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Orcus Dei

eine Welt in den Schatten Rose&Scorpius by Lionness
von

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Arbitrium

Hey meine lieben Leser,

ich hatte wichtige Dinge zu erledigen. Zukunftsentscheidungen zu treffen, ich hoffe das entschuldigt meine Verzögerung. Natürlich hoffe ich das ihr viel Spaß an diesem Kapitel habt und mir gegebenenfalls, auch einige Tipps und Meinungen da lasst.
 

Frage 1: Sind die Anfangsabsätze störend, genauso wie die ständigen Ortswechsel oder kann man dem Aufbau gut folgen?
 

Frage 2:Gibt es einen Charakter der bis hierher, aus eurer Sicht, ein wenig zu kurz gekommen ist oder über den ihr mehr lesen wollt?
 

ps. Wie bei einem Kommie erbeten, wird im nächsten Kap auch das zweite aufeinander Treffen und der Beginn von Alice´s und Albus´ Affäre gezeigt.* grins*
 

liebe Grüße eure Lionness
 

Achja, ich habe eine neue RoseScorp Story begonnen. Sie wird natürlich nicht so lang wie Orcus Dei, außerdem ist es Genre Romantik. Trotzdem, wenn ihr Lust habt schaut vorbei.
 

Das Mädchen vom andern Stern

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/280466/

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ENTSCHEIDUNG
 


 

Entscheidungen bestimmen unser Leben, sie sind unser Leben. Gehe ich nach links oder wähle ich den rechten Weg? Werde ich das tun oder doch lieber zögern?
 

Es sind die Entscheidungen die unser Leben bestimmen, die vielleicht sogar den größten Anteil an dem haben was schließlich mal aus uns wird. Das Treffen eben dieser Möglichkeiten mag durch Zufall oder Schicksal den Weg zu uns finden, aber doch am Ende, sind wir es die wählen.
 

Ist es nicht so...?
 


 

Mitten in der Nacht, in der Aurorenzentrale von London...

Die Orcus Dei also, er hatte es von Anfang an geahnt und trotzdem war die Gewissheit wie ein unsichtbarer Schlag in die Magengrube. Ja er hatte es sicher gespürt, doch der Steckbrief den er in seinen Händen hielt war unmissverständlich, eine nicht änderbare Tatsache und er musste sich wieder einmal fragen wo Scorpius da hinein geraten war.
 

Seufzend vor Erschöpfung und Müdigkeit, ließ sich der Malfoy in den breiten Sessel hinter dem mächtigen Schreibtisch seines Aurorenbüros fallen. Er bestand aus echtem, dunklen Mahagoniholz und war sicher viele Jahrhunderte älter als er jemals sein würde, ein Gedanke der tröstlich sein konnte, wenn auch nicht in Stunden wie diesen. Der Raum selbst war angefüllt von unbearbeiteten Akten die dem antiken Holz schwer zusetzen, ebenso den hohen Regalen die rechts und links die Wände aufragten. Eigentlich sollte das große Fenster hinter ihm viel Sonnenlicht einlassen, doch es war späte Nacht und nur Dunkelheit kroch durch den Zauber, der sie vor den Augen neugieriger Muggel schützte.
 

Für Draco Malfoy war es lange her das er sich so alt und ausgelaugt gefühlt hatte, doch die Sorge um seinen einzigen Sohn kostete ihn wahrscheinlich mehr Jahre als sein ganzes bisheriges Leben.
 

Noch einmal glitten seine grauen Augen über die Zeichnung auf dem Tisch und die Ähnlichkeit zu dem jüngeren Malfoy war so zweifelsfrei das der Ältere nicht anders konnte als stöhnend seinen Kopf in den Nacken zu werfen. Ihm war irgendwo bewusst das er bei seinem doch unliken Reinblüter Benehmen beobachtet wurde, doch erstens war er seit Jahren über diese Ansichten hinausgewachsen und zweitens, hatte die junge Frau schon Seiten an ihm gesehen, die weitaus schlimmer waren als die Jetzige.
 

„Das sind wirklich keine guten Neuigkeiten, hast du Potter schon informiert?“
 

Das leichte Anheben der dunklen Augenbraue, gepaart mit den spöttischem Zweifel in den blauen Augen war Draco eigentlich schon Antwort genug, doch natürlich ließ es sich das zarte Geschöpf nicht nehmen seine Lage auszunutzen.
 

„Du solltest mich besser kennen Onkel aber vermutlich liegt das am mangelnden Schlaf.“
 

„Hüte deine Zunge Neleah Zabini, oder ich schneide sie dir ab.“
 

Sein Ton mochte ruppig klingen, er allerdings wusste das er jenes Mädchen vor sich, viel zu sehr in sein kaltes Herz geschlossen hatte um ihr auch nur ein Haar zu krümmen.

Sie vielleicht aber auch, denn anstatt zusammenzucken oder gar angegriffen zu wirken, erhob sich die Dunkelhaarige lieber graziös und schritt gemächlich um den imposanten Schreibtisch herum. Das Büro wirkte in dem dämmrigen Licht der Kerzen dunkel und bedrohlich, die meisten Muggel hätten es sicher für eine Szene aus einem Horrorfilm gehalten, doch sein Patenkind schien wunderbar hier hinein zu passen. Ein Umstand der ihn mit Stolz und Unbehagen gleichermaßen erfüllte. Manchmal wusste er Neleah nämlich nicht einzuschätzen.
 

„Ich mache mir auch sorgen um Scorpius, doch Tante Astoria und du müsst euch ausruhen wenn ihr nützlich sein wollt. Du weißt genau, ich will dir nichts böses Onkel“
 

Ihre Hände legte sich von hinten, wie selbstverständlich, auf die breiten aber auch vom Alter leicht eingefallenen Schultern. Dabei lehnte sich das weiche und schmale Gesicht zögerlich an seines. Der Bart musste Kratzen,-entstanden durch mangelnde Zeit- doch wie auch sonst ließ sich die Zabini von Nichts an ihrem Vorhaben aufhalten.
 

„Du hast recht Kind, für heute sollte es reichen. Es ist immerhin ein gutes Zeichen, wäre er tot würden sie ihn nicht suchen.“
 

„Richtig.“
 

Doch sie beide wusste sehr genau, es war ein schwacher Trost und die Sorgen würden noch lange nicht verschwinden.
 

~*~
 

Wenige Stunden zuvor, im Londoner Muggelviertel...

Die Tür schwang wie in Zeitlupe auf, das Holz knarrte, die Klinke quietschte und sein Herz wurde um jeden Zentimeter die sich die Pforte öffnete, einen Schlag langsamer.
 

„Was..., Scorpius?“
 

Die Verwirrung, der Schock und auch das Entsetzen über dieses plötzliche Zusammentreffen hatte der blonde Malfoy zwar erwartet, fühlte sich jetzt jedoch, als er es in dem hellen Grün fand, wie überrannt.
 

Albus machte einen Schritt ins Wohnzimmer und gleichsam sprang Scorpius auf die Beine um für alles gewappnet zu sein, dabei hatte er ab diesem Schock, keine Ahnung wie sein bester Freund nun eigentlich reagieren würde.
 

„Dir geht es gut, bei Merlin haben ich und die Anderen uns sorgen gemacht.“
 

Blitzschnell packte die Hand des Potters nach seinem Arm und zog ihn in eine erbarmungslose, freundschaftliche Umarmung, der sich der Blonde nur ungern ergab. Während Scorpius etwas hilflos zur Tür sah, an der Alice Longbottom noch immer angelehnt da stand, fragte er sich zum ersten Mal in seinem Leben, ob er nicht doch zu egoistisch war. Natürlich hatte sein Verschwinden Albus getroffen aber war ihm auch wirklich bewusst gewesen in welche Sorgen er seine Familie und Andere stürzen konnte? Die ehrliche Antwort lautete nein, so eine Macht hätte er sich bis heute nicht eingeräumt. Nur langsam löste sich der Dunkelhaarige von ihm und so konnte er gleich sehen, der Freude war Erkenntnis und Ernst gewichen.
 

„Was geht hier eigentlich vor. Alice...du? Was in Merlins Namen ist hier los?!“
 

Seine Stimme bebte und vibrierte, was Scorpius nur deutlich machte wie sehr sein bester Freund sich schon zusammenriss. Alice musste es ebenso fühlen, denn sie trat näher und legte sanft eine Hand auf die Schulter seines Partners. Dieser zuckte leicht zurück, warf einen harten Blick über seine Schulter und brachte die junge Frau somit dazu ihre schönen braunen Augen zu senken. Scorpius Malfoy fühlte sich einfach dazu verpflichtet die zarte und nette Longbottom in Schutz zu nehmen, weshalb er Albus am linken Arm griff und wieder herum zog. Ebenso ernst, wie zuvor sein Gegenüber, sah er ihn an.
 

„Beruhige dich, setz deinen Hintern hin und ich werde dir alles erzählen... soweit es mir möglich ist.“
 

Doch leider reagierte der Potter nicht so wie erwartet, denn er sah ein weiteres Mal zurück und seine Stimme gewann an Wut und Kälte.
 

„Du hast heute Mittag schon gewusst wo er war, richtig? Obwohl ich mir solche sorgen machte hast du einfach geschwiegen!“
 

Der Vorwurf war klar, unmissverständlich und Scorpius konnte sehen wie die Dunkelblonde unter der Anklage etwas in sich zusammensank. Es war nicht fair ihr die Schuld zu geben, weshalb der Malfoy kurzer Hand seinen besten Freund packte und grob in den Sessel schubste.
 

„Hör auf mit dem Theater, bevor du anfängst deiner Freundin Vorwürfe zu machen solltest du mich erst einmal anhören. Du willst doch wissen was geschehen ist, oder nicht?“
 

Natürlich wusste der Blonde in jenem Moment sehr genau, das Alice nicht Albus´ Freundin war, doch als sein bester Freund kannte er seine Gefühle durchaus und die Worte zeigten auch sogleich Wirkung. Schuldbewusst senkten sich die grünen Augen und während er auch die Hände ineinander verschränkte, zog Scorpius Alice neben sich zum alten Sofa. Kaum das sie Platz genommen hatten, wanderte bereits ein eifersüchtiger Blick über sie Beide und mit einem verborgenen Schmunzeln überging der Malfoy die Eigenarten seines Kumpels, setzte zur Erklärung an...
 

Es dauerte zwei Stunden bis alle Fragen halbwegs geklärt waren, Fragen wie das Warum. Warum war er Sophie Roses gefolgt? Oder das Wie. Wie war es den Beiden gelungen zu fliehen? Doch nach der langen Zeit kehrte das erste Mal wieder Ruhe ins kleine Wohnzimmer ein und Scorpius griff nach einem Glas Wasser, das Alice ihm wenige Sekunden zuvor gebracht hatte. Die junge Frau war seiner Meinung nach einfach dafür geboren Menschen zu umsorgen.
 

„Und woher kennst du Sophie und wie lange?“ Die Frage richtete sich klar an die ehemalige Ravenclaw, weshalb der Blonde in Ruhe weiter trank.
 

„Seit ich Siebzehn bin, sie rettete mir mein Leben.“
 

Alice hatte mit den letzten Stunden wieder an Selbstvertrauen gewonnen, wie der Malfoy bemerken durfte, denn ihre braunen Augen hielten endlich den Vorwürfen und Fragen seines besten Freundes stand.
 

„Ich bin Auror, sie ist eine Orcus, wie konntest du mir das all die Jahre vorenthalten?“
 

Mit der Frage musste die Longbottom schon gerechnet haben, sagte Scorpius sich im Stillen, denn es war klar gewesen das Albus solch eine Unwissenheit nicht auf sich sitzen lassen würde.
 

„Sophie Roses ist meine Freundin und ich schulde ihr mein Leben. Das ist eine unumstößliche Tatsache, die ich auch gar nicht bereue und was dich angeht, Sophie hatte nichts mit uns zu tun.“
 

Der Malfoy fand das diese Äußerung eine harte Lektion für seine Kollegen und Freund sein dürfte, trotzdem musste er zugeben das die Longbottom nicht ganz Unrecht hatte. Albus bekam durch diese Beziehung oder Affäre nicht einfach ein Anrecht auf all ihre Lebensbereiche und falls er das wollte, müsste er wahrscheinlich weitaus mehr kämpfen als der Potter jetzt ahnte.
 

„Wenn dem so ist, enttäuschst du mich gewaltig Alice.“
 

„Dann ist das eben so.“
 

Die Longbottom erhob sich langsam, mit einem festen, starken Ausdruck auf ihrem schmalen und eigentlich weichen Gesicht. Ihre Haltung zeigte mit keinem Hauch das Albus sie gerade wahrscheinlich zutiefst gekränkt und verletzt hatte, was er der jungen Frau hoch anrechnete.
 

„Ich werde bei Sophie schlafen, gute Nacht die Herren.“
 

Und obwohl Scorpius sehen konnte wie sein bester Freund bereits den Mund öffnete, wusste er wahrscheinlich noch vor ihm, das er aus Stolzes Gründen schweigen würde. Er sollte Recht behalten und Alice verschwand aus dem, soeben kälter gewordenen Raum.
 

Kaum das die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war, wandte Albus sich ihm zu und der Blonde ahnte das auch er noch einige Schuldzuweisungen bekommen würde.
 

„Wie kannst du einer Verbrecherin zur Flucht verhelfen, sie decken und für sie dein Leben riskieren? Sag, hast du denn vollkommen den Verstand verloren?!“
 

Donnernd und polternd brachen die Worte aus dem Potter hinaus und Scorpius widerstand gerade so dem Drang sich die Ohren zu zuhalten. Die Tobsucht des Dunkelhaarigen war nicht zu unterschätzen, weshalb der Malfoy auf Ruhe und Geduld setzte. Aus Erfahrung konnte der Blonde nämlich sagen das sein Freund zwar schnell hoch ging, aber auch ebenso eilig wieder runter kam. Vorausgesetzt man gab ihm nicht weiteren Zündstoff.
 

„Du hast schon viel Blödsinn gemacht, leichtsinnigen und auch katastrophalen Unsinn aber das sprengt echt den Hexenhut. Willst du dich etwa umbringen, ist das so eine Art Todessehnsucht die du hier ausleben willst?“
 

Von der schwachsinnigen Behauptung amüsiert zog Scorpius zweifelnd eine Augenbraue in die Höhe, was augenblicklich durch grüne Augen erfasst wurde und die tiefe Stimme noch lauter werden ließ.
 

„Lass ja deinen Spott Malfoy, hier gibt es nämlich nichts worüber man lachen kann. Hast du auch nur eine Sekunde an andere gedacht, zum Beispiel an deine Eltern? Weißt du eigentlich was für sorgen deine Mutter sich momentan macht?“
 

Dieses Argument zog und das wussten sie beide, jetzt ebenso wütend zischte der Blonde ungehalten, ehe er endlich auch Worte ergriff.
 

„Was sollte ich denn machen? Sophie war vorher doch ahnungslos, es gab keine Anzeichen und da konnte ich schlecht wissen wer oder was sie ist. Trotz allem hat sie mir im Manor das Leben gerettet, ich war ihr was schuldig!“
 

Doch diesmal waren es seine verteidigenden Worte die für Hohn und Spott sorgten, der sich auch bestens in dem strahlenden Grün zeigte.
 

„Dir also auch, mein Gott das Mädel rettet ja Leben wie am Fließband. Warum nur ist sie dann eine Auftragskillerin!?
 

Im ersten Moment musste Scorpius Malfoy die Frage, was ist ein Fließband niederringen und im Nächsten warf er seinem Freund bereits einen kalten Blick zu. Was jetzt aus dem Potter sprach war jahrelanger Hass auf die Orcus Dei und reine Vorurteile.
 

„Bin ich froh das du kein Richter bist Potter, bei dir wären alle schon vor dem Verfahren schuldig gesprochen.“
 

Ohne ein Laut schlossen sich die Lippen des Dunkelhaarigen wieder und der ehemalige Slytherin konnte erkennen das sein Satz einen Treffer gelandet hatte. Einen Treffer der seinen Freund wenigstens noch mal zum Denken anregte.
 

Der Malfoy wollte ja gar nicht behaupten das alle Orcus in ihrem Herzen eigentlich gute Menschen waren, oder das Rose nie getötet hatte. Keineswegs, doch er wollte das sie wenigstens eine Chance erhielt, das konnte doch nicht zu viel verlangt sein?
 

„Nun, wer immer diese Sophie auch ist. Sie hat Alice und auch dich ganz gut um den Finger gewickelt. Weil du mein bester Freund bist, mein aller bester, werde ich bis Morgen warten und ihr auch eine Chance einräumen. Mehr kannst du von mir nicht verlangen und sollte ich ihr nicht glauben, dann werde ich zu meinem Vater gehen.“
 

„Einverstanden, du wirst sehen das ich mich nicht in ihr täusche.“
 

„Ja, wir werden sehen.“, seine Worte klangen wenig überzeugt.
 

~*~
 

Mitten in der Nacht, irgendwo in England...

Marx Cartwright wusste das er vor einem Problem stand, einem sehr großen, denn er kannte Sophie Roses gut genug um zu wissen, dass man sie nur schwer finden konnte. Das Mädchen war so außergewöhnlich wie es seine Frau ihm vor Jahren prophezeit hatte, ihre Talente waren herausragend, ihre Fertigkeiten wuchsen stetig und der Gedanke sie zu verlieren war über die Maßen störend.
 

Elenora war ebenfalls aufgebracht und die Vision von damals, das die junge Frau sie alle vernichten könnte, war nicht zu verdrängen. Damals, vor mehr als acht Jahren, hatte er es für eine gute Idee gehalten das Mädchen seinem Sohn zu versprechen, doch heute zweifelte er seine eigene Entscheidung an. Dastan war ein brillanter Kopf, ein gefährlicher Kämpfer und als sein Vater empfand er wahren Stolz für seinen Sohn, doch das Mädchen hatte diesen Attributen wohl kaum etwas abgewinnen können.
 

Aber die Zukunft brauchte ein Herrscherpaar wie die Beiden und auch wenn Sophie es nicht wollte, seine Entscheidungen wurden niemals angezweifelt. Seine Frau hatte auch erst lernen müssen ihm zu gehorchen und wenn er seine Schwiegertochter fand, würde sie es ebenso lernen. So war eben der Lauf der Dinge. Es gab Zeiten da hatte er solche Gegebenheiten genauso wenig verstanden, doch nachdem sein eigener Vater ihn fortschickte, war es an ihm seine Lektionen zu lernen.
 

Niemand, stellte sich ihm in den Weg und diese Furcht hatte er sich durch Macht und Grausamkeit verdient. Die beste Art sich Respekt zu verschaffen.
 

Dastan war in diesem Leben aufgegangen, er hatte diese Tatsache am leichtesten begriffen, seine Frau dagegen musste hin und wieder daran erinnert werden. Sein Sohn war wie er selbst, die Härte und Gefühlskälte war ihnen auf harte Weise begreiflich gemacht worden, sie hatten dieses Leben verinnerlicht.
 

„Meister, die Späher sind zurück.“
 

„Schick sie herein, ich will hören was sie zu berichten haben.“, sprach er kühl, ruhig, während sein Körper sich entspannt in den hohen Stuhl auf dem Podium im großen Saal zurück sinken ließ.
 

Der Diener ging eiligen Schrittes zu den hohen Türen und öffnete unter kaum entstehendem Laut das Holz, wenige Sekunden später traten drei Gestalten ein. Ihre Körper waren durch dunkle, lange Kapuzenumhänge verborgen, doch ihre Schritte verrieten Marx eine Menge über seine Besitzer. Die drei Männer eilten nach vorn, knieten sich mit einem Bein nieder und beugten ihre Köpfe.
 

Späher waren von allen Männern, oder Menschen in seinem Reich am Schwierigsten, sie hielten sich von anderen Lebewesen fern, suchten die Einsamkeit und waren darum schwer zu durchschauen. Sie waren seine ganz persönlichen Spürhunde und doch wusste Marx schon vor dem ersten Wort, dass die Drei keine guten Neuigkeiten brachten.
 

„Mein Meister, wir konnten ihre Magie bis zu einer Gasse in London verfolgen, doch ab da verlor sich jede Spur. Sie wusste das man uns schicken würde und hat jede Art von Zauber vermieden.“
 

Das hatte Marx schon vorher befürchtet und konnte trotz der eigentlich vorhersehbaren Tatsache seine Wut kaum zügeln. Mit einem Schlenker seines Stabes wurde einer der Männer an den Füßen in die Luft gerissen, er schrie erschrocken auf doch keiner seiner beiden Partner eilte ihm zu Hilfe.
 

Mit energischen Schritten näherte der Cartwright sich seinem Opfer, er konnte so eine Inkompetenz nicht dulden, von niemandem. Als der junge Mann ihm ängstlich in die Augen sah - das Blau seiner Augen verdunkelte sich bereits vor Panik -, hielt Marx sein höhnisches Lächeln nicht länger zurück, Menschen waren ja so schwach.
 

„Wie könnt ihr es wagen mit solchen Nachrichten hierher zu kommen. Sie ist ein junges Ding das nie ein Leben außerhalb dieser Mauern geführt hat, es kann nicht so schwer sein ihren Aufenthaltsort ausfindig zu machen. Gebt euch mehr Mühe und wagt es nicht ohne Sophie hier aufzutauchen, ein weiteres Versagen wird von mir nicht geduldet!“, zischte Marx seinen Untergebenen entgegen, wobei er den hängenden jungen Mann vor sich, mit einem einzigen Wink bis kurz vor die geschlossenen Türen beförderte.
 

Der Cartwright konnte die Angst beinahe schmecken, denn seine Späher wussten das eine Drohung wie diese, vollkommen ernst gemeint war. Sein Wort war Gesetz.
 

Doch Marx wusste das sie Sophie nicht finden würden, es sei denn das Glück wäre ihnen zugetan und deshalb war der Tod dieser drei Männer bereits beschlossen, er würde einen anderen Weg finden müssen seine Schwiegertochter wiederzubekommen.
 

~*~
 

Nach Mitternacht, Londoner Anwesen der Malfoys...

Es war dunkel und spät in der Nacht, das Anwesen versprach kein Leben, denn hinter den hohen Fenstern leuchtete schon eine ganze Weile kein Licht mehr. Obwohl alles ruhig aussah wartete Scorpius trotzdem noch eine Weile und erst als mit dem zweiten oder dritten Blitz auch der Donner und Regen einsetzte, schlich sich der blonde Zauberer auf das Grundstück seiner Familie.
 

Albus Worte hatten ihm keine Ruhe gelassen, seine Mutter machte sich schreckliche Sorgen und der junge Malfoy konnte nicht länger warten und seine Eltern damit im Ungewissen lassen. Zusammen mit dem energischen Wind und raschelnden, segelnden Herbstblättern trat Scorpius ins große Haus ein. Ruhe und Dunkelheit begrüßte ihn, für einen Moment verharrte der junge Mann noch einmal, weil ihm sein eigenes Heim plötzlich fremd vorkam. Sein Partner hatte jedoch recht gehabt, er hatte niemanden von der Aurorenzentrale ausmachen können und im nach hinein erschien Scorpius das auch als lächerlich, sein Vater war viel zu stolz um sich Wachposten aufs Auge drücken zu lassen.
 

Mit vorsichtigen aber schnellen Schritten durchquerte der junge Mann den großen Vorraum und erklomm sogleich die steinernen Stufen der hoch führenden Treppe. Die Dunkelheit setzte ihm ein wenig zu und so griff er nach seinem Zauberstab um den Lumos zu sprechen, doch ehe seine Lippen die Worte formen konnten, brach das Licht bereits vom oben gelegenen Absatz aus.
 

„Oh Merlin Scorpius!“, wisperte Astoria Malfoy entsetzt und ließ dabei beinahe ihre eigentliche Waffe fallen, Angesprochener sah das er nur knapp einem Fluch entgangen war.
 

„Mutter, wolltest du mich verfluchen?“ fragte er gespielt geschockt, um die harte Situation etwas zu entspannen, doch er bemerkte an den festgefrorenen Gesichtszügen seiner Gegenüber das dies kaum funktionierte.
 

„Scorpius.“, flüsterte die ehemalige Greengrass erneut, ehe sie in ihrem hellen Nachtgewand – eine Art von Morgenrock aus weißer Seide- die Stufen hinab eilte und ihren einzigen Sohn in eine feste, sichere Umarmung zog.
 

„Mein Junge, was ist nur geschehen? Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht. Du wirst überall gesucht, von Auroren deines Vaters aber auch den Orcus Dei.“, sagte die Braunhaarige leise und sah ihm dabei eindringlich in die grauen Augen, so ähnlich denen ihres geliebten Mannes.
 

„Ich weiß Mum, ich weiß.“, antwortete der Blonde eher widerwillig und zog dabei die warmen Hände von den kühlen Wangen, die sein Gesicht im zarten, Sorge vollen Griff hielten.
 

„Du weißt? Also war der Angriff tatsächlich von den Orcus, bei Merlins weißem Barte, wie bist du in so eine Sache hinein geraten?“, flüsterte die ältere Frau hissend, während sie ihren Sohn langsam aber beständig wieder die Stufen hinab schob, um ihn ins große Wohnzimmer zu bringen. Sie mussten ihrer Meinung nach dringend miteinander reden und Draco sollte auch bald von der Arbeit kommen, sie nahm sich jedenfalls vor Scorpius nicht mehr gehen zu lassen. Noch einmal so eine Zeit würde ihr Mutterherz nicht durchstehen, doch ihr Sohn setzte diesem mit seinen nächsten Worten augenblicklich zu.
 

„Mutter, ich kann nicht lange bleiben. Wenn die Orcus mitbekommen das ich hier war geratet ihr vielleicht mit in die Sache und außerdem könnte man mich verfolgen, damit würde ich die Sicherheit der Anderen riskieren.“
 

Seine Worte waren ernst und hart, denn er ahnte was Astoria Malfoy sich in ihrem zweifelsohne hübschen Kopf dachte. Sie wollte ihn hier behalten, weil sie glaubte das sein Heim ein sicherer Ort war, doch Scorpius wusste es besser. Weitaus besser.
 

Ohne Rose Hilfe gab es überhaupt keinen sicheren Ort mehr für ihn, und auch für sie, ebenso würde er nicht zulassen das der jungen Frau etwas geschah. Es lief also alles darauf hinaus wieder von hier zu verschwinden und nach einer Möglichkeit zu suchen dieses ganze Geschehen irgendwie in den Griff zu kriegen. Die Wanduhr schlug zwei Uhr und während beide sich auf das helle Sofa setzten, Astoria ein Feuer entfachte, überlegte Scorpius wie er seiner Mutter diese Tatsachen erklären könnte.
 

Allerdings kam er nicht dazu, denn ihre helle Stimme erklang, ehe

sich ihm die Gelegenheit bot.
 

„Wer ist die junge Frau, die in jener Nacht durch deinen Kamin kam und was ist nur passiert das du mit ihr geflohen bist?“
 

Scorpius fühlte, das er das erste Mal vor seiner eigenen Familie auf der Hut sein musste. Würden sie verstehen wer Rose war? Was sie hatte tun müssen? Irgendwie glaubte er kaum daran, seine Mutter vielleicht aber ein Draco Malfoy wahrscheinlich gar nicht und der Gedanke das sein Vater Rose nicht akzeptieren würde setzte Scorpius unwahrscheinlich zu. Anderserseit hatte auch er Fehler in der Vergangenheit gemacht, wenn er sich also daran erinnerte, mochte er Verständnis für sie aufbringen, so hoffte Scorpius zumindest.
 

„Sie ist ein Opfer der Orcus und ihre Flucht wurde bemerkt. Als man sie bei mir fand, wurde ich ebenfalls mit hinein gezogen und so mussten wir zusammen fliehen.“
 

Für ihn war es keine Lüge, zumindest nicht in dem Sinne, denn Sophie Roses mochte zwar eine Orcus gewesen sein, doch Rose, seine Rose, war wirklich ein Opfer.
 

„Wieso hast du das Mädchen bei dir behalten, du hättest jemanden benachrichtigen müssen nachdem sie durch deinen Kamin kam.“
 

Astoria Malfoy bemerkte die Veränderung ihres Sohnes wahrscheinlich schneller als er selbst, denn sie konnte in seinen Augen eine Milde entdecken, die sie bisher nur selten dort sehen hatte dürfen. Ein Ausdruck der ihr so viel mehr verriet als irgendjemanden sonst, ihr Sohn hatte sich verliebt und wusste es wohl noch gar nicht.
 

In ihrem Innern kroch eine tiefe Zufriedenheit und Wärme hinauf, denn in all den Jahren hatte sie befürchten gelernt, das ihr starker, selbstständiger Junge, niemals lernen würde einem anderen Menschen zu vertrauen. Wer immer die junge Frau auch war, ihr war gelungen wovon viele andere Mädchen noch heute träumten. Doch diese Gedanken wurden nichtig als eben Jener langsam auf stand und sie mit diesem gewissen Blick ansah, der so viel mehr sagte als Worte. Er würde zurück gehen, zu dieser Frau und sie mit allem was er besaß schützen. Einerseits machte Astoria das stolz, anderseits sorgte diese Tatsache für großen Kummer.
 

„Hol das Mädchen doch hierher, wir können gemeinsam eine Lösung finden.“, sprach sie leise aber nachdrücklich. Scorpius konnte sehen wie viel seiner Mutter an dieser Bitte lag, doch Rose war noch verletzt und außerdem hatte sie ihn mehrmals darauf hingewiesen das die Aurorenzentrale anfällig war. Sie hatte ihm mit ihrem Wissen schon mehrfach geholfen und auch beeindruckt, er konnte Rose Einschätzungen durchaus vertrauen.
 

Aus diesem Gedanken heraus schüttelte der junge Mann schließlich auch den Kopf und sorgte für eine kummervolle Miene von Astoria Malfoy. Sie wollte ihn nicht ziehen lassen, aber so etwas hatte Scorpius bereits vorher erwartet, weshalb er gegen die Schuldgefühle ankämpfte und ohne einen Blick zurück zum Ausgang ging. Kaum das er sich in Bewegung gesetzt hatte hörte er bereits das Rascheln von Kleidung und dumpfe Schritte die ihm hastig folgten.
 

„Scorpius!“
 

„Nein Mutter, ich kann nicht hier bleiben und noch weniger kann ich Rose hierher holen.“
 

„Das hier ist dein zu Hause, wie könntest du nicht hierher kommen?“
 

Mit den Worten erstarrte er in seinem nächsten Schritt und überlegte, ob er die Antwort wirklich geben wollte. Es wäre eine harte, schmerzliche Aussage und er wusste genau, er könnte sie nie mehr zurücknehmen.
 

„Es ist hier nicht sicher. Nicht für mich und schon gar nicht für Rose!“, sagte er leise, doch an dem zischenden Luft holen hinter seinem Rücken erkannte er das seine Mutter ihn nur allzu deutlich verstand.
 

„Scorpius Hyperion Malfoy, du wagst es so von deinem zu Hause, deiner Familie zu sprechen?!“
 

Die sonst so helle Stimme seiner Mutter hatte an Tiefe und Grobheit zugenommen, womit ihm deutlich wurde das er sie tatsächlich so gekränkt hatte, wie er zuvor schon befürchtete. Seufzend wandte er sich ihr deshalb noch einmal zu, während er allerdings unbemerkt nach der Klinke der Haustür griff.
 

„So wie das jetzt klang war das nicht gemeint Mama, aber die Sicherheit von euch und auch von uns hängt davon ab wie weit wir alle auf Abstand bleiben. Dieser Besuch heute Nacht war vorläufig erst einmal der Letzte, ich wollte dich nur nicht länger im Ungewissen lassen.Mir..., mir ging es nur darum dich Wissen zu lassen das es mir gut geht.“
 

„...“
 

Ihm war es gelungen eine ehemalige Greengrass, jetzige Malfoy sprachlos zu machen, was ihn selbst so ziemlich überraschte, doch er nutzte die Gelegenheit.
 

„Mir geht es gut Mum und ich werde dafür sorgen das das auch so bleibt. Mach dir keine Sorgen.“
 

Mit diesen Worten drehte er sich um, riss die Tür auf und wollte so schnell wie möglich in der Dunkelheit verschwinden, doch er prallte gegen eine hohe, nass gewordene Gestalt. Der Regen perlte von dem dunklen Umhang und noch als Scorpius seinen Stab erhob, durchzuckte ein Blitz die Nacht, zeigte ihm das Antlitz seines ebenso geschockten Vaters.
 

„Scorpius!“
 

„Dad!“
 

~*~
 

Späte Nacht, London ein Apartment in der Winkelgasse...

Jake Parkinson konnte nicht glauben welches Gesicht ihm da auf einer der zahlreichen Bilder entgegen strahlte. Er kannte die junge Frau zwar nicht mit Namen, doch er hatte die braunen Augen nicht vergessen, ebenso wenig wie ihre komische Art
 

Das war seine kleine freche Fremde und sie stand neben einer ihm nur allzu bekannten Person. Eben jener Einen, die er als einzigen Menschen nie vollkommen aus seinem Leben hatte bannen können.
 

Diese Namenslose allerdings war ihm bis hierher kaum bekannt vor gekommen, jetzt wusste er jedoch das sie ebenfalls auf Hogwarts gewesen war. Auf dem Bild waren die Haare schwarz, aber mit ein bisschen Vorstellungskraft konnte er sie auch blond vor sich sehen. Sie musste wesentlich jünger sein als er selbst und absolut sicher war auch das die Blonde sich sonst nicht in einer Bar wie dem Poisen Apple herum trieb. Interessant, diese Offenbarung war wirklich interessant.
 

„Was machst du hier und wie bist du in meine Wohnung gekommen?“
 

Wütende Augen funkelten ihm entgegen als er sich zur Tür des Wohnzimmers umdrehte, in der die schmale Gestalt der jungen Frau wenig bedrohlich wirkte.
 

„Durch die Tür, sie ist sehr schlecht gesichert und natürlich bin ich hier um dir einen Besuch abzustatten.“
 

Ebenso natürlich zeigte ihre eiserne Miene deutlich das sie wenig begeistert von seinem Besuch war und als sie schließlich das Foto in seiner Hand bemerkte kam sie in schnellen Schritten auf ihn zu und riss ihm den Rahmen aus der Hand.
 

„Verschwinde Jake, du hast hier absolut nichts verloren und das sollte dir klar sein!“
 

Die junge Frau hatte recht, mit beidem, er hatte hier eigentlich nichts verloren und ihm war das klar. Genau deshalb schwieg er, statt seiner Gegenüber Rechenschaft abzulegen, wenige Sekunden vergingen ehe ein leises Seufzen zu hören war.
 

„Jake, so geht das nicht. Du hast dich entschieden, genauso wie ich und für so etwas wie das hier, ist kein Spielraum mehr. Geh zurück und komm nicht wieder.“, sagte die Schwarzhaarige leise und ahnte wahrscheinlich nicht einmal wie schwer ihre Worte ihn trafen.
 

Sie war seine beste Freundin gewesen, immer noch, wenn es nach ihm ging, doch ihre Worte hatten einen dicken Funken Wahrheit.
 

„Neleah, ich bin hier um dir zu sagen das meine Mutter tot ist.“
 

Er konnte erkennen wie die Zabini erstarrte, ihre blauen Augen sich weiteten und wenig später Trauer und Mitgefühl hineintraten. Sie hatte Pansy Parkinson ebenso gut gekannt wie er selbst, seit Jahren waren sie beste Freunde und für alles was sich zwischen ihnen verändert hatte, war er verantwortlich.
 

„Das tut mir Leid Jake, wirklich. Sicher ist das schwer für dich aber trotzdem kannst du nicht einfach hierher kommen. Du willst doch das dein Geheimnis sicher ist oder? Damals, als du mir vor Jahren dieses Versprechen abverlangt hast, meine Freundschaft so hinterrücks ausnutztest, habe ich dir gesagt das wir danach keine Freunde mehr sein können.“
 

Sie sprach leise, doch er verstand jedes einzelne Wort zu genau und er erinnerte sich bestens. Als er sich für den Weg der Orcus entschied war Neleah bereits in ihrer Ausbildung, die er selbst gerade abgebrochen hatte und er nahm ihr ein Versprechen ab ohne das sie die Einzelheiten wusste.
 

Jahre zuvor, Stadtpark in London...

„Du willst das ich dir etwas verspreche, ohne das ich weiß worum es geht? Jake das ist eine absurde Bitte, vor allem wenn man bedenkt aus welchem Haus wir kommen.“
 

Die blauen Augen der Zabini funkelten belustigt, ihr Haar flog im starken Wind hin und her, während er wieder mal erkennen durfte das nur der Winter es vermochte ihre schöne Blässe in ein feines Rot umzuhauchen. Sehr oft war er von den Kleinigkeiten die Neleah umgaben beeindruckt, heute jedoch hatte er kaum einen Blick dafür. Dieses Treffen war zu ernst, zu entscheidend.
 

„Ja, ich will es von dir verlangen.“, sagte er ruhig aber rücksichtslos, rücksichtslos weil er wusste das sie es für ihn tun würde. Vielleicht schloss man in Slytherin kaum Freundschaften, doch die Wenigen bewehrten sich.
 

Ihre roten Lippen verzogen sich kurz, machten ihr Missfallen deutlich, doch schließlich nickte die junge Frau und er wusste genau, mit den nächsten Worten zerstörte er alles was sie hatten.

Was sie waren.
 

„Denk an dein Versprechen wenn ich dir jetzt etwas anvertraue das ich niemandem sonst verraten darf. Vor Jahren hast du mir einmal gesagt das deine Prinzipien dir das Wichtigste sind und deine oberste Regel lautet, verrate niemals einen Freund.“
 

„Ich weiß was ich gesagt habe Jake Parkinson, komm auf den Punkt.“
 

„Mein Abbruch bei den Auroren hat einen Grund. Nach dem Tod meines Vaters habe ich mir geschworen gegen die Todesser vorzugehen und deshalb habe ich diese Ausbildung begonnen, doch wie sich zeigte gehen die überhaupt nicht mehr aktiv gegen sie vor. Diese kleinen Suchen werden mir niemals reichen und vor kurzem habe ich ein Angebot erhalten... Ich werde Mitglied der Orcus Dei.“
 

Für einige Sekunden herrschte Schweigen und er konnte deutlich erkennen das sie seine Worte nicht ernst nahm, nicht daran glaubte, doch auch auf ihren fragenden Blick blieb er eisern.

Erst da begann Neleah zu begreifen und sprang auf die Füße,drehte sich mit zornfunkelnder Miene zu ihm um. Ihre Hände hatten sich zu Fäusten geballt, ihre Augen schossen praktisch Blitze und für einen Moment traute er es ihr zu das sie ihn Blind vor Hass angriff.
 

„Das kann nicht dein ernst sein. Hast du denn nicht begriffen wer oder was die Orcus sind? Diese Organisation besteht aus Mördern, sie töten Männer, Frauen und auch Kinder, ohne Rücksicht auf Verluste...
 

Ich weiß du hast viel durchgemacht, auch ich habe deinen Vater geliebt aber du kannst aus Hass nicht Unschuldige in den Tod stürzen!?“
 

„Doch ich kann, und ich werde.“, antwortete er auf die nicht wirklich ernst gemeinte Frage, denn sie hatte ganz bestimmt keine gewollt und schon gar nicht eine solche.
 

„Ich werde jetzt gehen und es meinem Patenonkel erzählen, soll er dich zur Vernunft bringen.“, sagte die junge Frau und er fuhr ihr praktisch über den Mund, mit Sätzen die so verletzend und heimtückisch waren, das er genau wusste das die Freundschaft danach womöglich nie mehr zu retten sein könnte.
 

„Deine Mutter war eine Frau mit Prinzipien Neleah, sie hat immer zu ihrem Wort gestanden und du hast dir vorgenommen eines Tages so zu werden wie sie. Denk an dein Versprechen bevor du das tust.“
 

Obwohl er auf dieser hölzernen, trostlosen Bank weitaus kleiner wirkte als die vor ihm stehende Frau, konnte er ausmachen das seine Aussage soeben einen Wandel brachte. Die Schultern der Zabini sackten leicht ein, die blauen Augen wichen seinem Blick kurz aus und es dauerte eine Weile bis sie auf ihn reagierte.
 

Hart, unerbittlich und mit einem eisernen Blick den der Parkinson nie vergessen sollte.
 

„Du hast recht, aber das hattest du ja schon vorher gewusst, nicht? Gut, du kriegst was du willst, ich werde keiner Zaubererseele hier von berichten aber Jake, wenn du das von mir verlangst, war das die letzte Bürde an unsere Freundschaft. Überleg dir genau ob du dich wirklich so entscheiden willst, ich gebe dir nämlich noch ein Versprechen, ich werde dir niemals verzeihen.“
 

Wieder heute, London Apartment in der Winkelgasse...

Natürlich hatte er seinen Willen nicht zurückgezogen und Neleah Zabini war aus seinem Leben verschwunden. Sie hatte Wort gehalten, in beider Belange und Jake Parkinson wusste genau, so sehr er es vielleicht noch eines Tages wollen würde, sie würde nicht zu ihm zurückkommen.
 

„Verschwinde von hier!“
 

Ihre Stimme klang nach Frost, wie ein eisiger Hauch der einem bis unter die Haut ging und Jake ertappte sich dabei zurückzuschrecken. Er war froh das die Wohnung momentan kaum beleuchtet war und Neleah deshalb seine Reaktion nicht bemerken konnte. Erst als die junge das Foto zurück an seinen Platz stellte, erinnerte sich der Parkinson wieder an die Fremde.
 

„Sag mal, das Mädchen da auf dem Bild, kenne ich sie?“
 

So beiläufig seine Frage auch klang, er sah wie die Zabini augenblicklich argwöhnisch wurde.
 

„Das geht dich absolut nichts an, was willst du mit der Information?“, sagte sie mehr als unfreundlich, was Jake jedoch erst einmal überging.
 

„Ich war nur neugierig, das ist alles.“
 

„Wir wissen beide das du nie nur einfach so etwas machst. Jede Sache wird nach deinen eigenen Maßstäben und Preisen umgesetzt. Manche Dinge verlieren schnell ihren Wert, nicht?“
 

Und Jake Parkinson konnte in dem Moment nicht antworten, weil er erkannte das seine einstmals beste Freundin recht hatte, weil er begriff das seine alleinigen Entscheidungen ihn zu dieser Situation geführt hatten.
 

So lange hatte er Todesser gejagt, Menschen getötet, Zauberer vernichtet und jetzt fürchtete er sich vor dem Urteil des einzigen Lebewesens das ihm körperlich wohl nie etwas anhaben würde. Doch ebenso war sie die Einzige die Zugang zu seinem Inneren besaß, zu dem kleinen Kind von damals, dem jungen Mann mit den vielen Träumen, eben dem Teil der eigentlich nicht mehr existieren sollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  JO89
2011-11-27T13:46:03+00:00 27.11.2011 14:46
hallo :) ich schon wieder ;)


nein ich finde die Anfangsabsätze nicht störend ich mag sie sehr :)


Und ich finde es lustig, diese Bindung zwischen Draco und neleah, weil sie einerseits, für Außenstehende bestimmt kalt wirkt, und trotzdem so viel Wärme und Fürsorge besteht. :)



>>Der Vorwurf war klar, unmissverständlich und Scorpius konnte sehen wie die Dunkelhaarige unter der Anklage etwas in sich zusammensank. Es war nicht fair ihr die Schuld zu geben, weshalb der Malfoy kurzer Hand seinen besten Freund packte und grob in den Sessel schubste.<<

ich dachte Alice hätte sich die haare Blond gefärbt? oder hab ich mich da vertan?




Da geht ja eine Bombe nach der anderen hoch! Der Streit zwischen ALice und Albus erinnert mich an ihre Hogwartszeit, die Nachhilfe und das nicht stattgefundene Date.
Das zwischen Scorpius und Albus war gleichermaßen pikant und hat mir unheimliche Freude gemacht es zu lesen ;)




Es ist immer wieder erschreckend wie grausam Marx ist, und dabei vergess ich nie, dass auch er nur ein Mnesch ist. Puh...
Die Szene war sehr spannend :)



So, du hast es geschafft, mir stehen die tränen in den Augen! Die Begegnung mit Astoria und Scorpius hatte es in sich! So viel Liebe und Fürsorge....
Und dann noch der Schluss der Szene mit Draco Malfoy, ach....
das ganze erweicht mein Herz....




bei der stelle mit Jake überlege ich: Ist er in Alice's Wohnung oder in Neleahs?
Denn beide waren im Poison Apple, aber Alice's haare sind blond.... Ich bin mal gespannt :D

Es ist neleahs Wohnung in der ein Bild von Alice und ihr steht! Ha, bin ich gut XD

Oh man,diese Szene verleiht mir Gänsehaut!
Und ich muss schon sagen, der liebe Parkinson hat durchaus ein Herz, das was Dastan irgendwie noch fehlt und Nel hat es faustdick hinter den Ohren, und was mich brennend interessieren würde, angenommen, die beiden ständen sich irgendwann in einem Kampf gegenüber? Wer würde gewinnen? könnten sich beide etwas antun?
Wer bricht eher gefühlstechnisch ein?


Auch wenn der Kommentar wesentlich kürzer als der vorige geworden ist, hat mich dieses Kapitel trotzdem gleichermaßen mitgenommen!


GLG
Von:  Katha88
2011-11-19T10:01:23+00:00 19.11.2011 11:01
wuhu, ein neues Kapitel ^^

mal wieder top, bis auf die Jake-sache. Ich muss zugeben, ich musste diesen Teil 2x lesen, bis ich gecheckt habe, dass er mit dem Braune-Augen-mädel eines auf dem Foto und nicht das vorhandene meinte (ich dachte tatsächlich er stände gerade bei Alice in der Wohnung und sei kurz davor Rose zu schnappen :D). Außerdem versteh ich nicht, warum er Naleah sagt, dass seine Mutter tot sei. Das ist doch schon was länger her und hat auch erst zu seiner Entscheidung geführt ein Orcus zu werden!? Also ist das doch nichts neues? Also hierbei steig ich nicht so ganz durch :p

zu deinen Fragen:
Frage 1: Sind die Anfangsabsätze störend, genauso wie die ständigen Ortswechsel oder kann man dem Aufbau gut folgen?
- Die Anfangsabsätze find ich gut! Die Ortswechsel find ich richtig doof! ;) Da will man wissen, wie es bei den einen Leuten weiter geht und zaaack, ist nen Ortswechsel und ne andere Handlung :D das macht mich verrückt, ist aber gut für Cliffhänger und die Spannungskurve :p

Frage 2:Gibt es einen Charakter der bis hierher, aus eurer Sicht, ein wenig zu kurz gekommen ist oder über den ihr mehr lesen wollt?
- Ich will endlich lesen, wenn Albus und Rose aufeinandertreffen!!! Erkennen sie sich? oder nur einer den anderen? Oder streitet Rose etwa alles ab?

deswegen schreib bitte schnell schnell weiter =)
Von:  HexenLady
2011-11-18T18:16:12+00:00 18.11.2011 19:16
hey :D
ich finde es ein toller start ins wochenende den du uns machst :D
ich hoffe es geht bald weiter
und freue mich wenn es weitergeht

zu deinen fragen ich finde deine charas gut beschrieben du könntest etwas mehr von neleah bringen soweit sie wichtig für die story an sich ist sonst würde ich es solassen :)
bis bald
Von:  funnymarie
2011-11-18T15:10:20+00:00 18.11.2011 16:10
ein sehr schönes kapitel^^
und wie wohl die aussprache zwischen albus und rose gelaufen ist und ob er erkennt, wer sie ist?
und diese szene zwischen jake und neleah war auch toll!
daher kennen sich die beiden also!
ich freu mich schon sehr auf das nächste kapi
lg funnymarie
Von:  scater-fiffy
2011-11-18T15:05:45+00:00 18.11.2011 16:05
ich bin platt
damit hätte ich nie und nimmer gerechnet das sich zabini und parkinson doch kennen
eieieie aber sehr schönes kapitel
finds ein wenig krass wie albus mit alice umspringt aber finds auch nicht schlecht sieht man nicht oft^^
scorp und seine fam ai ai ai dsa wird ja was^^

hast du gut geschrieben, sehr schönes kapitel grandios ^^

mach weiter so

glg fiffy^^


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