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120 Geschichten aus dem Leben der Harry Potter Charakter

von

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30. Regen - Rain

Strumming my pain with his fingers singing my life with his words

Killing me softly with his song killing me softly with his song

telling my whole life with his words killing me softly with his song
 

Sirius Black war endlich aus dem Zauberergefängnis Askaban entkommen. 12 Jahre hatte er dort gesessen, als Unschuldiger, weil ihm der Prozess verweigert wurde.

Nun war er auf dem Weg zur einzigen Person, die ihm geblieben war. Sein Patenkind Harry. In den 12 Jahren in Askaban war der Gedanke an den kleinen Jungen mit den großen grünen Augen der einzige Grund gewesen, wegen dem er nicht durch die ständige Präsenz der Dementoren seinen Verstand verloren hatte.

Zu Beginn seiner Haft hatte ein Beamter ihm mitgeteilt, dass James und Lily Potter mit Sicherheit tot waren und dass von Remus Lupin jegliche Spur fehlte.

Mit den Jahren hatte Sirius die Hoffnung verloren, dass Remus wieder auftauchen würde und hatte sich mit dem Gedanken angefreundet, dass dieser wohl auch von Todessern ermordet worden war.
 

Nun, da er frei war, hatte er sich auf den Weg nach Hogwarts gemacht. Er wusste nicht, ob er Harry dort finden würde, doch es war seine letzte Hoffnung.

Es war ein langer und schwerer Weg, weg von dem verfluchten Gefängnis und den Dementoren.

Nachdem er einen gewaltigen Abstand zwischen sich und dem fürchterlichen Bau gebracht hatte, hatte es begonnen zu regnen. Es regnete nun seit Tagen und Sirius Black war am Ende seiner Kräfte.

Als bärengroßer schwarzer Hund war er nun schon tagelang durch die Wildnis gestreift und hatte sich nur von spärlich gefundenen Beeren ernährt.

Der Regen hatte Sirius am meisten zugesetzt, er hatte seine alten Wunden wieder aufgerissen.
 

Es hatte geregnet, als er in Godric’s Hollow angekommen war, in der schicksalhaften Nacht vor 12 Jahren. Es hatte geregnet, als er die Leichen seiner besten Freunde gefunden hatte, es hatte begonnen zu schütten, als er das herzzerreißende Schreien des ein Jahr alten Harry gehört hatte, der mit blutender Stirn in seinem Babybett lag.

Es hatte noch immer geschüttet, als Hagrid ihm das Baby aus den Armen genommen hatte und er ihm sein Motorrad gegeben hatte, um sein Patenkind in Sicherheit zu bringen.

Nun, da er hier im Wald saß, verlassen und auf der Flucht, hatte der Regen eine erschreckende Wirkung auf ihn.

Es schien, als würde er ein Lied singen, ein Trauerlied. Es schmerzte Sirius in seiner Seele die Geräusche der Nacht und des prasselnden Regen zu hören.

Sein Leben zog vor seinem inneren Auge vorbei und die Erinnerungen an sein Leben vor dem Anschlag auf seine Freunde, die Zeit in Hogwarts, die Zeit mit Remus schmerzten so sehr, dass er sich zwang, trotz totaler Erschöpfung weiter zu gehen. Mit dem Ziel sein Patenkind zu finden.
 

I heard he sang a good song I heard he had a stylee

and so I came to see him and listen for a while

and there he was this young boy stranger to my eyes
 

Auf seinem weiteren Weg verfolgte der Regen ihn immer weiter – und so auch seine Erinnerungen. Immer mehr Erinnerungen an seine Zeit mit Remus brachen hervor und es wurde immer schwerer für Sirius, seinen Weg fortzusetzen. Es war schwer die Trauer zurück zu halten, die sich mit der Zeit angestaut hatte.

In ihrem letzen Jahr waren Sirius und Remus zusammen gekommen, nachdem sie jahrelang umeinander herum getanzt waren.

Sirius vermisste seinen Kuschelwolf, er vermisste die rauen, jedoch zärtlichen Hände, die ihn mit einer sanften Berührung immer beruhigt hatten. Er vermisste die melodische, weiche Stimme seines Geliebten, wie er ihm Geschichten erzählte, oder sie einfach nur über sinnlose Themen redeten, nur um Zeit miteinander zu verbringen.

Am meisten vermisste Sirius aber plötzlich die leise gesungenen Lieder, die Remus manchmal angestimmt hatte um seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Meist hatte Sirius die Chance gehabt diesen Liedern zu lauschen, gerade an den Abenden vor dem Vollmond.
 

Traurig blickte Sirius zum bewölkten Himmel, suchte nach den zarten Strahlen des Vollmondes, doch die dicken Regenwolken verboten jegliches Licht daran durch sie hindurch zu brechen.
 

Erneut überkamen Erinnerungen Sirius und ein leises Winseln war von dem bärengroßen Hund zu vernehmen. Die Lieder seines Geliebten hatten sich in seine Erinnerung gebrannt und die melodische Stimme, die in seinem Kopf wieder hallte, brachte Sirius schlussendlich zum Anhalten und ein lautes Heulen erfüllte die Nacht, als Sirius in seiner Animagus-Form seiner Trauer freien Lauf ließ.
 

Strumming my pain with his fingers singing my life with his words

killing me softly with his song killing me softly with his song

telling my whole life with his words killing me softly with his song
 

I felt all flushed with fever embarassed by the crowd

I felt he found my letter and read each one out loud

I prayed that he would finish but he just kept right on
 

Nachdem Sirius die Nacht unter einer großen Tanne verbrachte hatte, ohne ein Auge zu zumachen, rappelte er sich auf und trabte weiter durch das Dickicht. Sein Magen rebellierte schon seit Tagen, doch Sirius versuchte ihn zu ignorieren.

Beeren und einige wenige Hasen waren nichts, was ihn auf Dauer satt machte, doch er wollte auch nicht stehlen. Er war mehr als ein Mal an einem kleinen Muggel-Bauernhof vorbei gekommen und es wäre ein leichtes gewesen dort zu stehlen, aber Sirius konnte es einfach nicht mit seinem Gewissen vereinbaren so etwas zu tun.
 

Sirius wusste, dass er mittlerweile durch den verbotenen Wald trabte oder eher humpelte, denn die magische Präsenz der Schutzschilde wurde immer stärker. Er hoffte, dass er durch diese hindurch kommen würde, denn sonst wüsste er wirklich nicht mehr, was er tun sollte.

Je mehr er die magische Präsenz der Schule spürte, desto mehr Erinnerungen an seine Zeit in Hogwarts kamen in ihm hoch.
 

Erinnerungen an einen ganz besonderen Abend kamen hoch. Der Abend, an dem er mit Remus zusammen gekommen war. Niemand würde diesen Abend jemals vergessen, vor allem nicht Sirius. Es war der peinlichste Augenblick seines Lebens.

Er war nach dem Nachsitzen bei McGonagall zurück in den Gemeinschaftsraum getreten und hatte eine große Ansammlung an Gryffindors vorgefunden. Leises Kichern und lautes Gröllen von anderen drang sofort an seine Ohren und er konnte sehen, wie Remus in der Mitte der Menge stand und, wie es schien, Briefe in der Hand hielt und diese vorlas.

Innerhalb weniger Sekunden hatte Sirius gewusst, WAS für Briefe es waren, die Remus da der Menge verkündete und er hatte gespürt, wie er rot angelaufen war vor Scham. Weniger wichtig erschien ihm in diesem Moment die Frage, wie Remus überhaupt an diese Briefe gekommen war.

Remus las seine Liebesbriefe vor. Die Liebesbriefe die er geschrieben hatte, aber niemals verschickt hatte. Das Schlimmste daran war, dass die Briefe alle samt an Remus adressiert waren. So hatte er es sich definitiv NICHT vorgestellt, er hatte Remus es persönlich sagen wollen, aber jetzt war es wohl zu spät.

Sirius hatte Remus bettelnd von außerhalb der Menge angesehen und mit Blicken versucht, ihn dazu zu bringen damit aufzuhören die Briefe zu lesen, doch der Werwolf hatte ihn nur frech angegrinst und fröhlich weiter gelesen.

Nachdem der letzte Brief gelesen war, verschwand die Menge und ließ die beiden allein. Sirius hatte eigentlich geplant, Remus alles zu erklären, doch gerade als er ansetzen wollte, kam Remus auf ihn zugestürmt. Sirius hatte, zu seinem eigenen Schutz, schon die Arme vor seinen Kopf erhoben, als Schutz vor möglichen Backpfeifen oder Faustschlägen, als eine Hand von Remus diese mit sanfter Gewalt hinab drückte. Erstaunt hatte Sirius in die bernsteinfarbenen Augen seines Gegenübers geblickt und hatte zu spät realisiert, dass diese Augen plötzlich viel zu nah waren. Erst dann hatte er die weichen Lippen auf den seinen gespürt und gerade als Remus zurück schrecken wollte, hatte Sirius reagiert und Remus mit einem Arm um die Hüfte näher an sich gedrückt.

Der Abend war in die Geschichte der Herumtreiber eingegangen, da wirklich jeder der Gryffindors in ihrem Jahrgang gewusst hatte, dass Sirius Remus liebte und sich so lange nicht getraut hatte, ihm das zu gestehen.
 

Strumming my pain with his fingers singing my life with his words

killing me softly with his song killing me softly with his song

telling my whole life with his words killing me softly with his song
 

Strumming my pain with his fingers yes he was singing my life with his words

killing me softly with his song killing me softly with his song

telling my whole life with his words killing me softly with his song
 

Mit seiner letzen Kraft hatte sich Sirius durch die magischen Schilde Hogwarts gekämpft und war weiter durch den verbotenen Wald gehumpelt. Kurz vor dem Morgengrauen, als Sirius die ersten Zinnen des Schlosses erblickt hatte, brach er am Fuße eines verdorrten Baumes zusammen.



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