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Eine Freundschaft mit komischen Wendungen

auf seltsamen Wegen
von

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Besessen

In dem Augenblick, in dem der Geist in den Körper des Vampires schlüpft, bleibt dieser wie angewurzelt stehen und sein Blick wird vollkommen leer. Und dies will dem noch immer gefesselten Sasuke gar nicht gefallen.

„Naru, hey, was ist mit dir? Sag doch was!“, ruft er seinem Freund zu, doch dieser zeigt keinerlei Reaktion darauf.

„Naru, jetzt antworte mir endlich!“, wird dem Menschen nun deutlich mulmig und er versucht alles, um sich von den Ranken loszureißen, aber er ist einfach nicht stark genug.

Obwohl es sich nur um ein paar Sekunden handelt, kommt es dem Uchiha wie Stunden vor, bis der Vampir dann doch endlich wieder eine Regung zeigt. Aber bereits in dem Moment, in dem sich nun wieder die Blicke der beiden treffen, ist diesem klar, dass etwas nicht stimmen kann. Denn wie die Leere den Blick des Rotäugigen verlässt, legt sich in diesen ein gelblicher Schimmer, welchen er noch nie bei seinem Kumpel gesehen hat. Dafür erinnert ihn dieses fremde Aufleuchten in den Augen an die matten Augen des Geistes.

„Dann kann der Spaß ja in die nächste Runde gehen!“, kommt es zwar aus dem Mund des Uzumaki, aber der Schwarzhaarige weiß sofort, wem diese Worte eigentlich entspringen.

„Du verdammter Geist! Verschwinde aus ihm!“, brüllt Sasuke den Sprecher an, welcher nun gemütlich auf ihn zukommt.

„Oh nein. Noch nicht! Man kommt nicht oft in den Genuss, einen Vampir in Besitz nehmen zu können. Und noch seltener, in einem Vampirkörper mit einem Menschen spielen zu können. Das will ich auskosten!“, raunt dieser ihm ins Ohr und streicht gleichzeitig mit seinen Händen über dessen Oberteil, während die manipulierten Ranken noch immer darunter agieren.

„Griffel weg! Und das gilt auch für dein Grünzeug hier!“, beschwert sich der Uchiha weiter.

„Ich dachte, dir gefällt es, diesem Körper hier nahe zu sein. Immerhin hast du dich ja vorhin ziemlich an ihn geklammert!“, grinst der Geist hämisch und lässt die Hände weiter wandern.

„Du hast doch gar keine Ahnung! Wenn ich ihm nahe sein will, dann wegen seines Charakters. Er ist mein bester Freund. Er hat versucht, mich vor dir zu schützen, und ich vertraue ihm!“, giftet der Mensch diesen genervt an.

„Das wird dir auch nichts... Argh...“, will sich der Geist gerade über den Gefangenen lustig machen, als er, sowie auch seine Ranken, auf einmal wie erstarrt sind. In der nächsten Sekunde gleiten die Pflanzen zu Boden, geben den Uchiha dabei frei, und der Blonde sackt mit einem Schmerzlaut auf die Knie zusammen. In den aufgerissenen Augen erkennt Sasuke, dass der gelbliche Schimmer verschwindet und die blutroten Iriden auf einmal einen Flammen farbenden Ton annehmen. Und kaum, dass dieser das Gelb völlig vertrieben hat, dringt auf einmal rotes Chakra aus dem Körper des Vampires und umschließt ihn wie ein feiner Nebel. Auch die anderen Veränderungen, welche mit dem Fuchschakra einhergehen, bilden sich wieder. Nur einen Unterschied gibt es. Selbst jetzt ist der Blick, welcher anscheinend ins Nichts gerichtet ist, nicht der des Blonden, sondern ein fuchsartiger, in dem eine enorme Finsternis liegt. Dieser kommt Sasuke zwar vertraut vor, aber es dauert einen Moment, bis er sich wieder erinnert, woher. Denn diesen Blick hatte er vor etwa drei Wochen in der Praxis der Hexe gesehen.

>Der Fuchsgeist? Aber das kann doch gar nicht sein!<, ist Sasuke zu irritiert, um gerade handeln zu können, weswegen er auch dann, als er wieder frei ist, wie angewurzelt stehen bleibt.

„Raus mit dir!“, ertönt ein dunkles Knurren aus der Kehle des Blonden.

Fast zeitgleich schießt regelrecht etwas aus dessen Körper, was der Mensch kurz darauf als den schwarzweißen Geist identifizieren kann.

„Geht doch! Und nun bleib draußen!“, knurrt der Blonde erneut, ehe sich das Chakra wieder zurückzieht und sich auch die restlichen Veränderungen wieder zurückbilden. Das letzte, was noch bleibt, ist der finstere Ausdruck in den Augen, welcher sich kurz auf den Menschen legt, ehe die Farbe des Feuers wieder von der des Blutes abgelöst wird.
 

„Naru, bist du wieder du selbst?“, fragt der Uchiha nach, da in Narutos Augen noch immer deutlich eine enorme Wut zu erkennen ist.

„Ja, aber jetzt lass uns endlich verschwinden!“, weicht diese Wut jedoch schnell wieder und macht der inzwischen bekannten Kälte Platz, wie der Blonde die Kontrolle seinen Instinkten überlässt.

„Gute Idee!“, kommt Sasuke gerade auf ihn zu, als ohne weitere Vorwarnung der Geist direkt vor dem Menschen aus dem Boden auftaucht und nun in dessen Körper fährt.

Der Vampir will dies zwar noch verhindern, doch ist nicht schnell genug bei seinem Freund. Dieses Gespenst hatte ihn gerade einfach überrumpelt. Dachte er doch, dass dieser vom Neunschwänzigen ein gutes Stück weg befördert worden sei. Außerdem war er bisher ja auch immer nur aus Bäumen aufgetaucht, sodass die Lichtung eine gewisse – wie er nun feststellen musste trügerische – Sicherheit bot.

„Verlasse sofort seinen Körper!“, klingt die Stimme des Blondhaarigen zwar ruhig, aber die in ihr liegende Bedrohung dafür umso furchteinflößender.

„Und was willst du machen, wenn wie es nicht tun? Zugegeben, dass in dir ein Dämon schlummert, hatte uns wahrlich überrascht. Ebenfalls der Umstand, wie energisch er sei Revier verteidigt. Aber dein Freund hier ist ein ganz normaler Mensch. Ihm wird es nicht gelingen, uns raus zuwerfen“, spricht der Geist nun durch den Menschen, in dessen Augen nun ebenfalls dieser mattgelbe Schimmer sichtbar ist.

„Unterschätze ihn nicht!“, kommt es nur von Naruto, wobei dieser nicht weiß, wie er nun weiter vorgehen soll.

„Und du solltest ihn nicht überschätzen. Du hast, selbst für einen Vampir, einen unglaublich starken Willen. Aber auch dir war es alleine nicht gelungen, uns zu vertrieben. Also wie glaubst du, soll das ein einfacher Mensch schaffen? Immerhin haben diese von Natur aus nichts, was sie dazu zwingen würde, ihren Geist so stark zu schärfen!“, lacht der Geist den anderen aus.

„Und was willst du, dass du ihn freiwillig wieder verlässt, Geist?“, begreift der Rotäugige, dass er im Moment nur klein beigeben kann, wenn er den Menschen retten will.

Die Worte des Geistes entsprechen der Wahrheit. Er ist tatsächlich sehr stark, sodass es enorm schwer ist, ihn wieder zu vertreiben. Zwar gibt Naruto die Hoffnung noch nicht auf, dass Sasuke sich doch gegen diesen durchsetzen könne, da er ja selbst nur zu gut weiß, was für ein Sturkopf dieser sein kann. Aber falls dem nicht so sein sollte, ist die einzige andere Möglichkeit, dass der Geist den Körper seines Freundes freiwillig wieder verlässt. Doch solange er in dem Menschen ist, ist der Rotäugige quasi handlungsunfähig. Immerhin könnte der Geist Sasuke ohne Probleme Schaden zufügen, um den Blonden unter Druck zu setzen.

„Nenn uns Zetsu! Und was wir wollen, weißt du bereits. Wir wollen etwas Spaß haben!“, bekommt der Uzumaki als Antwort.

„Und wie soll dieser Spaß aussehen?“, fragt er weiter.

„Mal sehen! Wie wäre es, wenn wir mal schauen, wie groß deine Selbstkontrolle ist!“, entgegnet Zetsu, zieht eines von Sasukes Kunai aus dessen Taschen und will diesem damit in den Arm schneiden.

„Halt! Warte!“, ruft der Blonde schnell, woraufhin der andere inne hält und ihn abwartend ansieht.

„Warum sollten wir?“, fragt er.

„Ich bitte dich! Verletze ihn nicht!“, drängt die Sorge um den Geliebten immer stärker hervor, sodass sie sogar durch die Instinkte hindurch bricht, ohne diese gänzlich zu verdrängen.

„Und was hätten wir davon?“, genießt der Geist seine Überlegenheit.

„Du kannst mit mir machen, was auch immer du willst. Ich werde alles tun, was du sagst. Aber bitte, füge ihm keine einzige Wunde zu!“, ist dem Blonden das Wohlergehen des anderen bedeutend wichtiger als sein eigenes.

„Würdest du auch so weit gehen und dich für ihn opfern?“, fragt Zetsu weiter.

„JA!“, kommt es ohne Zögern von dem Blondschopf, was den anderen überrascht.

„Also gut! Wenn das so ist, dann wollen wir doch mal überprüfen, wie ernst dir dies ist. Bleib einfach still dort stehen und bewege keinen einzigen Muskel!“, kommt ein Befehl aus der Kehle des Schwarzhaarigen, während dieser das Kunai nun in seiner Hand kreisen lässt und anschließend mit ganzer Kraft auf den Vampir wirft.

Naruto kommt dem Befehl nach und bleibt reglos stehen. Selbst als die Waffe sich tief in seinen linken Oberarm bohrt, verzieht er keine Miene.

Dem Geist entlockt dies nur ein boshaftes Lachen, während er bereits weitere Kunai zieht. Das zweite wird auch schon gleich darauf geworfen und trifft in die rechte Schulter des Zieles, welches erneut weiterhin starr bleibt. Der dritte Wurf schneidet sich tief in den rechten Unterschenkel ein. Durch die Wunde am Bein fällt es Naruto nun schon schwerer, nicht ins Straucheln zu geraten, aber es gelingt ihm dennoch, mit viel Mühe stehen zu bleiben. Erst der vierte Treffer, welcher in den linken Oberschenkel trifft, lässt ihn nun deutlich schwanken. Doch sein Wille hält ihn dennoch auf den Beinen.

„Gar nicht mal so schlecht. Wollen doch mal sehen, wie du reagierst, wenn dich einer ins Herz trifft!“, macht sich der Geist schon zum fünften Wurf bereit. Doch anders als die anderen, verfehlt dieser sein Ziel und fliegt deutlich am Blonden vorbei.

>Was ist jetzt?<, schöpft dieser wieder stärker Hoffnung und diese soll sich auch erfüllen.

Nach dem Fehlschuss blickt Naruto sofort in die Augen des anderen, in welchen man einen inneren Kampf ablesen kann. Das fremde Gelb schwankt deutlich in der Intensität. Mal ist es sehr aufdringlich im Blick, im nächsten Moment dann aber schon wieder beinahe verschwunden.

„Keine Chance, das schaffst du nicht!“, gibt der Mensch im Augenblick eines starken Aufblitzens des gelben Schimmers von sich.

„Verschwinde!“, ist nur wenige Sekunden später zu hören, als dieser fast erloschen scheint.

Während des ganzen Kampfes taumelt der Körper immer wieder hin und her, wechselt ständig die Persönlichkeit und scheint vollkommen orientierungslos. Nur eines bleibt durchweg beständig. Jedes mal, wenn sich der Blondhaarigen, welcher sich schnell die Wurfmesser aus dem Körper gezogen hatte, als dieses Durcheinander begann, dem Menschen nähern will, weicht dieser vor ihm zurück. Dabei ist es sogar egal, wer gerade die Kontrolle hat, sodass sich Naruto entscheidet, erstmal auf Abstand zu bleiben.

„Naru...“, hört dieser dann auf einmal ein Flüstern, als das Gelb mal für einige Sekunden zurückgedrängt ist, „Es tut mir leid!“

Im Augenblick des letzten Wortes dreht sich der Uchiha um und rennt einfach los, ohne dabei auf den Weg zu achten. Doch dies stellt sich als Fehler heraus, da er so genau auf die Klippe zuläuft. Durch den Abstand und die gerade erst verheilenden Wunden ist auch der Rotäugige nicht mehr schnell genug bei ihm, um ihn aufzuhalten, sodass Sasuke diese herunter stürzt.

In dem Moment jedoch, in dem er den Boden unter den Füßen verliert, sieht es aus, als würde der Geist regelrecht aus ihm heraus gedrückt werden und bleibt am Rand der Klippe mit in beiden Gesichtsseiten gleichermaßen erschrockenem Ausdruck stehen. Der Vampir sieht dies zwar, schenkt dem jedoch keine Beachtung, sondern springt kurzerhand seinem Freund hinterher.

„So war dieser Spaß aber nicht gedacht!“, spricht der Geist noch und verschwindet dann einfach.
 

Als der Geist seinen Körper verlässt, ist Sasuke für einige Sekunden vollkommen orientierungslos. Er hat kurz keine Ahnung, was um ihn herum passiert, bemerkt nicht einmal, dass er fällt. Erst das laute Rufen seines Namens von einer sehr vertrauten Stimme rüttelt ihn wieder wach.

„Naru?“, haucht er leise, ehe seine Augen nun endlich die ankommenden Informationen von dem Blick in den Abgrund wieder an sein Gehirn weiter leiten, >Was? Wieso falle ich?<

„Verdammt, Sasu, versuch mir deine Hand zu geben!“, nimmt er nun auch wahr, dass die Stimme des Blonden anscheinend von einem Stück hinter ihm kommt.

Ein Blick über die Schulter bestätigt dies, denn der Mensch erkennt, wie sein bester Freund ebenfalls fällt und die Hände nach ihm ausstreckt, um ihn irgendwie zu fassen zu bekommen.

„Naru, wie...?“, ist er irritiert, war er doch der Meinung, dass der andere sicher auf dem Boden im Wald sei. Dennoch unterstützt er den Versuch des anderen und streckt diesem einen Arm entgegen.

Kaum, dass es so zu einer Berührung kommt, packt der Blonde den Uchiha auch schon fest an der Hand und zieht diesen zu sich in seine Arme. Der Schwarzhaarige weiß kurz wieder nicht, wie ihm geschieht, aber das ist ihm gerade egal. Obwohl der Körper des anderen kalt ist, weckt diese Nähe zu ihm eine Wärme und Geborgenheit, die ihn zwar die ernste Lage nicht vergessen, aber ihn innerlich zumindest zur Ruhe kommen und somit wieder klarer denken lässt.

„Halt dich gut fest!“, haucht Naruto ihm ins Ohr und der Uchiha kommt dem auch sofort nach.

So, wie Sasuke seine Arme um den Hals des Vampires legt und sich fest an diesen klammert, lockert Naruto etwas seinen Griff, formt schnell das Fingerzeichen für die Schattendoppelgänger und erschafft gut zweihundert von diesen, welche zum Großteil über ihnen fallend, ebenfalls der Erdanziehungskraft Folge leisten. Doch das ist ganz im Sinne des Vampires. Denn dieser nimmt den Menschen nun wieder auf die Arme und nutzt seine Kopien als Widerstände, um über diese zu springen. Dabei kommen sie zwar nicht wirklich wieder weiter nach oben, aber das ist auch nicht Sinn und Zweck der Sache. Dem Blondhaarigen geht es nur darum, zur Felswand zu kommen, was ihm auch knapp gelingt. Von einem seiner letzten Doppelgänger abspringend und eine Hand nun wieder von dem Menschen lösend schafft er es, sich an dieser Wand an einem hervorstehenden Stein festzuhalten, sodass die beiden nun an dieser hängen, während seine Klone nun nach und nach auf dem Boden der Schlucht in einem reißenden Fluss mitgerissen werden und verpuffen.

„Das war knapp!“, entkommt dem Rotäugigen ein erleichterter Seufzer.

„Danke, Naru, dass du mich mal wieder gerettet hast“, meint der Mensch verlegen, während er sich noch immer an den anderen klammert.

„Dank mir nicht zu früh, Sasu! Noch sind wir nicht völlig in Sicherheit. Bis nach Oben ist es ein ziemliches Stück, die Felswand hier eignet sich absolut nicht zum Klettern und mein Chakra ist wegen Kuramas Wutanfall und dem Erschaffen der Doppelgänger gerade fast aufgebraucht, sodass ich nicht mehr genug habe, um mich noch lange hier festzuhalten. Außerdem wäre ich dir sehr verbunden, wenn du es schaffen könntest, dir mal keinen Kratzer irgendwie zuzufügen, weil dieser ganze Scheiß hier im Wald mich verdammt hungrig gemacht hat!“, meint dieser, wobei man eine deutliche Anspannung in seiner Stimme wahrnehmen kann.

„Mit dem Chakra geht es mir ähnlich. Bei unserer Flucht hatte ich das Sharingan recht lange einsetzen müssen. Das schlaucht ganz schön. Daher wäre auch für mich der Weg nach Oben jetzt im Moment zu weit“, gibt der Uchiha zu, doch löst sich dennoch von dem anderen und hält sich selbst an der Wand fest, um diesem die Situation zumindest etwas zu erleichtern. Dann lässt er seinen Blick etwas schweifen und entdeckt etwas seitlich von ihnen einen kleinen Vorsprung. „Was hältst du davon, wenn wir und dort erstmal ein wenig ausruhen!“, schlägt er dann vor.

„Hört sich erstmal nach na vernünftigen Idee an!“, stimmt der Blonde zu.
 

Sofort klettern die beiden zu dem Vorsprung. Doch als sie bei diesem ankommen, stellt er sich als kleiner heraus, als sie gedacht hätten. Einer alleine könnte darauf zwar sitzen und sich ausruhen, aber für den anderen wäre kein Platz. Alternativ könnten beide versuchen, dicht aneinander gestellt darauf zu stehen, doch dann könnte sich keiner wirklich etwas erholen, weil sie ständig aufpassen müssten, nicht herunter zu fallen oder gar sich gegenseitig herunter zu stoßen. Aber dann würde wohl keiner später den Aufstieg ganz schaffen. Und ein anderer Vorsprung ist leider nicht zu entdecken.

„Tja, enger als erwartet. Kann sich wohl nur einer ausruhen!“, stellt der Blonde nüchtern fest.

„Du solltest dir Ruhe gönnen. Denn nicht nur, dass du mich gerettet hast. Du wärst ohne mich doch gar nicht hier unten. Denn wie ich dich kenne, bist du mir doch freiwillig hinterher gesprungen, nur um mir zu helfen!“, kommt es von Sasuke.

„Das stimmt zwar, aber dennoch solltest du dich erholen. Wenn du es nicht bis hoch schaffst, wäre ich ganz umsonst gesprungen. Außerdem halte ich mehr aus als du!“, kontert der andere.

„Du hast doch vorhin selbst zugegeben, dass du erschöpft bist. Und wenn du das selbst eingestehst, dann ist es wirklich schon sehr weit. Also ruh du dich aus!“, bleibt Sasuke stur.

„Wenn du mit der Hand abrutschen und dir dabei ne Risswunde zuziehen solltest, bin ich am Ende nur noch erschöpfter, weil ich meinen Durst dann wieder unterdrücken muss. Damit hätten wir dann auch nichts gewonnen!“, gibt auch der andere nicht nach.

„Das ist nur rein spekulativ. Es muss nicht passieren, dass ich mich verletze!“, lässt der Konter nicht lange auf sich warten.

„Oh man, das kann noch ewig so weitergehen!“, seufzt der Vampir schwer und merkt, dass es nur zum Streit kommen würde, wenn das so weiter ginge. Und da das beide nur Energie kosten würde, entschließt er sich, die Gefühle nicht weiter hochkochen zu lassen, sondern mithilfe seiner Instinkte nach einer Lösung zu suchen.

„Dann hör doch einfach auf zu diskutieren und setz dich!“, meint Sasuke noch, als er die Veränderung in den Augen des anderen mitbekommt, „Naru, alles okay?“

„Ja, ich hatte nur keine Lust auf einen eskalierenden Streit. Das vernebelt nur den Verstand“, entgegnet der Angesprochene.

„Vernebelt den Verstand? Soll das heißen, du hast ne andere Idee?“, fragt der andere interessiert.

„Yup, und zwar eine, bei der wir beide unseren Willen bekommen. Aber dazu musst du mich jetzt einfach mal machen lassen, okay?“, sieht Naruto seinen Freund ernst an, welcher ohne lange zu überlegen mit einem Nicken sein Einverständnis mitteilt.

Gleich darauf stellt sich der Vampir auf den Vorsprung und teilt dem Schwarzhaarigen mit, dass er es ihm gleichtun solle. Kaum, dass sie sich so einander dicht gegenüber stehen, packt der Blonde den Menschen an den Oberschenkeln und hebt ihn an, wodurch dieser reflexartig seine Beine um die Taille und seine Arme um den Hals des anderen legt. Noch ehe Sasuke diese Aktion begreift, setzt sich der Rotäugige so auf den Vorsprung, dass seine eigenen Beine auf der einen Seite locker herunter hängen und die Beine des Menschen es diesen auf der anderen Seite auch kurz darauf nachmachen, nachdem dieser sich wieder ein wenig von dem Blonden gelöst hat und diesen nun recht überrumpelt ansieht, da er nun breitbeinig auf dessen Schoß sitzt.

„Ähm...“, ist das einzige, was Sasuke daraufhin über seine Lippen bringt.

„Guck nicht so verwundert. Wenn wir zu zweit auf einem Ast Platz haben, dann auch hier. Und stabil genug ist das Gestein hier, dass es uns beide hält, vertrau mir!“, meint daraufhin Naruto und lehnt sich zur Seite, sodass er sich mit dem Oberkörper an der Felswand abstützt.
 

Für einen Moment beruhigt sich Sasuke und lässt seinen Blick einfach ziellos schweifen. Erst nach unten in den reißenden Fluss. Wäre er in diesen gefallen und nicht bereits beim Aufschlag umgekommen, wäre er kurze Zeit später auf jeden Fall darin ertrunken. Dann gleitet sein Blick die Felswand hinauf. Das obere Ende ist kaum noch zu erkennen und die Felsen sind nicht gerade zum klettern gemacht. Die beiden Freunde würden für den Aufstieg darauf bauen müssen, dass sie sich den Großteil der Strecke mit ihrem Chakra an den Wänden festhalten müssen. Trotzdem werden sie einige Zeit dafür brauchen. Danach richtet sich sein Blick auf den Vampir, welcher inzwischen die Augen geschlossen hat und sich ein wenig ausruht. Auch wenn es gerade so wirkt, als würde er schlafen, erkennt Sasuke, dass dem nicht so ist. Er kann selbst nicht sagen, woran er es erkennt, aber er weiß, dass der andere wach ist und sofort auf ihn reagieren würde, würde er ihn ansprechen. Ebenso würden die Hände des Blonden, welche gerade noch locker auf den Oberschenkeln des Menschen ruhen, weil gerade nicht viele andere Möglichkeiten bestehen, diese abzulegen, sofort nach ihm greifen und ihn halten, sollte er drohen, nach hinten zu kippen. Immerhin sind die Rucksäcke, welche die beiden die ganze Zeit über auf dem Rücken tragen, keine Federgewichte, auch wenn sie nur das notwendigste enthalten.

Kurz denkt Sasuke darüber nach, es seinem Kumpel gleich zu tun und sich ebenfalls ein wenig an die Wand zu lehnen und die Augen zu schließen. Doch da fällt sein Blick auf einmal auf einen Einstich am linken Oberarm in der Jacke des Blonden und er beginnt unkontrolliert zu zittern.

„Hey, was ist los?“, bemerkt der Blonde dies augenblicklich, sieht den anderen wieder an und packt ihn an den Schultern, da dieser droht, unter dem unkontrollierten Zittern nach hinten zu kippen und somit von dem Schoß des anderen zu fallen.

„...s … mir ...“, haucht der Mensch abwesend so leise, dass es nicht einmal der Uzumaki versteht.

„Sasu! Jetzt komm zu dir und rede mit mir!“, spricht Naruto ihn nochmal lauter an und verfestigt den Griff um dessen Schultern deutlich.

„Argh...“, reißt den Uchiha der nicht zu unterschätzende Schmerz an seinen Schultern wieder aus seiner Abwesenheit.

„Sorry, das war wohl etwas fest. Aber es schien mir so, als würde ich dich anders nicht wieder wach bekommen!“, erklärt der andere und lockert seinen Griff sofort wieder. Dennoch lässt er die Hände noch etwas auf den Schultern des Schwarzhaarigen verweilen.

„Du hast keinen Grund, dich zu entschuldigen. Schließlich...“, murmelt Sasuke vor sich hin und wendet den Blick traurig-nachdenklich von dem anderen ab.

„Schließlich was? Was hast du denn auf einmal?“, fragt der Blonde ruhig und lässt nun wieder seine Gefühle übernehmen, in der Hoffnung, den anderen so besser verstehen zu können. Bisher hatte er dies noch nicht als nötig erachtet, da er sich eh ausruhen wollte und ihm so weniger verwirrende Gedanken durch den Kopf gehen.

„Es... tut mir leid, Naru!“, achtet der Uchiha gar nicht richtig auf die Frage des anderen, während er seinen Blick wieder auf den Einstich in dessen Jacke wandern lässt und auch vorsichtig mit einer Hand darüber streicht, „Ich wollte nicht, dass das passiert. Aber ich konnte es einfach nicht verhindern... Obwohl ich alles mitbekommen hatte, war ich nicht in der Lage, diesen verdammten Geist zu verscheuchen und mein Handeln zu kontrollieren... Das war einfach schrecklich!“

Kurz folgt Naruto mit irritiertem Blick der Geste seines Freundes. Wie er dann dessen Worten zuhört, wird aus der Irritation zuerst völlige Verwirrung. Doch in dem Moment, in dem dieser mit sprechen fertig ist, fängt der Vampir einfach nur hemmungslos an zu lachen.

„Was... ist denn jetzt los?“, blickt der andere ihn mit einem Mix aus verwirrt und fassungslos an.

„Also echt, Sasu! Du bist nun wirklich der Letzte, der sich wegen einer solchen Sache bei mir entschuldigen oder ein schlechtes Gewissen haben müsste!“, meint der Rotäugige, nachdem er sich wieder ein wenig beruhigt hat.

„Was soll das? Ich finde das gar nicht lustig. Du kannst dir nicht vorstellen, wie das ist. Und ich finde schon, dass ich dir zumindest eine Entschuldigung schulde!“, meint Sasuke betrübt.

„Ach wirklich? Ich habe keine Ahnung, wie das ist, die Kontrolle über das eigene Handeln zu verlieren? Sag mal, hast du im letzten halben Jahr irgendwie gepennt?“, spielt Naruto den Vorwurfsvollen, ehe er im Blick des anderen erkennt, dass diesem nach einigen Sekunden der Sinn dieser Worte klar wird, wodurch er dann mit einem Lächeln weiter spricht, „Anscheinend hat es klick gemacht. Und wenn ich dich jetzt noch an deine eigenen Worte erinnern darf: Hör auf dich wegen Dingen fertig zu machen, die keine bleibenden Folgen haben.“

„Haben sie das wirklich nicht?“, fragt der Mensch vorsichtig nach, unwissend, was er denken soll.

„Haben sie nicht. Sieh her!“, meint Naruto und streift sich die Jacke von der rechten Schulter, wodurch eine bereits gut verheilende Stichwunde zum Vorschein kommt, „Die Wunde war am tiefsten und selbst die wird bis spätestens morgen nicht mehr zu sehen sein.“

Sofort sieht man Sasuke an, dass dieser dadurch wieder beruhigter ist. Naruto lächelt darüber nur, ehe er den Menschen kurzerhand im Nacken packt und zu sich zieht, sodass dieser an den Blonden gelehnt und mit dem Gesicht an dessen Schulter zu liegen kommt.

„So, und jetzt ist Ruhe, also entspann dich endlich, um wieder zu Kräften zu kommen!“, flüstert er dem Menschen ins Ohr und lehnt sich dann selbst einfach wieder an die Felswand.

>Das hat ihm jetzt richtig Spaß gemacht, mir meine eigenen Worte vorzuhalten. Eigentlich müsste ich deswegen sauer sein. Aber im Moment bin ich einfach nur froh, dass alles wieder in Ordnung kommt!<, kann sich nun auch Sasuke langsam wieder entspannen und schläft kurz darauf mal wieder in den Armen des anderen ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Scorbion1984
2015-09-07T06:01:09+00:00 07.09.2015 08:01
Schade hatte eigentlich gedacht ,das die Geschichte jetzt weitergeht ! Da habe ich mich wohl zu früh gefreut ! Wenn Du diese Geschichte nicht weiter schreiben willst ,dann gib bitte eine Info . So brauche ich nicht weiter zu gucken,ob was da ist!!!!!!
Antwort von:  Kagome1989
07.09.2015 19:36
Ich werde diese Geschichte auf jeden Fall zu Ende schreiben. Habe momentan aber nur wenig Zeit zum Schreiben.
Tut mir ehrlich Leid, dass ich momentan sehr auf die neuen Kapitel warten lasse, aber der Alltag nimmt mich sehr ein, weswegen ich weniger Zeit für die FF habe als bisher.
Das nächste Kapitel ist aber fast fertig und dürfte die nächsten Tage dann on kommen.

LG
Kagome
Von:  Onlyknow3
2015-07-30T17:33:19+00:00 30.07.2015 19:33
Ende gut, alles gut sollte man denken, ist es aber noch nicht. Das kann ma aus den Worten Narutos schließen wenn dieser schon zu gibt das er ruhe braucht. Sasuke hat recht wenn er denkt das Naruto diese seine Worte gerne Ausgesprochen hat. Mach weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel, bin ich doch neugierig wie die beiden aus der Lage an der Felswand wieder raus kommen.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Kagome1989
30.07.2015 20:39
Danke sehr fürs Kommi ^^
Stimmt, wenn Naruto zugibt, dass er Ruhe braucht, ist es wirklich schon sehr weit. Und auch, dass es ihm Spaß gemacht hat, Sasuke mit dessen eigenen Worten zurecht zu weisen.
Dies Felswand ist im nächsten Kapitel das kleinere Problem. Eher gibt es so ein paar Überraschungen, wenn es die beiden endlich wieder nach Konoha schaffen ^^

LG
Kagome
Von:  Mikao-chan
2015-07-30T08:15:58+00:00 30.07.2015 10:15
Puh!!! Eine Woche hab ich jetzt gebraucht für die FF!!! Ich versuche seit einem Jahr die Story mal ganz auszulesen!!!
Ich weiß nicht was ich sagen soll außer Wow!
Diese Geschichte ist unglaublich! Die Entwicklung der Charaktere ist wirklich sehr gut gelungen! Du beschreibst alles so angenehm und flüssig so das man mit den Charaktern mitfühlen kann! Jetzt zahlt sich das lange lesen wirklich aus! Ich war oft vorm abbrechen...
Besonders die Entwicklung von Sasu und Naru sind interessant. Der Uchiha hat wirklich eine seeeeeeeeeeeeeeeeeeeehhhhhhhhhhhhhhrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr lange Leitung wenn es um Gefühle in Sachen Liebe von ihm selbst und anderen geht! Naja Naruto auch ein wenig...
Ich finde toll das du es schaffst die Gefühle der beiden bis jetzt raus zuzögern, ich bin normalerweise der Typ der das nicht so lange liest wenn da solange eine Leitung ist.
Ich bin schon irrsinnig gespannt wer von denn beiden den Anfang macht und ob es mit den beiden jetzt etwas schneller vorangeht.
Und wer letzten Endes seine Gefühle als erstes bemerkt/zugiebt!
Die Sonderkapietel sind auch wahnsinn! Die lassen mein kleines Fangirl- Herz aufgehen^^

Ich freue mich auf weitere Kapitel und das du immer noch so viele gute Ideen hast.

Kleine Idee für Irgendwas: Onsen Urlaub...

Lg. Mikao-chan
Antwort von:  Kagome1989
30.07.2015 18:07
Vielen lieben Dank für dein Kommi ^^
Ich kann mir vorstellen, dass es anstrengend gewesen sein muss, diese FF zu lesen, wenn man erst relativ spät eingestiegen ist, da sie ja doch recht lang ist (inzwischen über 1000 Seiten im World bei mir, das lässt sich wirklich lesen). Umso mehr freut es mich, dass du dich durchgebissen hast und dir die FF trotzdem noch gefällt.
Auch bin ich froh, dass du die charakterliche Entwicklung der Charaktere interessant findest, da mir diese selbst sehr am Herzen liegt. Und ja: Sasu hat eine extrem lange Leitung!!! Wüsste ich nicht, was ich geplant habe, würde selbst ich inzwischen denken, dass erst Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen müssten, ehe der rafft, dass er für Naru mehr als nur Freundschaft empfindet. *lach*
Von daher steht ja schon fest, wer es als erstes bemerkt: Naru, der weiß es ja schon seit der Klassenfahrt ^^
Wer es zuerst zugibt, werde ich nicht verraten. Da musst du dich überraschen lassen ^^

Die Idee mit dem Onsen hab ich mir notiert ^^
Wird wahrscheinlich ein Sonderkapitel werden, da man da ja doch so einiges draus machen kann *fg*
Aber noch nicht das nächste, da spielen die Charas erstmal Theater (hab da schon eine Idee zu im Kopf)

LG
Kagome
Von:  Hokagebernd
2015-07-28T12:35:36+00:00 28.07.2015 14:35
Tolles kappittel man sollte sich nicht mit kybi Anlegen
Antwort von:  Kagome1989
28.07.2015 16:33
Nein, sollte man wirklich nicht. Das Füchschen verteidigt nämlich sein Revier *grins*
Danke fürs Kommi ^^
LG
Kagome
Von:  Suki96
2015-07-26T21:25:33+00:00 26.07.2015 23:25
süß gemacht. zum glück hat keiner der beiden höhen Angst oder platz angst
Antwort von:  Kagome1989
27.07.2015 12:51
Danke fürs Kommi ^^

LG
Kagome
Von:  Scorbion1984
2015-07-26T18:06:16+00:00 26.07.2015 20:06
Habe mich gefreut ,wieder ein Kapitel von dieser Geschichte zu lesen! Spannend wie immer ,freue mich schon auf die nächsten Kapitel! Hoffentlich dauert es nicht so lange .
Antwort von:  Kagome1989
27.07.2015 12:51
Vielen Dank fürs Kommi ^^
Es freut mich, dass du meine Geschichte spannend findest.
Wann das nächste Kapitel kommt, kann ich leider noch nicht sagen. Ich arbeite zwar schon daran, aber komme leider nicht wirklich weiter. Doch ich werde mich bemühen, dass es nicht ewig dauern wird, bis das nächste Kapitel hier gelesen werden kann ^^

LG
Kagome1989


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