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Das perfekte Glück ... in kleinen Stücken

CSI: Miami One-Shots
von

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Sarkastisch bis in den Tod!

Meine Vergangenheit weist nicht viele böse Lücken auf, denn meine Eltern haben sich sehr um mich und meinen älteren Bruder Seth gekümmert. Lange wusste ich nicht welchen Job ich einmal ergreifen möchte, so machte ich immer wieder Praktiken und nutztest Schnuppertage um meinem Traumjob näher zu kommen.
 

Meine Familie bekam mich nur noch selten zu Gesicht, denn ich hetzte von einer Arbeit zur anderen. Es waren viele verschiedene Arbeiten, die ich besuchte, von Arzt über Lehrerin hin zu Sekretärin. Doch endlich nach ein oder zwei Jahren Unwissens hatte ich endlich meine Berufung gefunden. Das verdanke ich meiner Mutter, die mir einen Krimi in die Hand drückte und meinte, ich solle mich endlich mal ausruhen.
 

Wie ich angefangen habe zu lesen konnte ich auch nicht mehr aufhören. Der Bücherstapel von Krimis wurde immer höher und breiter in den Jahren wo ich mein Studium in Kriminologie beendest.
 

Wie ich zu Horatio und seinem Team kam, ist auch eine einfache Geschichte, denn ich hatte das Glück, dass mein Vater ein alter Kollege von Horatio ist. Gleich nach dem Studium wurde ich ihm vorgestellt und er nahm mich in sein Team auf. Schnell fand ich mich zurecht und habe viele Freunde, da fehlt mir eigentlich zu meinem perfektem Glück nur noch die große Liebe.
 

Die lies auch nicht lange auf sich warten...
 

„Heute ist aber wiedermal viel los im Büro“, sagt Natalia zu mir und ich konnte mir ein Grinsen nicht unterdrücken. „Tja, die Sonne in Miami tut manchen Menschen einfach nicht gut“, antworte ich sarkastisch und zucke kurz mit den Schultern.
 

Natalia konnte nicht anders als kurz lächelnd, denn ich war schon in der ganzen Abteilung bekannt für meine sarkastischen Aussagen. „Ich hoffe, die im Labor finden heraus, was das für eine komische Faser ist, die auf der Mordwaffe war“, meine ich aus Langeweile, denn der Aufzug brauchte wiedermal ziemlich lange bis er zu uns hinauf fuhr.
 

„Ich hoffe es auch, denn dann hätten wir endlich mal einen Anhaltspunkt in diesem Fall“, antwortet mir Natalia und ich tippe ungeduldig auf die durchsichtige Tüte, wo die Faser drinnen war. Als ich schon dachte, dass der Aufzug sich gar nicht mehr hinauf bewegen würde, ertönte das erlösende „Ping!“ und die Türen öffneten sich.
 

Da es um die Mittagszeit ziemlich laut auf den Gängen des Hauptgebäudes war, hörte ich die schnellen Schritte kaum.
 

„Freue ich mich auf das Mittagessen und auf die Pause. Wenn die nicht wäre, dann wäre das wie..“, dachte ich mir gerade lächelnd konnte aber den Gedanken nicht zu Ende fassen.
 

Irgendwas traf mich hart an der Schulter und bevor ich mich versah saß ich am Boden, während ich schon Luft holte, um ein paar Leute anzuschnauzen.
 

Die aus dem Reflex geschlossenen Augen öffne ich wieder und mir bleibt die Luft im Hals stecken. Das verschreckte Gesicht von Ryan sieht mir entgegen und ich ziehe fragend die Augenbrauen nach oben. „Ist alles klar bei dir, Ryan?“, frage ich ihn skeptisch und nehme das durchsichtige Tütchen wieder an mich, dass neben mir gelandet ist.
 

„Ich…Nein…Eigentlich“, stottert er herum und sieht sich mit großen Augen aufmerksam um, da bemerke ich erst, dass mich die restlichen Kollegen vom Aufzug verwirrt ansehen. Mit einem engelsgleichen Lächeln sehe ich sie an und stehe unverzüglich auf. Natalia sieht Ryan genau so skeptisch an wie ich und doch ignoriert er uns.
 

„Natalia, bring die Faser bitte ins Labor und ruf mich an, sobald du etwas heraus gefunden hast. Ich kümmere mich um unseren Angsthasen hier“, informiere ich sie und halte ihr die Tüte hin, die sie gleich in die Hand nimmt.
 

„Ryan? Was ist los mit dir?“, frage ich ihn, während ich ihn an der Hand von dem Aufzug wegziehe. Kurz sieht er sich noch einmal um, bevor er es mir erklärt. „Also, ich war grad bei Alexx, um mir ein paar Infos über die Leiche geben zu lassen. Als ich wieder auf dem Weg zum Aufzug war…hat…hat sich einfach die Leiche aufgesetzt!“, erklärt er mir aufgebracht und ich sehe ihn mit mitfühlenden Blick an.
 

„Hey, das ist doch schon jedem passiert, dass man ein bisschen zu viel gearbeitet hat und die Sinne dann ein paar gruselige Dinge vorspielen“, antworte ich und lege ihm aufbauend die Hand auf die Schulter. „Aber ich habe nicht zu viel gearbeitet! Es ist wirklich passiert!“, protestiert er lautstark und ich seufze leise.
 

Ryan, du machst es mir aber auch nicht wirklich leicht! „Dann zeig mir die lebende Leiche und ich werde mit ihr reden“, meine ich sarkastisch, doch bevor ich noch die Augen verdrehen konnte zieht mich mein Kollege an der Hand den Gang entlang.
 

„Das ist sie!“, ruft er und zeigt auf eine leere Bahre, die vereinsamt herum steht. Fürsorglich nehme ich seine Hand und klopfe mit der anderen Hand auf seinen Handrücken. „Alles wird wieder gut, mein Lieber. Du kommst schon langsam ins Alter wo man nicht mehr so viel arbeiten darf“, beruhige ich ihn mit ein paar ironischen Worten und grinse ein wenig.
 

„Aber…Aber..ich bin mir sicher, dass hier eine Leiche war“, sagt er und schüttelt verwirrt den Kopf, während ich weiter seine Hand tätschel.
 

„Wenn du möchtest, gehen wir zu Alexx und du schaust dir die Akten an. Du erkennst „deine“ Leiche sicher wieder“, schlage ich vor und lächle ihn ein wenig an.
 

Ja, Ryan macht es mir wirklich nicht einfach, am liebsten würde ich laut los lachen, denn mir ist das selber erst vor ein paar Wochen passiert, aber eigentlich möchte ich ihn auch in den Arm nehmen und sagen, dass er nicht verrückt wird.
 

„Na dann, komm“, sagte ich und gehe den Gang schon voraus, während er mir brav hinterher trottet. Schnell waren wir bei Alexx und siehe da, die Leiche gab es wirklich mal, doch jetzt war sie, wie es Ryan gesagt hatte, verschwunden. Man, und ich dachte schon, mein lieber Kollege wird verrückt.
 

„Und wie soll dieser Typ verschwunden sein? Er ist wohl kaum aufgestanden und rausgelaufen, während die Security Leute ihm die Türe aufgehalten haben“, bemerke ich sarkastisch und Alexx schüttelt grinsend den Kopf.
 

„Das glaube ich auch nicht, aber irgendwer muss ihn mitgenommen haben“, erwidert Ryan ein wenig zerknirscht und lässt die Akte auf die leere Bahre fallen.
 

Lässig lehne ich mich an die Bahre und verschränke die Arme, während Alexx sich um einen anderen „Patienten“ kümmert.
 

Nachdenklich versuche ich in meinem Kopf neue Ideen heranzuschaffen, doch irgendwie bringt das nichts, denn es entsteht nur neues Chaos. Genau so wie Ryan denke ich trotzdem scharf nach und Ryan stützt sich mit den Händen auf der Bahre ab, da kommt mir plötzlich eine Idee.
 

Ein leises Seufzen ist zu hören in dem Raum und Ryan nimmt wieder die Akte in die Hand. „Glaubst du, er war nur…naja…scheintot?“, frage ich meinen Kollegen und der lässt geschockt die Akte fallen. Die Blätter verteilten sich schön am Boden und ich ziehe fragend die Augenbrauen nach oben. „Willst du die nicht aufheben?“, frage ich ihn ironisch und lege den Kopf ein wenig schief.
 

Ryan starrt geschockt auf seine Hände und antwortet mit zittriger Stimme: „Ich spüre meine Hände nicht mehr. Ich spüre sie nicht!“
 

Den letzten Satz hatte er schon etwas lauter gesagt und jetzt verschwindet auch das sarkastische Lächeln aus meinem Gesicht.
 

Ohne zu zögern ergreife ich seine Unterarme und steige achtlos über die Akte hinüber. Schnell zerre ich ihn zum Waschbecken und drehe das Wasser auf. „Oh mein Gott! Kayleen! Ich spüre meine Hände nicht!“, ruft Ryan ungläubig und auch in mir kriecht schon die Panik hoch.
 

„Keine Panik! Es wird schon wieder alles gut!“, versuche ich ihn zu beruhigen, doch irgendwie glaubte ich es ja selber nicht.
 

In meiner Verzweiflung drehte ich das Wasser eiskalt und dann brennheiß auf, doch er reagierte auf nichts. Nach wenigen Minuten verlor ich auch die letzte Hoffnung.
 

„Warte! Ich glaube, ich spüre etwas!“, sagt er nachdenklich und ich halte mit meiner Hand inne, die das Wasser schon abdrehen wollte.
 

„Wirklich?“, frage ich ihn mit einem Unterton von Sorge und beiße auf meiner Lippe umher. Es machte sich schon wirkliche Sorge in mir breit, denn das war ja absolut nicht normal!
 

„Ja, ich spüre meine Hände wieder!“, ruft er überrascht aus und ich stoße einen erleichterten Seufzer aus.
 

„Bin ich froh“, meine ich glücklich und ohne mein zutun falle ich ihm um den Hals. Er legt seine Hände um mich und erwidert die Umarmung. „Hey, wenigstens war es nicht so schlimm, wie damals als du den Nagel im Auge hattest“, vergleiche ich grinsend die Ereignisse und sehe Alexx in den Raum kommen. Ihr folgen ein paar Notärzte und Horatio, der auch etwas nervös wirkt.
 

„Na aber hallo. Ich denke mal, wir kommen zu spät“, bemerkt Alexx als erstes und ich löse mich grinsend von ihm.
 

„Ich dachte schon, ihr kommt gar nicht mehr“, antworte ich ironisch und deute auf Ryan, „Nehmt ihn euch mal vor, Jungs, und seit ja nicht zimperlich, wenn er meint, es gehe ihm gut.“
 

Die Notärzte zuckten beide mit den Schultern und ich ging aus dem Raum, während ich mir das Handy zwischen Schulter und Ohr klemmte.
 

„Hey, Kayleen. Wir haben einen Treffer mit der Faser“, erklärt Natalia mir schnell und präzise, während ich in den Aufzug steige.
 

„Alles klar, bin gleich im Labor“, verabschiede ich mich und lege sofort auf. Ja, das war eine Eigenart von mir, aufzulegen ohne auf die Antwort zu warten.
 

Kaum setzte ich einen Fuß ins Labor zieht mich Natalia schon wieder hinaus. „Wir sollen uns ein Auto ansehen. Die normale Prozedur reicht aus, meint Horatio“, erklärt sie mir, ohne das ich sie fragen muss.
 

„Normal? Also alles auseinander nehmen, Ausschau nach Dingen halten, die nicht hineingehören, Beweise sichern und so weiter“, meine ich grinsend und meine Kollegin nickt nur.
 

Schnell hatten wir uns das Auto vorgenommen, hier und da waren ein paar Beweise zu finden, aber nicht allzu viele. „Auf in den Feierabend“, freue ich mich grinsend und Natalia packt die Sachen zusammen.
 

Kaum ausgesprochen fängt mein Handy an zu vibrieren und ich hebe griesgrämig ab.
 

„Soto hier. Was gibt es?“, fange ich mit meiner Standardaussage an und mache ein langes Gesicht, da der Feierabend wohl doch noch etwas warten muss.
 

„Hey, Kleine. Wir fahren jetzt gemeinsam zum Friedhof, weil wir ein paar Beweise sichern müssen“, erklärt mir Ryan und ich frage mich, seit wann er mich „Kleine“ nennt.
 

„Okay, wir treffen uns draußen am Parkplatz und lass nicht wieder ein paar Akten auf den Boden fallen“, necke ich ihn ein wenig und winke Natalia kurz zu. „Nein, Akten nicht, aber wie findest du, dass ich Laptops zum brennen kriegen kann?“, fragt er und ich konnte sein Grinsen durchs Telefon richtig hören.
 

„Du willst mich doch verarschen, oder?“, stelle ich eine Gegenfrage, doch er antwortet nur belustigt: „Würde ich doch nie machen.“ Ohne etwas weiteres zu sagen lege ich auf, denn das hatte mich jetzt wirklich neugierig gemacht.
 

Mit schnellen Schritten laufe ich in Richtung Aufzug, um schnellst möglich zum Parkplatz zu kommen. Da entdecke ich Ryan, der wie ein Verrückter auf einen kleinen Holzsarg starrt. Grinsend öffne ich die Türe zum Raum und lasse schon meine erste ironische Bemerkung fallen: „Pass auf, dass dir der Sarg nicht ins Gesicht springt.“
 

„Sehr lustig, wirklich“, meint er Augen verdrehend und ich setzte noch eines oben drauf. „Na so wie du ihn anstarrst, könnte er glatt Angst bekommen und weglaufen“, erwidere ich und sehe das kurze Funkeln in seinen Augen.
 

Zu langsam drehe ich mich um und versuche den Türgriff zu erreichen, da hatte mich Ryan schon längst und kitzelt mich durch.
 

Ich lachte laut los und konnte mich kaum noch auf den Beinen halten. „Okay, ich ergebe mich“, sage ich etwas kichernd und halte mich an seinem Arm fest. Wow, der Moment war ja richtig romantisch, so wie ich mich an ihn festhalte und wir uns in die Augen sehen.
 

Romantisch! Aber die Arbeit ruft…
 

So lassen wir diese Sache beiseite liegen und fahren schnell zum Friedhof. Während der Fahrt erzählt mir Ryan von dem Laptop der in Flammen aufging und ich konnte mich vor Lachen kaum halten.
 

„Müssen wir unbedingt in der Nacht hier sein?“, frage ich meinen Kollegen und achte, dass ich nicht über irgendeinen Grabstein falle.
 

Er zuckt nur mit den Schultern und greift zu seinem Hosenbund, wo die Taschenlampe hing. „Warte, Ryan! Besser wir nehmen keine Taschenlampen, sonst erwischt man uns hier noch“, warne ich ihn und er nickt kurz.
 

Ein leichter Wind kommt auf und irgendwo gibt eine Eule komische Laute von sich. Damit der gruselige Eindruck perfekt ist, kommt auch noch Nebel am Boden auf und verschlechtert die Sicht um einiges.
 

Irgendwo fällt eine Türe oder Fenster zu und Ryan greift erschrocken zu seiner Waffe. „Nicht so ängstlich, Ryan“, necke ich ihn grinsend und er sieht nur auf den Boden. Es sah so aus als würde er für einen kurzen Moment rot im Gesicht werden.
 

Ein breites Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen, doch im nächsten Moment zuckte meine Hand zu meiner Waffe. Eine in Stein gemeißelte Eidechse hatte mich doch wirklich erschreckt und jetzt war ich der Angsthase von uns beiden.
 

„Nicht so ängstlich, Kayleen“, meinte Ryan grinsend und ich zog einen Schmollmund, während ich meine Waffe nicht zurück in die Halterung steckte, wer weis, was uns hier noch erwartet.
 

„Hey, jetzt schau doch nicht so“, muntert mich mein Kollege auf und hebt mein Kinn mit seiner Hand ein Stück hoch. „Dein typisches Grinsen steht dir viel besser“, sagt er charmant und ich konnte nicht anders als grinsen.
 

Mein Blick fiel nach vorne und ich konnte einen Umriss erkennen. „Ryan, dort vorne ist jemand“, weise ich ihn auf den Umriss hin und laufe schon im nächsten Moment los.
 

„Miami Dade Police! Sofort stehen bleiben!“, rufe ich laut und deutlich über den Friedhof, während ich weiter laufe, doch irgendwas war nicht korrekt an der Sache.
 

Die Person läuft gar nicht von uns weg und ich bleibe verwirrt stehen. Ryan, der mir hinter gelaufen war, bleibt ebenfalls stehen, doch nicht so wie ich. Er stolperte über einen der Grabsteine und lag schon im nächsten Moment mit der Nase voran am Boden.
 

„Alles klar bei dir, Ryan?“, frag ich ihn, diesmal ohne sarkastischen Unterton, denn das vor uns war keine Person, sondern eine frische Leiche.
 

„Ja, bei mir ist alles klar. Nur ziemlich peinlich, wenn ich immer vor dir hinfalle oder andere Dinge passieren“, grummelt er und steht vom Boden auf.
 

„Das muss dir doch nicht peinlich sein. Kann ja jedem passieren“, meine ich gelassen und helfe ihm den Dreck aus seinen Klamotten zu klopfen.
 

Schnell verständigten wir die Spurensicherung von der Leiche und warteten bis diese hier eintrafen. Danach gab es endlich den heiß ersehnten Feierabend, der schon längst fällig war.
 

Am nächsten Tag war es aber nicht viel besser mit der Arbeit, andauernd musste ich von einem Stockwerk in ein anderes hetzen. „Eric, pass auf, das ist ein Glastisch“, höre ich die Stimme von Natalia als ich die Türe zum Labor öffne.
 

„Hey, Eric. Wie geht es dir so?“, frage ich ihn und stelle die Reagenzgläser mit den Proben auf den Tisch. „Ist das die Axt mit der unser Grabschänder umgebracht wurde?“, stelle ich gleich die nächste Frage und Eric erwidert gelassen: „Mir geht es gut, danke. Und ja, das ist sie.“
 

Kurze Zeit später verlies uns Eric mit der Ausrede, dass er Horatio helfen müsste. So bearbeiteten Natalia und ich die Proben alleine und redeten über Gott und die Welt.
 

„Was mit Kugelfischgift?“, frage ich überrascht und meine Kollegin nickte nur zur Bestätigung. „Jetzt verstehe ich. Deswegen konnte Ryan seine Hände nicht mehr spüren, als er sich auf der Bahre abgestützt hatte“, murmele ich vor mich hin und lehne mich auf den Glastisch, während Natalia die Proben in die Zentrifuge gibt.
 

Mit einem kurzen Kopfschütteln blicke ich mir die Aufschlüsselung der Proben an und wollte Natalia gerade auf etwas hindeuten, da passierte es…
 


 

Seine Sicht:
 

„Nein, ich bin mir sicher, das alles liegt an dem Fluch“, erkläre ich Calleigh die Sache mit dem Laptop und der Leiche. „Das glaube ich eher nicht, du hast vielleicht nur einfach zu viel gearbeitet“, streitet sie die Sache ab, denn sie glaubt nur an Karma und nicht an Flüche oder etwas dergleichen.
 

„Aber wenn ich es dir sage, dass ...“, fange ich meinen Satz, werde aber durch einen lauten Knall und einen Schrei unterbrochen.
 

Mein Kopf schnellt in die Richtung des lauten Knalls und sehe schon den ersten Rauch aus dem Labor kommen. Das darf doch nicht wahr sein! Dort ist doch…
 

„Was ist denn hier los?“, fragt Eric, der gerade um die Ecke gelaufen kommt, doch ich konnte nur mit den Schultern zucken. „Das ist doch Natalia!“, ruft Calleigh erschrocken und nimmt diese kurzerhand am Arm, damit sie ihr nicht umfallen konnte.
 

„Was ist passiert? Wo ist Kayleen?“, frage ich sie sofort und Natalia sieht sich nur suchend um. „Ich..Ich weis nicht wo sie ist, aber der Glastisch hat anscheinend einen Sprung gehabt und die Zentrifuge hat ihr den Rest gegeben und dann war überall nur noch Rauch und Splitter“, antwortet sie und ich laufe sofort in das Labor, was in Schutt und Asche lag.
 

Das Glas vom Tisch knirschte unter meinen Schuhen und dann sah ich sie. Kayleen stand zitternd da, ihr sonst so schönes und lächelndes Gesicht war jetzt von Blut verschmiert und total blass.
 

Sofort war ich neben ihr und ergriff ihre Hände, damit sie mir nicht nach hinten kippen konnte. „Kayleen, komm, wir müssen hier raus“, rede ich auf sie ein, doch sie starrt nur auf den Boden, wo die Proben verteilt liegen. Ohne zu zögern nehme ich sie einfach hoch und trage sie aus dem Labor, bevor wir dort noch Wurzeln schlagen.
 

Mit großer Überraschung standen schon am Gang die Notärzte mit Tragen und Natalia wurde auch schon versorgt. Wie lange war ich denn weg gewesen?
 

„Oh mein Gott! Kayleen!“, ruft Eric erschrocken aus und sein Gesicht färbt sich noch ein wenig blasser. Schnell übergebe ich sie einen der Notärzte und wurde auch von diesem versorgt. „Das ist alles nur meine Schuld, hätte ich nur nicht die Axt so stark auf den Tisch gelegt“, jammert Eric neben mir und ich lege ihm aufbauend die Hand auf seine Schulter.
 

„Gib dir doch nicht die Schuld, Eric, du hast es ja nicht mit Absicht getan“, versuche ich ihn zu beruhigen, doch er reagierte nicht auf mich.
 

Mein Blick fiel auf Kayleen, die sich mit Horatio unterhielt und ein wenig bedrückt wirkt. Meine Beine bewegten sich ohne mein zutun und schon stand ich neben den beiden, während ich Kayleen freundlich anlächelte.
 

Sie sah nur betrübt auf den Boden und sagt leise: „Ja, werde ich.“ Danach verschwindet Horatio wieder und ich bin mit ihr alleine..
 


 

Deine Sicht:
 

Oh, nein! Die ganzen Proben kaputt, das Labor verwüstet und Horatio warnt mich vor den Verletzungen. Was für ein bescheuerter Tag! Tja, es ist ja auch Dienstag! Und ich hasse Dienstage, genau so wie die mich hassen!
 

„Was wirst du?“, fragt mich Ryan mit seinem freundlichen Lächeln und ich konnte nicht anders als zurücklächeln. „Blut abnehmen, denn durch den Unfall könnten die Proben in meine und Natalias Wunden gekommen sein“, antworte ich ihm und in mir schreit wieder meine innere Stimme: „Nein! Nicht Blut abnehmen!“
 

„Sind Sie soweit?“, fragt mich er Notarzt und ich schrecke aus meinen Gedanken hoch. „Oh! Ja, klar“, antworte ich ein wenig nervös und halte dem Arzt meinen rechten Arm hin. Dieser desinfiziert meine Armbeuge und ich drehe den Kopf weg, denn das war das schlimmste für mich. Ich hasse Blut abnehmen!
 

„Alles wird gut“, höre ich die Stimme von Ryan und er nimmt meine Hand. Ein Lächeln stielt sich auf meine Lippen und die Wärme von seiner Hand ging auf meine über.
 

Ich hätte mich fast in seinen Augen verloren, wenn mich der Notarzt nicht mit dem Satz: „So das war es schon.“ daraus riss. „Was? Schon?“, frage ich überrascht und lasse die Hand sinken. Wow, das hätte ich jetzt nicht erwartet.
 

„Danke, Ryan“, sage ich zu meinem Kollegen und stehe auf. Das war gar keine gute Idee, denn mir wird ein wenig schwindelig und Ryan hält mich, Gott sei Dank, noch immer an der Hand fest. „Ist dir nicht gut?“, fragt er mich und ich schüttele nur leicht den Kopf. „Es geht schon wieder, danke“, antworte ich nach einiger Zeit.
 

„Die Ergebnisse bekommen Sie heute noch. Wir werden sie per Fax schicken“, meint der Notarzt und ich nicke kurz. „Du solltest dich vielleicht ausruhen“, meint Ryan, doch ich winke mit meinen Händen ab. „Sicher nicht, ihr braucht mich hier und ich werde weitermachen“, sage ich und gehe wieder meiner Arbeit nach, wie jeder andere auch.
 

„Ms. Soto, hier sind Ihre Ergebnisse“, begrüßt mich eine Kollegin und hält mir einen braunen Umschlag hin. Mit einem leisen Seufzen greife ich nach dem Umschlag und laufe schon um die nächste Ecke. Wo er jetzt wohl ist?
 

Schnell bringen mich meine Füße in eines der anderen Labors und reiße die Türe brutal auf. „Ryan!“, rufe ich laut in den Raum und stürze keuchend zum Tisch hin, der braune Umschlag immer noch in der linken Hand.
 

„Woah! Kayleen! Bist du verrückt! Erschreck mich nicht so!“, schnauzt Ryan mich an, denn er hatte sich furchtbar erschreckt, als ich in das Labor gestürmt war.
 

„Entschuldige, aber ich habe die Ergebnisse bekommen und ich traue mich einfach nicht sie aufzumachen!“, sage ich nervös und halte ihm den Umschlag vor die Nase. Ein kurzes Funkeln war in seinen Augen zu sehen, verschwand aber gleich wieder.
 

„Wenn du willst mache ich den Umschlag auf und lese den Bericht“, schlägt er vor und ich nicke aufgeregt. Er nimmt den braunen Umschlag in die Hand, öffnet diesen und liest sich kurz den weißen Zettel durch.
 

Währenddessen stehe ich zappelig daneben und male mir die verschiedensten Situationen aus. „Du bist…“, fängt er an und macht eine kleine dramatische Pause und ich platze gleich vor Neugierde. „Jetzt sag schon!“, rufe ich laut aus und greife nach seinem Hemdärmel. „…mit nichts infiziert“, beendet er den Satz und ich falle ihm wiedermal um den Hals.
 

„Oh mein Gott! Ich bin okay“, freue ich mich und Ryan hält mein Gesicht in seinen Händen, während er seine Stirn an meine lehnt.
 

„Ich habe es so sehr gehofft, Kayleen“, meint er gelassen und ich lächle leicht, doch ich war in einer ganz anderen Welt. Ich hatte mich schon vor langer Zeit in Ryan verliebt, war mir aber nie sicher, ob er diese Liebe erwidern würde.
 

„Ähm…Ryan..Ich…“, stottere ich auf einmal und wusste nicht wie ich anfangen soll. „Du kannst mir alles sagen, Kleine“, meint er charmant und ich lächle ein wenig verzweifelt. „Okay…ich sage es einfach so wie es ist…also…Ich…Ich liebe dich“, kriege ich nach einer Zeit raus und hoffe schon auf das schlimmste.
 

„War das denn so schlimm?“, fragt er mich und ich schüttele leicht den Kopf, „Eben..“ Schon spüre ich seine Lippen auf meinen und ich starre ihn nur erschrocken an. Nach kurzer Zeit finde ich mich selbst wieder und erwidere den Kuss, während ich durch seine Haare fahre. „Ich liebe dich auch, Kleine“, sagt er danach und ich kann nur lächeln.
 

„Können wir jetzt wieder weiter arbeiten?“, fragt Eric, der die ganze Zeit zugesehen hat und ich laufe rot an. „Ach, wisst ihr was, ich mach das schon alleine“, meint er dann und ich grinse leicht.
 

Ja, so wurden wir ein Paar und es war doch ein holpriger Weg.
 

Unsere Beziehung ist fantastisch und wir haben kaum Streit miteinander. Doch gab es ein kleines Tief in unserer Beziehung, denn er glaubte, ich betrüge ihn. Denn als er eines Tages von der Arbeit nach Hause kam, fand er mich in einer Umarmung mit einem anderen Mann. „Was? Kayleen! Warum betrügst du mich!“, fragte er mich lautstark und ich konnte es ihm nur schwer erklären, dass er es falsch verstanden hatte.
 

„Man, Ryan! Hör mir doch zu! Das ist mein Bruder Seth!“, schrie ich ihn an und dann klärte sich alles auf.
 

Meinen Bruder kannte Ryan schon, aber trotzdem stellte ich ihn meinen Eltern vor. Natürlich fragte mein Vater Ryan ziemlich über seinen Job und seine Hobbys aus. Es kam mir schon wie ein Verhör vor und da lag ich gar nicht so schlecht.
 

Auf jeden Fall mochte meine Familie ihn und wenn schon mal alle versammelt sind nütze er die Chance gleich. „Nachdem ich das Verhör ja gut überstanden habe, möchte ich dich fragen, Kayleen, ob du meine Frau werden möchtest“, fragte er und es wurde still…zu still. Ich fand als erstes meine Fassung wieder und wie erwartet sagte ich natürlich Ja.
 

Unsere Hochzeit war im kleinen Kreise und schön in Weiß gehalten. Aber damit war unser Glück noch nicht perfekt. Sieh selbst…
 

„Mami! Dylan nervt mich schon wieder!“, kreischt Cindy durch die Wohnung, eure älteste Tochter mit 7 Jahren. „Ryan, kümmerst du dich bitte um Dylan“, bittest du deinen Ehemann, denn du warst gerade mit Essen kochen beschäftigt. Dylan braucht mit seinen 4 Jahren viel Aufmerksamkeit, das hatte er wohl von dir, denn so warst du als Kleinkind auch immer.
 

„So Dylan spielt im Zimmer und was macht Hope so?“, fragt Ryan dich und du verdrehst die Augen, denn die Kleine tritt dich seit Tagen. Könnte daran liegen, dass die Geburt von Hope bald bevorsteht. „Sie tritt mich und versucht jetzt schon rauszukommen“, antworte ich sarkastisch und grinse ein wenig. Er streicht dir über deinen Bauch und meint nur lässig: „Immer noch so sarkastisch wie am ersten Tag.“



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