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Last Smile

von

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Chapter One

Kaltes Wasser spritze Aoi ins Gesicht während er sich tief übers Waschbecken beugte und sich mit den Händen an dessen kante so fest hielt, dass seine Knöchel weiß hervortraten.

Seine Haare ihm offen in die Stirn hingen und die letzten Wassertropfen seine Nase entlang liefen und von der Spitze ins Waschbecken tropften, als er das Wassere endlich in einer fahrigen Bewegung zudrehte und trotzdem so weit nach unten gebeugt stehen blieb.

Sich unschlüssig auf die Unterlippe biss und aus purer Gewohnheit heraus nach seinem Lippenpiercing suchte, an dem er stets geknabbert hatte, wenn er nervös war.

Doch stattdessen war da nur eine kleine Narbe, die ihn an die Vergangenheit erinnerte.

Die Vergangenheit…Uruha…….

Ein tiefer Seufzer entkam Aois kehle, als er sich langsam wieder aufrichtete und nach dem weißen Handtuch griff, um sich damit notdürftig das Gesicht abzutrocknen, eher er sich selbst im Spiegel in die Augen schaute. Sich schweigend eine Haarsträhne hinters Ohr wischte und seine Hände wieder an das Waschbecken legte.

Was würde ihn wohl heute erwarten?

Ruckartig drehet der Schwarzhaarige sich um und ging entschlossenen Schrittes auf den Flur, wo er sich seine Jacke schnappte und in seine Schuhe schlüpfte, eher er auch schon schnellen Schrittes die vielen Treppen nach Unten lief.

Würde Uruha da sein? Würde Uruha kommen….?

Es war inzwischen drei Wochen her.

Drei lange Wochen in denen er den Honigblonden wieder für sich zu gewinnen versucht hatte.

In denen er Uruha beweisen versucht hatte, dass er ihn liebte….

Drei endlos lange Wochen, seitdem er dem Blonden so zufällig in der Bar wiederbegegnet war. Seitdem er ihn das letzte Mal hatte küssen dürfen…seitdem er ihn hatte das letzte Mal lieben dürfen…..

Aois Schritte hallten ihm unnatürlich laut im schier, endlosem Treppenhaus entgegen. Dröhnten ihm beinah schon on den Ohren, während er mit jeder Treppenstufe die er herabstieg seinem Ziel ein bisschen näher kam. Während seine Schritte mit jeder Treppenstufe ein bisschen unsicherer wurden, verhaltener und er sich zum x-ten Mal an diesem Tag wünschte, er hätte sein Lippenpiercing nicht zuwachsen lassen, als seine Zähe vergebens auf der Suche nach diesem auf seiner Unterlippe kauten.

Doch endlich kam er am Ausgang an und atmete, kaum, dass er Draußen war die kalte Herbstluft wie ein ertrinkender ein, sein Gesicht mit geschlossenen Augen der Sonne zugewandt, um ihre letzten, warmen Strahlen auf seiner Haut zu spüren. Kraft zu schöpfen, für das was kommen würde….

Fahrig strich Aoi sich eine dunkle Haarsträhne aus dem Gesicht, eher er seine Hände tief in seine Hosentaschen vergrub und seinen Blick langsam wieder vom Himmel abwand und stattdessen auf die völlig überfüllte Straße richtete. Das triste Grau der Häuser und die blassen, ausdruckslosen Gesichter der Passanten, welche ihm alle gleich vorkamen.

Deren Augen blind waren für das Schöne dieser Welt und ihre Ohren taub für die unzähligen Geräusche die es nur einzufangen galt…..

Keiner von ihnen vermochte in all den kleinen Dingen das zu sehen, was Aoi sah…..seine Begeisterung für die goldgelben Strahlen der Sonne zu teilen, die sich in einem x-beliebigen Hochhaus spiegelten, sich in den winzigen Regentropfen brachen, welche von Himmel fielen und einen Regenbogen bildeten, den die meisten der Passanten noch nicht einmal wahrnahmen…..

Lediglich Uruha hatte stets seine Begeisterung für all diese kleinen Dinge geteilt….

Ihn ermutigt seinen Traum zu leben……

Ein fast schon wehmütiges Lächeln schlich sich auf Aois Lippen, während er langsamen Schrittes seinen Weg in Richtung des Ortes fortsetzte, wo er und Uruha sich zum ersten Mal begegnet waren….

An dem Uruha ihn zum ersten Mal mit seinem hellen Lachen begeistert hatte. Ihn mit seinem entwaffnendem Lächeln bezaubert und dem aufregendem Funkeln in seinen Augen für sich erobert hatte…..

An den Ort, wo sich nun entscheiden würde, ob er den Blonden jemals wieder sehen würde……

Ob es ihm gelungen war, ihn wieder für sich zu gewinnen, nachdem er ihn so verraten hatte….

Nachdem er geglaubt hatte, er könnte ohne ihn glücklich werden, in dem er einem Traum hinterherjagte, der ihm nichts mehr bedeutete, ohne Uruha, der ihn nach getaner Arbeit küsste und ihm lächelnd in den schillerndsten Farben beschrieb, was es noch zu entdecken gab. Welche Momente es sonst noch festzuhalten auf dieser Welt gab…..

Wie hatte er bloß jemals so blind sein können , nicht zu begreifen, dass es Uruha war, das er wollte und nichts, auf der großen, weiten Welt ihn mehr zu inspirieren vermochte, als der Honigblonde, welcher ihn, wenn er nach einem viel zu langem Tag nach Hause kam, mit einem müden Lächeln begrüßte, weil er extra für ihn wach geblieben war.

Uruha, der sich nach einer durchzechten Nacht träge in den Kissen wälzte, oder lasziv mit seinem Strohhalm spielte, wenn sie sich in einer Bar, Cocktail trinkend gegenüber saßen.

Wieso hatte er es nicht bloß schon früher erkannt, dass er nichts anderes brauchte, als Uruhas dunkle Augen, welche so tief waren, dass Aoi hätte schwören können, dem Blonden direkt in die Seele schauen zu können, um kreativ zu sein? Um die Schönheit um ihn herum zu entdecken….

Ein müdes Seufzen entfloh Aois Lippen, während er achtlos einen Flaschenkorken davon trat und sich an den unzähligen Menschen vorbeizwängte, in der Stadt, die einst seine Heimat gewesen war, ihm aber jetzt bloß genauso trostlos vorkam wie die großen Straßen New Yorks, ohne Uruha an seiner Seite…..

Doch viel Zeit zum grübeln blieb ihm nicht, denn die Uhr tickte weiter und jeder seiner Schritte brachte ihn näher ans Ziel, auch wenn Aoi sich vorkam wie ein zum Tode Verurteilter auf dem Weg zu seiner Hinrichtung.

Die Ungewissheit, wie Uruha entscheiden würde und gleichzeitig die vollkommene Sicherheit, dass ganz gleich, wie die Entscheidung des Blonden sein würde, er nichts würde daran ändern können, machte ihm zu schaffen. Ließ seine Handflächen feucht werden und seine Atemzüge flach und hektisch.

Denn ganz gleich, wie Uruha entscheiden würde, er würde die Entscheidung des Blonden akzeptieren, dass hatte er ihm versprochen. Das – wenigstens das – war er ihm schuldig…..

Die Sonne näherte sich bereits dem Horizont, als Aoi endlich das Cafe erreichte, in welchem sie sich verabredet hatten und seinen Lieblingsplatz am Fenster einnahm, so dass er gut nach Draußen sehen konnte, um Uruha schon von Draußen zu erkennen.

Und doch wurde Aoi mit jeder weiteren, verstreichenden Sekunde immer unruhiger. Auch wenn er eigentlich viel zu früh gekommen war, weil er es nicht länger in seiner Wohnung ausgehalten hatte – und Uruha dafür bekannt war, dass er ständig und überall zu spät kam – es ließ dem Schwarzhaarigen einfach keine Ruhe, weswegen sein Blick auch alle paar Sekunden zu der Uhr wanderte, während seine Finger unruhig auf der Tischplatte trommelten.

Doch die Zeit verging, Sekunde um Sekunde und Minute um Minute, bis aus den Minuten schließlich Stunden wurden, in denen Uruha einfach nicht auftauchte.

Und doch weigerte Aoi sich zugehen…wollte es nicht wahrhaben, das Uruha, sein Uruha es endgültig beendet hatte….

Uruha, den er mehr liebte, als er sich hätte jemals vorstellen können….für den er die Welt aus den Angeln gehoben hätte, nur um ihn zurückzugewinnen……

Doch als die Sonne schließlich den Horizont passierte und selbst die letzten Gäste das Cafe verließen, musste auch er einsehen, dass es zwecklos war zu warten.

Sinnlos an einem Ort weiter zu verweilen, der einst der Anfang eines so wunderbaren Märchens war und für ihn jetzt nur noch trostlos erschien.

Aois Schritte schlürften auf dem Asphalt, während er sich nun zum zweiten Mal an diesem Tag an der Menschenmenge vorbeidrängte, doch dieses Mal bemitleidete er sich nicht, um ihre eingeschränkte Sicht der Dinge.

Denn nun hatte er das Gefühl selber einer von ihnen zu sein, jetzt wo seine Muse, seine Liebe weg war.

Unzählige Eindrücke kamen ihm entgegen, doch nun verspürte Aoi nicht den geringsten Anreiz mehr, sie festzuhalten, sie einzufangen….viel mehr kamen ihm die wenigen Sterne die man sah, stumpf vor die Fassaden der alten Häuser nur noch heruntergekommen und das Licht der Laternen, welches auf die Köpfe der Menschen fiel ausdruckslos und schwach….

Es war, als wäre mit Uruha auch die Schönheit aus seinem Leben gewichen und Aoi wusste, ahnte es einfach, dass er sie nie mehr wiederfinden würde, ohne den Blonden an seiner Seite, dessen Entscheidung er sich – und ihm -geschworen hatte zu akzeptieren, nachdem er ihn vor so vielen Tagen dazu gedrängt hatte eine Entscheidung zu treffen, nachdem er die Ungewissheit nicht länger ausgehalten hatte.

Nachdem er gemeint hatte verrückt werden zu müssen, wenn er weiterhin im Ungewissen leben musste, ob Uruha ihm nun verziehen hatte, oder nicht.

Aoi kam sich vor wie ein Narr, als er an die Wochen zurückdachte, welche die letzten in seinem Leben mit dem Blonden sein sollten….er würde lieber bis zum Ende seiner Tage im Ungewissen leben, als auch nur einen Tag ohne Uruha…..

Wieso war er bloß so blind gewesen, es nicht zuerkennen?

Doch nun war es zu spät…..

Ohne wirklich darauf geachtet zu haben wo er war, hatten seine Füße ihn nach Hause gebracht, doch als der Schwarzhaarige seinen Blick hob und sah, wer auf dem Bordstein saß…..

Aoi schwindelte. Glaubte nicht, wessen Silhouette es war, auf dessen Haaren, sich das Mondlicht brach…sie golden erstrahlen ließ…..

„Uruha….~“, Aois Stimme war leise und rau, kaum lauter als ein Whispern und doch schaute der Blonde auf, während ein fast schon geheimnisvollen Lächeln seine sinnlichen Lippen umspielte.

„Ich dachte..du….ich dachte, ich würde dich niemals wieder sehen…~“, immer noch war Aoi Stimme nicht lauter als ein Flüstern, während Uruha bloß schweigend zu ihm ging und seine Hand mit seinen beiden umfasste.

„Das dachte ich auch…~“, auch Uruhas Stimme war leise, und doch schwang in ihr etwas mit, was Aoi nicht deuten konnte…..

„Wieso bist du nicht gekommen…?“, ohne es wirklich zu wollen, entwich die Frage Aois Lippen, aber er wagte es nicht Uruha anzusehen, aus Angst, das Alles wäre bloß ein Traum…..

„Wieso bist du damals gegangen?“, stellte der Honigblonde bloß die Gegenfrage, doch zum ersten Mal schwang kein Vorwurf mehr in seiner Stimme….nein….es war etwas Anderes was Aoi aufschauen ließ, nur um, wie bei ihrem ersten Treffen, in Uruhas dunklen Orben zu versinken….

„Ich wie es nicht….“

Uruha kam näher, so nah, dass Aoi seinen warmen Atem auf seinen Lippen spüren konnte und doch wagte er es nicht nach ihnen zu haschen. Uruha zu küssen…..

„Ich liebe dich….~“

Aoi hatte das Gefühl sein Herz würde einen Schlag aussetzen, als er die Liebesworte hörte und nur kurz darauf kühles Silber an seinem Handgelenk spürte…..

Das Armband, welches Uruha ihm bei seiner Abreise weggenommen hatte und es ihm nun wiedergab…….ihr Versprechen mit einem Kuss besiegelte……



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Len_Kagamine_
2012-07-16T14:33:29+00:00 16.07.2012 16:33
*___* es ist wunder schön geschriben ^^
und ja ich frage mich auch wie Aoi ur Uruha verlassen konte ^^
aber zum glück hatt er es ein gesehen das es ein fehler war
und zum glück hat er ihn wieder getrofen und einen neuen versuch ihn wieder zu bekommen *smile*
ich bin auch glücklich das Uruha ihn eine 2 schongs gegeben hat *__*



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