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Fairy Tales

SebastianXCiel
von

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Die schlafende Schönheit

Die schlafende Schönheit
 

"Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter..." Am Fenster erschien das gerufene Mädchen, strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, ehe sie ihre Zöpfe hinabließ, damit der Prinz zu ihr heraufklettern konnte und sie aus dem dunklen Turm befreite. Sie war schon lange genug gefangen gewesen. Ihre blauen Augen schienen zu leuchten, während der gut aussehende Prinz mit dem langen, schwarzen Haar und den leuchtend roten Augen, ganz in Schwarz gekleidet, zu ihr raufkletterte. "Ich komme zu Euch, junger Herr und erlöse Euch..."
 

"Ciel, CIEL!" Angesprochener blinzelte verwirrt und sah seiner Verlobten etwas irritiert in die Augen. "Bitte was?", fragte der Earl nach. "Du träumst, du warst gerade mit deinen Gedanken ganz weit weg!", entrüstete Lizzy sich, "Dabei habe ich dir gerade eine so schöne Geschichte vorgelesen..." Sie deutete auf ihr Märchenbuch. "Rapunzel" lag aufgeschlagen. Deswegen also dieser verfluchte Tagtraum... und schon wieder spielte sein höllisch guter Butler eine Rolle darin... Wann hörte das denn endlich auf? "Nun sei nicht langweilig!", meinte Lizzy, als Ciel Anstalten machte zu gehen, "Wir verbringen schon so wenig Zeit miteinander... also bleib noch einen Moment, ja?" Innerlich seufzte der junge Earl auf und blieb tatsächlich bei ihr. Auch wenn das bedeutete, dass er schon wieder mit einem Märchen konfrontiert wurde...
 

„Dornröschen!“ Ciel hatte die Arme vor der Brust verschränkt, während er von Sebastian entkleidet wurde. Draußen war es bereits dunkel und es war Zeit für den Earl ins Bett zu gehen, auch wenn er nicht gerade begeistert war. Sein Gemüt war ziemlich erhitzt und er konnte sich nicht beruhigen. „Dornröschen!“ Er schnaubte. „Man nennt dieses Märchen auch „Die schlafende Schönheit“ wenn ich mich nicht irre…“, meinte Sebastian mit seinem üblichen Lächeln auf den Lippen, „Warum ärgert Euch das denn? Ihr seid doch auch eine Schönheit, wenn Ihr schlaft, junger Herr… besonders Eure Seele!“ Ein dämonisches Grinsen bildete sich auf seinen Lippen und seine Augen schienen zu glühen. „Mach dich nicht über mich lustig, Dämon!“, fuhr Ciel ihn an, wobei sich der leichte Rotschimmer auf seinen Wangen nicht verbergen ließ. „Junger Herr, Ihr wisst doch, dass ich Euch nie belüge…“ Sebastian kam ihm bedrohlich nahe, Ciel konnte seinen Atem auf seiner Haut spüren und erschauderte. Sein Butler lachte und zog ihm sein Nachthemd an. „Schlaft, junger Herr, das wird Euch gut tun…“ Der junge Earl starrte wie hypnotisiert in Sebastians Augen, ehe sie ihm zufielen und er nach vorne kippte. Sebastian fing ihn sanft auf und bettete Ciels Kopf in seinem Schoß. Erneut legte er eine Hand auf Ciels geschlossene Augen. „Wie weit wollt Ihr gehen, junger Herr?“, hauchte er leise, „Ihr wollt also ein Dornröschen? Das könnt Ihr gerne haben…“ Sant strich er durch das weiche Haar seines Herrn. „Ihr wisst gar nicht wie sehr ich Euch will… aber… wie sehr wollt Ihr mich? Sagt es mir…“ Gedankenverloren strich er seinem Meister durchs Haar, während er ihn ins Reich der Träume führte…
 

Das Wiehern eines Pferdes schreckte Ciel auf. Er saß auf dem Rücken eines Schimmels. Wo war er denn hier gelandet? Was für ein Märchen sollte das denn sein? Als wollte man ihm seine Frage beantworten, erstreckte sich plötzlich in der Ferne ein prächtiges Schloss. Doch je näher er kam, umso mehr erkannte er, dass sich gewaltige Dornenranken um das Gebäude schlängelten. Langsam dämmerte es: er war in „Dornröschen“ gefangen. Aber diesmal war es anders. Er war der Prinz, der das Dornröschen aus seinem tiefen Schlaf erwecken sollte. Ciel blinzelte, als er vor den Schlosstoren stand, die sich knarrend öffneten und den ebenfalls von Dornenranken bewachsenen Hof offenbarten… Er stieg von seinem Pferd ab und sah sich um. Keine Spur von Leben, das ganze Schloss war in einen tiefen Schlaf versunken. Sein Blick glitt zum höchsten Turm des Gebäudes, der am meisten von den Dornen besetzt war… dort musste das Dornröschen schlafen. „Willst du da wirklich durch? … du kannst jederzeit umkehren..“, flüsterte ihm eine körperlose Stimme zu. Ciels Hand war zu seinem Schwert gewandert. Nun hielt er inne und zögerte. „Du weißt, wie du Dornröschen erwecken kannst… aber wirst du das auch wirklich schaffen?“, fragte die Stimme.
 

Mit einem Mal schlug Ciel seine Augen auf. Sein Zimmer war leer, Sebastian war verschwunden. Der junge Earl sah zur Tür, seine Augen waren leer und ausdruckslos wie in Trance. Schließlich erhob er sich und stand auf, er schien genau zu wissen, wohin er wollte, als würde ihn jemand zu sich rufen…
 

Dornenranken fielen zu Boden, sie waren glatt durchschnitten. Ciel hielt sein Schwert fest umklammert und schlug sich einen Weg hoch zum Turm. Er wusste er musste Dornröschen erlösen, auch wenn er nicht begeistert war, in diesem Märchen gefangen zu sein. Einerseits war es Neugier, die ihn vorantrieb, wer sollte denn sein Dornröschen sein? Andererseits war es ein seltsames Gefühl, das ihn führte. Er wurde gebraucht. Irgendwer rief nach ihm, er konnte es fühlen. Mit klopfendem Herzen kämpfte er sich voran…~Klirr~

Ciel erstarrte, sein Schwert war zerbrochen, die Dornen waren anscheinend doch zu stark.... Er ließ es bei dieser Erkenntnis fallen und vor ihm erstreckten sich weiterhin Dornen. War es das wirklich wert weiterzugehen? Er konnte jederzeit umkehren, das wusste er. Doch er ging weiter, suchte sich einen Weg hindurch, spürte den Schmerz, als er sich an den Dornen Kleider und Haut zerrissen... aber es störte ihn nicht. Er kämpfte weiter, stieg die Stufen zum Turm empor. Geschafft! Ciel stand nun vor der Tür und öffnete sie… es sah wirklich aus wie die Bilder in Lizzys Märchenbuch, dachte der Earl, als er sich umsah und auf das Bett zuging, wo er sein Dornröschen vermutete. Die schlafende Schönheit selbst war ebenfalls von Dornenranken umgeben. Ciel setzte sich auf die Bettkante und schob ein paar der Ranken beiseite und erstarrte schlagartig: Sebastian war seine schlafende Schönheit! Ciel lauschte der ruhigen, gleichmäßigen Atmung des Dämons. Wenn er ehrlich war, hatte er seinen Butler nie schlafend gesehen. Für Dämonen war das ein Luxus, wie er sagte. „Das ist doch nicht dein Ernst…“, flüsterte Ciel, „Jetzt soll ich dich erlösen, Dämon?“ Sebastian antwortete nicht, auch die seltsame Stimme war verstummt. Er musste sich jetzt entscheiden… wollte er Dornröschen wirklich von seinem Fluch erlösen und sich dazu herablassen Sebastian zu… küssen? Ciel schluckte, sein Herz pochte. „Sag bloß nichts, wenn das wirklich funktionieren sollte…“ Er war sich nämlich nicht sicher, denn in Lizyys Märchenbuch war von „aufrichtiger Liebe“ die Rede. „Und lach nicht!“ Er beugte sich zu ihm runter. „Und keine Kommentare!“, wisperte er gegen seine Lippen, ein Rotschimmer lag auf seinen Wangen, als er seine Lippen auf die des Dämons legte… Ciel schloss seine Augen, er kam sich lächerlich vor. Die Dornenranken zogen sich zurück oder zerfielen zu Staub… Licht fiel in den Raum… Plötzlich schlangen sich zwei starke Arme um Ciels zierlichen Körper und zogen ihn runter. Erschrocken löste der junge Earl den Kuss. „Ich danke Euch, Bouchan…“, hauchte Sebastian, „Dass Ihr mich aus meinem Schlaf befreit habt…“ Er musterte seinen Retter und wirkte überrascht. „Bouchan, Ihr seid verletzt!“ Angesprochener sah verbissen zur Seite. „Ist doch egal, hauptsache du bist erlöst…“, brummte er leise. „Wie großherzig…“, meinte Sebastian grinsend, woraufhin sich Ciels Blick verfinsterte. „Ich habe dir doch gesagt du sollst dich nicht über mich lustig machen!“, fuhr er seinen Butler an, der aber vom anschließenden Kuss des Dämons zum Schweigen gebracht wurde. Der junge Earl reagierte darauf, sein Körper wurde von einer unglaublich starken Hitze durchflutet. Es war, als würde der Junge im Höllenfeuer brennen und doch nicht verbrennen. Es machte ihn wahnsinnig. „Mein Prinz…“, hauchte Sebastian, während er mit den Händen unter die Kleidung seines Herrn fuhr und sanft über seinen Körper strich, wobei Ciel immer wieder unter wohligen Schauern erzitterte. „Gefällt es Euch?“, fragte er grinsend, worauf der Jüngere nach kurzem Zögern doch nickte. „Wie kann ich Euch nur danken, mein Prinz? Was begehrt Ihr?“ Ciel sah zu Sebastian auf. Wieder spürte er dieses Gefühl, das er schon in seinen Träumen zuvor empfunden hatte… und es wurde immer stärker je weiter der Dämon mit seinen Händen Richtung Körpermitte wanderte, seinen Bauch streichelte und dort verweilte. „Ich…“ Ciel sah Sebastian fest in die Augen. „Ich will… dich…“, antwortete er schließlich und das Lächeln des Dämons wurde noch breiter. „Yes, my Lord…“
 

„Junger Herr? Junger Herr!“ Ciel schlug seine Augen auf. Sebastian saß an seinem Bett, eine Hand ruhte auf der Schulter seines Meisters. „Was ist passiert?“, fragte dieser verschlafen. „Ihr habt geträumt, junger Herr… Ihr seid sogar schlafgewandelt!“, antwortete sein Butler wahrheitsgemäß, „Ihr seid zielstrebig hierher gekommen…“ Ciel sah sich erstaunt um und realisierte erst jetzt, dass das hier nicht sein Zimmer war, sondern das von Sebastian. „Habt Ihr Fieber?“, fragte dieser und fühlte die Stirn seines Herrn, „Ihr seid so rot im Gesicht…“ „Se… bastian…“, keuchte Ciel, woraufhin die Augen seines Butlers aufmerksam auf ihm ruhten. „Hör auf… dich… dumm zu stellen…“, brachte er gepresst heraus, die Hitze in seinem Körper war nicht verblasst, als er aufgewacht war, „Und mach was dagegen!“ Sebastian grinste frech. „Ihr wollt wirklich, dass ein Dämon Euch glücklich macht?“, hakte er nach, doch sein Herr legte einen Finger auf seine Lippen und brachte ihn so zum Schweigen. „Nein“, meinte der junge Earl bestimmt, „Ich will dass du, Sebastian Michaelis, mein höllisch guter Butler, mich glücklich machst. Du und niemand anders. Hast du das verstanden?“ Sebastian lächelte, seine Augen leuchteten auf. „Wie Ihr wünscht, junger Herr…“, meinte er und zog Ciel in einen leidenschaftlichen Kuss hinein.
 

~Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute~
 

~Fin~



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  kuestenfee1
2011-06-23T10:44:33+00:00 23.06.2011 12:44
Danke, danke, danke!^^
Das war wirklich ein schönes Kapitel.
Und dann gleich zwei Märchen auf einmal. Jetzt schafft es Sebastian sogar schon am Tag seinen Herrn träumen zu lassen.^^^^
Die Idee, dass Sebastian diesesmal "gerettet" werden musste, ist eine schöne Idee. So konnte er gleich überprüfen, ob seine Bemühungen, Ciel in "Stimmung" zu bringen, gefruchtet haben.^^

Es hat mir viel Spaß gemacht Deine FF zu lesen. Vielleicht gibt es ja irgendwann ein neues Kapitel. Aber, da Ciel sich ja endlich hat ermutigen lassen, bezweifle ich das. Ich wüsste auch gar keinen Grund, weshalb Sebastian jetzt noch intervenieren sollte.^^

Liebe Grüße
fee-chan
Von:  Sakurachan57
2011-06-22T22:59:56+00:00 23.06.2011 00:59
Also, den letzten Satz hätte man sich ja schon sparen können.
in märchen taucht der satz ja ständig auf ~.~
aber schöööön das kapi, hab mich gefreut
ciel ist ja auch so supa knuddelig

lg lK
Von:  kill-me
2011-06-22T22:09:17+00:00 23.06.2011 00:09
na endlich~!
hat ja auch lang genug gedauert bis ciel endlich nachgegeben hat X33333
aber schön *-*


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