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Cold War

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Monteriggioni

Kapitel 14 - Monteriggioni
 

Wenn man Monteriggioni von außen betrachtete, fiel einem direkt die alte, große Mauer auf, welche das ganze Dorf umschloss. Touristen hätten das ganze wohl für ein Überbleibsel der italienischen Kultur gehalten, doch wussten es die Einwohner besser. Diese mittelalterliche Mauer schützte sie vor Eindringlingen oder Templern. Denn anders als erwartet wussten die Menschen von Monteriggioni sehr wohl was Assassinen und Templer waren – bestand doch das gesamte Dorf nur aus Assassinen.

Es war eigentlich ganz amüsant diesen Kleinkrieg zwischen den Templern und den hier ansässigen Italienern zu beobachten – es erinnerte einen unweigerlich ein wenig an Asterix und Obelix, wobei die Rolle des Julius Cäsar nicht wie angenommen Césare Borgia sondern eher sein Vater Rodrigo inne hatte.
 

Dennoch konnte die Kirche den Bewohnern von Monteriggioni nichts vorwerfen: sie bezahlten ihre Kirchensteuer, besuchten regelmässig die Messe und ihr Stadtoberhaupt Auditore war eigentlich auf jedem hohen Templer-Bankett eingeladen, mochte man doch seine charmante und ausgeprägt ruhige Art und weise. Denn man sollte wissen, in Monteriggioni erlebte man den Tag gemütlicher.
 

Das Begriff Altair wieder als er sein Auto – übrigens ein schwarzer Audi R8 – vor den Toren von Monteriggioni parkte und nach dem Aussteigen den Knopf für die Zentralverrieglung betätigte. Er betrat die Stadt durch das Haupttor, grüßte die dort Wache-schiebenden Assassinen freundschaftlich und schlenderte langsam durch die belebten Straßen.
 

Monteriggioni hatte sich nach der Zerstörung der Templer im 15 Jahrhundert dank der Auditores nicht nur stark vergrößert sondern war eigentlich stets auf dem neueste Stand. Trotzdem bestanden die Leute der Stadt auf ehrliche harte Arbeit ohne irgendwelchen Schnick-Schnack, weswegen Altair es stets genoss den frischen Duft von Brot, Gemüse und Obst morgens bei seiner Ankunft zu genießen.
 

Links und Rechts der Innenmauern erstreckten sich die Wohnhäuser der Bewohner. Am Tage konnte man hier Kinder mit Fußbällen kicken sehen, Weiber welche auf den Treppenstufen Kaffeekränzchen abhielten und manchmal auch Pärchen welche lautstark miteinander auf italienisch fluchten oder diskutierten.

In der Mitte des Dorfes durchzog sich eine lange Einkaufspassage mit vielen nützlichen Geschäften – unter anderem auch der Waffenhändler – welche in einen riesigen Markt mündete.

Der Markt war die Mitte und gleichzeitig das Herz von Monteriggioni. Jeden Tag verkauften die einzelnen Stände hier frisches Obst, Gemüse aber auch Eier, Brot und andere kulinarische Lieblichkeiten.
 

Altair liebte das gesamte Ambiente des Marktplatzes. Er liebte selbst den Fischstand am Ende des Marktplatzes mit seinen Lachsfilets oder den Sahneheringen. Alles in allem liebte Altair die gesamte Stadt, samt all ihrer Bewohner – und die Bewohner kannten ihn nur zu gut, beugten ihre Köpfe in Respekt, winkten ihm oder grüßten ihn ganz simpel beim vorbeigehen. Es erinnerte ihn oft an zuhause in Masyaf als er noch ein kleiner Junge war.
 

Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen während der Araber sich nun dran machte, die Treppen zur Auditore Villa emporzusteigen. Die Villa lag auf einer gehobenen Ebene, fast schon als würde sie über die Stadt thronen. Villa Auditore war schon seit Generationen im Familienbesitz. Auch sie hatte durch die Zerstörung Monteriggionis durch die Templer im 15 Jahrhundert stark gelitten, jedoch hatten die folgenden Generationen von Auditores den nötigen Durchblick und das richtige Urteilsvermögen um den Wiederaufbau von Monteriggioni nicht nur finanzieren sondern auch reformieren zu können.

Aber es war erst Ezios Onkel Mario gewesen, der Monteriggioni dank seinem Herz und der Leidenschaft zu dem gemacht hatte was es heute war.
 

Nach seinem Tod vor knapp 5 Jahren hatte Ezio die Führung der Stadt übernommen. Viele dachten der damals wilde und aufbrausende Neffe ihres Idols wäre der Aufgabe vor allem wegen seinem Rachedurst nicht gewachsen, doch er hatte sie alle erstaunt. Innerhalb kürzester Zeit hatte er es geschafft, nicht nur die Leute für seine Seite zu gewinnen, sondern ihnen auch das zu vermitteln, was seiner Zeit sein Onkel ihnen gegeben hatte: Sicherheit und Freiheit.

Denn Freiheit war in der heutigen Zeit ein Luxusartikel, welches nicht jeder auf sein Konto gutschreiben konnte.
 

Die katholische Kirche hatte es mittlerweile fertiggebracht ihre Macht auf die gesamte Welt auszubreiten. Das hieß im Klartext, dass das Christentum mittlerweile zur Weltmacht ernannt wurde und selbst wenn sie andere große Religion wie den Islam oder den Buddhismus neben sich duldeten, wurden Atheisten erbarmungslos verfolgt und ausgerottet. Sie hatten Angst vor etwas, was dafür sorgen könnte, dass ihr Spinnengewebe aus Lügen und Intrigen vor der gesamten Menschheit ineinander zusammenfallen würde. Also musste man die Bedrohung dafür ausschalten, und das waren nunmal die Assassinen.
 

Ezio hatte es jedoch wie sein Onkel sehr geschickt angestellt und unter der Nase des Vatikans mitten im christlichen Staat Nummer 1 eine komplette Assassinen-Stadt aufgebaut. Das einzige was er dafür tat war die Kirche besuchen. Und das mindestens einmal die Woche in Rom selber.

Die Auditores galten mittlerweile als christliche Familie und so konnte niemand ihnen oder ihrer Stadt was anhaben – nicht einmal Rodrigo Borgia persönlich.
 

Schmunzelnd, als Altair Ezio mit ausgebreiteten Armen ihm entgegenkommen sah, schloss er seinen Assassinenbruder in die Arme: „Ezio!“ „Altair, mein Freund! Du bist früh an. Du weißt doch, das bei uns in Monteriggioni die Uhren langsamer gehen!“ Altair musste bei dieser Aussage leicht lachen. Es war bei allen bekannt, dass in Frankreich die Uhren mit normalen Tagesabläufen liefen, in Amerika brauchte man dagegen am besten 48 Stunden um alles zu bewältigen da die Uhren anscheinend doppelt so schnell liefen und hier in Italien nun... sagen wir da lief alles um das doppelte langsamer ab.
 

„Was führt dich zu mir?“, der Italiener grinste und schlug ihm freundschaftlich auf den Rücken während er ihn langsam hinein in die Villa führte. „Einiges Ezio. Ich denke wir sollten das in Ruhe bereden.“ „Ah mio amico, es schmerzt mich dein bitterer Ton – wir sind doch eine große famiglia, einer für alle und alle für einen oder wie sagen die Franzosen?“, Ezio griff sich gespielt leidend ans Herz und betrat mit Altair das Wohnzimmer.
 

Altair grinste nun und schmiss seine Lederjacke über die Lehne des Sessel in den er sich Sekunden später reinfallen ließ. Ezio nicke und setze sich ihm Gegenüber: „Wie war die Fahrt?“ „Ganz gut, ziemlich ruhig. Die Nacht über war kein Verkehr.“ Der Araber gähnte leicht. Erst jetzt bemerkte Altair, dass die 8 Stunden Fahrt nach Monteriggioni in der Nacht wohl aber einige Spuren bei ihm hinterlassen hatte.
 

„Ruh dich aus. Wie lange bleibst du?“

„Ich denke bis Mittwoch.“

„Soviel zu klären?“

„Nein, gar nicht. Aber ich denke ein paar Tage Training tun mir ganz gut“, Altair grinste ihn vielsagend an und Ezio nickte lachend: „Ja das denke ich auch. Jaleel wird sich freuen, er hat dich schon erwartet!“
 

Altair nickte und stand dann auf: „Kannst du einen der Novizen losschicken meine Tasche aus dem Auto holen?“ Er schmiss Ezio den Schlüssel für das Auto hin. Der Italiener grinste breit ehe er es ihm gleichmachte und ebenfalls aufstand: „Ist unser Großmeister nun schon zu bequem seine eigenen Sachen holen zu gehen?“

„Als Großmeister kann ich es mir ja auch erlauben.“

„Das macht eindeutig der Einfluss von Frankreich. Die Abgase der Großstadt haben dir das Hirn vernebelt“, lachend marschierte der Italiener neben ihm her, zum Hinterausgang der Villa Auditore.
 

„Glaub mir spätestens bei Jaleel auf dem Trainingsplatz sind die Nebel gelichtet“, murmelte Altair kleinlaut als er zusammen mit dem Braunhaarigen an die Tür herantrat. Ezio jedoch schlug Altair zuerst freundschaftlich auf die Schultern ehe er sich umdrehte und mit einem „Viel Glück“ den Weg wieder zurückmarschierte. Fast schon entrüstet blickte Altair ihm nach: „Viel Glück? Was ist mit dir? Wo gehst du hin?“ „Zu deinem Auto, ich geh und hol deine Tasche“, grinsend drehte der Italiener sich nochmal um.

Altair schnaubte: „Was ist aus einer für alle und alle für einen geworden?!“
 

„Ich sagte doch, so sagen die Franzosen, du bist hier in Monteriggioni Altair!“, und damit verschwand Ezio lachend aus dem Hauptausgang. Altair schnaubte ein „Na toll“ und widmete sich dann wieder der Tür zum Hinterhof welche unweigerlich zum Trainingsplatz führte.

Nach kurzem Zögern öffnete er sie.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Alexia20
2012-02-03T11:11:32+00:00 03.02.2012 12:11
muss sagen ist wirklich wieder mal ein sehr schönes Kapi
und ich würde wirklich am liebsten auch in der Stadt wohnen
wo alles so schön ruhig und gemütlich ist^^ würde super zu mir passen
und Ezio mag ich jetzt schon super gern, wegen seiner frechen Art
und bin schon mal gespannt wie das Training verläuft

und hoffe es geht bald weiter

lg Alexia20
Von:  Ginji92
2012-02-02T19:14:58+00:00 02.02.2012 20:14
Mir gefällt die Stadt vor allem deine Beschreibung man würde am liebsten selber hinfahren wollen
Finds einfach nur immer wieder klasse wie du schreibst selbst ein so kurzes Kapi lohnt sich zu lesen
*Freu mich schon auf das nächste xD*
Von:  DarkAssassin
2012-02-02T12:11:14+00:00 02.02.2012 13:11
Hehe. Erster zum neuen Kappi. ^^
Wow. Und schon wieder ein neues Kappi.
Du bist echt flink. ^^ Sehr schön.
Zuerst muss ich mal los werden das mir in dem Kappi wieder sehr gut gefallen hat, dass du so auf
die Hintergrundgeschichte der Stadt und der Auditores gegangen bist. :) Das fand ich sehr schön.
Nicht einfach nur bumm da ist es. Du hast alles schön beschrieben und auch die Taktik das alle liebe
Christen sind damit die Borgia und die Kirche ihnen nichts können.
Fand ich sehr schön gemacht. Ein Löbchen für dich. ^^ Ein schönes Großes. :)
Und we bekommst das immer so schön hin das ich lachen muss. Ezio ist ja ne Spaßkanone. xD
Das sagt man in Frankreich du bist hier aber in Monteriggioni. xDDD
Armer Alatir. Da muss er also doch alleine durch das Training durch. :)
Da bin ich ja jetzt auch mal noch gespannt drauf, wie das verläuft.
Die Sache mit der Großestadt und ihren Abgasen welche dem Assassinengroßmeister das Hirn vernebeln war auch
sehr schön. :) Sein Trainer kann ihm ja dann den Nebel vor den Augen wegwehen. xD
Mal sehen wie das Training verläuft. Freue mich schon auf dein nächstes Kappi. ^^
Mach schön weiter so.

ganz viele knuffige liebe Grüße
Dark


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