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Lugia Maleva

Unerwartete Bosheit
von

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Hier wurden extreme Änderungen vorgenommen, von daher bitte ich euch die Story erneut zu lesen ^^'
 

Der frische Geruch von gemähtem Rasen stieg der jungen Lugia in die Nase und die ersten Sonnenstrahlen kitzelten sie wach. Die erste Nacht im neuen Haus hatte sie also mühelos überstanden. Sie räkelte sich in ihrem Bett und kniff die Augen noch ein letztes Mal fest zusammen.

Ihre langen, braunen muskulösen aber schmalen Beine lagen frei auf der Bettdecke, der Rest ihres fast schon zu dünnen Körpers darunter. Ein verträumtes Lächeln glitt durch ihr Gesicht, welches von der wilden schwarzen Haarmähne verdeckt wurde.

Heute würde sie zum ersten Mal in die neue Schule gehen. Bevor sie sich fertig gestreckt hatte polterte es an der Tür und ein riesiges schwarzes Tier machte einen Satz auf ihr Bett.

„Bäh, erschreck mich doch nicht so, Chico!!“, murmelte die Schwarzhaarige und stieß den Hund weg, bevor er ihr das Gesicht ab schlabbern konnte.

Es war jedes Mal das Gleiche mit diesem Vieh und doch liebte sie ihren treuen Gefährten mehr als alles andere.

„Miss Lugia, kommen Sie runter, das Frühstück ist fertig!!“, plärrte die spitze Stimme der alten Schachtel, die sich um den Haushalt bei den Maleva’ s kümmerte. Dieses widerspenstige Biest gehörte eingesperrt, davon war Lugia felsenfest überzeugt.

Außerdem wurden ihre Haare immer grauer und vermutlich hatte sie Angst die Haare noch mehr auszubleichen wenn sie diese waschen würde. Zumindest sahen sie danach aus und einen besonders angenehmen Duft hatten sie auch nicht.

Das junge Mädchen stand mühselig auf und schlüpfte in ihre Hausschuhe. Mit einem gequälten Seufzen schaffte sie sich aus dem Bett und schleppte sich zum Fenster. Von hier aus hatte sie die beste Aussicht. Sie konnte über das ganze Dorf blicken und auch zu ihm…

Wahrscheinlich würde er sie auch für verrückt halten, genau wie alle anderen. Ohne weiter darüber nachzudenken griff sie nach dem Aschenbecher, der draußen auf der Fensterbank stand und stellte ihn auf ihren Nachttisch.

Nach unten würde sie jetzt sicherlich noch nicht gehen. Erst wenn die alte Kuh in den Keller verschwinden würde um dort aufzuräumen oder nach draußen ging um die Pferdeställe zu säubern.

Aus der Schublade unter dem Nachtisch entnahm sie ihre Zigaretten und Streichhölzer und zündete sich eine an. „Lugia!!“, quoll die hässliche Stimme erneut an ihr Ohr: „komm endlich runter, dein Rührei wird kalt!!“ Die Schwarzhaarige konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und verschluckte sich an dem Zigarettenqualm, den sie gerade eingeatmet hatte. Lugia hustete heftig und Chico bellte seinen Senf dazu. „Chico halt die Klappe!“, verstand man brüchig unter dem Husten.

Der Hund war still, setzte sich auf seinen Hintern, wedelte mit dem Schwanz und schaute Lugia viel erwartend an, die sich die linke Hand auf die Brust stemmte. „Jaja, du bekommst deine Streicheleinheiten noch. Ich muss erst Mal wach werden.“ Mit der Zigarette im Mundwinkel zog sie sich ihren Morgenmantel über das Satinnachthemd in welchem schon mehr als fünf Brandlöcher von den Zigaretten weilten. Sie steckte sich provisorisch die Haare zusammen und lies sich auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch fallen.
 

Während sie den eingeatmeten Rauch wieder ausspie, ächte sie die Kippe ab und kraulte Chico hinterm Ohr, der sich mittlerweile auf ihren Füßen breit gemacht hatte.

„Dann iss doch alleine du faules Stück…“ hörte sie die alte Hexe, während diese die Kellertür hinter sich zuschlug. Perfekt, dachte sich Lugia, endlich kann ich in Ruhe essen… dieses Biest hat sich aus dem Staub gemacht. Doch von wegen in Ruhe essen.

Lugia wagte einen Blick auf die Uhr. In dreißig Minuten würde die Schulglocke den Unterricht eröffnen und sie würde zu ihrem ersten Tag zu spät kommen? Übereilt drückte sie ihre Zigarette im Aschenbecher aus und stellte ihn zurück auf die Fensterbank, kraulte Chico schnell noch einmal über den Kopf und verflüchtigte sich im Bad.
 

Als die Schulglocke erklang, stand Lugia Maleva auf dem Schulgelände. Ihr Bruder hatte sie mit seinem Peugeot in die Schule gebracht. Hechelnd rannte sie über den großen Platz und hoffte inständig noch rechtzeitig aufzutauchen. Die Tür des ihr zugeteilten Raumes schloss sich gerade erst als sie dort ankam und bevor die Klinke nach oben ging, drückte sie diese wieder nach unten. Sie betrat die Klasse, in die sie bestellt wurde und schnaufte erleichtert auf. Ein Lächeln wich über Lugia‘ s Gesicht. Geschafft.

„Ach die Neue, guten Morgen“, die Lehrerin wand sich von Lugia ab zur Klasse: „Ich möchte euch eine neue Schülerin vorstellen, dass ist Lugia Maleva. Sie zog von Italien hierher. Den Rest werdet ihr im Laufe der Tage selbst herausfinden müssen.“

Lugia hob die Hand und hechelte den fremden Gesichtern ein „guten Morgen“ entgegen. Die Klasse erwiderte es und es schien vielleicht wirklich noch ein guter Morgen zu werden. „Neben Nick ist noch ein Platz frei, dort kannst du dich vorerst hinsetzen.“ Während Lugia sich zu dem Fensterplatz durchrang begann die Lehrerin mit ihrem Unterricht. Deutsch, das war nicht gerade ihr Lieblingsfach aber sie konnte vermutlich noch etwas mithalten.

Die Schwarzhaarige stellte ihre schwere Tasche neben dem Tisch ab, bevor sie ihre Jacke auszog und sich auf ihren zugewiesenen Platz setzte.

Nick schaute sie eine Weile forschend an, bevor er mit seinem Banknachbar zu flüstern begann. An Neuen schienen die Schüler hier kein Interesse zu hegen.

Lugia selbst bekam das überhaupt nicht mit. Für sie war alles noch zu neu. Es gab noch eine Menge für sie zu erforschen, alleine die Flachheit in diesem Land war irgendwo eine Art Befreiung von zu Hause. Die Stunde verflog rasch und die Lehrerein rief Lugia nach dem Pausengong zu sich nach vorne. Während die anderen Schüler an ihnen vorbei gingen um die Pause zu genießen, schwiegen sich die Beiden an.

„Lugia, die Bücher bringst du nächste Woche mit nicht wahr? Ich möchte, dass du dich auf den Unterricht vorbereitest um mit uns auf einem Niveau zu arbeiten, unsere Sprache beherrschst du ja hoffentlich perfekt...“, sprach die Lehrerin als alle anderen draußen waren und drückte Lugia eine Liste in die Hand.

„Hier sind die Themen die wir besprechen werden.“ Lugia nickte zufrieden und legte die Liste mit den Themen auf ihren Platz, bevor sie auch in die Pause ging.

Auf dem Schulhof herrschte kein erwähnenswertes Getümmel. Wie bei ihnen zu Hause auch standen dort Tische und Bänke an denen man sich mit Klassenkameraden unterhalten konnte. Nur die Bäume sahen nicht aus wie die in Lago. Es wogen keine Palmen im leichten erfrischenden Wind, sondern einfache Laubbäume. Die Luft war auch nicht unbedingt so angenehm wie vor ein paar Tagen noch. Ein Seufzer entrann den zarten Lippen Lugia‘ s und sie griff in ihre Jackentasche. Eine Zigarette und das Feuerzeug waren parat und gleich wurde der Glimmstängel angezündet. Sie setzte sich auf eine leere Bank und beobachtete die anderen Schüler.

Während sie den Rauch in die Luft pustete spürte sie die Gegenwart eines näherkommenden Fremden. Im Augenwinkel beobachtete sie ihn ermittelnd und blickte erst zu ihm auf als er im Begriff war sich neben sie zu setzen. „Hier darf nicht geraucht werden, dafür musst du vom Schulgelände.“, entgegnete ihr der Junge forsch „Hausordnung nicht gelesen?“ Lugia neigte den Kopf und blinzelte in die Sonne: „Nein, noch nicht.“

Der Junge hatte sich mittlerweile neben ihr niedergelassen und legte seinen Arm auf der Rückenlehne ab während er über den Schulhof blickte als wäre es sein Reich. „Hast du dich schon eingelebt?“, erkundigte sich der Brünette. In Lugia‘ s Kopf überschlugen sich die Gedanken. Dieser Kerl hatte wirklich absolut keinen Anstand. Sie reagierte nicht auf seine Frage und zog gelassen an ihrer Zigarette.

Hoffentlich waren nicht alle Engländer so trocken wie dieser, sonst könnte sie sich unmöglich mit welchen von denen unterhalten, geschweige denn anfreunden. „Lugia heißt du, nicht wahr?“ Die Italienerin verlor langsam aber sicher die Fassung. Ihre Mutter hatte ihr geraten stets ihr Temperament zu zügeln doch langsam riss der Geduldsfaden.

„Hast du schon mal was von Höflichkeit gehört?“ Mit einem Lächeln gab sie ihrer Frage den anscheinend nötigen Nachdruck und ausreichend Temperament um ihn aus seiner Rolle zu schießen.

„Was? Natürlich, aber ich dachte…“ Sie hörte ihm schon nicht mehr zu. Wie konnte man nur so dreist sein und eine Vollblutitalienerin derart voll zu texten ehe man sich richtig vorgestellt hatte? Ihre halb gerauchte Zigarette warf sie vor seine Füße, während sie aufstand und ging.

Der weiße Junge stand getroffen auf und wurde schon von seinen herzhaft lachenden Kameraden in Empfang genommen. Sie würden ihm keine ruhige Minute mehr lassen.

Er hatte sich vor der ganzen Kameradschaft zum Trottel gemacht.

Lugia hatte einen Automat gefunden wo sie sich ihren süßen Kram kaufen konnte. Der erste Schokoriegel lag vorangehend im Gefach, während der zweite schon unterwegs war. „Lass dich von dem nicht ärgern, der ist zu allen Mädchen so“, vernahm Lugia eine Stimme hinter sich.

Sie wusste nicht ob der Ausspruch ihr galt, dennoch drehte sie sich um nachdem sie dem Automaten beide Riegel und ihr Restgeld entnommen hatte. Die Stimme kam von einem Mädchen mit langen blonden, gelockten Haaren, wie solche, die man sich bei Engeln vorstellt und stechend blauen Augen.

Sie hielt Lugia die Hand hin und stellte sich vor: „Ich bin Catherine Lorence“. Lugia wunderte sich einen Augenblick, warum das Mädchen nicht nach ihrem Namen fragte, doch dann viel ihr ein, dass sie in ihrer Klasse war. Sie saß ganz vorne vor dem Lehrerpult, fiel ihr aber nicht als Streberin auf. Zumindest nicht in den ersten beiden Stunden.

Die Schwarzhaarige schlug ein: „Lugia Maleva, angenehm“. Ein Lächeln schmückte ihr Gesicht und gerade als sie ein Gespräch über den Rüpel beginnen wollte läutete die Schulglocke zum Unterricht. „Wenn du möchtest zeig ich dir später die Cafeteria, Essen scheinst du ja zu mögen.“ Lugia bestätigte Catherines Aussage mit einem kurzen nicken und die Beiden folgten dem Menschenstrom zu dem Gang mit den Klassensälen.

Wortlos warteten alle Schüler auf ihre Lehrer die fast gleichzeitig die Zimmer aufsperrten um ihre Meute zu zähmen. Wie die Hirten, die ihre Schafe in das Gehege treiben wollen, blieben sie draußen stehen und warteten, bis auch das letzte Lämmchen untergekommen war.

Die Tür wurde mit einem heftigen Stoß geschlossen, gefolgt von einem „Sooo“, welches hier scheinbar den Unterricht eröffnete. Der Lehrer platzierte seine Tasche auf dem Pult und bemerkte die Neue offenbar nicht. Er begann direkt mit seinem Monolog, der sich über sechzig Minuten hinzog.

Er erklärte Dinge über die englische Geschichte, während er Stichworte und Skizzen an die Tafel kritzelte. Die letzten dreißig Minuten folterte er die Schüler damit, Fragen über den Stoff der heutigen, wie auch der letzten Geschichtsstunde zu wiederholen.

Geschafft verließen die winzigen Lämmchen den Klassensaal als der Lehrer endlich den Unterricht schloss. Catherine und Lugia rangen nach Nikotin, während sie sich eine Bank in der Sonne suchten, die noch nicht besetzt war. „Wer war denn nun dieser Kerl?“, fragte Lugia interessiert, nachdem sie den ersehnten Qualm ihrer Kippe eingesogen hatte.

„Der größte Mädchenschwarm überhaupt…“ Die Italienerin schaute erstaunt, unterdessen erzählte Catherine weiter: „Es fing schon in der fünften Klasse an. Jedes Mädchen war hoffnungslos in John verliebt. Nur die wenigsten hatten das Privileg mit ihm reden zu dürfen. Er sammelte nur die reichen um sich, solche, die seiner Meinung nach würdig genug waren ihn anzusprechen..“ Die Blonde seufzte „.. Er hat wirklich jedes Mädchen rumgekriegt mit ihm ins Bett zu steigen, bis auf wenige Ausnahmen. Als ich mich weigerte mit ihm zu reden als er mich anbaggerte, hat er seine Treusten gegen mich aufgehetzt und so auch den Jungen an dem ich eigentlich interessiert war. Eric… hach.“

Lugia zog gelangweilt an ihrer Zigarette und schüttelte den Kopf. Sie schaltete auf Durchzug. Die Engländer hatten wohl alle einen an der Waffel. Sie wollte doch nur mehr über diesen John und mögliche Schwachstellen wissen, warum erzählte Catherine über sich selbst, wie sie zum Opfer wurde. Vielleicht brauchte sie etwas Aufmerksamkeit.

Lugia nickte, verzog etwas das Gesicht und tätschelte ihr auf die Schulter: „Das wird schon wieder.“, sprach sie und stand auf. „Die Cafeteria, wo find ich die nochmal?“ Gekonnt – wenn auch etwas brachial – hatte sie vom Thema abgelenkt und die melancholische, blonde Schönheit auf andere Gedanken gebracht. Doch statt ebenfalls ihr Gesäß zu heben um ihr die Kantine wie besprochen zu zeigen, blieb sie sitzen und erklärte ihr kurz den Weg. Schnaufend machte sich Lugia alleine auf den Weg und zückte bereits ihren Geldbeutel.

Gedankenverloren zählte sie ihr Kleingeld um sich eine mit Käse überbackene Brezel zu ergattern. Ihre Füße und den Boden verlor sie allmählich aus den Augen, was wohl der Grund dafür war, weswegen sie einen Fremden anrempelte. „Scusi“, wisch es ihr schnell aus dem Mund, bevor sie sich kniete um ihr Geld wieder aufzusammeln.

Der Fremde beugte sich zu ihr nach unten um ihr zu helfen. „Nichts passiert.“ Als sie aufsah traute sie ihren Augen nicht. Es war dieser Junge, den sie aus ihrem Fenster am Abend ihrer Ankunft ewig beobachtet hatte wie er auf einem Schlagzeug herumgehämmert hatte. Aber irgendwie sah er gar nicht mehr so gut aus wie sie ihn in Erinnerung hatte.

„Ist alles in Ordnung bei dir?“, erkundigte sich der Fremde. Sie nickte ihm zu und stand auf, drehte sich um und ging zu ihrem Klassensaal. Lugia war dermaßen enttäuscht, man konnte es vermutlich selbst als ausgesprochen emotionsloser Mensch von ihren Augen ablesen. Gerade hatte sie sich gefasst, kam auch schon das nächste Übel auf sie zu. John.

„Liebes, lass uns noch einmal von vorne anfangen, okey? Ich bin John Miles und du?“ Er hielt ihr die Hand hin. Wieso eigentlich nicht? Was wäre falsch daran sich mit einem so machthabenden Jungen zu befreunden? Außerdem wollte er ihr nicht das Leben zur Hölle machen, sondern versuchte es auf eine andere Tour. Ein lernfähiger Trottel.

Die Italienerin schlug also ein und stellte sich ihm ebenfalls vor, während er ihre Hand zu sich zog und sie sanft küsste. Lugia‘ s Herz machte einen Hüpfer. Gleich am ersten Tag hatte sie den Beliebtesten der Schule kennengelernt und geködert.

Nach der Schule ging sie zur Bushaltestelle und musste eine Zigarette lang warten bis der Bus endlich kam und sie nach Hause brachte. Vor dem Tor ihres Hauses stand kein anderer als John. Deshalb wollte er sie also? Weil sie reich war? Das hätte ihr auch früher einfallen können.

„Wie erbärmlich du doch bist.“ Sagte sie, als sich das Tor öffnete. Ein Fehler, den sie häufig machte. Sie verfestigte Vermutungen innerhalb weniger Sekunden. „Hä? Naja, ich wollte dich zu meiner Party einladen. Am Samstag.“ John gab ihr einen Umschlag. Lugia wand sich vom Hof um und ging auf John zu, denn es war Zeit ihn zu bearbeiten. Er hatte die nötigen Anzeichen dafür schon gezeigt. „Willst du mit uns essen?“ Vielleicht überstürzte sie es ein klein wenig, aber er nickte und folgte ihr wie ein treuer Hund.

Sie saßen nur zu zweit in der kleinen Halle und aßen zu Mittag, als Lugia‘ s Vater nach Hause kam. „Mein Mädchen, wer ist unser Gast?“ wollte der Mann mit dem starken italienischen Akzent wissen.

John schien schon geübt, als sich die Maleva‘ s ausgiebig begrüßten mit Küsschen und Umarmung stand er auf. „Mein Name ist John Miles, freut mich sie kennen zu lernen.“ Der – für einen Italiener – große Mann, ging auf John zu und legte die Hand auf seine Schulter. „In diesem Haus wird nur italienisch gesprochen mein Junge, nichts anderes.“

Er drückte den weißen Jungen zurück auf seinen Platz und verschwand in die obere Etage. John war etwas verblüfft vom Auftritt des Mannes, ließ es sich aber kaum anmerken. Lugia lächelte und hoffte inständig, dass ihr Vater nicht glaubte dieser Junge gehöre zu ihr. Er war leicht zu beeinflussen, der Engländer. Diese Nacht würde er wohl hier bleiben müssen. „Sag mal John, hast du eine feste Freundin?“ John wurde rot und traute sich nicht etwas auf Englisch zu sagen. Lugia lachte gehässig „Wenn du aufgegessen hast zeige ich dir mein Zimmer.“

Gesagt getan, nach dem Essen musste John die elegante Italienerin die Treppe hinauf zu ihrem Zimmer begleiten, wo Chico schon ungeduldig auf ihr Frauchen wartete. John machte einen Schritt nach hinten, als er dieses riesen Vieh sah. „Keine Angst, er ist zahm. Setz dich doch.“ John setzte sich wortlos auf Lugia‘ s Sofa und fixierte den Hund. Die Schwarzhaarige setzte sich dicht neben ihn und schaute ihn durchdringend an. John zupfte sein Shirt zu Recht, als er bemerkte, dass er angeschaut wurde.

„Nein, ich habe keine Freundin“, er versuchte seine Furcht zu unterdrücken, indem er sein Machogetue wieder hervorkramte „Aber ich hätte absolut nichts dagegen eine zu haben.“ Beeindruckt blickte Lugia auf seine Augenbraue, die er angespannt nach oben zog. Sein Gesicht näherte sich dem ihren und sie drückte ihm die Kuppe des Zeigefingers gegen die Nasenspitze. „Dafür musst du dich schon mehr anstrengen. Vielleicht solltest du doch besser gehen.“ Mit diesen Worten stand sie auf und ging zur Zimmertür.

„Nein warte, ich wollte dich nicht drängen.“ Angebissen…, dachte sie sich während sie die Tür öffnete. Sie spielte auf traurig und schaute zu Boden „Du kennst mich doch noch nicht einmal einen einzigen Tag und willst mich schon küssen? Nein danke.“ Sie drehte den Kopf weg und John stand auf. Er nahm ihren Arm und zog sie zu sich.

„Kennst du nicht die Liebe auf den ersten Blick?“ Lugia legte ihre finsterste Miene auf und schaute ihn an. Er schreckte zurück und stolperte über Chico, der sich wie durch Zufall direkt hinter seine Füße gelegt hat. Diese glühenden Augen, war das normal für Italiener? Spitze Zähne und grün strahlende Augen? Er rappelte sich vom Boden auf und schaute sie ein zweites Mal an. Diesmal sah er nur eine erschreckte und mitfühlende Lugia, die ihm die Hand hinhielt. „Wenn du es ernst meinst, solltest du es vor allen zeigen. Wenn nicht, dann verschwinde und sprich mich nie wieder an!“

John bat sie um Verzeihung und wurde von ihr zur Tür begleitet. Den Weg zum Tor musste er selbst finden. Lugia schloss die Tür und ein breites Grinsen huschte über ihr Gesicht. „Schlaf gut John“, flüsterte sie und ging in die Küche, wo die Dienstmagd schon auf sie wartete. „Lugia, du sollst doch keine fremden Menschen ins Haus lassen! Wann geht das endlich in deinen Kopf?“ Anstatt zu antworten fauchte die Schwarzhaarige kräftig. Gott, vergib mir meine Mordgedanken, bat sie inständig als sie sich aus der Schublade eine neue Packung mit Streichhölzern nahm.

„Unnützes Ding..“, flüsterte Miss Unicle, während Lugia nach oben ging um sich mit ihrem Vater zu unterhalten. Plötzlich fiel ihr ein, dass sie ausversehen vergessen hatte das Tor zu öffnen. Nur zu dumm, dass man ihn nicht hören würde, wenn er nach draußen wollte.

Morgen früh würde er aufwachen und meinen es wäre ein böser Traum gewesen. Doch diesen Traum würde er nie vergessen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2014-02-12T12:50:40+00:00 12.02.2014 13:50
~ Kommentarfieber ~

Eine Katastrophe als? Soso, dann will ich doch mal lesen. :)

Maleva’ s -> Bitte das falsche Zeichen löschen und "Malevas" so stehen lassen.

und lies sich auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch fallen. -> ließ
Als ehemalige Raucherin kann ich sehr gut nachvollziehen, was da gerade vor sich geht. "Sprich mich nicht vor meiner fünften Zigarette an." XD
Man kommt ganz gut in die Geschichte rein. Du erzählst nebenbei ein paar Dinge zum Haus und ihrem Umfeld.
Mal sehen, was da noch alles zusammenkommt.

ächte sie die Kippe ab -> Ich kann mit "ächten" hier nicht viel anfangen, muss ich zugeben. Abaschen ist etwas, das ich mit Rauchen verbinde. Ist das ein regional bedingtes Wörtchen?

kraulte Chico schnell noch einmal über den Kopf und verflüchtigte sich im Bad. -> Meines Wissens nach, kann sich in Geruch verflüchtigen. Ob das bei einem Menschen auch zutrifft? Vielleicht "flüchtete" sie ins Bad oder "verdünnisierte" sich. Zum Beispiel.

Ein Lächeln wich über Lugia‘ s Gesicht. -> Ein Lächeln weicht "aus" dem Gesicht. Aber in diesem Fall beginnt Lugia zu lächeln? Dann könntest du vielleicht "huschte" schreiben? Und es hieße "Lugias Gesicht".

Während Lugia sich zu dem Fensterplatz durchrang begann die Lehrerin mit ihrem Unterricht -> Durchringen würde ich in einem anderen Zusammenhang schreiben, wenn man sich zu etwas überwinden muss. Hier passt eventuell besser "durchdrängelte" beziehungsweise "durchschlängelte". Außerdem fehlt danach ein Komma.

Für sie war alles noch zu neu. -> Um eine Wiederholung zu vermeiden, könntest du statt "neu" in diesem Satz "frisch" verwenden.

Es wogen keine Palmen im leichten erfrischenden Wind, -> Ob es "wogten" heißen müsste?

Ein Seufzer entrann den zarten Lippen Lugia‘ s -> Luigias
In Lugia‘ s Kopf überschlugen sich die Gedanken -> siehe oben

Der erste Schokoriegel lag vorangehend im Gefach, -> Was ist ein Gefach?

[...] warum das Mädchen nicht nach ihrem Namen fragte, doch dann viel ihr ein, [...] -> fiel anstelle von "viel"

Das Kapitel nimmt eine nette, gehässige Note an. Zum Schluß hin sehr geheimnisvoll, mysteriös. Und mich hat es amüsiert. ^^ Schade nur, dass ich nicht weiß, worauf das hinauslaufen soll, was John im Garten erwartet und so weiter.
Im Text waren einige Fehlerchen zusätzlich zu den von mir genannten. Vielleicht liegt das am Alter des Textes? Falls du hier nochmal weiterschreiben wollen würdest, lohnt es sich, noch mal drüber zu lesen.

Liebe Schreibziehergrüße,
abgemeldet

Antwort von:  Pirrot
21.02.2014 15:27
habe nicht erwartet, dass diese geschichte von irgendwem gelesen wird o0 danke dafür
nja, sie ist schon etwas älter. mein wortschatz war doch noch arg begrenzt. mir fehlt momentan leider jegliche zeit an geschichten oder fanarts zu arbeiten.
aber wenn es sich ergibt werd ich nochmal drüber lesen. mir selbst gefällt sie shcon garnicht mehr^^
Habe weiter geschrieben aber nuja, das war mir nich gut genug um es hochzustellen glaub ich. aber danke für deine verbesserungsvorschläge :)
Von:  Jasmonisch
2011-08-22T11:05:01+00:00 22.08.2011 13:05
Hallo, am Anfang fange ich mal mit dem Negativen an.

Ihre langen, braunen muskulösen aber schmalen Beine
Zwischen dem "braunen" und "muskulösen" fehlt ein Komma.

„Lugia!!“, quoll die hässliche Stimme erneut an ihr Ohr
Ich hätte hier ein anderes Wort für "quoll" genommen. Um es kurz klar zu stellen, meinst du wirklich das Verb "ausquellen"? Aber das ist nur meine Meinung.

Anmerkung Ein echter Quoll

´Ohr: „komm endlich runter, dein Rührei wird kalt!´
Der Satzanfang muss groß geschrieben werden.

Ich möchte hier aber nicht weiter auf die Fehler eingehen, da die meisten Flüchtigkeitsfehler sind, die wir alle machen.

Es ist ein netter Anfang, auch wenn ich zugeben muss, der Charakter des Mädchens (Lugia) gefällt mir nicht wirklich. Aber das hat nichts mir der Story zu tun und ist nur meine Meinung.
Du hast die meisten Sachen schön und ausführlich beschrieben.
Im Großen und Ganzen ist es eine nette Geschichte.

lg ✖✐✖ Jasmonisch

Antwort von:  Pirrot
21.02.2014 15:29
danke für deine ehrliche meinung und entshculdige, dass ich erst 3 jahre später auf deinen kommentar antworte o.o
Irgendwie gefiehl sie mir nich so gut und ich habe sie abgehakt^^'
Von:  Phoenix_
2011-08-09T21:35:14+00:00 09.08.2011 23:35
Hallo :)
Ich habs auch endlich geschafft, deine Geschichte zu lesen ^-^
Erst einmal die negativen Dinge:

Mir ist aufgefallen, dass du recht viele Kommasetzungsfehler hast und zu dem manchmal die falschen Vorsilben bei den Verben verwendest, aber die zweite Sache kann auch einfach nur meine subjektive Meinung sein ^-^
Zudem wiederholst du dich mit "Italiener/in" und "Engländer" oder "weißer Junge". Warum eigentlich weißer Junge? *nicht ganz blick*
Und am Anfang, wo die Haushälterin (oder wer die Frau auch ist) spricht, da benutzt zu doppelte Ausrufezeichen. Das würde ich nicht machen, weil das dann übertrieben geschrieen, ein Ausrufezeichen reicht vollkommen ^-^

Jetzt zu den guten Sachen:

Jedenfalls fand ich Lugia recht gemein, aber das ist auch mal was anderes :D Sie scheint ein starker Charakter zu sein und leicht aus der Ruhe zu bringen.
Ich bin froh, dass du schon die Absätze hinzugefügt hast ;D
Zudem interessiert es mich jetzt auch, was Lugia jetzt genau ist, immerhin hast du etwas von spitzen Zähnen und grün leuchtenden Augen erwähnt ;)

Ich hoffe, ich konnte dir irgendwie helfen und du nimmst mir meine Kritik nicht all zu übel ^-^°°

ganz liebe Grüße
Fire
Re-✖✐✖
Von: abgemeldet
2011-08-03T18:47:48+00:00 03.08.2011 20:47
Hi ^^
Also dann.
Eine echt schöne Geschichte.
Sehr gut zu lesen und auch sehr ausführlich beschrieben.
Man kann sich alles sehr schön vorstellen.
Nun will man natürlich wissen wie es weiter geht!

Mir ist aufgefallen das du nur wenige Komma setzt.
Was die Sätze sehr lang erscheinen lest. (Genau das mache ich auch zu oft)
Auch ein paar Absätze im Text erleichtern den Lesefluss.
So ermüdet das Auge nicht ganz so schnell.

Ich bin gespannt wie sich das ganze weiter entwickelt!
LG
Safaia
✖✐✖


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