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Bring me to life

I’ve been living a lie, there’s nothing inside
von

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Without your touch

"Ey, du Wichser!! Das ist nur die Hälfte der Kohle!!"

Laut hallte die wütende Stimme in der kleinen Seitenstraße wieder, ließ ein paar Menschen, die dort ebenfalls ihr Geld verdienten, herumfahren und schon bald lag alle Aufmerksamkeit auf dem jungen Mann, der mit erhobenen Fäusten dem davon rasenden Wagen hinterher schimpfte.

"Was glotzt ihr denn so?! Fickt euch doch!", zischte er aggressiv, kaum dass er die Blicke bemerkt hatte und schnell machten sich die anderen wieder an ihre Arbeit.

Er schnaubte, wandte sich dann ab, hatte er doch keine Lust, den Huren dabei zuzusehen, wie sie ihre Röcke, die eigentlich nur breite Gürtel waren, noch ein Stück höher zogen und widerlich mit den übertrieben getuschten Wimpern klimperten. Wie ihn das alles ankotzte...

Ausgerechnet jetzt fehlte Temari...bei der hätte er sich richtig schön aufregen können und die Blondine hätte ihm mitfluchend zugestimmt; Kunden, die nicht ordentlich zahlten, gehörten doch geopfert.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Temari ihm eine Standpauke hielt, war allerdings ebenso groß...immerhin sagte sie ihm jedes Mal, er solle sich erst das Geld geben lassen und es dann mit dem Kunden treiben.

Aber Geld war Hidan nie besonders wichtig gewesen...solange er genug zu essen hatte und ein Dach überm Kopf, war alles in bester Ordnung...und dank Temari hatte er oftmals beides.

Allerdings auch nicht immer, denn die Blonde hatte noch ihre beiden Brüder zu versorgen...schon mies, wenn der Vater Alkoholiker war und die eigene Tochter auf den Strich schickte, aber hey, jeder hatte seine Bürden zu tragen.

Hidan seufzte entnervt, zog den Kragen seiner dünnen Jacke etwas weiter hoch; wenn dieser Mistkerl von Zuhälter nicht wäre, würde sein Leben viel besser laufen...aber irgendwoher musste man ja die Knete bekommen.

Missgelaunt schritt er den Straßenstrich herunter, war froh, als das penetrante Gesäusel der Nutten allmählich verstummte...wie er das alles hasste. Wie lange war er eigentlich schon hier?

Er hatte es vergessen...wie beschissen.

Sich eine Zigarette aus der Jackentasche fischend blieb er schließlich stehen, suchte seine Taschen nach Feuer ab- vergebens. So ein Scheißdreck...

Gerade wollte er kehrt machen und eine der Huren nach Feuer fragen, als ihn helle Scheinwerfer blendeten und ihn zum Fluchen brachten- allerdings nur bis er den Fahrer in dem schwarzen Luxusschlitten auch Porsche genannt erkannte.

"...sieh an. Auch mal wieder da?", spottete er bitter, kaum dass die Scheibe runter gefahren wurde.

"Willst du labern oder einsteigen?", hörte er die kühle, raue Stimme, die ihm immer wieder einen Schauer über den Rücken jagte.

Er schnaubte trotzig, murmelte ein paar Verwünschungen, stieg dann aber schnell in den Wagen.

"Die ganze Nacht wird dich kosten, Kuzu-chan", säuselte er, kaum dass er sich angeschnallt hatte und der Ältere losgefahren war.

Eben jener ließ ein verächtliches Schnauben ertönen und kurz richteten sich die grünen Iriden auf ihn.

"Du weißt, ich zahle nicht für Sex."

Stimmte auffallend...

Hidan gähnte provokativ, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schaute gelangweilt auf die Straße. Eine ganze Weile war es sehr still zwischen ihnen...der junge Russe lehnte sich zurück, vernahm den leicht metallischen Geruch von Geld...oder auch Blut, so wie einen Hauch von Aftershave, der stets an dem anderen haftete...angenehm irgendwie.

"Wann holst du mich endlich da weg?", fragte er schließlich, ohne es wirklich ausgesprochen haben zu wollen.

Die Lichter der Laternen verschwommen ein wenig, als Kakuzu etwas mehr Gas gab und Hidan senkte die Lider, wandte den Blick aber nicht ab, obwohl es da draußen nichts Interessantes zu sehen gab.

"Bald."

Der Jüngere nickte nur, schloss die Augen nun gänzlich...bald klang gut...
 

~+~
 

Entnervt schlug Hidan die violetten Augen auf, sah missmutig an die Decke seines Zimmers; warum konnte er das Vergangene nicht einfach vergessen? Kakuzu war ein Mistkerl, der ihn immer nur belogen und anschließend verlassen hatte. Sicher, er hatte ihn von der Straße geholt, das hatte er gehalten, doch was war mit…verdammt! Er fuhr sich stöhnend übers Gesicht, schlug mit der freien Hand gegen die Wand. Nachdem so viel Zeit vergangen war, konnte er immer noch nicht aufhören, an den alten Sack zu denken und sich nach ihm zu verzehren. Hidan wollte glauben, dass es der Sex war…es musste der Sex sein, denn wer würde schon auf so ein hässliches Fossil stehen? Es konnte nur an der Tatsache liegen, dass Kakuzu wusste, wie man mit ihm umzuspringen hatte, damit er einen heftigen Orgasmus bekam.

„Ist dir schlecht oder so, hmm?“

Hidan zuckte schlagartig zusammen, schaute auf und damit direkt in die meerblauen Iriden Deidaras, welcher sich über ihn gebeugt hatte. Seit wann war der denn hier? Und warum hatte er jetzt so ein beschissen schlechtes Gewissen ihm gegenüber?

„Liegt an deiner Visage“, brummte er ausweichend und Deidara runzelte die Stirn.

„Die Beleidigung war für deine Verhältnisse aber ziemlich lahm, hmm“, wurde er gleich darauf informiert.

Hidan grummelte ein paar Flüche, ehe er sich bockig auf die Seite drehte, was Deidara mit den Augen rollen ließ. Eine Weile war es bemerkenswert still zwischen ihnen, dann setzte der Künstler erneut zum Sprechen an.

„Was ist dein Problem, du Spinner?“

Der Jashinist knurrte erbost, wollte nur seine Ruhe haben und sich garantiert nicht mit so einem Müll auseinander setzen.

„Du bist nicht meine Therapeutin, Barbie, also halt die Backen!“

„Und was bin ich dann, hmm?“

Es war diese Frage, die Hidans Wut in Luft auflöste und die ihn so verwirrte, dass er verstummte. Es war eine berechtigte Frage, das musste er zugeben, aber wenn er den Ernst jetzt herunterspielte, um sich aus der Affäre zu ziehen, würde Blondie wahrscheinlich ausrasten. Wollte er noch mehr Terror? Ausnahmsweise nicht. Mit einem Ruck hatte er sich wieder umgedreht, schaute Deidara prüfend ins Gesicht. Scheiße, ganz schlechte Idee.

„Ich hab keine Ahnung, okay?!“, fauchte er los. „Wir wohnen zusammen, wir hassen einander und wir ficken einander! Mehr weiß ich nicht, verdammt!“

Deidaras Mimik verfinsterte sich augenblicklich und Hidan begriff, dass er soeben noch mehr Terror veranstaltet hatte – ohne es zu wollen. Das kam auch nicht alle Tage vor.

„Schön, hmm. Dann wäre das ja geklärt“, versetzte der Blonde kalt.

„Deidara-chan, du-“

„Ich will es gar nicht hören, hmm“, schnitt ihm Deidara das Wort ab und ging zur Tür.

Das laute Knallen war alles, was Hidan blieb und er hieb abermals auf die Wand ein, fluchte laut.

„Scheiße! Verflucht noch mal!“
 

Anko wusste nicht, was Konan an ihm fand. Natürlich, er war nicht unbedingt hässlich für einen Mann, wenn man davon absah, dass sein Gesicht einem Nadelkissen glitt. Charaktermäßig? Das größte Arschloch in der Wohngemeinschaft, wenn man einmal von Hidan absah.

Wie konnte es sein, dass sich ein tolles Mädchen wie Konan zu so einem Mistkerl hingezogen fühlte? Es musste an der Zeit liegen, ganz sicher, denn ein anderer Grund fiel ihr nicht ein. Vielleicht wollte sie auch gar nicht wissen, warum Konan so an ihm hing, denn es tat ihr ja doch nur weh.

Ihre braunen Augen verengten sich ein bisschen mehr, als sie ihn über den Tisch hinweg fixierte, doch ihre finsteren Blicke schienen ihn nicht zu kümmern. Er saß nur da und starrte in die Tageszeitung, die inzwischen wohl jeder außer ihm durch hatte. Pain war oft weg und wenn er endlich wieder da war, dann verschanzte er sich meistens sofort in seinem Zimmer. Sie wünschte sich fast, dass er sie blöd anmachen würde, damit sie ihm an die Gurgel gehen konnte, doch er tat nichts dergleichen.

War der Mann überhaupt lebendig? Ihr kam er ja mehr wie eine wandelnde Leiche vor, wenn sie ihn so betrachtete. Kein Funkeln in den grauen Augen, keine Emotionen…als trüge er eine Maske. Sie schauderte unwillkürlich, als er den Blick dann doch hob und den ihren erwiderte. Ruhig, kühl und sie wollte ihm eine verpassen, damit er aufhörte, sie so arrogant anzuglotzen.

Stattdessen fiel ihr etwas fiel Besseres ein, als sie die Tür hörte und kurz darauf Konan in die Küche kam. Sie war einkaufen gewesen und ihre Wangen waren von dem frischen Wind draußen gerötet. Anko zögerte nicht, sich zu erheben und ihr die Tüten aus der Hand zu nehmen, dabei ein Lächeln auf den Lippen.

„Hallo Schatz“, wisperte sie und küsste sie.

Ein harmloser Kuss, nicht länger als ein paar Sekunden, weil sie wusste, dass Konan es nicht mochte, wenn sie das vor ihm taten. Ihr missfiel das zwar, aber es war besser als gar nichts und sie wettete damit, dass Pain nun geradezu krampfhaft in seine Zeitung schaute. Vielleicht konnte er Konan täuschen, aber Anko würde er nicht weismachen, dass er kein Interesse an ihrer Freundin hatte. Warum auch immer er sich so widerlich ihr gegenüber benahm, sie würde nicht zulassen, dass er sie am Ende bekam. Und genau deshalb half sie Konan nun beim Einräumen der Einkäufe, verwickelte sie in ein lockeres Gespräch und berührte sie dabei. Nicht zu intim, aber dennoch sichtbar und es gab kein schöneres Gefühl des Sieges, als sie hörte, wie er sich von seinem Stuhl erhob und aus dem Raum verschwand.

Der Punkt ging eindeutig an sie – Pech für ihn.
 

Nachdenklich schweifte Madaras Blick in die Ferne, beobachtete, wie die Sonne unterging und den Himmel rot-goldenes Licht tauchte, zumindest ein wenig Wärme spendete, denn momentan fühlte der Uchiha nur eines: die kalte Leere.

Er war noch nicht bei seinem Cousin gewesen, hatte nicht gewusst, wie er ihm nach diesem Geschehen gegenüber treten sollte...und er befürchtete, dass er Itachi mit seiner Anwesenheit aufregen könnte. Dass seiner scharfen Zunge wieder einmal etwas entglitt, das er besser für sich behalten hätte. Kurz schloss er die Augen, versuchte, seine Gewissensbisse in Verdrängung zu dämpfen, doch es gelang ihm nicht und unweigerlich wurde das Verlangen, nach des Senjus Nähe so heftig, dass er Lust bekam, sich von der Brücke zu stürzen, auf welcher er stand. Fest krampften sich seine Hände um das morsche, hölzerne Geländer; er würde niemals springen, einzig der Selbsthass brachte ihn dazu, so etwas in Betracht zu ziehen.

Wie konnte er nach allem und ausgerechnet jetzt an Hashirama denken? Madara sah wieder in das Wasser, auf dessen Oberfläche sich die Sonne spiegelte, runter...er kannte die Antwort und er hasste sich dafür umso mehr.
 

~+~
 

"Wieso glaubst du mir nicht?"

Madara verdrehte stumm die Augen, während die warme Stimme mit leisem Vorwurf auf ihn einredete, ihn gegen seinen Willen einlullte und unweigerlich ruhiger werden ließ. Etwas, das nur dieser eine Mann konnte und ob dies Segen oder Fluch darstellen würde, war bis jetzt noch ungewiss. Er seufzte tonlos, schloss die Augen, um die Berührungen der rauen Fingerkuppen, welche seinen Nacken hinab streichelten, besser nachfühlen zu können und schauderte.

"Weil du ein Mann bist."

Er konnte fast spüren, wie der andere beide Brauen empor zog, ihn ungläubig ansah...sogar die Streicheleinheiten stoppten. So konnte man Senju Hashirama also aus der Fassung bringen...interessant. Er schmunzelte.

"Du bist doch auch einer."

Madara streckte sich, fühlte die schwarze Satinbettdecke über seinen nackten Körper fließen, als er sich räkelte, nur um sich dann umzudrehen und dem anderen in die braunen Augen zu sehen.

"Deshalb weiß ich auch, wovon ich rede", antwortete er mit süffisantem Unterton.

Hashirama blinzelte irritiert, dann lächelte er amüsiert, beugte sich anschließend zu ihm runter, um ihm sanft seine Lippen aufzudrücken, welche Madara nur allzu gern in Empfang nahm. So abweisend er sich auch gab, konnte er doch nicht seine wahren Gefühle verbergen und eigentlich wollte er es nicht einmal. Also gab er sich dem anderen hin, verschränkte ihre Finger, spürte den ebenfalls nackten, braun gebrannten Leib auf dem seinen und öffnete bereitwillig den Mund, zettelte in provozierender Herausforderung ein kleines Duell der Dominanz an...welches leider viel zu früh unterbrochen wurde. Verärgert zischend löste sich Madara von seinem Freund und drehte den Oberkörper zur Seite, um einen Arm auszustrecken und sein Handy auf dem Nachttisch zu ertasten - währenddessen scholl die Stimme Amy Lees aus dem kleinen Gerät und die Melodie zu ihrem Song Bring me to life. Er ignorierte Hashiramas unterdrücktes Glucksen und nahm stattdessen ab.

"Uchiha."
 

Noch während er sich hastig anzog, überschlugen sich seine Gedanken, wirbelten in seinem Kopf herum und ließen Itachis Worte wie ein Echo widerschallen. Er hatte mit etwas Einfachem gerechnet, als sein Cousin, mit dem er kaum Kontakt hatte- unterbunden von Fugaku-, angerufen und gemeint hatte, er hätte ein Problem...vielleicht ein Mädchen- oder ein Junge - oder er hatte ausnahmsweise aus der Reihe getanzt, zuhause eine Party in Abwesenheit der Eltern gefeiert...aber nein, wenn ein Uchiha Probleme hatte, musste es gleich so etwas sein.

Madara ignorierte Hashiramas fragenden Blick, band seine Schnürsenkel zu und erhob sich dann.

"Soll ich mitkommen?"

Ganz bestimmt nicht. Er würde dem Senju nicht erzählen, worum es ging – das würde die Sache verkomplizieren. Umso weniger Mitwissende, desto besser.

"Nein, ich bin ja bald zurück", entgegnete er schlicht und Hashirama nickte seufzend.

"Wie du meinst. Ich warte auf dich."

Madara lächelte, küsste den Älteren noch einmal.

"Weiß ich doch."
 

Noch bevor Madara ins Auto gestiegen und losgefahren war, hatte er bereits ein paar Leute per Telefon kontaktiert...Leute, die ihm helfen würden, das Geschehene zu vertuschen und dafür zu sorgen, dass niemals jemand davon erfahren würde. Wenn er es recht bedachte, wünschte er sich, Itachi würde nur hysterisch sein...sich geirrt haben, den Puls aus Aufregung nicht gefunden hatte...aber er ahnte bereits, dass dem nicht so sein würde. Sein Cousin - so wenig sie sich auch sahen - gehörte nicht zu der Art Menschen, die leicht aus der Fassung zu bringen waren und sollte dieser Typ, den er abgestochen hatte, tatsächlich noch leben, so würde er spätestens jetzt verblutet sein.

Madara wusste nicht, was er darüber denken sollte; er wusste nur, dass das Probleme geben würde. Und damit war nicht einmal die Beseitigung der Leiche gemeint. Nein, das würde schnell und hoffentlich reibungslos verlaufen; diese Kerle hatten Ahnung davon. Wirklich problematisch würden die Schuldgefühle sein. Jemand, der von einem Polizisten großgezogen worden war, konnte einfach nur unter zu ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn leiden. Madara seufzte stumm, hielt dann den Wagen ein Stück entfernt von dem Haus, welches ihm sein Cousin genannt hatte, atmete noch einmal durch und begab sich schlussendlich dorthin. Nun würde er ja erfahren, wie groß der Schaden war, den Itachi angerichtet hatte.
 

Als er die Treppen zur Wohnung hoch ging, war die Tür nicht verschlossen, nur angelehnt und so war es ein leichtes hinein zu kommen. Interessiert sah er sich um, konnte allerdings weder im Flur, noch im Wohnzimmer irgendetwas Eigenartiges ausmachen. So wie er das sah, hatte der Besitzer Stil gehabt. Madara gefiel die Einrichtung recht gut, vor allem die schwarze Ledercouch und der hübsche Glastisch, aber er riss sich von diesen Dingen recht schnell los, überwog dann doch die Sorge. Außerdem konnte man den Toten später noch ausnehmen...in erster Linie hoffte er natürlich, dass dieser nicht wirklich den Löffel abgegeben hatte. Wenn er Itachi wegen Körperverletzung anzeigen wollte, würde Madara schon noch ein Weg einfallen, dies zu verhindern.

"Itachi?"

Keine Antwort. Er schnaubte entnervt, machte ein paar Schritte auf den Türrahmen zu- als er etwas aus genau dieser Richtung klirren hörte. Dann wurde es wieder still...oder nein, nicht ganz...allerdings verstand er die gemurmelten Worte nicht. Der Uchiha fasste sich, trat um die Ecke und das Erste, was seine Aufmerksamkeit auf sich zog, war das viele Blut, das Pfützen gleich den gefliesten Küchen verdeckte.

Zu viel Blut.

Madara sah auf, konnte einen jungen Mann inmitten des Blutbads ausmachen und er erkannte bereits aus der Entfernung, dass es zu spät war. Er wandte sich ab, erweckte doch die Person, welche an einen der Küchenschränke gelehnt saß und sich eine rot beschmierte Hand auf den Mund drückte, einen viel schlimmeren Eindruck. Immerhin sah Madara nicht zum ersten Mal eine Leiche, das war nichts, was ihn wirklich schockierte.

"Hast ganze Arbeit geleistet, was?", wandte er sich an den Jüngeren, der kreidebleich war und unterdrückt würgte.

Er hatte es ja gewusst...der Sohn eines Polizisten, durch und durch. Madara rümpfte die Nase; der Geruch war mit Abstand das Schlimmste und wenn Pain und seine Kumpanen nicht bald hier auftauchten, um sauber zu machen, würden bald auch die anderen Mieter hiervon erfahren.

"Reiß dich zusammen und geh dich waschen. So kannst du nicht raus", murrte er an seinen Cousin gewandt, zerrte diesen am Arm hoch und hielt ihn über die Spüle.

"Shisui...", brachte der nur total apathisch hervor.

"Wenn das der Typ auf dem Boden ist, dem kannst du nicht mehr helfen", brummte der Ältere und hielt Itachi mit einer Hand über das Becken, während er mit der anderen das heiße Wasser aufdrehte.

"Du solltest dich jetzt um dich kümmern", riet er seinem Cousin und fuhr ihm mit einem Lappen, der auf der Anrichte gelegen hatte, nicht sehr sanft übers Gesicht.

Itachis Aufkeuchen ignorierte er einfach, ebenso dass dessen Knöchel bereits weiß hervor traten, so fest krampften sich seine Finger um die Kante der Arbeitsplatte.

"Andernfalls musst du dafür grade stehen, was bedeuten würde, dass du den Rest deines Lebens im Knast verbringen kannst...nicht sehr angenehme Aussichten, oder?"

Itachi antwortete nicht, aber Madara spürte, wie er unter ihm zusammenzuckte. Er atmete durch, drehte das Wasser ab, nachdem er das Blut oberflächlich und vor allem aus dem Gesicht des anderen Uchihas entfernt hatte.

"Ich werde dir dabei helfen", versprach er und meinte es ehrlich.

Vielleicht hatten sie nie besonders viel miteinander zu tun gehabt...aber Familie war irgendwie ja doch etwas Bedeutendes und was nicht war, konnte eventuell noch werden. Itachi hier in seiner Schuld und deren Folgen zurückzulassen, wäre nicht richtig gewesen. Also gab er ihm ein Versprechen...nicht wissend, dass er es in nicht allzu langer Zeit aus reinem Egoismus heraus brechen würde.
 

~+~
 

Madara war nicht der Einzige, der gerade an diesen Teil seiner Vergangenheit zurückdachte.

Ausdrucks starrte Itachi an die weiße Wand des Krankenhauses, während er noch immer im Bett lag...das Frühstück hatte er nicht angerührt, selbst auf Bitten der Schwestern nicht. Jedoch würde er nicht lange damit durchkommen, das wusste er, auch wenn er keinen Appetit verspürte, musste er früher oder später etwas zu sich nehmen. Andernfalls würde man ihn zwingen und das war noch weniger in seinem Interesse. Kisame hatte sich seit dem vorigen Tag nicht mehr bei ihm gemeldet und der Uchiha glaubte fast, dass der Ältere ihn nun endgültig aufgegeben hatte - was sicher besser so war. Er kannte den anderen, wusste, was dieser wollte und dass er es ihm nicht würde geben können.

Es machte keinen Sinn. Seit Shisuis und auch Madaras Vertrauensbruch war er nicht mehr in der Lage, noch irgendjemandem zu vertrauen. Deshalb hatte er diesen abgelehnt, obwohl da immer noch Gefühle vorhanden waren...aber Sympathie reichte nicht für eine Beziehung, wie Kisame sie sich wünschte.

Und diese Wunden würde auch die Zeit nicht heilen können...seine Schuld an Shisuis Tod würde ihn noch sein ganzes Leben verfolgen.

Er lehnte sich zurück, senkte halb die Lider über die brennenden Augen, als ihn das Quietschen der Tür aus den Gedanken riss. Die Krankenschwester, der Arzt...vielleicht doch wieder Kisame...oder Madara...aber keine der aufgezählten Personen war es. Itachi erstarrte, traute seinen Augen kaum, gleich wie real sein Besucher zu sein schien. Sein Gegenüber sah ihn unerwartet ruhig an, schob einen Stuhl an das Bett, in dem er lag und setzte sich. Es dauerte mindestens eine Minute, ehe der Jüngere den Mund aufmachte, ihn dabei intensiv musterte.

"Itachi."

"...Sasuke."

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So, da bin ich wieder mit einem neuen Kapitel. :)

Ich hoffe, dieses sagt euch zu und ich freue mich sehr auf eure Meinung!

Diesmal ein hübscher Cliffy...und diejenigen, die die ff noch nicht kennen, fragen sich sicher, wie die beiden Uchiha-Brüder aufeinander reagieren.

Nun, lasst euch überraschen.

Tja und Anko hat den Kampf aufgenommen! Fragt sich, ob sie den auch gewinnen wird...

Hidans Entscheidung ist da auch nicht einfacher, wie man anhand seiner Reaktion merkt und ich freue mich schon sehr auf das ganze Beziehungsdrama. :D

lg

Pia



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  hidanTenshi
2014-01-24T20:38:18+00:00 24.01.2014 21:38
*_* mal wieder toll. ^^ Hidan!! /( *°*)/
Von:  xTsukuyomi
2011-09-02T03:43:06+00:00 02.09.2011 05:43
Pain und Madara.. interessante Wendung! O.o
Also damit hab ich jetzt überhaupt nicht gerechnet!
Vielleicht ist Pain ja deswegen so abweisend..na ja, ich hoffe doch sehr, dass wir es bald erfahren! :D

Oh, Deidei tut mir leid :/ ich wette er hat was anderes hören wollen..
Ob Hidan der Typ für Wiedergutmachungen ist? xD

Und natürlich dein Cliffy.. boah, also ich dem Augenblick hab ich dich wirklich gehasst! :D
Ich bin gespannt, was Sasuke Itachi zu sagen hat.. uiuiui *-*


Von:  sleeping_snake
2011-09-01T15:16:53+00:00 01.09.2011 17:16
Ach du heilige Scheisse!!!!
Sasuke!!!!!!!!! O_________________o
Das war unerwartet.
Dieser Cliffi ist nicht KLEIN!!! Der ist bombastisch!!!!!

Das Kapi ist gut gelungen. Es ist wahnsinn, wie du dich in die verschiedenen Charas hineinversetztst und aus ihrem Blickwinkel erzählst. Ich tendiere immer dazu, dass der andere die unterschwelligen Botschaften doch noch versteht. =P
Aber egal. Ich übe mich.

Mir sind zwei kleine Fehler aufgefallen und zwar auf Seite 2 und 7 so viel ich gesehen habe, kann aber nicht mehr genau sagen wo. ^^°

Ich freu mich aufs nächste Kapi.
lg S_S
Von:  klene-Nachtelfe
2011-09-01T08:22:13+00:00 01.09.2011 10:22
Oh man das ist sooooo genial!!!!
*quiek*
Ich bin so gespannt was Sasuke jetzt sagen oder machen wird!
Ob Anko den Kampf um Konan gewinnt und was aus Hidn und Deidara wird!!
Einfach nur mega spnnend und toll!!! *~*
LG -^.^-
Von:  KARIN12
2011-08-31T20:40:44+00:00 31.08.2011 22:40
Die FF wird echt immer besser!
Und immer mehr bekomme ich Lust etwas über Pain zu erfahren, vor allem seine Verbindung zu Madara ist ein interessanter Aspekt, denn das der Uchiha sich an alle Gesetze hält glaub ich kaum.
Hidan ist für mich nach wie vor ein Arsch, aber seine komplizierte Beziehung zu Kakuzu finde ich echt dramatisch, da will ich auch mehr lesen.
Der AnkoxKonanxPain-Teil wird immer Besser: O:1 für Ankon, und doch mag ich PainxKonan mehr.
Ich bin echt gespannt was du dir noch einfallen lässt.
Bis dann.
Lynx

PS: Ich wollte mal fragen wann du an WHBl weiter schreibst?


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