Zum Inhalt der Seite

When the Snow stops falling down...

Frau x Ayanami
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello again ;)

nach langer Zeit hab ich es endlich geschafft mein nächstes Kapitel fertig zu stellen.
Im Moment hab ich doch ziemlich viel um die Ohren und es aus diesem Grund nicht gleich geschafft mich wieder dran zu setzen ;)... vielleicht komm ich demnächst mal wieder mehr dazu.

An und für sich ist das hier das letzte Kapitel aus dem schon vorgeschriebenen Verlauf.
Nach nun so langer Zeit hab ich bis dahin also alles verfasst was ich in Zusammenarbeit geschrieben hatte. Der Rest wird dann auf meinem alleinigen Mist wachsen ;)

In diesem Kapitel wird es mal wieder etwas spannender und ich hoffe es wird euch gefallen.
So langsam gehen wir auf den Showdown zu ;)
Aber keine Sorge... noch wird die Story ein wenig andauern. Natürlich hoffe ich das es euch gefällt und würde mich auch über Empfehlungen und Kommentare freuen. Schließlich möchte ja gerne jeder Autor wissen was er da für Murks zusammen schreibt xD.

Also bis dahin!
Viel Spaß!
Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Don't leave me alone

Chapter Twenty Six: Don't leave me alone
 


 

Ganz ohne Ernsthaftigkeit ging es bei Eve und ihren zwei neuen Tanzpartnern zu. Nein, wohl eher Evangeline. Denn Eve hatte sich fürs Erste zurückgezogen, ließ Eva den Vortritt für diesen Teil des Abends. Lachend tanzte sie mit Kuroyuri den Cha Cha Cha und Konatsu überredete sie mit einem charmanten Lächeln zum Walzer, wo sie sich an diesen drückte und immer wieder kichern musste, als er etwas verloren aussah. Ihm fielen die eifersüchtigen Blicke der Männer natürlich auch auf und es tat Evangeline wirklich leid, dass sie ihn so ins Licht der Aufmerksamkeit rückte.

Nachdem sie gefühlte Stunde getanzt hatten, ließ sich Evangeline glücklich auf den Stuhl nieder, beobachtete die Tänzer mit so viel Freude im Herzen, dass sie wahrscheinlich nichts mehr betrüben könnte an diesem Abend. Das Haar war noch etwas zerzaust, doch das schien Gottes Tochter nur noch niedlicher wirken zu lassen. Dankbar nahm sie den Saft entgegen, stieß mit dem Pinkhaarigen an und dann mit dem Jungen mit den goldenen Haaren. In diesem Moment schien eben jenem eine Frage auf der Zunge zu liegen.

„Warst du eigentlich schon mal auf einem Ball, Eve?“ fragte er dann neugierig, bevor er einen Schluck von dem Orangensaft nahm und Kuroyuri ebenso die Brünette anstrahlte. Erstaunt schien sie in die bernsteinfarbenen Augen Konatsu’s zu blicken. Die Finger umkreisten den Glasrand, während Evangeline antwortete.

„Eve... nicht. Ich schon,“ lächelte sie nur, den Blick nicht zu den anderen beiden gewendet, denn sie hatte Angst, wie sie reagieren würden.

„Wie meinst du..“ begann der Rosahaarige, wurde aber seitens Konatsu gleich unterbrochen, der sie einfach wieder aufheitern wollte. Es wäre besser wenn sie nicht weiter in dieser Sache bezüglich Eve und Eva bohrten.

„War es ein großer Ball? So wie hier?“ fragte er dann und Kuroyuri zog eine Schmolllippe, da er ihn nicht hatte ausreden lassen. Etwas irritiert sah sie ihn für einen Moment an, die Augen leicht geweitet, bevor sie nur noch dankbar aussehen konnte.

„Ich... erinnere mich nicht gut dran. Ich muss ziemlich klein gewesen sein, aber mein Vater- der Priester von Gudje - hat mich hin mitgenommen. Es war wegen der Hochzeit von dem Bürgermeister und seiner liebevollen Frau. Wir haben in der Kirche alle Bänke zur Seite geräumt, damit wir eine Tanzfläche hatten. Wo der Altar stand befand sich ein Büffet. Auf dem weißen Steinboden waren rote Rosenblüten verteilt und Kerzen waren die Lichtquelle. Ich saß immer auf einen kleinen Holzstuhl neben dem Klavier. Es war mir damals schon immer lieber gewesen, der Beobachter als der Tänzer zu sein,“ kicherte Evangeline nach ihrer Erzählung, der Ausdruck in ihren Augen langsam melancholisch werdend, bei den Erinnerungen.

„Aber nur zusehen ist doch langweilig!“ kam es dann von Kuroyuri zwischendurch, welcher wieder an seinem Saft nippte.

„.. Wenn ich euch immer als Tanzpartner haben könnte, dann über lege ich es mir noch mal,“ setze das Mädchen mit einem fröhlichen Lächeln schnell dran, wobei sie Kuroyuri und Konatsu ansah. Dabei verlor sie sich jedoch länger in den goldenen Augen, die ihr schon vor einiger Zeit aufgefallen waren.

Der blondhaarige Begleiter hätte schon öfter beinahe das eigentliche Mädchen namens Evangeline hinter der vermeintlichen Tochter Gottes vergessen. Es war im Grunde dasselbe wie mit ihrem Chief, denn dieser trug ja auch eine zweite Seele in sich und so war es doch eigentlich nichts anderes oder? Auch wenn es auch Konatsu irgendwie interessiert hätte wie die damalige Eve ausgesehen hätte. Dennoch interessierte ihn noch viel mehr wie das Leben eben jenes Mädchens gewesen war, bevor diese zweite Seele in ihr erwachte und zeigte wer sie war.

„Dann hast du noch nie auf einem Ball getanzt? Dann war das ja heute dein erstes Mal sozusagen. Ich bin eigentlich kein Mensch für solch große Veranstaltungen.“ gab der Blondschopf zu und strich sich ein paar Strähnen etwas peinlich berührt aus dem Gesicht. Konatsu war beinahe so ein Workaholic wie Ayanami, nur nicht ganz so extrem. Er ging wenigstens pünktlich ins Bett und aß ordentlich, aber arbeiten musste er genauso viel – nur weil Hyuuga seine Arbeit nicht auf die Reihe bekam.

„Haha, genau. Ihr habt mich also entjungfert,“ schmunzelte Evangeline lachend und stupste Konatsu frech an, eine Augenbraue neckisch gehoben. Ihr Blick war leicht zweideutig, verführerisch, doch sie sah schnell wieder weg, damit es auch nicht zu eindeutig wurde. Ihr Herzklopfen wurde jedoch etwas verlangsamt, als sie wieder an Gudje denken musste. Ihre Heimat. Ihr Zuhause.

„Deine Heimatstadt war bestimmt sehr schön. Ich hätte sie gerne gesehen…“

„Sie war die schönste Stadt überhaupt gewesen. Sie hatte ihre Fehler, aber das hat ja jeder. Das macht die Perfektion doch gerade aus, nicht wahr?“ Eine Zeit lang herrschte nur schweigen zwischen den drei Tanzpartnern, bevor Kuroyuri dann irgendwann ein leises Gähnen vernehmen ließ und sich das Auge rieb, das nicht von der Augenbinde bedeckt wurde.

„Ich bin ziemlich müde. Ich werde dann wohl gleich schlafen gehen.“ Kuroyuri war durchaus der Einzige, der gehen durfte wann er wollte. Er musste nicht wie alle anderen sich die Nacht um die Ohren schlagen. Konatsu nickte nur auf seine Worte und versuchte damit seine Unsicherheit auf die Worte der Brünetten zu verbergen.

„Kuroyuri-sama, soll ich euch begleiten?“ Normalerweise war das wie gesagt Haruses Aufgabe, aber der lag ja derzeitig noch immer im Wachkoma. Doch der Kleinere schüttelte nur sachte den Kopf und lächelte ihn dann wissend an.

„Ach nein, ich komme schon zurecht Konatsu. Danke.“ Damit umarmte er die junge Frau noch einmal, an die er ja noch immer heran gedrückt wurde, bevor er dann von seinem Stuhl sprang. „Ich gehe dann ins Bett. Erzählt mir morgen wie der Rest der Party noch war.“ Damit trollte er sich auch schon von dannen und reumütig blickte der Begleiter mit den bernsteinfarbenen Augen hinter ihm her. Er hatte diese Sehnsucht wieder in dieser schimmernden Farbe gesehen, diese Einsamkeit. Deshalb war Kuroyuri auch so schnell geflüchtet… es gab nichts mehr was er sich wünschte, als dass der Blauhaarige wieder aufwachte und sich wieder um den Colonel kümmern würde. Doch Evangeline zog ihn wieder aus seinen Gedanken als er ihre Stimme vernahm.

"Ihm geht es nicht gut," murmelte sie zu keinem bestimmten, eher traurig und besorgt. "Wieso spielt er uns etwas vor?"

„Er spielt immer allen etwas vor. Nur Ayanami-sama lässt er sehen wie es ihm wirklich geht. Und Haruse.“ Seufzend schüttelte er sachte den Kopf und nippte erneut an seinem Orangensaft. Er konnte sehen dass sich die Brünette Sorgen machte und er würde ihr gerne mehr erzählen, aber das überlegte er sich dann doch anders. Es wäre besser wenn sie es irgendwann vielleicht von dem Rosahaarigen erfahren würde und nicht von jemandem der Kuroyuri zwar nahe stand… aber eben nicht nahe genug. Mit einem sanften Schmunzeln stupste sie den Soldaten freundschaftlich an, die Augen auf sein liebliches Gesicht gerichtet, bevor sie unterbrochen wurden. Ein Mann kam auf sie zu, schwarze Haare. Sofort verkrampfte sich alles in Evangeline, aber daran lag wohl eher Eve. Sin hatte auch schwarze Haare. Sofort sah die Brünette weg, doch es war schon längst zu spät. Der Mann, Anfang zwanzig vielleicht, streckte Evangeline seine Hand entgegen mit einem Lächeln. Hatte Sin nicht auch so gelächelt?

„Wollen Sie mit mir tanzen, meine Liebe?" My dearest. My love. Meine Liebe. Sin. Ein Gänsehaut überzog die zierlichen Arme der Brünette, die ohne ein Wort zu sagen den Kopf schüttelte. Der Schwarzhaarige sah kurz etwas verwirrt auf, sein Lächeln kam ins Wanken, doch er schnappte sich einfach die Hand des Mädchens. Ganz klar betrunken. „Nun komm schon, meine Liebe. Lass uns etwas tanzen. Sei nicht schüchtern.“

„Bitte lassen Sie mich los." flüsterte Evangeline, die Stimme zitterte. Doch stattdessen verstärkte sich der Griff um ihre dünnen Handknochen. Bestimmt stand der Begleiter des Majors auf und stützte beide Hände auf dem Tisch ab.

„Sir, die junge Dame hat gesagt sie möchte nicht mit Ihnen tanzen. Also lassen Sie sie bitte los.“ Doch der Mann schien gar nicht darauf zu reagieren, weshalb die bernsteinfarbenen Augen sich wütend verdunkelten und er eine Hand zu seinen beiden Katanas wandern ließ. Doch der Typ schien ihn noch immer zu ignorieren, weshalb er dann doch sein Schwert zog, den Arm des Mannes packend und ihn wegstoßend. Warnend hatte er das Schwert erhoben und auf den Mann gerichtet. „Sir, wenn Sie nicht auf mich hören und verschwinden, werde ich Sie verhaften müssen.“ Konatsu war nicht der Mensch der gleich zuschlug, sondern es erst auf eine nette Art und Weise versuchen wollte. Aber dann hatte er kaum noch Handhabe über das eigentliche Geschehen. Evangeline wusste nicht wirklich wie ihr geschah. Der Mann grinste. Die Augen waren flüssiges Silber. Scharf zog sie die Luft ein, die Augen weit aufgerissen. Das Violett in ihnen flackerte kurz, etwas grün schien hervor zu blitzen.

„Sin.“ wisperte die Stimme von Eve, doch dann wurde es gefährlich für Konatsu. Denn da hatte er ihm in einer verdammt schnellen Bewegung auch schon das Schwert – wie auch immer er das geschafft hatte – im Überraschungsmoment aus der Hand geschlagen und selbst ein Messer gezogen. Ein paar der umstehenden Leute hatten es bemerkt und erschrockene Schreie und panisches Gerede erhoben sich über dem Saal. Soweit, dass Ayanami herum fuhr, welcher noch draußen gestanden hatte und sofort spürte er diese Präsenz. Oh Gott. EVE! Seine Beine bewegten sich schneller als sein Verstand als er wieder nach drinnen rannte und sehen konnte wie dieser Typ mit dem Messer den blondhaarigen Begleiter dazu gebracht hatte sich nicht mehr bewegen zu können und er diesen nun attackieren wollte. Verdammt… er würde es nicht rechtzeitig schaffen, also musste er sich auf seine gute Treffsicherheit verlassen, weshalb er in der Bewegung eine Hand an den Gürtel wandern ließ wo er ebenso die Peitsche festgemacht hatte, die er zwar nicht immer bei sich trug, aber heute vorsorglich mitgenommen hatte. Ihm blieb nichts übrig als auszuholen und tatsächlich hatte er noch so viel Übung, dass sich das schwere Leder um den Arm des Mannes wickelte, der das Messer hielt. Straff gezogen konnte er diesen nicht mehr bewegen, während die amethystenen Spiegel ihn beinahe durchbohrten.

„An Eurer Stelle würde ich das nicht tun.“ Konatsu machte einen Satz und griff erneut nach seinem Katana und schob Eve hinter sich, welche erst mal somit in Sicherheit war, was Ayanami das ganze etwas leichter machte. Bei dem Anblick von Eve's Geliebten beruhigte sich die Brünette zwar, doch die silbrigen Augen blieben auf ihr haften.

„Wieso er…" grinste der schwarzhaarige Mann weiter. „Wieso willst du ihn statt mich?!" Es hörte sich an, als ob nicht der Neid, sondern als ob Sin direkt zu ihr sprechen würde.

„Ich weiß es nicht," antwortete Evangeline, verzweifelt und leise, während sie von Konatsu geschützt wurde, „… es tut mir Leid."

Doch der Mann kämpfte mit der Peitsche, versuchte immer wieder an Evangeline ranzukommen, streckte seine andere Hand nach ihr aus.

„ICH WILL DICH!" schrie er auf einmal, in seinen Augen nichts mehr als silbriger Wahnsinn, „Ich will dich besitzen!" Das Mädchen schüttelte sachte den Kopf, die Hände auf Konatsu's Schultern gelegt und sanft zudrückend. Sie brauchte Halt. Sie brauchte jemanden, der für sie da war. Nicht für Eve, aber für Evangeline. Dieser wahnsinnige Blick ließ sie sich schuldig fühlen. Ayanami hatte dabei alle Mühe sich gegen den Angreifer zu stemmen und diesen daran zu hindern, Eve näher zu kommen. Das Herz schlug der Brünetten bis zum Hals, der Griff in den Schultern verstärkte sich.

„Lass mich nicht alleine…" flüsterte sie dem Soldaten ins Ohr, der sich vor sie gestellt hatte. Ob er sie jetzt beschützte, weil es seine Aufgabe war, oder weil er nicht wollte, dass ihr persönlich etwas passierte, war Eva egal. Er war da. Das war alles was zählte. Doch dann sah sie ihn aus dem Augenwinkel. Schwarzhaare, silberne Augen, Haut so weiß wie Schnee. Wie ein Seidentuch rutschten die zierlichen Hände Eva's von Konatsu's Schultern, während der Mann immer noch mit der Peitsche kämpfte. Anscheinend diente er als Ablenkungsmanöver, während der braunhaarige Engel ihrem Peiniger hinterher rannte. Der Plan ging auf, denn sie waren alle so mit diesem Typen beschäftigt, dass niemand mehr auf Eva achtete.

Selbst Frau kam wie der Teufel höchstpersönlich in den Saal gerannt ohne wirklich zu realisieren, dass ihm die Brünette auf seinem Weg entgegen kommen war. Er rannte er auf den Schwarzhaarigen zu, packte ihn am Kragen. Die wahnsinnigen silbernen Augen starrten zu ihm hoch. Der Mann grinste.

„Du…" grunzte der betrunkene Mann und lachte, „…dich will ich nicht."

„Es gibt genug, die mich haben wollen. Ich brauch dich nicht." sagte Frau bitter zurück und schlug den Mann zu Boden. Dort blieb dieser auch erst einmal mit einem geschwollenen Kinn sitzen, doch gerade als er sich aufsetzen wollte, schienen alle zu spüren das etwas nicht stimmte. Denn es herrschte Stille im Raum und die Stimmen, die vorhin noch aufgeregt durcheinander gerufen hatten waren nun verschwunden. Die violetten Augen weiteten sich verwirrt. Was. In. Aller. Welt. Das Ganze war doch ein abgekartetes Spiel gewesen! Irgendwie erschien es dem wiedergeborenen Todesgott verdammt makaber, dass auf einmal die Erkenntnis zu ihm durchsickerte, dass dies alles nur eine Täuschung gewesen war. Wahrscheinlich war der Soldat dem Hyuuga damals die Nachricht abgenommen hatte ebenso jemand gewesen, der von Sin beeinflusst worden war. Irritiert richtete sich seine Aufmerksamkeit auf seinen Geliebten, der sich jetzt wieder zu ihm gesellte und Konatsu dabei war ebenfalls sein Schwert wegzustecken. Im Ballsaal befanden sich nur noch Konatsu, Frau und... er. Warte. Evangeline?!
 

Evangeline war ihrer Eingebung gefolgt und hinter dieser hergerannt. Das Mal auf ihrem Schlüsselbein begann zu brennen, sich durch ihre Haut und ihr Fleisch zu brennen, je näher sie ihm kam. In der absoluten Dunkelheit des Ganges blieb er stehen, die silbrigen Augen sahen direkt in die Violetten.

„Ich mag sie nicht. Deine Augen."

„Es sind nicht meine." antwortete Evangeline, nun für Eve sprechend, die sich ins Nichts zurückgezogen hatte. Evangeline konnte es verstehen, unterstützte die Entscheidung von Gottes Tochter. Sie hätte nicht anders reagiert. „Es sind die von diesem Körper."

Sin antwortete nicht, stattdessen kam er näher, legte seine Hand in ihren Nacken, kraulte sie. Eine Gänsehaut breitete sich sofort auf Evangeline's Armen aus, sie versuchte den Kopf wegzudrehen, doch er benutzte seine andere Hand, um ihren Kopf so verharren zu lassen, dass sie ihn ansehen musste.

„Ich komme dich holen." flüsterte er, doch es klang mehr wie das Zischen einer Schlange. Sanft strichen seine Lippen über sein Mal, atmeten geräuschvoll den Duft von der Brünetten ein. „Ich... will dich haben, Eve. Ich will dich lieben. Du gehörst mir. Ich gehöre dir... warte nur ein bisschen."

„Wieso bist du hier?" entgegnete Evangeline, die Mühe hatte, ihre Stimme nicht zittern zu lassen. Sin zögerte kurz, dann entfernte er sich grinsend von seiner Geliebten.

„Drei Ghosts befinden sich hier. Drei Fragmente, die ich brauche, um bei dir sein zu können. Dann werde ich Verloren töten und wir können für immer zusammen sein, meine Geliebte. Für immer. Dein Vater will es, dass weißt du. Er wird mich unterstützen. Ich brauche nicht mehr lange, nur noch ein paar Fragmente. Doch..." Die Sünde legte den Kopf schief, bevor er schnipste. „Im Moment kann ich mir diese hier nicht holen. Nicht mit Verloren hier. Aber ich werde wieder kommen, my dearest. Ich werde... dich holen kommen." Damit drehte sich der Junge um und verschwand. Doch nicht ganz. Evangeline konnte ihn in ihrem Kopf hören, konnte seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren. Das Mal brannte immer noch, als sie ihre Hand drauf legte.

'Du weißt, du kannst mir nicht entkommen. Wieso wärst du mir sonst hinterher gerannt?'

Ja, wieso? Ohne irgendeinen klaren Gedanken fassen zu können, drehte sich die Brünette steif um und marschierte zurück. Als sie wieder im Ballsaal ankam, sah sie Frau neben Ayanami stehen, total verwirrt, aber mit ernstem Gesichtsausdruck. Der schwarzhaarige Mann saß bedröppelt auf dem Boden und sah sich ziemlich irritiert um, der Bann von Sin gelöst. Erschöpft lehnte sich Evangeline gegen den Türrahmen zum Ball, die Arme um sich selber geschlungen. Erst jetzt bemerkte sie, dass ihr Körper zitterte und er würde in näherer Zukunft wohl auch nicht aufhören.

„E-Eve?" fragte der blonde Bischof vorsichtshalber nach, doch als das Mädchen auf die Knie sank, den Blick blank nach vorne gerichtet, sah er eher erschrocken zu seinem Liebsten und zu dem blonden Soldaten. Sie sah aus als wenn sie tagelang nicht geschlafen hätte. Kurz warf der Silberhaarige noch einen Blick zu dem Blondschopf, der sich so um ihn sorgte, bevor er schnellen Schrittes wieder bei Eve war und Konatsu ebenso sich mit zu den Beiden gesellte. „Eve… ist alles in Ordnung?" Eigentlich eine sinnlose Frage. Nichts war in Ordnung und daran war nur Sin schuld. Gott… sie mussten ihn wirklich so schnell es ging ausschalten, damit auch die Brünette endlich wieder ihren Frieden wiederbekam. Evangeline sah zu Ayanami hoch und spürte nichts. Keine Liebe, keine umrennende Zuneigung, wie Eve bei Verloren. Die Augen blank lächelte sie, den Kopf leicht schief gelegt.

"Aber sicher- sollte was nicht in Ordnung sein?"

"Nun," wandte Frau ein, sich zu dem Mädchen auf den Boden kniend und ihr eine Hand auf die Schulter legend, "...du siehst aus, als ob du Wochen nicht geschlafen hättest, bist so blass, dass du ein Chamäleon sein könntest, dass sich dem weißen Marmorboden anpasst und du zitterst, als ob du nackt in Naveeh rumhüpfen würdest."

"Danke für die Verbildlichung meiner Hässlichkeit," entgegnete die Brünette mit einem schwachen, freudlosen Lächeln, die Hände zwischen ihre Knie gezwängt, damit man nicht sah, wie stark diese wirklich zitterten. Trotzdem bewegten sich ihre Schulter von alleine, ihre Knie fühlten sich so wackelig an, dass sie sich niemals von alleine erheben würde oder könnte. Frau runzelte besorgt die Stirn und sah zu Ayanami. Allerdings zog eben jenes Mädchen ihrer aller Aufmerksamkeit gleich wieder auf sich. "Und zu eurer Information. Ich bin nicht Eve. Ich bin Evangeline." Verdutzt sah der blonde Bischof zu dem Mädchen, dass nun schuldbewusst auf ihre Hände sah.

"Wie kommt's?"

Gerade hatte Gottes Tochter antworten wollen, doch da kam schon Hyuuga angelaufen. Frau verdrehte kurz die Augen und hatte Mühe ihn nicht mit 'Ea' anzusprechen. Nicht vor Ayanami, dass wäre zu viel für seinen Liebsten. "Du hast wirklich die ganze Aktion verpasst, Vierauge," begrüßte er den Schwertkämpfer so sarkastisch wie eh und je und fixierte ihn mit seinen meerblauen Augen, "Ich war besser in Form denn je."

Evangeline lachte kurz auf, doch sog dann die Luft wieder heftig in ihre Lungen, als ob sie wieder einmal keine Luft bekommen würde. Dann wurde ihr Körper eingenommen von einem Hustenanfall. Besorgt drehte sich der Bischof sofort wieder zu Eve- nein, Eva- die sich verzweifelt nach vorne beugte, die Hände gegen ihren Hals gedrückt. "Evangeline..." Doch die Brünette reagierte nicht auf ihren Namen. Stattdessen stütze sie sich jetzt mit einer Hand auf den Boden ab, Tränen tropften auf den Boden. Wieso passierte ihr das? Sie hatte versucht stark zu sein. In Gudje mit ihrem toten Vater und all ihren toten Freunden. Sie hatte versucht stark zu sein in Naveeh, als Eve ihren Geliebten wieder gefunden hatte und sie verdrängt wurde. Sie hatte versucht im Garten stark zu bleiben, Eve von ihrer Kraft abzugeben, damit sie länger aushielt. Ihre Seele hatte auch so viel gelitten und doch hatte keiner nachgefragt. Sie hatte versucht hier stark zu bleiben, als Verloren und Eve eins geworden waren. Aber sie konnte nicht mehr stark sein. Sie war keine Gottes Tochter, sie war kein Ghost und auch kein Gott. Sie war menschlich. Ihre Nerven, ihre Kraft hatten irgendwann ein Ende und das Limit war bei ihr beinahe erreicht. Das Letzte, was Evangeline aber wollte, war schwach sein. Denn sie war nicht schwach. Oder zumindest hatte sie es nie sein wollen, doch sie hatte das Gefühl, dass es so viele übernatürliche Wesen hier gab, dass sie darin unter ging mit ihren Ängsten als Mensch. Deswegen hatte sie Konatsu so lieben gelernt. Er war ein Mensch, er verstand sie. Er war für sie da gewesen und jetzt wäre er vielleicht beinahe gestorben, wenn Ayanami nicht dazwischen gegangen wäre.

"Mir... geht's gut," kam es aus zittrigen Lippen des Mädchens, die sich wieder aufsetzte, den Arm vor die Augen gelegt. Durch den etwas tiefer gelegten Ausschnitt konnte man das Mal sehen, aus dem vereinzelt Bluttropfen quollen. Frau streckte seine Finger danach aus, wollte sie wegwischen, doch da drehte sich Eva blitzschnell von ihm weg. "Nicht," flüsterte sie, den Arm langsam von den Augen wegbewegend.

"Eva, verschließ dich nicht."

"... Ich verschließe mich nicht. Ich brauche nur... Zeit für mich. Nur kurz."

"Erst nach einer Frage," gab der Bischof knallhart zurück, drehte das Mädchen zu sich um, die jedoch nicht ihn, sondern Konatsu ansah, der etwas weiter hinter Ayanami zu stehen schien. "Warum bist du weggelaufen?"

Die Brünette überlegte kurz, schwieg während der Zeit. Ihre Augen blieben jedoch auf den Jungen mit den goldenen Haaren haften.

"... Sin."

Als Ayanami diesen Namen aus ihrem Munde hörte, zog der wiedergeborene Todesgott beinahe scharf die Luft ein. Sin… also doch. Er hatte es gewusst. Das Alles war nur ein Ablenkungsmanöver gewesen.

„Ich hätte es besser wissen müssen… das alles war von Anfang an geplant gewesen…" warf er dann ein und schien seinen eigenen Worten nicht trauen zu können. Das er daran nicht gedacht hatte war beinahe schon unverzeihlich. Wie hatte er sich nur so blenden lassen können? Der Griff um Evangeline's Schultern von Frau verstärkte sich, doch er schaffte es sich zu beherrschen, als sie aufstand, die Knie zwar standfest, der Oberkörper aber immer noch zittrig.

"Wohin gehst du jetzt?"

"Wenn was ist, schrei ich," entgegnete Evangeline nur, bevor sie sich umdrehte und langsam im dunklen Gang verschwand. In ihrer Stimme lag so viel Schmerz, dass es Frau weh tat, ihr nur zuzusehen. Und er fühlte sich schuldig. Er hatte vergessen, dass es Evangeline noch gab, hatte keine Rücksicht auf sie genommen. Und jetzt musste sie ganz alleine damit fertig werden. Seufzend erhob sich der Bischof.

"Endlich habe ich den perfekten Grund gefunden, wieso ich Bälle hasse," murmelte er eher zu sich selbst, bevor er sich zu Konatsu umdrehte. "Du. Ihr. Hinterher. Sofort!" Sein Blick sagte schon aus, dass er keine Widerrede duldete und sobald Konatsu weg war, wandte er sich an Ayanami, griff nach seiner Hand. Das Hyuuga noch da war, störte ihn nicht. "Und wir drei müssen jetzt wohl etwas reden." Der Silberhaarige hatte sich für den Augenblick ein wenig von ihnen entfernen wollen, doch Frau hatte dies erfolgreich verhindert. Er kannte diese Angewohnheit seitens des Chiefs jetzt schon, dass er sich zu schnell versuchte zurückzuziehen und diese Mauer wieder aufzubauen. Doch er würde das nicht mehr so einfach zulassen.

Hyuuga fühlte sich etwas fehl am Platz als sein Blick zu dem Mann, der am Boden saß, wanderte.

„Wer ist das denn?“

"Das ist jemand, der von Sin kontrolliert wurde. Hast du es gespürt, Hyuuga? Dies komische Stechen in der Brust u-" Als er den ratlosen Blick des Schwertkämpfers sah, schloss Frau automatisch den Mund und rieb seinen Handrücken gegen die Jeans, um sie zu kratzen. Oder lag der Schmerz darin, weil er von Sin gezeichnet war? Was auch immer es war, er schien Sin wohl besser wahrzunehmen als die anderen. "Ich frage mich, was Evangeline passiert ist..." murmelte der Blonde, den Chief mit einen Ruck zu sich ziehend, um ihn seine Arme um den Hals zu schlingen. Ein überraschtes Geräusch entkam Ayanami und er versuchte sich im ersten Moment noch dagegen zu stemmen, allein schon weil auch der schwarzhaarige Schwertkämpfer - dieser Verräter - noch anwesend war. Schweigend hatte er einfach die Stirn gegen die Schulter des Blondschopfes gelehnt, während sich die schimmernden Amethyste geschlossen hatten um dessen Nähe und dessen Duft beinahe schon gierig in sich aufzusaugen.

Hyuuga selbst hatte diese Szenerie einen kleinen Stich verpasst, was wohl daran lag das er nun mal auch irgendwie an dem Chief hing und er ihm so lange so viel bedeutet hatte. Doch wenn es ihm besser ging, dann würde er nicht die Hand gegen Frau erheben, denn die Zwei hatten eine andere Bindung zueinander als er und sein langjähriger Kamerad. Dennoch befand der Schwarzhaarige es für besser, den Anderen eine Zeit lang für sich zu lassen, weshalb er sich auch schon wieder in Bewegung setzte und dann zu dem Mann auf dem Boden ging.

„Wie dem auch sei. Ich werde den hier mal mitnehmen und sehen ob ich etwas aus ihm rauskriegen kann." Er zog den Mann wieder auf die Beine und ignorierte die vielen leisen, ängstlich geflüsterten Worte, die dieser wie ein Mantra für sich zu wiederholen schien, bevor er mit diesem recht zügig verschwand und den Blondhaarigen mit dem Chief wieder alleine ließ. Einen Moment sah der blonde Bischof diesem noch nach, bevor er mit einem leichten Seufzen den Älteren etwas von sich drückte und mit sich zog. Es wäre besser wenn sie ungestört sprechen konnten. Denn er hatte das Gefühl, dass das jetzt nötig war. Deshalb bugsierte er diesen in das Zimmer in dem er vorhin schon mit Hyuuga gesprochen hatte. Dort setzte er sich hin, die Hand liebevoll locker um die des Chiefs und zog ihn dann mit einem freundschaftlichen Ruck zu sich auf den Schoß. Sobald er das für ihn wirkende Federgewicht seines Liebsten auf sich spürte, schlang er die Arme um ihn, drückte ihn an sich.

"Ess mal bitte mehr," raunte er ihm gegen den Hals, die Augen geschlossen, "...ich will dich mit meinen Umarmungen nicht in Zwei brechen wollen. Dein Körper ist im Kampf mindestens so wichtig wie deine Intelligenz, Geliebter." Damit öffnete Frau seine Augen, ein leichtes Lächeln auf den Lippen, bevor er sich etwas recken musste, Ayanami war auf seinem Schoss schließlich großer als er, um ihn einen Kuss zu stehlen. Genüsslich verweilten seine Lippen für einige Minuten auf den des Anderen, bevor er sie wieder löste und sich erschöpft gegen das Polster lehnte.

„Ich ess doch schon." entkam es beinahe halbherzig eben jenem Mann, der nun die Arme um den Hals des Anderen schlang und dann einfach den Kopf gegen den des Bischofs lehnte. Frau antwortete nicht weiter darauf, denn er wusste dass eine weitere Debatte um das Essverhalten seines Freundes nicht wirklich von Erfolg gekrönt sein würde. Und schon gar nicht in dem jetzigen Augenblick.

"Ich mach mir Sorgen um Evangeline, Ayanami. Ich weiß, dass beide Mädchen stark sind auf ihre eigene Art und Weise, aber um ehrlich zu sein, hätte sie sich keinen ungünstigeren Moment aussuchen können um aufzutauchen... Denkst du es liegt an dem blonden Dackel von Hyuuga? Was ist sein Name..."

Die Stirn wurde in Falten gelegt, Frau massierte sich kurz die Schläfe mit einer Hand zum Nachdenken. Er wusste, dass der Name mit 'K' anfing. "Kona... Konaru? Nein... ACH! Konatsu. Genau. Tut mir Leid, zu viel Champus. Also, denkst du es liegt an Konatsu? Evangeline hat ihn angesehen... und zwar so, wie Eve dich ab und zu angesehen hatte in Naveeh."

Fragend sah der Blonde zu seinem Liebsten, die Umarmung etwas verstärken, ihn weiter an sich drückend.

„Ich kann es dir nicht sagen… vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber ich habe auch gemerkt wie sie ihn angesehen hat und das wird einiges schwerer machen. Zumindest für sie und Eve." Doch im Grunde war es keine andere Ausgangssituation als bei ihnen beiden. Denn schließlich hatte Ayanami dasselbe Problem mit dem Bischof, den er lieben gelernt hatte. Der silberhaarige Chief hatte keine Ahnung was diese Reise mit sich ziehen würde, denn er war sich sehr sicher… je mehr Verloren zu seinen alten Kräften gelangen würde, desto mehr Einfluss würde der Todesgott auf seine menschliche Hülle haben. Würde die Grenzen zwischen den Beiden nur noch mehr verwischen lassen. Dies würde es immer schwerer für den Violettäugigen machen, doch er würde sich die Mühe geben, dass er sich nicht zurückdrängen ließ. Sorge zeigte sich in den saphirfarbenen Augen, während er den Griff um die schmale Gestalt noch verstärkte. Auch weil er Angst darum hatte, wie Ayanami all das verkraften würde. Er musste gegen die Ghost kämpfen, aka er musste gegen ihn und Hyuuga kämpfen. Sie mussten ins Kloster, sie würden wirklich überall unterwegs sein und Eve würde niemals an seiner Seite sein können. Verloren würde einsam sein und so sehr Frau sich für diesen Gedanken hasste, so brauchten sie auch die volle Kraft des Todesgottes um gegen Sin anzukommen.

"Bescheuertes Mal," fluchte der Bischof irgendwann, als er einen Arm von Ayanami löste, den Handschuh auszog und das Mal betrachtete. Doch statt Wut ließ sich schnell Verwirrung blicken. Seine Handfläche war rötlich beschmiert von seinem eigenen Blut.

„Frau… du blutest!“ Irritiert und besorgt griff er nach dessen Hand. Die Wunde schien nicht mehr zu bluten, aber dennoch war das Blut noch frisch. Warum sagte er denn nicht schon früher was…?

"Ich blute nicht, dass... geht schon." Aber es juckte und brannte auch irgendwie, wenn man es berührte. Verdammt, er müsste mit Eve darüber sprechen, denn er bezweifelte, dass Eva was darüber wusste. Obwohl... vielleicht sollte er aufhören, dass Mädchen zu unterschätzen. Vielleicht wusste sie mehr, als sie alle zusammen, weil sie alles objektiv betrachtete?

„Hätte ich ihn damals doch einfach besiegen können…“ wurde er los und senkte erneut den Blick. Mit einem erneuten Seufzen legte der Bischof seinen Daumen unter das Kinn des Anderen, hob es hoch, damit er in diese violetten Augen sehen konnte.

"Hey, es ist nicht deine Schuld, okay? Du kannst nicht alles machen. Wirklich nicht. Du hast genug um die Ohren und das hier-" Schnell zog sich Frau den Handschuh wieder mit einer Hand an, sodass er ihn in den Mund nahm und dann über die Finger strich,"…ist unwichtig. Es ist meine Bürde und nicht deine, also... beruhige dich, mein Liebster. Hör auf dir Gedanken über die Vergangenheit zu machen." Damit zog er den Silberhaarigen an sich, küsste seine Stirn, die Arme fest um ihn legend. Wenn Ayanami nicht da war, hatte er Angst. Angst, dass er nie wieder kommen würde. Er wusste nicht, wieso ihm diese Angst auf einmal überkam. Vielleicht, weil er Angst hatte, dass es Ayanami alles zu viel werden würde. Auch Ayanami hatte Angst das Frau eines Tages einfach nicht mehr da war, wer konnte schon wissen was passieren würde, wenn sie erst mal Sin besiegt hatten und er seine Aufgabe eigentlich nicht zu Ende bringen konnte. Würde der Herr ihn dann wieder zu sich holen? Er wollte gar nicht daran denken, denn er wollte den blonden Bischoff nicht verlieren. Immer wieder tauchte diese Frage in seinem Kopf auf und brannte sich förmlich fest, weshalb er den Kopf gegen seine Schulter gelehnt hatte, die violetten Spiegel geschlossen.

„Frau… versprich mir, dass du niemals gehen wirst…“ flüsterte er nahe an dessen Ohr. Der wiedergeborene Todesgott wusste es nur zu gut was geschehen würde, wenn der Ghost seine Aufgabe nicht mehr erfüllen konnte. Aber er musste das unter allen Umständen irgendwie verhindern. Der Blonde musste leicht zusammen zucken bei den Worten. Niemals gehen. Er würde niemals FREIWILLIG gehen, so viel stand fest. Aber... wenn Verloren seine Fragmente alle hatte, dann würde er verschwinden. Denn seine Aufgabe war beendet. Er würde Ayanami verlassen, ihn alleine auf Erden zurück lassen, während er... ja, was tat er dann? Er war schon tot. Aber er konnte Ayanami nichts versprechen, was er nicht halten konnte, oder etwa nicht? Er wollte diesen Mann niemals verlassen, niemals verlieren. Er liebte ihn, sein Herz schlug nur für ihn. Er GEHÖRTE ihm, verdammt noch mal. Schluckend schlang er seine Arme ebenfalls um den Chief, drückte ihn an sich und schwieg. Was konnte er nur sagen, damit er nicht lügen musste?

"... Ich werde..." Frau brach ab und kaute sich auf die Lippen, die Augen schmerzhaft geschlossen. Er wollte schreien und zum ersten Mal weinen, doch er verbot es sich. Je länger Frau anscheinend versuchte seine Antwort hinauszuzögern desto schwieriger wurde es für den Silberhaarigen daran zu glauben, dass sie es irgendwie schaffen würden. Ein Kloß bildete sich in seinem Hals und er krallte eine Hand in die Kleidung seines Geliebten. Egal, wenn er gehen würde… dann würde er mit ihm gehen. Niemals wieder wollte er in dieser Einsamkeit auf dieser Welt verbleiben, die er doch schon so lange erfahren hatte. Allein aus diesem Grund wollte er ihn niemals wieder hergeben müssen und er würde ihn sicherlich auch nicht gehen lassen. Und sollte Zehel wirklich verschwinden und damit den Blondschopf mit sich nehmen wollen, dann würde er mit ihm gehen. Ihm folgen bis das Ende nahe war. Es gäbe doch nichts mehr anderes in dieser Welt was er sich wünschte. Ja. Irgendwann würde diese Zeit anbrechen. Bitte nicht. Frau knurrte kurz über seine Hilflosigkeit über diese Tatsache, bevor er Ayanami noch fester an sich drückte. "Ich werde immer bei dir sein." Er würde immer in Ayanamis Herzen sein. Immer in seinen Erinnerung fortleben, wenn er gehen sollte. Er würde diesen Mann niemals alleine lassen. "Du wirst mich also noch eine ziemlich lange Zeit ertragen müssen," lachte Frau bitter, doch man hörte, dass er den Tränen nahe war. Doch damit Ayanami dies nicht sah, hielt er ihn einfach nur fest, vergrub sein Gesicht in dessen Nacken und atmete seinen Duft ein.

„Keine Sorge… ich glaube ich könnte dich eine Ewigkeit lang ertragen.“ Eine Ewigkeit lang wäre noch nicht mal genug, doch für ihn war dies schon gar nicht mehr so wichtig. „Ich liebe dich.“ Der Mann mit den amethystenen Spiegeln löste sich wieder von dem Anderen und legte beide Hände an dessen Gesicht um ihn dazu zu bewegen ihn wieder anzusehen als er diese Worte sprach. Eigentlich war er nicht der Mensch der so emotional war und so reagierte. Aber jetzt wollte er einfach in diese tiefblauen Augen sehen und das von ihm hören, was er hören wollte. ‚Egal ob es eine Lüge ist. Egal ob es irgendwann vorbei ist. Einmal soll diese Lüge unsre Hoffnung sein.‘ Zumindest war es genau das was ihm durch den Kopf ging und sein Herz schwer werden ließ. Sachte hauchte er einen Kuss auf die Lippen seines Liebsten. Ein schweres Seufzen entkam dem Blondhaarigen als sie sich wieder voneinander lösten.

"Ich liebe dich auch," gab er tonlos von sich, bevor er die Augen wieder erschöpft schloss. Der Tag war lang gewesen. Und anstrengend. So viel war passiert. Hyuuga, ein Ghost. Sin, der im Militär rumspukt. Die Sorge Ayanami nach dieser Mission nie wieder sehen zu können...

Sachte hauchte dieser einen Kuss auf die Lippen seines Liebsten, bevor er sich langsam wieder von seinem Schoß erhob. „Vielleicht sollten wir uns ein wenig ausruhen, meinst du nicht? Du siehst müde und erschöpft aus.“ Versuchte der Silberhaarige dann vom Thema abzulenken und zog den Bischoff wieder auf die Beine. Sachte verschränkte er seine Finger mit denen des etwas Größeren und zog ihn dann sanft und mit mildem Kraftaufwand weiter. Es wäre besser wenn sie sich wieder auf den Weg zu seinem Quartier machten und dort erst mal sich ein wenig ausruhen würden. Als der Silberhaarige ihn einfach mit sich zog, trottete er dem Chief einfach nach, seine Hand fest haltend. Niemals würde ihn loslassen. Nicht solange Leben durch diese Adern pumpte, nicht solange er eine Seele hatte.

Im Zimmer angekommen schlüpfte er sogar im noch im Gehen aus seine Jacke, Schuhe, Hemd und Hose, bevor er sich auf das Bett fallen ließ. Kurz blieb er da wie tot liegen, bevor seine Füße sich gegenseitig die Socken von den Füßen strichen und der Bischof sich mit einem Grunzen auf den Rücken legte.

„Wir werden sicher einen Weg finden Sin zu beseitigen.“

"Gab es denn je eine andere Option? Wir sind die Besten, Ayanami. Wenn nicht wir, wer dann?" Schmunzelnd zog er den Silberhaarigen zu sich, legte einen Arm um ihn und fing an, den Mann mit seinem Daumen zu streicheln, doch die tiefblauen Augen starrten mit blankem Ausdruck ins Nichts.

„Wann brechen wir morgen auf?“ fragte Ayanami nach einer ganzen Weile, während die Finger einer Hand sachte und gedankenverloren seine Brust kraulten. Gähnend sah er in die violetten Spiegel und lächelte schwach.

"Morgen früh. Wir sollten nicht zu vielen sagen, dass wir gehen. Einer hier ist mit Sin in Verbindung. Wir müssen Hyuuga und Eve Bescheid sagen, mehr nicht."

Ein seichtes Nicken folgte von dem Violettäugigen, gefolgt von einer zarten Geste als er ihm einen Kuss auf den Hals hauchte und dann sich wieder neben ihn legte, die Nähe des Anderen genießend. Die Augen hatte er geschlossen, bevor er noch einmal das Wort erhob.

„Ist denke ich, wohl die beste Idee.“ Stimmte er dann zu und versuchte langsam zur Ruhe zu kommen. Morgen wäre auch noch ein Tag wo sie sich weiter Gedanken machen können würden. „Dann lass uns einfach schlafen, ja?“ Damit kraulte er nur weiter die Brust des Blonden und begann nach einiger Zeit ebenfalls langsam in einen leichten Schlaf zu fallen.

"Ich liebe dich," flüsterte er leise mit einem 'und verzeih mir' hinten dran. Denn insgeheim gab Frau sich selber die Schuld, dass Sin noch umherwandelte. Denn in Wahrheit war er es gewesen, der damals sogar noch einen Funken von Vertrauen in Gott gehabt hatte. Er hatte entschieden, Sin nicht zu töten. Er hatte auf Gott gehört und bereute es. Aber schlimmer: Er glaubte ihm. Gott hatte gesagt, dass er auf Sin's Seite war. Und er glaubte ihn. Und wenn Gott auf Sin's Seite war, wie viele Möglichkeiten hatten sie dann um Sin zu besiegen? Wie groß war ihre Chance? Frau wollte seine Gedanken da abbrechen, bevor er schlafen ging, doch leider ließ er sich selber nicht.
 

Chance? 0.0 %. Aber da Frau ein Optimist war: 0.01 %



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück