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Ungleiche Kampfpartner

Ein Yaoi-Crossover: Proto Creed
von

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Misere

Misere
 

„VERDAMMT NOCHMAL! WACH ENDLICH AUF, TERRORIST!!“, schrie Desmond immer wieder frustriert über seine Schulter hinweg zu der Person, die bewusstlos auf seinen Rücken lag. Ihm drehte sich bei dem Gedanken der Magen um, dass er seinen Vergewaltiger Huckepack trug. Er musste das stetige Zittern unterdrücken, sonst würde er die schlafender Gestalt einfach abschütteln. Am Liebsten hätte er ihn einfach in Gentek liegen lassen; sollte doch Blackwatch mit ihm machen, was sie wollten, doch das durfte er ja nicht...

Und warum nicht? - Weil ihn Dana darum gebeten hatte. Der Ex-Assassin würde niemals einen Gefallen von jemanden zurückweisen, der ihm vorher geholfen hatte, auch wenn das Ziel, die drei Gefangenen zu befreien, nicht erfüllt werden konnte. Es war halt doch nur eine Falle gewesen, um ihn und den Terroristen hervorzulocken und zu schwächen.

Nun lief er in die Richtung des Verstecks der Mercer.
 

Durch das Adrenalin, was noch in hoher Dosis durch seine Adern rauschte, spürte er, Gott sei es gedankt, nur die Schwere auf seinem Rücken, nicht aber die zahlreichen pochenden und blutenden Wunden, die er sich geholt hatte.
 

Er hatte sich keine einzige Verletzung auf dem Weg zum Dach zugezogen und auch dort konnte niemand ihn auch nur ansatzweise mit ihren Waffen berühren. Dank von Adlerauge konnte Desmond auch im dichtesten Rauch alle Gegner genau ausmachen.

Wo er in die Falle gegangen war, war dann drei Etagen tiefer gewesen. Gerade als er gehen wollte, weil er ja seinen Teil zur Rettungsaktion schon erfüllt hatte, kam er an einem Raum vorbei, in dem drei gefesselte Gestalten mit Leinensäcken über den Kopf auf dem Boden hockten. Als er sich kurz umsah und keinen Terroristen sah, nahm er die Situation selbst in die Hand.

Kaum war Desmond auf wenige Meter an die Personen herangekommen, rissen sie sich los und attackierten ihn. In seiner Überraschung reagierte er zu langsam und wurde hart getroffen. Er flog gegen einen Tisch mit verschiedensten Reagenzien und schlitzte sich an den zerbrochenen Glas die Arme und sein unterer Rücken auf. Der Schmerz hatte ihn aus seiner Benommenheit geholt und er war den darauffolgenden Schlägen besser ausgewichen, aber auch nicht vollkommen.
 

Nachdem er die drei Fake-Assassinen eliminiert hatte, war seine Stimmung schon sehr schlecht, da er sich nun doch verletzt hatte und dann auch noch bei einer so offensichtlichen Falle... Als er dann auch noch über den Ohrstöpsel, den er trug und mit dem er die ganze Zeit über mit Dana in Kontakt gewesen war, hörte, dass ihr Bruder gegen einen gewissen 'Cross' verlor, sackte seine Laune vollkommen in den Keller. Musste er denn heute alles allein machen? Für was hatte er denn dieses Monster mitgenommen? Aber es war auch eine wichtige Erkenntnis, die er dabei machte: Alex Mercer ist nicht unbesiegbar...
 

Nachdem der Ex-Assassin seinen Frust an dem Captain ausgelassen hatte, während er die ganze Zeit über eine hysterische Frau in sein Ohr hat schreien hören, musste er den bewusstlosen Terroristen auch noch zurück in ihr Versteck tragen... Was für eine Reinfall.
 

Der Effekt des Adrenalins würde trotzdem nicht ewig anhalten, weshalb Eile geboten war, da er jetzt schon die anfangende Erschöpfung und Müdigkeit fühlen konnte. Glücklicherweise waren die beiden Männer nicht mehr ganz so weit vom Apartment entfernt... als er ein altbekanntes Knurren hörte. „Oh bitte, nein, nicht jetzt...“, murrte der Ex-Assassin. Aus zwei verschieden Gassen waren Hunter hervor geschlichen gekommen. „Was ist denn los, Des?“, hörte er eine besorgte Frau über den Ohrstecker mit ihm reden. „Nur zwei Gorillas, die mir im Weg stehen. Das viele Blut, was an mir klebt, hat sie anscheinend angelockt. Ich kümmere mich schnell darum. Hauptsache, du hast schon alles für unsere Ankunft vorbereitet... Desmond aus.“
 

Es ließ den Terroristen achtlos zu Boden fallen und widmete sich den zwei neuen Gegnern. Ein Vorteil gab es schon, wenn mehrere von ihnen da waren. Auch wenn Hunter immer wieder in Gruppen gesehen wurden waren, so waren sie immer noch Einzelgänger und stritten sich somit um die Beute, die in diesem Fall ein einzelner blutbesudelter Mann war: Beide Bestien fielen über einander her, stießen ihre Krallen und Zähne tief ineinander und verletzten sich gegenseitig so stark, dass Desmond ihnen nur noch den Gnadenstoß versetzen musste.
 

Nachdem die beiden Ungeheuer tot zu Boden gesunken waren, wollte er schon sein lebloses Bündel wieder auf den Rücken hieven, als ihm einfiel, wie diese Monstren seinen Aufenthaltsort schon einmal verraten hatten. Nervös seine Lippen beißend packte er die Hunter, zog sie in die Gassen, aus denen sie gekrochen gekommen waren und schmiss sie in die Müllcontainer, die noch nicht vollkommen befüllt waren. Müde lehnte er sich kurz gegen einen der beiden große Blechbüchsen und versuchte erst einmal wieder zu Atem zu kommen.

Und dann hörte er das schlimmste, was ihm in seiner jetzigen geschwächtem Kondition noch gefehlt hatte: einen Helikopter.

Und wo dieser war, waren die restlichen Bodentruppen nicht weit.
 

Er musste sich beeilen, weshalb er, in einer Kurzschlussreaktion sich dazu entschied, den Terroristen unter einen der toten Hunter zu verstecken. Mit ihm zusammen wäre er einfach zu langsam und er hoffte, dass, wenn sie ZEUS suchten, sie ihn dann nicht unter einen der toten Bestien nachsehen würden.

Über den Ohrstecker hindurch, sprach Desmond alles mit der jüngeren Mercer ab: „Ich lasse sowohl deinen Bruder, als auch den Stöpsel hier, damit du ihm später alles erklären kannst. Ich werde meinen Weg weiterhin Richtung Norden fortsetzten, vielleicht sogar direkt an dir vorbeikommen. Also wunder dich nicht, wenn gleich ein enormer Lärm an deinem Fenster vorbei zieht. Desmond a..“ „WARTE! Du willst doch nicht ernsthaft versuchen, allein gegen sie zu kämpfen? - Das schaffst du nicht mehr in deiner Verfassung...“, unterbrach sie ihn, bevor sie nicht mehr die Möglichkeit hatte, mit ihm zu reden. Seine Antwort war ein humorloses Lachen: „Erstens, von kämpfen war gar keine Rede und zweitens, was soll ich sonst tun? - mit ihm bin ich zu langsam und bald sind die Templer und Blackwatch hinter uns, sodass ein gemeinsames verstecken zu gefährlich wäre – lieber locke ich sie erst einmal von ihm weg und finde dann selbst einen Unterschlupf. So ist es einfacher für mich. Es wird schon schiefgehen, nicht? Desmond aus.“
 

Bevor sie auch noch ein Wort des Protestes hervorbringen konnte, legte er das kleine Wunder der Technik dem bewusstlosen Terroristen an, der unter den, nun langsam wirklich übelriechenden, Hunter liegen musste. Deswegen wird er bestimmt noch Stress mit ihm bekommen... naja egal – Strafe musste sein. Und so bekam er auch endlich die Last los, die ihn nicht nur körperlich, sondern auch seelisch belastet hatte. Es fühlte sich einfach besser an, den Terroristen so weit wie möglich von ihm entfernt zu wissen.
 

Der Ex-Assassin atmete einmal tief durch und fing dann an, nach norden zu rennen. Das würde noch eine lange nervenaufreibende Nacht werden.
 

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„Urgh... wo bin ich? Und was stinkt hier so?... Warum, verdammt nochmal, liegt ein toter Hunter auf mir?!“, knurrte der Mann, der in einer dunklen und muffigen Dunkelheit erwacht war. Vollkommen orientierungslos glaubte er sogar für einige Augenblicke, dass seine Schwester mit ihm hier war, weil er ihre besorgt klingende Stimme so nah bei sich hörte: „Oh, Gott sei Dank, du bist endlich wach. Wie geht es dir? Bitte sei vorsichtig, wir wissen nicht was mit dir passiert ist? Bitte komm so schnell wie möglich zurück, ja?“

Er konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Man konnte Dana nachsagen, dass sie, ein loses Mundwerk hatte, nervig/fies und groß-laut war, aber in solchen Momenten zeigte sie ihre weiche Seite. Sie ließ normalerweise keine Möglichkeit aus, um ihm mit ihrer rhetorischen Bratpfanne eine überzuziehen; beleidigte ihn mit ihrem Zynismus und schimpfte über jede Kleinigkeit, die er falsch machte. Aber jetzt bewies sie, dass sie sich um die Menschen in ihrer Umgebung, und vor allem um ihren Bruder, kümmerte und sie sich um deren Wohlempfinden sorgte. Und das berührte Alex und deswegen würde er auch wirklich alles tun, damit sie in Sicherheit war.
 

Das konnte er ihr aber nicht zeigen, weshalb er ihr so trocken, wie möglich, sagte, dass es ihm gut ginge. Dann fiel im aber etwas auf. „Sag mal, warum trage ich den Ohrstecker von unserem Assassinen? Warum hat er mich überhaupt in den Müll geschmissen? - bin ich denn so ein Last für ihn gewesen?“, er bekam ein nervöses Lachen als Antwort und schon wusste er, dass etwas schlimmes passiert war, „Was ist geschehen?“

Die Antwort gefiel ihm gar nicht: Dana hatte mit dem Kampf zwischen ihm und Cross begonnen, hatte ihm dann einen kurzen Einblick in den Verlauf von Desmonds Teil der Rettungsaktion gegeben und erzählte nun, wie sie geflohen seien: „... und nachdem die Hunter tot waren, hatte Blackwatch zu euch aufgeschlossen. Er entschloss dich hier zu verstecken und allein weiter zu fliehen; sie auf eine falsche Fährte zu locken und dann selbst unterzutauchen... Ich muss sagen, dass der Einfall, mit dem Container und dem toten Vieh auf dir, genial war. Natürlich waren einige Soldaten dort geblieben und haben nach dir gesucht. Nachdem sie dreimal den Deckel geöffnet hatte, ließen sie endlich von dem Blechkasten ab. Es war sogar gut, dass du bis eben geschlafen hast, denn vor weniger als einer Stunde hatte dieses Viertel noch von Soldaten gewimmelt. Nun stehen nur noch vereinzelte Gruppen herum – vor deiner Gasse stehen übrigens zwei, also sei leise, wenn du den Container verlässt.“
 

Ihren Rat missachtend stieß er den Deckel dieses blechernen Sarges mit lautem Poltern auf. Sofort standen die zwei Soldaten vor ihm und richteten ihre Waffen auf ihn. Ohne Zögern schmiss er seine Arme nach vorne, als wollte er sie mit seiner Biomasse gegen die gegenüberliegende Wand stoßen. Sie wichen zwar aus, aber das hätten sie gar nicht tun brauchen... denn seine Arme hatten sich nicht verwandelt. Unsicher fing der eine Mann zu lachen an, während der andere siegessicher grinste und wieder mit erhobener M9 auf ihn zukam.

Der gerade Nicht-Formwandler hatte zwar eine gewisse Schwere in seinen Gliedern gespürt, hatte es aber auf das Gewicht des Ungeheuers, das auf ihn gelegen hatte, geschoben. Doch nun zeigte sich, dass es nicht nur die Orientierungslosigkeit und die Schwere war, die sich während seines Schlummers eingeschlichen hatten, nein, seine gesamten Verwandlungskünste wollten sich nicht nach seinem Willen richten.

Er hatte gerade keinerlei Kontrolle über seiner Fähigkeiten, als wieder auferstandener Blacklight Virus, was ihn zu einem normalen Menschen machte... ein normaler Mensch, der in einem Müllcontainer saß und von zwei bewaffneten Soldaten bedroht wurde.
 

Darum tat er das erste, was ihm einfiel: Er schmiss den zwei Männern Müll entgegen. Als sie kurz ihre Aufmerksamkeit fallen ließen, sprang Alex aus der stinkenden Suppe, in der er saß, schlug den einen Soldaten hart genug, dass er zu Boden ging und versuchte den anderen zu erwürgen. Als dieser bewusstlos zu Boden ging, musste er dem ersten Mann ausweichen, griff sich einen der Backsteine, die in der Gasse, teils zerbrochen, da lagen und zertrümmerte dessen Gesicht.
 

Schwer atmend schaute sich Alex seine Tat an. Erst die geschockte Stimme seiner Schwester riss ihn aus seiner Starre: „Du solltest verschwinden... Hörst du? VERSCHWINDE!!“

Und er rannte. Durch einen glücklichen Zufall, begegnete er keinen weiteren Soldaten. Wie auch, wenn er versuchte, den größten Teil des Weges über die Dächer zu nehmen. Es war ja nicht so, dass er gar keine Erfahrung in 'Free Runnig' hatte, aber mit der Unterstützung seiner Biomasse war es um ein vielfaches einfacher gewesen.
 

Der nächste Schock, der ihm durch die Glieder ging, während seiner Flucht, war, dass die Sonne gerade im Westen unterging... er hatte über einen halben Tag bewusstlos in der Mülltonne gelegen? Kein Wunder, dass seine Schwester sofort wollte, dass er Heim kam. Das neue Gas musste extrem effizient sein, dass er so lange K.O. gewesen war. Nun wäre es auch viel zu spät dem Assassinen zu folgen. Der konnte sonst wo in Manhattan sein und Alex war gerade nicht bereit in irgendeinen Kampf zu gehen.
 

Als er endlich auf der richtigen Terrasse landete und dann die Feuerleiter zu seinem Fenster nahm, erwartete ihn schon seine Schwester. Als er vollkommen aus der Puste war, merkte Dana sofort, dass etwas nicht stimmte. Sie hatte zwar durch die Überwachungskameras, die überall auf den Kreuzungen und Straßen der Stadt angebracht waren, gute Einblicke, konnte aber nicht in jede einzelne Gasse sehen, weshalb sie anscheinend noch nichts von seinen fehlenden Fähigkeiten wusste.
 

Besorgt fragte sie was passiert sei. „Meine Biomasse reagiert nicht mehr... ich kann mich weder verwandeln, noch durch die Luft gleiten oder an Hauswänden hoch laufen. Nicht einmal meine enorme Regeneration ist mehr da. Der Virus ist, wie... wie tot.“

Bei den letzten Worten wären Dana beinah die Augen vor Schock ausgefallen: „WiE BITTE??!!“ Er packte sie an der Schulter und gab ihr einen heftigen Ruck, bevor sie in einem ihrer hysterischen Anfälle verfallen konnte. Das half ihr ungemein, denn ihr Blick fokussierte sich auf einen Punkt schräg hinter ihm und sie fragte ruhig nach den Sachen, die ihr am meisten durch den Kopf gingen: „Meinst du, der Virus ist tot und du bist wieder ein Mensch oder der Virus stirbt gerade und er reist dich mit in sein Grab? NEIN, Antworte nicht. Ich will es gar nicht wissen. Lass uns lieber gleich zu Doktor Ragland gehen. Er untersucht dich und muss dich gegeben falls retten... genau lass uns gleich aufbrechen.“ Sie schaute ihn kurz an, rümpfte die Nase und man sah ihr an, dass sie ihn um eine Dusche oder wenigstens um einen Klamottentausch beten wollte, es aber ließ, weil die Zeit drängte.
 

Wenige Minuten später hasteten beide Mercer in der Dunkelheit in die Richtung vom St. Pauls Hospital. Alex war so sehr neben der Spur, dass es gar nicht bemerkt hatte, dass ihn seine Schwester begleitete. Etwas, was er niemals erlaubt hätte, weil er sie sowohl vor Zombies und Hunter, als auch vor Blackwatch gerade gar nicht beschützen konnte.

Auch wenn er nach außen hin ganz emotionslos schien, wühlten sich schreckliche Gedanken durch seinen mürben Verstand: Meinst du, der Virus ist tot und du bist wieder ein Mensch oder der Virus stirbt gerade und er reist dich mit in sein Grab? So hatte er ja noch gar nicht darüber nachgedacht. Sowohl das plötzliche Menschsein, als auch sein Tod waren zwei erschreckende Enden für seine jetzige Existenz. Sollte er wirklich alle seine Fähigkeiten verlieren und wieder 'normal' werden, könnte er sich weder gegen das Militär verteidigen, noch könnte er irgendetwas gegen die Seuche tun... er wäre nutzlos. Und die andere Option? - Wer will schon gerne sterben.
 

Nein, so konnte es doch nicht enden, oder?
 

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Laut knisterte das Feuer, welches den Turm immer mehr verzehrte. Das Holz knackte gefährlich, bis es plötzlich an der schwächsten Stelle auseinander barst. In einer großen Explosion krachte die oberen Etagen des Gebäudes zusammen und erzeugten dabei eine riesige Stichflamme, die sich in die dunkle, mondlose Nacht hinauf züngelte. Der helle Feuerschein erleuchtete die gesamte Umgebung und lockte immer mehr Menschen an. Die Schaulustigen waren geschockt und fasziniert zugleich, als sie die brennenden Ruinen bestaunten.

Keiner von ihnen bemerkten einen in weiß gekleideten Mann. Er kroch aus einem Heuhaufen in der Nähe und schaute sich sein Werk an: Wieder war ein Borgia Turm wegen ihm gefallen.
 

Seufzend drehte sich der Assassin um, tauchte in der Menge unter und lief zu den geschlossenen Marktständen. Dort bezahlte er für jedwede Renovierung, die vorgenommen werden muss, damit der Laden wieder öffnete.

Eine enorme Langeweile begleitete seine Tat. Seit Tagen machte Ezio immer das selbe; er befreite die Stadt Roma aus den Fängen der Borgia, indem er ihre Wahrzeichen, die Türme, einen nach dem anderen vernichtete und dann renovierte er die Stände und Bauwerke in der Nähe. Und das wiederholte sich nun die ganze Zeit über. Zwischendurch rettete der Assassin noch hier und da unbescholtene Bürger, rekrutierte sie für die Bruderschaft und bildete sie aus. Aber im Grunde seines Herzens spürte er, dass etwas nicht stimmte, auch wenn sein Handlungen lobenswert waren.
 

Irgendwie störte ihn etwas, dass er nicht ganz in Worte fassen konnte. Es fühlte sich so an, als käme er einfach nicht weiter in der 'Geschichte'. Obwohl er sich eindeutig dafür entschied, erst einmal die ganzen Wahrzeichen zu zerstören, blieb eine gewisse Frage des warums. Er hätte sich in der Zeit auch mit seinen Freunden treffen können und statt indirekt die Borgia zu schwächen, einen direkten Angriff starten können. Doch irgendwie sträubte es ihn, die anderen Assassinen aufzusuchen.
 

Ganz so, als wollte es jemand, der über ihn bestimmte, genau das vermeiden.
 

Aber vielleicht irrte er sich auch einfach nur...
 

Plötzlich wurde alles grau-weiß um ihn herum. Sowohl kryptische Zeichen als auch Formeln, die er noch nie zuvor gesehen hatte, flogen durch den Raum... Wo war er?

Dann erst schreckte der Mann aus seinem Schlummer auf. Es war immer schwierig Vergangenheit und jetzige Realität auseinander zu halten, wenn er so abrupt aus einer Animus-Sitzung gerissen wurde. Er atmete tief durch und ordnete seine Gedanken: Sein Name war Desmond Miles, 25Jahre alt, hatte gerade weder Arbeit, noch eine Wohnung... und dass nur weil er als ein verdammter Assassin geboren werden musste und nun wieder in den Fängen der Templer geraten war...okay, er erinnerte sich nun wieder an alles...
 

Müde schaute er zu einem sehr wütenden Vidic, der an der Schalttafel der Maschine stand, an der er festgebunden war. „Sie wollen also immer noch nicht aufgeben, Herr Miles. Diese Verzögerungstaktik wirkt vielleicht jetzt noch, aber bald haben Sie ganz Roma befreit. Was wollen Sie dann in der ganzen Zeit ihres Aufenthalts im Animus tun?“, fragte der Wissenschaftler mit unterdrückter Frustration. Dem Ex-Assassin war klar, warum er sich so fühlte.

Seitdem er gefangen genommen wurde, weil er eingekesselt wurden war und gegen die plötzliche Übermacht nichts mehr ausrichten konnte, die nicht mit den wenigen Wachen und Templern bei Gentek zu vergleichen waren, war eine knappe Woche vergangen. Jeden Tag wurde er für mehrere Stunden an dieses verhasste DNA-Lese-Maschine festgebunden und musste wieder das Leben von seinem Vorfahren Ezio Auditore da Firenze durchleben. In der ersten Sitzung hatte Desmond ständig die Synchronisation verloren, weil er entweder Unschuldige massakrierte oder selbst starb, wie zum Beispiel indem er den Todessprung neben den Heuhaufen setzte oder in eine größere Gruppe von Templern rein rannte.
 

An diesem Tag wäre der junge Mann am liebsten für immer im Animus geblieben, denn den Zorn, den er sich mit dieser Aktion auf sich zog, beschaffte ihm eine wirklich 'wundervolle Nacht'. Vidic hatte ihn spüren lassen, dass er es gar nicht lustig fand, dass seine Zeit vergeudet wurde. Darum hatte er seinen Frust darüber durch zwei sadistische Wachen Ausdruck verliehen. Damit die restlichen Templer oder vielleicht sein Chef, der seine Sitzungen über Kameraüberwachung verfolgte, nichts davon bemerkten, waren die meisten Verletzungen an seinen Armen und Rücken, sodass es unter der Kleidung versteckt werden konnte.

Der Wissenschaftler verlangte von ihm danach, sich nur noch auf die Geschehnisse zu konzentrieren, die nicht zu irgendwelchen Desynchronisation führen.
 

Deshalb musste sich Desmond eine neue Strategie einfallen lassen, um Zeit zu schinden. Und er hatte sie auch gefunden: Da er seine Synchronisation ja nicht verlieren durfte, würde er erst einmal jedwede 'Nebenquest' erfüllen. Das hieße, dass er nach jener Nacht anfing, erst jede Flagge zu suchen, als nächstes befreite er nun Roma von Borgia und wenn er damit fertig war, würde er alle experimentellen Waffen von seinem Freund Leonardo da Vinci suchen und vernichten. Damit würde er vielleicht noch eine Woche weiteren sinnlosen Informationen für den Templer sammeln.

Erst dann würde er ein Problem bekommen, denn dann musste er mit der wahren Geschichte weitermachen...
 

Desmond hoffte nur bald befreit zu werden. Dabei war es ihm sogar fast egal, wer es war, der ihn aus diesem Gefängnis holte, obwohl er sich bei all seinen Rettern unwohl fühlen würde: Die Assassinen, sollten sie es sein, würden ihn nur wieder in die Bruderschaft zurückzerren und sollte es der Terrorist sein, dann würde schon seine reine Anwesenheit zu Übelkeit führen. Er konnte ihm nicht verzeihen, was im Badezimmer passiert war und selbst als er helfen wollte, war er nur ein nutzloser Klotz gewesen, der ihn durch seinen Schwächeanfall wieder in die Hände der Templer gespielt hatte.

Aber im Endeffekt war es egal, wer herkam, Hauptsache es geschah bald.
 

Zumindest war er noch in Manhattan. Anscheinend durften Menschen zwar Einfliegen, aber die Barrikade danach nicht wieder verlassen. Das schien auch Vidic erst zu spät bemerkt zu haben, denn es verging ein Tag bevor Desmond an den Animus angeschlossen werden konnte, weil es erst einmal hergebracht werden musste.

Somit war es für seine Retter, egal wer es sein mag, einfacher ihn auf der Insel wiederzufinden. Hoffte er zumindest.
 

Selbst konnte er sich auch nicht befreien, weil die stupiden Templer traurigerweise, doch etwas aus ihren Fehlern vom letzten Mal gelernt hatte.

So trug der Ex-Assassin eine Art Elektroschockhalsband, was seinen Wärtern zusätzlich seinen Aufenthaltsort verriet und wurde stets von einer Wache überall hin begleitet. Zudem wurde er sowohl an den Animus, als auch an sein Bett, mit Lederschnallen festgebunden.

Es war nicht so, als hätte Desmond nicht einmal versucht trotzdem über alle diese Hürden zu kommen und sein eigener Retter zu werden, doch nachdem er die Wache niedergeschlagen hatte, sich mit seiner Security Card aus seiner Zelle befreit hatte, schoss ein enormer Elektroschock durch seinen Körper. Sofort war er zuerst in seiner Bewegung eingefroren und dann in sich zusammen gesunken. Zitternd am Boden liegend hatte er nur das hämische Lachen von Vidic über sich gehört, als er auf einer Fernbedienung ein paar weitere Knöpfe gedrückt und den Strom damit so weit gesteigert hatte, dass er bewusstlos geworden war. All seine weiteren Versuche scheiterten, weil Vidic nicht der einzige war, der das Halsband kontrollieren konnte.

Er saß hier fest, ohne Hinsicht sich selbst die Flucht zu ermöglichen. Also konnte er ja nur auf eine Rettung von Außen warten, oder er würde den Templern bald den Aufenthaltsort der goldenen Reliquie via Animus verraten.
 

Er war nur froh, dass er schon in Animus 2.0 gesessen hatte und somit die ältere Version besser nach seinen Willen manipulieren konnte. So brauchte er nicht alles nach Plan zu durchleben, sondern konnte selbst über seine Tätigkeiten bestimmen und somit Zeit schinden.
 

Ihm wurden die Lederstriemen geöffnet und er wurde wieder in sein Zimmer geführt. Dort stand auf seiner Kommode schon die graue, mittlerweile kalte Pampe, die sie ihm täglich zu Essen gaben. Er würde sie sich, wie immer, herunter quälen müssen, weil er ja sonst nicht anders bekam. Selbst das Essen von Dana war niemals so schlecht und ungenießbar gewesen, wie dieser Fraß, den er hier vorgesetzt bekam... und das will etwas heißen.

Nach seinem Mahl ging er ins Badezimmer, wusch sich und wechselte seine Verbände, als ihn wieder diese enorme Müdigkeit traf. Sein Körper fühlte sich zwar seit seinem Aufenthalt hier schon die ganze Zeit über etwas taub an, weshalb er möglicherweise auch die schmerzenden Arme und Rücken nicht spüren konnte, aber diese plötzliche Erschöpfung war nicht normal. Jeden Abend nachdem er dieses graue Etwas essen musste, wurde ihm so. Desmond würde sich zumindest nicht wundern, wenn er ständig irgendwelche Drogen bekam. Nach all seinen Fluchtversuchen mussten sie ihn ja irgendwie still stellen, damit er es nicht wieder tat.

Benommen lehnte er sich kurz gegen die Wand und schaute sich im Spiegel an; was für ein armseliger Anblick... verletzt, unbewaffnet und mit diesem Hundehalsband um seinen Nacken gab er wirklich einen erbärmliches Bild ab. Wenn seine Vorfahren ihn nun sahen, würden sie nur mit dem Kopf schütteln und sich von ihm abwenden. Als letzter Nachfahre von glorreichen und erfolgreichen Assassinen brachte er echt nur Schande über seine Familie. Naja, aber es gab ja einen Grund, warum er sich niemals als ein wahres Mitglied der Bruderschaft gefühlt hatte. Doch sein Blut bzw. seine DNA war ja so etwas tolles, dass sich jeder um ihn riss. Warum durfte er nicht endlich in ruhe leben?...
 

Plötzlich riss ihn das wütende Klopfen seiner Wache aus den düsteren Gedanken: „Wenn das noch länger da drin dauert, komme ich gleich rein! Beeilung!!“ Tief seufzend drehte sich der Ex-Assassin von seinem Spiegelbild weg, zog sich die saubere Ersatzkleidung, die ihm Gentek überlassen hatten, an und ging wieder in sein Zimmer, indem schon seine ungeduldige Wache auf ihn wartete.

Desmond wurde wiedereinmal an sein Bett festgebunden und das Licht wurde gelöscht. Müde schloss er seine Augen und betete zu wer-auch-immer-ihn-erhören-mag, dass er hier endlich raus geholt werden würde, bevor die Welt von den Templern ins Chaos gestürzt würde.

Dann fiel er, wie jeder Nacht zuvor auch, in einen traumlosen Schlaf.
 

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Unruhig drehte sich Alex zur anderen Seite. Er hasste es, an sein Bett gebunden zu sein. Es gab nichts zu tun, während er hier lag. Nicht einmal Schlaf war ihm vergönnt. Wenn er jetzt so recht überlegte, hatte er sich seit seiner Wiederauferstehung als Verkörperung des Blacklight Virus kein einziges Mal Schlafen gelegt; bewusstlos, ja, aber niemals hatte er geschlafen.

Er brauchte es einfach nicht. Und selbst wenn er es versuchte, so konnte er nicht genug Ruhe finden, um ins Traumland abzudriften – zu viele gequälte Stimmen kreischten in seinem Kopf. Leider brachte das das Konsumieren von Menschen und Zombies mit sich. Es war fast so, als würden sie in ihm weiterleben, immer noch frei denkend und ihn damit in den Wahnsinn treiben zu wollen. Doch solange der Formwandler vollkommen wach war, waren ihre immerwährenden Schreie nur ein leises Raunen im Hintergrund seines Verstandes.
 

Aber Dank der Schlafmittel, die ihm Dr. Ragland verschrieben hatte, wurde sein Körper zur Ruhe gezwungen. Das führte dazu, dass die Stimmen wieder lauter wurden. Lustiger Weise erzählten gerade alle irgendwie das selbe, auch wenn es verschiedenste Versionen waren. Die Thematik in seinem Kopf hieß Schuldgefühle wegen Versagen und Hilflosigkeit. Jede Stimme gab ihre Erinnerungen an Momente ihres Leben wieder, in denen sie jemanden im Stich gelassen hatte oder selbst Opfer von Verlassen werden wurden.

Es war schon irgendwie klar, dass sie damit auf ihn ansprachen.
 

Ja, er hatte in ganzer Linie versagt, sowohl an seiner Aufgabe, die Assassinen zu befreien, als auch bei dem Kampf gegen Cross. Und ja, er hatte mit diesen Aktionen den jüngeren Mann zum Äußersten getrieben. Sonst wäre Desmond nicht auf die schwachsinnige Idee gekommen, ihn unter einem stinkenden, toten Hunter zu vergraben und allein zu fliehen. Wäre Alex etwas vorsichtiger gewesen, hätten sie zusammen ihre Verfolger vernichtend geschlagen und wären ohne Schaden entkommen. Aber nein, er musste ja in ihre Falle gehen.

Dabei haben die Leute von Gentek immer wieder neue Substanzen entwickelt, um ihn zu schwächen; zuerst war da das rote Bloodtox Gas, dann der Stabilisator, der ihm den riesigen Tumor auf den Rücken beschert hatte und nun war da das neue violette Gas.

Im Endeffekt war es egal, denn das Ergebnis blieb das selbe: Durch sein Versagen wurde sein Assassin vermisst. Dana hatte seine Spur in den Wirren zwischen West- und Eastharlem verloren und seitdem war er nicht wieder aufgetaucht. Fühlte er sich miserabel deswegen? - Nicht wirklich. Fühlte er sich dafür verantwortlich und wollte es wieder gerade biegen? - Auf jeden Fall!
 

Das wollten die Stimmen in seinem Kopf aber anscheinend nicht glauben oder wollten sie ihm einfach nur Schuldgefühle einreden? Er wusste es nicht. Was Alex jedoch bemerkte und unglaublich nervig empfand, war die Tatsache, dass alle durcheinander schrien. Zudem fluteten sie seinen müden Verstand mit Bildern von weinenden Kindern, zornigen Jugendlichen und desillusionierten Erwachsenen. Und er konnte nichts dagegen unternehmen. Seine eigene Stimme war halt zu leise gegen diesen verzweifelten Chorus. Weder konnte er sie zum Schweigen bringen, noch sie davon überzeugen, wenigstens nacheinander zu sprechen.
 

Und währenddessen wurde Desmond irgendwo gefangengehalten. Am einfachsten wäre es, wenn Alex schnell neue Informationen über seinen Aufenthalt herausbekommen würde, wenn er nur das Bett verlassen dürfte. Dana steckte nämlich in einer Sackgasse. Sowohl Gentek, als auch Blackwatch, gaben keine Angaben über den Verbleib von seinem Assassin preis. Vielleicht war er ja doch kein Gefangener, doch warum hatte er sich dann hier nicht wieder blicken lassen. Immerhin waren seine Kumpanen immer noch in den Händen der Templer und er hatte bewiesen, dass ihm jedes Mittel recht war, um sie zu befreien, auch wenn das hieße sich mit seinem Vergewaltiger zusammen zu tun.
 

Aber Dank der Bettruhe, konnte er nichts unternehmen. Er fühlte sich gerade richtig nutzlos... UND darauf mussten die Stimmen auch noch herumreiten. Nun konnte er hier nur herumliegen und dahin vegetieren.

Er konnte nur die Ereignisse von vor einer knappen Woche verfluchen.
 

In der Nacht, als er unter dem Hunter erwacht war und all seine Fähigkeiten verloren hatte, waren seine Schwester und er voller Sorge zum St. Paul Hospital gelaufen. Dort hatte Dr. Ragland gerade einen weiblichen Zombie seziert. Als beide Mercer die Leichenhalle betreten hatten, wusste er sofort, dass etwas geschehen sein musste. Der Doktor hatte sich in Seelenruhe die gekürzte Geschichte darüber angehört, wie Alex das neue Bloodtox Gas abbekommen hatte, wie lange er bewusstlos gewesen war und wie die momentanen Auswirkungen auf seinen Virus waren.

Daraufhin wurde Alex zu einer weiteren Bahre geführt, musste mehrere Spitzen und Test über sich ergehen lassen und musste dann noch zusätzlich über eine Stunde auf ein Resultat warten.
 

In der Zeit hatte man Dana ganz genau angesehen, dass sie mit jeder verstreichenden Minute panischer wurde. Eigentlich wollte er ihr nur Mut zusprechen, doch sie verstand seine geruhsamen Worte und noch beruhigenderen Berührungen, wie seine Umarmung, komplett falsch. Ihrer Ansicht nach, wollte er sich schon von ihr Verabschieden, oder so was. Sie war immer hysterischer geworden, bis sie ihm die gesamte Schuld für die Situation gab.

Das war auch für ihn zu viel gewesen. Er hatte angefangen zurück zuschreien, was dazu führte das es in einem mittelgroßen Kampf ausartete.
 

Dann war Dr. Ragland wieder in die Leichenhalle zurück gekommen, um seine Ergebnisse mitzuteilen. Dabei hatte er ein alt mittelalterliches Bild vorgefunden: Die jüngere Mercer, die mit einem Skalpell bewaffnet gewesen war, hatte ihren Bruder in eine Ecke gedrängt gehabt, der ihre Angriffe nur mit einem Metall-Tablett, wie mit einem großen Schild, abblockte.

Vollkommen trocken hatte sich der Doktor geräuspert: „Ich würde ihnen davon abraten, sich zu verletzten, Herr Mercer. Ihre Wunden würden dann nur so langsam verheilen wie bei ihrer Schwester oder bei mir.“
 

Geschockt hatte Dana ihre Waffe fallen lassen und mit einem Anflug von Erleichterung gefragt, ob er nun wirklich wieder ein Mensch geworden war. Der Arzt hatte nicht weiter dazu gesagt, sondern hatte sie dann in sein Labor gebeten.

Dort hatte er ihnen dann erzählt, dass es gar nicht möglich sei, Alex wieder in einen Menschen zu verwandeln. Aber sein jetziger Zustand kam dem schon sehr nahe: „Ihre Zellen sind nur auf die eine oder andere Weise paralysiert. Das bedeutet für sie, dass sie ganz normal weiter leben können, wie ein Mensch, doch keinerlei Möglichkeiten haben, ihre enormen Fähigkeiten zu nutzen. Es ist vergleichbar mit einem eingeschlafenen Bein – tot ist es nicht, aber laufen wird damit trotzdem schwierig.“
 

Auf die Frage hin, wie lange diese Betäubung der Sinne anhalten würde, hatte er gesagt, dass es bis zu drei Monate andauern könnte. Und dabei kam seine Schätzung auch noch aus dem Vergleich zwischen der Wirkung des roten Bloodtox Gases auf die Untoten. Diese jedoch hatten eher Lähmungserscheinungen und starben an Hunger. Also waren alle seine Vermutungen eher schwammig.

Trotzdem war seine Diagnose eine Schock für beide Mercer, weshalb das Geschwisterpaar, wie aus einem Mund, gefragt hatten, ob er nicht ein Mittel herstellen könnte. „Ja, das könnte ich, wenn ich das originale Bloodtox Gas 2.0 bekäme. Mit großen Bedauern muss ich nämlich mitteilen, dass sich das gesamte inhalierte Gas schon in ihrem Körper umgewandelt hat. Aus ihren Zellen diesen Gift zu extrahieren dauert fast genauso lang, wie seine Auswirkungen abzuwar...“ „Und wenn ich ihnen die Formel herausfinden würde, Dok?“, unterbrach ihn die junge Frau. Er hatte kurz überlegt und dann genickt. Sofort war Dana an ihm vorbei gewuselt, hatte sich an seinen PC gesetzt und mit ihrer 'Recherche' begonnen.

Am Ende wurden sie auf den nächsten Tag vertröstet bis er die erste Dosis herstellen konnte.
 

Am nächsten Abend hatten wieder beider Mercer auf seiner Matte gestanden. Dr. Ragland hatte ihnen dann erklärt, dass das Gegenmittel nur ein experimenteller Stoff sei und er nicht garantieren könnte, ob es wirkt. Zum Vergleich hatte er nur wieder ein ähnliches Heilmittel gegen das rote Bloodtox Gas gehabt. „Das violette Gas ist sehr viel aggressiver als sein Vorgänger, weshalb ich auch ihr Präparat stärker machen musste. Das führt dazu, dass sie sehr viel Energie in ihre Heilung stecken werden müssen. Darum empfehle ich Bettruhe für die nächste Woche“, dabei hatte er sich wieder an Dana gewendet, „Sie müssen dafür sorgen, dass er auch wirklich im Bett bleibt. Hier ist das Medikament gegen die Paralyse und hier ist das Schlafmittel. Beides muss dreimal täglich eingenommen werden.

Ich hoffe, ich konnte ihnen helfen. Damit verabschiede ich mich. Bis in einer Woche. Auf Wiedersehen.“
 

Nun lag er hier und wartete. Wartete schon eine Woche darauf, dass er wenigstens seine Hand verformen konnte, aber bis jetzt rührte sich immer noch nichts. Und er wartete darauf, dass endlich die nächsten drei Stunden vorüber seien, damit er endlich mit Dana zur Nachuntersuchung gehen konnte.

Bis dahin konnte er nur dem Gekreische der Stimmen in seinem Kopf lauschen.
 

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„... und sie sind eine Schande für das Militär, Cross. Dass sie ständig gegen das Monster von Mercer verlieren, ist mir ja nichts neues, aber nun versagen sie auch schon gegen einen einfachen Menschen?“, musste sich der Captain nun seit einer knappen halben Stunde diese Strafpredigt seines Vorgesetzten anhören.

Nach seiner schmachvollen Niederlage gegen den Assassinen, war er in ein Krankenhaus gebracht wurden, wo er für eine knappe Woche im Koma lag. Das Gift, welches er abbekommen hatte, stammt von der 'Datura stramonium' und war normalerweise tödlich. Aber wie es Miles schon gesagt hatte, war die Dosis durch seine vorherigen Opfer schon um ein vielfaches geringer geworden, sodass er nur den fast non-exestenten Resten abbekommen hatte. Diese waren aber noch immer so stark, dass er mehrere Tage zwischen Leben und Tod hing. Das sonderbare Fieber, welches ihn beinahe getötet hätte, war eine Mischung von Schüttelfrost und Zerkochen der inneren Organe gewesen. So eine Erfahrung wünschte er nicht einmal seinem schlimmsten Feind an den Hals.
 

Nun kaum eine Stunde nachdem er endlich erwacht war, stand General Peter Randall vor ihm und beklagte die hohen Verluste, die sie einstecken mussten und dass wegen einem ganz normalen Mannes. Mercer hatte ja bei diesem Massaker kaum zehn Wachen getötet, doch der Auftritt von Miles hatte über 60 Menschen in Gentek das Leben gekostet. Und das nur, weil ein alter Wissenschaftler besagten Assassin unbedingt für seine seltsamen Experimente gefangen nehmen wollte.

Zu allem Überfluss wusste sein Vorgesetzter gar nichts über den uralten Kampf zwischen Kreuzrittern und Meuchelmördern, sodass er vollkommen ahnungslos war, weshalb diese Tragödie überhaupt passiert war.
 

Worüber sich sein Chef gerade aber am meisten aufregte, war die Tatsache, dass Mercer trotz Bloodtox 2.0 entwischt war. Er war doch so gut wie gefangen genommen gewesen. Und auch später als der Mann in schwarz-weißer Uniform allein ab Upper Eastside geflohen war, konnte der Terrorist nicht gefunden werden. Erst am Abend war er aus seinem Versteck gekrochen gekommen und hatte, trotz dass er unbewaffnet war, zwei weitere Soldaten ausgeschaltet.

Und obwohl der Spezialist zu der Zeit schon seinen 'Schönheitsschlaf des Totes' hielt, wurde er dafür verantwortlich gemacht.
 

Cross war es zunehmend leid, für alle Fehlschläge verantwortlich gemacht zu werden. Auch wenn er es ungern tat, aber er war nicht alleinig daran schuld, sondern auch die vielen mangelhaft ausgebildeten, nun toten Soldaten und Templer. Diese Idioten hatten gegen einen einzelnen Mann verloren und ihm so ermöglicht auch noch den Terroristen, den der Captain schon besiegt und gefangen genommen hatte, zu befreien. Er wollte nicht für ihren Misserfolg gerade stehen müssen.

Am liebsten hätte er seinem Vorgesetzten die gesamten Hintergründe erklärt, doch er war zu müde von dem Kampf um Leben und Tod während der letzten Woche, dass er sich bis jetzt nur von der Strafpredigt hat berieseln lassen. Doch langsam wurde sein Geduldsfaden immer dünner, bei der ständig Wiederholung, dass er schuld sei. Bis er riss.
 

„Ach bitte, halten sie doch endlich die Schnauze, Sir. Ich bin nicht der einzige Schuldige hier im Raum!“, unterbrach er General Randall gereizt, der nur ein überraschtes 'Wie war das?!' hervor brachte. Nun da er endlich Gehör bekam, konnte er endlich ein paar Sachen richtig stellen: „Nun hören sie mir mal ganz genau zu, Sir. Sie sind selbst an allem schuld. Warum? Weil sie den Aufenthalt von Dr. Warren Vidic kein einziges Mal hinterfragt haben. Sie wollten ja nicht einmal wissen, warum er den Helfershelfer von Mercer gefangen nehmen wollte. Wüssten sie so viel, wie ich weiß, hätten sie es sich dreimal überlegt, ihn in all seinen Endscheidungen freie Hand zu lassen. Warum ich nichts gesagt habe? - Weil mir die verdammten Hände gebunden waren. Ich wurde zu Vidics Bodyguard gemacht. Er durfte über mich bestimmen. Und er verlangte Stillschweigen. Sie hingegen, hätten von Anfang an all die Informationen von ihn verlangen müssen. Nun sind, Dank ihrer Inkompetenz, knappe 70 Menschen über den Jordan gegangen. Danke Sir.“
 

Mit Genugtuung beobachtete der Spezialist, wie sein Chef überkochte vor Wut. Erst als er den im Bett liegenden Mann in seinem Zorn anspringen wollte, zog er seinen letzten Trumpf aus dem Ärmel. Er zog die Decke etwas beiseite und zeigte seinem komplett zerstochenen Arm, an den mehrere IV's angebracht waren: „Oh, es tut mir Leid, für meine offensive Wortwahl, Si~r. Aber ich glaube die ganzen Beruhigungs- und Schmerzmittel lassen mich wirres Zeug reden. Aber ich rate ihnen trotzdem Mal mit unseren geliebten Wissenschaftler von Abstergo zu reden. Er wusste das Miles eine Killermaschine ist und hat trotzdem unsere Soldaten ans Messer geliefert.

Hören sie also auf, sich wie ein Mädchen bei mir die Augen auszuheulen und seien sie ein Mann; fragen sie einfach mal Vidic und sie werden einen Lachkrampf bei der Story bekommen, oder auch nicht.

Wenn sie mich nun entschuldigen würden, das Schlafmittel zeigt seine Wirkung. Also VERSCHWINDEN sie endlich, Sir.“
 

Zittrig öffnete sich ein paar mal der Mund seines Vorgesetzten, aber es kam nie ein Ton über seine Lippen. So Sprachlos wie er war, ging General Randall einfach. Vielleicht geschah ja ein Wunder und er stellte Vidic wirklich zur Rede.

Zumindest war er froh, diese Last von sich zu Wissen. Selbst sein taktloses Verhalten gegenüber seinem Vorgesetzten konnte er auf die Medikation schieben und war somit unangreifbar. Ja, nun ging es ihm erst einmal gut, auch wenn es etwas 'traurig' war, dass Mercer wieder entkommen war. Aber was noch nicht war, kann ja immer noch werden.
 

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Seid gegrüßt werte Leser,

Hier ist nun Kapitel 6 meiner FF ^^
 

Und nun erst einmal zu dem aller wichtigsten Teil an dieser Stelle:

WICHTIG: Ich spreche mich hier von jeglicher Verantwortung von jedweden Verletzungen oder Vergiftungen los. Wie ich es schon in dem vorherigen Kapitel gesagt habe, nutze ich zwei Gifte in meiner ff. Das eine beschreibe ich in seiner Wirkung, nenne aber nicht den wahren Namen und das Gift welches ich stattdessen nenne, ist wieder ein sehr bekanntes Rauschmittel. 'Datura stramonium' ist der 'Gemeine Stechapfel' und wurde in der Vergangenheit von vielen dummen Teenager missbraucht um high zu werden. Ich brauchte einen Namen und habe dieses Gift gewählt, weil es auch in Assassins Creed verwendet wurde.

Ich will euch weder anstiften es selbst zu nehmen, noch es jemanden anderen zu verabreichen. Gifte sind scheußliche Mittel um Menschen zu schaden oder gar zu töten.

Da es aber in meiner ff um grausame Menschen geht, ist dies ein stilistisches Mittel.

Macht es also bitte ja nicht nach.

Danke
 

So nun zum Kapi selbst. Wie immer bin ich froh, wieder so viel Text abgetippt zu haben, obwohl die Hälfte ungefähr neu geschrieben wurde. Aber so habe ich viele kleine Fehler im Verhalten meiner Protagonisten ausgeräumt (und neue eingefügt XD) es ist schon irgendwie schwer so ein emotionskaltes Etwas zu irgendeiner Regung außer Wut zu bekommen... da muss schon einiges passieren, aber vllt. bekomme ich das wenigstens ansatzweise hin ^^

Und gefrusteter Desmond ist gefrustet, mehr kann man dazu nicht sagen
 

Kurze Info für Zwischendurch: In den Teilen der FF in denen Desmond die handelnde und denkende Person ist (also Des pov) wird er in seinen Synonymen immer Ex-Assassin genannt, weil er sich so fühlt (er will ja kein Teil der Bruderschaft sein) – in allen anderen Pov's wird er weiterhin das Synonym Assassin bekommen; wollt ich blos mal nach der knappen Hälfte der FF gesagt haben ^^
 

Auf das nächste Kapi freu ich mich sogar selbst schon es zu schreiben, endlich wieder Yaoi vom feinsten XD

auch wenn es wieder etwas... ehm... komplizierter wird, wie es denn dazu kommt, egal, ihr könnt euch auf Seme Des freuen XD
 

Jo, mit diesen Worten

viel Spaß beim Lesen (würde mich auch wieder über viele Kommis freuen ^^)

Eure Lupa



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