Zum Inhalt der Seite

Wer suchet, der findet.

Ob der Fund zur Suche passt ist eine andere Sache
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

HAIALARM!!!

Den Loft betreten und die Tür geschlossen lasse ich den Blick schweifen. Sein Hemd kommt mir zuerst unter. Den Flecken werde ich entfernen. In der Spüle. Das schmutzige Geschirr kann ich gleich mitnehmen und auch abwaschen.

Ja. Ist so. Bin nicht nur pragmatisch, sondern ordentlich. Nein. Nicht pedantisch penibel. Nur ordentlich. Ich weiß eben gern, wo ich was hingelegt habe. Es ist nützlich. Für den Fall einer Flucht, zum Beispiel. Damals, als Lars und ich fliehen mussten… Nun… Es ist nützlich.

Vor dem niedrigen Esstisch kniend sammle ich zuerst das Geschirr ein. Unsere Reste schiebe ich auf einen Teller. Können wir nachher noch essen. „Nein!“ lehne ich ab und drehe mich um. „Die Gewürze tun dir nicht gut!“

Der Versuch, sich anzupirschen, fehlgeschlagen setzt sich die winzig-kleine weiße Katze perplex auf ihr winzig-kleines Hinterteil. „Du…?“ maunzt sie. „Du kannst… mich…?“

„Dich davon abhalten, dir deinen Magen zu verderben. Ja.“

Verlegen leckt sie sich ein Pfötchen. „Sharky.“ stellt sie sich vor. „Sohn der Mardi.“

Ein winzig-kleines Katerchen also. „Aaron.“ entgegne ich und weiter nichts, doch es reicht. Sharky beginnt freudig zu miauen, springt zu mir und umrundet mich. „Oh! Julian ist ja so… Von dir… Oh ja! Und jetzt weiß ich auch, warum!“ Stetig zieht er seine Kreise. „Du bist ja… Und du riechst gut. Und…“

Meine Hand hingehalten hüpft er darauf. Der kleine Kerl ist nicht viel größer als eine ausgewachsene Ratte. Ihn in Augenhöhe hochgehoben streichle ich sein Köpfchen. „Na du.“ flüsterte ich und erhalte zum Dank ein Schnurren. „Hast du Hunger?“

Sein Zwinkern ist die Zustimmung. Den Kleinen auf meine Schulter gesetzt, nehme ich das Geschirr an mich und erhebe mich. Für Julians Hemd gehe ich in die Hocke, ohne Sharky den Halt verlieren zu lassen. Tja ja. Ich kann das. Immerhin bin ich Katzen gewöhnt. Auch solche Winzlinge, wie Sharky einer ist. Ihr hättet Mitty sehen sollen, als ich sie fand. Sie war – anders als Sharky – nicht einmal eine Handvoll Tierchen. Sie hat in meine Hemdtasche gepasst, so klein war sie. Andere Geschichte und Mitternacht ist diejenige, die sie erzählen sollte.

Gemeinsam gehen Sharky und ich in die Küche. Lange suchen brauche ich nicht, bis ich das Katzenfutter gefunden habe. Extra für winzig-kleine Kitten. Spezielle Milch hält Julian für Sharky ebenfalls bereit. Er mag den kleinen Kerl, der seine Mahlzeit diesmal wählen darf.

„Fisch.“ wünscht sich Sharky und es wird ihm serviert.
 

Chaot. Hm, hm… Nicht ganz so schlimm, wie Julian für sich empfindet.

Das beige Hemd habe ich eingeweicht und kümmere mich um den Abwasch. Alles Geschirr abgetrocknet und weggestellt gehe ich in sein Schlafzimmer. Auf dem Boden verstreut liegen Mini-Plüschfiguren und kleine Schlüsselanhänger, Kalenderblätter und Schnipsel, die nach Notizen aussehen. Briefe sind auch dabei, der Großteil ungeöffnet. Ich schaue auf die Absender, der bei allen ungeöffneten Briefen gleich ist. Ein schnörkelloser und ziemlich unpersönlicher Stempel. Madelaine und Craig Aparo. Familie also, mit der Julian erkennbar nichts zu tun haben will. Einerlei, was Madelaine und Craig ihm schreiben… Er hat daran kein Interesse.

Bald sind seine Schubladen wieder gefüllt und an ihrem Platz.

Für alles habe ich keine zwanzig Minuten gebraucht. Und jetzt?

„Komm.“ miaut der winzig-kleine Kater und schmatzt. „Ich zeige dir was.“
 

Sharky tippelt vor. „Julian und ich sind oft hier drin.“ Der kleine Kerl lotst mich vor eine Wand.

„Da geht es auf.“ erklärt der kleine Kerl und stellt sich auf die Hinterpfoten. „Da. Da musst du drauf drücken. Auf das glänzende Ding!“

Das glänzende Ding ist ein kleiner Aufhänger in Form eines Drachen.

„Mach nur!“

Diese Mischung aus Gutmütigkeit, Neugier und Idiotie und ich drücke den Aufhänger. Ein Klicken und die Wand gleitet wenige Zentimeter nach hinten und dann zur Seite.

Aha.

Die eingerichtete Wohnung ist somit nicht das einzige in Julians Loft.

„Nur hinein mit dir.“ Sharky stupst mich. „Es ist sehr schön hier.“
 

Nach einem beherzten Schritt stehe ich in einer Art Dojo – mindestens doppelt groß wie der möblierte Loft. Ich pfeife beeindruckt.

Der gesamte Boden ist mit Matten ausgelegt und an den Wänden hängen große Poster mit verschiedenen Kampfpositionen verschiedener Stile. Karate und Jiu Jitsu, Judo, Kung Fu und Boxen.

Ich sehe mich weiter um. Trapeze, Ringe und Sandsäcke hängen von der Decke. Ein Reck ist aufgebaut. Mehrere hölzerne Puppen, an denen Techniken geübt werden können. Und alle ziemlich mitgenommen, ergo häufig im Gebrauch.

„Es gibt noch viel zu sehen!“ kündigt der kleine Kerl an. „Hierher, Aaron. Hierher.“

Ihm gefolgt stehe ich vor der kompletten Rüstung eines Samurais. Wurfsterne sind rundherum an der Wand angebracht. Die Flagge Japans hängt darüber. Und eine andere. Schwarz. Von einer Ecke abgesehen, in der sich ein blutroter Stern – Nein! – ein Pentagramm von dem Schwarz abhebt.

Dazwischen ein Diplom. Julian hat einen Doktortitel. Summa cum laude. In Geschichte und Kultur Japans, Schwerpunkt Waffen und Kampfkunst. Ich freue mich für Julian. Das spricht für seine Zielstrebigkeit.

„Guck hier, Aaron!“ fordert mich Sharky auf.

Ich gucke. Schwerter. Eine beträchtliche Sammlung von Katana und die etwas kürzeren Wakizashi. Einheitlichen Griffe zusammen auf Gestellen angeordnet. Groß und Klein. Daisho.

Bei einem der Katana fehlt das Wakizashi.

Es juckt mir in den Fingern und ich tu es einfach, nehme eines der Katana in die linke und das dazu gehörende Wakizashi in die rechte Hand, stelle mich in die Mitte des Dojos, verbeuge mich vor einem imaginären Gegner und hebe die Schwerter. Das Katana in Kopfhöhe, das Wakizashi vor meiner Brust.

Tanz. Kampf ist Tanz. Ich tanze gern. Ich tanze gut. Ganz der Papa…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ElliotAlderson
2012-02-25T11:27:41+00:00 25.02.2012 12:27
aha, ein geheimer Dojo, voll mit Katanas also...wie war das noch? An die Dinger ist schwer beizukommen? Wohl eher nicht. Mhm, trotzdem, auch wenn Julian jetzt irgendwie in den Kreis der Verdächtigen rückt, ich trau ihm das nicht zu. Ich hab den Kerl dafür viel zu lieb gewonnen! D:

Sharky ist süß <3
Von:  Witch23
2012-01-21T17:56:36+00:00 21.01.2012 18:56
Abgefahren und ich hatte recht die Drei (die Brüder und das Mädel) können mit Katzen reden.

Bin mal gespannt was du da noch alles ausgeheckt hast XD
Von:  K2K
2011-09-04T21:44:06+00:00 04.09.2011 23:44
Haha keine Frage, Julian ist ein Ninja, genauer gesagt ein Ninja Turtle - Geheimnis gelüftet xDD

Weiter gehts mit dem nächsten Kapitel xD
Von:  Nami_van_Dark
2011-09-04T12:57:59+00:00 04.09.2011 14:57
jetzt wird es echt misteriös
warum hat Julian ein geheimes Dojo mit so vielen Waffen?
Mmmmmmmmmm
sag es mir nur nicht ^^ lesen macht mehr Spaß ;)
ich find die Katze ssooooooooooo süüüüßßßßßßßß^^



Zurück