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Chess

Das königliche Spiel
von

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The Truth

Sonntag, 20.05.1839
 

Beatrix Cole war eine angesehene Frau. Jeder schaute hoch wenn er sie sah, jeder blickte ihr nach, jeder unterbrach das Gespräch. Die Männer schauten voller Verzückung hinter ihr her und erinnerten sich an die gemeinsame Nacht, die wehrlosen Frauen schaute ihr Missgünstig und Eifersüchtig hinterher und redete schlecht über sie. Denn wenn Beatrix Cole auf eine solch noble Veranstaltung kam, konnte es nur bedeuten, dass sie mal wieder in Begleitung eines Mannes von Dannen ziehen würde. Doch dieses Mal würde es nicht so sein. Sie würde sich in Unehren stürzen und ihren Vater vor allen Adligen entehren.

„Guten Abend, Misses Cole.“, sagte ein junger schwarz haariger Mann.

„Miss Cole, bitte. Ich bin noch nicht verheiratet, nur verlobt.“

„Entschuldigen sie meinen Fehler bitte. Darf ich mich Vorstellen? Mein Name ist Chival.“

„Nett sie kennen zu lernen, Chival…“

„Oh, bitte der Nachname hat nichts zu sagen. Nennen sie mich einfach Chival, Miss.“

„Ganz wie sie wollen.“

Chival ging durch die Menge und führte Beatrix an einen Sessel in dessen nähe niemand stand.

„Woher kannten sie meinen Namen?“

„Ich bitte sie, es ist doch nur verständlich, dass ich Beatrix Cole erkenne!“

„Vielen Dank, sehr schmeichelnd.“, lächelte sie. Sie unterhielten sich einwenig über die Wirtschaftliche Lage und über die Feier, er machte ihr Komplimente zu ihrem Aussehen und Intelligenz und sie erwiderte seine Blicke mit ihrem zuckersüßem lächeln.

„Ich würde sie gerne etwas fragen, Miss.“

Beatrix schloss die Augen und stand auf. Warum mussten alle Männer, die zu ihr kamen immer nur das eine von ihr verlangen. Dabei hatte dieser Chival so lieb und nett gewirkt.

„Schon gut, ich weiß was sie wollen.“, sagte sie schließlich genervt. „Ich schicke ihnen heute

Abend noch ein Boten der ihnen Zeit und Ort mitteilt dann können wir das tun was Sie wollen.“ Mit diesen Worten verschwand sie in der Menge. Die aufkommenden Tränen unterdrückte sie und begab sich zum Tanzsaal.

Hier konnten die Frauen von den Männern aufgefordert werden zu tanzen. Batrix stellte sich an den Rand und schaute scheu nach unten. Sie hoffte inständig sie würde nicht die letzte sein, die um einen Tanz gebeten wird. Doch die Männer gingen an ihr vorbei, als sein sie Luft und schließlich stand nur noch sie dort und wartete auf die Tanzmusik.

„Darf ich sie zum Tanz ausfordern Miss Cole?“, in diesem Moment ertönte die Tanzmusik. Noch bevor Beatrix irgendetwas einwenden konnte, wurde sie von der Hand des Mannes in die Mitte des Tanzsaales geführt. Als sie aufblickte sah sie, dass es sich bei dem Mann um Chival handelte.
 

„Soll ich den Läufer auf E5 führen? Nein, da ist ja der Turm, das währe nicht so schlau. Dann vielleicht den Bauern auf D3? Nein dann ist ja mein Springer nicht mehr geschützt…“, brabbelte Matt in sich hinein. Mal wieder stand er vor dem PC und spielte gegen Black Queen. Als Matt sich dann endlich dafür entschied den Bauer zu bewegen bereute er es sofort, denn der schwarze Läufer holte sich den ungeschützten Springer und setzte den weißen König zum siebten Mal heute ins schach. „Verdammt, wie konnte ich nur den Läufer übersehen?!“, sagte Matt und fasste sich in die Haare. Kurz darauf erschien auf dem Bildschirm eine Nachricht von Black Queen.

„Und als der Bauer, nur Gutes im Sinne, das arme Pferd zurückließ kam der schwarze Dieb und holte sich das Pferd. Die schwarze Königin lächelte. Wie hätte sie ahnen können, dass der Bauer einen so dummen Fehler machen würde und nicht nur das arme Pferd sondern auch noch seinen geliebten weißen König ins offene Messer laufen lassen würde.“

Matt brummte. Da es schon spät war schob er den König einfach nur ein Feld nach unten, worauf hin Black Queen ihren Turm so positionierte, dass der König wieder im Schach stand und nur noch eine Auswegsmöglichkeit. Doch genau dies nutze seine Gegnerin und platzierte die schwarze Königin auf E4 was zum Schachmatt führte.

„Na wundervoll…“, murmelte Matt. Und da er grade in passender Stimmung war schrieb er Black Queen seine Erkenntnis:

„Du gehst in meine Klasse nicht wahr? Und du weiß auch ganz genau wer ich bin, oder?“

Darauf antwortet sie nur:

„Wer weiß…“
 

Matt entschloss sich in der Pause wieder unter der alten Linde zu setzten. Da Cal nicht da war, blieb ihm aber auch nicht viel übrig. Irrwitziger Weise war es Kira, die ihn bat mit ihn kommen zu können.

„Du siehst so nachdenklich aus.“, sagt Matt schließlich um die quälende Stille zu brechen.

„Kann sein.“

„Warum wolltest du mit mir mit?“

„Ich wollte, dass du als erster erfährst, dass ich morgen wieder gehen werde.“

„Wie gehen?“, Matt war verwirrt. „Wohin?“

„Ich ziehe wieder mit meinen Eltern um.“

„du warst noch nicht einmal eine Woche hier!“

„Ich weiß. Aber eigentlich war das schon zu viel.“ Mit diesen Worten verschwand sie. Matt blieb vollkommen verdattert sitzen. Was hätte er schon tun können? Ihr hinterher rennen? Ihr gestehen, dass er sich in sie verliebt hatte? Eigentlich wollte er aufstehen und ihr hinterher rufen. Aber er konnte nicht. Sein ganzer Körper gehorchte ihm nicht mehr. Nur noch ein einziger Gedanke erfüllte seinen Kopf: fort. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Kira einfach so weg gehen konnte. Nein, das konnte nicht sein. Erst fünf Minuten später hatte er sich erholt und war aufgestanden, um sie auf den ganzen Schulhof zu suchen. Doch er fand sie nicht. Im Sekretariat sagte man ihm sie habe sich wegen Bauchschmerzen abgemeldet. Morgen würde der letzte Tag sein an dem er Kira sehen könnte. Er musste ihr die Wahrheit sagen: die verrückte Wahrheit, dass er sich innerhalb von wenigen Tagen in sie verliebt hatte.



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