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Ignorance

Ignorier mich nicht!
von

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Ich zeig dir, was dann passiert...

Er saß auf der großen Dachterasse und genoss das Mondlicht, dass seine Haut noch fahler als sonst erschienen ließ. Das schwarze Haar wog im leichten Zug des Windes mit, die weiße Strähne legte sich über eines der beiden Augen.

Zu seinen Füßen lag sein rothaariges und nacktes Anhängsel, hatte sich - erschöpft von erfolglosen Versuchen, seinen ignroranten Schwarm zu umgarnen - auf den kühlen Boden gelegt und gönnte sich einige Augenblicke Ruhe.
 

Danzyl war diese stille Abwechslung durchaus willkommen. Sicher hatte er ihn wahrlich mit absoluter Nicht-Beachtung gestraft, aber in einigen Situationen kam ihm wirklich die Versuchung nahe, Jordan einfach ein paar gute Schläge mit seiner Zeitung überzuziehen.

Der Vampir war ganz glücklich darüber, dass der rothaarige Dämon sich von alleine dazu entschieden hatte, eine Weile Ruhe zu geben. Auch, wenn sich Danzyl so ziemlich sicher war, dass die Ruhe wohl nicht lange anhalten würde.
 

Allerdings fand er es schon seltsam, dass sich Leander schon den ganzen Abend nicht hatte blicken lassen. War der Junge vielleicht endlich zur Vernunft gekommen und hatte gelernt, dass Danzyl seine Nervereien und Aufmerksamkeitssüchte nicht belohnen würde?
 

Danzyl schaute von seiner Zeitung auf, sein Blick zum Mond gerichtet, noch einmal die herrliche Stille genießend.
 

Vor seinen Füßen reckte sich Jordan und stand auf, woraufhin Danzyl den Blick wieder in der Zeitung vergrub. Ging es also wieder los...
 

"Dan... ~" Der Rothaarige zupfte an seiner Schulter. Hatte der Dämon sich also wieder erholt, neue Kräfte zum Nerven gesammelt. Aber irgendwas an seiner Tonlage passte nicht so ganz. Danzyl zog als Antwort nur eine Augenbraue ein Stück weit hoch, schaute aber nicht von seiner Zeitung auf.
 

"Jetzt mal im ernst, das MUSST! du dir ansehen, Danzyl! Wirklich." Das Zupfen an seinem Ärmel wurde intensiver, aber der Vampir ignorierte den Dämon weiterhin. Er dachte gar nicht daran, aufzuschauen.
 

Immer wieder versuchte Jordan, die Aufmerksamkeit des Vampirs zu gewinnen, er sollte sich doch nur mal kurz umdrehen, sich dieses abstrakt-witzige Bild ansehen, dass der Dämon gerade entdeckt hatte...

Nun ja... wenn Jordan genauer darüber nachdachte, würde Danzyls Rektion wahrscheinlich noch wesentlich lustiger ausfallen, als das Bild dort im Wohnzimmer.
 

Aber er musste einsehen, dass er nicht gewinnen konnte. Danzyls sture Ignoranz siegte ja eigentlich immer. Da konnte Leander noch so sexy vor ihm stehen, ihn noch so bitten und anbetteln... und auch der Dämon hatte keine Chance, seine Aufmerksamkeit zu bekommen, wenn Danzyl es denn nicht selber wollte.

Nur, dieses Mal entging dem Vampir wahrscheinlich etwas wichtiges.
 

Der rothaarige Dämon schnappte sich seinen Schwanz, spielte ein wenig damit, während sein Blick weiter dem Raum hinter der Scheibe der Terasse galt... oder eben dem, was hinter dem Glas war.
 


 

Leander hatte es sich schon denken können, trotzdem hatte er es versucht. Ja, Danzyl strafte ihn ja immer mit Unaufmerksamkeit, wenn er nicht gerade selber etwas von den anderem Vampir wollte. Aber dieses Mal enttäuschte es ihn schon ziemlich.

Hatte er sich doch extra in diese sexy Klamotten geworfen - Lack und Leder, hauteng, mit Netztop... - und Danzyl schaute sich nicht einmal um.

Langsam hatte Leander wirklich die Schnauze voll davon, es immer wieder sinnlos zu versuchen. Würde es eben anders versuchen...
 

Er winkte Jordan zu sich, der Rothaarige seufzte leise neben Danzyl, schaute kurz zu dem Vampir und schüttelte nur ungläubig den Kopf. "Echt, der Anblick hätte sich gelohnt."

Danzyl antwortete nicht, sein Blick in die Zeitung geheftet, eine Seite umblätternd.
 

Jordan ging hinein, zu Leander, der ihm etwas ins Ohr flüsterte, als der Dämon andlich bei ihm stand.
 


 

In den frühen Morgenstunden legte Danzyl die Zeitung endlich beiseite, der Mond hatte sich bereits hinter den Horizont verzogen, auf der anderen Seite des Hauses zog das erste Licht der Dämmerung langsam heran. Zeit für ihn, seine Gemächer aufzusuchen.
 

Er erhob sich von seinem bequemen Terassenthron - wie er ihn nannte - streckte sich, gähnte kurz und machte sich auf den Weg hinein, in sein Schlafzimmer, die Zeitung natürlich mit sich nehmend.
 

Im Haus war es seltsam still.

Schon seit dem Moment, in dem Jordam verschwunden war, hatte er nichts mehr gehört. Und weder Leander noch der Dämon waren irgendwo zu sehen.
 

Danzyl legte die Stirn in Falten. Irgendetwas stimmte hier doch nicht!

Dann schüttelte er nur den Kopf. Es war bestimmt nur irgendeine Masche von den Beiden. Sicherlich würden sie schon hinter der nächsten Ecke auf ihn warten, mit irgendwelchen Belanglosigkeiten.

Doch den gesamten Weg bis zum Schlafzimmer gab es nur ihn, seine Zeitung und die Stille.
 

Und es änderte sich auch die nächsten 3 Tage nicht.

//Was zur... Hölle... ist hier los? Wo sind die hin?//
 

Eigentlich war Danzyl ja ganz glücklich über die Stille, aber er musste schon zugeben, dass ihm diese Nervereien schon jetzt irgendwie fehlten. Das lag wahrscheinlich daran, dass er nicht wusste, wo die beiden Anderen abgeblieben waren.

Wenn er zumindest wüsste, wohin sie denn verschwunden waren, was sie machten, hätte er die eingekehrte Ruhe genießen können. Aber so, wie es jetzt war...? Er machte sich Sorgen, anders konnte er es sich selber nicht erklären...
 

Er suchte das komplette Haus ab, jeden Raum, jeden Winkel. Nirgends fand er die beiden.

Seufzend ließ er sich auf die Couch fallen, vergrub das Gesicht in den Händen. Was hatte er da nur mit seiner endlosen und ständigen Ignoranz angestellt?

Hatte er die beiden wirklich soweit gebracht, zu verschwinden?

Danzyl seufzte leise, in seine Hände hinein und wusste zum ersten Mal nicht weiter.
 


 

Weitere fünf Tage vergingen, im Haus herrschte gespenstische Stille. Danzyl musste zugeben, sich etwas einsam zu fühlen. Auch seine Zeitung konnte ihm den Tag nicht versüßen.

Dann hörte er ein Poltern auf der Treppe zum Keller. Schneller, als er es je von sich gedacht hatte, überhaupt laufen zu können, war er zur Geräuschquelle geeilt.
 

Da standen sie beide, auf halbem Wege die Treppe hinab zum Keller.
 

"Wo zur Hölle habt ihr gesteckt?!" Aber weder Leander noch Jordan gaben eine Antwort. Sie... ignorierten ihn.
 

Leander wandte Danzyl den Rücken zu, versteckte so das Grinsen auf seinem Gesicht. Das Spiel des Ignorierens konnte er auch spielen. Und damit würde nun er den anderen Vampir in den Wahnsoinn treiben. Zumindest... solange er es selber aushielt.

Jordan würde mitspielen, solange er musste. So gerne er Danzyl auch hatte. Ein wenig Rache konnte er sich ja mal gönnen.
 

Die halbe Nacht lief Danzyl den Beiden hinterher, versuchte herauszubekommen, was denn nun eigentlich los war, wo die beiden gewesen waren, aber er wurde mit Schweigen gestraft.
 

Am Morgen legte sich Leander zu Bett, immer noch den anderen Vampir an sich klebend, Jordan war in einem Nebenzimmer, schlief seelenruhig.

Noch immer hatte Danzyl keine Antwort erhalten, nicht einen Laut hatte er von den anderen beiden gehört. Würde er eben zu nervigen, neuen Mitteln greifen müssen, hatte er sich gedacht. Aber nichts hatte bisher irgendetwas gebracht.

Also würde er es anders versuchen müssen.
 

Er legte sich neben Leander, schob die Hand unter die Decke. "Komm schon~...", Die Stimme nur ein feines Säuseln, die Lippen umspielt von einem süffisanten Lächeln. "Es ist MEIN Job, zu schweigen und zu ignorieren... ich weiß, dass du das nicht mehr lange durchhältst."

Die Hand unter der Decke wanderte hin zu Leanders Brust. Danzy begann leicht zu schmunzeln. Noch gab der andere kein Wort, keinen Laut von sich, aber er hatte ihn doch etwas unruhiger Atmen hören, als Danzel die weiche Haut seiner Brust berühert hatte.

Hätte er eigentlich schon eher drauf kommen können, dass Leander es eigentlich genau darauf abgesehen hatte: besonders intensive Aufmerksamkeit.
 

Leander war sich eigentlich ziemlich sicher, dass er - sollte er jetzt nachgeben - wieder mit dem ignoranten Danzyl rechnen musste. Wenn der andere Vampir jetzt ein Wort hörte, würde Leander nicht das bekommen, was er wollte.

Aber genau, wie er es von sich selber vermutet hatte, konnte er nicht so lange ignorant bleiben wie der Andere.

Er kaute sich auf der Unterlippe herum, während Danzyls Hand langsam von Leanders Brust zu seinem Bauch wanderte.
 

So sehr ihm auch gefiel, wie sehr der andere sich ins Zeug legte, um ihn wieder zum Sprechen zu bringen, Leander WOLLTE ihn gar nicht länger mit Stille quälen. Er wusste ja selber, wie weh das tun konnte, wenn der, dessen Aufmerksamkeit man sich wünschte, einen immer zu nur mit Unachtsamkeit strafte.
 

"Okay, ist gut, ist gut!" Augenblicklich stoppte Danzyls Hand, resigniert seufzte Leander auf. "Du hast gewonnen. Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten." Das eben noch siegessichere Lächeln auf Danzyls Lippen verwandelte sich sogleich in einen recht fragenden, verwirrten Gesichtsausdruck.

Aber noch ehe der Vampir eine Frage stellen konnte, sprach Leander weiter.

"Also, erstens: Du machst mit deiner ignoranten Art und Weise weiter, dann sind Jordan und ich für immer weg. Und ich weiß sehr gut, dass dir das nicht passen wird. Oder zweitens: Ich bekomme ein bisschen mehr Aufmerksamkeit, etwas Herzlichkeit, und gehe dir dafür weniger auf den Geist!"
 

Für Danzyl stand die Entscheidung zwar eigentlich fest, aber damit gab er sich in gewisser Weise dem anderen Vampir gegenüber geschlagen.

Er wollte sich diese Blöße nicht wirklich geben, aber ein Blick in das Gesicht Leanders sagte ihm, dass dieser es toternst meinte.
 

Er seufzte also leise und gab nach. "Ja... es ist okay... du hast mich. Der erste Weg kommt nicht in Frage..." Er erklärte nicht ausführlicher, denn Danzyl war sich sicher, dass Leander selber gut wusste, dass er in der kurzen Zeit, in der die anderen Beiden weg waren, ganz schön gelitten hatte... unter der so gewünschten Stille.
 

"Schön... dann fangen wir gleich mit dem ersten Weg der Besserung an. Das heißt, du machst also weiter, wo du aufgehört hast!"
 

Dieses Mal lag das siegesgewisse Lächeln nicht auf Danzyls, sonder auf Leanders Lippen und geschlagen seufzte Danzyl auf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  AugustDaemon
2011-06-12T09:26:20+00:00 12.06.2011 11:26
Was du nur hast? Ist doch schön geworden.

Naja hin und wieder mal verschrieben, aber das kreide ich nicht an, da ich selbst nicht besser bin.

Aber sonst. Schöne Idee. Danzyl wurde schön dargestellt (auch wenn er normalerweise die Leute nur ignoriert wenn er liest und nicht immer.. aber das ist ja noch nicht so rüber gekommen im DJ, und Jordan vielleicht noch einen ticken aufdringlicher sein könnte. Aber der war ja noch gar nicht zu sehen, also hast du ihn in dem falle wirklich gut getroffen^^)

SOnst gibs nichts weiter zu sagen außer: YES! Das geschieht dir recht Danz!


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