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Beherrschung

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Beherrschung

Das Licht der Kerze erhellte nur schwach die Schwärze hinter den eisernen Gitterstäben. Vorsichtig schob sie die Hand weiter vor, um etwas erkennen zu können. Dann erhellten die Flammen ein Gesicht, dessen Augen nur tiefe Schatten waren. Erschrocken zuckte sie zurück.

Ihr Herz raste in ihrer Brust. Als sie den Blick ihres Wächters auffing, hob sie gebietend die Hand und wandte sich wieder der Dunkelheit hinter dem Gitter zu.

„Was wollt Ihr?“, fragte Marlene in harschem Ton. Ihre Stimme hallte an den Wänden wider, doch die erwartete Antwort blieb aus. „Warum stört Ihr mich zu so später Stunde noch?“

Erneut folgte Stille, bis ihr plötzlich eine kratzige Stimme aus der Dunkelheit antwortete: „Schickt Eure Wachen weg.“

Der Klang dieser Stimme ließ ihr die Haare zu Berge stehen. Es war wie das Flüstern des Windes vor einem schweren Sturm. Dennoch zögerte sie.

„Schickt...“, wiederholte die Stimme eindringlicher. Dann erschütterte ein Knall die Stille und ließ Marlene spitz aufschreien. Aus der Dunkelheit hatte sich der Mann mit vollem Gewicht gegen das Gitter geworfen und grinste sie nun hämisch an. Mit voller Gelassenheit vollendete er seinen Satz: „...sie weg.“

„Nein“, erwiderte Marlene mit Nachdruck. Ihre Finger zuckten nervös und sie ballte die Hand zu einer Faust, um es vor ihm zu verbergen. “Jetzt tragt mir endlich Euer Anliegen vor, bevor ich ungeduldig werde.“

„Was gibt es denn wichtiges für Euch zu tun? Ausgeruht haben solltet Ihr Euch doch mittlerweile genug?“

„Schweigt!“, fuhr sie ihn an. Seine Worte waren wie Gift und sie wusste nicht, ob sie dem standhalten konnte. „Kennt Ihr überhaupt so etwas wie Reue?“

„Ich habe gehört, dafür muss man sich einen Fehler eingestehen.“

Sie beugte sich näher zu ihm vor und hielt die Flamme nahe an sein Gesicht, woraufhin er unmerklich ein Stück zurückwich. „Es war ein Fehler“, zischte sie ihm zu, sodass nur er sie hören konnte. In ihren Augen lag die gleiche Eiseskälte wie in ihrer Stimme. Dann richtete sie sich wieder auf, um ihren Wachen ein Zeichen zu geben, dass sie sich entfernen sollten.

Längere Zeit lauschte sie noch, ob sie außer Reichweite waren, erst dann wandte sie sich dem Mann wieder zu und diesmal überschlug sich ihre Stimme fast, als sie versuchte nicht zu schreien. „Was hast du Drecksschwein mir schon zu sagen?“

„Ich habe das Recht dazu.“

„Nach allem, was du getan hast, wagst du es noch, mich hierher zu beordern?“

„Was habe ich denn deiner Meinung nach getan?“ Er sah fragend zu ihr auf. Seine schwarzen Augen durchbohrten sie und ließen sie am ganzen Körper zittern.

Marlene wollte etwas erwidern. Ihre trockenen Lippen wollten ihr jedoch nicht gehorchen. Einige Augenblicke zog sie nur die kühle Luft des Kerkers ein, dann antwortete sie mit fester Stimme:

„Ich möchte dich nur an die Schmerzen erinnern, die du mir in den letzten Tagen zugefügt hast.“

„Du hast es dir selbst zuzuschreiben.“ Seine Finger schlossen sich fester um das Gitter. „Ich habe dir den leichten Weg gezeigt, doch du wähltest den Schweren.“

„Ich habe nie darum gebeten, überhaupt einen Weg zu haben! Ja, wie kommst du dazu, dir anzumaßen, mir vorzuschreiben, was für Wege ich habe?!“ Nun schrie sie beinahe, aber der Mann erhob nun auch seine Stimme: „Weil ich es besser weiß!“

„Das gibt dir keinen Grund, mich meiner Freiheit zu berauben!“

Er lachte trocken auf. „Es hat dir doch nicht geschadet.“

Ruckartig streckte sie ihm die Arme entgegen, die mit Schürfwunden übersät waren. „Das nennst du nichts? Ich wünschte, was sie morgen mit dir anstellen, wäre nur im entferntesten mit dem hier zu vergleichen!“

Er öffnete die Lippen, um etwas zu entgegnen, doch sie fiel ihm ins Wort: „Es ist nicht der physische Schmerz.“ Sie packte seine Hände und bohrte ihm die Fingernägel in seine Haut. „Es ist der seelische, den du mir zugefügt hast.“

Anstatt sich zu wehren, fing er an zu lachen. „Schon lustig, dass du mich erst weg sperren musst, damit du es mit mir aufnehmen kannst.“

Sie starrte ihn einige Sekunden erstaunt an und versteifte dann ihren Griff. Unter ihren Fingerspitzen begann es zu zischen. Er schrie nicht, dennoch spiegelte sich der Schmerz auf seinem Gesicht wieder, den sie ihm gerade zufügte.

Der Geruch von verbranntem Fleisch lag in der Luft, als sie ihre Finger von seiner Hand löste und flüsterte:

„Das war nur eine Kostprobe dessen -“ Sie verstumme augenblicklich und versuchte noch ihre Hand wegzuziehen, als er sie schon gepackt hatte. Dunkle, verbrannte Haut umklammerte ihr Handgelenk und ließ sie nicht mehr los.

Die Kerze fiel klirrend zu Boden und erlosch, woraufhin sich eine erdrückende Dunkelheit über sie legte, in der Marlene augenblicklich erstarrte. Ihre Stimme hatte nichts mehr von der vorherigen Stärke, als sie wieder sprach:

„Du wusstest, was dieser Kristall mir antun würde. Und trotzdem. Dir war es egal.“

Sie spürte wie sich sein Griff lockerte und seine Finger zu ihrer Hand hinauf fuhren. „Marlene.“

Ruckartig zog sie ihre Hand weg und umklammerte die Stelle, an der er sie gepackt hatte, mit ihrer anderen Hand. Sie zitterte vor Furcht. „Hör auf damit.“ Marlene schüttelte heftig den Kopf. „Die Zunge sollte man dir rausschneiden für deine Lügen!“

Er zog die Hand zurück und langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit. Sie sah, wie er mit gesenktem Kopf und unter Schmerzen keuchend, seine Hand in sein Hemd wickelte. „Nicht ich war es, der die Lügen verbreitet hat.“, sagte er mehr zu sich selbst, als zu ihr.

„Wovon redest du?“

„Sie fürchteten deine Macht.“

„Macht.“ Sie schnaubte. „Die hätte ich gehabt, wärest du nicht wieder aufgekreuzt.“

„Nicht die Macht, die du jetzt hast.“ Er blickte zu ihr auf. „Die Macht, die du mit mir an deiner Seite gehabt hast.“

Wutentbrannt warf sie sich vor und packte die Gitterstäbe. „Du stehst zwischen mir und meiner Herrschaft. Das hast du mehr als einmal bewiesen!“

Nur langsam erhob er sich und bäumte sich nach und nach vor ihr auf, sodass ihre Gesichter auf einer Höhe waren. „Deine Ohren sind taub und deine Augen blind.“

„Das reicht nicht, um die Qualen zu vergessen, durch die ich wegen dir erleiden musste!“ Ihre Augen funkelten bedrohlich. „Du wirst für deine Verbrechen bezahlen.“

Die Finger seiner unverletzten Hand legte sich ganz nahe ihrer eigenen um die Gitterstäbe und mit ruhiger Stimme antwortete er ihr: „Ich fürchte, da warten noch ganz andere Qualen auf dich, wenn du erst Königin geworden bist.“

„Du zweifelst an mir?“

„Ich zweifele an deinem Verstand.“

„Was weißt du schon? Du bist derjenige, der hinter Gittern sitzt.“

„Aber nicht mehr lange.“

„Weil du morgen am Galgen baumeln wirst!“

„Eine Schande, dass ich nicht mehr miterlebe, wie sie eine Hexe zur Königin krönen...“

„Wage es noch einmal!“ Sie streckte ihm bedrohlich den Finger hin, doch er ließ sich nicht beirren.

„Glaubst du wirklich, dass sie dich gewähren lassen?“

„Warum sollten sie es nicht tun?“, fragte sie herausfordernd. Dann fing sie seinen Blick auf, wie er sie erstaunt ansah:

„Sie wissen es nicht...“

„Was wissen sie nicht?“, blaffte sie zurück. Ihre Stimme zitterte leicht.

„Meine Liebe.“ Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Du hast mir gerade mehr in die Hand gegeben, als ich es mir erhofft hatte.“

„Du verdammter Mistkerl!“, schrie sie verzweifelt auf und schlug mit den Fäusten gegen das Gitter. „Ich werde dir noch das Maul stopfen!“

„Nichts wirst du!“ Er fing lauthals an zu lachen. „Gar nichts wirst du, Hexe!“

„Ich brenn' dir deinen Kehlkopf raus, Bastard!“

„Früher oder später kriegen sie dich auch so!“

„Sei ruhig! Sei einfach ruhig!“

Lange hallten ihre Schreie in der Stille nach. Dann vernahm sie plötzlich schnelle Schritte. Erschrocken wandte sie sich um und erblickte ein Licht, dass sich schnell in ihre Richtung bewegte. Es ging alles so schnell, dass sie sich gerade noch fassen konnte, als ihre Wachen bereits vor ihr standen.

„Ist alles in Ordnung, Prinzessin?“, fragte einer der beiden und blendete sie mit dem Licht einer Fackel.

Ein schwaches „Ja“ war das Einzige, was sie herausbrachte, bevor sie sich schlagartig zu dem Gefangen umdrehte. Dieser war in der Dunkelheit verschwunden. Nach einer kurzen Schrecksekunde, fuhr sie sich genervt über die Lippen und sprach dann mit der gewohnten Überheblichkeit zu ihm:

„Warum rieft Ihr mich nun zu Euch?“

Und erneut antwortete ihr die ruhige Stimme aus der Dunkelheit. „Der Verstand lässt uns planen, das Gefühl lässt uns handeln. Das solltet Ihr doch jetzt begriffen haben.“

Ihr Atem wurde mit einem Mal schwer und sie starrte wie gebannt in die Schwärze hinein. Dann wandte sie sich abrupt ab. „Er soll heute Abend kein Wasser mehr bekommen!“, befahl sie den Wachen und verschwand in der Finsternis des Ganges. Sie drehte sich nicht mehr um, während die Tränen unaufhaltsam über ihr Gesicht rannen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Kadan
2015-10-16T14:17:19+00:00 16.10.2015 16:17
Ich habe lange keinen dunklen Kerker mehr so bildlich vor mir gehabt wie hier. Sehr gut :)

Auch ich schleiche mich hier mal ein um dir einen Kommentar und damit meine Meinung zu hinterlassen - und sei beruhigt: Dein Schriftstück fand ich großartig! Im Ernst, das war wirklich klasse! :D
Dieses Spiel mit der königlichen Maskerade, diese Arroganz, die sie nach dem Verschwinden ihrer Wachen ablegt um zu einer fast vertraulichen, doch verhassten Haltung zu wechseln ... hach, das habe ich lange nicht mehr gelesen. Dafür ein fettes Lob! Der Charakter, der eingesperrt ist, interessiert mich jetzt allerdings doch ziemlich. Was hat er angestellt? Was musste die Prinzessin durchleiden, auch wenn sie scheinbar ihr Volk angelogen hat? Was wird er mit der neuen Information anfangen? Das ist alles so mysteriös, dass ich am liebsten weiterlesen würde - aber es gibt ja nicht mehr D:
*schmoll*
Du hast zwar keine Beschreibungen der Personen an sich gegeben - keine Haarfarbe, keine Augenfarben, Statur und sowas - aber ich hatte dennoch ein festes Bild vor Augen, von ihnen beiden. Sehr gut, das gelingt auch nicht oft. Auch dafür ein Lob! :D
Insgesamt hat mir die Geschichte super gefallen und auch die Stimmung war klasse hervorgehoben. Kritik habe ich keine.
Weiter so!

Liebe Grüße,
Kadan
Antwort von:  Schneeregen
29.10.2015 10:13
Hallo,

entschuldige erstmal die später Antwort. Heute habe ich aber endlich mal einen Tag unifrei und deshalb Zeit produktives zu tun! :)
Was mich erstmal riesig freut, dass die Stimmung in der Geschichte so gut rüber kommt. Denn man weiß als Leser, aufgrund der fehlenden inneren Handlung, ja nie was wirklich in den Köpfen der Charaktere vorgeht. Nur anhand wie sie reagieren oder was und wie sie etwas sagen. Als ich den Text geschrieben habe, war so eine Herangehensweise für mich noch neu. Da ich viel im personalisierten Erzähler geschrieben habe.
Die Grundidee dahinter war die Spannung zwischen zwei Charakteren zu erzeugen, die beide sehr stur auf ihrer Meinung beharren und deren persönliche Verbindung aber immer unterschwellig mitspielt. Ich glaube, als angehende Königin braucht sie eine gewisse Arroganz, um sich in ihrer Position durchzusetzen. Gleichzeitig muss sie sich vor ihm aber nicht verstellen und ihr wirklicher Charakter kommt zum Vorschein. Gerade das wollte ich bei der Geschichte schreiben. Mich begeistert sowas nämlich auch.
Im Text gibt es ja nur einige Andeutungen, über den Hintergrund, der reinmusste, um die Geschichte rund wirken zu lassen. Er sitzt im Kerker, da er nach Jahren zurück gekommen ist, da sie endlich zur Königin gekrönt werden soll. Er wollte sich seinen Platz an ihrer Seite sicher, doch als sie sich widersetzte, hat er versucht sie unter Druck zu setzten. Er entführt sie, blockiert ihre Hexenkräfte und foltert sie dadurch. Doch sie wird befreit und er in den Kerker geworfen. Er weiß von ihren Kräften und hatte geglaubt, dass sie diese mittlerweile offen lebt. Hexerei ist auch hier verboten und als er erfährt, dass sie diese immer noch versteckt, hat er natürlich etwas gegen sie in der Hand, um sie ebenfalls aus ihrer Machtposition zu heben. Ich denke, das sie ihn jetzt noch schneller zum Schweigen bringen muss, auch wenn es ihr persönlich wehtut, jemanden aus dem Weg zu schaffen, mit dem sie eine Vergangenheit hat. Sie wird sicher alles dafür tun, dass er es nicht ausplaudert, anstatt mit ihm eine Abmachung zu treffen.
Zum Aussehen: Für mich gibt es nichts schlimmeres, als wenn ich bereits nach dem ersten Auftritt einer Figur ein Bild im Kopf habe, das stark durch die Rolle des Charakteres in der Geschichte und seinen Eigenschaften geprägt ist und dann später eine Beschreibung des äußeren kommt, die nicht mehr zu meinem Bild passt. Für eine Figur ist es ja eigentlich auch unerheblich, wie sie aussieht. Ob die Prinzessin nun brünett ist oder blond, ändert ja nichts an ihrem Charakter. Sie ist eine Prinzessin und damit basta. ^^

Vielen, vielen Dank für den Kommentar und dass es dir gefallen hat.
Schneeregen

P.S. Mir springen gerade die beiden dick Gedruckten Lobs ins Auge. Lob Lob! :3 Danke
Von:  m0nstellar
2014-09-17T17:17:18+00:00 17.09.2014 19:17
So sei gegrüßt!
Ich erlaube mir Euch einen Kommentar zu hinterlassen! :P

Fangen wir am besten mit einen Lob an. :)
Ich bin ein sehr großer Fan von mittelalterlicher Sprache. Und du hast sie sehr überzeugend genutzt. :)
Wenn du noch mehr davon auf Lager hast, sag mir auf jeden Fall Bescheid! Ich lese es! *yay*

Ich mache noch ein paar andere Anmerkungen, wenn's dir Recht ist. :)

Du schreibst sehr flüssig, man kann die Geschichte verfolgen. Aber dein Lieblingswort kenne ich auch schon :D
"Doch" benutzt du ziemlich häufig für dieses 'kurze' Stück. Versuch doch, dank dem Thesaurus ein paar andere Worte dafür zu finden, wie 'aber', 'dennoch' usw.

Hier ein paar Verbesserungen:



„Nein“, erwiderte Marlene mit Nachdruck, doch ihre Finger zuckten nervös und sie ballte die Hand zu einer Faust, um es vor ihm zu verbergen. “Jetzt tragt mir endlich Euer Anliegen vor, bevor ich ungeduldig werde.“

Der Satz wirkt ein wenig seeehr lang. Mach nach 'Nachdruck' am besten ein Satzende und lass dann noch das 'doch weg:

Bsp: "Nein, erwiderte Marlene mit Nachdruck. Ihre Finger zuckten nervös und sie ballte die Hand zu einer Faust, um es vor ihm zu verbergen."




„Schweigt!“, fuhr sie ihn an. Seine Worte waren wie Gift und sie wusste nicht, wie lange sie dem noch standhalten konnte.

Der Satz macht im weiteren Sinne nicht so ganz Sinn. Immerhin ist sie noch nicht sehr lange bei ihm im Kerker unten, oder? 'Wie lange' ist im dem Fall eine Zeitangabe, die hier nicht reinpasst. Ersetze es besser durch 'ob':

"Bsp: Seine Worte waren wie Gift und sie wusste nicht, ob sie dem standhalten konnte."




Daraufhin beugte sie sich näher zu ihm vor und hielt die Flamme nahe an sein Gesicht und er wich unmerklich ein Stück zurück.

Zu viele 'und'. Ersetze das letzte 'und' doch z. B. durch 'woraufhin' und beginne einfacher:

Bsp: "Anschließend beugte sie sich näher zu ihm vor und hielt die Flamme nahe an sein Gesicht, woraufhin er unmerklich ein Stück zurückwich."




„Nach allem, was du getan hast, wagst du es noch, mich hierher zu ordern?“

Falscher Ausdruck: --> [...] wagst du es noch, mich hierher zu beordern?




Er öffnete die Lippen, um etwas zu entgegnen, doch sie fuhr ihm ins Wort:

Falscher Ausdruck: --> [...] doch sie fiel ihm ins Wort:




„Das reicht nicht, um die Qualen zu vergessen, durch die ich wegen dir gehen musste!“

Falscher Ausdruck: Entweder du sagst, 'die Qualen, die ich wegen dir erleiden musste' oder 'die Höllen/Höllenfeuer (oder auch etwas anderes - das alles sind nur Vorschläge!), durch die ich wegen dir gehen musste'. Durch Qualen kann man nicht gehen.



„Was wissen sie nicht?“, blaffte sie zurück, doch ihre Unsicherheit war deutlich zu spüren.

Dadurch, dass deine Story recht kurz gehalten ist, hatte ich mit dieser Textpassage ein paar Probleme.
Durch die Kürze konnte ich diese Unsicherheit nicht unbedingt nachempfinden. Vor allem deswegen nicht, weil sie mir doch recht tough erscheint und sich wehren kann. Sprich: Irgendwie passt das nicht ganz zum Charakter für mich. Ist aber eine subjektive Einschätzung, die dich lediglich zum drüber Nachdenken anregen soll. :)

Was das eigentliche Problem daran ist - wie ich finde -, dass die Unsicherheit eher hörbar als spürbar wäre. Zumindest für den Leser. Überleg dir das mal und entscheide, ob du es so lassen willst oder abänderst. :)



„Ich brenn' dir deinen Kehlkopf raus, Arschloch!“

Für mittelalterliche Sprache fühle ich mich durch den neuartigen Ausdruck gestört... :P
Nein, mal Scherz beiseite: ich empfinde es lediglich als einen kleinen Stilbruch. Ist jetzt nicht tödlich, aber man nimmt ihn wahr. Vielleicht fällt dir ein altertümlicheres Schimpfwort ein, das wir heute auch noch verwenden. Dann denke ich, rundet es die Story besser ab. :)


So viel zu meinem Kommentar. :) Ansonsten ist es wirklich sehr interessant geschrieben und wenn du gern wieder ein Kommi haben willst mit ehrlicher Meinung und Kritik darin, lass es mich wissen. ;)

Dein Psynn
Antwort von:  Schneeregen
18.09.2014 15:01
Sei ebenfalls gegrüßt!
Wie kannst es wagen einfach einen Kommentar zu verfassen? Und mit damit eine Freude zu machen? Unerhört...

Dankeschön für das Lob. Bei Kerker, Prinzessin und so weiter bot es sich an eine formellere, gesprochene Sprache zu verwenden. Viel schreibe ich darin aber nicht, da ich mit Mittelalterfantasy eigentlich auf dem Kriegsfuß stehe...Aber wenn du es liest, dann mache ich das trotzdem!

Ich habe drei Lieblingswörter und man kann einen Satz damit bilden: Mittlerweile irgendwie doch...
Ja, ich verwende doch unglaublich gerne und versuche das auch immer irgendwie aus den Texten rauszubekommen, was mir natürlich nicht immer gelingt.
Umso besser, dass du mir ein paar der Stellen rausgesucht hast. Vielen Dank! Es ist unglaublich schwer bei eigenen Texten, denn man kann sich vom Wortlaut so schwer lösen.

Zu der Unsicherheit: Der Ausdruck ist hier glaube ich unglücklich gewählt. Verständlicher wäre sicherlich hier: ihre Stimme zitterte oder ähnliches.
Weshalb es nicht passt: sie schafft es lane ihre Unsicherheit zu überspielen, erst an dem Punkt bröckelt es, da sie Angst bekommt, dass er ihr doch gefährlich werden kann. Könnte man besser rüberbringen.

Arschloch ist schon ein etwas ältere Ausdruck aber andere Schimpfworte wären sicherlich auch passend. Ich denk mir was schönes aus.

Dann vielen Dank und hoffentlich bis zum nächsten Kommi ;)
lg
Schneeregen
Von:  Xaris
2012-01-16T00:46:41+00:00 16.01.2012 01:46
Hallo du <3

Sorry, dass ich jetzt erst deine Story lese.^^"
Deinen Schreibstil liebe ich, er ist sehr angenehm zu lesen und man kann in deiner Story richtig eintauchen. :3
Du hast nicht viel beschrieben, aber bei einem One-Shot finde ich das gut so. Finde es eh störend, wenn andere ihre One-Shots damit immer langziehen. XD
Rechtschreibfehler fand ich kaum welche, aber ich bin diesbezüglich eh 'blind'.^^"
Mir gefällt die düstere Stimmung, man meint wirklich in einem Kerker zu sitzen. Ab der zweiten Seite bis hin zur Mitte komm ich nicht mehr ganz mit, wer nun was sagt, da war es etwas verwirrend und ich musste es nochmal extra genau unter die Lupe nehmen.^^"
Die Story fand ich sehr interessant, allerdings manchmal auch etwas verwirrend, es war eben ein langes Wortgefecht und ich kam nicht immer ganz mit.^^
Ich finde, du hast den Hass und gleichzeitig die Liebe der beiden richtig gut geschildert, da würde man echt gerne noch genauer wissen, was da vorgefallen ist! *o* Das scheint ein Teil einer viel größeren Storys zu sein und diese OS beschreibt irgendwie das bittere Ende der beiden - schade irgendwie, ich mochte sie jetzt schon. :)
Naja, weiß nicht, was ich noch sagen soll - ich fand deinen OS klasse! <3 Man muss manche Zeilen etwas genauer lesen um sie zu verstehen (vermutlich liegts eh nur an mir...XD), aber ansonsten top! <3 Gern mehr solche Storys! :D

LG
Xaris
Von: abgemeldet
2011-08-13T10:34:41+00:00 13.08.2011 12:34
Was mir gleich zuerst auffiel - wie bei einigen anderen Mitbestreitern auch: Deine FF ist eine Hetero-FF und ich hatte diese Beziehungsart im Regelwerk nicht freigegeben, weil Hetero jeder kann und ich das nicht lesen möchte. Deswegen muss ich dir gleich sagen, dass ich dir leider sofort einen Punkt abziehen muss - so Leid es mir auch tut.
Der Geschichte ist sehr schwr zu folgen, da sie nur aus Dialogen besteht und kaum aus Handlung. Vielleicht ist das auch nur meine Empfindung, da ich es gewöhnt bin, in Oneshots auch Handlungen hinein zu bringen oder eine Umgebung zu beschreiben.
Das, was ich allerdings von der Geschichte gelesen habe, gefällt mir doch recht gut, da der harsche Ton, der angeschlagen wird, auch zu meinen Vorlieben gehört. Du hast sehr schön Angst und Hass in diese doch recht düstere Geschichte einfließen lassen, was dir einen kleinen Pluspunkt gibt.
Wenn in meinem Regelwerk nun auch noch Hetero erlaubt gewesen wäre, so hätte ich deine Geschichte gleich mit ganz anderen Augen gesehen. In dem Fall kann ich dir jetzt nur noch viel Glück wünschen. Ich bin mir sicher, dass du, mit etwas mehr Übung, auch noch sehr viel schönere Geschichten schreiben wirst.
Ein Tipp: Beschreib die Umgebung und die Handlungen der Personen einfach noch etwas mehr, denn dann kann man sich alles gleich viel besser vorstellen.

Hannibal Lecter.


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