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B³ - Megamind

Böse, Blau, Brilliant
von

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Kapitel 2

Kapitel 2
 

Das unsichtbare Auto von Megamind brauste durch die Straßen von Metro City ohne Rücksicht auf Verluste. Die Brainbots dienten dabei als Eskorte. Roxanne und Megamind saßen auf dem Rücksitz, während Minion sich als Chauffeur gab. Es war still im Inneren des Wagens, wo sich hingegen auf den Straßen von Mal zu Mal mehr Menschen tummelten. Sie alle waren auf dem Weg zum Rathaus, dessen Dach noch immer in einem hellen Blau erstrahlte. Unglaublich, wie schnell die Einwohner ihre Meinung geändert hatten, für sie war Megamind ein neuer Held und ihr Beschützer. Eine komische Vorstellung, fuhr es Megamind durch den Kopf, während er zweifelnd die Zivilisten betrachtete. Wie hatten sie ihn doch verabscheut! Klar, man konnte sich ohne weiteres an den Gedanken gewöhnen, ein Held zu sein. Aber die verfluchte Verantwortung, die einem damit aufgebürdet wurde, war immens. Megamind verstand deswegen immer mehr, wieso sich sein alter Rivale Metro Man in den Untergrund verzogen hatte. Das Ganze war erdrückend und Megamind bemerkte, dass ihm mulmig wurde.

„Sieh dir die Leute an!“

Erschrocken fuhr er zusammen und starrte zu Roxanne. Offenbar brachten die Leute sie auf andere Gedanken und ihr Zorn war verfolgen. Beinahe entzückt beobachtete sie die Mengen, die allesamt nur antanzten, um ihren Freund zu sehen. Ihr Blick wandte sich ihm zu und sie lächelte. Ihre Finger wanderten über das Sitzpolster und sie erfasst die Hand ihres Freundes.

„Du kannst wirklich stolz auf dich sein! Denen da draußen ist es zwar vollkommen egal, ob du dich verspätest, sie kommen trotzdem! Keine Ahnung wie du es hinbekommen hast, dass die Straßen so sicher sind, aber es hat funktioniert!“, grinsend rückte sie näher zu ihm und blickte weiter hinaus aus dem Fenster. Megamind unterdessen entwich nur ein unüberzeugtes Lachen und er nickte eifrig.

„Ha…! Ja, ja. Wie ich das wieder hinbekommen habe? Alles dank meinen großen in-telleck-tuellen Fähigkeiten, Strategie, Geschick und so…“ Er fuhr sich über den Hinterkopf und zuckte mit den Schultern. Er hoffte, dass Roxanne nicht merkte, dass er selber keine Ahnung hatte, was er da redetet und egal was es auch war, er glaubte seinen eignen Worten eh nicht!

„Das klingt nicht gerade so, als wenn du von dir selbst überzeugt bist! Und an falscher Bescheidenheit mangelt es dir ganz sicher nicht!“ Roxanne lachte erneut auf und Megamind seufzte innerlich. Es entlockte ihm ein Lächeln und etwas entspannter lehnte er sich an das Leder des Rückenpolsters. Roxannes Lächeln hatte immer eine betäubende Wirkung auf ihn, es warf ihn zu oft aus den Latschen, aber in diesem Fall tat es ihm gut. Er brauchte einen klaren Kopf um diese Sache durchzuziehen und am Ende würde sie alles andere als begeistert sein. Er sollte sich in ihrem Lachen sonnen und winden, so lange er noch die Chance dazu hatte. Denn das Donnerwetter würde kommen. Und Roxannes Wutanfälle waren gruseliger als die Vorstellung von 10 Metro Men auf einem Haufen!

„Bescheiden? Ich, aber immer doch. Ich bin die Bescheidenheit in Person, so gehört es sich doch! Der Held steckt ein, zum Wohle des anderen…. fahren wir einfach, ok? Minion! Gib Gas!“

Megamind hoffte, dass Roxanne sein Ablenkungsmanöver nicht bemerkte, aber leider war sie doch cleverer als er gehofft hatte. Sie runzelte die Stirn, dann schnappte sie sich sein Kinn und zwang ihn dazu, sie anzusehen. Misstrauisch wanderte ihr Blick zwischen seinen Augen hin und er versuchte so unschuldig wie möglich zu schauen.

„Was?“

„Mmmmhhh.“, zog sie das Wort unendlich in die Länge. „Also, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du führst was im Schilde! Oder wirst du krank?“ Ihre Hand landete auf seiner Stirn. „Du bist irgendwie nicht du selber und das ist verdächtig. Keine Hyperaktiven Anfälle? Keine langen Siegesreden, wie toll du doch bist?“ Nach Megaminds Meinung war ihr Grinsen viel zu scharfsinnig und nervös lachte er auf und winkte überschwänglich ab.

„Iwo! Das bildest du dir nur ein. Dein hübsches Reporterinnen- Köpfen denkt schon wieder an Schlagzeilen!“ Er schnippte ihr eine Strähne aus der Stirn und hob die Augenbrauen. „Als wäre es nicht die Schlagzeile schlechthin, mit MIR zusammen zu sein!? Deine Kolleginnen im Sender müssen noidisch ohne Ende sein.“ Wenigstens konnte er ein bisschen mit seinem Charme um sich werfen und das Thema änderte sich binnen Sekunden. Erwähnte man nur mit einer Silbe Roxannes Arbeit, dann hörte sie nicht mehr auf zu quatschen! Und er traf genau ins Schwarze, denn ihre Augen verengten sich und genervt warf sie sich auf das Lederpolster zurück, die Arme verschränkt.

„Oh Nein!“, murrte sie. „Kein Wort darüber! Ich will nichts hören! Und wenn, sind sie NEIDisch! Sei froh, dass du ihr dummes Gelaber nicht am Hals hast! Als wärst du auf einmal soooo toll oder soooo interessant!“ Sie schnaubte aus und ihr Blick senkte sich. „Als hätte es Metro Man nie gegeben! Was für ein Vergleich! Dürr, klein und blau wie du bist! Megamind hier, Megamind da! Für den Sender ist mein Leben mit dir eine Freakshow!“

„Hey!“ Entgeistert ließ Megamind die Schultern hängen und glotze sie empört an.

„Ah! Tut mir leid, Meg, war nicht so gemeint!“ Beschwichtigens Hob sie die Arme, dann sackte sie seufzend ineinander zusammen. Den Spitznamen hatte sie sich ausgedacht, weil ihr >Megamind< einfach zu lang war. Aber nur ihr war es gestattet, ihn bei diesem Namen zu nennen! Trotzdem verwunderte ihr Anblick Megamind, sie wirkte erstaunlich niedergeschlagen und wäre er nicht mit seinen eigenen Problemen beschäftigt, hätte er versucht sie zu trösten. Aber Triaden über ihr Reporterleben konnte er einfach nicht gebrauchen.

„Die Leute haben sich einfach alle so verändert. Alles hat sich irgendwie verändert.“, erklärte sie rätselhaft und mit leiser Stimme. Was sollte er darauf sagen? Sie hatte Recht, aber diese Antwort würde zu viel von seinem Plan preisgeben. Deswegen presste er nur die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf.

„So sind die Menschen eben. Glaub mir, ICH kann ein Lied davon singen! Immerhin bist du einzige Reporterin, der ich…. “exklusiv Interviews“ gestattete.“, zwinkerte er ihr zu und Roxanne lachte einmal spöttisch auf.

„Na sicher! Aber da hast du wohl Recht.“

Dann hüllte sich das Auto wieder in Schweigen, bis sie auf dem Parkplatz hinter dem Rathaus ankamen. Natürlich liebte Megamind große Auftritte, doch auf wörtliches ‚Stage Diving‘ konnte er gern verzichten.
 

Roxanne stieg als Erste aus und strich ihr lavendel farbendes Kleid glatt. Sie sah auf Anhieb, dass der Bürgermeister sie bereits erwartete und ungeduldig mit dem Fuß auf und ab wippte. Hinter ihr stieg Megamind gemächlich aus dem Auto aus und Minion gesellte sich zu ihm, er war der einzige, der die Ruhe weg hatte.

„Aaah, Miss Ritchi! Und Megamind, Sir! Wir haben Sie schon erwartet, Sie haben sich etwas verspätet!“, tadelte der Bürgermeister, verkaufte seinen Ärger aber sehr gut und tat es mit einem Lächeln ab. Zeitdruck zeigte sich bei jedem Menschen anders und da Megamind sich nicht im geringste anschickte, dem Bürgermeister zu antworten, übernahm sie das.

„Ja, entschuldigen Sie, wir wurden aufgehalten! Und wir können ja schließlich nicht mit Hypergeschwindigkeit fliegen!“

„Schon gut, das verstehen wir. Es ist uns eine Ehre, Sie heute begrüßen zu können! Aber wir sollten nun losgehen. Die Einwohner der Stadt warten schon vor dem Haupteingang!“, mit hektischen Bewegungen deutete der kahle Mann auf den Hintereingang und ging vor.

Zustimmend nickte Roxanne und drehte sich zu ihrem Freund um, der da stand wie angewurzelt und in die Ferne starrte. Geistesabwesend drehte er sich in ihre Richtung und blickte sie mit weiten Augen an.

„Megamind! Was tust du denn da? Nun komm schon! Alle warten auf dich!“ Genug der Grübelei. Wenn Roxanne eins wusste, dann, dass Megamind sich schnell für Dinge begeistern konnte. Und immerhin war diese Veranstaltung nur für ihn ausgerichtet worden. Er machte sich ganz gut als Held in weiß. Und dieser Gedanke verscheuchte ihre finsteren Vorstellungen. Sie nahm seine Hand und grinste ihn fröhlich an.

„Wenn meine Kolleginnen schon neidisch sind, geben wir ihnen einen Grund dazu! Los, komm schon!“ Sie zog ihn hinter sich her und ließ keine weiteren Einwände zu.
 

Vor dem Rathaus war die Hölle los. So wie immer, wenn ein öffentliches Ereignis bevor stand. Die Menschen wollten unterhalten werden und jetzt bot sich dazu die beste Gelegenheit. Es war zwar ein Wunder, wie sich Megamind verspäten konnte, denn es war ein offenes Geheimnis, dass er seine neue Bleibe in den obersten Stockwerken des neuen Museums hatte. Und das lag genau gegenüber des Rathauses. An demselben Ort, hatte Megamind damals seinen Triumpf über Metro Man verkündet, mit dem Unterschied, dass er dieses Mal in friedlicher Absicht kam. Ein Rednerpult war aufgestellt worden, hinter dem der Bürgermeister seinen Platz einnahm. Roxanne und Megamind standen unmittelbar daneben.

Ein eigenartiges Gefühl, das war es zumindest für Roxanne. Als Reporterin war sie es gewohnt vor vielen Menschen zu sprechen, ganz Metro City kannte sie und sah ihr und ihren Berichten zu, doch jetzt war es etwas anderes. Sie war nie mit Metro Man zusammen gewesen, trotz aller Gerüchte. Aber nun stimmte es, nun war sie die Freundin des Beschützers der Stadt. Ansehen war nicht das Einzige was mit diesem Umstand auf sie zukam. Alle Welt würde sie nun strenger beobachten und über sie urteilen, denn schließlich gab es an Megamind nicht nur positive Eigenschaften.

Der Bürgermeister begann mit seiner Rede und das übliche Bla Bla und Formalitäten wurden vorgetragen, die Menge schien zufrieden. Das war ein gutes Zeichen. Roxannes Blick schweifte über die unzähligen Köpfe die sich versammelt hatten und nickte sich innerlich zu. Der Auftritt schien gelungen. Das Einzige, was seltsam war, war Megamind.

Dieser stand still und ruhig neben ihr, beinahe steif- und das passte nun gar nicht zu ihm. Roxanne hatte damit gerechnet, dass er in seiner überschwänglichen Art den Bürgermeister nicht eine Minuten ausreden lassen würde. Eigenlob war eins seiner stärksten Gebiete, aber dieses Mal nicht. Sie verfinstere die Augen und piekte ihrem blauen Freund in die Seite, als es an der Zeit war, dass er das Ruder in die Hand nahm. Soeben wurde ihm das Wort übergeben und die Einwohner der Stadt jubelten lauthals.

„Meg! Nun mach schon!“, flüsterte sie ihm schnell zu und versuchte ihn Richtung Rednerpult zu schubsen. „Die Leute wollen dich hören!“

Wieder keine Reaktion. Megamind drehte ihr nur den Kopf zu und schaute sie geistesabwesend an. Sein Blick ging direkt durch sie durch und er blinzelte einmal.

„Jetzt beweg dich endlich!“, murrte sie und schaute einmal schnell in die Massen, dann wieder zu Megamind. Damit er an seinen Platz ging, fasste sie nach seinem Handgelenk und drückte zu, in der Hoffnung, er würde sich endlich regen. Dieses Verhalten gefiel ihr gar nicht und irgendwo tief in ihr sorgte es sie auch. Im Auto war er auch schon so komisch gewesen und weder er noch sie konnten sich jetzt einen Ausrutscher leisten. Megamind sollte erst einmal Fuß fassen in seinem neuen Leben!

Doch gerade in dem Moment, indem sie sein Handgelenk ergriff, ertönte ein Geräusch und ein blaues Licht leuchtete auf. Sie hatte ausversehen seine Uhr berührt und ehe sie sich versah, verwandelte sich der Megamind vor ihren Augen in einen seiner Brainbots.

Ein lautes Raunen ging in der Menge um und das Jubeln erstarb. Erschrocken wich Roxanne zurück, als sich der schwebende Roboter in ihre Richtung drehte und, wenn man das für einen Roboter sagen konnte, nervös hin und her schaute.

„Was zum…!“

Was sollte denn das nun werden, wenn das nicht Megamind war, wo zum Teufel war er?

Roxanne drehte sich hektisch hin und her und suchte dann Minions Blick, der ebenfalls wie vom Blitz getroffen dastand.

„Was soll das?“, fragte sie über das lauter werdende Gemurmel der Leute hinweg. Minion aber zuckte nur mit den Schultern und wirkte ebenfalls mehr als verwundert.

„Ich.. ich habe nicht die geringste Ahnung!“ Auch er sah sich um, als wollte er seinen Boss irgendwo erspähen. Als wäre das nur ein weitere Trick für einen großen Auftritt, aber nichts dergleichen geschah. Wenn sogar Minion nichts davon wusste, war etwas mehr als faul!

„WO ist er?“

Wieder zuckte Minion ahnungslos mit den Schultern. Megamind war einfach nicht da.

Er war verschwunden.
 


 

T.b.c
 

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Ab jetzt kann die Geschichte wirklich beginnen und ich kann näher auf die Figuren eingehen. Betrachtet diese ersten Kapitel als Einführung zur Story! Sollten sich Fehler eingeschlichen haben, tut es mir leid!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  galaxys-child
2011-08-09T20:31:35+00:00 09.08.2011 22:31
Ha, das wollte also Megamind mit der Transformationsuhr! Um sich davor zu drücken, sich öffentlich bei den Feierlichkeiten, die ihm zu Ehren gehalten werden, zu zeigen, verwandelt er einen seiner kleinen Helfer in sich selbst. Ich muss sagen, dass passt wirklich gut zu ihm; und Roxanne und Minion, die mit ratlosen Gesichtern auf den soeben erschienenen Braibot blicken. Man kann es sich richtig vorstellen. Die Charaktere sind also wieder wunderbar getroffen. Und auch ich möchte wissen wo Megamind nun ist und warum er nicht selbst erscheinen wollte.

Wie immer habe ich noch ein paar Rechtschreib- und Grammatikfehler entdeckt, die mich beim Lesen doch arg gestört haben. Du solltest noch einmal das Geschriebene dahingehend überprüfen. Ansonsten verfolge ich weiterhin deine Geschichte und lese das nächste Kapitel.


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