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Yajuu - find your own reason to live

von

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Deal

„Rui…“, die Exile nahm wieder ihre menschliche Gestalt des jungen Mädchens an, „Ich hatte immer gehofft, dass du eines Tages kommen würdest und mich wieder etwas fühlen lässt.“

Sayo und ich gingen zu ihnen. Sayo hatte die Fesseln durchtrennt und uns somit befreit. Bei den beiden angekommen schlug sie Rui gegen den Kopf. „Du Spinner. Ich kenne niemanden, der sich mit einem Exile anfreundet oder mit ihm auf Tuchfühlung gehen würde.“

„Sie ist kein normaler Exile. Du weißt doch…“, wollte er sie beschwichtigen.

„Ja ich weiß, Kasagi hat den Menschen, vor allem Kindern den Virus eingeimpft und sie zu Exiles gemacht und dann hat sie all ihre Gefühle abtrainiert, so dass sie blind auf alle Befehle gehorchen und so weiter.... Aber Rui, sie hat ihre Gefühle wieder, das heißt sie wird früher oder später wie jeder andere Exile werden und den Trieben nachgeben.“

„Das wird sie nicht.“, protestierte er nun lauter.

„Wir sollen sie töten, das ist unser Auftrag.“, fauchte sie ihn an.

„Das lasse ich nicht zu, ich werde die Hunter verlassen und sie beschützen wenn es sein muss.“

Chrona die die ganze Zeit bei ihm gestanden hatte, meldete sich nun auch zu Wort. Ihre Stimme schien wieder monotoner zu sein, aber dennoch war der Schmerz nicht zu überhören.

„Sie hat aber recht. Irgendwann werde ich dich noch töten… jetzt da meine Sperre weg ist.“

„Dann bin ich eben deine neue Sperre, ganz einfach. Solange ich lebe, ist es dir untersagt andere zu töten, kapiert!“

Ob er wusste wie naiv er klang? Ich selbst schaute dem ganzen teilnahmslos zu. Ich verstand Sayo gut. Exile und Yajuu waren nun mal keine Menschen mehr und sie hatten diese Instinkte, die sie töten ließen. Noch nie hatte es einer geschafft dem zu widerstehen und das machte sie auch so gefährlich.
 

„Rui!“ Sayo wurde drohend, aber ich umfasste ihren Stab, den sie kampfbereit hielt und senkte ihn. „Lass ihn. Wer weiß, vielleicht funktioniert es ja und wenn Chrona niemanden tötet, wird auch die Organisation nicht auf sie aufmerksam.“

Ich wusste selbst nicht, wieso ich in letzter Zeit so weich und mitleidig wurde, aber ich konnte es einfach nicht mehr mit ansehen.
 

„… Von mir aus. Aber sollte sie auch nur einen Menschen töten, so bin ich die erste, die ihr persönlich den gar ausmacht.“, knirschte Sayo bedrohlich mit Zähnen, sodass der Vampir in ihr sehr zum Vorschein kam.

Rui lächelte. „Danke, Sayo und Kyria.“ Er nahm Chrona an die Hand. „Und du kannst bei mir wohnen.“ Chrona lächelte ihn an. „Ich werde mein bestes geben. Versprochen.“, doch sie klang skeptisch.

Sayo drehte sich schnaufend um. „Ich bin dann weg. Ich will nichts mit euch Verrückten zu tun haben.“ Und schon war sie verschwunden. Manchmal wünschte ich mir auch so schnell zu sein.

„Sensibel wie eh und je.“, spottete ich.

„Ja aber sie war heute mal echt nett. Das kennt man sogar nicht von ihr.“, kicherte Rui ebenfalls erheitert über ihre plötzliche Abreise.

„Stimmt. Naja ich sollte wohl auch mal verschwinden und meine Wunde versorgen. Ich bin halt kein Halbvampir und es innerhalb von ein paar Minuten heilen lassen.“, entgegnete ich nach einer Weile müde.

„Ja ich auch nicht. Aber eines wäre da noch. Danke dass du uns geholfen hast. Weißt du, ich werde aus dir nicht so recht schlau. Du bist immer so kühl nach außen, aber trotzdem für einen Hunter ungewöhnlich nett zu all diesen Übernatürlichen Wesen, obwohl du schon genug davon auf dem Gewissen hast“, sagte Rui zu mir, wobei ein Teil davon wohl eher laut gedacht war und gar nicht für mich bestimmt hätte sein sollen.

„Tja, ich werde aus mir auch nicht schlau.“ In meinem Geist lungerte nur ein gewisser Vampir herum… aber das konnte ich ja nicht laut sagen.
 

Plötzlich wirkte Chrona wieder so wie vorher. Ihr Gesicht wurde leblos. „Was hast du?“, fragte Rui sie besorgt über den plötzlichen Rückfall.

„Ich hab ihn angelockt, befürchte ich.“, erklang es kalt neben ihm.

„Wen?“, fragte er verwirrt und auch ich konnte ihr nicht so recht folgen.

„Anubis.“

„Wer ist das denn?“ Die Verwirrung steigerte sich noch.

„Einer der großen Exile in dieser Gegend. Bis jetzt bin ich ihm aus dem Weg gegangen, aber er hat den Kampf gespürt und wurde hergelockt.“

„Wirst du mit ihm fertig?“, fragte Rui besorgt, da sowohl er als auch ich wussten, dass wir dank unserer Wunden einen Kampf nicht mehr überstehen würden. „Wer weiß, die Chancen stehen 50:50“, erwiderte sie kühl.

Chrona trat einige Schritte in die Mitte des Platzes, während sich aus dem Gebüsch ein immer größer werdender Schatten näherte. Unvermittelt betrat er den Platz und schaute zu Chrona.

„Sieh an, du schon wieder. Deine Aura hat was Magisches.“, ertönte plötzlich eine tiefe, unheimliche Stimme aus dem Wesen, dass an einen Drachen erinnerte.

„Was willst du?“, gab sie ebenso finster zurück.

„Nur mal sehen, wer hier in meinem Territorium so einen Radau macht.“ Die Drohung war nicht zu überhören.

„Ich will nicht kämpfen.“

„Nein? Jetzt wo ich schon mal hier bin. Ich mag es nicht, wenn andere hier sind, die mein Niveau haben.“

„Wenn du willst verschwinde ich hier aus deinem Teil der Stadt, mehr kann ich nicht tun.“ Beide gaben sich keinerlei Blöße.
 

„Sag mal wusstest du, dass die Exile so intelligent sind?“, fragte Rui mich leise und ehrfürchtig. „Nein… sie unterhalten sich ja richtig… Yajuu können das nicht.“, waren meine Gedanken dazu.

Chrona verwandelte sich plötzlich. In einer Sprache, die die Menschen nicht verstanden sagte sie: „Du weißt, wir sollten nicht kämpfen. Bald wird ein sehr gefährlicher Exile in diese Stadt kommen und uns wahrscheinlich das Territorium streitig machen. Wir wäre es wenn wir bis dahin die Stadt einfach aufteilen? Du behältst deinen Südosten und ich den Nordwesten.“ Es dauerte keine Sekunde, da er bereits antwortete: „Du stellst große Anforderungen an mich. Überstehst du diese Runde, dann stimme ich zu, wenn nicht, dann stirbst du.“ Beide grinsten bestialisch.

„Was machen sie denn? Sie scheinen kämpfen zu wollen.“
 

Beide ließen gleichzeitig viele Schlingen los. Sprangen dazwischen und rannten aufeinander zu. Sie schlugen nach einander und wehrten sogleich ab. Chrona feuerte Speere ab, die Anubis konterte und umgedreht. „Sie scheinen ebenbürtig zu sein.“, stellte Rui fest.

„Ja aber sie scheinen auch nicht so ernsthaft zu kämpfen.“ Tatsächlich kam mir das ganze unnatürlich vor. So griffen Exile und Yajuu sonst nicht an.

Gerade landeten beide wieder auf dem zerstörten Boden. Die Klauen der beiden stoppten kurz vor dem Kopf des anderen. Alles verlief so schnell, dass das menschliche Auge nur die Resultate sehen konnte. Doch auch die Präzision bei dieser Geschwindigkeit war bemerkenswert.

„Gut, ich gebe nach, du wärst eine Sekunde schneller gewesen.“, brach Anubis die Stille.

„Viele Dank.“

Die beiden lösten sich voneinander und so schnell wie er gekommen war, so schnell war er auch wieder verschwunden. Nichts, außer die demolierte Umgebung deutete noch auf einen Kampf hin. Dabei hatte das ganze auch nur vielleicht 3 Minuten gedauert. Chrona veränderte wieder ihre Gestalt und kehrte zu uns zurück.

„Was war denn los?“, fragte Rui verwirrt.

„Nichts, er hat gesagt, er lässt uns in Ruhe.“

„So klären das also Exile untereinander?“

„Nicht wirklich, aber er ist einer von der vernünftigen Sorte.“ Darüber hatte noch niemand je ein Wort verloren.

„Nun lasst uns aber wirklich gehen, bevor noch jemand kommt.“, seufzte Rui entnervt. Wir alle waren müde und wollten nur noch nach Hause.

„Gute Idee, ich muss in diese Richtung, also verabschiede ich mich jetzt.“, antwortete ich ihm.

„Alles klar, bis demnächst mal.“, winkte er lächelnd.

Somit verschwand ich.
 

Doch kaum hatte ich ein paar Meter zurückgelegt stürmte etwas auf mich zu und begann mich voll zu texten. Was sollte das? Bist du verrückt? Ich war krank vor Sorge.“

„Du hast die ganze Zeit gewartet?“, fragte ich skeptisch.

„Natürlich hab ich gewartet… von wegen mal kurz mit Kollegen quatschen. Stattdessen stirbst du mal wieder fast und ich kann dir nicht mal helfen. Mach das nie wieder, kapiert!“ Hätte mir jemand mal erzählt, dass Vampire hysterisch werden könnten, ich hätte ihn verspottet, aber das… nun ich befürchtete schon Roona würde hier vor mir Hyperventilieren.

„Tut mir ja Leid, war ja nicht so geplant gewesen.“, war alles, was ich ihr antworten konnte. Doch die Bemutterung ging weiter. „Jetzt gehst du erst einmal nach Hause und ruhst dich aus!“ Roona packte mich am Ärmel und schleifte mich regelrecht nach Hause. Währenddessen textete sie mich damit zu, wie sehr sie doch Angst um mich hatte und so weiter… irgendwann schaltete ich auf Durchzug und sagte nur noch ja und Amen. Zum diskutieren fehlte mir einfach die Lust und Energie.
 

Endlich kamen wir an meiner Haustür an. „Den Rest schaffe ich auch allein.“, stöhnte ich genervt und riss meinen Ärmel von ihr los. Sie begann zu protestieren. „Aber…“

„Nichts aber, schau dich lieber mal selbst an. Wie lange ist es her, seit du Blut bekommen hast?“, warf ich ihr an den Kopf. Sie hatte schon seit Tagen immer stärker werdende Augenringe, was bei Vampiren andeutete, dass ihre letzte Malzeit schon eine ganze Weile zurücklag, aber Roona war ja in letzter Zeit fast ständig bei mir gewesen. Also war ich in gewisser Weise sogar Schuld daran. „Eine Weile…“, bestätigte sie meine Vermutung.

„Ja und ich hab keine Lust selbst auf deiner Speisekarte zu enden, also geh und kümmere dich um dich selbst.“, meckerte ich übertrieben, um sie endlich mal los zu werden.

„Na gut… ich schätze jetzt kann dir nicht mehr viel passieren… na ja du kannst immer noch aus dem Fenster fallen oder im Dunkeln stolpern und dir das Genick brechen. Ihr Menschen seit ja so furchtbar zerbrechlich und…“ Ich starrte sie genervt an.

„… Ähm… Aber ich denke, du schaffst das schon allein… hehe…“ Sie wandte sich um und ging. „Bis morgen, meine Liebste.“

„Jaja…“ Ich verdreht die Augen, schaute aber bis sie weg war hinterher.

Gedankenversunken vergingen ein paar Minuten, dann fing ich mich wieder und wollte zur Tür. Dort stand gerade eine streunende Katze. Sie kam öfter vorbei und lies sich dann kurz streicheln. „Na du, wieder da?“ Ich wollte zu ihr greifen und sie kurz streicheln, aber als ich mich ihr näherte fauchte sie und machte sie einen Buckel. Dann sprang sie schnell davon. Verdutzt schaute ich ihr hinterher. „Tja Katzen machen was sie wollen oder sie mochte die Aura von Exiles und Vampiren nicht.“, kicherte ich amüsiert.
 

„Sear morgen ist es soweit <3. Morgen, hach ich freu mich schon so. Was meinst du?“ „Wie du willst, wir haben ja nun lange genug gewartet.“ „Ja, aber morgen ist ein besonderes Datum, mein Geburtstag weißt du und ich will mein Geschenk eben erst dann sehen.“ „Verständlich.“

Auf einem Felsen am Rande der Stadt saß ein Mädchen, neben ihr sah man den Schatten eines Dreischwänzigen Wolfes. Sie unterhielten sich, was für Außenstehende sicher merkwürdige erschien, aber da es mitten in der Nacht war, war sonst nicht viel los.

Das Mädchen strampelte belustigt mit den Beinen über dem Abgrund des Hügels auf dem sie saßen…



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