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Auf in eine neue Welt!

- Das verlorene Land -
von

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Eine nasse Landung

Hallo ihr Lieben!
 

Danke für eure Kommis!

Hier nun Kapitel 1, indem sich die Handlungen vermischen!

Viel Spaß beim Lesen!
 

Lisa-Marie91
 

PS: Der Link zum kursivgeschriebenen Text am Anfang wird noch folgen!
 


 

Kapitel 1: Eine nasse Landung
 

Ein magisches Vermächtnis, ein anderer Ort, eine andere Zeit…

Wenn Schicksale sich verbinden und Probleme eins werden, wird der Lauf der Zeit verändert.

Ob sich dadurch die Zukunft zum Besseren wenden wird, bleibt jedoch ungewiss.

Neue Bekanntschaften können helfen, Probleme gemeinsam zu lösen und Schreckliches zu verhindern.

Doch man muss offen sein, sich dieser Herausforderung zu stellen.

Es müssen nicht immer großen Taten sein, es können auch kleine Dinge sein, welche den Lauf einer einzigen Welt verändern.

Manchmal kann es nur ein Lächeln sein, welches die Zukunft grundlegend ändern kann.

Manchmal... ist es nur eine einzige Feder…
 

Der Tag war etwas kühl, obwohl es Sommer war. Viele Menschen hatten sich auf dem großen Platz eingefunden, um diesem Ereignis beizuwohnen.

Ein Sprecher trat vor und räusperte sich. Das Tuscheln der Menge verstummte allmählich und die Leute wurden ruhig.

„Wir haben uns heute hier versammelt, um den Gedenkbrunnen anlässlich des zweiten Jahresfeiertages einzuweihen. Der Brunnen wurde von den talentiertesten Handwerkern unserer Stadt gefertigt, zu Ehren des großen Feuerlords und natürlich auch des Avatars.

Wir gedenken heute des Tages, an welchem unsere Welt von der Tyrannei befreit wurde.

Der Brunnen vereint alle vier Elemente in sich und soll ein Symbol dafür sein, dass wir alle, obwohl wir von verschiedener Abstammung herrühren, tief in unserem Ursprung ein Volk sind.“

Der Brunnen war groß und rund, sein Durchmesser betrug ungefähr sechs Meter. Im hinteren Teil des Monuments waren zwei übergroße Statuen eingemeißelt.

Links war der Avatar zu sehen, er spielte eine Art Horn in der linken Hand. Eine leise Melodie ertönte über den Platz. Die Musik rührte vom Wind her, der, wenn er aus der richtigen Richtung kam, durch das Instrument strömte und es somit zum Klingen brachte.

Neben ihm stand Feuerlord Zuko, welcher einen Ring aus Feuer in der rechten Hand hielt.

Beide Statuen standen auf einem Felsblock, welcher das letzte Element, die Erde, darstellte.

Somit waren alle vier Elemente vereint, wie der Sprecher es bereits erwähnt hatte.

Ganz vorne standen alle Freunde zusammen: Aang, Katara, Sokka, Toph, Suki und Zuko.

Endlich waren die Freunde wieder vereint, und das nach zwei langen Jahren.

Aang und Zuko traten vor, um eine Rede zu halten, schließlich war der Brunnen hauptsächlich ihnen beiden gewidmet.

In diesem Moment jedoch erregte die Aufmerksamkeit der Zuschauer etwas anderes: Eine durchsichtige Blase erschien plötzlich über dem Brunnen und wurde immer größer und größer, als ob sie aus Honig bestünde zog sie sich gen Erdboden.

Sie schien gar nicht mehr aufhören wollen zu wachsen, sie dehnte sich so weit aus, dass sie schon fast den Durchmesser des Brunnens übertroffen hatte.

Alle Beteiligten starrten gebannt auf das Geschehen, das sich vor ihren Augen abspielte.

Plötzlich schien die Blase auseinanderzubrechen, sie bekam Risse und platzte auf. Mehrere Personen fielen aus ihr heraus und landeten im kalten Wasser des Brunnens.

Die Blase war verschwunden.

Der hochgewachsene Ninja fing sich zuerst wieder:

„Du kleiner, blöder Windbeutel! Schon wieder eine nasse Landung! Gibt es eigentlich irgendwas, was du beherrschst?“, schrie er das kleine weiße Wesen an, welches gerade vergnügt im Wasser plantschte.

„Bist du etwa wasserscheu, Kuro-ponchen?“, fragte der blonde Mann amüsiert und schüttelte sich das Wasser aus der langen Kapuze.

Kurogane kochte vor Wut, das Wasser an seinen Händen verdampfte zischend.

„HÖR AUF MICH SO ZU NENNEN!“, schrie er wütend und beäugte den Magier böse.

„Ach Kuro-sama, reg dich doch nicht gleich wieder so auf! Das war doch nur ein Scherz!“

„Ein Scherz!“, quietschte das Mokona vergnügt und sprang wild im Wasser hin und her.

„Jetzt fang du nicht auch noch an! Bin ich denn nur von Idioten umgeben?“, fragte sich der Ninja und schüttelte verständnislos den Kopf.

Der braunhaarige Junge neben ihm hielt ein zierliches Mädchen in seinen Armen.

„Prinzessin! Ist alles in Ordnung bei Euch?“, fragte er besorgt und schien die neue Welt, in der sie sich befanden, noch gar nicht wirklich wahrgenommen zu haben.

Sakura richtete sich in seinen Armen ein bisschen auf.

„Ja, Shaolan, es ist alles in Ordnung bei mir… Bei dir auch?“

„Aber sicher doch, Prinzessin! Wir sind in einer neuen Welt gelandet“, sagte der junge Mann und blickte auf.

Plötzlich war alles still. Als sich die vier Neuankömmlinge umsahen, wurde ihnen bewusst, dass sie von lauter fremden Menschen umzingelt waren, welche sie misstrauisch beobachteten.

Toph, Katara und Sokka starrten in Kampfhaltung und mit grimmigen Mienen in den Gesichtern auf die nassen Gestalten, die sich plötzlich wie auf dem Präsentierteller fühlten.

„Keine Bewegung!“, rief Sokka und Kurogane richtete sich absichtlich auf.

„Oder was, Kleiner?“, fragte er und Sokka warf seinen Bumerang, welchen er vor zwei Jahren glücklicherweise am Rande eines Waldes wiedergefunden hatte, nachdem er im Finalkampf verloren gegangen war.

Kurogane hatte so schnell sein Schwert gezogen, dass Sokka die Kinnlade herunterfiel.

Schwungvoll schlug er zu und warf das Geschoss aus seiner Flugbahn.

„Mein Bumerang!“, rief Sokka verzweifelt und setzte seiner Lieblingswaffe nach.

„Anfänger“, brummte Kurogane missmutig, was ihm nur noch feindseligere Blicke bescherte.

„Immer mit der Ruhe!“, sagte Aang und trat gemeinsam mit Zuko vor.

Die beiden strahlten Zuversicht, aber auch Entschlossenheit aus, was Fye nun auch dazu veranlasste, diese zwei Personen näher zu betrachten.

Aangs blauer Pfeil war auch nicht gerade unauffällig.

„Hallo, ich bin der Avatar. Und wer seid ihr? Ich habe euch hier noch nie gesehen!“, sagte der Glatzköpfige und Kurogane verengte die Augen.

„Ava- was für ein Ding?“

Wieder sahen alle den Ninja an, der seine Worte sofort bereute.

Der Magier spürte den Unmut des Volkes und Fye trat schwungvoll zwei Schritte vor, was jedoch durch das Wasser nicht so beeindruckend aussah, wie er beabsichtigt hatte.

Es klang wie ein Schwappen, als er sich gestikulierend verneigte.

„Es ist uns eine Ehre, Euch kennenzulernen! Der Braunhaarige hier ist Shaolan, das liebreizende Mädchen hier in seinen Armen ist Sakura und der da hinten…“, er warf einen kurzen Blick zurück, „der ist nur Kuro-pipi, ein ganz großer Hund der bellen, aber nicht beißen kann!“

„WIE BITTE? SAG DAS NOCHMAL, DASS ICH NICHT BEIßE UND DU KRIEGST MEINE REIßZÄHNE ZU SPÜREN!“

Fye ignorierte diesen wahrhaft bissigen Kommentar und legte sich die rechte Hand auf die Brust.

„Und ich bin Fye de Flourite, aber Ihr könnt mich auch einfach nur Fye nennen!“

„Fye ist nicht nett!“, kam eine schrille Stimme von hinten.

„Fye hat Mokona vergessen!“ Das kleine Wesen kam vorgehüpft und ließ sich auf der Schulter des Magiers nieder.

„Ich bin Mokona! Mokona Modoki!“, quiekte es vergnügt und rang dem Avatar ein Lächeln ab.

„Du bist ja süß! Was bist du denn für ein Wesen?“, fragte er und streichelte das weiße Tierchen über den Kopf.

„Mokona ist Mokona!“

„Wie aufschlussreich!“, kicherte Aang.

„Ihr seid ja ganz nass! Kommt erstmal aus dem Wasser raus! Katara, wärst du so nett und hilfst ihnen dabei?“, fragte Aang und Katara sah ihn mit einer Mischung aus Misstrauen und Unmut an, bevor sie nickte und das Wasser des Brunnens bändigte, sodass die vier Gefährten auf einmal trockene Füße bekamen, da sich in der Brunnenmitte eine trockene Straße gebildet hatte, wodurch alle den Brunnen verlassen konnten, ohne bis zu den Knien im Wasser zu stehen.

Aang breitete die Hände zuerst aus und legte sie danach aneinander. Er blies durch den geformten Trichter und trocknete alle vier durch Luftbändigen.

„Wow! Welch seltsame Kraft!“, staunte Fye.

Hinter ihnen ließ Katara das Wasser wieder los, wodurch sich der Brunnen wieder damit füllte.

„Feuerlord Zuko!“ Ein schriller Ruf kam von irgendwo in der Menge, die sich auseinanderschob, um den Boten durchzulassen, der sich hastig vor dem Feuerlord niederwarf.

„Erhebe dich“, sagte Zuko mit einer Handbewegung.

„Herr! Prinzessin Azula, sie ist aus dem Gefängnis geflohen! Und sie hat Euren Vater mitgenommen!“, sagte der Bote mit bebender Stimme und im Volk fingen die ersten an, panisch zu schreien.

„Ganz ruhig!“, erhob Aang seine Stimme, er klang nun ernst.

„Ich werde mich persönlich um die Sache kümmern! Geht bitte alle zurück in eure Häuser und bleibt dort! Die Veranstaltung ist hiermit beendet!“

Stimmengewirr wurde laut, als die Menschen dem Befehl des Avatar nachkamen und nach und nach in ihre Wohngelegenheiten verschwanden.

Aang wandte sich an die Neuankömmlinge.

„Bitte wartet im Teeladen von Iroh auf mich. Ich bin mir sicher, meine Freunde werden euch hinführen. Ich muss weg, wie ihr sicherlich festgestellt habt, gibt es hier gerade ein Problem. Sogar ein sehr ernstzunehmendes. Falls es spät werden sollte, wird Iroh euch sicherlich ein Zimmer zur Verfügung stellen“, sagte Aang und pfiff in eine Pfeife.

„Folgt uns!“, sagte Suki und die vier hielten es für besser, nicht weiter nachzufragen.

Sie liefen durch eine nun beinahe menschenleere Stadt.

Häuser waren an Häusern gereiht und der Himmel war blau und verführerisch. Und doch entging den Federsuchenden die große Mauer nicht, die sie in weiter Ferne sehen konnten.

Sakura war die Erste, die das Wort ergriff:

„Sagt, ist die ganze Stadt von diesen hohen Mauern umgeben?“

Katara drehte sich leicht zu ihr um, ihre Miene war immer noch misstrauisch, doch als sie Sakura in die Augen blickte, schaute sie etwas neutraler drein.

„Ja. Diese Mauer existiert schon seit mehreren Jahrhunderten. Sie hat die Menschen des Erdkönigreichs schon immer vor Feinden beschützt. Es gibt hier mehrere dieser hohen Mauern.“

„Des Erdkönigreichs sagst du? Gibt es etwa noch andere Königreiche?“, hakte Shaolan nach, es war mitunter das Erste, das er in der neuen Welt sprach.

„Die vier Nationen“, antwortete Sokka knapp. Er schielte aus dem Augenwinkel immer zu Kurogane hinüber, seinen Bumerang fest in den Händen haltend.

„Es gibt das Erdkönigreich, die Feuernation, die Wasserstämme und die Luftnomaden“, erklärte Katara weiter, während sie die Treppen hochliefen.

„Und was war das, was du vorhin mit dem Wasser gemacht hast? War das Magie?“, fragte Fye interessiert.

„Bändigen“, antwortete Toph gewohnt kurz.

„Hier in unserer Welt kann man die vier Elemente bändigen“, erklärte sie weiter, Fye sog überrascht die Luft ein.

„Das ist ja Wahnsinn! Kann das hier jeder?“, fragte er weiter und Suki schüttelte daraufhin den Kopf.

„Nein, nur ein paar. Man sagt, Bändiger seien entschlossen und die Elemente haben eine Verbindung mit ihrem Geist.“

„Können die Bändiger denn alle vier Elemente bändigen?“, fragte Shaolan.

„Nein. Jeder Bändiger bändigt eines der Elemente. Der einzige, der alle vier Elemente zugleich bändigen kann, ist der Avatar“, erklärte Katara.

„Und was sind die vier Elemente genau?“, wollte Sakura wissen.

„Wasser, Erde, Feuer, Luft“, antwortete Sokka gelangweilt.

Kurogane wandte sich an Suki.

„Kann der da auch bändigen?“, fragte er grimmig und nickte Sokka zu, welcher gerade mit seinem Bumerang einige Fliegen vertrieb.

Suki schüttelte seufzend den Kopf und eine Fliege flog Sokka direkt ins Auge, was ihm einen kleinen Schmerzensschrei entlockte, den jedoch niemand wirklich wahrzunehmen schien.

„Vollidiot“, murmelte der Ninja, während er sein Katana schulterte und weiterlief.

„Hier sind wir“, sagte Suki und blieb vor einem niedrigen Haus stehen.

„Hier ist Irohs Teeladen“, sagte sie und ging hinein.

Ein etwas beleibterer Mann kam freudestrahlend auf sie zu. Iroh hatte sich wahrlich nicht verändert in den zwei Jahren.

„Ja da seid ihr ja wieder!“, sagte er erfreut und sein Blick wanderte auf den Neuzuwachs.

„Oh! Und ihr seid??“, hakte er mit großen Augen nach und ließ die Teetasse in seiner linken Hand etwas sinken.

Fye strahlte wieder sein bezauberndstes Lächeln.

„Oh, das hier sind Shaolan, Sakura, Kuro-sama, Mokona und ich bin Fye!“, sagte er und strich sich seine blonden Haare hinter die Ohren.

„Sehr seltsame Namen“, meinte Iroh und musterte sie kurz misstrauisch, doch dann strahlte er.

„Aber wenn ihr in Begleitung dieser einmaligen Gruppe da hinter euch seid, dann seid ihr bei mir herzlich willkommen!“, sagte er und fing an loszulachen.

„Können Sie ein Zimmer bekommen? Aang bittet dich darum. Es ist schließlich schon spät“, meinte Suki und goss sich einen Tee ein.

„Aber natürlich! Ich habe oben noch zwei Zimmer frei! Die könnt ihr gerne haben! Aber wollt ihr nicht vorher noch einen Tee trinken?“, fragte er, als es plötzlich schepperte und Shaolan panisch aufschrie.

Sakura war zu Boden gesunken, doch er hatte sie gerade noch so aufgefangen.

Das Scheppern und Klirren rührte von einigen Tassen her, welche durch den Sturz des Mädchens Bekanntschaft mit dem Boden gemacht hatten.

„Prinzessin!“, rief er geschockt und hielt das bewusstlose Mädchen in seinen Armen.

„Ganz ruhig, Shaolan. Sie ist nur ohnmächtig“, sagte Fye beruhigend und wandte sich wieder an ihre Gastgeber, welche misstrauisch, aber auch besorgt schauten.

„Ihr müsst wissen, dass wir eine anstrengende Reise durch die unterschiedlichsten Welten unternehmen. Das setzt unserer Sakura leider des Öfteren zu“, erklärte er und Shaolan hob die Prinzessin des Clow Landes in seine Arme.

„Dann zeige ich euch wohl nun besser eure Zimmer und bringe euch den Tee rauf“, meinte Iroh und stellte seinen eigenen Becher weg.

„Das wäre sehr freundlich!“, sagte Fye und Mokona strahlte.

„Freundlich!“, wiederholte es quiekend und sprang Iroh auf die Schulter.

„Huch! Was bist du denn für ein Wesen?“, fragte der ältere Mann kichernd und Mokona lächelte.

„Mokona ist Mokona!“

„Ach so! Na dann! Ich zeige euch die Zimmer, folgt mir!“

„Du bist mir sympathisch!“, sagte Mokona und machte es sich auf Irohs Schulter bequem, der nur über diese Aussage kichern konnte.
 

Shaolan bettete die Prinzessin auf ein großes, breites Doppelbett, was wohl mitunter auch für ihn bestimmt war.

Es war still in dem Zimmer, nebenan hörte er nur die undeutlichen Stimmen von Fye, Kurogane und Mokona.

Das kleine Wesen hatte beschlossen, heute bei dem Magier und dem Ninja zu übernachten, damit sich Sakura auch wirklich ausruhen konnte.

Shaolan strich ihr liebevoll eine Strähne aus dem Gesicht.

Sie sah so friedlich aus, doch er wusste, warum sie bewusstlos geworden war. Es war noch nicht lange her, dass sie ihre Feder wiederbekommen hatte und sie hatte sich seitdem nicht genügend ausgeruht.

Als es leise klopfte, sah Shaolan auf und legte Sakuras Hand neben ihr ab.

Iroh sah hinein, er hatte ein Tablett in der Hand, auf dem eine dampfende Kanne mit Tee und zwei Becher standen.

„Vielen Dank. Sie sind so gut zu uns“, sagte Shaolan und nahm dem älteren Mann das Tablett ab.

„Ist sie aufgewacht?“, fragte Iroh besorgt und trat an Sakuras Bett heran.

„Nein, noch nicht“, bedauerte Shaolan und Iroh legte ihr eine Hand auf die Stirn.

„Sie hat kein Fieber. Immerhin. Wenn ich irgendetwas für dich tun kann, lass es mich wissen, ja? Mein Zimmer liegt im Erdgeschoss rechts von der Treppe“, sagte Iroh und hatte sich wieder dem jungen Mann zugewandt, welcher nickte.

„Vielen Dank“, antwortete Shaolan und lächelte ein bisschen.

„Wenn sie aufwacht, gib ihr ein wenig Tee. Das wird ihr guttun. Ich hoffe, er schmeckt euch“, sagte Iroh und wünschte noch eine gute Nacht.

„Bestimmt. Ihnen ebenfalls eine gute Nacht!“, verabschiedete sich Shaolan und schloss die Tür hinter sich.

Er sah sich in dem Zimmer um.

Es war nicht besonders groß, aber auch nicht zu klein.

Ein Schreibtisch stand vor dem Fenster, wo er achtlos seine Kleidung hingeworfen hatte.

Neben dem Bett ging es zu einem Balkon hinaus, der einen freien Blick auf den Sonnuntergang ermöglichte.

Shaolan sah wieder zu Sakura, die von der untergehenden Sonne in ein orangefarbenes Licht getaucht wurde.

Regelmäßig hob und senkte sich ihr Brustkorb und ihre Haut glitzerte unter der Sonneneinstrahlung wie Diamanten.

Shaolan spürte, wie sein Herz bei diesem Anblick schneller schlug.

Plötzlich verdunkelte sich die Sicht und ein leises Klopfen riss ihn aus seiner Trance.

Fye stand an der Balkontür und winkte fröhlich.

Shaolan ging zu der Tür, öffnete sie und trat hinaus.

Er stellte fest, dass der Balkon riesig war und beide Zimmer miteinander verband.

„Wie geht es Sakura?“, fragte Fye, neben ihm trat Kurogane aus dem Zimmer, um sich zu ihnen zu gesellen.

„Ich glaube, sie schläft jetzt“, meinte Shaolan und sah zu dem Ninja hinüber.

„Geht es euch gut? Vor allem du hast so wenig gesprochen seit wir hier angekommen sind, Kurogane“, sagte Shaolan und der hochgewachsene Mann blickte zu ihm auf.

„Diese Welt…“, murmelte er.

„Sie erinnert mich stark an die meine“, sagte er und stützte die Arme auf der steinernen Brüstung ab.

Shaolan betrachtete ihn. Seine Gesichtszüge waren wie immer hart, doch er könnte schwören, in ihnen so etwas wie eine leichte Sehnsucht zu entdecken.

„Das dachte ich mir schon. Es ist die Bauart der Häuser, welche dich so stark an deine Welt erinnern, oder?“, fragte Shaolan, der sich noch gut an Kuroganes Welt erinnern konnte, die er in dem Buch der Erinnerungen gesehen hatte. Er war unfreiwillig Zeuge von Kuroganes schrecklicher Vergangenheit geworden.

„Kurogane ist traurig!“, sagte Mokona und hüpfte auf die Brüstung neben den Ninja.

„Red keinen Unsinn!“, keifte der Angesprochene und schloss kurz die Augen, um sich zu sammeln.

„Aber Mokona spürt, dass Kurogane ganz arg traurig wird!“, sagte das kleine Wesen und Fye hob ihm die Hand hin.

„Lass ihn in Ruhe schmollen, Mokona. Lass uns noch einen Tee trinken gehen! Shaolan? Hast du deinen Tee schon probiert? Er schmeckt wirklich überaus köstlich!“, meinte Fye, um das Thema zu wechseln.

„Nein, noch nicht“, gestand Shaolan und der Blonde hob einen Zeigefinger.

„Dann solltest du das jetzt tun und danach schlafen gehen! Du siehst sehr müde aus, Shaolan-kun!“, sagte der Magier und der Junge nickte.

„Mach ich. Euch eine gute Nacht!“, meinte er und ging wieder in sein Zimmer hinein.

„Gute Nacht!!!“, rief Mokona fröhlich, auch Fye wünschte ihm angenehme Träume.

„Nacht“, brummte Kurogane und riss seinen Blick vom Sonnenuntergang los.

„Geht unser Streit jetzt weiter, wer in dem Bett schläft?“, fragte Fye amüsiert und Kurogane erwiderte etwas, was Shaolan jedoch nicht hören konnte, da er die Tür schloss.

Er machte die Fenster etwas auf, um für erfrischende Luft zu sorgen und goss sich einen dampfenden Tee ein, bevor er sich wieder neben Sakura setzte und sie betrachtete.

Er erinnerte sich an ihre gemeinsame Kindheit.

Szenen kamen ihm in den Sinn, wo er ihren Freiheitsdrang bewundert hatte. Sie hatte damals die kleinen, zierlichen Arme ausgebreitet und war lachend auf ihn zugelaufen.

Sie war immer fröhlich und aufgeweckt gewesen. Und stets gutmütig.

Das waren Dinge, durch die er sie lieben gelernt hatte.

Shaolan wusste, dass er diese Gefühle für sie nicht an die Oberfläche seines Bewusstseins lassen durfte, weil er sonst ihre Freundschaft riskierte, aber es wurde mit der Zeit immer schwerer, dagegen anzukämpfen und das merkte er.

Als er aus seinen Erinnerungen schreckte, merkte er, dass der Tee nun soweit abgekühlt war, um ihn trinken zu können, ohne sich zu verbrennen.

Er nahm einen Schluck und musste feststellen, dass Fye recht hatte: Das Getränk war ausgezeichnet.

Hastig trank er seine Tasse aus und stellte sie auf das Tablett zurück.

Er zog seine Jacke aus und überprüfte, ob Sakura auch wirklich bis oben hin zugedeckt war.

Dann setzte er sich auf seine Seite des Bettes und zögerte.

Sollte er sich wirklich mit ihr zusammen in ein Bett legen?

Sie war schließlich die Prinzessin von Clow Land und er war nur ein einfacher Bewohner dieses Landes!

Was würde wohl Toya dazu sagen, wenn er erfahren würde, dass sie sich gemeinsam ein Bett geteilt hatten?

„Er würde es nie erfahren...", dachte Shaolan. Und doch war ihm unwohl dabei.

Er legte sich neben sie und betrachtete sie weiterhin, während er über sein Problem nachgrübelte. Er hatte erneut Sakuras Hand ergriffen, um zu kontrollieren, ob sie noch bewusstlos war oder nicht.

Dem jungen Mann fiel es immer schwerer, die Prinzessin zu beobachten, da es inzwischen dunkel geworden war und er nur noch ihre Schemen erkennen und ihren ruhigen Atem hören konnte.

Gerade, als er beschlossen hatte, seine Matratze auf den Boden zu legen und dort zu schlafen, überfiel ihn eine tiefe Müdigkeit. Er sank in seine Kissen zurück und schlief beinahe sofort ein.

Die Hand der Prinzessin hatte er immer noch in seiner eigenen.
 

Fye trat erneut auf den Balkon und kam nicht umhin, einen Blick auf das Bett zu werfen, auf dem Sakura und Shaolan schliefen.

„Sieh sie dir an, Mokona. Sind sie nicht süß?“, fragte er lächelnd und Mokona seufzte zufrieden.

„Oh ja. Sie sind mehr als süß! Sie sind verliebt!“, sagte das Mokona und sprang Fye in die Hände.

„Sie sind sogar händchenhaltend eingeschlafen. Sieh dir das nur an, Kuro-pon!“, sagte der Magier und Kurogane brummte.

„Mmh, seh ich“

„Tsss. Heute wieder so kurz angebunden!“, meinte der Blauäugige und trat neben ihn an die Brüstung.

„Ich frage mich, wann sie sich ihre Gefühle endlich eingestehen und ihnen nachgeben!“, meinte der Magier und Kuroganes Aufmerksamkeit galt nun dem Himmel.

„Was in Gottes Namen ist das?“, fragte er und deutete auf einen riesigen Schatten, der immer näher kam.

Fye kniff die Augen zusammen.

„Ich weiß es nicht“, gab er zu, doch der große, schwarze Fleck kam immer näher und näher, jetzt war auch schon langsam das Gebrüll zu hören.

„Das… ist etwas Lebendiges!“, meinte Fye, seine Stimme klang tonlos.

„Mokona hat Angst!“, wisperte das kleine Wesen und Fye drückte es schützend an sich.

„Das musst du nicht, Mokona! Ich bin doch da! Es ist alles gut!“

Das Wesen entpuppte sich als riesiger Bison, der auf einem Platz unter dem Balkon landete und von einer jungen Frau in Empfang genommen wurde.

Katara.

„Hast du sie finden können?“, fragte sie besorgt, als Aang von dem großen Tier stieg.

Seine Miene sprach eigentlich schon Bände.

„Nein. Ich habe sie nicht finden können“, sagte er betrübt und Katara umarmte ihn fest, bevor sie sich leidenschaftlich küssten.

„Aha, aha. Noch ein verliebtes Pärchen. So stehen die beiden also zueinander. Ich hatte mich schon gewundert, weil sie sich sehr komisch verhalten haben auf dieser Feier vorhin“, sagte Fye leise zu Kurogane.

„Gehen wir schlafen“, murmelte der Ninja und ging in Richtung Zimmer.

„Und du willst wirklich auf dem Boden schlafen, nur, weil du dich weigerst, neben mir zu liegen?“, fragte der Magier kopfschüttelnd und ging neben ihm her, doch bevor er auch nur in den Raum gehen konnte, wurde ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen.

„Hey! Was soll das denn?“, fragte Fye ein wenig scherzhaft. Er sollte doch wohl hoffentlich nicht im Freien übernachten?

Du wartest da draußen, bis ich mich fertig umgezogen habe!“, meinte der Streitsüchtige und zog die Vorhänge zu.

„Na schön!“, antwortete Fye kompromissbereit und sah zu den Sternen empor.

„Sie sind wunderschön.“

„Ja“, sagte Mokona und sah dem Magier in die Augen, der ihn nun anlächelte.

„Aber Mokona, ich habe eine wichtige Frage an dich!

Gibt es in diesem Land eine Feder?“, fragte er und das kleine Wesen in seinen Handtellern konzentrierte sich angestrengt, bevor es wieder aufmerksam in die blauen Augen des Magiers schaute, welche ihn beinahe zu durchbohren schienen.

„Mokona spürt eine gewaltige Macht. Eine Macht, welche Unheil über diese Welt bringen wird!“

„Also ist eine Feder hier?“, hakte Fye nach.

„Ja… Hier gibt es eine Feder von Sakura!“, hauchte das Mokona ernst und nickte.

"Ich spüre sie ganz deutlich…"



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  -YuSa-
2011-09-21T16:07:02+00:00 21.09.2011 18:07
Echt eine tolle Fanfiction....MAL WIEDER*_________*
Weißt du was mir besonders gefällt...Nein, nicht Sakura und Shaolan!
Ich bin von Kurugane und Fye begeistert >.< Und wenn ich gerade daran denke, wie du sie so toll rüber bringst, also beim vorlesen...dann habe ich ein fettes Grinsen im Gesicht ;D
Du musst wissen, dass mir Shônen Ai gefällt und ich die zwei als Paar so KAAAAWAAAAI finde >/////<
Ich kenne zwar den Anime Avatar, aber habe ihn nie komplett gesehen^^;
Werde mich mal an diese Serie wagen :D
Ich hoffe, dass es, insofern es bei dir geht, schnell weiter geht^^
Du kannst einen wirklich voll süchtig nach deinen Geschichten machen, weißt du das eigentlich, Chefin Sakura? Wenn nicht, dann weißt du es jetzt von mir!!!!!



Liebe Grüße
Tina ( ~^.^)~





Von:  Ikuto_Kuro_Neko
2011-09-16T17:14:15+00:00 16.09.2011 19:14
ich muss sagen eine interessante ff ist das geworden,
ich bin mal gespannt wie es weitergeht und freue mich schon auf die nechsten kapitel
Von: Maryhase
2011-08-15T15:42:11+00:00 15.08.2011 17:42
Eigentlich wollte ich ja warten, bis sie freigeschaltet ist oder besser gesagt, bis du sie uns zu lesen gibst, aber egal...
EL-CK hat Recht.
Ja, mit allem!!
Die Animes passen gut zusammen, ich weiß gar nicht, warum du solche Angst davor hattest...

Naja, egal, was solls ^^
Die Fanfic ist bis jetzt super und ich hoffe du machst so weiter!!!
Aber vernachlässige deine SM-FF nicht, sonst gibts Ärger!!!

Liebe Grüße,
Caro =3
Von:  EL-CK
2011-08-13T13:21:57+00:00 13.08.2011 15:21
Nja ich hatte bereits befürchtet dass die gefährlich macht grundsätzlich Sakuras Feder sein könnte... aber es ist dennoch ein komisches Gefühl..
ich finds gut wie die Animes so gut zusammen passen...
mach bitte schnell weiter... ^^


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