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Eine Freundschaft mit komischen Wendungen

auf seltsamen Wegen
von

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Du gehörst mir!

Einige Stunden ruhen die beiden aneinander gelehnt. Doch dann weckt ein leises Geräusch den Vampir aus seiner Ruhe und er schlägt schnell die Augen auf. Das aufrichten dauert allerdings um einiges länger und ist deutlich anstrengender als gewöhnlich für ihn.

>Oh man, ich bin ja noch schlapper als zuvor. Anscheinend hab ich, während ich geruht hatte, noch mehr Sonne abbekommen. Und gerade jetzt müssen uns diese Raubtiere entdecken, wo ich sozusagen am schwächsten bin. Was mach ich jetzt nur?<, bedenkt der Blondschopf, während sein Blick vom Sonnenuntergang zu dem noch immer neben ihm schlafenden Menschen wandert, >Es ist zwar schade, ihn wecken zu müssen, aber ich bin leider einfach nicht in der Lage, das selbst regeln zu können!<

Naruto überlegt gerade, wie er den Schlafenden am besten wecken könne, als dieser aufgrund eines erneuten, nun ein wenig lauteren Geräusches von selbst erwacht.

>Was war das?<, wundert sich dieser und blickt sich sofort suchend um, bis sein Blick den des Vampires streift, „Äh... Naru? Alles okay?“

Die Irritation in diesen Worten ist nicht zu überhören. Denn die Pupillen in den roten Augen sind nur noch hauchdünne Linien und der Blick strahlt einen gewaltigen Blutdurst aus. Dennoch sitzt der Vampir völlig ruhig, vielleicht ein klein wenig angespannt, aber nicht in irgendeiner Weise für den Menschen bedrohlich wirkend, neben diesem und blickt zu dem Schwarzhaarigen.

„Geht so!“, kommentiert dieser nur und blickt sich dann sofort um, als erneut etwas zu hören ist, „Es ist nur belastend, zu wissen, dass Beute recht nahe ist, ich aber nicht im Stande bin, diese erlegen zu können!“

>Beute? Dann kommen diese Geräusche daher!<, versteht der Uchiha nach einer ersten kleinen Irritation schnell, was los ist, „Was schleicht denn hier rum?“

„Löwen! Und davon nicht wenige. Leider sind diese auch sehr aggressiv und greifen sogar recht oft Menschen an. Sei also vorsichtig!“, warnt der Vampir und will versuchen, aufzustehen, was jedoch nicht wirklich gelingen will.

>Er ist noch immer extrem geschwächt. Aber wenn hier eh einige Löwen rumrennen, kann man das doch sicher ändern!<, bedenkt der Mensch und stoppt die Versuche des Blonden, sich aufzurichten, indem er diesem eine Hand auf die Schulter legt, „Lass die zu groß geratenen Katzen mal mein Problem sein, Naru!“

„Was hast du... vor?“, will der Rotäugige noch fragen, als der Mensch auch schon ein Kunai zückt und sich daran macht, den ersten Angriff einer dieser wie aus dem Nichts aufgetauchten Wildkatzen abzuwehren, >Nein, das macht der jetzt nicht wirklich?!<

Doch genau in dem Augenblick bewahrheitet sich das, was der Blondhaarige befürchtet hat. Dem Menschen gelingt es zwar das Tier abzuwehren und sogar zu erlegen. Aber die Wunde, die er dem Raubtier dabei zufügt und welche sofort den Geruch frischen Blutes verströmen lässt, lässt die Instinkte des angeschlagenen Vampires so hochkochen, dass dieser nur mit voller Konzentration seine Selbstkontrolle bewahren kann.

>Nein... ich darf jetzt nicht die Kontrolle verlieren... Ich muss mich beherrschen... Wenn ich jetzt durchdrehe... ist Sasus Leben in Gefahr...<, kämpft der Blonde mit aller Kraft gegen sich selbst und sieht dabei so aus, als erleide er starke Schmerzen, „Argh...“

„Naru, was ist mit dir?“, bemerkt Sasuke dies zwar direkt, doch übersieht, als er sich deswegen zu dem Blonden umdreht, dass ja auch noch sechs weitere Löwinnen da sind, welche den Menschen in diesem unaufmerksamen Moment auch sofort angreifen. >Verdammt! Das war knapp!<, gelingt es ihm in letzter Sekunde, den meisten Angriffen auszuweichen. Nur eine der Wildkatzen ist schneller als er und schafft es, einen Treffer am rechten Oberarm zu setzen, welcher sich in einer tiefen, blutenden Kratzspur zeigt. Und diese hat sofort eine enorme Wirkung auf den Vampir.

Ehe der Uchiha es bewusst realisieren kann, hat der Geruch seines Blutes den Rotäugigen endgültig die Selbstkontrolle verlieren lassen. Augenblicklich springt der Blonde in dem Moment unter Aufbietung seiner letzten Kräfte auf und auf den Menschen zu. Dieser kann nur intuitiv handeln und dies tut er auch. Noch während er den Angriffen zweier der Löwinnen ausweicht, kickt er den Körper der zuvor erlegten Raubkatze in die Richtung des Vampires, welcher unter dieser schon fast regelrecht begraben wird.

>Kaum zu glauben, wie schnell er gerade wieder auf den Beinen war... Aber egal. Wenn ich Glück habe, trinkt er sich jetzt an dem Löwen satt und ist dann wieder klar im Kopf!<, schießt es dem Schwarzhaarigen durch den Kopf, ehe er sich wieder auf die angreifenden Wildkatzen konzentriert, die ihm in seinem auch nicht mehr ganz fitten Zustand ziemlich zu schaffen machen.
 

Als Naruto vom toten Körper der erlegten Löwin zu Boden geworfen wird und dieser auch noch auf ihm zu liegen kommt, beißt der Vampir wirklich augenblicklich zu und saugt gierig jeden einzelnen Tropfen Blut aus dem Tier. Wie er damit fertig ist, legt er für einen kurzen Moment den Kopf in den Nacken und schließt die Augen, um das Gefühl der zurückkehrenden Kraft vollends zu genießen. Dabei ist die Kraft jedoch das einzige, was wiederkehrt, denn sein Verstand wird nach wie vor von seinen Instinkten, genauer seinem Jagdinstinkt vollständig unterdrückt. Und auch der Blutdurst lässt nicht nach, sondern wird eher noch um einiges stärker, will die Versäumnis des Blonden in der letzten Woche, wo es nur recht kleine Beute während des Wüstenmarsches gab, wieder ausgleichen.

Als das Blut seine Wirkung zeigt und die Beweglichkeit und Stärke im Körper des Blutsaugers wieder aufgeflammt ist, schleudert dieser mit einer Hand den blutleeren Körper von sich und erhebt sich. Sein Blick wendet sich dabei fast sofort auf Sasuke und die anderen Löwinnen, welche bis eben noch am Kämpfen waren, wobei es für den Menschen nicht rosig aussieht.

Aufgrund seiner Erschöpfung und der Wunde am Arm, welche noch immer blutet und den Uchiha behindert, hat Sasuke schon sehr damit zu tun, der deutlichen Überzahl an tierischen Gegnern auszuweichen. An einen gezielten Angriff ist dabei gar nicht zu denken, denn die Katzen schützen sich geschickt gegenseitig. Und als sich der Mensch auch noch ablenken lässt, als Naruto das tote Tier, welches ihm gerade noch als Nahrung diente, von sich schleudert, kassiert der Dunkelhaarige auch noch einen zweiten tiefen Treffer von den Krallen einer Löwin, diesmal an der rechten Taille. Dieser erneute Treffer zwingt den sonst so starken Ninja auf die Knie, wodurch er nicht in der Lage wäre, einer weiteren Attacke auszuweichen. Doch dies ist auch nicht notwendig.

In dem Augenblick, in dem sich der Vampir wieder erhebt, stahlt er eine gefährliche Aura aus. Die Instinkte der Löwen warnen diese sofort, weswegen sich ihr Verhalten schlagartig von Angriff auf Verteidigung ändert. Die Blicke der Tiere wandern zu dem Blonden, jedoch nur für einen kurzen Moment. Schon gleich darauf drehen sie sich um und versuchen, die Flucht zu ergreifen.

Auch Sasuke bemerkt sofort, dass Vorsicht geboten ist, jedoch nicht an der Aura seines besten Freundes, sondern an dessen Blick, welcher gerade nicht nur eine starke Jagd- sondern schon direkt Mordlust ausstrahlt. Doch anders als die Löwinnen denkt er nicht daran, vor dem Blonden fliehen zu wollen, sondern hält starr den Blickkontakt aufrecht, um dessen Aktionen eventuell vorhersehen zu können.

Und zum Glück des Menschen erweist sich seine Entscheidung, eine Flucht gar nicht erst in Erwägung zu ziehen, als goldrichtig. Denn der Jagddrang des Vampires ist so stark, dass dieser sich sofort auf die fliehenden Tiere stürzt und dabei sogar den Geruch von Sasukes Blut, an welchem er sehr dicht bei der Jagd auf die Löwinnen vorbeikommt, einfach ignoriert. Zumindest im Moment.

Spielend gelingt es Naruto, eine der Raubkatzen einzuholen und mit einem gezielten Schlag in den Nacken zu töten. Gleichzeitig schleudert er das Tier dabei auf eines der anderen flüchtenden Löwenweibchen, welches dadurch zu Boden geht. Noch ehe dieses die Chance hätte, sich auch nur ein Stück wieder aufzurichten, ist der Vampir auch schon bei diesem, rammt ihm die Zähne in die Haut und beginnt, das noch lebendige Tier unter lautem, schmerzhaften Gebrüll auszusaugen. Die qualvollen Laute der Löwin enden erst, als diese aufgrund des verlorenen Blutes verstirbt.

Erst, als auch in diesem Körper keinerlei Blut mehr ist, lässt Naruto von diesem ab und wendet sich sofort dem anderen toten Tier, welches er zuvor als Geschoss nutzte, um das andere zu Fall zu bringen, zu. Und auch dieses wird vollständig ausgesaugt, ehe der Rotäugige davon ablässt. Die übrigen Wildkatzen sind inzwischen über alle Berge.
 

Sasuke beobachtet das Geschehen die ganze Zeit. Auch wenn es ihm schwer fällt, den Blonden so zu sehen, zwingt er sich dazu, den Blick nicht abzuwenden. Nicht nur, um im Falle eines Angriffes des Blonden auf ihn selbst reagieren zu können. Er selbst wollte endlich den wahren Naruto kennenlernen. Und auch, wenn es für den Uchiha schwer zu ertragen ist, seinen besten Freund so dem Blute und dem Blutdurst hingegeben zu sehen, ist auch dies ein Teil des Vampires, den der Mensch lernen muss, zu akzeptieren.

Als sich Naruto, nachdem er das Blut der nun schon dritten Löwin sich einverleibt hat, langsam wieder erhebt, glaubt der Schwarzhaarige schon, dass nun alles wieder in Ordnung sei und erhebt sich ebenfalls aus seiner zuvor knienden Position. Doch ein Blick in die Augen des Vampires verrät ihm, dass dies nicht so ist. Denn der Ausdruck in den blutroten Seelenspiegeln wird immer befremdlicher. Konnte Sasuke zuvor beim Angriff auf die Löwen zumindest noch einen Hauch seines Kumpels in dessen Augen erkennen, ist dieser nun noch schwächer geworden und verschwindet sogar völlig, als der Blonde sich nun gänzlich aufgerichtet hat. Gleichzeitig legt sich ein düsteres Lächeln auf die blutverschmierten Lippen des Vampires, welches Sasuke eine unangenehme Gänsehaut verschafft.

Zwar will Sasuke noch nach einem Kunai greifen, um für einen eventuellen Angriff gewappnet zu sein, doch dazu kommt er nicht mehr. In dem Augenblick, in welchem er zu seiner Bewegung ansetzen will, verschwindet der Blonde plötzlich aus seinem Blickfeld und taucht fast zeitgleich hinter dem Menschen auf, wo er diesen so fest an den Oberarmen packt, dass dieser sich keinen Millimeter mehr bewegen kann. Und am rechten Arm schmerzt dieser erbarmungslose Griff sogar besonders, da er sich genau auf der Wunde durch die Löwen befindet.

„Naru, was soll das?! Lass mich wieder los!“, kommt es dem Menschen ernst über die Lippen, in der Hoffnung, den Vampir eventuell so wieder zur Vernunft zu bringen, ohne diesem Schaden zu müssen. Doch wie er mit einem Blick über die Schulter in die Augen des Vampires sieht, schwindet diese Hoffnung schlagartig, denn dieser Blick verrät ihm, dass Naruto gerade nicht Herr seiner Sinne ist.

Dem Blick des Vampires fehlt gerade jegliche Menschlichkeit. Jedoch ist es anders als einige Zeit zuvor in der Jägerschule in Iwa, wo der Blick gleichzeitig eine gewisse Sicherheit für den Menschen ausstrahlte. Stattdessen liegt in diesem Blick eine gewaltige Gier, jedoch nicht unbedingt in erster Linie nach Blut. Sasuke kann selbst nicht deuten, worauf sich diese Gier bezieht, aber er weiß einfach, dass diese nicht gut für seine momentane Situation ist. Und außerdem kommt ihm dieser Blick auch noch irgendwoher sehr bekannt vor, aber er kann sich einfach nicht erinnern, woher.

Viel Zeit, darüber nachzudenken, hat er eh nicht. Denn wenn er jetzt nichts unternimmt, um den Blonden wieder zu Verstand zu bringen, dürfte er schon in wenigen Sekunden riesige Probleme haben. Und das muss er irgendwie verhindern.

>Was mach ich nur? Dass er auf meine Worte hört, ist sehr unwahrscheinlich. Aber was soll ich dann tun? Sein Griff ist so fest, dass ich mich nicht bewegen kann. Also wie kann ich mich dann von ihm befreien?<, versucht sich der Uchiha so schnell wie möglich einen Plan zurecht zu legen, als der Blonde den Blickkontakt unterbricht und sich mit dem Gesicht Sasukes Hals nähert, wo der Mensch schon kurz darauf erst kalte Lippen und gleich danach zwei spitze Zähne auf seiner Haut spüren kann, >So nah wie er ist, könnte es so klappen... Tut mir zwar Leid, Naru, aber das wird jetzt ziemlich weh tun.<

Kaum zu diesem Entschluss gekommen, konzentriert Sasuke schnell eine große Menge seines Chakras in seinem Körper und setzt dieses dann auf einen Schlag frei, sodass es in Form von blauen Blitzen aus seinem Körper schießt. Er hofft damit, Naruto kurz abschütteln und einen eigenen Angriff starten zu können, so wie einige Zeit zuvor im Kampf gegen Sakon und Ukon.

Jedoch geht dieser Einfall voll nah Hinten los. Denn anstatt, dass sich die Blitze auf Naruto übertragen und diesen dazu bringen, den Griff um Sasukes Oberarme zu lösen, nutzt der Vampir sein Windchakra, welches er aus seinen Händen strömen lässt, um die Blitze einzufangen und umzuleiten. Es wirkt förmlich so, als würden die blauen Blitze von Narutos Wind mitgerissen werden. Das Chakra des Vampires fängt das des Menschen ein und leitet es dorthin, wo es der Blonde haben will. Und so umkreist die Verbindung aus Blitz- und Windchakra den Körper des Uchiha zuerst, wobei es diesem überall kleine, schwach blutende Schnittwunden zufügt, ehe es vom Rotäugigen in den Körper des anderen geleitet wird. Diesem verursacht dieser Stromschlag ziemliche Schmerzen, was einen kurzen Aufschrei zur Folge hat, ehe Sasuke, noch immer im festen Griff des anderen, kraftlos zusammensackt.
 

>Verdammt! Das war es dann wohl. Mein eigenes Blitzchakra hat mich gelähmt... schon wieder. Aber wer hätte auch damit rechnen können, dass Naru es einfach so umlenken könnte. Wie konnte das nur soweit kommen?<, hat der Uchiha keine Idee mehr, was er noch machen könne und ergibt sich in sein Schicksal... in die Entscheidung, welche der Blonde für ihn auch immer getroffen habe.

Doch anstatt zuzubeißen, knabbert Naruto, dessen Lippen bei der gesamten vorangegangenen Aktion keinen Augenblick den Kontakt zur Haut des Menschen verloren hatten, nur leicht an dessen Hals, was diesem zu seiner eigenen Verwunderung eine leichte, angenehme Gänsehaut bereitet und seine Angst und aufgekommene Sorge einfach verfliegen lässt. Irgendetwas stimmt nicht, aber Sasuke weiß nicht, was es ist. Er hat keine Ahnung, was der Blonde vorhat, und noch weniger, warum ihm selbst das, was dieser gerade mit ihm tut, sogar irgendwie gefällt, es ihn soweit bringt, dass er sich nun sogar freiwillig der Willkür des anderen anvertrauen würde.

Wie nun auch die Gegenwehr des Uchiha weg ist, lockert der Vampir auch seinen Griff. Doch während die rechte Hand weiterhin an der Schulter des Schwarzhaarigen bleibt, wandert die linke Hand zu Sasukes anderer Wunde durch die Löwinnen und legt sich vorsichtig auf diese. Dabei gibt der Arm des Vampires, welcher nun einmal quer über den Oberkörper des Menschen verläuft, diesem einen sicheren Halt.

„Naru... was...?“, entkommt es leise dem Menschen, ehe er seine Worte unterbricht, als der Vampir auf einmal beginnt, den warmen Hals in Richtung Ohr hinauf zu küssen. >Was macht er nur mit mir?<, weiß Sasuke gerade nicht so recht, ob es das Tun es Blondhaarigen oder doch die Elektrizität von seinem Chakra in seinem Körper ist, welche dafür sorgt, dass seine Gedanken sich immer mehr verschleiern.

„Bleib locker!“, raunt auf einmal eine Stimme in sein Ohr. Es ist zwar irgendwie die Stimme von Naruto, aber irgendwie auch wieder nicht. Die Tonlage klingt drohend und befehlend, was nicht zu dem blonden Vampir passt, aber sonst scheint es doch die Stimme von diesem zu sein.

Noch ehe Sasuke sich erkundigen kann, was diese Worte sollen, oder sich darüber wundern kann, dass der Blonde gesprochen hat, obwohl ihn gerade voll und ganz seine Instinkte im Griff haben, strömt ein rotes Chakra aus dem Körper des Vampires, welches den Menschen Sekunden später ebenfalls völlig eingehüllt hat. Besonders an den Stellen, an denen die Hände des Rotäugigen liegen, ist dieses Chakra besonders stark und verursacht einen starken Schmerz dort. Es fühlt sich für den Uchiha an, als würde sein Körper durch das rote Chakra verbrennen, als sei dieser rote Nebel in Wahrheit ein Meer aus leuchtenden Flammen.

„Lass es zu!“, ertönt noch einmal die fremdartige Stimme des Blonden, ehe dieser dem Menschen kurz übers Ohr leckt und sich anschließend wieder zu dessen Hals herunter küsst und sich an diesem kurz darauf förmlich festsaugt.

„Ah...“, entkommt dem Uchiha dabei ein leises Keuchen und alle Gegenwehr vergeht ihm. Er lässt das rote Chakra einfach in ihm zirkulieren und bemerkt dabei noch nicht einmal, wie seine Wunden, sowohl die beiden von den Löwen, als auch die durch das Chakra zuvor, langsam verheilen. Nur an der sich nicht bessernden Lähmung und den zahlreichen rotbraunen Flecken an Sasukes Kleidung erkennt man am Ende noch, dass der Mensch kurz zuvor dort noch verletzt war.

„Warum...?“, haucht der Uchiha leise, nachdem Naruto das rote Chakra wieder vollständig zurückgezogen hat.

Auf diese Frage hin löst sich der Vampir nun auch wieder vom Hals des Menschen, den nun ein deutlich erkennbarer Knutschfleck ziert. Gleichzeitig wandert die linke Hand des Blonden von Sasukes Taille hinauf zu dessen Gesicht, wo sie diesen kurz über die Wange streicht, und anschließend zum Hals des Menschen, wo sie sich auf den eben erzeugten Knutschfleck legt. Dabei beschmiert der Blonde Wange und Hals des Menschen mit dessen eigenem Blut, welches vor der Heilung aus der zweiten Löwenwunde hervorgetreten war.

„Du gehörst mir!“, kommt nun mehr als nur ein Flüstern über die Lippen des Vampires, jedoch noch immer in diesem drohend-befehlenden Tonfall. Und wie, um seinen Worten noch mehr Nachdruck zu verleihen, leckt er das Blut an der Wange des Menschen ab, während er gleichzeitig nun beide Arme um den Oberkörper des Menschen schlingt. Sofort darauf will er sich wieder dessen Hals widmen, doch dazu kommt es nicht mehr.
 

Der Geschmack von Sasukes Blut schafft es, Narutos Bewusstsein wieder wachzurufen und die Instinkte des Vampires zurückzudrängen. Doch wie er nun den Schwarzhaarigen so kraftlos und mit dem Blut am Hals in seinen Armen hängend vorfindet, bekommt er einen gewaltigen Schock.

„Oh nein... das wollte ich nicht!“, entkommt ein entsetztes Flüstern den Lippen des Vampires, ehe dieser mit dem kraftlosen Menschen zusammen auf die Knie sackt.

„Naru... was...?“, bemerkt Sasuke sofort, dass sein Kumpel wieder er selbst ist, jedoch auch, dass dieser sich gerade entsetzliche Vorwürfe macht. Am liebsten würde er irgendetwas unternehmen, um den Uzumaki zu beruhigen, aber dazu ist er nicht fähig. Er schafft es ja nicht einmal, den Blick zu diesem zu wenden.

„Das hätte nicht passieren dürfen... Das ist unverzeihlich... Das hätte nicht passieren dürfen...“, murmelt der Rotäugige wie geistesabwesend immer wieder vor sich hin, während seine Stirn auf Sasukes Schulter liegt und der Mensch glaubt, irgendetwas wie einen Tropfen einer feuchten Flüssigkeit dort an seinem Hals zu spüren.

„Naru... hey, beruhige dich! Was ist denn los?“, ist Sasuke aufgrund dieser seltsamen Reaktion ernsthaft um den anderen besorgt. Und dies wird noch schlimmer, als dieser auf die Worte des Menschen einfach nicht reagieren will.

Eine kurze Zeit passiert nichts, außer dass der Mensch noch zwei weitere Male etwas Feuchtes am Hals spüren kann. Doch dann verstummt der Blonde auf einmal und dessen Griff, der Sasuke schon fast verzweifelt umklammert hielt, lockert sich soweit, dass der Schwarzhaarige beinahe droht, aus diesem herauszugleiten.

„Naru? Hast du dich wieder gefangen? Was ist los mit dir?“, hofft der Uchiha, nun endlich eine Antwort zu bekommen, doch weiterhin bleibt der andere stumm und nun auch vollkommen reglos.
 

Das Zusammensacken des Blonden lag daran, dass Kurama dessen Geist zu sich in den Seelenraum geholt hat. Normalerweise ist der Fuchs dazu nicht in der Lage. Doch da Naruto gerade unter einem enormen Schock und geistig vollkommen neben sich steht, gelang es doch. Und dieser Schock hat auch einen guten Grund.

Von dem Moment an, in dem sich der Blonde, nachdem er sich das Blut der dritten Löwin einverleibt hatte, aufgerichtet und den Uchiha angesehen hatte, waren seine Instinkte so übermächtig geworden, dass sie das Bewusstsein des Vampire vollständig verdrängt hatten. Er hat von da an absolut nichts mehr um sich herum wahrgenommen. Erst der Geschmack von Sasukes Blut hat ihn wieder zu sich kommen lassen. Und das erste, was er sah, war ein regloser Uchiha, welcher kraftlos in seinen Armen lag und Blut am Hals hatte. Und in Anbetracht seines zuvor beinahe unbändigen Jagddranges kam dem Vampir nur eine logische Erklärung in den Sinn, welche sein Denken schlagartig abgeschaltet hat.

„Jetzt komm mal wieder zu dir, Zwerg!“, spricht Kurama ihn ernst an, doch auch auf ihn reagiert der Blonde nicht. „Hey, Erde an Uzumaki Naruto! Bekomm dich mal wieder in den Griff! Dein Schatzi kommt wieder in Ordnung!“, versucht er es noch einmal, doch bekommt wieder keine Reaktion darauf. >Jetzt reicht es mir aber!<, entkommt dem Fuchs erst ein wütendes Knurren, ehe er den Vampir in maximaler Lautstärker anbrüllt und diesem dabei so nahe kommt, dass er ihn leicht verschlucken könnte, „Aufwachen du Blödmann!“

Und tatsächlich zeigt dies nun endlich Wirkung und Naruto blickt langsam, jedoch noch immer mit entsetztem Blick, zu dem Vierbeiner auf.

„Na, hörst du mir jetzt endlich zu?“, grummelt dieser rum.

„Was willst du? … Lass mich in Ruhe! … Ich will nicht mehr existieren!“, klingt die Stimme des Blonden monoton.

„Damit ich mich mit diesem Maskenarsch alleine rumschlagen darf? Vergiss es! Vor allem, da du nicht mal wirklich was Schlimmes gemacht hast!“, mault der andere.

„Nichts Schlimmes gemacht? Ich habe meinen besten Freund gebissen! Ihn in ein Monster wie mich verwandelt! Das nennst du, nichts Schlimmes gemacht?!“, brüllt Naruto nun verzweifelt.

„Das hast du aber nicht getan! Du hast ihn nicht gebissen!“, entgegnet der andere wieder etwas ruhiger, da es nichts bringen würde, sich jetzt weiter in einen Streit hinein zu steigern.

„Was? Aber... ich konnte sein Blut schmecken... und das Blut an seinem Hals... und er war...“, weiß Naruto nicht, ob er den Worten des anderen glauben kann, was er nur zu gerne gerade tun würde, oder ob dieser das nur sagt, um ihn zu beruhigen.

„Die Situation war schon recht speziell, durch die es dazu gekommen war, aber er wird leben. Und wenn du mir nicht glauben willst, dann überzeug dich selbst. Er liegt noch immer in deinen Armen. Du müsstest seine Wärme spüren und seinen Herzschlag hören können. Hättest du ihn vorhin gebissen, müsste ersteres schon beginnen abzukühlen und letzteres verschwunden sein!“, weiß der Fuchsgeist, dass Naruto gerade einen eindeutigen Beweis braucht, ehe er mit sich reden lassen würde. Schließlich hatte er mitbekommen, dass das Bewusstsein des Blonden vorübergehend vollkommen unterdrückt war.

>Es stimmt! Ich spüre seine Wärme. Und ich kann nicht nur seinen Herzschlag, sondern auch seinen Atem hören. Beides ist ruhig und gleichmäßig!<, schafft es der Vampir, nach dieser Feststellung wieder klarer zu denken, und sieht nun ernst zu dem Vierbeiner auf, „Bitte sag mir, was passiert ist! Ich muss es wissen!“

„Dir das zu erklären, würde zu lange dauern. Schließ die Augen, dann zeig ich es dir!“, entgegnet der andere und Naruto leistet dem sofort Folge.
 

Es dauert gut zehn Minuten, in denen Naruto abwesend ist und Sasuke reglos in dessen Armen liegt, ehe der Blonde wieder zu sich kommt. Der Uchiha bemerkt das Wiedererwachen des anderen dadurch, dass dieser die Stirn von seiner Schulter nimmt und eine Hand zu seinem Hals wandert, wo sie sich sanft auf die Stelle legt, an welcher der Puls bei Menschen am deutlichsten spürbar ist.

„Naru? Bist du endlich wieder du selbst?“, klingt der Schwarzhaarige etwas genervt, da er langsam aber sicher mal eine Antwort haben will. Und diesmal soll er diese auch bekommen.

„Ja bin ich!“, klingt die Stimme des anderen erleichtert, während er Sasuke in seinen Armen nun so dreht, dass die beiden einander ins Gesicht sehen können. Und dabei bemerkt der Mensch sofort, dass nicht nur entlang des Mundes bei Naruto Blutspuren zu sehen sind, sondern auch je zwei dünne Linien von den Augen zu den Wangen verlaufend, wodurch ihm nun klar wird, was er zuvor Feuchtes am Hals spüren konnte.

„Wurde ja auch langsam mal Zeit!“, legt sich ein erleichtertes Lächeln auf Sasukes Lippen, „Aber was war denn nun mit dir los? Wieso warst du so fertig?“

„Ich hatte nen kleinen Filmriss und hab deswegen was falsch gedeutet!“, meint der Blonde und erklärt dem anderen dann, was genau los war, während die letzten Sonnenstrahlen nun endgültig hinterm Horizont verschwinden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Onlyknow3
2014-07-31T07:46:57+00:00 31.07.2014 09:46
So sieht es aus, aber so bleibt die Spannung erhalten und die zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze FF, weil man einfach nicht weiß am ende des Kapitels was als nächstes kommt. Ich vermute ja mal das es im nächsten wieder etwas ruhiger zugehen da die beiden ja auch weiter müssen sonst wird das nichts mit Schule in Konoha, dann wird sich auch Itachi, mit Shikori und dem rest der gruppe auf die suche machen. Mach weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Kagome1989
03.08.2014 16:27
Danke für das Kommi ^^
Ausnahmsweise irrst du dich mal. Die beiden haben gleich im nächsten Kapi wieder Probleme. Es dauert also noch ein wenig, bis wieder ruhe rein kommt. Will auch langsam mal den Urlaub zu einem Ende kommen lassen, damit die anderen auch wieder auftauchen können. Die haben nämlich gerade anderes im Kopf, als nach den beiden zu suchen. Was genau das ist, wird sich aber erst aufklären, wenn die beiden wieder in Konoha sind ^^

LG
Kagome
Antwort von:  Onlyknow3
03.08.2014 16:34
Das hört sich stark an freue mich darauf. Mach weiter so du bist einfach klasse, ich sage doch man weiß nie was als nächstes kommt oder passiert.

LG
Onlyknow3
Von:  Suki96
2014-07-29T18:36:16+00:00 29.07.2014 20:36
Man das war knap obwohl man sich eigentlich wünscht das es endlich so weit ist. Es wird Zeit enst zu machen.


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