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Verloren und Wiedergefunden

Itachi hat einen festen Plan, doch Raya bringt einiges durcheinander...
von

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Komm zurück!

Komm zurück!
 

Ungefähr vier Stunden liefen sie durch den Wald, bis sie endlich die Stelle erreichten, an der Kisame Kakashi und sein Suchteam abgefangen hatte.

„Wo ist er?“ Sakura sah sich suchend um.

Kakashi versuchte eine Witterung aufzunehmen, nahm jedoch nur seine Freunde und die feuchte Waldluft war: „Ich kann ihn jedenfalls nicht riechen.“

„Er ist dort hinten.“ Raya zeigte auf einen Punkt zwischen den Bäumen, an dem sie ganz schwache Chakrawellen ausmachen konnte und sie war lange genug bei Kisame gewesen, um sie zu erkennen.

Der Schwertkämpfer trat langsam aus dem Schatten.

Sein Blick war ernst und mitfühlend, als er Raya streifte. Ungefähr zehn Meter von ihnen entfernt blieb er stehen. Es vergingen einige Sekunden, in denen nichts passierte, dann rannte Raya auf ihn zu und direkt in seine Arme. „Wo ist er? Wo ist Itachi?“

„Ich habe ihn in eine Höhle gebracht, sie ist gleich da vorne. Komm mit.“ Kisame ergriff ihre Hand und führte sie zum Höhleneingang.

Auf einem großen Felsen lag der leblose Körper Itachis, bedeckt von Kisames Mantel, damit ihm nichts passierte.

Er führte Raya näher heran und entfernte den Umhang. Sakura schrie hinter ihnen erschrocken auf und schlug sich die Hand vor den Mund.

Raya blieb tapfer. Sie zwang sich ihren Kopf einzuschalten. Endlich konnte sie von ihrem Anbutraining profitieren. Sie drängte ihre Gefühle so weit zurück wie sie konnte und begann Itachis Körper zu untersuchen.

Die Verletzungen waren enorm.

Als sie seinen Kopf abtastete stellte sie fest, dass er beinahe erblindet war. Sie schluckte. Sei tapfer, Raya, denk nach, ermahnte sie sich selbst.

Dann fuhr sie über seine Brust und zuckte zurück: „Nein! Das kann nicht sein!“

Kisame drückte ihre Schultern: „Was ist los?“

„Er… er war krank. Wieso hat er mir das nicht gesagt? Ich hätte ihm vielleicht helfen können!“

Sie konnte ihre Tränen nicht zurückhalten, sie schrie den Mann an, der vor ihr lag: „Du Idiot! Du verdammter Mistkerl!“

Erneut legte sie die Hände auf Itachis kalte Haut und führte ihre Untersuchung fort, dann trat sie bebend einen Schritt zurück und sammelte sich wieder.

„Geht! Alle! Ich weiß nicht, ob ich das schaffen kann, aber wenn, dann kann ich nicht kontrollieren, woher ich die Lebenskraft ziehe. Ihr müsst euch mindestens 20 Meilen von hier entfernen, am besten sogar 30.“

Kakashi sah sie entsetzt an: „Raya, das ist viel zu gefährlich.“

„Beweg dich einfach!“ Kisame griff sein Schwert und sah die Shinobi bedrohlich an. Er hatte schließlich mit eigenen Augen gesehen, was die junge Frau mit Itachi verband.

Nach kurzem Zögern taten sie schließlich, was Raya ihnen gesagt hatte und sie machten sich auf den Weg.

Als Raya sie nicht mehr spüren konnte, rief sie Jun zu sich: „Suche Sasuke und komm zurück, wenn du ihn gefunden hast.“

Der Vogel sah sie skeptisch an: „Du willst denjenigen suchen, der ihn umgebracht hat?“

Sie funkelte ihn zornig an: „Ja! Itachi hat ihm offensichtlich bis zum Ende die Wahrheit verschwiegen und ich werde die beiden nicht damit durchkommen lassen. Allerdings will ich Itachi erst zurückholen, damit der arme Junge nicht zusammenbricht.“

„Du holst ihn zurück, weil du ihn liebst!“

„Jun!“ Er zuckte zusammen und machte sich dann ohne weitere Worte auf den Weg. Als nächstes beschwor sie Kyo, den vertrauten Geist ihres verstorbenen Vaters. Seit ihre Eltern nicht mehr bei ihr waren, hatten ihre vertrauten Geister die Aufgabe übernommen auf sie zu achten. Sie waren mit ihr stets genauso eng verbunden gewesen wie mit ihren alten Meistern.

„Was kann ich für dich tun, Raya?“ Der schwarze Panther sah sie aus seinen gelben Augen geduldig an.

„Vertreibe bitte so viele Tiere aus der Umgebung wie du kannst, ich möchte hier kein Leichenfeld hinterlassen. Es reicht wenn der Wald in dieser Umgebung abstirbt. Wenn du mein Kekkei Genkai spürst, verschwinde.“

„Wie du wünschst.“ Er sprang aus der Höhle davon und Raya bereitete sich auf ihre Aufgabe vor. Kisame hatte bereits gute Arbeit geleistet. Er hatte Itachis Körper gewaschen und seine Wunden gereinigt. Jetzt lag es an ihr, die Krankheit in seinem Inneren zu zerstören und wieder Leben in seine Zellen zu bringen.

Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sah ihren geliebten Itachi noch einen Augenblick lang an, dann begann sie damit das Leben aus den Pflanzen in ihrer Umgebung herauszuziehen und einen Teil davon an Itachis Körper abzugeben. Die Zellen begannen sich zu regenerieren und nach und nach wurde seine Haut wieder rosig und warm, als sein Herzschlag wieder einsetzte und das Blut durch seine Adern pumpte, widmete sie sich seiner Brust. Die Krankheit würde ihn binnen weniger Tage erneut töten, wenn sie sie nicht zerstören konnte und ein zweites Mal konnte sie einen Menschen nicht zurückholen. So waren die Gesetze der Natur, niemand lebte ewig.

Aber dank ihres Erbes war auch ihr grünes Chakra etwas anders, als das der anderen Iryonin. Es war stärker und die Energie, die Raya nun auf die zerstörerische Krankheit lenkte, begann tatsächlich diese nach und nach aufzulösen.

Als sie damit fast fertig war, rang Raya bereits schwer nach Atem und ihr Blick verschwamm zwischendurch immer wieder.

Doch sie riss sich zusammen und versorgte die letzten Verletzungen, bevor sie wieder die Fühler ausstreckte und weiter Leben aus dem Wald heraussaugte. Einen Teil davon behielt sie für sich, um nicht sofort das Bewusstsein zu verlieren, doch das meiste übertrug sie an Itachi und dann spürte sie wie auch sein Geist wieder dort war, wo er hingehörte.

Als erstes kam ein Husten von ihm, dann schlug er die Augen auf und versuchte sich ächzend aufzurichten.

Raya war kaum noch bei Bewusstsein, aber sie merkte noch wie ihr heiße Tränen der Erleichterung über die Wangen strömten. „Itachi…“ ihr Flüstern war so leise, dass er es kaum hörte, doch er sah sie an und sie lächelte.

Dann fiel sie nach hinten um und alles was sie noch spürte, waren zwei starke Arme, die sie auffingen.
 

Itachi sah erschrocken und verwirrt auf die junge Frau in seinen Armen. Er wusste genau, dass er im Kampf mit Sasuke gestorben war. Er hatte ihm sein Ameterasu übertragen und dann wurde alles schwarz.

Wie hatte sie ihn gefunden? Er wollte nicht, dass sie ihn zurückholte, weil seine Krankheit nicht zu war, er würde bald wieder tot sein und sie musste zusehen wie er einging. Das hatte er ihr ersparen wollen.

Er hob sie auf die Arme und dann fiel es ihm auf, er war zwar noch immer auf dem Weg zu erblinden, aber sein restlicher Körper fühlte sich so stark und kraftvoll an wie seit Monaten nicht mehr.

Fassungslos starrte er Raya an. Sie hatte es tatsächlich geschafft! Er war lebendig und gesund! Vorsichtig drückte er sie an sich und drückte seine Lippen auf ihre Stirn. Sie hatte ihn gerettet und das bedeutete, dass er vielleicht doch noch die Chance hatte diese Frau lieben zu dürfen und sein Leben an ihrer Seite verbringen konnte.

Behutsam tastete er nach ihrem Puls und lauschte ihrem Atem. Es war alles normal, sie schlief nur. Erleichtert hob er sie auf seinen Rücken und trug sie aus der Höhle.

Dort blieb er wie angewurzelt stehen.

Um die Höhle herum war der gesamte Wald vollkommen ausgestorben und er vermochte auch mit dem Sharingan und viel Anstrengung keinen grünen Schimmer zu erkennen.

Er stand inmitten einer großen Einöde.

Da sie hier nicht bleiben konnte wandte er sich in die Richtung Konohas und lief los. Er genoss es wieder seine alte Stärke zu besitzen. Er war schneller, kräftiger und auch wendiger.

Es dauerte nicht ganz eine Stunde, da entdeckte er das vertraute Chakra von Kisame und wandte sich in seine Richtung. Er erreichte das Ende der zerstörten Landschaft und betrat wieder lebendigen, grünen Wald und kurz darauf eine Lichtung, auf der er sechs Personen ausmachte.

Einer von ihnen war Kisame, von den anderen kannte er nur Kakashi, Sakura und Naruto. „Hey, Itachi. Willkommen zurück unter den Lebenden! Aber ich warne dich, lass mich noch einmal mit so einer schlechten Nachricht für die Kleine sitzen und ich reiße dir den Kopf ab!“

Die anderen konnten es kaum glauben, aber Itachi lächelte Kisame entschuldigend an: „Verzeih, bitte. Aber einen anderen Weg gab es nicht, jedenfalls bis…“ Er brach ab und blickte über seine Schulter in das schlafende Gesicht seiner Liebsten.

Ganz behutsam ließ er sie ins Gras gleiten: „Kisame, kann ich deinen Mantel haben?“

Der blaue Riese brachte ihm das große Kleidungsstück und Itachi deckte Raya damit zu.

Auch Kakashis Team gesellte sich zu ihnen und Itachi blickte zu ihnen auf. Sein Blick blieb an Sakura hängen: „Sakura, richtig?“ Sie nickte. „Wenn ich mich richtig entsinne bist du medizinisch ausgebildet, könntest sie kurz untersuchen? Ich konnte nur oberflächlich prüfen ob es ihr gut geht.“

„Natürlich.“ Das Mädchen kniete sich sofort neben Raya und prüfte ihren Zustand. Dabei blickte sie immer wieder flüchtig zu dem Uchiha hinüber, den Sasuke so sehr hasste.

Auch Naruto behielt ihn mit offenkundigem Misstrauen im Auge, bis es Kakashi zu viel wurde: „So Leute, jetzt reicht es aber! Ihr habt Tsunade gehört, also hört auf ihn anzufunkeln!“

„Sie hat gesagt, wir sollen Raya begleiten und sie beschützen. Außerdem sollen wir Itachi und Kisame nicht angreifen, aber das ist alles.“ Sakura sah ihren Teamführer verständnislos an und sprach weiter: „Es wundert mich, dass gerade du das so gelassen hinnimmst, Kakashi!“

Der Silberhaarige sah sie warnend an: „Ich habe mehr Informationen als ihr. Den Rest erfahrt ihr, wenn wir wieder in Konoha sind. Und zwar alle!“

Itachis Kopf vor hoch: „Was meinst du mit alle?“ Kakashi grinste ihn breit an:“ Ich meine damit, dass du und dein blauer Freund auch mitkommen werden. Ihr steht vorerst unter dem Schutz der Hokage, bis alles weitere geklärt ist.“

„Was?“, Itachi und Kisame schrien gleichzeitig auf: „Wieso?“ Itachi sah dem Jonin durchdringen in die Augen: „Das wird doch sicher nicht nur Raya zu Liebe tun.“

„Nein, aber dein kleiner Schutzengel hier hat etwas die Nerven verloren als sie von den Älteren des Dorfes auf ziemlich unpassende Art und Weise von deinem Tod erfahren hat.“

Verdammt! Itachi konnte sich lebhaft ausmalen, wie Raya vor Danzo, Homura und Koharu stand und sie anklagte. Auch wenn sie sie selten zeigte, so hatte die junge Frau doch eine äußerst aufbrausende und energische Seite an sich.

Nun war sein Geheimnis allerdings hinfällig und er musste einen anderen Weg finden Sasuke weiterhin zu beschützen.

Er seufzte und erhob sich dann, Sakura hatte ihre Untersuchung beendet und festgestellt, dass mit Raya alles in Ordnung war. „Dann lasst uns gehen.“

Er hob Raya wieder auf seinen Rücken und sie machten sich auf den Weg nach Konoha.

Itachi fühlte sich äußerst unwohl dabei sein altes Dorf wieder zu betreten, aber andererseits war seine Heimat ihm nicht unbedingt egal.

Sein Hass konzentrierte sich eigentlich nur auf drei ganz bestimmte Personen.

Als sie nach zwei weiteren Stunden dann endlich das Dorftor erreichten, sprangen Kotetsu und Izumo sofort auf, um Itachi und Kisame den Durchgang zu verweigern.

Kakashi wollte geradezu einer Erklärung ansetzen, da rührte sich Raya auf Itachis Rücken: „Lasst meinen Itachi in Ruhe. Er gehört zu mir und Tsunade will ihn sehen.“

Die Männer sahen sich sprachlos an und als der sonst so kalte Itachi dem Blauschopf auf seinem Rücken ein liebevolles Lächeln schenkte, fiel ihnen prompt die Kinnlade herunter.

„Schön, dass du wieder wach bist.“ Der Uchiha ließ seine kostbare Last zu Boden gleiten und zog sie fest in seine Arme: „Ich freue mich, dass du mich zurückgeholt hast, aber bitte tu nie wieder etwas so Riskantes, mein kleiner Dummkopf.“

Raya fiel ihm überglücklich und mit Tränen in den Augen um den Hals: „Versprochen.“

Dann zog er ihr Kinn ein Stück nach oben, beugte sich über sie und legte seine Lippen zärtlich auf ihre.



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