Zum Inhalt der Seite

Von wegen Freundschaft!

Ein Leben auf dem Internat...
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Vorweihnachtszeit

10. Vorweihnachtszeit
 

[...]„Hab dich lieb, Kleiner.“ Ein kleiner, feiner Kuss auf meine Stirn. Arme, die mich enger an ihn drückten. Seine Hand, die meinen Kopf kraulte. Ich war wahrlich im Himmel, nein, im Paradies angekommen!
 

***
 

Wenige Tage nachdem Vjet auf der Theaterfahrt war und nun wenige Tage vor dem bevorstehenden Weihnachtskonzert hatten 2 Vollpfosten beschlossen mich Abends zu entführen und in einen kleinen Raum – es war eigentlich nur Elis Zimmer, ich übertrieb mal wieder – einzusperren. Was sie vorhatten wusste ich noch nicht, aber dass sie mich nicht gehen lassen würde, bevor alles geklärt wäre, da war ich mir ziemlich sicher.

Gelangweilt, müde und sauer darüber, dass sie mich von Vjet weggezerrt hatten, sah ich Eli und Tom an, die es sich auf einen der Betten bequem gemacht hatten. Ich selbst saß auf einem Schreibtischstuhl, gleichzeitig fragte ich mich aber auch, wo Ra sich gerade herumtrieb. Er hätte mir helfen können, hier raus zu kommen.

„Also!“, begann Eli breit grinsend und legte dabei einen Arm auf Toms Schulter. „Du weißt sicher, warum wir dich hierher gebracht haben oder?“

„Um ehrlich zu sein, ne ich hab keine Ahnung“, gestand ich. Wobei ein Gedanke kam mir schon auf und wenn es wirklich das war, was ich meinte dann...wie konnte ich am besten aus diesem Raum flüchten? Die Tür hatten sie abgesperrt, mein Handy lag in meinem Zimmer, durchs Fenster wurde ausgeschlossen. Shit, ich saß tatsächlich in der Falle!!

„Na wir wollen jetz einen Kriegsrat halten“, meinte der Gitarrist der Schulband mit einem fetten Grinsen im Gesicht und zwinkerte mir dabei zu, aber wofür bitte einen Kriegsrat? Hatte ich irgendetwas verpasst oder hatten die beiden vor in den Krieg zu ziehen? Da kam mir eher noch die Frage auf gegen wen die beiden kämpfen wollten, denn so gesehen hatten sie eigentlich keine Feinde.

„Gegen wen wenn ich fragen darf?“ Irgendwie schon suspekt...vor allem weil sie gefühlt um die Wette grinsten. Der Gedanke mir neue Freunde zu suchen schlich sich in den Vordergrund und wollte beachtet werden.

„Na Vjet!“, riefen Eli und Tom im Chor, während ich nur Bahnhof verstand. So musste ich auch aussehen, denn Eli ergriff wieder das Wort.

„Tommy und ich haben uns zusammengesetzt und überlegt, wie du ihn am besten 'rumbeko-“ „Wie du ihm am besten deine Gefühle gestehst wollte Eli sagen“, verbesserte der Blonde, wobei er dem Braunhaarigen mit dem Ellbogen leicht in die Rippen stieß. „Weil unsere letzten Vorschläge wirklich irgendwie Müll waren.“

„Ach, is es euch auch mal aufgefallen?“ Ich klatschte gespielt begeistert in die Hände. Hatte wirklich lange gedauert bis sie das mal gemerkt hatten. Aber ich bezweifelte, dass die neuen Vorschläge besser werden würden. Am liebsten sollten sie mich damit einfach in Ruhe lassen, schließlich hätte ich es ihm irgendwann sowieso gesagt, weil ich es früher oder später vor lauter Liebe zu ihm eh nicht mehr geheim halten hätte können. Doch wurde dies ja einfach übergangen oder ignoriert.

Ein Nicken beider brachte mir meine Frage ein, weiter aber nichts nur Eli holte einen kleinen zusammengefalteten Zettel aus seine Hosentasche.

„Das hier“, er zeigte demonstrativ auf das weiße Stück Papier, „ist der Schlüssel zu deinem Erfolg.“ Na das wollte ich mal sehen, wenn er so große Sprüche dafür übrig hatte. Ich rechnete nicht mit viel sinnreiches.

„Und zu unserem, denn wir haben uns geschworen dir zu helfen“, stimmte der andere mit ein. Da fiel mir gerade auf...kannten die zwei sich eigentlich schon länger? Schien mir jedenfalls so und das sie mir helfen wollten...mir gefiel das alles nicht. Ganz und gar nicht. Ich wollte zurück zu dem Wuschelkopf, mich an ihn lehnen und alles um mich herum vergessen. Einfach genießen.

Ein resignierender Seufzer entkam mir. Mir blieb nichts anderes übrig, als das hier über mich ergehen zu lassen und dann so schnell wie möglich in die Arme Vjets zu flüchten.

„Na dann schießt mal los auf welche dämlichen Ideen ihr diesmal gekommen seid?“ Während Eli auf meine Worte hin lachen musste, plusterte Tom leicht beleidigt die Backen auf. Er war wirklich ein hübscher junger Mann, dass musste ich mir eingestehen, aber es war schade, dass er niemanden treu sein konnte. Na vielleicht irgendwann wenn er den Richtigen gefunden hatte? Den hätte ich dann zu gern kennen gelernt.

Jedenfalls fing sich der Blonde dennoch recht schnell wieder, wusste ja wie viel ich von ihren Vorschlägen hielt, und begann den Zettel auseinanderzufalten. Jetzt ging es los.

„Idee die Erste:...“ Es wurde still. Was war los? Eli war auch irritiert und blickte auf den Zettel, grinste anschließend wissend.

„Das war mein Vorschlag“, übernahm nun der andere. Er riss Tom das Papier regelrecht aus den Hände, dem das egal zu sein schien. Die Idee konnte nicht gut sein. „Also, du lässt dir in Sport einen Ball auf den Schädel hau'n, wirst davon Ohnmächtig oder zumindestens Benommen, weshalb dann Vjet, besorgt wie er immer gleich is, zu dir kommt. Anschließend liegst du deshalb in seinen Armen, völlig schwach und verletzt, und gestehst im Angst um den nahen Tod deine Liebe!“

Tom schlug sich kopfschüttelnd die Hand gegen die Stirn, ich schaute Eli nur mit hochgezogener Augenbraue an. „Is das dein Ernst, Eli?“

„Natürlich, das funkt hundertpro, Dude“, versuchte er mir weiszumachen, aber ich atmete nur schwer aus. Der wollte mich wirklich verarschen. Das funktionierte sicher nicht! Ehrlich, wie kam man auf so eine...es war er. Da ist es klar, dass er auf so etwas kam, wenn man er war, kam man immer auf so etwas. Ich vermisste in diesem Augenblick dein ernsten und hilfsbereiten Eli oder einen vernünftigen Tom, der etwas dazu sagte. Mir blieb glücklicherweise letzteres.

„Eli der Vorschlag is bescheuert, sogar mehr als bescheuert. Der wird gestrichen!“

„Aber...“ Der Braunhaarige wollte dagegen reden, doch der Gitarrist ließ ihm keine Chance dazu. Gut so Tommy. Du bist der größte, wenn das mit Vjet nichts wird könnten wir es mal versuchen, versprochen. Für dich würde ich so etwas wagen.

„Nein. Gut, also zum richtigen ersten Vorschlag meinerseits“ Neugierig horchte ich wieder auf. Ich war eh immer viel zu oft in Gedanken an irgendwem oder irgendetwas, dass sollte ich mir abgewöhnen. Verpasste man deswegen viel zu viel von der Welt.

„Bald haben wir ein Konzert und mir kam die Idee, dass du – nicht unbedingt bei diesem, aber bei einem unserer folgenden Konzerte – ihm deine Liebe gestehst, indem du ihm ein Liebeslied widmest und ihm danach sagst: Ich liebe dich.“

Ich...war nicht wirklich begeistert. Es war an sich ein unglaublich guter Vorschlag und ich fand ihn auch irgendwie süß, aber ich war doch viel zu schüchtern, um jemanden vor vielen Menschen meine Liebe zu gestehen! Klar, so konnte er für den Anfang nicht nein sagen, weil er irgendwo in der Menschenmenge stehen würde, aber...ich wusste es nicht. Dafür musste ich mich wirklich bereit fühlen es ihm zu sagen.

„Und? Was hältst du davon?“, wollte Tom lächelnd und aufgeregt wissen, doch ich hatte ihn ausgeblendet, zu sehr war ich selbst in Gedanken wegen dem Vorschlag. Nur nebenbei bekam ich mit, wie meine zwei Freunde sich darüber austauschten, dass Eli seine Idee besser fand und Tom seine.

Könnte ich es so tatsächlich machen? War das eine gute Idee? Ich brauchte Gewissheit und die bekam ich nicht von den beiden vor mir, sondern von meinem Zwillingsbruder, aber der war nicht hier. Doch da fiel mir ein, dass bald Weihnachten war...
 

Morgen war es soweit. Ich war so unglaublich aufgeregt als ich nur daran dachte und gleichzeitig hatte ich Angst es zu vermasseln. In wenigen Stunden war das Weihnachtskonzert und quasi unser erster Auftritt, deshalb hatten wir in den letzten Tagen noch fleißig geprobt und alles einstudiert. Doch auch wenn bei den Proben alles klappte musste es nicht sein, dass das morgen genau so sein würde.

Was war wenn ich auf einmal so mir nichts dir nichts den Text von den Liedern vergaß? Ich würde uns alle blamieren!

Dennoch freute ich mich gleichzeitig mit ihnen auf der Bühne stehen zu können und allen zeigen zu können, was wir drauf hatten. Ich war in einer Zwickmühle. Das sah man mir auch an, schätzte ich, so wie fast alles andere auch. Außer meinen Gefühlen zu Vjet! Zumindest hoffte ich, dass man mir das nicht ansah...Jedenfalls wechselte meine Stimmung gegen Abend hin die ganze Zeit zwischen ängstlich und aufgeregt überdreht. Glücklicherweise aber konnte ich meine Bandmitglieder mit meinen Problemen nich anstecken, da wir heute schon früher mit proben aufgehört hatten, damit wir morgen ausgeschlafen und ausgeruht waren. Trotzdem war ich dabei jemanden damit auf die Nerven zu gehen. Ich hatte jedenfalls das Gefühl ihm auf die Nerven zu gehen, doch ob er wirklich genervt war wusste ich nicht genau. Und wenn er es doch war, dann zeigte er es nicht, sondern versuchte mich abzulenken und ich musste mir eingestehen, dass es wirklich half...
 

„So Kleiner, damit du jetz etwas 'runterkommst und dich nich irgendwann freiwillig aus dem Fenster stürzt machen wir jetz was zusammen!“, beschloss mein geliebter Mitbewohner, der auf seinem Schreibtischstuhl saß und bis eben etwas gelernt hatte. Ja er wurde von Tag zu Tag besser in Mathe und da war ich einerseits stolz auf ihn, andererseits auch auf mich, weil ich es schaffte, dass er es verstand und sich merkte.

Der Gedanke mir zu helfen musste ihm schon früher gekommen sein, da ich bereits seit gut einer Stunde wie verrückt in unserem Zimmer auf und ab ging, hier etwas hinräumte, da etwas wegräumte und alles in allem unglaublich hyperaktiv in dem Moment war. Deshalb fragte ich mich, wie er mir helfen wollte, um etwas zu entspannen...wobei etwas zum entspannen viel mir schon ein. Nur hätte er wohl nie im Traum daran gedacht wie ich. Aber was sollte ich denn auch tun? Mein Hirn produzierte eh immer Müll, doch heute besonders viel und wohl gerade auch gern Müll, der mehr als nur verlockend war.

Schluss damit! Vor allem heute Abend, wenn wir morgen einen Auftritt hatten! Das konnte ich mir gerade nicht leisten, vielleicht später, nach dem Konzert...

Als ich in meinen Wunschträumen gefangen war musste ich wohl unbewusst stehen geblieben sein, was den Wuschelkopf etwas irritierte, aber eher auf eine Idee brachte mich wieder in das Hier und Jetzt zu holen. Und hätte ich vorher gewusst was er plante, ich wäre ewig in meinen Gedanken versunken gewesen!

Ich bekam nicht mit, dass er von seinem Platz aufstand und lächelnd auf mich zukam, sich vor mich hinstellte und mich anblickte. Erst als ich eine warme Hand auf meiner Wange spürte schreckte ich leicht aus meinen Tagträumen auf. Mehr als verwirrt blickte ich meinen Mitbewohner an, bevor mir schlagartig bewusst wurde, wie nah er mir war und wo sich seine eine Hand befand. Meine Wangen fingen fast an zu glühen, meine Beine verwandelten sich je länger er mir in die Augen blickte langsam in Butter. Ein Wunder das mein Herz das alles noch mitmachte, aber ich war doch ganz froh darüber, sonst könnte ich mich jetzt nicht in diesen wunderschönen lapislazuliblauen Iriden verlieren.

Es fehlten nicht mehr als 20 Zentimeter, dann hätten meine Lippen endlich die seinen gefunden, dennoch bewegte ich mich keinen Millimeter.

Was hatte er genau vor?
 

Ich würde es nie erfahren.

Keine Sekunde war vergangen, da kam uns ein vibrieren und anschließender Klingelton vom Schreibtisch aus entgegen. Vjet nahm gegen meinen Willen Abstand von mir und schlenderte ruhig und gelassen auf den Tisch zu, während ich völlig bewegungsunfähig war. Das war doch jetzt ein Scherz oder? Das war ja wie in den ganzen dummen Teenie-Schnulzen, wo sich die Protagonisten gerade näher kamen und dann durch irgendetwas gestört wurden. Verdammt, er war sicher kurz davor mich zu küssen!! Zumindestens konnte ich das nur hoffen, aber so wirklich sicher war ich mir da auch nicht. Doch wenn er die Initiative nicht ergriffen hätte, hätte ich es gemacht. Konnte ich jetzt einfach mal behaupten...

-Was empfand Vjet für mich?- Schoss es mir auf einmal durch den Kopf. Ja. Was denn eigentlich? Freundschaft? So eine Art Bruderliebe und Beschützerinstinkt oder...mehr?

Ich hatte das Bedürfnis ihn danach zu fragen, traute mich aber nicht und würde mich auch nie trauen. Der Grund? Ich hatte Angst vor der Antwort. Immerhin könnte er ja wirklich nur Freundschaft im Sinn haben...Natürlich wäre ich dann etwas schlauer und wüsste, ob ich eine Chance bei ihm hätte et cetera, dennoch...Max hätte das hinbekommen, ich nicht.

„Hier“ Mein Handy wurde mir in mein Blickfeld gehalten. Erst reagierte ich nicht, blickte es nur irritiert an, verstand aber nach ein paar Sekunden, dass mich jemand anrief.

Ich bedankte mich bei meinem Mitbewohner als ich es ihm aus der Hand nahm. Er jedoch zwinkerte mir nur zu mit diesem umwerfenden alles und gleichzeitig nichts sagendem Lächeln im Gesicht. Ich wurde wirklich nicht schlau aus ihm.
 

Meine Mutter war am Telefon und wollte wissen, wann ich vor hatte am Ende der Woche Zuhause anzukommen. Noch eines der Dinge die ich teilweise in den Hintergrund geschoben hatte. In wenigen Tagen würde ich mich in den nächsten Zug setzen und nach Italien fahren zu meiner Familie. Ich vermisste sie. Alle. Und umso mehr freute ich mich auf Weihnachten, wo wir endlich wieder zusammen sein würden. Sogar Max und Ryo waren mit von der Partie. Dennoch, als ich nach einem gut 20 Minütigen Gespräch mich von meiner Mutti verabschiedete, realisierte ich etwas sehr entscheidendes. Zwei Wochen Ferien. Die ganzen zwei Wochen würde ich in Italien sein. Ohne Vjet.

Bei diesem Gedanken bildete sich ein Kloß in meinem Hals. Daran hatte ich gar nicht gedacht! Ich würde ihn zwei Wochen lang nicht mehr sehen, nicht mehr mit ihm reden können, nicht mehr mit ihm kuscheln können.

Ich verbat mir in diesem Moment aber auch nur daran zu denken, da ich spürte, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. Ich musste aber auch wirklich so unglaublich sensibel sein...

Doch...würde er mich nicht auch vermissen? Hatte er überhaupt schon einmal daran gedacht?

Ich blickte zu dem Wuschelkopf, der es sich wieder am Schreibtisch bequem gemacht hatte und weiter an einer Aufgabe arbeitete. Ich selbst saß auf meinem Bett und konnte nicht anders, als ihn leicht traurig anzuschauen. Ich würde es ohne ihn nicht aushalten.
 

Kurz darauf verabschiedete ich mich ins Bad, um mich abzuwaschen und danach ins Bett zu gehen. Meine Laune war gesunken, vergessen das morgige Konzert. Als ich im Bett lag, Vjet immer noch am lernen, versuchte ich einmal tief durchzuatmen und mir nichts anmerken zu lassen, aber als sich Vjet einige Zeit später zu mir gesellte und mich fest in den Arm nahm, mir einen Kuss auf die Stirn gab wusste ich, dass er wusste, dass etwas nicht in Ordnung war. Ich konnte mein Leben darauf verwetten, dass er sogar den Grund dafür wusste...
 

„Gut Leute, sind alle da?!“, rief Lu durch den kleinen Raum, der uns zur Verfügung gestellt wurde, damit wir uns Aufwärmen beziehungsweise aufs Konzert vorbereiten konnten. Ra, Michi und Tom gaben ein Zeichen das sie da waren, sprachen aber ansonsten kein Wort, zu sehr waren sie mit ihrer Aufgabe beschäftigt. Tom und Ra stimmten teilweise zusammen ihre Gitarren und Michi war irgendwie in Gedanken. Ich selbst stand neben Lu, der lächelnd Nickte und dabei einen bestimmten Rhythmus auf seinen Beinen trommelte. Nur noch zehn Minuten.

Wir waren alle bereit. Perfekt gestylt und etwas angespannt, wobei ich am meisten von allen nervös war. Mein erster Auftritt mit einer klasse Band. In weniger als neun Minuten würden wir vor einigen unserer Schülern, einigen Eltern und anderen spielen und uns so gesehen beweisen müssen. Niemand kannte uns, jedenfalls kannten sie mich als Sänger nicht, aber das würde sich heute ändern.

Acht Minuten.

Die anderen drei kamen zu uns, Tom lächelte mich an, Ra legte einen Arm um meine Schulter.

„Na aufgeregt Jess?“, fragte der Schwarzhaarige grinsend, denn er wusste ganz genau wie sehr ich aufgeregt war. Dafür kassierte er sich auch einen kleinen Schlag auf den Hinterkopf von mir, was ihn aber nur zum Lachen animierte.

„Du schaffst das Kleiner, du bist echt mega spitze und wir auch!“, versuchte Lu mir etwas zu helfen, funktionierte auch ein bisschen, aber ich hatte immer noch leicht Angst.

Vjet saß im Publikum.

Ich wollte mich nicht vor ihm blamiere. Natürlich hatte ich das schon ein paar mal, doch ich wollte ihm zeigen, was ich alles drauf hatte, wenn ich nur wollte und deshalb musste ich jetzt stark sein!

Noch fünf Minuten.

Unsere Band war als letztes dran von all denen, die heute hatten spielen und singen müssen. Ich wäre lieber als erstes dran gewesen...

„Wir sollten jetzt langsam mal hinter die Bühne“, kam es wie aus dem nichts von Michi, der sich seine und Ras Gitarre schnappte. „Aber vorher natürlich noch-“ Er streckte eine Hand aus. Jeder wusste was er wollte. Die anderen, und nach etwas zögern auch ich, legten die Hände auf seine Hand. „Wir sind cool, wir sind sexy, wir sind die besten, wir rocken das Haus!!“ Wusste einer woher der Rothaarige diesen Spruch hatte, dennoch brachte er mich zum Schmunzeln. Er hatte ja irgendwie recht.
 

Noch gut drei Minuten.

Ich hatte mich mit den anderen hinter der Bühne positioniert, von wo aus wir auf das Orchester, welches momentan auf der Bühne spielte, blicken konnten. Mein Herz fing an zu rasen, wenn ich daran dachte, dort gleich hinaus zu gehen. Doch ich hatte neuen Mut, denn ich war nicht allein. Als ich mich umblickte sah ich meine Freunde, die genauso aufgeregt waren, auch wenn sie es nicht zeigten, doch genauso waren sie auch glücklich wie ich. Unser erster gemeinsamer Auftritt.

„Jess!“, kam es leise von hinten und irritiert drehte ich mich um, nur um dort Eli stehen zu sehen. Der Braunhaarige kam grinsend auf mich zu und nickte auch den anderen zu, die ihn ebenfalls bemerkt hatten.

Er zog mich in eine Umarmung, flüsterte mir „Hals und Beinbruch“ zu was mich zum grinsen brachte und steckte mir einen kleinen Zettel in die Hand. Als ich ihn fragen anblickte zwinkerte er mir verschwörerisch zu. Noch ehe ich Zeit hatte den Zettel zu lesen, wünschte er auch dem Rest der Band viel Glück, gab Ra einen Kuss auf die Wange, was mich erst recht irritiert blicken ließ und verschwand dann wieder, wohl nach vorne auf seinen Platz im Publikum. Ich hatte nicht mehr viel Zeit, weswegen ich so schnell wie möglich das Papier in Augenschein nahm und las was darauf denn geschrieben stand.

Klatschen von vor der Bühne. Das Orchester hatte geendet und alle verbeugten sich sichtlich glücklich über den guten Auftritt und sobald diese die Bühne geräumt hatten waren wir an der Reihe.

„Leute wir packen das“, meinte Lu zu guter Letzt noch. Wir nickten alle lächelnd und nahmen unsere Plätze auf der Bühne ein.

Und während unseres Auftrittes hatte ich immer diesen einen Satz im Kopf...
 

-----------------------------

to be continued~



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Medieval
2013-09-10T18:55:30+00:00 10.09.2013 20:55
Neiiiiin! D:
Nich jetzt aufhören T.T
Ich will wissen was auf dem Zettel steht!
Schreib bitte schnell weiter! :D
Freu mich jetzt schon aufs nächste Kapi ^^


Zurück