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Anaeruin

von

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Was von wem zu halten ist

Hi!
 

Wow! WAs für ein Empfeng! Ich danke euch vielmals für die tollen Kommentare und hab extra ein etwas größeres Pitel geladen. Wünsche euch viel Spaß!
 

Mata ne,
 

ADE
 

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Remus wusste nicht, wie ihm geschah, als er die Krallen fühlte, die in seinen Oberarm schossen. Er wollte um sich schlagen, doch der Angreifer war schneller. Wütend richtete der Werwolf sich auf – und sah eine unbekannte Eule vor sich. Eine Große, braune, die sich inzwischen auf seinem Tisch niedersetzte und ihn fast schon hämisch anzugrinsen schien. Kurz rieb er sich die brennenden Augen und den schmerzenden Kopf. Wieder einmal hatte er sich in den Schlaf gesoffen, wie fast jede Nacht, seit sein letzter Freund aus seiner Schulzeit tot war. Noch jetzt hörte er ihn schreien, sah, wie Harry ihm um ein Haar hinterher gesprungen wäre, um einen sinnlosen Versuch zu unternehmen, hin zu retten. Wie der Junge sich in seinem griff gewehrt hatte, um seinen Patenonkel zu retten, ohne zu begreifen, dass es zu spät war.
 

„Okay,“ knurrte er das Tier an: „Ich bin wach und wehe, wehe es war nicht wichtig!“
 

„Huuuuuuuuut!“
 

„Schrei mich noch einmal an, du Vieh und du wirst zu meinem Abendessen!“, wütend stand er auf, ging zu dem Vogel und nahm ihm den Brief ab, starrte die Eule unheilverheißend an und beobachtete, wie sie sich erhob und durch das Fenster das Weite suchte. „Memo an mich, nie, nie wieder das Fenster nachts offen lassen, “ knurrte er, denn ein zweiter Blick sagte ihm, dass es noch keine vier Uhr morgens war.
 

Bevor er den Brief auch nur öffnete, lief er zu einem seiner Schränke, holte einen Trank heraus und kippte ihn herab, erleichtert, als die Nachwirkungen der drei Flaschen Whiskey und des Absinths langsam nachließen. Dann sah er zu seinem Fenster – und ihm wurde klar, dass diese Eule nicht nur Menschen oder Werwölfen gegenüber aggressiv war – das Glas war gebrochen. „Also werde ich nicht schon krankhaft vergesslich, “ stellte er fest, sah dann auf den Brief – und runzelte die Stirn. Charlie Weasley? Was wollte der denn von ihm?
 

Mit einem Messer trennte er den Umschlag auf, setzte sich und begann, beim Licht seiner Lampe, zu lesen. Entgegen der Meinung der meisten anderen Zauberer hatte er Elektrizität, er mochte das lieber, als den Lichtzauber oder Kerzen. Außerdem lebte er ohnehin in der Muggelwelt. Er hatte es geschafft, sich dort einen gewissen Ruf zu erarbeiten, er war, wenn auch nicht übermäßig reich, doch recht wohlhabend, durch Aktiengeschäfte. Doch er zeigte es nicht, denn er war sich sicher, dass Irgendwer ihm auch das noch wegnehmen würde.
 

Doch als er den Inhalt überflog, spürte er, wie der Wolf in ihm das Röhren begann. Er wollte hervorbrechen, obwohl es bis Vollmond noch drei Wochen waren! Er hörte, wie das tiefe Knurren seiner Kehle entwich, seine Fingernägel verlängerten sich etwas, bohrten sich in die Platte des Tisches, an dem er saß.
 

Sein Welpe! Sirius’ und sein Welpe! Jemand hatte Hand gegen ihn erhoben und Dumbledore wollte nichts dagegen unternehmen! Wie konnten sie es wagen? Was bildeten die sich ein?! Und... wie hatte er Harry vergessen können? Er war hier in seinem Leid ersoffen, ohne daran zu denken, wie es dem Jüngeren dabei gehen musste. Er hatte sich gehen lassen, während er doch Harry hätte helfen sollen! Sirius würde ihm den Schädel einschlagen, wäre er hier! Abrupt stand er auf, packte die noch halb volle Flasche und schüttete den Rest in den Ausguss, schlug gegen die Spüle und hinterließ ein Loch.
 

Ein fast Fremder musste ihm sagen, dass Harry dringend Hilfe brauchte! Er war so blind! Er war so...! Rasch lief er nach Oben, packte einige Dinge, auch das Geburtstagsgeschenk von Sirius an sein Patenkind, sowie sein Eigenes, dann ließ er den Koffer zuschnappen, apparierte dann einfach weg, zu den Weasleys, überrascht, als nur Sekunden später die Tür aufging und Percy vor ihm auftauchte, ihm das Zeichen machte, keinen Ton von sich zu geben, ihn dann ins Haus winkte.
 

„Wo ist er? Wo ist Harry?“, fragte er leise, gepresst und voller Wut in der Stimme.
 

„Er schläft,“ gab Percy ruhig zurück, stieß den Mann in sein Zimmer, wo bereits ein Zauber verhinderte, dass auch nur ein einziger Laut nach Außen drang.
 

„Lupin,“ stellte Charlie fest, er klang erleichtert, er war froh, dass der Andere sich nicht von Harry abzuwenden gedachte, sondern helfen wollte. Er saß vor mehreren alten Büchern und wusste schon seit einer Weile nicht mehr weiter. Da gab es noch eine Möglichkeit, aber wie er Harry das beibringen sollte?! Und einfach war das sicher auch nicht.
 

„Wo ist Harry? Wie geht es ihm?!“
 

„Er schläft und beschissen, auch, wenn er nichts sagt,“ gab Charlie die gewünschte Auskunft. Er musterte den Mann, der irgendwie wirkte, als habe er das, was er trug, schon viel zu lange an. „Ich habe mich um ihn gekümmert, so gut es eben ging.“
 

„Ist heute nicht ohnehin ein verdammtes Ordenstreffen?“; fragte Remus.
 

„Ja, und ich will den Alten konfrontieren,“ erklärte er. „Ausloten. Sehen, was ich wissen muss – dann entsprechende Aktionen einleiten.“
 

„Ideen?“, fragte Remus nur. „Ich... würde ihn so gern zu mir nehmen, aber....“
 

„Werwölfen ist es verboten, eine Vormundschaft zu übernehmen, ganz zu Schweigen von der Verantwortung über Harry Potter,“ gab Percy lakonisch zurück. „Das war das Erste, was wir getestet haben.“
 

„Habt ihr eine Idee?“, fragte Remus den Jüngeren der beiden Rotschöpfe.
 

„Bisher noch nicht.“
 

„In einer Stunde steht Mom auf,“ fügte Charlie an. „Dann müssen wir so oder so eine Pause machen.“
 

„Kann... ich ihn sehen?“, fragte Remus leise. „Ich muss meinen Welpen sehen...“
 

Kurz blickte Charlie auf die Uhr. Halb sechs. „Aber sei leise, Ron schläft im selben Zimmer.“ Er sah zu Percy. „Ich gehe mit und...“
 

„Verschwinde, ich suche weiter.“
 

„Bis gleich,“ versprach Charlie, stand auf und führte den Werwolf ruhig die Treppe nach unten, öffnete eine der Türen.
 

Remus musste nur kurz in der Luft riechen, bevor er sich zum richtigen Bett umwandte, sich vorsichtig auf die Matratze setzte und die Decke von Harry herunter zog. Überrascht war er allerdings, als ihm zwei grüne Augen ängstlich entgegen sahen. „Harry,“ sprach er leise, hob den Jüngeren einfach auf seinen Schoß, drückte ihn an sich. Es dauerte eine Weile, doch dann ließ der den Kopf gegen seine Schulter sacken und dünne Arme sich ängstlich um seinen Nacken legten.
 

Harry wusste nicht, wie lange er schon im Bett lag, er war aufgewacht und ihm war irgendwie eisig kalt gewesen. Also hatte er sich weiter in sich zusammen gerollt, war bewegungslos unter seiner Decke gelegen – bis die auf ein Mal hochgehoben worden war und braune Augen ihn ansahen. Er fasste es nicht! Remus! Die gesamten Ferien hatte er nichts von dem Anderen gehört, doch auf ein Mal war er da, wurde in dessen Arme gezogen! Aber dann legte er dem Werwolf die Arme um den Hals, hielt sich einfach an ihm fest, ohne Charlie zu bemerken.
 

„Warum hast du nicht gesagt, dass es dir nicht gut geht?“; fragte Remus leise. „Sirius und ich, wir hätten dich einfach genommen und England verlassen!“
 

„Dumbledore,“ flüsterte Harry müde. „Er... hat dafür gesorgt, dass ich nicht aus dem Haus der Dursleys konnte und ohne seine Erlaubnis Niemand rein... und ... er... hat gesagt, dass es... zu Aller besten wäre, dass... dann niemand mehr wegen... mir sterben würde... ich wollte doch nur, dass... niemandem mehr was passiert!“
 

Es tat Charlie weh, zu sehen, wie der Alte Harry unter seiner Kontrolle gehalten hatte, mit Drohungen und mit Sicherheit hatte er auch eiskalt angeboten, Sirius wieder nach Azkaban auszuliefern. Es würde zusammenpassen. Aber das würde sein Ende haben, wenn ihm nichts Anderes einfallen sollte, gut, dann sollte es nicht sein, dann würde er auf dieses letzte Mittel zurückgreifen.
 

„Harry, du hast niemandem je etwas getan,“ erinnerte der Werwolf den Jüngeren, hielt ihn einfach nur, zumindest eine Weile. „Und ich werde Charlie helfen, wir finden eine Lösung. Solltest du nicht noch etwas schlafen?“
 

„Ich... bin nicht müde,“ flüsterte Harry nur erschöpft.
 

„Ach nein?“, fragte Charlie nur. Er setzte sich zu den Beiden, sah den Jüngeren an. „Du bis nicht müde,“ korrigierte er den Anderen. „Du bis am Ende. Versuch, doch noch etwas zu schlafen.“
 

Harry aber schüttelte den Kopf. „Ich... bin wirklich wach, ich... stehe dann auf. Wenn... ihr ohnehin alle wach seid, “ bestand er leise. Er löste sich von Remus, stand auf und suchte Kleidung aus seiner Tasche, biss die Zähne zusammen, als er sich vor beugen musste. Es war nicht mehr so schlimm, wie noch vor einigen Stunden, aber noch lange nicht angenehm und sein linker Arm machte auch nur sehr sporadisch, was er sollte.
 

Charlie beobachtete das und eigentlich wollte er den Jüngeren nur nehmen und zurück ins Bett drücken, doch er hielt sich zurück. „In.. zwei Stunden ist das Ordenstreffen,“ gab er dann zurück. „Und Dumbledore kommt sicher auch bald. Willst du dann wirklich in der Küche sein?“
 

Harry aber nickte nur. Er wollte den Mann nicht sehen, aber er wollte auch nicht wie ein Feigling da stehen. Er mochte nicht gegen den Mann gewinnen können, doch er wollte auch auf gar keinen Fall vollkommen aufgeben, sich auflehnen, soweit er es eben konnte, gegen einen Mann, der ihn mindestens so wenig mochte, wie Voldemort, ihn aber hatte glauben lassen, ihn zu lieben. Was vielleicht noch um Einiges schlimmer war.
 

Es gefiel weder Remus noch Charlie, als Harry, sicher zwischen ihnen, die Treppe herunter in die Küche ging, wo Molly die drei überrascht ansah.
 

„Remus, wann bist du denn gekommen! Ich freue mich, dich zu sehen! Und Harry! Du solltest doch noch schlafen! Es ist doch erst halb sieben!“
 

„Ich bin wach, danke, Miss Weasley,“ gab Harry nur zurück, setzte sich auf einen der Stühle, schaffte es selbst auf Diesem, sich vollkommen in sich selbst einzurollen, er lächelte, als die Frau ihm eine Tasse zu schob, die nach herrlicher Schokolade duftete. Kurz nippte er daran, aber Hunger hatte er nicht wirklich, oder Durst. Er war froh, dass die Beiden sich links und rechts von ihm setzten, er fühlte sich etwas sicherer, für eine Weile, denn dass die anderen Erfolg haben würden, war für ihn mehr als unwahrscheinlich.
 

Es dauerte auch tatsächlich nur eine halbe Stunde, in der auch Arthur herunter kam bevor der Kamin röhrte und Dumbledore auftauchte. Automatisch versteifte Harry sich noch mehr, er wollte sich nur verstecken, doch er tat es nicht, im Gegenteil, nur die weiß hervortretenden Knöchel an der Tasse verrieten seine Anspannung.
 

„Guten Morgen!“, rief Albus, er lächelte und ließ sich von Molly eine Tasse mit Kaffee geben, setzte sich dann. „Remus, ich bin.. überrascht,“ stellte er dann fest, als er den Werwolf erkannte. Verdammt. Warum war der nicht damit beschäftigt, sich zuzusaufen?! Doch er beherrschte sich. „Junger Charlie. Was machen die Drachen?“
 

„Ich will nicht, dass Harry zurück zu seinen Verwandten geht!“, unterbrach Remus das dumme Geschwätz barsch. Er hatte gesehen, dass der Alte nicht wirklich glücklich mit seiner Anwesenheit war. „Er kann zu mir kommen und Molly hätte sicher auch nichts....!“
 

„Das geht nicht!“, konterte Albus sofort, noch mit einem Lächeln und dem Zwinkern in den Augen. „Er braucht den Blutschutz, das wissen wir alle, er wird morgen dorthin zurückkehren, um genau ein Uhr, nach dem Mittagessen, wie es verabredet war.“
 

„Nein! Ich lasse nicht zu, dass er wieder zu diesem Monster kommt!“
 

„Und du, Remus, bist ein Werwolf! Vergiss das nicht!“, gab Albus hart zurück.
 

„Aber Albus!“, bat Molly. „Lass den Jungen doch wenigstens bis zur Hochzeit hier! Er ist doch sicher!“
 

„Nein, Molly, “ gab Albus genauso hart zurück.
 

„Harry? Warum willst du nicht zu deinen Verwandten?“, fragte Arthur ruhig, er musterte den Jungen, von dem er als siebtem Sohn dachte und der wieder so bleich wirkte. Und dünn. Er war schon seit Jahren der Meinung, Harry sollte bei ihnen bleiben, er hatte mit Ron gesprochen und weder er noch eines der anderen Kinder hatte etwas dagegen, wenn er hier leben würde – permanent.
 

Kurz sah Harry auf, er wollte etwas sagen, doch sein Hals war vollkommen trocken, seine Lippen wollten mal wieder nicht, wie immer, wenn Dumbledores Blick ihn durchbohrte.
 

„Ja, Harry, was hat deine Familie dir getan, dass du sie so behandelst?“
 

„Sie behandeln ihn wie Dreck!“, zischte Remus. „Er ist ihr persönlicher Hauself! Das ist nicht das Leben, was er führen sollte! Er weiß nichts über die Gesellschaft, in der er lebt, er hat keine Ahnung von dem, was er lernen sollte, für den Tag, an dem er volljährig ist und seinen Platz als Lord Potter einnehmen wird!“
 

„Sie behandeln ihn gut genug!“, gab Albus eisig zurück. „Und er weiß, was nötig ist.“ Der Bengel musste sicher nicht lernen, was für ein politisches Gewicht er hatte, oder was für ein Vermögen! Denn das würde ihm bei dessen Tod zufallen! Und er hatte nicht vor, Potter die Schlacht überleben zu lassen!
 

„Natürlich muss er das wissen,“ gab Arthur ruhig zurück. „Harry weiß wirklich zu wenig, hier kann er es lernen.“
 

„Arthur, Arthur, du hast sieben eigene Kinder und ein volles Haus, Harry wäre nur eine unnütze Bedrohung, am Ende sterben deine Kinder, wie Cedirc Diggory, einfach, weil er hier ist. Das kann ihm im Blutschutz seiner Verwandten nicht geschehen! Morgen wird er zurückkehren, bis zum ersten September! Ich werde keine Diskussion dulden und als sein Vormund habe ich jedes Recht, zu tun, was ich für richtig halte!“
 

„Wenn er geschlagen werden würde, würden Sie ihn dann auch zurückschicken?“, zischte Charlie aufgebracht.
 

„Natürlich,“ gab Albus eisig zurück. „Abgesehen davon, dass die ihn nie schlagen würden, würde ich ihn trotzdem zurückschicken! Dazu ist der Schutz zu wichtig! Punkt! Das ist mein letztes Wort und jetzt will ich nichts mehr darüber hören, sonst kannst du direkt zu deinen Verwandten zurück, Harry! Wenn es das ist, was du willst! Reicht es dir nicht, dass durch deine Dummheit Sirius gestorben ist? Sollen die Weasleys die nächsten sein? Deine Verwandten haben dich aufgenommen und so dankst du es ihnen! Verleugnest sie und...!“
 

Mehr ertrug Harry nicht, er rannte einfach nur weg, nach oben, er wollte es nicht, er wollte nicht, dass Irgendwer starb, aber er wusste nicht, ob er die Ferien bei seinem Onkel überleben würde! Er war das alles so leid! Er hätte Ron nicht nachgeben dürfen, dann hätte es Charlie nie gesehen und Remus es nie erfahren und er würde nicht noch tiefer in der Tinte sitzen!
 

„Albus Dumbledore, wie kannst du so in meinem Haus mit dem Jungen reden?“, fragte Molly sauer. „Ich bitte nur ungern aber, ich will, dass Sie sich entschuldigen! So redet man nicht und Harry ist kein Lügner!“
 

Albus lächelte kalt, „Er ist auf dem Weg, ein zweiter Voldemort zu werden, ich werde alles tun, um das zu unterbinden, seht doch, wie er euch alle in der Hand hat und ihr merkt es nicht mal, meine Entscheidung steht – und jetzt entschuldigt, die Anderen werden gleich hier kommen.“
 

Remus wollte aufspringen und dem Mann an die Kehle gehen, der Werwolf in ihm röhrte, doch Charlies eiserner Griff hielt ihn zurück – vorerst. Auch,weil er nicht fliegen durfte, nicht, bevor er einen Weg gefunden hatte, den Jungen in Sicherheit zu bringen.
 

„Oh, und Remus, nach dem Treffen erwarte ich, dass du gehst, “ erwähnte Albus kühl. „Deine Anwesenheit macht den Bengel noch aggressiver.“ Mit den Worten verschwand er.
 

„Dieser..:!“
 

Hastig zog Charlie den Älteren an sich, er sah Remus ruhig an. „Du wirst gehen, ich gebe dir ein Schreiben mit, geh zu Igor Karkaroff nach Durmstrang,“ flüsterte er schnell. „Vermutlich werden wir uns da treffen, es gibt eine Lösung, aber sie ist nicht die Beste und es liegt an Harry, das anzunehmen. Ich gehe zu ihm, er wird etwas Beruhigung brauchen, wir sehen uns morgen, ich sorge dafür, dass Ron uns erst mal deckt...“
 

Remus nickte nur, ging dann mit verschlossenem Gesicht zu dem Treffen.
 

Charlie hingegen tat es nicht, er war kein Mitglied des Ordens, er hatte nie vor gehabt, irgendwo bei zu treten, es ging gegen seinen ausgesprochenen Freiheitsdrang. Irgendwie musste Charlie bei dem Gedanken fast etwas grinsen, bedachte man, wie viel Freiheit er bereit war, für den Jungen zu opfern.
 

Leise trat er in das Zimmer, wo Ron inzwischen bei Harry saß und leise auf ihn einredete, ohne großen Erfolg. Er setzte sich zu dem Anderen, scheuchte Ron schlicht weg, strich Harry dann über die Arme, er sagte nichts, hielt den Jungen nur, bis der sich in den Schlaf geweint hatte.
 

„Charlie, was war da unten los?!“, verlangte Ron zu wissen.
 

„Dumbledore hat uns gerade gezeigt, was von ihm zu halten ist,“ gab Charlie eisig zurück. „Und ich werde ihm Harry wegnehmen! Ich lasse nicht zu, dass weiter mit dem Jungen gespielt wird!“
 

„Aber... was willst du tun? Glaubst du, wir hätten nicht geforscht?“
 

„Ron, was du nicht weißt, kann niemand erfahren,“ erinnerte Charlie sanft. „Stell einfach keine Fragen, “ fügte er an.
 

Ron nickte. Er sah, dass Charlie etwas vor hatte, dass er einen Plan hatte, der klappen konnte, er wollte nicht der Grund dafür sein, dass der in die Hose ging. Er sah zu, wie sein bester Freund sich regelrecht im Schoß seines Bruders zusammen gerollt hatte, vollkommen ruhig schlief. Wie er es vorher noch nie getan hatte.
 


 


 

Der Tag ging irgendwie an Harry vorüber, er wachte erst auf, als Charlie ihn zum Mittagessen weckte, danach saß er in einer Ecke, hörte zu, wie Hermine sie beide belehrte und am Ende über ihn her fiel, weil er den ach so weisen Direktor beleidigt und sich als undankbar erwiesen habe, aber das meiste bekam Harry nicht mit, erst, als Charlie ihn wieder hoch brachte und seine Verbände wechselte, dann wieder bei ihm blieb, bis er einschlief...
 


 


 

„Du... willst das allen Ernstes tun?“, fragte Percy ruhig. Er war überrascht, um es vorsichtig auszudrücken. Er hatte ja gewusst, dass sein Bruder Hals über Kopf in den Jungen verliebt war, aber dass er bereit war, so weit zu gehen, entsetzte ihn. Auch, wenn er einsah, dass Harry Schutz brauchte, er hatte das Gespräch mit Dumbledore mitbekommen, war immer noch tief erschüttert, obwohl auch er am eigenen Leib erfahren hatte, zu was der Alte fähig war, doch er hatte Rückhalt gehabt, eine Familie, auf die er sich verlassen konnte.
 

Ruhig legte Charlie einige weitere Hemden in den Koffer, es waren alte, die er getragen hatte als er dreizehn und vierzehn gewesen war. Sie waren etwa in der richtigen Größe und auf jeden Fall hundert Mal besser, als die Fetzen, die der Junge bei sich hatte. Nach kurzem Überlegen legte er noch einige andere Dinge dazu, steckte einen Muggelgeldbeutel mit Kreditkarte ein, Apparieren über die Entfernung war nicht möglich und ließ sich zu leicht zurückverfolgen, dasselbe galt für Portschlüssel. Blieb nur eines – Fliegen. „Wenn es ein Weg ist, Harry aus dieser Hölle zu befreien, ja,“ gab er zurück. „Dann hätte niemand mehr die Möglichkeit, ihn so zu quälen, ich hätte die Chance, es zu verhindern! Es wird Zeit, dass dieser Junge etwas Glück erlebt, Percy! Ich meine, er scheint nichts zu kennen, außer geschlagen zu werden! Und nie hat Jemand ihm geholfen! Weil niemand es konnte! Ich kann und ich werde! Wenn... er mich lässt... Wenn nicht... finde ich einen Ort, wo er sich verstecken kann, bis er volljährig ist.“
 

Percy seufzte einfach nur und nickte, er beobachtete, wie Charlie noch einige Hosen in den Koffer legte, ihn dann schloss und einschnappen ließ. Draußen war es dunkel und er wusste, es wurde auch Zeit. Sie mussten schnell handeln. „Was ist mit Lupin?“
 

„Ich werde ihm den Plan vor Ort erklären, wie Harry auch. Was ist mit dir?“
 

„Ich werde sagen, dass ich was im Ministerium zu schaffen habe, die Meisten werden ohnehin froh sein, wenn ich nicht da bin und unseren Eltern werde ich sagen, dass ich schon wieder rechtzeitig da sein werde. Sollte Bill fragen – sag ihm, ich erkläre alles ausführlich, wenn ich wieder da bin.“ Er schrumpfte den Koffer mit einem Zauber, steckte ihn in die Tasche der Muggeljacke. „Sieh nur zu, dass du aus der Schusslinie kommst.“
 

„Ich bin ein hervorragender Okklumetiker,“ grinste Percy nur. „Und jetzt beeil dich, hier, die habe ich noch besorgt.“ Er gab dem Anderen die Tickets. „Ich habe sie von meinem Zuschuss bezahlt, und wehe, du wagst es, mir das Geld zurückgeben zu wollen...“
 

Im ersten Augenblick wollte Charlie wiedersprechen, dann nickte er aber: „Ich sehe es als das vergessene Geburtstagsgeschenk, “ lächelte er, dann lief er über den Flur in Rons Zimmer, öffnete die Tür. Er setzte sich an Harrys Bett, zog die Decke herunter und strich leicht über dessen Gesicht. Es dauerte auch nicht lange, bis die verzweifelten Augen ihn wieder ansahen. „Schh,“ lächelte Charlie. „Ich gedenke, mein Versprechen einzulösen,“ erklärte er. „Komm, wir müssen zuerst mal hier weg, keine Angst, ich weiß, was ich tue...“
 

Verwirrt sah Harry den Anderen an, er hatte nicht wirklich geschlafen, dazu ging es ihm zu dreckig, sein Rücken pochte, er hatte sich selbst vermutlich wieder alles aufgekratzt, weil er sich so viel hin und her geworfen hatte. Er nickte aber, als Charlie ihm sagte, dass er weg müsse, wollte aufstehen, doch es tat weh...
 

Charlie sah sich das an, es bereitete ihm fast selbst Schmerzen. Also hob er sich den Jüngeren, der praktisch nichts wog, auf die Arme, wickelte ihn in eine Decke: „Also eines verspreche ich dir, an deinem Gewicht müssen wir ernsthaft arbeiten,“ stellte er fest, während er die Treppe herunter ging und lautlos das Haus verließ, er rief den Knight-Bus, ließ sich an den Londoner Flughafen bringen. Er trug Harry auch ins Flugzeug, wo sich herausstellte, dass es Tickets der ersten Klasse waren. Er setzte den Jüngeren, der inzwischen in seinen Armen eingedöst war, auf einen der beiden nebeneinanderliegenden Sitze. Er sah, wie die grünen Augen sich etwas öffneten, schüttelte aber dann den Kopf und nahm eine der Hände in seine, strich leicht darüber. „Schlaf,“ bat er sanft. „Es ist gut, es wird dauern, bis wir da sind, ich wecke dich dann...“
 

Harry sah Charlie fragend an, doch die Hand, die über seine Wange strich beruhigte ihn, er merkte, wie er zurück in den Schlaf sackte. Sicher, vielleicht schaffte der Andere tatsächlich, ihm zu helfen, redete er sich selbst ein. Er musste nur daran glauben... vielleicht...
 

Der Rotschopf beobachtete, wie Harry einschlief und als es erlaubt wurde, machte er sofort den Gurt los, klappte die Sitzlehne zwischen ihnen hoch und lächelte, als der Jüngere zu ihm rollte. Nur zu gern nahm er ihn in den Arm, deckte ihn zu und beobachtete, wie das Gesicht sich langsam etwas entspannte, das trotzdem so schrecklich ernst wirkte. Fertig, als habe Harry die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben. Als habe er sich bereits zu einer Waffe machen lassen, wohl wissend, dass es Alles war, was ihm erlaubt wurde, zu sein, aber das würde Charlie nicht zulassen. Er lächelte, küsste die Stirn des Schlafenden. Seltsam, er empfand das, was er zu tun gedachte, nicht mal als Belastung oder Einschränkung, obwohl sein Verstand ihm nur zu schnell zusicherte, dass es das aber sein würde. Es war ihm gleich. Wenn das hieß, dass Harry wieder wirklich zu lachen lernen würde, was, verdammt noch mal sprach dann dagegen?!
 

Stolz, wieder mal bei diesem Schluss angekommen zu sein, schnappte er sich eine der Flugzeugdecken und wickelte den Jüngeren dort ein. „Du wirst frei sein,“ versprach er, lächelte etwas, als Harry sich zurecht ruckelte, so, dass er auf der Brust des Anderen zum Liegen kam. „Und dann kann dich niemand mehr als Schachfigur benutzen... meine gesamte Familie wird das zu verhindern wissen...“
 

Der Flug verlief, bis auf ein, zwei Luftlöcher, die Charlie immer beunruhigten, problemlos, sie landeten kurz nach Sonnenaufgang. Harry hatte die gesamte Zeit erschöpft geschlafen, tat es immer noch und Charlie hob ihn einfach wieder auf seine Arme, er wollte den Jungen nicht loslassen, in seinen Armen war er sicher und es wäre nicht so, als würde der Kleine so viel wiegen. Er brachte ihn die Gangway hinab – und lächelte, als er sah, wer da schon wartete. „Hi,“ lächelte er, beugte kurz seinen Kopf.
 

Rowan Burkow, Minister der magischen Welt Bulgariens, lächelte dem jungen Mann zu, dessen Vater er hätte sein können, doch der Rotschopf hatte sich seinen Respekt verdient. Er war, wenn auch ein Playboy, hochintelligent und es machte immer wieder Spaß, mit ihm zu diskutieren. Und natürlich war er ein Meister im Umgang mit den Drachen. „Dein Brief betonte das Wort dringend, Sicherheit und Dumbledore eins auswischen, “ grinste er nur. „Du wusstest, ich kann nicht nein sagen, “ gab er nur zurück. Der junge Mann war hier ausgebildet worden, bevor sie ihn nach Rumänien weiter vermittelt hatten.
 

„Ich hatte es gehofft,“ nickte Charlie nur, während er Harry fester umfasste. „Gehen wir, ich würde ihn gern in ein Bett legen...“
 

„Darf ich wissen, wen du da hast?“, fragte der Ältere ruhig. Er versuchte, etwas zu erkennen, doch das Einzige, was er sehen konnte, war ein Schopf wild durcheinander geratener, schwarzer Haare.
 

„Den Grund meiner Bitte,“ gab Charlie ruhig zurück. „Nicht hier,“ fügte er an, ließ zu, dass der Andere nach ihm griff, ließ sich mit Diesem weg apparieren, vor den Eingang eines hübschen, nicht zu großen aber edlen Landhauses. „Deines?“
 

„Natürlich. Karkaroff wartet auch schon – mit einem hysterischen Werwolf, wie ich betonen möchte, der immer wieder irgendwas von Dumbledore erzählt, aber absolut keinen Sinn ergibt.“
 

„Gut,“ nickte Charlie, „Ich brauche zuerst einen Heiler, einen, der auch Erfahrung mit Nervenschädigungen hat,“ erklärte er, während er dem Anderen folgte, in ein Zimmer eintrat, dessen Tür geöffnet wurde. Es war eine Art Wohnzimmer, von dem mehrere weitere Türen abzweigten, eine Weitere wurde geöffnet, sie enthüllte ein Schlafzimmer mit großem, bequemem Bett und dicker Decke. Vorsichtig legte er Harry ab, doch der rutschte sofort wieder auf ihn zu.
 

„Warum das?“, fragte Rowan entsetzt. „Stimmt etwas nicht? Du siehst nicht aus, als....!“
 

„Nicht ich,“ schüttelte Charlie den Kopf, er hatte sich auf das Bett gesetzt, den Kopf des Jungen auf seinem Schoß, strich über dessen Haare. „Er. Und er hat ihn bitter nötig.“
 

„Ich... kenne ihn irgendwoher,“ stellte der Mann überrascht fest. „Er kommt mir wirklich bekannt vor.“
 

„Harry James Potter,“ gab Charlie die gewünschte Auskunft. „Der Junge, den man zwingt, gegen diesen Irren anzutreten, der in England sein Unwesen treibt, der, der das trimagische Turnier gewonnen hat.“
 

Der Minister nickte, ja, das konnte sein. „Aber... er sieht nicht so aus, als wäre er es, ich dachte, er sei größer...“
 

„Dumbledore.. hat ihn bei Leuten untergebracht, die... nein, hol Karkaroff und Remus, ich will das hier nicht öfter erklären, als notwendig und bevor ich Irgendwas sage, will ich einen Heiler, bevor sein Arm bleibende Schäden behält.“
 

Rowan nickte. „Mein persönlicher Heiler kann in zehn Minuten spätestens hier sein, einen Moment.“ Er verließ den Raum, wohl wissend, dass er alles erfahren würde, aber wenn einer seiner Gäste erst medizinische Versorgung brauchte, war er der Letzte, diese zu verweigern. Im Gegenteil, er war stolz darauf, immer alles zur Verfügung zu stellen. Auf dem Weg benachrichtigte er seine anderen Gäste, wovon einer kurz schnüffelte und dann ohne langes Fackeln und ohne Wegangaben losstürmte. Etwas sagte ihm, dass das noch ein laaaaaaaaaaager Tag werden würde.
 

Charlie saß einfach nur da, er wusste, hier waren sie fürs Erste absolut sicher und sollte es gar nicht anders gehen, konnte er zusehen, dass man Harry noch weiter weg brachte, auf einen anderen Kontinent vielleicht sogar. Australien, Afrika, Amerika, wenn es gar nicht anders gehen würde. Aber er würde eine andere Lösung bevorzugen, die allerdings anzunehmen lag bei dem Jungen, der sich gerade an seiner Jacke festklammerte.
 

„Harry!“
 

„Er ist hier,“ gab Charlie zurück, ohne aufzusehen, er sah, dass der Jüngere etwas zuckte, doch dann weiter schlief, vermutlich, weil seine Hände immer noch ruhig über dessen Haare glitten. „Er schläft, ich wollte ihn erst wecken, wenn Rowan mit dem Heiler kommt,“ fügte er an.
 

Remus betrachtete den Rotschopf, sah dann an Diesem herunter, bis er die dunklen Haare des Jüngeren entdeckte und lächelte etwas. Charlie merkte gar nicht, wie zufrieden er in dem Moment aussah, vollkommen ruhig und ausgeglichen. „Wie ist es gelaufen?“, fragte Remus nur.
 

„Gut. Percy hat Tickets für einen Muggelflug gekauft, Rowan hat uns hierher appariert, “ erklärte er weiter. „Harry hat den Flug über geschlafen. Wir haben keine magische Signatur hinterlassen, einen Zauberstab hatte er ohnehin nicht dabei. Meiner ist frei von Ortungszaubern und anderen Spielereien.“
 

Remus nickte und setzte sich, sah zu Harry, der eng am Anderen leg, der diesen streichelte und sichtlich beruhigte. Und er wusste, Charlie würde dem Jüngeren helfen, immer. Der Grünäugige hätte keine bessere Person finden können. Er nahm eine der dünnen Hände in seine, saß einfach nur so da und wartete ab.
 

Lange mussten sie nicht warten, bis erst Karkaroff und dann Rowan mit einem Fremden eintrat. „Wo ist mein Patient?“, fragte der Mann in fast akzentfreiem Englisch.
 

„Hier,“ gab Charlie zurück, strich über die dünne Schulter. „Harry, wach bitte auf, wir sind da, ein Heiler ist hier, du musst versorgt werden...“
 

Harry, der ohnehin nur noch etwas gedöst hatte, blinzelte. Angekommen, wo? Er wusste, wie Charlie ihn einfach aufgehoben hatte, das Flugzeug, sein erster Flug auf etwas Anderem als seinem Besen. Langsam blinzelte er, richtete sich auf und merkte erst da, dass er im Schoß des Rotschopfes geschlafen haben musste. Vermutlich sollte es ihm peinlich sein, doch er war so müde, dass ihm das erst mal gar nicht in den Sinn kam. Müde musterte er die drei Männer. Einer kam ihm vage bekannt vor, die Anderen sagten ihm nichts, aber neben ihm war auch noch Remus, wie er an der Hand erkannte, die die Seine hielt.
 

Charlie lächelte einfach nur etwas, deutete zu dem Heiler. „Der da kann dich professionell versorgen, bevor dein linker Arm schlimmer wird,“ erklärte er, begann, Harrys Oberteil aufzuknöpfen.
 

„Ruhig,“ redete er leise ein, als er merkte, wie wenig begeistert der Jüngere war. „Er muss versorgt werden,“ erinnerte er, zog das Oberteil herunter und stellte fest, dass an einigen Stellen das Blut durch den Verband gekommen war. Dann blickte er auf den Heiler. „Ihr Patient.“
 

Kurz wechselte der Heiler einen Blick mit Rowan, dann ließ er den Verband verschwinden. Er atmete heftig ein und er war nicht der Einzige. Der Werwolf im Raum schien kurz davor zu sein, durch zu brechen, die Hand, die die des Jungen hielt, schloss sich immer mehr. Der Direktor von Durmstrang sah aus, als würde er umkippen wollen und der Minister hatte auch auffällig viel Farbe verloren. Doch dann fing der Mann sich und begann, in schneller Folge Zauber zu sprechen. Wunderrn später, erst mal helfen, war sein Entschluss. Er wusste, einige der Sprüche waren nicht wirklich schmerzfrei und doch sagte der Junge nicht ein einziges Wort, er biss nur seine Zähne zusammen. „In der Schulter wurden Nerven verletzt und zwei Sehnen, das wird weh tun,“ erklärte er, als er kurz inne hielt. „Ich kann Ihnen einen Schlaftrank geben, oder...“
 

„Nein,“ gab Harry entschieden zurück. Er wollte nicht schlafen! Schon gar nicht wegen eines Zaubers! Es sah erst Remus, dann Charlie bittend an: „Ich... schaff das auch so! Ich...!“
 

„Schon gut,“ gab Charlie nur zurück. Er schloss Harry in seine Arme, nachdem dessen Rücken neu bandagiert worden war, na ja, es waren nur noch zwei Pflaster auf besonders tiefen Wunden. Er lächelte beruhigend, nickte dem Heiler dann zu, der fragend die Augenbraue hob, dann aber die Schulter zuckte und anfing, wohl im festen Glauben, Harry würde ihn irgendwann aufhalten und doch darum betteln, dass der Mann ihn in den Schlaf versetzen würde. Aber das tat er nicht. Harry legte nur seinen Kopf an Charlies Brust, schloss die Augen und ließ, auch zur Verwunderung der Anderen, alles über sich ergehen.
 

Remus hingegen sah... gold. Er spürte, wie Moony in ihm tobte, raus kommen und die, die dafür verantwortlich waren, umbringen wollte. Wie konnte man? Wie konnte man so etwas tun? Nein! Auf gar keinen Fall! Jemand hatte seinen Welpen fast zu Tode geprügelt und Dumbledore hatte ihn zu dieser Person zurückschicken wollen! Wie ein Wahnsinniger schnaufte er, er wollte Jemanden umbringen, doch der leichte Druck der dünnen Hand hielt ihn zurück.
 

Stattdessen fixierte er den Heiler, der in einem fort Sprüche murmelte, das Schlachtfeld wieder in einen Rücken verwandelte, mit Tränken hantierte. Dann nahm Charlie den Jüngeren in den Arm und man begann eine erneute Tortur an Harrys Schulter. Er sah an der Haltung des Jüngeren, dass es weh tat, aber was ihn entsetzte, war, dass er nicht einen einzigen Laut von sich gab.
 

Charlie strich sanft über Harrys Haare, er war selbst nicht minder erschüttert, dass der Jüngere kein Wort verlor, sich nur an einer Stelle auf die Lippen biss. „Es ist gleich vorbei,“ sprach er leise, sah, wie die Wunde, die er nur oberflächlich hatte versorgen können, sich schloss, der Arm zuckte, dann krampfte und dann erst wieder herabfiel, als würde er nicht zu dem Körper des Jüngeren gehören.
 

„So, das war es,“ gab der Heiler zurück, setzte sich erschöpft, während eine Feder in der Luft so etwas wie einen Bericht zu schreiben schien.
 

„Es ist vorbei, “ stellte Charlie fest, er lächelte, drückte Harry an sich. „Du bist immer noch müde, oder? Schlaf einfach weiter, ich bleibe da...“
 

Die Erwachsenen beobachteten, wie Harry sich tatsächlich einfach wieder in sich zusammen rollte, die Augen schloss. Es dauerte nicht lange, bis er erneut einschlief, eng an den Rotschopf gedrückt.
 

Charlie wartete, bis er sicher war, dass der Andere schlief, er lächelte traurig, deckte Harry schließlich zu, legte ihn auf eines der Kissen, hörte aber nicht auf, durch seine Haare zu streichen, fixierte dann den Heiler. „Nun?“, fragte er. „Wie geht es ihm? Habe ich Irgendwas übersehen? Es hat... lang gedauert.“
 

Der Heiler sah auf, merkte die erwartungsvollen Blicke, aber erst mal war er erleichtert, als ein Hauself erschien, mit einem wirklich starken Kaffee. Rasch trank er ein paar Schlucke. „Nun, die Wunden waren dabei, sich zu entzünden;“ setzte er an. „Ihre Behandlung hat es aber herausgezögert. Die Schädigung der Nerven war nicht schön, aber auch nicht zu gravierend,“ fügte er dann an. „In einigen Tagen sollte er den Arm wieder ganz normal benutzen können. Allerdings war da noch ein gebrochenes Schlüsselbein und ich habe mir erlaubt, die Schäden am Schädelknochen zu richten und seine Augen zu optimieren, wo ich ohnehin schon dabei war, denn die Brille ist unzureichend und die Kurzsichtigkeit ausgelöst durch... wiederholtes Kopf gegen die Wand schlagen. Außerdem war da eine Blutfedernarbe, ich bin dabei, das Gift herauszuziehen, so, dass er nicht mehr an das gebunden ist, was man ihn zu schreiben gezwungen hat.“
 

Abrupt stand Remus auf, lief aus dem Zimmer.
 

„Was...?“
 

„Er muss sich beruhigen,“ gab Charlie zurück. „Er sieht in Harry einen Teil seines Rudels, seinen Welpen. Er hat die Wunden das erste Mal gesehen.“
 

„Warum hat er solche Verletzungen?“, fragte Karkaroff sehr ruhig. „Wenn er den Schutz eines Alphawerwolfes hat.“
 

„Weil er nicht bei ihm wohnen darf und Werwölfe in England generell keine Rechte haben,“ gab Charlie zurück. Er sah auf das schmale Gesicht. „Mein Bruder heiratet am Ende der Woche, Harry durfte zu uns kommen, aber nicht mal bis zur Hochzeit, eigentlich hätte er heute Mittag schon wieder gehen sollen. Zurück zu denen, die ihm das angetan haben. Meine Eltern haben angeboten, ihn bei sich aufzunehmen, aber der Alte hat den Blutschutz durch das Opfer seiner Mutter angeführt, gemeint, er würde nicht zulassen, dass Harry bei uns bleibt, er hatte den Nerv zu behaupten, Harry würde nicht misshandelt werden und er verdiene eine Tracht Prügel dafür, dass er auch nur angedeutet hat, dass seine Verwandten etwas anderes als Heilige sein könnten. Ihr alle habt seinen Rücken gesehen. Wer glaubt, dass er bis September bei diesen Leuten überlebt hätte?“, fragte er leise.
 

„Das ist unerhört! Warum... wehrt er sich nicht?!“
 

„Er darf seinen Zauberstab in den Ferien nicht benutzen, oder irgendeine andere Form von Magie, die ihn schützen könnte,“ gab Charlie eisig zurück. „Und zu allem hat Dumbledore dem Jungen erzählt, er würde den Tod bringen, einige Wochen, nachdem er seinen Patenonkel verloren hat! Der fälschlicherweise des Mordes bezichtigt wurde! Und davor hat er Harry angedroht, dass er bei einem falschen Schritt den Mann wieder in den Knast bringen würde! Ich hatte keine Wahl, ich musste ihn von dort wegbringen! Ich lasse nicht zu, dass er nur als Waffe missbraucht wird! Jeder will etwas von ihm! Unser bekloppter Minister, Dumbledore, Voldemort! Er ist ein Teenager, verdammt noch mal! Keine Maschine!“
 

Die drei Männer schwiegen lange, erschüttert von dem, was sie gehört hatten und überrascht über die Art, wie Charlie den Jungen verteidigte „Was willst du tun?“ fragte Rowan leise. „Hast du einen Plan?“
 

„Ich weiß erst seit vorgestern Abend bescheid,“ gab Charlie zurück. „Das Dumme ist, dass Dumbledore es geschafft hat, Harrys magischer Vormund zu werden, er hat mehr zu Sagen, als seine Verwandten, also würde er jedes Gesuch auf verfrühte Volljährigkeit sofort blockieren. Ich war noch bei Nachforschungen, etwas Anderes zu probieren, aber weit bin ich in den paar Stunden, die ich hatte, nicht wirklich gekommen... ich musste ihn erst mal wegbringen. Ich dachte, forschen kann ich auch hier, zusammen mit Remus...“
 

Die anderen Männer nickten. „Das Problem ist, dass wir mit Etwas kommen müssten, das auch in England rechtsgültig werden kann, denn auch ein Wechsel der Staatsbürgerschaft würde die Unterschrift des Vormundes erfordern – die dieses bekloppten Senilen, der sich als Messias der magischen Welt sieht...“
 

Charlie nickte. „Ich weiß,“ gab er leise zurück, während er merkte, wie er immer erschöpfter wurde. Sein letzter Aufputschtrank verlor konstant an Wirkung. „Es gibt da noch eine Sache, aber das wäre nur ein allerletzter Ausweg... ich will erst sicher sein, dass ich nichts Anderes finde, denn... sonst müsste ich ihn wegschicken, weit weg und er wäre egal wo nur ein Flüchtling, bis er volljährig ist und das wäre... einundzwanzig, Dumbledore würde dafür sorgen, dass er nicht mit siebzehn volljährig wird. Und sich fünf Jahre irgendwo verstecken wäre nicht gut, er wäre fast immer allein, das will ich nicht.“
 

Die Männer tauschten Blicke, Karkaroff und Rowan nickten sich zu, bevor Letzterer nickte. „Ich werde einige Leute darauf ansetzen,“ versprach er. „Schlaf selbst etwas, Charlie, du siehst aus, wie durch den Fleischwolf gedreht. Wir reden nach dem Mittagessen, ich bin mir sicher, bis dahin haben meine Leute ein paar Antworten, wobei ich fürchte, dass ich da auch nicht viel machen kann.“
 

Charlie lächelte, nickte und streifte sich erleichtert die Schuhe ab, holte den Koffer heraus, vergrößerte ihn, legte seine Jacke beiseite und setzte sich wieder zu Harry, der sofort unruhig geworden war, als er aufgestanden war und der sich jetzt langsam wieder beruhigte. Erst, als der Heiler und seine beiden Freunde den Raum verlassen hatten, legte er sich hin, er war überrascht, als Harry sich prompt an ihn kuschelte, er hatte immer gedacht, dass Harry selbst im Schlaf Berührungen meiden würde. Dann aber beschloss sein übermüdeter Verstand, sich später darum Gedanken zu machen. Stattdessen schloss er den Kleinen fest in die Arme, stellte fest, wie gut es sich anfühlte und war selbst binnen Sekunden eingeschlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  ai-lila
2011-05-29T19:40:23+00:00 29.05.2011 21:40
Hi~~

Es freut mich schon sehr old Dumbo herum brüllen zu sehen.
Oh was wird Der sich ärgern. ^________^

Klasse Kapi.
Freue mich schon auf das Nächste.
lg deine ai
Von:  AmuSuzune
2011-05-29T13:58:10+00:00 29.05.2011 15:58
Hmmm, was nun passieren wird?
Ich bin echt gespannt war Charlie versuchen wird. Karkaroff geht mir nur nicht aus dem kopf. Was hat du nun wieder in deinem Kopf ausgeheckt XD
Hölle, ich hoffe der Arme Harry muss sich nicht bis zu seinem 21 verstecken! Das währe einfach zu schrecklich...
Ich bin aus jedenfall schon gespannt wie es weiter geht.
Tolles Kapie^^

LG Suzu
Von:  Dranza-chan
2011-05-29T08:32:45+00:00 29.05.2011 10:32
Gut das Harry wenigstens schon mal aus England raus ist.
Warum Karkaroff da ist versteh ich nur nicht ganz.
Ist Charlies letzter Ausweg, dass er und Harry heiraten und er somit Harry's Vormund wäre?
Schreib bitte schnell weiter!
lg
Von:  mathi
2011-05-29T02:28:06+00:00 29.05.2011 04:28
huhu
ich bin froh, dass harry vorerst aus england geschafft werden konnte.
doch warum haben eigl molly und arthur nichts darauf gesagt, als dumbledore harry fertig gemacht hatte? ob sie doch noch auf dessen seite stehen und ihm seine lügen abkaufen?
was dass wohl noch für eine möglichkeit ist, welche charlie da vorhat?
mal sehen wie es noch so weitergeht :)
freu mich schon aufs nächste kapitel
mathi
Von:  AngelHB
2011-05-28T20:38:24+00:00 28.05.2011 22:38
HI!

Nen schönes Kap. Finde es gut das Charlie Harry esrtmal gerettet hat.
Bin schon gespannt was sie sich für ihn überlegen damit er in Sichheit
bleibt. Freu mich schon aufs neue Kap.

LG Angel
Von: abgemeldet
2011-05-28T16:48:45+00:00 28.05.2011 18:48
So. Jezt habe ich Zeit dein tolles Kappi zu kommentiern^^
Ich bin froh, dass du so schnell gepostet hast XD
Mal schaun mit was für einer Idee Charlie daher kommt;
bin schon gespannt wie sie den Tattergreis überlisten wollen
Freu mich aufs nächste Kappi

Lg Lokihasser
Von:  Omama63
2011-05-28T15:05:03+00:00 28.05.2011 17:05
Ein super Kapitel.
Jetzt ist Harry wenigstens in Sicherheit. Hoffentlich finden Charlie und Karkaroff einen Weg, dass Dumbledore ihn nicht mehr zu seinen Verwandten bringen kann und ihn auch sonst nicht mehr quälen kann.
Bin schon gespannt, was sich Charlie einfallen hat lassen, um Harry bei sich behalten zu können.
Danke für die ENS.
Von:  Schizo_Squalo
2011-05-28T14:10:11+00:00 28.05.2011 16:10
Wieder einmal wurde mir bewiesen das Dumbel-pups ein wiederlicher, Seniler alter Drecksack ist.

Ich hasse ihn aus Tiefstem herzen. Armes kleines Harrylein
Von:  kaya17
2011-05-28T13:40:26+00:00 28.05.2011 15:40
Schön das Harry jetzt richtig geholfen bekommt.
Ich bin ja wirklich sehr gespannt was dieser letzte ausweg von
Charly wohl sein mag^^

ich tippe irgndwi so in Richtung Bund oder so
Von:  Ice_Angel_Kara
2011-05-28T13:04:30+00:00 28.05.2011 15:04
uiuiuiu der arme harry >_<
Zum Glück haben Charlie und Percy ihn erstmal weggebracht!
Bin sehr gespannt wie es weiter geht ^^

Lg


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