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Schuld - Bis du mir verzeihst...

RobertxJohnny
von

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Konfrontation

Schuld - Bis du mir verzeihst...

Konfrontation
 

Johnny wusste, dass Robert ihn nicht liebte. Oft hatte er versucht seine Empfindungen zu verdrängen, indem er den Deutschen mied und Abstand hielt, doch kaum sah er ihn nach langer Zeit wieder, raste sein Herz noch mehr. Eine Freundin, von der er sich erhofft hatte, sich vielleicht doch noch in sie zu verlieben, hatte auch nicht geholfen und so hatte er sich wieder von ihr getrennt.

Die Situation war einfach zum Verzweifeln und die Tatsache, dass er und Robert beste Freunde waren, erleichterte die Angelegenheit auch nicht gerade. Hinzu kam, dass Johnny Robert nicht in Verlegenheit bringen wollte und deshalb seine Liebe zu ihm so gut es ging unterdrückte.

Es tat weh und es war unangenehm, wenn er sich Robert nicht auf die Art und Weise wahrgenommen wurde, wie er es sich doch so sehr wünschte. Aber es bestätigte seine allgemein eher pessimistische Lebenseinstellung, dass es sowieso immer so kam, wie es für ihn am ungünstigsten war...
 

Es war Mittwochnacht und die Majestics waren lange auf der Feier von Mr. Dickenson gewesen, sodass es sehr spät geworden war. Viele Blader waren bei den Festlichkeiten anwesend gewesen und sie hatten sich ausgiebig unterhalten und mindestens genauso ausgiebig getrunken. Zumindest außer Johnny, dem Alkohol einfach nicht schmeckte und der deshalb nur Wasser getrunken hatte, und ein paar wenigen anderen Ausnahmen.

Die BBA hatte in verschiedenen Hotels für viele der Gäste Zimmer reserviert und bezahlte die Räumlichkeiten sogar, von daher gab es die Festlegung, dass immer zwei Personen des gleichen Geschlechtes, oder eben Ehepaare, in einem Zimmer schlafen sollten. Deshalb war es auch nicht weiter verwunderlich, dass Enrico mit Oliver und Johnny mit Robert in einem Zimmer übernachtete.

Johnny wusste, dass Robert nur mit ihm in einem Zimmer gegangen war, weil die Zimmeraufteilung im Team seit jeher so aussah. Die häufigen, genervten Reaktionen und die zahlreichen Konflikte, die sie geführt hatten, gaben ihm schon lange das Gefühl, dass Robert nicht unbedingt gerne über einen längeren Zeitraum zusammen war. Zugegebenermaßen tat es Johnny weh, sich als zweite Wahl zu fühlen.

Robert hatte sich bei der Feier ziemlich betrunken. Es war untypisch für ihn, sich so zulaufen zu lassen, auf der anderen Seite wurde vermutlich jeder, der gerne Alkohol zu sich nahm, einmal schwach.

So kam es, dass Robert kaum noch geradeausgehen konnte, als Johnny ihn endlich davon überzeugen konnte, mit ihm zurück ins Hotel zu gehen und sich schlafen zu legen. Die Folge war, dass der junge Schotte ihn auf dem Weg zu ihrem Zimmer stützen musste; glücklicherweise waren keine Reporter und nur noch wenige Gäste in dem Saal. Mit Sicherheit wäre diese ganze Aktion ein gefundenes Fressen gewesen. Nach einiger Zeit und mit viel Mühen hatte es Johnny dann letztendlich doch noch geschafft Robert zu ihrem Zimmer zu bringen. Als er erschöpft und geschafft den Raum betrat, schaltete er das Licht an.

Ihr Gepäck stand neben den Schränken, da man es bereits hoch gebracht hatte, während sie sich sofort nach ihrer Ankunft zu der Feier begeben hatten. Das war auch der Grund, weshalb Johnny nun den Raum zum ersten Mal sah. Das Bett war – zu seinem Entsetzen – ein Doppelbett, wie er es allerdings von Anfang an befürchtet hatte. Wahrscheinlich eine Sparmaßnahme.

Mit einem leisen, frustrierten Seufzen half er Robert dabei sich auf das Bett zu setzen, wobei er für den Deutschen die linke Betthälfte wählte, da sie näher bei der Tür war.

Johnny zog sich seine Schuhe aus und befreite sich von seinem Pulli und seiner Hose, die er dann ordentlich über einen der Stühle legte. Er hatte vor in Shorts zu schlafen, wie er es eben immer tat.

Als er sich wieder zu Robert umdrehte, war dieser gerade mit mäßigem Erfolg damit beschäftigt sich seiner Stiefel zu entledigen. Der Schotte verdrehte genervt die Augen und fragte sich, wie sich jemand freiwillig so sehr betrinken konnte, dass er es nicht einmal mehr schaffte, sich alleine auszuziehen, half ihm dann jedoch bei seiner „äußerst schwierigen“ Aufgabe. Während er die Stiefel beiseite stellte, versuchte Robert – wobei es wiederum nur bei einem Versuch blieb – sein Hemd aufzuknöpfen.

„Selbst Schuld!“, murrte Johnny unwillig. Er war müde und kaputt und wollte einfach nur schlafen – und nicht den Babysitter für seinen besten Freund spielen, der ihn so oft verletzte. „Hättest du nicht so viel Alkohol in dich hineingeschüttet...“ Er murmelte noch einige Kritik am Verhalten des Deutschen vor sich hin, während er Robert aus seiner restlichen Kleidung befreite. Am Ende deckte er Robert zu und betrachtete eine Weile den Betrunkenen, der zwar seine Augen geschlossen hatte, aber eindeutig noch wach war, ehe er um das Bett herum ging und sich ebenfalls hinlegte. „Nacht“, brummte er und machte das Licht, mit Hilfe eines Schalters an seinem Nachttisch, aus.

Eine Weile lang lag er dann mit offenen Augen da und starrte gedankenverloren an die Zimmerdecke, als sich plötzlich zwei Arme um seine Hüften legten und ihn etwas weiter auf Robert zuzogen. Zuerst dachte Johnny, dass der Deutsche schlief und ihn nur rein aus Gewohnheit oder Reflex umklammerte; als Robert jedoch dann plötzlich auf ihm saß und ihn an den Schultern ins Bett presste, musste er feststellen, dass Robert tatsächlich noch wach war.

„Was soll das?“, fragte er etwas verstört und blickte sein Gegenüber böse an, bis ihm klar wurde, dass Robert bei der Dunkelheit seinen Blick kaum erkennen konnte, also griff er demonstrativ mit seinen Händen nach Roberts Armen, um sich zu befreien. Robert nutzte die Gelegenheit und packte ihn mit einer Hand an den Handgelenken und drückte sie über Johnnys Kopf in das Kissen. „Hör auf!“, forderte der junge Schotte verärgert und versuchte nach dem Betrunkenen zu treten, „Was soll das?“

Der Deutsche beugte sich vor. „Wirst du sehen...“, hauchte er ihm ins Ohr. Johnny konnte deutlich die Alkoholfahne riechen. „Du bist betrunken!“, versuchte er das Verhalten seines besten Freundes zu entschuldigen, „Leg’ dich hin und schlaf’!“

Roberts Gesicht näherte sich dem seinen und Johnny versuchte das Unumgängliche zu verhindern, indem er seinen Kopf weiter in das Kissen hineindrückte. Er selbst war über sein eigenes Verhalten verwundert; wo er zwar versuchte alles hinauszuzögern, sich jedoch nicht wirklich wehrte. Ein Teil von ihm wollte Robert in diesem Moment, aber ein anderer Teil von ihm wusste einfach, dass Robert es nicht ernst meinte, dass es ihm nichts bedeutete, weil er aufgrund seines Alkoholkonsums keinen klaren Gedanken fassen konnte.

Aber ihm bedeutete es etwas. Robert so nah zu sein und das Objekt seiner Begierde zu sein... er wollte es, obwohl er wusste, dass es falsch war. Obwohl er wusste, dass er es am Ende bereuen würde.

Der sanfte Atem auf seiner Wange ließ ihn leicht erzittern und sein Herz fing an heftig gegen seinen Brustkorb zu schlagen. Ganz langsam und vorsichtig legten sich Roberts Lippen auf die seinen. Sie schmeckten nach Rotwein und erinnerten Johnny daran, dass er einen Fehler machte, doch er verdrängte diesen Gedanken so schnell es ging wieder.

Robert meinte es nicht ernst.

Na und? Vielleicht würde er sich ja am nächsten Morgen erinnern und seine Gefühle zu Johnny entdecken. Andererseits würde er Johnny dann vielleicht auch hassen.

Der Schotte zuckte zusammen und verhinderte, indem er seinen Kopf ruckartig zur Seite riss, einen Zungenkuss. „Hör auf!“, forderte er abermals, wobei er diesmal nicht mehr ganz so laut sprach, „Du weißt gar nicht, was du tust, am Ende bereust du es noch! Du machst einen großen Fehler!“

Sein Gegenüber hielt kurze Zeit inne, ehe er ihm sanft über die Wange strich.

„Nein, das denke ich nicht“, flüsterte er sanft und ließ Johnnys Handgelenke los, „Ich liebe dich.“

Zuerst konnte Johnny seinen Ohren nicht trauen, bis ihm klar wurde, dass Robert das gerade eben wirklich gesagt hatte. Johnnys Herz begann zu rasen. Robert hatte ihm das gesagt, was er schon lange genau aus seinem Mund hatte hören wollen. Im nächsten Moment wurde ihm klar, dass Robert einfach zu betrunken war um zu verstehen, dass er mit Johnny redete; wahrscheinlich hielt er ihn für sonst wen, nur nicht für seinen besten Freund.

„Nein, es geht nicht“, murmelte Johnny und packte Robert an den Schultern, um ihn von sich herunter zu drücken. „Bitte. Ich meine es ernst: ich liebe dich!“

Johnny zögerte. Was, wenn Robert es jetzt tatsächlich ernst meinte, dass er ihn liebte...?
 

Als Johnny am nächsten Morgen aufwachte konnte er sich noch gut an die Ereignisse der Nacht erinnern und er lächelte sanft, ehe er sich nach Robert umsah und ihn letzten Endes auf der anderen Seite des Bettes auf der Bettkante sitzend bemerkte. Er trug inzwischen einen Morgenmantel. „Guten Morgen“, flüsterte Johnny etwas unsicher, als er sich müde aufrichtete. Er konnte Robert nicht sicher einschätzen, weil er mit dem Rücken zu ihm saß, doch sein Bauchgefühl war ein schlechtes.

„Morgen“, murrte Robert zurück, wobei in seiner Stimme ein leicht gereizter Unterton mitschwang, der Johnny nicht gefiel.

„Was ist denn?“, erkundigte sich Johnny vorsichtig, wobei er hoffte, dass Robert sich umdrehte und ihm endlich einmal in die Augen sehen würde.

„Wir hatten Sex.“

Die Antwort klang mehr wie eine ungläubige Feststellung. Johnny nahm an, dass Robert sich zwar nicht erinnerte, aber aus der Tatsache, dass sie nackt und stark ineinander verknotet eingeschlafen waren, seine Schlüsse gezogen hatte. „Es ist nichts Schlimmes daran, Sex zu haben...“

Roberts Reaktion klang verärgert und Johnny zuckte erschrocken zusammen. „Es ist aber etwas Schlimmes daran, wenn man Sex mit einer Person hat, die man nicht liebt.“

Johnnys Magen zog sich unangenehm zusammen und er verkrampfte sich schlagartig. Er hatte das Gefühl Robert hätte ihm zuerst einen Kinnhaken und dann einen Tritt in den Bauch verpasst. Etwas in seinem Inneren fühlte sich plötzlich furchtbar leer an. Wie konnte Robert ihm nur so etwas eiskalt ins Gesicht sagen? Waren wirklich alle Gefühle, die er gestern Nacht empfunden hatte, einseitiger Natur gewesen? Bei Gott, warum war er auch so naiv gewesen und war auf Roberts vorgegaukelte Liebe hereingefallen, wenn dieser nur seine Triebe hatte befriedigen wollen? Wie dämlich musste er sein, sich von einem Betrunkenen derart verarschen zu lassen?

Es schmerzte. Es schmerzte furchtbar.

Seine Hände umklammerten zitternd die Decke, als Robert aufstand und im Badezimmer verschwand. Nur kurz blickte Johnny ihm nach; er sprang auf, kramte in seiner Reisetasche wahllos nach ein paar Klamotten, die er sich eilig anzog. Er hängte sich die Tasche um und stürmte eilig aus dem Zimmer.

Er wollte von alldem nichts mehr wissen. Vor allen Dingen nicht von Robert! Verflucht, warum hatte er nicht auf seinen Verstand gehört? Warum hatte er sich so gehen lassen? Warum-

„Wohin gehst du?“, fragte Roberts Stimme hinter ihm. Als er sich umdrehte stand Robert vor ihrer Zimmertür auf dem Hausflur. „Nach Hause“, antwortete Johnny kühl und blickte ihn böse an.

„Wir können darüber reden“, begann Robert. „Ich meine... Es hat uns nichts bedeutet, oder? Ein Fehler, ein kleiner Ausrutscher, nichts weiter. Und wenn wir...“

Johnny trat ein paar Schritte auf ihn zu und ohne zu überlegen schlug er zu. Robert starrte ihn verwirrt an und hielt sich die schmerzende linke Wange. „Was soll das?“, keuchte er sichtlich durcheinander.

„Mir hat es was bedeutet, du Arschloch!“, schrie Johnny ihn – ohne groß nachzudenken – an. Er war verletzt und die Tränen, die er bisher hatte zurückhalten können, kullerten nun sein Gesicht hinab. Es war zu viel. „Scheiße...“, murmelte er leise und versuchte weitere Tränen zu unterdrücken. Robert starrte ihn fast entsetzt an.

„Johnny, ich...“, er packte den Schotten am Arm, dieser riss sich sofort wieder los. „Lass mich in Ruhe!“, mit diesen Worten rannte er davon und Robert blickte ihm sprachlos hinterher. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Seit er Johnny kannte, war ihm nie die Idee gekommen, dass ausgerechnet Johnny in ihn verliebt sein könnte...
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sketchymoth
2011-08-21T10:44:40+00:00 21.08.2011 12:44
Die FF gefällt mir. :D
Die ist schön dramatisch... ToT Und du hast dich gut um die Sexszene herumgemogelt! xD Es wundert mich allerdings, dass Robert tatsächlich mal so ein Ausrutscher passiert, dass er sich dermaßen betrinkt und dann Johnny verführt. Das ist ja doch sehr untypisch für ihn... andererseits hast du in dieser FF einen Deutschen aus ihm gemacht. xD ... ignorier meine Logik am besten.
Jedenfalls tut mir Johnny leid. :( Und ich hoffe sehr, dass Robert im Suff die Wahrheit gesagt hat und sich das jetzt, im nüchternen Zustand, einfach nicht zugestehen kann. v.v

Die FF hast du aber schon seit längerer Zeit auf Renia, oder? Freut mich, dass du sie nun auch hier hochlädst. :) Aber auf die nächsten Kapitel warte ich nicht, die les ich nachher auf deiner Site. xD Heute habe ich ja zum Glück mal wieder etwas mehr Zeit... *seufz* Samstags in brütender Hitze zu arbeiten macht keinen Spaß. x_x

Wie dem auch sei, ganz liebe Grüße von mir. :3
Guajin


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