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Facetten des Lebens

Wichtel-OS-Sammlung
von

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Atem des Lebens

Etwas nervös schaute sie auf die Uhr. Noch hatten die anderen Zeit. Sie seufzte leicht auf und strich ihr blondes Haar nach hinten. Warum musste sie auch immer viel zu früh losgehen. Noch zehn Minuten. Sie ließ ihren Blick schweifen. Der Besitzer des Ladens in dem sie wartete lächelte sie freundlich an. Im Raum verteilt standen verschiedene Portschlüssel. Einer von ihnen würde sie zu den Seychellen führen. Ganze zwei Wochen ohne ihre Eltern oder irgendwelchen Familienmitgliedern.

Normalerweise war sie immer zusammen mit Rose verreist. Aber in dem letzten Jahr hatte sich ihr Verhältnis ziemlich verschlechtert. Diesmal würde sie mit den Zwillingen verreisen. Deshalb hatte sie um die Erlaubnis auch richtig kämpfen müssen. Ihr Vater war ganz und gar nicht begeistert, dass sie mit zwei Jungs zusammen wegfahren wollte. So ganz allein – das Lysanders Freundin Jessi Zabini auch mitkam ignorierte er dabei immer ganz geschickt.

Das sie jetzt hier stand hatte sie ihrer Mutter zu verdanken. Sie hatte ewig mit ihren Dad diskutiert und schließlich hatte er nachgegeben, weil es ihre letzten Sommerferien waren. Ein grausiger Gedanken. Das nächste Schuljahr würde ihr letztes sein. Ein Grund mehr diese Ferien besonders zu genießen und wie ging das besser als mit ihren besten Freund?

Die Laune von Lysander war auch nur wirklich schwer runterzuziehen. Mit seiner Fröhlichkeit hatte er ihr schon so manchen Tag gerettet. Er nahm das Leben einfach so wie es kam und machte keine große Sachen aus irgendwelche Kleinigkeiten. Sie bewohnten in Hogwarts das gleiche Haus und hatte sich bereits in der ersten Klasse angefreundet. Seit Hogwarts waren sie praktisch unzertrennlich. Zusammen hatte sie so schon so einige Dramen durchgestanden, besonders im letzten Jahr hatte er ihr sehr geholfen. Ohne ihn wäre sie eingegangen.

Obwohl Rose zu den coolen in der Schule gehörte und sie und Rose vor noch einem Jahr noch ständig zusammengehangen hatten, hatte sie selbst nie zu den Coolen gehört. Was nicht hieß, dass sie unbeliebt war. Im Gegenteil sie kam mit allen gut klar und war eigentlich immer gerne gesehen. Aber sie gehörte halt nicht in die Gruppe, der coolen Mädchen. An Rose wollte sie jetzt aber nicht denken.

Wieder glitt ihr Blick zu Uhr. Sie hatten noch Zeit – noch 10 Minuten. Warum sie immer noch so überpünktlich war wusste sie nicht. Lysander nahm die Uhrzeit nie so genau. Es konnte als schon mal vorkommen, dass man ne halbe Stunde warten musste. Irgendwie hatte sie schon daran gewöhnt. Deswegen hatte sie eigentlich immer etwas zum zeichnen dabei, um sich die Zeit zu vertreiben. Doch heute war sie dafür zu nervös.

Da Lorcan mit von der Partie war, waren sie vielleicht sogar pünktlich. Er war Sportler – einer der besten Quidditschspieler an unserer Schule und sehr beliebt. Es gab kaum ein Wochenende an dem er mal nicht mit seinen Freunden feierte oder unterwegs war.

Molly hatte nie viel mit ihm zutun gehabt, aber sie waren immer gut klargekommen. Als sie noch mit ihren Freund zusammen gewesen war, war er etwas eisig gewesen. Seit der Trennung war auch das wieder verschwunden. Lysander hatte irgendwann mal rausgehauen, dass er vielleicht ja verliebt war. Aber als sie noch mal nach hackte, ob er es ernst meinte, hatte er ihr keine Auskunft mehr gegeben.

Die letzte im Bunde war Jessi Zabini. Wie die beiden ein Paar geworden waren, hatte sie noch nie verstanden. Aber sie mochte das Zabini Mädchen und sie kamen sehr gut miteinander klar. Sie passte zu Lysander und sie waren scheinbar echt glücklich zusammen. Das war alles was für Molly wichtig war.

Wieder ein Blick zu der Uhr. 5 Minuten. Aus dem Kamin neben ihr ertönte ein Poltern. Schnell trat sie etwas zur Seite und Jessi trat raus. Sorgfältig klopfte sie die Asche von ihren Sachen, dann schaute sie sie an und grüßte sie lächelnd. „Lass mich raten, die beiden sind noch nicht da.“

Ein Lächeln legte sich auf Mollys Lippen. „Was erwartest du von den beiden?“

„Langsam gar nichts mehr.“, gab das Mädchen seufzend von sich.

Mit den dreien würde sie sicher ihren Spaß haben. Sie hoffte nur das sie nicht doch das dritte Rad am Wagen war und von den beiden so gut wie nichts mitbekam. Darüber sollte sie sich keine Gedanken machen. Jetzt war es eh zu spät. Die Reise war bezahlt und jeden Moment müssten die beiden auftauchen. Also einfach auf sich zukommen lassen. So einfach war das. Selbst wenn sie das dritte Rad am Wagen war, es gab ja noch Lorcan. Auch wenn ihr das etwas angst machte. Sie mochte ihn, sie hatte schon immer etwas für ihn geschwärmt. Aber sich nie getraut in anzusprechen und dann war sie mit ihren damaligen Freund zusammengekommen und sie war wirklich glücklich mit ihm gewesen. Eine Zeit lang...bis er sich von ihr getrennt hatte wegen...

Sie schüttelte den Kopf. Kein Freund. So was brauchte sie nicht mehr. Ein Freund haben, dass war absolut überschätzt. Eine Beziehung wollte sie auch gar nicht mehr zumindest vorerst nicht. Eigentlich wollte sie nicht einmal an diesen ganzen Mist denken, was gar nicht so einfach war, wenn Lysander ihr die perfekte Beziehung vorspielte. Das war jetzt etwas unfair. Die beiden hatten natürlich auch ihre Schwierigkeiten. Aber sie waren zusammen so glücklich wie sie früher.

Das waren eindeutig die falschen Gedanken. Sie fuhr sich durchs Haar. „Was hast du?“, riss sie die Stimme von Jessi aus den Gedanken.

„Nichts.“, kam es schnell von ihr. Sie merkte wie das Slytherin Mädchen, die Augenbraue hochzog. „Wer nicht will, der hat schon.“, sagte diese, zuckte dann mit den Schultern und wendete sich zu dem Kamin aus dem wieder leichte Geräusche zu hören waren.

Wenig später kletterte Lysander aus dem Kamin. „Morgen.“, kam es fröhlich von ihm. Ein gebrummtes Morgen bekamen sie auch von seinem Bruder, der nach ihm aus dem Kamin trat. Jessi küsste ihren Freund zur Begrüßung, während sich Lorcan zu mir gesellte. „Da werden wir uns wohl beschäftigen müssen.“, sagte er und Molly nickte zustimmend.

„Das haben wir gehört.“, beschwerte sich Lysander und umarmte sie zur Begrüßung.

„Das will ich auch hoffen, sonst wärst du ja fast taub.“, gab sein Bruder von sich und trat zu dem Mann um mit ihm die letzten Einzelheiten zu klären.

Nun war es so weit. Seychellen warteten auf sie. Sommer, Sonne, Strand und Meer. Die Nervosität war verschwunden und endlich setzte die Vorfreude ein. Ein paar Minuten würde es noch dauern bis sie dann endlich da waren. Es hatte schon Vorteile Zauberer zu sein. Eine Klassenkameradin kam aus einer Muggelfamilie und die musste erstmal noch ewig Zug fahren oder mit Flugzeug fliegen. Da gefiel ihr ihre Art zu reisen um einiges besser. Es war einfach, unkompliziert und schnell. Manchmal wurde ihr zwar etwas schlecht. Manchmal war ihr auch etwas schwindlig, aber alle mal besser als Stunden unterwegs zu sein. Da waren ihr die kleinen Unannehmlichkeiten lieber.

„Folgt mir.“, sagt der Mann nun und schreitet durch den Laden. Sie folgte ihm. Er blieb vor einem Sonnenschirm stehen. „Hier geht’s zu den Seychellen.“, sagte er. „Seit ihr bereit?“, fragte er und bereitet alles vor. Die vier nickten einstimmig und griefen nach dem Stab. Fest schlossen sie ihre Hände darum, dann merkten sie schon wie sich langsam alles zu drehen an fing und immer schneller wurde.
 

Molly brauchte einen Moment um sich wieder zu fangen und die Übelkeit nieder zu kämpfen. Dann richtete sie sich auf. Eine Frau trat auf sie zu. „Herzlich Willkommen auf den Seychellen. Vor der Tür wartet ein Taxi, das bringt euch zu eurem Hotel.“, erklärte sie freundlich. Lysander lächelte und zog die beiden Mädchen gleich mit nach draußen. Lorcan folgte ihnen.

Draußen blieb Molly stehen und schloss die Augen und atmete tief ein. Hier war die Luft sehr viel besser als in London. Sie konnte das mehr in der Luft schon schmecken und riechen. Endlich waren sie da. Das Meer, der Strand. So schnell wie möglich wollte sie genau dort hin. Das Hotel war ihr doch egal. Sie seufzte und stieg schließlich zu den anderen ins Auto.

Es dauerte nicht lange bis es vor dem Hotel hielt. Das Hotel an sich war nichts besonderes. Es war ein großer Gebäudekomplex, der aber sehr schön mit Palmen verschönert war. Man konnte direkt aufs Meer sehen. Begeistert folgte sie den anderen dreien und schaute sich dabei staunend um. Mit der Gestaltung innen hatte man sich sehr viel Mühe gegeben. Alles sah sehr edel aus.

Lorcan kümmerte sich um den ganzen Papierkram und trat mit den Schlüssel für ihr Zimmer wieder zu ihnen. Immer noch staunend folgte sie ihnen. Inzwischen war sie doch sehr gespannt wie ihr Zimmer aussehen würde und wartete ungeduldig drauf das der Zwilling endlich das Zimmer auf schloss. Dann traten sie ein. Der Raum war sehr schön hell und groß. Das erste auf das man sah war eine kleine gemütliche Sitzecke mit Korbstühlen und hellblauen Stoff bezogen. Dahinter fand sich ein Balkon mit Blick aufs Meer. Neben der Sitzecke fand sich eine Coach mit einem Fernseher und auch an der Wand war eine große Tür zu dem Balkon. Fasziniert trat sie zu der Balkontür zog sie auf und trat nach draußen. Der Ausblick war einfach traumhaft. Das Meer war einfach unglaublich schön. Sie klar und blau. Hier könnte sie leben. Schließlich zwang sie sich wieder reinzugehen. Von dem Raum gingen drei Türen ab. Eins in das sehr schön und luxuriöse Bad. Die anderen beiden zu den jeweiligen Schlafzimmern. Auch diese waren sehr schön hell und groß mit Ausblick auf das Meer. Molly wollte hier nie wieder weg und sie war noch nicht einmal eine Stunde hier. Na ja vielleicht gerade eine Stunde. Wenn man den ganzen Papierkram und die Fahrt zum Hotel mit einrechnete.

Die Betten waren Doppelbetten. Sie ahnte schon wie die Aufteilung aussehen würde. Ihr Blick wanderte zu Lysander, der sie bereits bittend ansah. Sie musste nicht zu Jessi sehen, um zu wissen, dass sie das auch tat. Leicht grummelte sie. „Von mir aus. Wenn Lorcan nichts dagegen hat.“, sagte sie schließlich. „Hab ich sicher nicht.“, sagte dieser grinsend. Sie verdrehte leicht die Augen. „Das ist aber unser Zimmer.“, sagte sie und begann ihr Zeug im Zimmer zu verteilen. „Wollen wir gleich an den Strand?“, konnte sie sich die Frage nicht verkneifen. Lorcan lachte. „Sicher.“ Sie zog einen Schmollmund. „Das ist nicht lustig.“, sagte sie und suchte sich ihre Badesachen raus. Dann verschwand sie im Bad.

Fröhlich zog sie sich um. Heute konnte nichts ihre Laune mehr drüben. Da war sie sich sicher. Fertig umgezogen trat sie nach draußen. Ungeduldig wartete sie auf die anderen drei. Als sie schließlich fertig waren lief sie fröhlich vor. Sie lief durch schon und aufwendig gestaltete Anlage, um dann runter zum Meer zu gelangen.

Sie konnten den feinen, warmen Sand unter ihren Füßen spüren. Wie von selbst trugen ihre Füße sie zum Wasser. Sanft umspielten die Ausläufe der Wellen ihre Füße. Gab es etwas schöneres? Das hier war ihr Paradies. Lächelnd lief sie am Wasser entlang. Dann drehte sie sich nach den anderen um. Lysander hatte bereits die Handtücher ausgebreitet und den Sonnenschirm aufgestellt und ließ sich nun neben Jessi nieder. Ihr Blick glitt weiter und wo war Lorcan geblieben? Als sie ihn nicht entdecken konnte, zuckte sie leicht mit den Schultern.

Sie hob ihren Rock leicht an und trat weiter ins Wasser. Sie zuckte zusammen, als sie mit dem Wasser bespritzt wurde. Bevor sie richtig registrieren konnte was passierte hatte sie Lorcan sie schon ins Wasser gezogen. „Das gibt Rache.“, sagte sie. Schließlich hatte sie noch ihren Rock an und der hatte eigentlich nicht nass werden sollen. Sie startete eine Wasserangriff., der auch gleich erwidert wurde. Dann war Lorcan wieder verschwunden. Sie merkte wie jemand – vermutlich Lorcan- sie unter Wasser zog.

Er wollte also Krieg den würde er kriegen. Der kleine Kampf zwischen ihnen tobte noch eine ganze Weile. Dann befreite sie sich von ihren Rock und legte ihn zu den beiden anderen zum trocknen ehe sie sich wieder ins Wasser begab und nun weiter rausschwamm um sich in die Wellen zu werfen. Sie liebte das Meer. Es gab nichts besseres.
 

Die vier verbrachten den ganzen Tag am Strand. Erst zum Abendessen gingen sie wieder ins Hotel. Nach dem Essen setzten sie sich an die Bar, draußen am Pool mit einem wunderbaren Ausblick aufs Meer wie Molly zum wiederholten male feststellte. Sie beobachteten den Sonnenuntergang. Dabei lauschten sie einer einheimischen Band.

Erst nach einer Weile brach Jessi das Schweigen. „Wie sieht den unsere Planung aus?“

„Ich will auf jeden Fall tauchen und ein paar Clubs ausprobieren.“, sagte Lorcan. „Das hört sich doch schon mal nicht schlecht an. Ich will mir morgen auf jeden Fall die Boutique ansehen. Kommst du mit Molly.“, kam es von der Slytherin. Molly schaute zu ihr und nickte. „Das hört sich gut an.“

„Wie spannend. Shoppen könnt ihr doch auch zu Hause.“, maulte Lysander. Was den anderen ein Grinsen entlockte. „Hier beide könnt euch ja während wir shoppen informieren, was hier so los ist und wie es mit den Tauchkursen und so aussieht. Danach treffen wir uns am Strand. Übermorgen gehen wir dann nach Victoria und dann können wir auch gleich einen Club besuchen.“ , fuhr Jessi ungerührt fort.
 

Die nächste Tage verging wie im Flug. Molly und Jessi hatte die Boutique unsicher gemacht und danach einen angenehmen Tag am Strand verbracht. Abends waren sie am Strand langgelaufen. Nun saß sie auf ihren Bett. Lorcan lag neben ihr. Seine Arme hatte er hinter seinen Kopf verschränkt. Die Augen geschlossen. Sie ließ ihren Blick über ihn gleiten. Er hatte wirklich einen gut trainierten Oberkörper, das war ihr auch die letzten beiden Tag am Strand schon aufgefallen. Abgesehen davon, dass er auch so sehr hübsch war wie sie fand. Sonst wäre er vermutlich auch nicht so beliebt.

„Gefällt dir was du siehst.“, kam es grinsend von ihm und öffnete leicht die Augen um sie anzusehen. Molly lief knallrot an. „Ähm … ja.“, kam es leise von ihr. Er grinste. Gerade wollte er ansätzen was zu sagen, als eine Eule an das Fenster klopfte. Sie schaute irritiert auf. Was machte den eine Posteule hier? Schnell stand sie auf und ließ sie rein. Sofort wurde ihr das Bein entgegen gestreckt an dem die Nachricht befestigt war. Nach dem der Brief gelöst worden war, machte es sich die Eule bequem. Scheinbar war es für sie. Aber wer sollte ihr denn etwas schicken?

„Vom wem ist es?“, hörte sie Lorcan fragen. „Keine Ahnung.“, sagte sie und öffnete den Brief zögerlich. Dann begann sie zu lesen. Wie konnte sie nur jemals mit diesen Idioten zusammen sein? Der erwartete doch nicht wirklich eine Antwort von ihr. „Molly?“, kam es besorgt von ihren Zimmergenossen. Der erhob sich nun und trat zu ihr. Vorsichtig nahm er ihr den Brief aus der Hand. Nach ihrer Reaktion ahnte er schon von wem der Brief war. Aber das dieser Kerl. Sein Blick glitt wieder zu Molly. Er zerknüllte den Brief und warf ihn in den Müll. Dann zog er sie leicht an sich. Er wusste nicht wirklich was er machen sollte. Er würde ja seinen Bruder holen, aber der war wahrscheinlich anders beschäftigt und das musste er nun auch nicht unbedingt sehen.

Vorsichtig zog er sie mit zum Bett. Er hielt sie bei sich und legte die Decke um sie.

„Molly...“, kam es leise von ihm. „Er ist ein Arsch. Warum habe ich mich überhaupt auf ihn eingelassen?“, murmelte sie. Das fragte er sich auch. Aber das sprach er nicht aus.
 

Am nächsten Morgen wachte sie in Lorcans Armen auf. Was war passiert. Ach ja, der Brief von ihren Exfreund. Sie betrachtete den Scamander Zwilling. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. „Danke.“, flüsterte sie leise. Hier in seinem Armen fühlte sie sich irgendwie sicher. Langsam schloss sie die Augen um noch einen Moment länger hier liegen zu bleiben.

Doch dann löste sie sich vorsichtig und trat ins Bad. Das Grummeln von ihm bekam sie nicht mehr mit.

Als sie raus trat,waren auch die anderen drei aufgestanden und machten sich für ihren Ausflug in die Stadt fertig. Sie war schon gespannt was die Victoria so zu bieten hatte. Aber die Freude und gute Laune die sie die letzten beiden Tag begleitet hatte, wollte sich heute irgendwie nicht einstellen. Ließ sie sich wirklich so leicht die Stimmung von diesen Idioten zerstören? Das konnte doch nicht war sein. Inzwischen war ja auch schon ein Jahr vergangen und sie war doch eigentlich über ihn hinweg und trotzdem hatte er immer noch eine unglaubliche Macht über sie.

Das war etwas was sie wirklich unbedingt ändern sollte. Ihr Leben drehte sich nicht mehr um den Idioten und sie war hier mit drei wirklich tollen Personen unterwegs. So war es.

Sie lächelte leicht. Lysander hackte sich bei ihr unter und zog sie fröhlich mit sich durch die Straßen. Jessi und Lorcan folgten ihnen.

Zu erst schauten führte ihr Weg sie zum 'Little Big Ben', dem Wahrzeichen der Stadt. Vor dem von Jessi einige Bilder gemacht wurden, dann schaute sie sich um. „Jetzt müssen wir da lang. Ich will die großen Fruchtfledermäuse sehen.“, sagte sie. Ohne auf die Zustimmung der anderen zu warten ließ sie los. Molly war schon vorher klargewesen, wer in dieser Beziehung die Hosen an hatte. Ihr Blick wanderte zu Lorcan, der ihnen etwas desinteressiert folgte. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht.

Es dauerte nicht lange bis die vier vor dem Botanischen Garten standen. Doch auch hier wartete sie nicht auf Zustimmung, sondern zog Lysander einfach mit zur Kasse und ließ ihn die Karten bezahlen. Die anderen beiden folgten ihnen etwas langsamer und zahlten auch ihre Eintrittskarten. „Willst du auch unbedingt die großen Fruchtfledermäuse sehen.“, fragte Lorcan mit einem leicht sarkastischen Unterton. Molly schüttelte nur lächelnd den Kopf. „Nicht unbedingt. Aber wenn wir schon den Eintritt bezahlt haben.“

„Das lass ich mir nachher von Lysander zurückgeben.“, sagte er nur und folgte den beiden. Sie lächelte und schaute sie beim Laufen aufmerksam um. Sie liebte die Natur, die Landschaft. „Hier könnte man wunderbar malen.“, sagte sie leise. Lorcan schaute zu ihr. „Ich hab dich schon Ewigkeiten nicht mehr zeichnen gesehen.“, stellte er fest. Molly nickte wieder leicht. „Ich hatte in letzter zeit nicht die Zeit und auch keine Inspiration.“

„Davon hast du hier ja jetzt genug.“, sagte er dann. Sie hatte sich wirklich lange nicht mehr mit der ihrer Kunst beschäftigt. Erst jetzt merkte sie wie ihr das fehlt. Es war einfach ein Teil ihres Lebens. Sie nahm sich fest vor, sich die Motive die sich hier boten einzuprägen und später auf Papier zu bannen.

Es war unglaublich wie die Zeit dahin rannte. Kaum hatten die Geschäfte geschlossen, waren die Straßen in Victoria Menschen leer. Langsam schlenderten sie durch die leeren Straßen auf der Suche nach irgendwas, wo man etwas feiern konnte. Lorcan hatte sich schon fest vorgenommen nie wieder Lysander das Reiseziel aussuchen zu lassen, als sie einen Club fanden.

Zwanglos elegant war der Club. Die Musik war gut. Molly entschied sich, dass man es hier aushalten konnte. Ihr bester Freund hatte sich bereits mit seiner Freundin in eine ruhigere Ecke verzogen.

Nun ließ sie ihren Blick schweifen. Lorcan war bereits auf der Tanzfläche. Sie setzte sich an die Bar und bestellte sich einen Cocktail, während sie ihn beobachtete. Dieser Urlaub würde noch richtig schön werden das hatte sie im Gefühl. Das war ihr Sommer. Vielleicht würde sie später auch noch eine Runde tanzen.

Irgendwann fand sie sich ebenfalls auf der Tanzfläche wieder und irgendwann tanzte sie auch mit Lorcan. Sie genoss einfach den Urlaub.
 

Die erste Woche flog nur so dahin. Sie lernten tauchen, lagen am Strand, schwammen und abends saßen sie an der Bar oder am Strand. Zwar war es wie sie es vorher gesagt hatte. Das man von Lysander und Jessi nicht soviel mitbekam. Aber eigentlich störte sie das nicht sonderlich. Sie verstand sie richtig gut mit Lorcan und genoss es Zeit mit ihm zu verbringen.

Gerade saßen sie beim Frühstück und überlegten was sie heute machen sollten. Sie beobachtete die drei lächelnd. Jessi machte Vorschläge, die von den beiden Jungen immer wieder abgelehnt würden. Schließlich lehnte sich Lorcan zurück. „Macht ihr beide was alleine. Molly und ich habe was anderes vor.“, sagte er und schaute zu ihr. „Das sagst du erst jetzt? Wir hätten uns eine halbe Stunde Diskussion sparen können.“, beschwerte sich Jessi. „Ist mir gerade erst wieder eingefallen.“, sagte dieser nur ruhig. Sie machte auf eingeschnappt.

„Was haben wir denn vor?“, fragte Molly nun etwas irritiert. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, was er vorhaben könnte. „Lass dich überraschen.“, sagte er nur. Er würde ja schon wissen was er wollte.

Langsam standen sie auf und holten ihre Sachen aus dem Zimmer. Ihr Pärchen hatte sich darauf geeinigt mal wieder einen Tag am Strand zu verbringen. Also verabschiedeten sie sich vor dem Hotel von einander. Lorcan führte sie zum Bus und fuhren auch schon los. „Krieg ich einen Tipp?“, fragte sie schließlich. „Nein.“, sagte er und grinste leicht. Sie grummelte und schaute aus dem Fenster. Dann eben nicht.

Es dauerte nicht lange bis an ihren Ziel ankamen. Molly schaute sie aufmerksam um. Doch sie kam nicht darauf wo er genau hin wollte. Sie sah hier nur verschiedene Hütten. Langsam folgte sie ihm. Er betrat eine Hütte. Scheinbar wusste Lorcan ja wohin er wollte. Vorsichtig trat sie ein. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Das Bild auf das sie sah war ein wunderschönes Landschaftsbild. Sie trat näher um es ausgiebig zu betrachten. Die Farben, die Gestaltung... es war einfach wunderschön. Ihr Blick wanderte zum nächsten Bild. Es juckte sie regelrecht in den Fingern zu malen. Immer wieder faszinierte es sie was Künstler erschaffen konnte. Lorcan folgte ihr. Die Bilder sahen nicht schlecht aus. Aber die Begeisterung die Molly verspürte, gab es bei ihm nicht. Lächelnd hörte er ihr zu als ihm versuchte zu erklären, was diese Bilder so einzigartig machte. Sie war völlig ihn ihren Element. Dafür hatte es sich gelohnt.

Sie verbrachten eine ganze Weile in der Ausstellung. Molly hatte auch einige Gespräche mit anderen Besucher geführt. Auf den Rückweg war sie ganz hibblig. „Danke.“, sagte sie und schaute ihn an. Er lächelte. „Immer wieder gerne.“

Im Hotel machten sie sich fertig für den Strand. Sie kramte noch ihr Zeichenzeug hervor, bevor sie sich an den Strand zu den anderen beiden begaben. Es war seit langer Zeit das erste mal das sie wieder zeichnete und es war wirklich schön. Wie sie es vermisst hatte.
 

Molly hatte eins ihrer Strandkleider angezogen und betrachtete sich skeptisch im Spiegel. So konnte sie sich sehen lassen. Heute würde unten am Strand ein kleines Fest veranstaltet mit Live Musik, Lagerfeuer und was sie sich sonst noch so einfallen ließen. Ihr Blick wanderte zu Jessi, die sich ebenfalls betrachtete und dann die Haare noch hochsteckte. „Wir können.“, sagte sie dann, hackte sich bei Molly unter und zog sie zu den Jungs.

Schon vom weiten konnten sie die Musik hören. Salsa wie Molly erkannte. Es war eine kleine Tanzfläche aufgebaut wurden das Lagerfeuer brannte bereits. Die Band stand bei der Tanzfläche und musizierte. Am Strand waren noch kleine Essensstände verteilt so wie für Getränke. Es war eine angenehme Stimmung. „Guck mal, die trinken alle direkt aus einer Kokosnuss. So was will ich auch.“, rief Jessi aus und zog Molly hinter sich her. Die Jungs folgten etwas langsamer. „Wir hätten gerne zwei Kokosnüsse zum trinken. Die Jungs bezahlen.“, wand sich das Mädchen an den Verkäufer. Bevor Molly widersprechen konnten hatte die beiden bereits bezahlt. Lächelnd schlürfte sie etwas von der Kokosmilch. „Wir setzen uns ans Feuer.“, kam es von Jessi und ließ Lorcan und Molly alle eine zurück. Die beiden lächelnd. „Ziemlich eindeutig wer in der Beziehung die Hosen an hat.“, sagte er und Molly nickte zustimmend. „Wollen wir etwas tanzen?“, fragte sie schließlich. „Ich kann diesen Tanz aber nicht.“, kam es von ihm. „Die Helfen uns sicher.“, sagte sie und trat zur Tanzfläche. Schon trat eine Frau zu ihnen, die ihnen die Schritte erklärte. Die beiden hatten den Drehschnell raus. Sie lächelte. Das machte richtig Spaß.

Später setzten sie sich auch ans Lagerfeuer. Die Life Musik hatte aufgehört und nun lief 'moderne' Musik.
 

'I remember when we first started'
 

Sie schaute ihn an. Er war ganz anders als ihr Exfreund. Eigentlich hatten sie wirklich gar keine Gemeinsamkeiten. Lorcan war ... sie wusste nicht wie sie es beschreiben sollte. Doch er übte immer noch eine unglaubliche Faszination auf sie aus. Er schaffte es sie zu verzaubern und alles andere zu vergessen. Etwas riss sie aus den Gedanken. Sie konnte nicht sagen was es war.
 

'You came to me and you were broken hearted'
 

Für einen Moment hörte sie dem Lied zu.
 

'I took you in and wiped all your tears away

I gave you loving more than any other gave

Don't you know I'm the one and I love you girl

I don't care what they say you know you are my world

Come back home to the one

Who loves you more and more

Soon you'll see that it was me you were searchin for'
 

Es erinnerte sie einwenig an ihre Situation. Ihr Blick wanderte zu Lorcan, dann überwand sie sich und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss sofort.

Sie stand im Wasser, die Augen geschlossen, der Wind in ihren Haare. Das Lagerfeuer war bereits verloschen und die Menschen hatten sich schon vor einer Weile auf den Weg zurückgemacht. Nur sie stand noch hier und Lorcan war hier auch noch irgendwo. Sie wusste nicht was daraus werden würde. Ob es überhaupt etwas wurde. Aber wer wusste das schon. Eines wusste sie ganz sicher. Das waren die schönsten Ferien ihres Lebens gewesen. Noch nie hatte sie sich so lebendig gefühlt. Sie hörte wie Lorcan zu ihr trat. „Hier kann man den Atem des Lebens spüren.“, sagte sie leise. Sie konnte förmlich spüren wie er eine Augenbraue hochzog. Der Wind spielte leicht mit ihren Haar. Der Wind, das Leben, der schönste Sommer.

„Lass uns auch ins Hotel gehen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  _Natsumi_Ann_
2011-09-17T08:34:13+00:00 17.09.2011 10:34
sorry dass ich erst jetzt kommentiere ;_; ich war sowas von im stress >>

manchmal war ich etwas verwirrt wegen den absätzen und weil es so schnell umgeschwängt hat o.O
aber schönes paar und du hast molly blonde haare verpasst <33

ich bedanke mich herzlich, das lied hast du schön eingebracht :)
grundidee ist super nur leider etwas zu kurz für einen OS aber habe mich trotzdem gefreut!


hoffentlich kommt noch mehr von dir :)
lieben gruß
natsumi
Von:  -Nami
2011-09-06T13:19:52+00:00 06.09.2011 15:19
Endlich mal einen OS über mein Lieblingspairing *______*
Ich fand ihn toll! Gut beschrieben :)

*Molly & Lorcan-Fahne schwenk*

Liebe Grüße -Nami



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