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Boku wa shiritai aisurutte donna koto

von

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Two Stars in the lonley sky

Du siehst die leuchtende Sternschnuppe nur dann, wenn sie vergeht. (Friedrich Hebbel)
 

Shaolan, Kurogane und Fye waren jetzt schon sechs Tage in Seondeo Byeol. Bis jetzt hatten sie einfach noch keine Lust gehabt, dass Land zu verlassen. Außerdem hatte die Wirtin des Gasthauses, Yuri-san, ihnen gesagt, dass sie vorher zum König müssten, um sich aus dem Staatsbuch auszutragen. Darauf hatten die Jungs vorerst auch keine Lust. Also hatten sie beschlossen, noch zu bleiben. Mokona war damit natürlich auch einverstanden.

Und auch, wenn es Kurogane und Shaolan nicht wussten, hatte Fye noch eigene Ziele in dieser Welt. Um so mehr trübte es ihn, dass er Ryo seit den letzten paar Tagen nicht mehr gesehen hatte. Er war jeden Tag einmal zu ihr nach Hause gegangen, aber dort war nie jemand gewesen. Einmal war er zum Tempel gegangen, von dem sie geredet hatte. Aber dort hatte man ihn nur abgereist. Nur Einheimische, die Tempeldienerinnen und der Meister des Tempels durften das große Gebäude, das genau gegenüber dem Palast stand, betreten. Also hatte er unfreiwillig umkehren müssen.

Heute, am siebten Morgen, saß er wieder mit Shaolan, Kurogane und Mokona an einem der Tische. An den anderen Tischen saßen Leute aus unterschiedlichen Welten, die sich aufgeregt unterhielten. Dank Mokona verstand sich ja zur Zeit jeder. Und die Wirtin nutzte das aus, um immer und immer wieder von Ryo zu erzählen. Das hing den Gästen, bis auf Fye, inzwischen zum Hals raus. Selbst Shaolan und Kurogane, die sich das natürlich möglichst nicht anmerken lassen wollten, waren schon genervt. Es war aber ein anderer Gast, dem letzten Endes der Kragen platzte. “Wir haben es kapiert, Yuri-san! Und jetzt hör auf, von diesem undankbaren und unhöfflichen Mädchen zu labbern. Du müsstest sie doch genauso hassen, schließlich hat sie dich auch einfach verlassen!”

Yuri-san stemmte wütend die Hände in die Hüften und sah den schimpfenden Mann an. Aber als sie in den Augen der meisten anderen Gäste den gleichen Unmut sah, schwieg sie lieber.

Nach dem Frühstück, dass Yuri immer liebevoll unter ihren Gästen verteilte, damit diese sich nicht auf dem Markt rumschlagen mussten, wo sie doch nur die Hälfte verstehen würden, gingen die meisten Gäste wieder auf ihre Zimmer oder aber in die Stadt. Heute bat Yuri Fye, der als Letzter noch unten war, ob er ihr beim Abwasch helfen könne. Fye tat dies natürlich, obwohl er eigentlich los wollte, um zu sehen, ob er Ryo heute antreffen würde.

Er hatte sich in den letzten Tagen viel über sie und das Land erzählen lassen. Yuri konnte viel über Ryo ausplaudern, aber nichts, was Fye weiterbrachte, nichts, was sein Interesse in dieses Mädchen für ihn verständlich machte. Yuri war aber sichtlich froh, dass es jemanden gab, der ihre Adoptivtochter mochte. Jeder andere abgewiesene Mensch wollte nichts mehr von ihr wissen, aber dass Fye nicht aufgab und noch mal mit ihr sprechen wollte, machte ihr Hoffnung. Und deswegen wollte sie ihm helfen, sie zu treffen.

“Fye-san, wenn du Ryo treffen willst, musst du heute zum Schloss kommen. Einmal im Monat trägt der Prinz ein kleines Kampfturnier aus, eigentlich nur, um sich mit Ryo zu messen. Die beiden bekriegen sich nämlich schon lange.” Yuri sah ihn mit ihren dunklen Augen freundlich an. “Ein Kampfturnier?” , hakte der Blonde sogleich nach. Die mondgesichtige Frau nickte.

“Das hört sich doch mal spannend an.” Kurogane und Shaolan waren grade wieder hinunter in die Schankstube gekommen und Kurogane hatte natürlich den Satz mit dem Kampfturnier mitbekommen. “Da mache ich mit.” , stellte er sofort klar. Fye lächelte breit. “Typisch Kuro-sama.” , meinte er. Kurogane aber tat so, als ob er ihn überhört hätte. “Beeil du dich lieber mit dem Abwasch, damit wir los können, Fye.” , gab er barsch zurück.
 

Ryo schnaubte verächtlich, als sie Shaolan, Kurogane, Fye und das weiße Etwas namens Mokona sah. Sie wollte doch nichts mehr mit ihnen zu tun haben und hatte gehofft, dass die drei längst durch Mokonas Magie wieder verschwunden waren. Aber ihre Hoffnungen wurden jäh zerstört.

Es war Fye, der sich, nachdem sich alle drei Jungs zum Wettkampf angemeldet hatten, zu ihr stellte. “Wie geht es dir, Ryo-chan?” , fragte er breit lächelnd. Ryo sah ihn nicht an. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und ihren Blick auf einen unbestimmten Punkt am anderen Ende des Raums geheftet. Und doch schwieg sie nicht. “Ganz gut.”

“Das freut mich.” , meinte Fye. Sein Blick ruhte immer noch auf ihr, ein freundlicher, aber doch undurchschaubarer Blick. “Lass mich einfach in Ruhe.” , knurrte Ryo leise. “Genau, Blondschopf. Lass sie einfach in Ruhe.” Yuhin war neben ihnen aufgetaucht und starrte Fye wütend an, fast schon eifersüchtig, als ob er sagen wollte ‘Komm ihr bloß nicht zu nahe!’. Fye verbeugte sich leicht vor dem Prinzen, mehr aus Spaß, als um ihm ehrlichen Respekt zu zollen. “Und merk dir eines, Blondschopf. Dich mache ich als erstes fertig, bevor ich sie fertig machen kann.” , zischte der blauhaarige Prinz und machte auf dem Absatz kehrt, um zu gehen. Fye streckte seinem Rücken die Zunge raus. “Mach doch, Prinz Yuhin.”

“Er wird dich umbringen.” , meinte Ryo gleichgültig. Jetzt sah sie ihn an. Und er sah ihr tief in die Augen. “Nein, wird er nicht. Denn ich will dir noch dabei helfen, herauszufinden, wer du bist.” Ein Lächeln huschte über seine kurz zusammengebrochene Fassade, die Ryo mit einem tiefen, abschätzigen Seufzer sofort wieder zerstörte. “Yuhin ist stärker als du es je sein wirst. Denn er kennt keinen körperlichen oder seelischen Schmerz. Und er kennt keine Gnade.” Damit entfernte sie sich von Fye.

“Ryo! Was willst du eigentlich in deinem Leben machen? Willst du ewig nur tatenlos zusehen, wie alle um dich herum anfangen, dich zu hassen?” Fye hat ihren Arm gepackt und sie festgehalten. Sie sah ihm nicht in die Augen, sondern fixierte einen Punkt auf dem Boden. Dunkle Schatten legten sich über ihre Augen. “Ich will auf die warten, die mir die Wahrheit sagen werden.” , entgegnete sie. “Ist Warten das Richtige? Warum nimmst du dein Schicksal nicht einfach selbst in die Hand? Jetzt sind Menschen hier, die dir helfen wollen! Ich bin hier, Shaolan, Kurogane und Mokona auch. Ryo, denk an dich, an deinen Wunsch, herauszufinden, wer du bist.”

Einen kurzen Moment krampften sich alle Muskeln in ihrem Körper zusammen, ehe sie sich aus seinem Griff befreite. “Ich kann nicht, Fye.” , flüsterte sie und lief davon.

In Fyes Ohren klang das mehr nach einer nicht vernünftigen Entschuldigung, nach einer falschen Ausflüchtung. Sie konnte wohl, aber irgendwas hielt sie noch fest. Etwas, was Fye noch nicht durchschaut hatte. Aber das sollte er schneller, als er erwartet hatte.
 

Die Kämpfe waren zumeist schnell entschieden und weniger blutig, als man erwarten könnte, bei den Leuten, die so auf der Tribüne der Teilnehmer standen und warteten.

Fye, Shaolan und Kurogane hatten keine Probleme, ihre Gegner zu besiegen und kamen Runde um Runde weiter. In der nächsten Runde hieß es ‘Kurogane vs. Ryo’, ein Kampf, den Kurogane schon als gewonnen ansah. Er hatte sich keine Mühe gemacht, Ryos bisherigen Kämpfen zuzusehen, glaubte er doch, sie sei nur ein kleines Mädchen, dass er mehr als schnell fertig machen könnte. Er müsste sie nur aus dem Kampfring befördern oder zehn Sekunden leicht zu Boden drücken.

Als sie vor ihm stand in einer knielangen Stoffhose, leichten Sandalen und oben nur ein dünnes Gewand mit knapp über die Schulter gehenden Ärmeln, grinste er höhnisch. Ihr schlanker Körper wirkte verschwindend dünn und zerbrechlich in diesem Aufzug. Und doch blickte sie ihm selbstsicher entgegen.

Als der Gong zum Start des Kampfes erklang, war sie plötzlich verschwunden. Oder nein, nicht verschwunden. Sie stand nur plötzlich direkt vor ihm und platzierte einen Kick auf seine Brust, dem er ihm letzten Moment entging, indem er ihr Bein mit der Hand abfing. Er grinste sie an. Ihr Gesicht war von ihren Haaren bedeckt. “Na, damit hast du nicht gerechnet, oder?” , fragte er sie.

Sie schwank ihr Haar zurück und sah ihn mit den gleichen, selbstgefälligen Blick an, wie zuvor. Dann sprang sie mit dem am Boden stehenden Bein ab, drehte sich in der Hüfte und kickte ihm so gegen die Brust.

Der Tritt war nicht hart. Aber doch hart genug, dass Kurogane in seiner Überraschung ihr anderes Bein freigab und einige Schritte zurücktaumelte. Sie hingegen drehte sich elegant in der Luft, kam mit beiden Beinen auf und sprang ihm entgegen, ehe er einen festen Stand hatte. In Erwartung eines weiteren Trittes, zog Kurogane die Arme hoch, um diesen abzufangen. Aber es kam kein zweiter Tritt. “Sie mal hinter dich.” Kurogane sah blitzschnell über die Schulter und merkte, dass er schon bedrohlich nahe am Rand stand. Als er wieder zu Ryo sah, war diese ein ganzes Stück in die Mitte des Kampfringes zurückgegangen. “Wie jetzt?” , fragte Kurogane. “Du hast nicht richtig hingesehen.” Ryo stampfte einmal auf den Boden. “Hä?” Kurogane kapierte sie nicht, wollte es auch gar nicht. Er wollte gewinnen. Er wollte nach vorn sprinten.

Und die Steinkante des Kampfringes bröckelte ab, sodass er mit dem rechten Fuß abrutschte und runterfiel. Diese verdammte Steinkante, auf die er nicht geachtet hatte, war ihm zum Verhängnis geworden. Und dann stand sie oben am Rand des Ringes und sah lächelnd zu ihm runter. “Du bist doch ein Krieger, Kurogane. Da achtet man eigentlich auf seine Umgebung. Niemand hat gesagt, dass dieser Ring neu und heile ist.” , meinte sie. Kurogane schnaubte verächtlich.

“Ich wusste, dass ich dich nicht leiden kann, Mädchen.” , murrte er leise.
 

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Der Titel des Kapitels bezeiht sich übrigens auf Ryo. Wieso? Das werdet ihr später verstehen.
 

Es ist echt schön schwer gewesen, zu schreiben, wie Fye ihr sagen wollte, sie sollte an IHRE Wünsche und IHREN Traum denken und nicht einfach warten, bis das Schicksal zuschlagen würde. Fye hat echt einen Narren an ihr gefressen, wenn man das so sagen darf hier... Und Kurogane kann sie wohl echt nicht leiden, bis jetzt... Kein Wunder, wenn sie ihn immer so behandelt, als ob er nur ein halbstarker Junge wäre, der nicht mal einem Baby den Lolly klauen kann.
 

Und nicht schlagen, weil sie jetzt wie eine MarySue oder deren Verwandtschaft rüberkommt (falls ihr nicht wisst, was eine MarySue ist, ich erkläre es nciht, das ist mir zu peinlich!). Sie IST KEINE MarySue, das ist die Hauptsache. Sie denkt nur nach, wenn sie etwas tut und Kurogane war hier etwas übermütig... Ich hätte sie auch gegen Fye oder Shaolan kämpfen lassen können und es wäre das gleiche passiert...
 

Naja...

Liebe Grüße

Eure Kirihara_Kayare



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