Ohne Dich
Disclaimer: Die Originalfiguren und die Originalstory gehört CLAMP. Was in der Geschichte beschrieben wird habe ich mir ausgedacht. Ich verdiene kein Geld hiermit. Ich beuziehe mich in der Geschichte nur auf die Manga von Tokyo Babylon und X 1999, deswegen interpretiere ich, was Seishiro zuletzt gesagt hat.
Ohne Dich
Wie jeden Morgen klingelt der Wecker. Warum stehe ich noch auf?
Weil es Gewohntheit ist, vielleicht.
Langsam gehe ich durch das Haus, dein Haus.
Aus dem Spiegel blicken mir zwei Augen entgegen. Nun, sehe ich ihr überhaupt nicht mehr ähnlich.
Wie von selbst hebt sich meine Faust. Ehe sie den Spiegel berührt, halte ich inne. Ich kann ihn nicht zerschlagen. Er hat einmal dir gehört.
Ich kann nichts zerstören, was einmal dir gehörte. Es ist mir zu lieb und teuer.
Ich kann dir nicht einmal folgen. Dafür hast du gesorgt. Denn wenn ich stürbe, stürbe auch der letzte Teil von dir. Du lebst in mir weiter, in meinem rechten Auge. Lebe ich? Nicht wirklich, ich existiere.
Um dich nicht zu vergessen, trage ich schwarz. Auch Handschuhe ziehe ich nun täglich wieder an, wie früher.
Sie verdecken nicht mehr dein Zeichen, sie verdecken, dass es fehlt.
Auf dem Schreibtisch türmen sich Anfragen mit Aufträgen für den Sakurazukamori. Es ist mir egal. Mir ist alles egal. Sie werden liegen bleiben und vergessen werden.
Ich gehe durch deinen Garten, Kirschen und Kamelien blühen zur gleichen Zeit. Ihre Schönheit erreicht mein Herz nicht. Der Garten bedeutet mir nur etwas, weil er einst dir gehörte und du dort Zeit verbracht hast.
Wie jeden Tag besuche ich mein Apartment. Im Flur glitzern Spiegelscherben, welche nur zur Seite gefegt wurden. Auch hier Papiertürme auf dem Schreibtisch. Ich nehme keine Aufträge mehr an. Andere Menschen berühren mich kaum noch. Kamui und der Wunsch des anderen Kamui beschäftigen mich, doch nicht genug um weiter nachzufragen.
Während ich der Stimme auf dem Band des Anrufbeantworters lausche, blicke ich aus dem Fenster und sehe doch nichts. O-kaa-san sorgt sich um mich. Zu Recht, du hast ein Stück meiner Seele mitgenommen. Es fühlt sich an, als hätte ich gar keine Seele mehr. Ich bin innerlich leer.
Ich habe nichts mehr zu beschützen, du bist ja nicht mehr da. Ich kann keinen Bannkreis mehr schaffen, doch es ist mir nicht wichtig.
Wichtig ist, dass du fehlst.
Meinem Leben fehlt der Sinn. Du hattest mir ein Ziel gegeben. Ich wollte doch nur von dir wahrgenommen werden. Selbst, wenn ich dafür von dir getötet worden wäre.
Ich habe dich geliebt, nein, ich liebe dich noch immer. Und du? Ich weiß es nicht. Lügen Menschen, bevor sie sterben oder sagen sie die Wahrheit? Hast du gelogen?
Ich kann dich nicht mehr fragen. Du bist nicht mehr da.
Du wolltest, dass ich lebe. Denn sonst hättest du mir nicht dein Auge überlassen. Du kanntest mich zu gut. Ich hätte versucht dir zu folgen, obwohl nur du mich töten konntest.
Jetzt, ist das unmöglich geworden. Ich existiere nur für dich.
Selbst der Untergang der Welt interessiert mich nicht, solange ich weiterexistieren kann, damit der Teil von dir in mir lebt.
So verbringe ich Tag auf Tag mit Dingen, die mir nichts bedeuten.
Vertreibe die Zeit, irgendwie.
Beobachte, warte, warte auf den Tag meines Todes, denn ich bin wie Treibholz auf dem Meer des Lebens, ohne dich.
