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When the Snow stops falling down...

Frau x Ayanami
von

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A little moment of peace

Chapter Fourteen: A little moment of peace
 

Die Kinder verlangten lauthals nach Essen, die Mutter war gestresst, der Mann aus dem Haus- arbeiten. Doch komischer Weise störte es Frau nicht. Er wachte auf, ausgeschlafen und zufrieden, bis er sich erinnerte wer links und rechts von ihm schlief. Verloren und Eve. Dann kam wieder alles über ihn und er vergrub sein Gesicht mit einem Grummeln in dem Kissen. Ach verdammt.

Auch Ayanami wusste nicht wie lange er noch so wach gelegen hatte in der Nacht und wie lange er versucht hatte irgendwann den Schlaf zu finden, nach dem sein ausgelaugter Körper verlangte. Die Stimme des Todesgottes war erstaunlich ruhig in ihm geworden und er selbst hing seinen Gedanken nach, während er an die Decke starrte. Nur nebensächlich hatte er zwischendurch das Gefühl eine Stimme auf dem Gang zu hören und ein leises Wimmern, dass sich jedoch sehr schnell wieder zu beruhigen schien. Allerdings spukte noch jemand anderes seinen Gedanken umher, wo die Erinnerungen an diese eine Nacht die sie geteilt hatten wieder zurückkehrten. Gleichzeitig hatte er das Gefühl als könnte er dessen Nähe wieder spüren und es zerriss ihn innerlich, dass sich der menschliche Teil in ihm zu dem Blondschopf hingezogen fühlte. Das er begann dessen Wärme zu vermissen und sich nach diesem zu sehnen. Dann war da aber auch noch Verloren, der sich nach der Nähe zu Eve sehnte und genau dieser Zwiespalt brachte ihn vollkommen durcheinander.

Allein deshalb dauerte es eine ganze Weile bis die Müdigkeit seine Gedanken überschattete und er sich dieser ergeben musste. Die Nacht verlief relativ ruhig und es war ein Wunder das heute ihn ebenso auch keine Albträume heimsuchten, wo er diese normalerweise immer hatte. Bisher hatte er diese nur nicht gehabt, als der Blondhaarige bei ihm geschlafen hatte. Ein Wunder war es umso mehr, dass er erst langsam wieder aus dem Schlaf zurückkam als die ersten Sonnenstrahlen sich durch die zugezogenen Vorhänge zeigten. Seufzend drehte er sich auf die Seite und versuchte noch einen Moment weiter vor sich hin zu schlummern. Allerdings kehrte der übliche Rhythmus des Chief of Staff wieder zurück, der ihn aufstehen ließ. Dennoch blieb er für einen Augenblick so an der Bettkante sitzen und stützte die Arme auf den Knien ab, während er sich mit einer Hand durch die Haare fuhr. Sehr erholsam war der Schlaf trotz alledem nicht gewesen, zumindest musste er dies zu sich selbst feststellen. Vielleicht lag es aber auch an der Tatsache, dass die Gedanken des Silberhaarigen wieder mehr den Eigenen entsprachen und er sich durchaus den Kopf darüber zerbrach was den blonden Bischoff anging, dem er mittlerweile auch schon so nahe gekommen war. Ob er noch einmal mit diesem darüber sprechen sollte? Vielleicht wäre dies gar nicht so schlecht.

Nicht viel später hatte er sich soweit fertig gemacht und den Entschluss gefasst, dass es definitiv nötig war noch einmal mit diesem darüber zu reden. Ayanami würde keine Ruhe haben, wenn er nicht wusste dass er sich keine Gedanken machen musste. Wahrscheinlich war es für eben jenen Ghost auch nur eine einmalige Sache gewesen und er konnte sich nicht vorstellen, dass dieser irgendetwas für ihn empfand. Entschlossen verließ er also das Zimmer, die lauten Stimmen der Kinder ignorierend und blieb dann an der nächsten Tür stehen, hinter der der Blauäugige wahrscheinlich noch schlief. Er wollte gerade die Hand heben und anklopfen, als er kurz inne hielt. Sollte er wirklich noch einmal mit ihm sprechen? Sollte er es wirklich riskieren, die Wahrheit zu erfahren? Wohl eher nicht.

Der Violettäugige musste sich auf die Lippe beißen und den Blick senken als er die Hand wieder sinken ließ ohne geklopft zu haben. Nein… es wäre besser wenn er jetzt noch stillschweigen darüber bewahrte, denn Frau hatte ihn auch nie darauf angesprochen. Aus diesem Grund entschied er sich dann doch eher dafür, weiter zu gehen, die Treppen nehmend wo im Wohnzimmer die Stimmen der Kinder lauter wurden und erneut Leben in dieses Haus hauchten.

Frau hatte sich zeitgleich ebenso aus dem Bett erhoben um erst einmal duschen zu gehen. Auf dem Klodeckel wurden frische Sachen hingelegt- wahrscheinlich von Jeff mit einer kleinen Notiz: 'Wir wollen ja nicht, dass das neue Spielzeug unserer Kinder draußen erfriert ;) Ich hoffe die Sachen passen dir- guten Morgen, Jeff' Ein weiches Lächeln zeichnete sich auf den Lippen des Bischoffs ab, als er sich unter die Dusche stellte und das warme Wasser seinen Rücken runterran. Diese Familie war wirklich viel zu lieb für diese Welt.

Es dauerte nicht lange, da befand sich Frau schon in dem Rollkragenpullover, in der locker sitzenden Jeans und den Hausschuhen, die man für ihn bereitgestellt hatte. Mit dem Handtuch immer noch um die Schulter gelegt kam er aus dem Badezimmer und sah instinktiv zur Tür. Wollte gerade jemand reinkommen? Ayanami vielleicht? Sein Herz setze kurz einen Schlag aus, doch dann entfernten sich die Schritte wieder und die Einsamkeit machte sich in seinen Gliedern breit. Er war nicht hinein gekommen. Woher Frau wusste, dass es Ayanami war, wusste er nicht, aber dieses Ziehen in seiner Brust war nur eine Bestätigung. Wieso mied er ihn? Ging ihm aus dem Weg, als ob er die Pest persönlich hätte? Etwas verwirrt über das Verhalten des Chiefs, auch wenn Frau wusste, dass er sich nicht viel besser verhalten hatte, stakste er aus dem Zimmer und schloss sie hinter sich, mit den Gedanken, ob Eve schon wach war. Ein Blick zu ihrer Tür verriet ihm jedoch nichts und als er diese aufstieß, erkannte er Gottes Tochter tief und fest schlafend. Die Beine an die Brust gedrückt, die Arme um ein Kissen geschlungen. Wie ein unschuldiges Baby. Frau lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen, beobachtete die schlafende Gestalt, die so viel Ruhe und Frieden ausstrahlte, bis das Quengeln im Erdgeschoss wieder losging. Seufzend schloss er die Tür wieder und machte sich auf den Weg nach unten, die Haare mit dem Handtuch trocken reibend.

"Solch Energie am Morgen," begrüßte er die überforderte Hausmutter mit einem Grinsen, die gerade versuchte Rufus vom Küchentisch zu bekommen, während Logan in der Küche seine eigene Art von Plätzchen herstellte.

Val schnaubte nur, bevor sie Rufus hochhob, in ihre Arme schloss und dann wieder auf den Boden absetze, nur damit er wie eine Furie um den Tisch rennen konnte. Erschöpft fuhr sich die blonde Frau durch die Haare.

"Wer braucht ein Workout? Wenn man Kinder hat geht das alles von alleine."

Grinsend tapste Frau zu ihr, bevor er Rufus im Rennen einfach hochhob und ihn auf seine Schulter setze.

"Kümmer du dich um den Küchenchef, Val."

Währenddessen hatte sich Ayanami ein wenig zurückgezogen und versuchte ein wenig seine Gedanken zu ordnen. Der Silberhaarige war kein Mensch, der eine Konfrontation scheute, aber sein Kopf war einfach zu durcheinander, dass er selbst kaum einschätzen konnte was in ihm vorging und was er denken sollte. Am liebsten wollte er gar nichts mehr empfinden und einfach nur diese Aufgabe erledigen und wieder zu seinem alten Leben zurückkehren. Der Blick der noch immer etwas matten Amethyste verfolgte hin und wieder das Geschehen was sich in diesem Haus abspielte und die Unbefangenheit, die man hier sehen konnte. Die Kinder, die ausgelassen vor sich hin spielten und durch die Gegend rannten und die Eltern, die selbst jetzt ein wenig gestresst und dennoch glücklich wirkten. Eine intakte fröhliche Familie, wie sie wohl in jedem Bilderbuch zu finden sein sollte. Er hätte es nicht mal für möglich gehalten, dass es so etwas wirklich geben würde. Dennoch konnte er nur hoffen, dass sie für immer so fröhlich und glücklich wirken würden. Und genau aus diesem Grund mussten sie Sin aufhalten, bevor er noch mehr Schaden anrichten konnte. Aber trotz allem konnte er immer mal wieder den Blick von Val auf sich liegen spüren… das lag wohl sicherlich an der Tatsache, dass er blasser als sonst wirkte und sich der Hauch von einem Schatten unter den violetten Augen abzeichnete. Es waren nur ein paar Anzeichen für die Erschöpfung des jungen Mannes, der allmählich es kaum noch verbergen konnte, wie sehr ihn dieses Wanken zwischen Mensch und Todesgott mitnahm und an ihm zehrte. Diese Zeit die er gestern mit Eve verbracht hatte, hatte Ayanami selbst viel seines Selbsts gekostet als er dem Willen Verlorens nachgab.

In der Zwischenzeit diente Frau wieder als Klettergerüst, jedoch nur so lange, bis Rufus erstens auf Klo musste und mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck die Treppen hoch zum Bad rann und zweitens, bis Frau Ayanami entdeckte. Der Blick von blauen Augen wurde leicht verletzlich. Der Bischoff sah kurz auf den Boden, bevor er den Mut nahm und auf Ayanami zuging. Ohne ein Wort drückte er den Silberhaarigen an sich, verbarg sein Gesicht in dessen Halsbeuge, atmete den vertrauten Geruch von Lilien ein. Gott, hatte er das vermisst. Seine Schritte hatten ihn zu einem der Fenster des Wohnzimmers geleitet, ruhten die Finger des Chiefs auf dem Fensterbrett während die violetten Spiegel durch das Glas auf die Landschaft draußen blickten. Verschneite Straßen erstreckten sich vor ihnen, hatte es trotz allem doch aufgehört zu schneien. Die kühlen Fingerspitzen berührten kurz die Scheibe, als er einen der Vorhänge ein wenig zur Seite schob. Derzeitig war noch kaum jemand auf den Straßen unterwegs. Ein wenig seltsam, wo doch gestern so ein riesiges Treiben geherrscht hatte. Hin und wieder stolperten ein paar Kinder durch den Kniehohen Schnee und bewarfen sich mit Schneebällen.

Dabei hatte die Aufmerksamkeit des Chiefs so sehr auf der Umgebung gelegen, dass er Frau erst bemerkte als dieser schon fast bei ihm war. Er musste sich nicht umdrehen um zu erkennen, dass es sich dabei um den blauäugigen Ghost handelte. Allein seine Gegenwart vermittelte ihm das er es war und ein leises Seufzen stahl sich von den Lippen des Silberhaarigen. Dennoch weiteten sich die Augen ein wenig als er dann auch schon an diesen gezogen wurde. Er konnte die Wärme des Bischoffs an seinem Rücken spüren, den warmen Atem der gegen seinen Hals schlug und die Finger kurz verkrampfen ließ.

„Frau.. was..“ begann er und wandte den Kopf leicht zu diesem um, die violetten Augen suchten kurz den Blick des Anderen, fanden diesen jedoch nicht, weshalb er wieder nach draußen sah. Ein gewisser Teil, der den wiedergeborenen Todesgott ausmachte, wollte sich gegen diese Nähe stemmen, doch derzeitig konnte Ayanami sich selbst sehr gut davon abhalten dies zu tun. Auch wenn dieser innerliche Konflikt auf Dauer unheimlich anstrengend wurde und an seinen Nerven zerrte.

"Du gehst mir schon die ganze Zeit aus dem Weg," murmelte Frau gegen die Haut am Hals des Chiefs und atmete zum letzten Mal den Duft ein, bevor er sich wieder von diesem löste. Die Hände wanderten zu den starken Schultern, drehten den Silberhaarigen zu sich um. Diesmal würde er seinem Blick nicht ausweichen können, nicht dieses Mal. Die Hände wanderten langsam die Arme hinab, doch lösten sich von dem Chief, bevor er zu den Händen kommen konnte.

"Ich habe dir gestern gesagt, dass wir reden müssen. Wegen der Nacht. ich weiß nicht wie sie für dich war und ich habe Angst es zu wissen oder generell dir meine Sicht zu sagen, aber diese Unsicherheit ist schlimmer für mich."

Ayanami hätte niemals gedacht, dass dieser so offen darüber reden würde oder dies überhaupt wollte. Aber auf der einen Seite ließ es das Herz des Silberhaarigen ein wenig höher schlagen. Dieses Mal war er es jedoch der etwas tiefer durchatmen wollte. War das die Wahrheit? Oder sagte er das nur um ihn einzuwickeln? Dennoch.. er hatte es schließlich auch genossen und genau das wollte er ihm auch gerne sagen. Nur wieso konnte er es dann einfach nicht…

"... Ich... ich habe es genossen, dir so nahe zu sein, Ayanami. Ich WOLLTE dir nahe sein und gab seitdem nichts anderes, was ich mehr wollte."

Die blauen Augen des Bischoffs füllten sich kurz mit Angst, weil er seine Gefühle so offenkundig gesagt hatte. Was würde der Silberhaarige jetzt sagen? Oh Gott. Erst jetzt schien Frau zu realisieren, was er wirklich von sich gegeben hatte. Verzweifelt presste er die Lippen aufeinander. Wie dumm, dass man seine Worte nicht wieder zurück nehmen konnte. Einfach so wieder nehmen und sagen, dass nichts passiert war. Das Bild von Ayanami - nein, Verloren - und Eve spukte in seinem Kopf herum, ließ ihn kurz nur schwarzsehen. Wieso verdiente sie es glücklich mit dem Mann zu sein, den er doch lieben gelernt hatte? Oder würde. Mit der Zeit. Der Bischoff sah nun wieder in die violetten Augen, die eigentlich die Fenster zur Seele sein sollten, doch er sah nichts. Es gab nichts in diesen Augen, was ihm half oder ihn abschrecken konnte. Langsam hob Frau seine Hand, kam näher auf den Silberhaarigen zu und drängte ihn gegen die Wand. Seine Hand stütze er neben dessen Gesicht an der kühlen Scheibe ab. Trotz des schnellschlagenden Herzens beugte er sich zu Ayanami hinab, doch hielt kurz vor seinen Lippen inne und lächelte neckisch. Ayanami wollte gerade den Mund öffnen als er auch schon von diesem gegen die Wand gedrängt wurde und sein Herz wieder erneut schneller zu schlagen begann. Gott. Dieser Bischoff wusste noch immer, dass er dieser Nähe kaum widerstehen konnte und welche Wirkung er auf ihn hatte. Die Hände hatte er hinter sich an das Fensterbrett gelegt, gegen das er sich nun lehnte. Wieder atmete er den Duft des Anderen ein, während eben jene Wärme die von ihm ausging, begann einen Schauer über seinen Rücken zu schicken. Egal was es war und egal wie viel Gewalt Verloren schon über ihn hatte, so konnte er sich Frau doch nicht entziehen seit dieser Nacht. Zu präsent waren diese Emotionen in diesem Augenblick in dem silberhaarigen Chief.

"Du weißt hoffentlich, dass ich mich jetzt vor dir bloßstelle, oder? Kannst dich glücklich schätzen."

Damit legte er kurz seine Lippen auf die von Ayanami. Wie Verloren bei Eve am Abend zuvor, war es nicht mehr als ein Hauchen. Aber wenn es der letzte Kuss zwischen ihnen gewesen sein sollte, dann wollte er ihn schön und sanft in Erinnerung behalten und nicht... nun, anders. Mit leichtem rötlichen Schimmer auf den Wangen distanzierte sich Frau wieder, doch die meerblauen Augen blieben auf Ayanami gerichtet. Wieder setzen all die Umgebungsgeräusche ein, dass Quengeln von Logan, dass schadenfrohe Lachen seines Bruders und das leicht verzweifelte Seufzen von Val, die ihre Kinder die Treppe hoch in ihr Zimmer scheuchte, um danach zu Eve zu gehen. Das hieß, sie würde bald wach sein und nach ihrem Gott verlangen, oder nicht? Und er? Solange Verloren und Eve zusammen waren, zusammen gehörten, hatte er keinen Platz. Das wusste er und doch wollte er es weder akzeptieren noch wirklich realisieren. Zu gerne hätte er gewusst, was Ayanami darüber dachte. Oder war Verloren schon so weit gewachsen, dass Ayanami langsam verschwand? Der Gedanke ließ Angst sein Herz umschlingen. Erst war er in Versuchung sich ihm entgegen zu beugen, aber er ließ es bleiben und eine Gänsehaut breitete sich auf seinen Armen aus als er die Stimme des Ghosts vernahm, welcher ihm so entgegen flüsterte. Sein Herz hämmerte gegen seinen Brustkorb als er auch schon die Lippen wieder auf seinen spüren konnte. Gott… zu gerne hätte er diese noch viel länger ausgekostet, aber es gab verschiedene Gründe wieso er dies nicht tun konnte… durfte! Auch auf den blassen Wangen des Violettäugigen bildete sich ein leicht rosé farbener Schimmer aus, doch er schwieg weiterhin und dieses Mal wandte er den Blick auch nicht zu Boden. Was Frau dabei nicht wusste, war die Tatsache, dass er mit sich selbst kämpfte, ob er wirklich das aussprechen sollte, was sich in seinem Kopf befand.

Es dauerte einige Augenblicke in denen man nur die Stimmen der anderen Personen hören konnte und die Schritte der Kinder, die die Treppe so schnell erklommen und die man ermahnte, dass sie nicht rennen sollten. Den Blick wieder auf den Boden gerichtet, krallten sich seine Finger kurz in das Brett hinter ihm, noch immer rang er mit sich was er tun sollte. Was sollte er ihm sagen? Das Verloren zwar Eve liebte, dass er selbst aber kaum wirklich einen Willen darüber hatte und das er selbst sich zu ihm hingezogen fühlte? Was wollte der Blondschopf denn von ihm hören?

„Mir… ging es eigentlich nicht anders als dir… Egal ob du es mir glaubst oder nicht… aber es hatte schon eine Bedeutung für mich…“ Er drehte sich zur Hälfte von ihm weg und blickte kurz zur Seite wieder aus dem Fenster. Der Schnee erinnerte ihn wieder an die vielen Blumen, deren Blätter im Windhauch wie seichter Schneefall wirkte. „Nur… seit dieser Sache in Lehl… weiß ich nicht mehr was ich denken soll. Außerdem… verhältst du dich seitdem ebenso seltsam mir gegenüber.“ Konterte er dann nur und wandte den Blick der violetten Spiegel wieder zu Frau um.

"Waaarte, warte. Stopp, stopp."

Wieder wurden ein paar Schritte nach hinten gegangen, die Hände gehoben, der Kopf geschüttelt. ER benahm sich merkwürdig?! ER?! Also entweder sie lebten beide in verschiedenen Welten, oder Ayanami war nicht aufgefallen, dass er nur Augen für Eve gehabt hatte. Hätte er sich keinen EINZIGEN Grund vorstellen können, wieso der blonde Bischoff so reagiert hatte?

"Du denkst wirklich, ich benehme mich NORMAL, wenn du Eve mit deinen Blicken ausziehst? Nach dem, was ich dir gerade von meinen Gefühlen offenbart habe, denkst du, dass ich nicht ETWAS eifersüchtig bin, wenn ich weiß, dass ich gegen das Band zwischen Eve und Verloren nicht ankomme?"

Der Silberhaarige zog eine Augenbraue in die Höhe. Wie bitte? Wenn er sie mit seinen Blicken auszog? Was redete er denn da für einen Schwachsinn?

„Moment. Du willst mir also weiß machen, dass ich Schuld an deiner Eifersucht bin?!“ gab er ein wenig irritiert zurück, denn der Silberhaarige kam nicht wirklich ganz bei dieser Sache mit. Sicher, Verloren liebte dieses Mädchen immer noch und er konnte nichts gegen diese Emotionen tun, die sich immer wieder in ihm ausbreiteten, wenn die Brünette bei ihm war.

Etwas verletzt sah Frau den Chief an, die blauen Augen gefüllt mit Verwirrung. War er hier der Einzige, der das so sah? Okay, zugegeben, Eve konnte er dazu nicht befragen, denn er würde ihr ungerne offenbaren, dass ihr Jahrhunderte lange Lover im Körper eines Menschen wiedergeboren wurde, der Sex mit einem anderen Mann gehabt hatte. Obwohl das wahrscheinlich ein guter Grund wäre, dass Eve sich von ihm abwandte und er Ayanami für sich selber hatte. Aber so gemein und rücksichtslos wäre Frau niemals. Niemals. Nie, nie, NIE. Vielleicht sollte er es bei der nächsten Gelegenheit mal ausprobieren.

"Ich meine, ich bin hier auch in einem Zwiespalt- einerseits bin ich egoistisch genug um zu denken, dass ich dich nur für mich haben will, weil ich deinen verdammten Geruch nicht aus meinen Klamotten bekomme oder die Erinnerung an deine Nähe oder überhaupt das Gefühl wenn ich bei dir bin, weil es mich verrückt macht und ich es eigentlich immer zu spüren möchte. Auf der anderen Seite weiß ich, dass Eva Eve ist und Verloren schon - seit eigentlich immer - nach ihr gesucht hat und jetzt wo er sie wieder hat und in deinem Körper ist, sie auch nicht mehr loslassen wird und ich weiß, dass das Beste wäre, aber ich -" Obwohl er so aufgebracht durchs Zimmer getigert war und relativ schnell geredet hatte, nahm Frau einmal tief Luft, fuhr sich mit der Hand durch die Haare und wandte den Blick zu Ayanami. Er fand sogar die Geduld und die Ruhe still stehen zu bleiben. "... Ich kann dich nicht abgeben. Schon der kleinste Gedanke daran verursacht ein Ziehen in meinem Bauch und ich bin mir zu 98% sicher, dass es nicht von dem Hunger kommt."

So. Jetzt hatte er alles gesagt. Ein schwaches Lächeln umspielte die Lippen des Bischoffs, was aber mehr aus Angst resultierte. Angst, vor den nächsten Worten. "Ich hab dir doch gesagt, ich muss mit dir reden," entschuldigte er seine emotionale Rede mit einem leichten, freudlosen Auflachen und strich sich abermals durch die Haare.

„Dann bist du wohl genauso in einem Dilemma wie ich es auch bin… und das nicht mal gewollt.“ Gab er dann mit einem bitteren Lächeln von sich und stieß sich vom Fensterbrett wieder ab, als er auf den Bischoff zuging. Er blieb in einem kleinen Abstand vor ihm stehen und sah in die tiefblauen Spiegel, die ihn ebenso ratlos musterten.

„Ich…. gebe es nur ungern zu, aber es ist das erste Mal das ich selbst nicht weiß was ich tun soll. Eve ist alles für ihn, das kann ich leider nicht ändern. Aber ich… wollte nichts mehr als bei dir bleiben und als du gestern gegangen bist… habe ich das Gefühl gehabt du wolltest mich ohne weiteres ihr überlassen. Gut.. ich habe sie schon gerne… aber nicht so … naja… wie dich eben…“ Mit jedem Wort war er leiser geworden, bis es nur noch ein leises Gemurmel gewesen war und er wandte den Blick wieder zu Boden, nicht fähig, diesen weiter auf den Bischoff zu richten.

„Ehm… wie auch immer. Vergiss es.“ Fügte er dann noch hinzu und atmete kurz tief durch, war er sich nicht sicher ob das jetzt so gut gewesen war, dass er dies gesagt hatte. Dementsprechend hob er den Blick wieder und erwiderte diesen fest in die blauen Augen, bevor er an ihm vorbei gehen wollte. Frau wollte fast schon lachen. Dachte Ayanami wirklich, dass er nach so einer wirklich plumpen Rede, die er sichtlich hätte besser gestalten können, einfach so gehen konnte? Auch wenn der blonde Bischoff die Worte in keiner anderen Reihenfolge lieber gehört hätte, als in jener, die Ayanami benutzt hatte.

Mit festem Griff hielt er den Chief am Handgelenk fest, ein freches Grinsen auf seinen Lippen, bevor er den Silberhaarigen zu sich zog und in die Arme nahm. Sehnsüchtig drückte er den nur etwas kleineren Mann an sich und genoss diese Nähe. Mit geschlossenen Augen, dass Grinsen zu einem sanften Lächeln geworden, hauchte der Blonde:

"Denkst du wirklich, dass du nach so einer süßen Rede einfach gehen kannst? Ich glaube, sie haben dir den Titel: bester Stratege zu Unrecht gegeben, wenn du das hier jetzt nicht vorausgesehen hast."

Schmunzelnd legte Frau seine Hände an Ayanamis Wangen, beugte sich zu diesem runter und, wie schon so oft davon geträumt, küsste ihn. Es war ein zärtlicher Kuss, keiner, der mehr von der anderen Seite verlangte, sondern der einfach nur seine Gefühle ausdrücken sollte, die Frau nicht in Worte fassen konnte. Kurz darauf löste sich Zehel auch schon wieder, das Grinsen wieder auf seinem Gesicht. Die Hand verwuschelte die bis eben noch ordentlich gekämmten Haare des Silberhaarigen. Ihm blieb kaum die Zeit um diesen Kuss zu erwidern und, die Lider hatten sich auf Halbmast geschlossen und verbargen den müden Schein der amethystenen Augen des Chief of Staff. Allerdings entzog Ayanami sich ihm dann doch ein wenig mürrisch als Frau es wieder für nötig hielt ihm durch die Haare zu wuscheln und er im Endeffekt erneut mit einer Hand durch diese fuhr, um die abstehenden Strähnen wieder in die richtige Richtung zu bekommen. Ein kleiner Vorwurf zeigte sich in diesen Steinen, die nun wieder den Blondschopf fixierten.

"Und du weißt hoffentlich auch ganz genau, dass ich deine Worte niemals vergessen werde, oder? Ob du es willst oder nicht- ich gehöre ab heute dir. Und das kann Verloren akzeptieren oder nicht, aber er muss wohl damit leben müssen. Denn du hast auch noch ein Mitspracherecht."

Frau stupste Ayanami freundschaftlich gegen die Brust, bevor er sich wieder runterbeugte und dem Chief einen Kuss auf die Lippen hauchte.

"Gott bin ich froh, mit dir geredet zu haben. Wenigstens bin ich jetzt nicht der Einzige, der so eine peinliche Rede hinter sich gebracht hat."

„Haha. Sehr witzig.“ Kam es nur in einer schnippischen Antwort.

Lachend löste sich der Blonde wieder von Ayanami und wollte sich umdrehen, als er sie in der Reflexion der Scheibe sah. Eve. Sie kam verschlafen die Treppen hinunter, oder war es zumindest. Denn jetzt stand sie ziemlich verwirrt am Treppenansatz und sah zu den Beiden hinüber. Blitzschnell drehte sich Frau um, ein vorsichtiges Grinsen auf den Lippen.

"Eve! Du bist auch schon wach, was? Hast geschlafen wie ein Stein."

Das Mädchen sah kurz etwas skeptisch aus, dann setze auch sie ein Lächeln auf und hüpfte die restlichen Treppen hinunter.

"Ja - ich war todmüde. Ich hoffe das hat keine Komplikationen gebracht?"

Frau sah kurz über die Schulter und schenkte Ayanami ein zärtliches Lächeln.

"Ganz im Gegenteil," flüsterte er liebevoll.

"Ach?" fragte die Brünette, nun direkt vor Frau stehend und ihn mit einem breiten Lächeln musternd.

"Wieso?"

"W-W-Weil Ayanami und ich etwas zu besprechen hatten. Wegen unserer Mission- sicherlich hat er dir davon erzählt?"

Eve, die nun vorsichtig in Frau's Nähe war, da sie wusste, dass er eigentlich nur existierte um Verloren hinzurichten, nickte.

"Verlo- Ayanami hat es erwähnt."

Verlegen kratze sich der blonde Bischoff am Hinterkopf und konnte nicht anders, als diese ganze Situation mehr als nur unangenehm zu finden. Am liebsten würde er Eve ins Gesicht reiben, dass Ayanami sich für ihn entschieden hatte, aber Eve wollte schließlich nichts von ihm sondern von Verloren. Die violetten Augen lagen nun neugierig auf genau diesen Silberhaarigen, auch wenn Frau zugeben musste, dass er Angst und etwas Flehendes in ihrem Blick las. Ob sie sich immer noch Sorgen wegen gestern machte?

"Okay- also wer hat Hunger?" unterbrach der Bischoff die Stille und klatschte fröhlich- wenn auch gezwungen- in die Hände und sah beide aufmerksam an. Eve hob ihren Blick erst nach kurzem Zögern und lächelte schüchtern.

"I-Ich...?"

"Sehr gut! Dann geh ich in die Küche und bereite euch was vor."

Und gerade als er grinsend in diese verschwand, fiel ihm auf, wie töricht er doch gewesen war. Jetzt ließ er Ayanami und Eve wieder alleine. Er konnte manchmal wirklich einfach nur dumm sein. Ayanami blieb die plötzliche Wendung in dem Verhalten des Blauäugigen nicht verborgen, was ihn erneut eine Augenbraue in die Höhe ziehen ließ. Doch er seufzte nur innerlich leicht und entschied sich, nichts groß zu erwidern. Doch bevor er überhaupt noch irgendetwas sagen konnte, war der Bischoff nun auch schon verschwunden und Ayanami ließ die Arme wieder sinken, innerlich diesen verfluchend, weil er ihn schon wieder mit ihr alleine ließ. Gott verdammt… wusste er nicht, dass er gegen Verlorens eigenen Einfluss nicht viel auszusetzen hatte und auch nichts aussetzen wollte? Gerade eben hatte er doch hier noch die große Ansprache ihm gegenüber gehalten.

Unsicher sah Eve, in kurzen Boxershorts und einem viel zu großen Shirt von Jeff, wobei ihr ein Ärmel schon von der Schulter rutschte, zu Ayanami hoch.

"H-Hast du gut geschlafen?" fragte Gottes Tochter, nicht sicher, wie sie nach dem gestrigen Abend reagieren sollte. Sollte sie ihm um den Hals fallen? Ihm die Augen zuhalten, wie sie es sich schon immer gedacht hatte? Oder wie jetzt einfach nur wie ein kleines, eingeschüchtertes Mädchen vor ihm stehen. Hm, alles klang besser bis auf die letzte Möglichkeit. Zu schade, dass sie auch immer zuerst handelte, bevor sie nachdachte.

"Ich hoffe du hattest einen erholsamen Schlaf." Denn meiner war es nicht, dachte sie seufzend den Satz zu ende, ein feines Lächeln auf den Lippen, als sie den ebenfalls violetten Augen des Chiefs begegnete.

„Naja.. es ging. Ich hoffe du hast gut geschlafen?“ Es war eigentlich nur eine reine Höflichkeitsfrage als er mit ihr zusammen zurück ins Wohnzimmer ging, wo auch schon bald die lauten Stimmen der Kinder erneut zu hören waren. Aus dem Augenwinkel sah er wieder zu dem Mädchen herüber, konnte er doch gut genug spüren das sie auf keinen Fall ausgeruht wirkte, egal wie gut sie es doch versuchte zu verstecken.

"Na ja geht," antwortete Eve wahrheitsgemäß und fuhr sich schüchtern durch die Haare, die immer noch ziemlich verschlafen und chaotisch aussahen. "Ich hatte viel zum Nachdenken, ein paar komische Träume. Das Übliche." Lächelnd sah sie zu Verloren hoch, doch ihr Blick wurde schnell traurig und etwas... schuldig? Nein, nicht schuldig. Aber verzweifelt. Eve hatte Mühe die richtigen Worte nach gestern zu finden. Hatte der Todesgott verstanden, wieso sie diese herzbrechenden Worte gesagt hatte? Oder war er so von ihrer Wirkung eingenommen, dass er den Sinn hinter ihnen vertuschte? "Wegen gestern-" Gottes Tochter lächelte nervös, doch das Lächeln schwankte und drohte bei den kleinsten Worten zu zerbrechen. "-Ich habe das nur gesagt, weil ich dachte, dass wäre das Beste für dich. Ich hatte niemals vorgehabt, dass du dich von mir distanzierst oder so- okay? Es war ein komisches Dahingebrabbel mehr nicht." Die Brünette atmete langsam ein, dann aus, bevor sie den Blick des Silberhaarigen zu begegnen wusste, die Hand ausstreckte, doch vor seinem Gesicht inne hielt und die Hand wieder senkte. "Das... sollte ich wohl fürs Erste nicht mehr tun."

Eher zu sich selbst nickend blieb sie in der Stille zu stehen, die Augen ins Nichts gerichtet, bevor sie fröhlich lächelte. "Wollen wir mal sehen, ob Frau in der Küche Hilfe braucht?"

Passend dazu hörte man ein paar Schalen auf den Boden fallen, ein zensiert gehörtes Fluchwort und dann eine Schranktür zuknallen. Jetzt hatte Eve wohl doch eher mehr Angst als hinein zu gehen, aber es war wie ein Autounfall: Es war wahrscheinlich so schrecklich, dass man hinsehen musste. Zögerlich anklopfend kam die Brünette in die Küche und war wirklich... überrascht. Nicht zum Positiven, versteht sich. Die Küche sah aus wie ein Saustall, aber natürlich wusste sie nicht, wie sie vorher ausgesehen hatte mit Logen in ihr als neuer Meisterbäcker. Mit amüsierten Blick und einem glockenähnlichen Kichern wischte Eve mit der Handfläche etwas Mehl von dem Tresen.

"Was... versuchst du hier zu fabrizieren, Zehel?"

Frau sah sofort auf beim Klang seines eigentlichen Namens. So hatte ihn eigentlich immer nur Ayanami genannt. Und manchmal auch die anderen Ghost aber nicht... vor anderen. Obwohl, hier wussten es ja alle. Gut, wenn Eva Eve genannt werden wollte- gut. Er würde Ayanami weiter Ayanami nennen, denn er hatte kein Bedürfnis mit Verloren irgendeinen Wortaustausch zu haben. Nicht, wenn dieser Schuld daran war, dass er Ayanami verlor. Oder fast.

"Ich wollte eigentlich die Plätzchen zu Ende backen, aber ich kann das Mehl nicht finden..."

Eve blinzelte kurz, dann hockte sie sich hin und hob einen Sack mit pudrigem Inhalt hoch.

"Meinst du... diesen halb vollen Mehlsack, der wirklich schwer zu finden ist?"

Lachend sah sie in das verdutzte Gesichts des Bischoffs, der dann aber eher verlegen aussah in den Sack zu sich zog. Grummelnd holte er etwas Mehl raus, doch statt es auf den Tisch zu packen beschmiss er die Tochter des größten Herrscher auf Erden. Jaha, wie mochte sie es von braun zu weißhaarigen verunstaltet zu werden? Eve hatte scharf die Luft eingezogen, als das Mehl ihr ins Gesicht geflogen kam, doch sie hatte sich schnell aufgerappelt eine Handvoll vom Tisch genommen und es in Frau's Richtung geschrieben, doch nur die Hälfte kam an. Skeptisch hob Frau eine Augenbraue, bevor er selber noch eine Ladung nahm, doch gezielt auf Ayanami warf und ihn wahrscheinlich auch traf.

„Wenn Val euch so sieht, dann…“ begann Ayanami doch dann bekam er auch schon das Mehl ab, was Frau ihm entgegen geschleudert hatte. Im Zuge des Schutzes, hatte er den Kopf leicht weggedreht und als er wieder hinsah, stand auch schon die Wiedergeburt der Tochter Gottes vor ihm und keine Sekunde später hatte er auch schon die Spuren ihrer Mehlattacke auf der Haut. Grinsend versuchte Frau nochmal nach Mehl zu greifen, doch Eve war erstaunlich schnell mit ihren Händen. Es gab jedoch eine kurze Zeit, wo sie von ihm abließ und sich vor Ayanami stellte, die violetten Augen auf sein blasses Gesicht gerichtet, die Hände ausgestreckt und dann den Mehl, der sich an ihren Fingern befand, kichernd und fröhlich in seinem Gesicht verteilend.

"Ich hoffe, du hast noch nicht geduscht," lächelte sie weiter hin fröhlich und so abgelenkt von der Nähe des Silberhaarigen, dass sie gar nicht merkte, wie Frau hinter ihr stand und eine ziemlich großen Haufen Mehl über ihren Kopf ausschüttete.

„Ihr Spielkinder.“ Kam es dann nur von ihm, als er sie an beiden Handgelenken festhielt um sie davon abzuhalten noch mehr auf den eh schon fast weißen Wangen zu verteilen, innerlich sich eine Notiz machend, dass er doch nochmal duschen gehen sollte. Dann musste er sich jedoch ein Lachen verkneifen als Frau einfach das Mehl über ihren Kopf schüttete und diese dann von Braunhaarig tatsächlich in Weißhaarig umgefärbt wurde. Auf eine gewisse Art und Weise, erwärmte es das Herz des ehemaligen Seelenwächters als sie hier so unbefangen und ausgelassen miteinander umgingen. Es schob für einen kurzen Moment die vielen Gedanken zu Seite, die sie beide wohl hatten und die Aufgabe die sie zu erledigen hatten.

"Gibst du dich geschlagen?" grinste der blonde Bischoff, doch Eve quiekte nur kurz auf und schüttelte energisch den Kopf. "Niemals! Ich will eine Revanche im Garten haben." Eve wackelte etwas mit ihren Fesseln umher und sah Ayanami etwas empört an. Beleidigt schob sie ihre Unterlippe vor, immer noch getränkt in Mehl.

„Vorher sollten wir aber das Chaos hier noch beseitigen.“ Stellte Ayanami fest und deutete damit auf das ganze Mehl das sich auf der Anrichte und auf dem Boden verteilte. Es war ganz gut, dass die beiden Kinder nicht gerade hier waren, denn sonst würde es wohl noch schlimmer hier aussehen. Allerdings konnte Ayanami Schritte vor der Küche vernehmen und er machte sich innerlich schon mal auf die Worte von Val bereit, wenn sie dieses Schlachtfeld hier sehen würde. Noch dazu, wo sie hier zu Gast waren. Als Frau jedoch die Hausfrau im Türrahmen sah, die Augen geweitet vor Schock, verschwand dessen Grinsen ebenso augenblicklich.

"V-Val!"

"... Das haben aber nicht meine Jungs angestellt oder?"

Frau schüttelte gedemütigt den Kopf. "Und es ist alles heil?"

Frau nickte unterwürfig. Die braunen Augen, die sicherlich schon jegliche Art von Quengeleien mit nur einem Blick beenden konnten, wanderten durch den mehlbesudelten Raum, bevor sie seufzte.

"Solange ihr Spaß hattet." Warte- was? Verdutzt sah Frau der Dame zu, wie sie sich ihre Ärmel hochkrempelte, einen Besen nahm, der an der Wand gelehnt hatte und anfing das Mehl wegzuputzen. Frau tauschte einen verwirrten Blick mit Eve, bevor das Mädchen das Wort ergriff.

"D-Du bist nicht sauer?"

Val lachte herzlich.

"Wo denkt ihr hin? Alle drei- ihr saht so kaputt und gebrochen aus und jetzt schaut euch an. Schmeißt mit Mehl rum und lacht euch fröhlich die Seele aus dem Hals. Wie könnte ich denn da sauer werden? Es kostet doch nur etwas Zeit das Mehl wegzuputzen und dafür hat man ein paar wunderbare Minuten genossen. Man gewinnt mehr als man verliert."

Der Kopf des silberhaarigen Chiefs fuhr in milder Überraschung zu der Dame herum, die gerade im Türrahmen aufgetaucht war. Gerade war er dabei gewesen mit einem Lappen die Anrichte von der weißen Schicht wieder zu befreien. Die violetten Augen wanderten kurz zwischen Frau und Val hin und her. Der Bischoff sah der Frau zu, wie sie den Boden langsam von der Schicht weißen Puders befreite und dachte sich, dass diese Frau heiliggesprochen werden müsste. DAS war eine wirkliche Heilige - kümmerte sich um Kinder und um Fremde und schaffte es immer so fröhlich und gelassen zu bleiben. Auch wenn sie eine sehr laute Stimme hatte, wenn es darum ging, ihre Kinder zu zügeln. Aber das machte sie gerade so sympathisch. Wofür Frau sie abermals liebte war, dass sie Ayanami eine Schürze in die Hand drückte.

"Hier big boy. Statt da so überlegen rumzustehen kannst du tatsächlich die Plätzchen backen, die sogar Frau und Logan bezwungen haben." Eve sah ebenfalls zu Verloren hoch und lächelte fröhlich. Er in Schürze? Haha, das wär doch mal ein Anblick! Vor allem, weil sie diese Atmosphäre so zu schätzen wusste. Es lag nichts Negatives in der Luft und sogar Zehel schien sich langsam für zu erwärmen. Wieso auch immer er sich gestern so komisch benommen hatte. Kurzzeitig zog Angesprochener eine Augenbraue nach oben. War das jetzt wirklich ihr Ernst? Warum eigentlich ausgerechnet er? Sein Blick wanderte von Eve, die ihn fröhlich anlächelte zu dem Bischoff, in seinem Blick lag eine unausgesprochene Drohung: ‚Sei ja still.‘ sagte er aus als er mehr oder weniger willig diese entgegen nahm. Naja.. was sollte er anderes tun. Sie hatten schließlich diese Unordnung veranstaltet und außerdem musste er sich wohl genauso erkenntlich zeigen. Auch wenn man das von dem besten Strategen des ganzen Militärs niemals erwartet hätte. Mit einem leisen Seufzen hatte er diese umgebunden und vermied es nun mit Absicht den blondhaarigen Mann anzusehen, welcher jetzt wohl gleich wieder irgendein Kommentar fallen lassen würde. Aber letztendlich hätte nie jemand damit gerechnet, welche verborgenen Talente noch so in dem Chief of Staff versteckt waren, von denen niemand wusste…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  dadgrin
2011-09-08T18:39:15+00:00 08.09.2011 20:39
98%? echt nur? und die anderen beiden sind was? 1% Hunger und 1% Sense xD?
hach ich bin mal wieder begeistert <3
die beiden sind so süß und hach ich kann nich mehr, ich liebe sie *////*
*alle anflausch*
so toll, auch die vorstellung von ayanami in schurze, echt zu geil :D ich glaub das muss ich mal zeichnen xD
die mehlschlacht war aber auch gut, ein wunder das kinder nich auf die idee kamen frau und ayanami zu stören um ihr neues klettergerüst in beschlag zu nehmen *gg*


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