“

„Naja, abgesehen davon, dass mich diese totale Orientierungslosigkeit gerade trotz besseren Wissens doch etwas überrascht hat, ist mir leider gerade noch ein Problem eingefallen“, entgegnet der Gefragte.

>Orientierungslosigkeit? Wieso überrascht ihn das?<, wundert sich der Vampir kurz, als er auf einmal feststellt, dass er trotz noch immer geschlossener Augen dennoch genau ausmachen kann, wo er und Naruto sich innerhalb des Zimmers befinden. Allein der leise Widerhall von Narutos Atem an den Zimmerwänden genügt, dass er sich ihre Position innerhalb des Raumes, sowie die grobe Aufstellung der wenigen Möbel in diesem Zimmer gut vorstellen kann. >Unglaublich! Das ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen. Ich war die ganze Zeit so mit den Instinkten beschäftigt, dass mich diese nicht übernehmen, dass mir das völlig entgangen ist<, staunt Sasuke, als ihm noch etwas bisher unbemerktes auffällt: die Wärme Narutos, welche ihn aufgrund der aktuellen Nähe förmlich einhüllt. >Er ist so angenehm warm. Der Unterschied unserer Körpertemperaturen ist mir ja früher schon aufgefallen, doch diesen mal von Narus Seite her zu spüren, ist doch was ganz anderes. Wenn ich so recht überlege, war eigentlich schon seit ich aufgewacht war, eine leicht unangenehme Kälte zu spüren. Doch die habe ich die ganze Zeit ignoriert. Erst jetzt, wie ich Narus Wärme wieder so direkt spüre, wird mir das so richtig klar. Das hängt wohl mit diesem Ausblenden von Eindrücken zusammen, was Naru und Kurama vorhin angesprochen hatten.<

„SASU!“, dringt auf einmal die unruhige Stimme des anderen an Sasukes Ohr und er bemerkt, dass er leicht geschüttelt wird.

„Tut mir leid, Naru. Alles in Ordnung“, meint er dann beruhigend, da er ahnt, was die Unruhe in seinem Freund ausgelöst hat.

„Jag mir nicht so einen Schrecken ein! Ich dachte gerade ernsthaft, du seist dabei, die Kontrolle zu verlieren“, entgegnet dieser und atmet dann erst einmal erleichter durch.

„Wenn dem so ist, wieso hast du dann weder versucht zu verschwinden, noch das Siegel genutzt?“, wundert sich der Uchiha.

„Weil das in der aktuellen Lage nicht sinnvoll gewesen wäre. Ein Fluchtversuch hätte nur den Jagdinstinkt gereizt. Ich hätte es vermutlich nicht einmal geschafft aufzustehen. Die Tür zu erreichen, vor allem da ich mich absolut nicht orientieren kann, wäre da aussichtslos gewesen. Das Siegel wiederum hätte als Bedrohung aufgefasst werden können, was einen Angriff provoziert hätte, den ich kaum in der Lage gewesen wäre, abzuwehren. Doch selbst wenn ich es geschafft hätte, dich mit dem Siegel bewegungsunfähig zu machen, hätte dies bedeutet, dass du den Instinkten ausgeliefert gewesen wärst und die Unruhe durch die Unbeweglichkeit hätte die Chancen, dass du dich gegen diese hättest durchsetzen können, stark gemindert. Daher war der Versuch, dich wieder wachzurütteln, am vielversprechendsten“, erhält er als Erklärung.

„Verstehe. Doch keine Angst, das hatte gerade nichts mit den Instinkten zu tun. Ich hatte nur wegen deiner Worte nachgedacht und war überrascht, wie ausgeprägt die Wahrnehmung als Vampir doch ist. Das war mir vorher noch nicht so recht aufgefallen“, entgegnet Sasuke ehrlich, ehe er fragt, „Doch was für ein Problem hast du noch bemerkt?“

„Das hat mit dem Siegel zu tun. Es wirkt zwar auch durch die Kleidung hindurch, doch was ist, wenn ich es im Schlaf versehentlich entferne? Schließlich gibt es keine Garantie dafür, dass ich heute Nacht ruhig schlafen kann und so fest sitzt das Siegel ja auch nicht. Mir würde da jetzt auf die Schnelle nur eine Möglichkeit einfallen, dieses Risiko zu mindern, nämlich...“, sagt Naruto, doch wird am Ende auf einmal etwas verlegen.

„Ich verstehe schon, worauf du hinaus willst, aber nicht, warum dir das jetzt anscheinend unangenehm ist. Ich habe damit kein Problem, also mach einfach“, gibt Sasuke seine Erlaubnis.

„In Ordnung. Gute Nacht, Sasu“, kommt es daraufhin nur noch knapp von dem Uzumaki, ehe dieser beginnt, seinen Gedanken umzusetzen.

„Nacht, Naru“, entgegnet Sasuke noch schnell, ehe er auch schon die warmen Finger des anderen spürt, welche von seinem Rücken aus vorsichtig nach unten streichen, bis sie am unteren Ende des Shirts ankommen und etwas ungeschickt unter dieses schlüpfen. Bereits als die Finger noch auf dem Weg nach unten sind, kann der Vampir bei jeder Berührung ein kurzes angenehmes Kribbeln wahrnehmen. Doch als die warme Haut nun direkt seinen Rücken berührt, ist dieses Gefühl auf einmal deutlich stärker, was zu einem kurzen Zucken führt, welches er nicht unterdrücken kann.

„Stimmt etwas nicht?“, ist sein Freund sofort besorgt, da sogar er dieses Zucken deutlich bemerkt.

„Nein, alles gut. Ich war nur etwas überrascht. Hätte nicht erwartet, dass sich eine solch leichte Berührung so intensiv anfühlen würde. Also mach einfach, dass du fertig wirst“, entgegnet Sasuke.

„Okay“, kommt es daraufhin nur knapp von Naruto, ehe dieser sein Tun fortsetzt, >Hat er gerade wirklich gesagt, dass sich das hier intensiv anfühlt? Das kann man auch wieder falsch verstehen. Vor allem der Fuchsgeist interpretiert da ja gerne mehr hinein.<
 

Tatsächlich hat auch Kurama diese Worte mitgehört. Doch anders als zuvor, sorgt er dieses mal dafür, dass Sasuke sein kurzes Auflachen nicht mitbekommt. Die Situation zwischen den beiden jungen Männern gefällt ihm gerade einfach zu gut, weswegen er lieber weiterhin still zusieht, anstatt diese zu stören.
 

Das zuvor nur flüchtige Kribbeln wird nun deutlicher und verbleit auch noch mehrere Sekunden, nachdem die warmen Finger langsam weiter nach oben gewandert sind und dabei den Stoff des Oberteils mitgenommen haben, auf der Haut des Vampirs. Doch diesmal gelingt es diesem, einfach still liegen zu bleiben und das angenehme Gefühl einfach etwas zu genießen. Erst als der Stoff des Shirts nicht mehr freiwillig der Aufwärtsbewegung folgen will, halten auch die Finger an und verweilen einen Moment auf der Stelle. Währenddessen wandert nun Narutos andere Hand mit dem Siegel zu eben dieser Stelle, schlüpft noch ein kleines Stückchen weiter unter den Stoff und befestigt dann das Pergament auf der Haut des Vampirs. Augenblicklich bemerkt dieser, wie sich ein Gefühl der Schwere zusammen mit einer unangenehmen Unruhe in seinem Körper ausbreitet. Doch dem schenkt Sasuke schon wenige Sekunden später keinerlei Beachtung mehr, als Naruto den zuvor nach oben geschobenen Stoff wieder zurück an dessen ursprünglichen Platz schiebt und dabei noch ein weiteres mal den Rücken des anderen entlangwandert.

Als alles wieder an seinem richtigen Platz ist, legt Naruto beide Arme um Sasukes Rücken und zieht diesen sanft noch etwas an sich. Dabei achtet er allerdings darauf, die Lage seines Freundes nicht zu sehr zu verändern, damit dieser dann nicht ungewollt unbequem liegt. Schließlich ist dieser nun weder in der Lage, sich selbst noch einmal bequem hinzulegen, noch überhaupt in irgendeiner Weise mitzuteilen, wenn ihn etwas stören sollte.

>Ich hoffe wirklich, dass dies die richtige Entscheidung war. Doch sich jetzt noch deswegen lange Gedanken zu machen, bringt nichts. Wir werden morgen herausfinden, ob es richtig oder falsch war. In letzterem Falle hoffe ich nur, dass es dann nicht zu spät sein wird. Ich würde es einfach nicht ertragen, wenn ich Sasu verlieren sollte, auch wenn ich zur Zeit ein Mensch bin<, geht es dem Uzumaki noch durch den Kopf, ehe er versucht einzuschlafen.
 

Doch leider soll dies Naruto nicht sofort gelingen. Noch mehrere Minuten liegt er wach und macht sich Sorgen: Ob mit seiner heimlichen Liebe noch alles in Ordnung ist... Was er machen solle, wenn dieser wirklich erneut die Kontrolle verlieren sollte... Oder was, wenn weder Ino dieses Chaos wieder in Ordnung bringen, noch die Mädchen einen anderen Weg dafür finden sollten... Was er unternehmen könne, wenn der Blutdurst doch zu einer ernsten Gefahr für Sasuke wird.

Dieses ganze Grübeln findet erst ein Ende, als ihn endgültig die Müdigkeit übermannt und ihn in einen unruhigen Schlaf zieht.
 

>Naru hatte recht damit, dass es beunruhigend ist, sich nicht rühren zu können. Doch wenn ich mich nur auf ihn konzentriere... seinen Geruch... seine Berührung... seine Wärme... dann macht dies diese Unruhe mehr als wett. Echt verrückt, wie stark der Einfluss seiner Nähe auf mich jetzt ist. Oder sollte ich es eher armselig finden, dass ich bisher nichts davon bemerkt hatte, obwohl wir seit einem Jahr eigentlich fast täglich zusammen sind? … Gut, ganz so ist es ja auch wieder nicht. Während der Sommerferien gab es da ja schon so die ein oder andere Situation, in der ich dies erkannte und er es mir auch selbst sagte. Trotzdem hätte ich es nicht als so stark eingeschätzt... Bisher musste ich die ganze Zeit aufpassen, dass mich die Instinkte nicht überrumpeln, doch jetzt gerade ist da nichts. Abgesehen davon, dass ich alles um mich herum trotz geschlossener Augen gut wahrnehmen kann, fühle ich mich gerade eigentlich völlig normal, so als seien diese Instinkte gar nicht da<, geht es dem Uchiha durch den Kopf, während er dem gleichmäßigen Herzschlag des anderen lauscht.

'Du scheinst da einige Dinge falsch zu interpretieren, Bengel!', stört da jedoch Kurama die Ruhe.

'Ach, und was?', fragt Sasuke genervt nach, da er inzwischen ausgeblendet hatte, dass der Fuchsgeist ja alles mitbekommt, was er denkt.

'Den Tonfall ignoriere ich mal ausnahmsweise', ist dieser von der abweisenden Art der Fragestellung des anderen zwar nicht begeistert, doch will – zumindest an diesem Abend – keinen Streit mehr provozieren, 'Die Instinkte sind nach wie vor aktiv und sogar in gleicher Stärke wie vorher. Dass du alles um dich herum so genau wahrnehmen kannst, ist gerade der Beweis dafür, dass es so ist. Die Instinkte deuten jedes kleine Geräusch, jeden noch so schwachen Luftzug, jeden Geruch und noch viele Eindrücke mehr und setzen sie zu einem Gesamtbild zusammen, wodurch es dir möglich ist, dich zu orientieren. Doch da es gerade weder eine Gefahr noch eine verlockende Futterquelle in der Nähe gibt, stehen jetzt sozusagen alle Hebel auf entspannen, um keine unnötigen Energiereserven zu verschwenden... Ist ja nicht so, als sei dir das heute nicht schon oft genug passiert, dass du unnötig die begrenzte, dir momentan zur Verfügung stehende Energie verbraucht hättest, sodass die noch verbleibenden etwa siebzig Stunden kaum zu schaffen sein werden.'

'Es hat dir gerade total Spaß gemacht, mir das jetzt unter die Nase zu reiben, nicht wahr?', ist der Vampir von dem gehässigen Tonfall bei den letzten Worten des anderen genervt.

'Ich sag nur die Wahrheit', kontert dieser scheinheilig freundlich.

'Wenn du schon so schlau bist, dann verrate mir doch, was ich dann am besten machen soll, um nicht noch weiter unnötig Energie zu verschwenden, damit ich es vielleicht doch bis Freitag schaffe, durchzuhalten!', fordert der andere schon regelrecht.

'Das einfachste wäre, jetzt ne Runde zu schlafen. Und ich hoffe für dich, dass du dann besser pennen kannst als der Kleine', antwortet Kurama, als er nebenbei bemerkt, dass Naruto zwar gerade eingeschlafen zu sein scheint, doch dessen Puls nun etwas unruhiger wurde.

'Wie kommst du darauf, dass Naru...?', will Sasuke gerade nach dem Grund der letzten Aussage des anderen fragen, als es ihm plötzlich selbst bewusst wird, 'Sein Puls! … Ach, Naru...'

'Genau!', antwortet der Neunschwänzige zwar noch, doch bemerkt sofort, dass Sasuke schon gar nicht mehr auf ihn achtet, sondern mit allen Sinnen bei seinem Freund ist, >Tja, scheint wohl doch nichts mit Nachtschlaf zu werden. Aber dann ist es eben so. Ich zumindest penn jetzt!<

Wie von Kurama vermutet, findet Sasuke in dieser Nacht keinen Schlaf, sondern ist mit den Gedanken die ganze Zeit über bei dem unruhig träumenden Naruto.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Onlyknow3
2021-12-23T12:57:06+00:00 23.12.2021 13:57
Er ruht sich doch trotzdem aus, auch wenn er nicht wirklich schläft. Das hat Naruto auch schon gemacht.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel. Sorry das ich es erst heute gelesen habe, war einfach zu sehr beschäftigt.
Bleibe dran möchte doch wissen ob sie es schaffen das immer noch vorhandene Problem zu lösen. Schön wäre es wenn es sich über Nacht einfach auflösen würde, und beide wieder ihren eigenen Körper hätte.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Kagome1989
23.12.2021 21:05
Vielen Dank für dein Kommi ^^
Freue mich, dass du der FF treu bleibst, da ist es nicht schlimm, wenn du sie etwas später liest. Bin ja selbst mit Schreiben auch nicht die Schnellste.
So einfach, dass beim Aufwachen alles wieder beim Alten ist, mache ich es den beiden nicht. Die müssen das Problem schon selbst gelöst bekommen.
Beeile mich mit dem nächsten Kapitel.

LG Kagome ^^
Antwort von:  Onlyknow3
25.12.2021 05:38
Lass dir ruhig Zeit dabei, ich mag deine langen Kapitel, und vor allem Kurama wenn er sich mit Sasuke fezt.
Antwort von:  Kagome1989
25.12.2021 12:53
Das freut mich zu hören. Habe mit Sasuke und Kurama auch noch den ein oder anderen Spaß vor ^^
Von:  Yuna_musume_satan
2021-11-11T13:15:02+00:00 11.11.2021 14:15
Kurama ist Wisch der beste er kann hiraya glaub man das Wasser reichen mit seinen perversen Gedanken. Ich kann das nächste Kapitel nicht erwarten
Antwort von:  Kagome1989
11.11.2021 16:47
Danke fürs Kommi ^^
Freut mich, dass dir Kurama hier gefallen hat.

LG Kagome ^^
Von:  Scorbion1984
2021-10-22T18:43:40+00:00 22.10.2021 20:43
Über Kurama muss ich immer wieder lachen .
Er ist aber auch hinterhältig ,die Beiden zu ärgern hat er sich wohl als Lebensaufgabe gemacht.
Antwort von:  Kagome1989
23.10.2021 12:34
Danke für dein Kommi ^^
Was soll Kurama denn auch groß anderes machen. Er sitzt immerhin in Narutos Körper fest. Da hat er nicht viele andere Möglichkeiten, um sich zu amüsieren.

LG Kagme ^^


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