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Kindergeburtstag

von

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Nur wenige Minuten später laufe ich neben meinem besten Freund her, in Richtung des Clubs, in welchem du in deinen Geburtstag feiern willst.

Umso näher wir dem Club kommen, umso nervöser werde ich, was schließlich sogar meinem besten Freund nicht verborgen bleibt.

„So nervös hab ich dich schon lange nicht erlebt.“, gibt er skeptisch von sich, entlockt mir so ein leises Seufzen, ohne dass ich etwas auf seine Worte erwidere.

Kurz zögere ich, ehe ich den Club nun doch betrete, mich augenblicklich an die Bar verziehe.

Eigentlich könnte man meinen, dass ich so etwas in meinem Alter nicht mehr nötig hätte, aber dennoch habe ich gerade das Bedürfnis, mir etwas Mut anzutrinken, bevor ich dir gegenüber trete – auch wenn genau das sofort nach hinten losgeht, als du mit einem knappen „Bist ja doch da.“, neben mir auftauchst, dir zwei der Gläser schnappst, die der Barkeeper dir hinhält und genauso schnell verschwindest, wie du gerade gekommen bist.

Verdattert sehe ich dir nach, fahre mir mit einer Hand etwas über das Gesicht.
 

Nachdem ich mir nun wirklich etwas zu Trinken bestellt hatte, um mir wirklich etwas Mut anzutrinken, lasse ich meinen Blick langsam durch die Gegend schweifen, bleibe dabei unwillkürlich an dir auf der Tanzfläche hängen.

Ohne, dass ich es selbst kontrollieren kann, hefte ich meinen Blick förmlich auf dich, beobachte jede deiner Bewegungen.

Eher reflexartig lecke ich mir über die Lippen hinweg, starre dich inzwischen fast schon an und zucke doch augenblicklich zusammen, als du deinen Blick genau in dem Moment zu mir wendest, mich mit einem Grinsen ansiehst.

Sofort drehe ich mich mitsamt den Stuhl wieder in Richtung Barkeeper, blicke in das inzwischen wieder volle Glas vor mir.

//Reiß dich zusammen, Yuu. Du benimmst dich ja schlimmer wie ein liebestoller Elch in der Brunftzeit!“ //, werfe ich mir selbst in Gedanken zu, leere das Glas in einem Zug und bestelle mir im nächsten Atemzug ein Neues.

„Hälst du es für eine gute Idee, dich hier zu besaufen?“, erklingt wenig später die Stimme meines besten Freundes neben mir , welcher mich skeptisch mustert, sich neben mir an die Bar gelehnt hat.

Leicht zucke ich mit den Schultern, sehe ich nur kurz an und sehe doch wieder in mein Glas, habe ich doch keine Ahnung, was ich sonst tun soll.

„Wie wärs, wenn du deinen süßen Hintern auf die Tanzfläche schwingst und Hiroto um einen Tanz bittest?“, gibt er nun direkt von sich und sieht mich erneut an, klaut mir das Glas vor der Nase weg, was ich nur mit einem missmutigen Knurren kommentiere.

„Er tanzt doch bereits.“, gebe ich nach einigen Minuten knapp von mir, ohne dass ich erneut zur Tanzfläche blicke, fahre mir dabei mit einer Hand leicht über das Gesicht.

„Dann tanzt du eben mit mir!“, gibt Reita plötzlich von sich und zieht mich auch sofort von meinem Barhocker, woraufhin ich kurz ins Straucheln gerate.

„Mit dir?“, will ich skeptisch wissen und sehe ihn nicht weniger skeptisch an, kann ich mich doch nicht entsinnen, ihn überhaupt jemals tanzen gesehen zu haben.

Kurz grinst er mich nur an, zieht mich in Richtung Tanzfläche und beginnt sich eher etwas unbeholfen auf dieser zu bewegen, auch wenn ihm da bei weiten nicht soviel auszumachen scheint, wie manch anderem.

„Komm schon Yuu.. das heißt nicht umsonst Tanzfläche und nicht Stehfläche, also schwing endlich die Hüften.“, reißt er mich erneut aus meinen Gedanken, was mir ein Seufzen entlockt, ehe ich mich nun doch etwas zur Musik bewege, mich dieser Minuten später fast völlig hingebe.
 

Erschöpft lasse ich mich etwas später wieder auf meinem Barhocker nieder, nippe an meinem inzwischen bestellten Wasserglas und lausche eher beiläufig den Worten deiner Band, welche anlässlich deines Geburtstages jeder ein paar Worte sagen, die anschließend deine Geschenke überreichen.

Kurz stimme ich wenig später in das obligatorische Geburtstagslied mit ein, zögere kurz, ehe ich mich aber dennoch dazu entschließe, den Club bereits wieder zu verlassen, immerhin habe ich dir mit diesem Ständchen fast schon mitgratuliert, kann mich zusätzlich gerade einfach nicht dazu überwinden, es auch noch persönlich zu tun.

Langsam lenke ich meine Schritte durch die Straßen auf dem Weg zu meiner Wohnung, seufze hin und wieder leise auf.

„Du bist echt so ein elendiger Feigling, Yuu.“, spreche ich inzwischen fast schon mit mir selbst, angele meinen Schlüssel aus meiner Hosentasche und verschwinde wenig später in meiner Wohnung.

Nur flüchtig schminke ich mich ab, ziehe mich bis auf die Shorts aus und lasse mich auf mein Bett fallen. Minutenlang starre ich in die Nacht, erhebe mich doch wieder und schlurfe langsam ins Wohnzimmer, um das Geschenk aus dem Wohnzimmerschrank zu holen, welches ich dir schon vor Wochen besorgt habe.

Eine halbe Ewigkeit stehe ich nun scheinbar in meinem Wohnzimmer, blicke stumm auf das Geschenk und beiße mir dabei doch auf die Lippen, ehe ich es wieder zurücklege, mich wieder in mein Bett bewege.

Erneut hadere ich mit mir selbst, ehe ich doch zu meinem Handy greife, um dir eine Nachricht zukommen zu lassen, in dem ich dir nochmals alles Gute zum Geburtstag wünsche, mich dafür entschuldige, dass ich bereits wieder gegangen bin und dich darauf hinweise, dass bei mir noch ein Geschenk für dich wartet.

Kurz lese ich mir die SMS ein weiteres Mal durch, schicke sie schließlich doch ab und lege das Handy an die Seite, nachdem ich es auf lautlos gestellt habe, falls wenig später in einen eher traumlosen Schlaf.
 

Erst gegen Mittag öffne ich meine Augen wieder, kontrolliere fast wie automatisch mein Handy und stelle zu meiner eigenen Enttäuschung doch fest, dass sich von dir dort keine Antwort befindet.

„Was erwartest du eigentlich, Yuu? Ich würde auch nicht antworten oder kommen wollen, wenn er mich so behandelt hätte.“, seufze ich leise auf, schäle mich langsam aus dem Bett und trotte als erstes ins Bad, um ausgiebig zu duschen und ein klein wenig wacher zu werden.
 

Fertig angezogen schlurfe ich wenig später in meine Küche, bin froh darüber, dass wir heute einen Tag frei haben, so muss ich dir in der PSC wenigstens nicht gegenüber treten, wenn du schon nicht hierher kommen wirst. Leise seufzend setze ich mir etwas Kaffee auf, lehne mich währenddessen an die Küchenzeile und zucke doch leicht zusammen, als sich mein Handy mit einem – für mich nervtötenden Piepton – bemerkbar macht und mir eine SMS ankündigt.

Eher lustlos schlurfe ich wieder in Richtung Schlafzimmer, lese die SMS von Reita, welcher mich darum bittet, in die PSC zu kommen, weil er dringend mit mir reden müsse.

Etwas irritiert nehme ich das zur Kenntnis, versuche nicht darüber nachzudenken, warum er nicht einfach hierher kommt oder mich zu sich nach Hause bittet, während ich wieder in Richtung Küche laufe.

In aller Ruhe genehmige ich mir erst noch meine Tasse Kaffee, ehe ich mich fertig mache, meine Wohnung fertig angezogen nach einer halben Stunde verlasse und mit meinem Auto in Richtung PSC fahre, bin ich heute doch einfach schlichtweg zu faul zum Laufen.

Langsam schlendere ich den Gang entlang, bleibe eher reflexartig vor deinem Probenraum stehen und starre minutenlang auf die Tür, ehe ich mich nach einem Kopfschütteln doch weiter fortbewege, vor meinem eigenen Probenraum zu stehen komme.

Ohne zu wissen, was mich dort erwartet, trete ich langsam in den Probenraum, halte jedoch sofort inne, als ich ausgerechnet dich auf dem Sofa erblicke.

„Hiroto..?“, gebe ich etwas verwirrt von mir und sehe dich etwas verständnislos an, kann ich doch gerade einfach keinen Reim darauf schließen, was du mir in diesem Moment sagen willst..

„Yuu.. ich.. es tut mir leid.“, ergreifst du nun doch leise das Wort, was mich noch irritierter drein blicken lässt, mich regelrecht überfordert.

„Was.. tut dir leid?“, will ich auch sofort skeptisch wissen, lasse mich eher reflexartig auf dem Sessel nieder, welcher direkt gegenüber von dir steht.

„Ich.. gestern Abend.. ich.. wir haben ein wenig zu viel getrunken und dann.. ich wollte das doch nicht, ich.. weiß doch.. also dass du und Rei..“, murmelst du nun leise, siehst von unten heraus zu mir hoch.

„Das ich und Rei.. was?“, will ich erneut wissen, bekomme ich doch gerade eine kleine Ahnung, worauf du gerade hinaus willst, auch wenn mich das in diesem Moment mehr als nur wütend macht.. wütend auf meinen besten Freund.

„Ich.. wir.. haben... hatten Sex. Ich.. es tut mir leid.“, gibst du nun erneut von dir und beißt dir augenblicklich auf die Lippen, zuckst sofort zusammen, als ich mich abrupt erhebe.

„Zu deiner Information.. Reita und ich haben nichts miteinander. Ich bin schon seit Wochen nur an dir interessiert, ich bin schon seit Wochen nur in dich verliebt und habe dich vorhin nicht umsonst zu mir gebeten. Ich weiß, das ich dich in den letzten Wochen nicht gerade fair behandelt habe, aber dass du ausgerechnet mit meinem besten Freund in die Kiste steigst, dir von ihm das Hirn aus dem Leib vögeln lässt.. tut echt weh, Hiroto. Und er... er ist genauso ein verdammtes Arschloch.. ein Arschloch, dass von vorne rein gewusst hat, was ich für dich empfinde. Auf solche Freunde kann ich echt verzichten.“, brülle ich dich nun förmlich an und verschwinde augenblicklich wieder aus dem Probenraum, knalle die Tür wütend hinter mir zu und lasse dich alleine zurück, dein Schluchzen dabei ignorierend.
 

Bereits eine halbe Stunde später stehe ich wütend vor der Haustür meines besten Freundes, drücke fast schon penetrant auf die Klingel und dränge mich augenblicklich an ihm vorbei, als er mir öffnet.

„Na.. hats Spaß gemacht, den Mann flach zu legen, den ich liebe? Hats Spaß gemacht, mich in den Probenraum zu bestellen, damit er es mir sagen kann, während du dich nicht mal blicken lässt?“, fahre ich ihn sofort an, balle meine Hände zu Fäusten.

„Lass es mich doch erklären, Yuu..“, bittet er mich auch sofort, entlockt mir so ein verächtliches Schnauben.

„Was gibt es da noch zu erklären, Akira? Du hast mit ihm geschlafen, obwohl du wusstest, dass ich in ihn verliebt bin, obwohl du wusstest, wie schwer es mir gefallen ist, ihm meine Gefühle zu gestehen. Verstehst du das unter Freundschaft?“, will ich nun etwas leiser und fast schon verbittert wissen, senke meinen Blick kurz etwas zu Boden.

„Ich war immer für dich da, Akira. Ich habe dir meine Schulter geliehen, als du dich letztes Jahr von Kazuki getrennt hast. Ich war für dich da, als du dich kaum noch in die PSC getraut hast, aus Angst ihm zu begegnen und ich war auch derjenige, der euch wieder dazu gebracht hast, normal miteinander umzugehen und so dankst du mir all das nun? Bin ich so ein schlechter Mensch, dass du mich so hintergehen musst?“, bricht es nun förmlich aus mir heraus, während ich die Tränen auf meinen Wange nicht mehr zurück halten kann. Minutenlang sehe ich dich an, ehe ich doch wieder an dir vorbei trete, zurück in den Flur laufe, nachdem du es nicht mal für nötig gehalten hast, überhaupt etwas auf meine Worte zu erwidern.

„Sieh unsere Freundschaft als beendet an. Die Band wird bestehen bleiben, aber du und ich.. wir sind in Zukunft getrennte Leute.“, gebe ich nun so ruhig wie möglich von mir, ehe ich mich wieder zurück zu meinem Auto begegne, Kai eine kurze SMS schicke, dass ich noch ein paar Tage Urlaub länger brauche, ehe ich kurz bei mir zuhause vorbeifahre und anschließend den Weg zu meinen Eltern in meine Heimat Mie einschlage – brauche ich doch gerade einfach ein wenig Abstand von allem.. vor allem von meinen Gefühlen zu dir.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  ScarsLikeVelvet
2011-07-20T17:25:26+00:00 20.07.2011 19:25
O.O
*stunned desu*
woah...ich hätte ja mit allem gerechnet, aber damit nicht.
Kann Aoi echt verstehen, dass er total angepisst abgehauen ist.
Das war echt n Schlag ins Gesicht.
Bin gespannt, wie das jetzt weitergeht.
*fähnchen schwenk*
Von:  Arisa-Yuu
2011-07-19T15:39:12+00:00 19.07.2011 17:39
ich hab wirklich gehofft das die beiden sich auf der party näher kommen, aber das dann genau das gegenteil passiert hat mich ziemlich überrascht.
verständlich das Aoi von beiden enttäuscht ist und besonders wütend auf Reita...
ich will auf jeden fall wissen wie es weiter geht und ob Aoi und Hiroto nicht doch noch zusammen kommen
*daumen drück*

HDGDL
das netteste Waru das du kennst^^
Von:  Lydel-chan
2011-07-19T14:25:28+00:00 19.07.2011 16:25
oh nein ToT
das is ja mal echt blöde gelaufen...
*drops*
da bin ich jetzt mal gespannt, ob sich das wieder einrenkt...
schnell weiter ^o^


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