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Resetted

von

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„Roxaroo?“
 

Roxanne erwachte. Sie war noch nicht ganz bei sich, doch dem Anschein nach befand sie sich in der Ladefläche des Vans von CMPC8. Als ihr wieder einfiel, was geschehen war, betastete sie gleich panisch ihren Kopf, aber zu ihrer Erleichterung fanden sich keine frischen Operationsnarben. PUH. Doch - Moment, da war noch ein anderes Problem. „HAL…?“ wunderte sie sich laut.
 

Der dicke Kameramann reichte ihr sogleich die Hand, um ihr von der kleinen Liege aufzuhelfen. Die vertraute Szene versetzte ihr einen Stich. „Ihr Retter in der Not, an Ort und Stelle. Alles in Ordnung?“ fragte er besorgt, denn sobald Roxanne auf den Beinen war, trat sie vor ihm zurück zur Autotür und musterte ihn misstrauisch. Als sie ihn das letzte Mal getroffen hatte, wollte er sie erst vom Metro-Tower stürzen und als das nicht gelang, schleuderte er einen Bus auf sie. Kein bester letzter Eindruck. Aber bei genauerer Betrachtung sah der Hal, den sie jetzt vor sich hatte, einfach nur aus wie … Hal eben. Ein Computerfreak, der verrückt nach Chips war und mit dem fiesen Tighten nichts gemein hatte.
 

„Datum, Uhrzeit, Ort?“ fragte Roxanne, sobald sie sich wieder gefangen hatte. Die Erinnerung kam wieder zurück, als wäre nichts geschehen. Schnell überprüfte sie ihre Jeanstaschen, doch zu ihrer Erleichterung fanden ihre Finger schnell Metromans Würfel darin. Eine Welle der Erleichterung überkam sie. Das hieß wohl, der Deal stand.
 

„Mittwoch, 16.23, im Van, vorm Metro Man-Museum“ antwortete Hal wie aus der Pistole geschossen. Er war diese Redeweise gewohnt, sie hatte es irgendwann aufgegeben die Standardfragen ständig wiederholen zu müssen. „Kaffee?“ Er hielt ihr einen Becher hin, aber Roxanne wies ihn ab.
 

„Wie bin ich hierhergekommen?“ fiel Roxanne ein. Dies war keine Standardfrage – ihre Rückfahrgelegenheit war normalerweise Metroman, nur fiel der momentan nicht als Möglichkeit in betracht.
 

Hal schluckte und antwortete nicht gleich. Irgendetwas musste passiert sein. „Naja, so wie immer halt. Metroman hat dich zurückgebracht, alle haben gejubelt, du bist bei der Landung duselig geworden und dann - “
 

„Die richtige Version, Hal“ beteuerte Roxanne. Erst jetzt fiel ihr auf, dass Hals Gesicht irgendwie käsig aussah. Außerdem trug er sein ‚Game Over’ - T-Shirt.
 

„Du bist ja völlig durch den Wind!“ sagte er hysterisch. „Wie sollst du denn sonst hergekommen sein? Es ist ja nicht so, dass - “ Er wandte sein Gesicht ab und schien seine Stimme verloren zu haben.
 

„Das … was, Hal?“
 

„Das – Megamind dich hier abgeladen hat. Mit den Worten ‚Macht Platz für meine Böse Königin’“ beendete Hal endlich seinen Satz. „Und schon gar nicht mit Heavy Metal Musik und Light Show“ setzte er nach, überzeugt von sich selbst. „Ich fahr dich heim.“
 

„War klar“ sagte Roxanne amüsiert und griff nach ihrem Mikrofon, das achtlos auf dem Boden des Vans herumlag. Von Megamind vor tausenden Zuschauern aus dem Auto geworfen zu werden war nun wirklich nicht ihr Problem des Tages. „Ich kann das schon ab. Wie viele Fragen sind es diesmal?“ fragte sie fröhlich, um Hal keine weiteren Sorgen zu bereiten. Früher hatte es sie immer ziemlich genervt, jede Woche eine Pressekonferenz zu ihrer aktuellsten Entführung zu geben, aber im Moment hatte sie sowieso nichts Besseres vor.
 

„Tausend“ sagte Hal knapp und sah sie an, immer noch bleich um die Nase.
 

„Oh“ stockte Roxanne kurz. “Naja dann, auf, auf!“ trieb sie ihren Kameramann an, schlug die Tür des Vans auf und sprang aus dem dunklen Wagen. Es war Ewigkeiten her, dass sie als kleine Reporterin vor der Kamera stand und egal, wie sehr sie sich verzettelte – wenn sie der Würfel in ihrer Tasche nicht trügte, war der De-Reset schon auf dem Weg.
 

„Roxy!“ Hal spurtete ihr überstürzt hinterher, nahm aber trotzdem zögernd seine Kamera mit. Roxanne sah sich auf dem Platz um. Megaminds Rauchfontänen waren schon zum größten Teil abgeklungen, es war wieder wundervolles Wetter. Der Platz war ein wenig leer, aber prächtig wie eh und je und die gleißend weiße Statue von Metroman streckte sich vor ihren Augen empor. Ihr Herz machte einen Sprung bei dem Anblick und sie schwelgte in Nostalgie, als Hals Stimme sie wieder zurück in die Realität riss. „Willst du das wirklich machen?“ fragte er, diesmal mit Besorgnis in der Stimme. Roxanne verstand nicht.
 

„Aber natürlich“ antwortete sie verwirrt. Sie streckte ihre Hand nach den Zuschauerfragen aus, die Hal immer von der Senderseite herunter lud und auf Kärtchen druckte. Hal reichte sie ihr wortlos und zettelte an seiner Kamera herum, bis das vertraute rote Lämpchen vor Roxanne aufleuchtete – noch immer mit einem Gesicht, als wäre gerade die Welt untergegangen. War er wirklich SO eifersüchtig auf Megamind?
 

Roxanne beschloss, sich nicht weiter davon beirren zu lassen. „Guten Tag, Metro City!“ fing sie an und setzte ihr schönstes Lächeln auf. „Hier wieder eine Rückmeldung von Roxanne Ritchi, live vor dem Metroman-Museum. Wie sie vielleicht mitbekommen haben, liebe Zuschauer, gab es während der Feierlichkeiten eine kleine Unterbrechung, hervorgerufen durch unseren kleinen blauen Freund und Helfer. Aber davon wollen wir uns doch nicht den Tag verderben lassen! Die Sonne scheint, der Himmel wird wieder sichtbar und es hat den Anschein, als wenn die Stadt in nächster Zeit kein Schlachtfeld mehr wird“ fuhr sie fort, doch Hal schien nicht ganz bei der Sache zu sein. Selbst Roxanne fiel auf, dass er die Kamera schief hielt. Vielleicht war es an der Zeit das Thema zu wechseln, dachte Roxanne. „Nun zu den Zuschauerfragen!“ trällerte sie fröhlich und widmete sich der ersten Karte. Hal hatte nicht untertrieben, es war wirklich ein riesiger Stapel. Megamind musste ganz schön Eindruck hinterlassen haben. „Frage Nummer 1.“ Roxanne überflog die Karte. ‚Wie haben Sie überlebt?’ stand dort in Großbuchstaben gedruckt. Roxanne überblätterte sie und sah auf die nächste. ‚Werden wir jetzt ein Sklavenheer?’ Roxanne runzelte die Stirn. Auf den folgenden Karten standen ähnlich pessimistische Dinge und sie hatte sie alle schon einmal gelesen: ‚Wie sollen wir jetzt weiterleben?’ ‚Ist es sicher, die Stadt zu verlassen?’ Der Fragenschwall brach nicht ab. Roxanne sah noch einmal um sich, diesmal ihre Umgebung besser wahrnehmend: Blumen vor dem Museum, verzweifelte Bürger und Polizisten, die vorsorglich schon einmal die Stadthalle umstellten.
 

„Ach, Metroman ist tot“ reimte sie sich endlich ihr komisches Verhalten zusammen.
 

„TOT!?“ schrie die Frau hinter ihr so laut, dass Roxanne unmerklich zusammenzuckte. OH. Das waren unfreiwillige Breaking News! Die umstehenden Menschen starrten sie erst voller Entsetzen an, stimmten dann aber in das Geschrei der Lady ein und liefen wild davon.
 

MIST.
 

Was nun? In ihrer Panik klammerte sich Roxanne weiter an die Fragen. ‚Show must go on’ sagte sie zu sich, die nächste Frage lesend: „Wo hält Megamind Metroman gefangen?“

Sie resignierte. Die Wasserstoffexplosionen. Der Fakt, dass Metroman nicht zurückgekommen war. Ihr neuer Chauffeur und seine verfluchte Light Show – und die Bürger von Metro City hatten gedacht, Metroman wäre nur entführt worden, aber sie hatte aus Versehen ihre Hoffnung zerschlagen. Wie lange würde es gleich noch mal dauern, einen De-Reset zu bauen?

Naja, wenn sie es schon verkorkste, dann aber auch richtig. Und immerhin musste sie sich jetzt keine Ausrede mehr dafür einfallen lassen, wo Metroman abgeblieben war.

„Nehmen Sie es nicht so schwer. Morgen ist ein neuer Tag. Legen Sie ihr Geld in folgende Aktien an - “ fuhr sie unbeirrt fort, doch Hal stellte seine Kamera aus und beendete damit ihre Aufnahme.
 

„Metroman ist TOT!“ erinnerte ihr Kameramann sie, der jetzt noch blasser aussah als vor ihrer Aufnahme. Er wies auf eine Menschengruppe, die gerade in Richtung U-Bahn floh und auf eine wirre alte Frau, die ein Pappschild mit den Worten ‚Das ENDE ist da!‘ emporhielt. „Wir müssen hier weg!“ Er zerrte Roxanne an den Handgelenken zurück zum Wagen. Und das keine Sekunde zu früh, denn um sie herum schien Anarchie auszubrechen.
 

Als sie in den Van stiegen sah sich Hal gehetzt um, als wären sie von Zombies umzingelt anstatt von Menschen. Doch Roxanne konnte beruhigt sein: wenn Megamind den De-Reset an Metroman ausprobieren wollte, wäre sie die erste, die davon erfuhr – irgendwer musste ja die Geisel sein. Hal atmete geknickt aus und sah unwillkürlich auf sein T-Shirt, bevor er den Motor startete.
 

„Metroman ist tot…!“ wiederholte er noch einmal ungläubig. Sie fuhren gerade um die Ecke, als etwas geschah, womit Roxanne in diesem Moment nicht gerechnet hatte: Metromans Würfel befreite sich aus ihrer Jeanstasche und versuchte, aus dem Fenster zu schweben. „Was machst du da, Roxy?“ fragte Hal, als Roxanne in letzter Sekunde das Fenster hochkurbelte.
 

„Naja, SO tot ist Metroman jetzt auch nicht!“ sagte Roxanne, während sie mit aller Kraft versuchte, den fliegenden blauen Würfel festzuhalten. Was hatte sie zu verlieren? Wenn Megamind den De-Reset fertig hatte, würde alles wieder wie vorher sein. Sie konnte tun, was sie wollte, die Zeit, die sie hier verbrachte, würde deresettet werden, also verschwinden.

Hal fuhr fast gegen die nächste Straßenlaterne, bevor er den Wagen abrupt anhielt.
 

„Was!?“ rief er, außer sich. „Verdammt! Das ist Metroman?“
 

„Du klingst wirklich nicht gerade glücklich über diese Botschaft“ wunderte sich Roxanne.
 

„Warum trägst du ihn mit dir herum?“ bohrte Hal weiter nach und beäugte geschockt den fliegenden Würfel.
 

Roxanne hatte weder Lust noch die Möglichkeiten, um sich weitere Lügen dafür auszudenken und deshalb hielt sie sich einfach mal an die Wahrheit. „Ich … bin Megamind-Fan. Ich wollte ihm Zeit geben, eine neue Erfindung zu beenden“ gab sie zu, immernoch mit dem blauen Würfel ringend.
 

„Du bist Megamind-Fan?“ Hals Augen drohten aus ihren Höhlen zu fallen, so wie er sie anstarrte. „Ich … ich auch!“
 

„Was?“ – WAS?!
 

„Ist das cool!“ Hal sah aus, als wären Weihnachten und Ostern auf einen Tag gefallen. „Moment, Moment!“ hetzte er jetzt und kramte in ein paar Prospekten, die er auf das Armaturenbrett gelegt hatte. „Das muss gefeiert werden! Wie wäre es mit einem Essen am Freitag? Und danach ein Strandspaziergang? Und dann könnte ich ein Segelschiff mieten und wir - “
 

„Leider habe ich nicht so viel Zeit“ sagte Roxane automatisch. Diesmal stimmte es ja auch.
 

„Natürlich“ stöhnte Hal enttäuscht.
 

„Aber jetzt habe ich Zeit!“ sagte Roxanne schnell. Ja, warum nicht? Sie konnte vorerst nichts tun als darauf zu warten, dass Megamind fertig wurde und sie entführte, um Metroman wieder aus der Reserve zu locken. Roxanne konnte sich nicht vorstellen, dass Megamind in seinem Erfindungswahn den Fernseher einschaltete, dementsprechend würde er auch nicht mitbekommen, dass sein Widersacher plötzlich für tot erklärt wurde. Das Einzige, worauf Roxanne jetzt achten musste war, Metromans Würfel so trocken unterzubringen wie nur irgendwie möglich, damit er ihren Plan nicht durchkreuzte.
 

Außerdem war es ihre einzige Chance, sich von ihrem schlechten Gewissen zu befreien. Immer wieder hatte sie sich gefragt, was gewesen wäre, wenn sie mehr auf Hal eingegangen wäre und ihn als Titan hätte aufhalten können, bevor es zu spät war. Und wenn sie es nicht jetzt herausfand, würde sie es nie wissen.

„Lass uns einfach in eine Frittenbude gehen“ schlug Roxanne vor, bevor Hal Karten für eine Oper bestellen konnte. „Ich hab Hunger und außerdem lassen die uns in dem Aufzug sowieso nicht rein.“ Sie deutete auf ihre zerschlissene Jeans und ihr Bandshirt. Es wundere sie ein wenig, dass es niemanden zu stören schien, dass sie morgens noch ein rotes Kleid angehabt und jetzt in Jeans und T-Shirt herumlief. Sie wollte es schon fast auf die Macht des Reset-Knopfes schieben, der die Erinnerung aller Leute umprogrammiert hatte, kam dann aber doch zu dem Schluss, dass Männern so etwas einfach nicht auffiel. Es war ein wenig ernüchternd.
 

Zu ihrer Überraschung war Hal überaus zufrieden mit ihrer Wahl und so fanden sie sich binnen von 3 Minuten am Bestellschalter wieder.
 

„Wenn du deine Fritten nicht haben willst, nehme ich sie gern“ sagte Roxanne in die Stille hinein. Kaum auf ihren Sitzen angekommen war Hal in ein eisernes Schweigen verfallen, schlürfte abwesend seine Cola und hob nur von Zeit zu Zeit den Kopf, um sie ungläubig anzustarren. Aber für Roxanne war es trotzdem wunderbar: Sie musste nicht darauf achten, was sie aß! In ein paar Stunden wäre alles resettet – hoffte sie zumindest. Hal schob ihr wortlos die Packung hin. „Woran denkst du?“ fragte Roxane verwirrt. Was machte das für einen Sinn, sie ständig um ein Date anzubetteln und sie dann zu ignorieren, wenn sie endlich nachgab?
 

„Was wird jetzt aus Metroman?“ flüsterte Hal verschwörerisch. „Wer beschützt dich jetzt vor Megamind?“
 

„Ich brauche niemanden, der auf mich aufpasst!“ stöhnte Roxanne genervt. Sie fühlte sich mal wieder wie ein kleines hilfloses Mädchen, dem man nicht zutrauen konnte, alleine über die Straße zu laufen, ohne Mamis Hand zu halten. „Aber hey, wolltest du nicht immer mein Held sein?“ Sie lächelte Hal zu.
 

„Witzig, witzig!“ lachte Hal hohl in sich hinein. „Als ob ich etwas gegen diesen XL-Schädel ausrichten könnte. Ich hab keine Superkräfte, Roxy. Und ich bin nicht wie Metroman.“
 

„Aber du bist einer von den Guten, Hal“ sagte Roxanne. Zumindest noch, setzte sie in Gedanken hinzu.
 

„Und was bringt mir das? Ich konnte dir wieder nicht helfen. Nie kann ich dir helfen! Du wirst direkt vor meinen Augen entführt, und ich kann nichts tun! Der Einzige, der dir helfen kann, ist Metroman. Mit seinen Superkräften. Aber ich x-beliebiger Bürger...“
 

Roxanne griff nach Metromans Würfel in ihrer Jeanstasche. Metroman gab den Bürgern Hoffnung und ging ihnen als gutes Beispiel voran, um sie auf den rechten Weg zu führen. Zumindest hatte Roxane das gedacht. Aber für Hal war er nur jemand, mit dem er sich nicht messen konnte. Plötzlich ergab es Sinn, dass Hal Metroman nie leiden konnte. ‚Ich habe Superkräfte! Ich bin der Gute!’ Wie stolz und glücklich er es ihr erzählt hatte. Endlich konnte er sie beschützen – und sie hatte nein gesagt. Sie hatte nicht zugehört.

Roxanne wusste nicht, wie lange es dauerte, bis der De-Reset ihre Zeit zurückdrehte, aber sie wollte denselben Fehler nicht noch einmal machen, auch wenn es sowieso nichts brachte
 

„Warst du deswegen so enttäuscht als herauskam, dass Metroman noch lebt?“ fragte sie.
 

„Nein, nein, nein, nein!“ beteuerte Hal und fuchtelte wie wild mit den Armen. „Es ist nur – Megamind hat es immer und immer wieder versucht, Metroman zu besiegen. Und ich habe immer und immer wieder versucht, dich um ein Date zu bitten. Wir hatten… denselben Feind. Und auch wenn Metromans Tod natürlich schrecklich gewesen wäre … hätte ich mich irgendwie für Megamind gefreut.“
 

Roxanne hatte es für einen Tagtraum gehalten, aber jetzt konnte sie sich sicher sein: Eigentlich war Hal auf Megaminds Seite. Megamind konnte sich mit Metroman messen, auch wenn er meist verlor. Doch nicht einmal er konnte es mit ihm aufnehmen. Wie sollte Hal es dann schaffen? Wenn der schwache Megamind es schaffte, über sich hinaus zu wachsen und sich gegen diesen Übermenschen durchzusetzen, dann würde es Hal vielleicht auch irgendwann können. Megamind hatte tatsächlich einen Fan in ihn.

Megamind hatte ihr erzählt, dass Hal vorhatte, ein Team mit ihm zu bilden, als sie ihn abserviert hatte. Wer hätte gedacht, dass derlei Gründe dahinter standen?
 

„Also Megamind - “
 

- würde erst testen, ob er funktioniert, bevor er den De-Reset auf Metroman losließ. Roxane fand sich im ‚Wohnzimmer’ wieder und fiel fast hin, als sie versuchte, das Gleichgewicht wiederzufinden. Die Heavy-Metal-Musik dröhnte ungehindert durch den Raum und vor ihr fand sie die verlassenen Überreste ihrer Aufzeichnungen für ihren Bericht wieder.
 

„Haben Sie ihre Lektion gelernt, Miss Ritchi?“ schallte es durch den Raum.
 

„Lektion?“ Roxanne musste sich erst einmal wieder orientieren. „Das man Heavy Metal nicht leiser stellt?“
 

Megamind erschien aus dem Nichts im Türrahmen. Er hatte eine Schutzbrille auf dem Kopf und ein Schweißgerät in der Hand. „Genau!“ strahlte er. „Wie war dein Ausflug?“
 

„Ich wäre fast mit Hal durchgebrannt. Und ich bin mir gar nicht mehr so sicher, ob das die falsche Entscheidung gewesen wäre!“ Roxanne war erzürnt.
 

„Und ich habs wieder geschafft, den De-Reset zu erfinden? Bin ich gut!“ träumte Megamind.
 

„Was hättest du gemacht, wenn du den De-Reset nicht gebastelt hättest?“
 

„Ich hatte Vertrauen in deine und meine Fähigkeiten. Und ich hab ihn schon an Minion getestet“ sagte er stolz. Minion stand hinter Megamind und seinem Gesichtsausdruck nach war er alles andere als glücklich darüber, das Versuchskaninchen zu spielen. Roxanne kam eine Idee. Sie nahm Metroman aus der Tasche und warf ihn Minion zu, der den blauen Würfel überrascht auffing. „Einmal Wasser, bitte!“ rief sie ihm zu und zwinkerte.
 

Minion ließ sich das nicht zweimal sagen, grinste breit, stieß den Deckel seines Glases auf und ließ einen Schwall Wasser auf den kleinen Würfel schwappen. Dieser fing sofort an sich zu rehydrieren und noch bevor sich Megamind ganz zu Minion umdrehen konnte, stand auch schon Metroman vor ihm und knackte mit seinen Handknöcheln.
 

„Ich hab dir da was mitgebracht“ sagte Roxanne böse. Ein De-De-Reset. Viel Spaß dabei, dachte sie amüsiert. Und daran, das doch alles ganz gut so ist, wie es ist.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SilverReader
2012-08-08T08:20:59+00:00 08.08.2012 10:20
Awwww

Lol jetzt hab ich Sympathie für Hal
Mensch!
Trotzdem SAU SAU geile FF!
Wirklich!
Ich bin wirklich begeistert.

Die Charakterdarstellung gefällt mir und sie sind nicht ooc
Schreibstiel ist schön und auch die Gedankengänge von Roxie sind wirklich genial.

Hoffe du schreibst nochmal eine Megamind FF!
Würde mich freuen.

lg Silver
Von: abgemeldet
2012-03-07T09:14:27+00:00 07.03.2012 10:14
Echt genial. Ich finde, du hast die Charaktere gut getroffen unddie Szene mit Hal und Roxanne in der Imbiss zeigt die Dinge mal von einem anderen Standpunkt


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