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I'm Back...

...und yes, ich hau dir eins auf die Schnauze!
von

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Atmen

ATMEN
 


 

Ein Tag wie viele.

Heiß und sonnig. Schwül.

Ich schwitzte unter all meinen Klamotten, aber ich sagte nichts. Ich wollte nicht, dass meine Eltern sich noch mehr aufregten. Es war ihr gutes Recht, wenigstens für ein paar Minuten ihre Ruhe zu haben.

Der Himmel war wolkenlos. Die Sonne eine riesige, volle, gelbweiße Scheibe, die erbarmungslos auf die Menschheit nieder knallte.

Ich hasste den Sommer.

Ich hasste seine Wärme, nein, seine Hitze; ich hasste die Sonne, wie sie mich beinahe zum Weinen brachte. Ich hasste den Gestank, den der Sommer mit sich trug, den widerlichen Gestank von Schweiß und zerlaufenem Parfüm.

Ich wünschte mir, es würde schneien.

Aber natürlich geschah das nicht.

Es war Sommer.

Verhasster Sommer.

Ich stützte das Kinn auf meinen Arm und ließ mir die kühle Luft ins Gesicht wehen; die Kälte tat mir gut, sie nahm ein wenig von der Grausamkeit der bestehenden Hitze. Mein Haar war verklebt vor Schweiß und mein T-Shirt klebte mir am Körper, aber ich versuchte das unangenehme Gefühl der Wärme zu ignorieren. Würden meine Eltern und ich uns nicht gerade in der Innenstadt Konoha Gakures befinden, hätte ich mich sicher schon längst ausgezogen und meine Klamotten im Wind geschwenkt. Aber es war meinen Eltern peinlich, so etwas zu tun. Sie verabscheuten Menschen, die sich so schamlos und unanständig der Öffentlichkeit präsentierten, und ich wollte nicht, dass sie sich meinetwegen schämten.

Nicht nach all den Jahren, in denen wir uns nicht gesehen hatten…

Obwohl es mir im Grunde vollkommen egal war, was andere von mir dachten.

Ich seufzte. Ich war müde und mir war heiß. Ich hasste Tage wie diese, an denen man sich nur durch den Alltag kämpfte und sich wünschte, der Tag würde bald vorbei sein, nur um am nächsten Morgen aufzuwachen und festzustellen, dass dieser Tag eine Wiederholung des vorigen werden würde.

Ich hasste solche Tage mehr als alles andere.

Und ich hasste die starrenden Gesichter der Menschen in Konoha.

Aber zurück zum Anfang. Mein Name ist Sakura Haruno, und ich bin inzwischen sechzehn Jahre alt. Bevor ich meine sogenannte „Weltreise“, die leider nichts mit Entspannung, sondern mit Anstrengung und Training gemein hatte, startete, hatte ich hier in Konoha Gakure gelebt. Vor drei Jahren war ich zu dieser eben genannten „Weltreise“ aufgebrochen, um mein Selbstbewusstsein und meine Kampftechnik zu stärken – das hatte ich auch bitter nötig gehabt, denn nachdem mein alter Schwarm und Kumpel mir einen Korb gegeben und Konoha verlassen hatte, um bei einem hässlichen Idioten „Die Dunkle Seite der Macht“ – ja, ich weiß, ist von Star Wars geklaut – zu studieren, war ich am Boden zerstört gewesen. Nein, für mich war DIE WELT UNTERGANGEN. Kindisch, nicht wahr? Aber ich konnte es nun mal nicht ändern damals: ich hatte eben meinen Teenagergefühlen nachegeben und mich in den größten Eisklotz Worldwide verliebt.

Dummheit, ich weiß. Aber zurück zum Thema.

Jeden Tag hatte ich mich in meinem Zimmer eingeschlossen und geheult, jeden einzelnen, verdammten Tag! Und wem verdankte ich das? Hey, danke Mr. Uchiha, aber das wäre wirklich nicht nötig gewesen!

Absolut nicht.

Meinen Eltern war anscheinend auch irgendwann mal aufgefallen, dass ich mit meinen Tränen unser Haus überflutete, also hat meine Mommy mit meinem Daddy gesprochen und sie haben beschlossen, mich mal ein paar Jährchen wegzuschicken – auf eine „Weltreise“, um meine Spiritualität und mein Selbstbewusstsein aufzubessern. Dass sie mit Spiritualität die Chakrakontrolle und die verschiedenen Künste gemeint hatten, hatte ich erst dann kapiert, als meine Mommy mir ungefähr zehn Bücher darüber in den Koffer geknallt und mir auch noch einen LEHRER zur Seite gestellt hatte, den ich aber – danke Allah, Buddha, Gott oder wer auch immer – abschütteln konnte. Der müsste jetzt irgendwo, bettelarm und irre vor sich hin stammelnd, in der Pampa sitzen…tja, ich hatte wohl doch etwas gelernt auf der Weltreise…

Auf meiner Reise habe ich hunderte von verschiedene Städte gesehen, und war fasziniert gewesen. Wo ich alles gewesen war? Auf der anderen Seite der Erde natürlich, da, wo es so kalt ist, dass man selbst im Schneeanzug erfror. Dann noch in den wärmeren Regionen wie Amerika – unfassbar, ich weiß! Mann, wenn ich das Naruto erzähle, der sieht immerhin aus wie ein geborener Amerikaner – und Afrika. Wahrscheinlich war ich da auch so braun geworden. Okay, vielleicht sollte ich mich mal beschreiben.

Also. Ich bin nicht besonders groß und eine perfekte Figur habe ich auch nicht, tut mir leid. Aber ich hatte ein bisschen abgenommen in den letzten Tagen, was meine Beine wenigstens etwas schmaler machte. Ich habe lange, rosafarbene haare, die von der Sonne ein wenig gebleicht waren, und wache, grüne Augen. Früher war ich klein und blass gewesen, und obwohl ich jetzt immer noch nicht viel größer bin, so war ich doch um Einiges bräuner geworden.

Ich trug einfache schwarze Taillenshorts und ein gammeliges T-Shirt aus Indonesien. Dazu meine geliebten schwarzen Converse Chucks, die mir selbst nach den drei Jahren, in denen ich auf Reisen war, immer noch wie durch ein Wunder passten. Um meinem Hals hing das Amulett eines Eremiten, den ich in Afrika getroffen hatte, und mit dem ich eine Zeit lang durch die Savannen Afrikas gestreift war. Ich vermisste ihn, obwohl ich nicht einmal seinen Namen kannte. Ich vermisste alle Menschen, die ich auf meiner Reise getroffen hatte.

Und nun war ich wieder da. Hier. In Konoha Gakure. Schweren Herzens betrachtete ich die an mir vorbeifliegenden Läden und Menschen. Ich fühlte mich hier Zuhause, klar, aber irgendwie…doch, ich war froh, wieder da zu sein.

In Konoha Gakure.

„Alles okay, mein Schatz?“, fragte Mommy und sah nach hinten zu mir wo ich mich zuammengerollt hatte wie eine Katze und nach draußen starrte.

„Na klar!“ Ich lächelte entwaffnend und schob mir eine Strähne meines Haars hinters Ohr.

„Meine Güte, Sakura, du bist wirklich unglaublich braun geworden…“, sagte Daddy und blinzelte. „In konoha-ischen Licht wirkst du schon fast wie mit Kohlen eingerieben.“ Er lachte.

Ich grinste. „Keine Sorge, Dad“, sagte ich. „Das ist bald wieder weg…du weißt doch, wie kurz meine Bräune immer anhält.“

„Wir sind da“, stellte meine Mom fest, bevor Dad und ich uns noch weiter Sachen an den Kopf schleudern konnten. „Sakura-Schatz, lass dir doch helfen! Deine Koffer sind viel zu schwer!“, kreischte Mommy fast, als ich aus dem Auto stieg und meine Taschen mit einem Ruck aus dem Kofferraum zog und mir auf den Rücken packte.

„Mom…“, sagte ich verdrießlich. „Hallo? Ich bin ein Ninja. NINJA. Das ist eine ÜBUNG für mich. Normalerweise werfe ich MENSCHEN durch die Gegend, okay?“

Daddy grinste, aber Mom verzog nur den Mund.

„Für ein Mädchen ist es nicht gut, so viel zu trainieren, das entstellt dich“, murmelte sie leise, aber ich hatte es trotzdem gehört.

Ich verdrehte die Augen. „Moooom, übertreib’s nicht! Bin ich vielleicht hässlicher geworden? Hässlicher geht’s doch gar nicht! Nee, Scherz!“, fügte ich schnell hinzu, als mein Daddy und meine Mom mir einen scharfen Blick zuwarfen. Immerhin hatten sie extra einen Kredit aufgenommen, um mir die Reise zu ermöglichen, und jetzt war mein Selbstbewusstsein immer noch nicht stärker geworden…vielen Dank, Mr. Uchiha, dass du mir nach all den Jahren immer noch deine superschicke Präsenz auf die Nase drückst!

Ich sollte ihn eigentlich hassen.

Aber er sah so gut aus. Unheimlich gut. Überirdisch, verteufelt und noch dazu göttlich gut. Wie konnte jemand ÜBERHAUPT so gut aussehen? Tja, das war hier die Frage, Dr. Watson. Lass uns überlegen und gemeinsam eine Lösung finden.

Okay, gefunden.

Sasuke Uchiha war nach all dem, was er uns, und ganz speziell MIR, angetan hatte, immer noch eine heiße Schnitte.

Obwohl ich nicht wusste, wie er JETZT aussah. Immerhin hatte ich ihn das letzte Mal vor ungefähr drei Jahren gesehen…eine lange Zeit. Eine verdammt lange Zeit.

Vor allem für mich, deren Wunden wie in Zeitlupe heilten. Die Seelischen natürlich. Die körperlichen waren kein Problem, ich war ja nicht umsonst ein Medi-Nin.

Ich packte also meine Koffer und sprang damit die Treppe hinauf. Als ich die Tür zu meinem vermissten und heißgeliebten Zimmer aufstieß, schlug mir der Geruch von CHANEL NO. 5 in die Nase. Mein Lieblingsparfüm. Das ich hier vergessen hatte, natürlich. Auf meiner gesamten Reise habe ich mit anderen Parfüms überleben müssen. Wieso ich’s nicht neu gekauft habe? Ähm…sorry, Leute, aber ich bin nicht reich, okay? Meine Eltern haben jetzt wahrscheinlich einen Berg von Schulden meinetwegen, und das CHANEL war ein Geschenk gewesen…

Ich schob meine Koffer in mein großes Zimmer, und schloss die Tür hinter mir. Dann seufzte ich auf und ließ mich auf meinem Bett sinken; ich schnupperte. Frische Laken. Oh Mommy, ich liebe dich!

Ich sah mich um. Alles war wie vor meiner Abreise, nur sauber und nicht verstaubt. An den Wänden hingen immer noch dieselben Bilder von meinen Freunden von mir; sogar das Bild, das ich eigentlich schon länsgt wegwerfen wollte, weil ER darauf abgebildet war, hing noch an seinem Platz über meinem Bett. Ich betrachtete SEIN Gesicht. Die fein geschwungenen Lippen und die dunklen Augen. Das kohlrabenschwarze Haar, das ihm elegant ins Gesicht fiel. Und die marmorne, blasse Haut. Sein Blick war gelassen, kühl, nicht besonders freundlich, aber…täuschte Sakura sich, oder hatte sie das spöttische Lächeln auf seinen Lippen echt noch nie bemerkt? Lachte er sie aus?

Ärgerlich presste Sakura die Zähne aufeinander und drehte sich zur Seite, weg von dem Bild. Mr. Uchiha konnte sie mal, das hatte sie sich doch geschworen, verdammt!

„Sakura?“, rief ihre Mutter von unten. „Kommst du bitte mal runter? Jetzt, wo du schon mal da bist, solltest du dich nicht in deinem Zimmer verkriechen!“

„Ja, ja“, grummelte ich und setzte mich schwermütig auf. Nerv, nerv.

„Einmal ja reicht!“, rief meine Mutter und lachte. „Komm jetzt! Da ist jemand, der dich sehen möchte!“

Ich gähnte und warf einen Blick in den Spiegel. Ich sah in Ordnung aus, nicht wie eine Schönheitskönigin, aber das war mir im Moment so was von egal. Ich streckte mich und ging dann nach unten ins Wohnzimmer. Es war mucksmäuschnestill, und das wunderte mich. Was war los?

„Sakura?“, fragte eine Stimme.

Ich fuhr zusammen. Die Stimme kannte ich! Ich lächelte breit. Oh ja, und wie ich sie kannte!

„Naruto!“, schrie ich so laut, dass alle zusammenfuhren.

Dann fiel ich meinem besten Freund in die Arme.

Naruto.

Storys

STORYS…
 


 

Naruto grinste mich an.

Und wie er grinste.

Sein Grinsen fing an seinen Mundwinkeln an und breitete sich dann über sein ganzes, sonnengebräuntes Gesicht aus. Es tat gut, ihn so glücklich zu sehen.

„Mensch, Sakura!“, schrie er und zupfte an meinen Haaren. „Du bist ja bräuner als ich! Mann, alter Schwede! What The Fuck! Das ist so was von krass! Fuck!“

„Naruto!“ Meine Mutter spitzte missbilligend die Lippen. „Also bitte!“

Naruto zog den Kopf ein, aber das Grinsen verschwand trotzdem nicht von seinen Lippen. „Verzeihung, Madame!“

„Komm schon, du Idiot!“, sagte ich und zog an seinem Ohr. „Gehen wir nach oben! Dann kannst du auch laut und schamlos fluchen!“ Ich lachte.

„Au ja!“ Naruto boxte scherzhaft in die Luft.

Meine Mutter klappte den Mund auf, zwang sich aber, nichts über Narutos Verhalten zu sagen. Stattdessen meinte sie: „Wisst ihr was? Geht schon mal hoch, das ist eine wirklich gute Idee. Dein Vater und ich müssen sowieso noch etwas besprechen, Saku-chan. Ich bring euch später Ramen hoch, okay?“

Narutos Augen wurden tellergroß. „Oh, Frau Haruno, Sie sind die Allerbeste Frau auf Erden!“ Er verbeugte sich vor ihr.

Jetzt musste auch meine Mutter lachen. „Na los, geht schon!“

Ich nickte Naruto zu und zusammen rannten wir in mein Zimmer. Naruto preschte an mir vorbei wie eine Gazelle; ich starrte ihm hinterher. Er war echt total schnell geworden.

Als ich die Tür hinter mir schloss, warf Naruto sich auf mein Bett und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Puuh, ich hab vergessen, wie bequem dein Bett ist!“, sagte er und grinste mich schelmisch an.

Ich kicherte. „Du bist ein Idiot!“

„Tjaa, ich halt!“ Er lachte laut und starrte an die Decke. Und da entgleiste ihm ganz plötzlich sein sonst immer währendes Lächeln.

So schnell wie sein Grinsen immer kam, verschwand es in diesem Augenblick auch wieder. Er setzte sich auf und sah mich an. Ich senkte meinen Blick schnell auf den Boden; ich wusste, warum er nicht mehr lächelte. Ich wusste es und wünschte, ich hätte vor meiner Abreise dafür gesorgt, dass dieses Bild für immer verschwand. Aber zu spät.

Naruto liebte Sasuke ungefähr genauso sehr wie ich, aber auf eine völlig andere Art und Weise. Für Naruto war Sasuke so etwas wie der Bruder, den er niemals gehabt hatte. Sie hatten es zwar niemals richtig zugegeben – beide – aber sie waren immer beste Freunde gewesen. Die Abneigung, die anfangs zwischen ihnen gestanden war, hatte sich in all den Jahren, in denen wir zusammen „gearbeitet“ hatten, abgeschwächt und sie hatten angefangen, sich gegenseitig zu respektieren, wenn auch langsam und Schritt für Schritt.

Ich wusste, dass Naruto Sasuke immer bewundert hatte. Ich wusste, dass Naruto eine Zeit lang unbedingt so sein wollte wie sein bester Freund. Er hatte sich wegen Sasuke so angestrengt und war wegen ihm so stark und selbstsicher geworden. Und das wurde alles noch verstärkt, als Sasuke der Macht wegen Konoho verlassen hatte und zu Orochimaru gegangen war. Seit diesem Tag, seit jenem Kampf zwischen ihnen, tat Naruto kaum noch etwas anderes, als stärker zu werden, um Sasuke irgendwann von Orochimaru zurück zu gewinnen.

Sowohl Naruto als auch ich wussten, dass dies kein leichtes Unterfangen werden würde, aber Naruto war so von dem Gedanken besessen, Sasuke zurückzuholen wie Sasuke davon, sich an seinem Bruder Itachi zu rächen.

Beides Dinge, die Unmögliches abverlangten.

Aber ich glaubte fest an Naruto. Ich wusste, dass der Tag nah war, an dem er Sasuke wieder nach Konoho zurückbringen würde.

Und ich freute mich schon wie verrückt darauf, Mr. Uchiha dann endlich eine reinzuhauen.

„Wollen wir lieber raus gehen?“, fragte ich vorsichtig und betrachtete erst meinen besten Freund, dann das Bild an der Decke. „Also, ich meine…“

„Ach, sei nicht albern! Ich scheiß drauf!“, sagte er und lachte extra laut.

Aber sein Gesichtsausdruck sagte mir genau, dass er ganz und gar nicht darauf schiss..
 

Als meine Mom uns die Hühnchen-Ramen hochbrachte, war es bereits später Abend. Draußen leuchteten schon die Straßenlampen und durch das geöffnete Fenster drang der wunderbare Geruch der Nacht. Unwillkürlich seufzte ich auf, als meine Mutter mein Zimmer wieder verlassen und uns allein gelassen hatte.

Naruto blickte von seiner dampfenden Suppe auf. „Was ist, Saku-chan?“

„Nichts“, sagte ich eine Spur zu schnell. Naruto hob eine Augenbraue und hielt beim Essen inne – was nun wirklich ungewöhnlich war.

„Natürlich“, meinte er ironisch und verdrehte die Augen. „Es ist nichts…natürlich nicht.“ Seine Stimme triefte vor Spott.

„Tut mir leid“, sagte ich, „aber ich hab bloß gerade ein bisschen nachgedacht…“

„…über Sasuke, stimmt’s?“ Naruto sah mich durchdringend an.

Ich spürte, wie mir das Blut in die Wangen schoss. Aber Lügen war zwecklos; Naruto kannte mich besser als meine Eltern. Ich nickte. „Ja…“

„Und um deine Frage zu beantworten: nein, wir haben nichts Neues über ihn gehört“ Naruto versuchte zu lächeln, aber das misslang ihm kläglich. Er betrachtete mich besorgt. „Du vermisst ihn sehr, nicht wahr?“

„Du doch auch!“, sagte ich schroffer als ich eigentlich wollte. „Sorry“, fügte ich schnell hinzu, als Narutos Blick wieder zu dem Bild an der Decke wanderte. „Ich wollte nicht gemein sein…aber in den Jahren, in denen ich nicht da war…habt ihr echt nichts über Sasuke oder wenigstens Orochimaru gehört? Das ist doch…komisch!“

„Über Orochimaru schon“, sagte er und zuckte mit den Schultern. „Aber nur wieder so Schauermärchen…du weißt schon…dass sein Geist immer noch herumspukt und jedem die Augen herausreißt, der ihn sieht…“ Naruto machte ein abfälliges Geräusch. „Das ist so ein Bullshit, echt mal!“ Er lachte.

„Wie jetzt?“ Ich war total perplex. Hatte ich in meiner Abwesenheit irgendetwas Wichtiges verpasst? Zum Beispiel die Jahrhundertwende oder so? „Sein Geist?“

„Ach, du weißt das ja noch gar nicht“ Naruto grinste breit, während er seine leere Schüssel auf mein Nachttischchen stellte.

„Was weiß ich noch nicht?“, fragte ich misstrauisch und ein Gefühl wie nach einer lauten und ruhelosen Partynacht überkam mich. „Was ist passiert?“

„Hmm, soll ich’s dir erzählen oder überlass ich das besser Oma Tsunade?“, fragte Naruto und kratzte sich grinsend am Kopf. „Hmmm…bei wem wirst du mehr ausflippen…bei mir oder bei der Oma?“

Ich funkelte ihn an und packte ihn an den Schultern. „Sag jetzt…aber sofort!“

„Okay, du bist immer noch so furchteinflößend“ Naruto kicherte. „Na gut, ich sag’s dir, aber versprich mir, dass du nicht total ausrasten und „WAAAAAS???“ schreien wirst, ja?“

Ich nickte ungeduldig. „Ja, ja…jetzt sag schon!“

„Aaaalso“ Naruto holte tief Luft. „Die Sache ist die…Sasuke hat Orochimaru umgebracht.“

Ich starrte ihn an.

Dann sprang ich fast an die Decke.

„WAAAAAS???“

Ino Is Back

Ino Is Back
 


 

Selbst eine Woche, nachdem ich von Naruto erfahren hatte, dass Sasuke seinen einstigen Lehrmeister Orochimaru getötet hatte, konnte ich es immer noch nicht so richtig glauben.

Es wollte einfach nicht so richtig in meinen Kopf hinein.

Meine innere Stimme schrie: „YEAH!!! SASUKE IST VIEL STÄRKER ALS DU, OROCHIMARU! HA HA DU GAMMLER! PENNER! WICHSER! HA HA! SASUKE HAT DICH GESCHLA-HA-GEN!“

Mein eigenes Ich, mein Ich, das nicht nur in meinem Kopf existierte, starrte stundenlang nach draußen und fragte sich: Ooookay, ich hab zwar nichts dagegen, dass Orochimaru tot ist, aber da stellt sich trotzdem die Frage, warum Sasuke seinen eigenen Meister verflixt noch mal umgelegt hat!

Weil ich Naruto anfangs nicht geglaubt hatte – wer würde das bitte sofort glauben? - schleppte er mich am nächsten Morgen zu Tsunade, meiner ehemaligen Lehrmeisterin und dem jetzigen Hokage, also dem Dorfoberhaupt von Konoha. Nach dem großen Tra-Ra – Begrüßung und Willkommensschläge von Tsunade – erzählte mir der Hokage die ganze Geschichte von Sasuke…und versetzte mich damit in den Zustand des „WAAAAAS???“-Schreiens, bei dem Naruto abbrach vor Lachen. Er hatte es mir übrigens nicht besonders übel genommen, dass ich nach seinen Worten am Abend zuvor total ausgerastet war und „WAAAAAS???“ gekreischt hatte.

Na ja, und jetzt saß ich im Haupthaus von Konoha und wartete darauf, dass Tsunade mich empfing. Unwillkürlich zog ich eine grimmige Schnute; Naruto war nämlich viel, viel früher als ich von Tsunade hereingerufen worden und das fand ich schon mal unerhört. Immerhin war sie MEINE Lehrmeisterin gewesen und nicht SEINE.

Ich weiß, es war kindisch, so zu denken, aber das ging mir jetzt wirklich so was von am Arsch vorbei, das kann ich euch sagen…

„Sakura?“, fragte eine Stimme.

Ich gähnte und drehte mich um – und hielt inne.

„Ino? Bist du das?“ Ich starrte meine ehemalige beste Freundin an.

Die Blondine grinste. „Jepp,, höchstpersönlich sogar.“

„What The Fuck!“ Ich konnte den Blick nicht von ihr abwenden. „Du hast dich total verändert! Was ist mit dir passiert?“ Sie hatte sich tatsächlich ein ganzes Stück gewandelt. Ihr langes, blondes Haar, das sie sonst immer zu einem Zopf gebunden hatte, fiel ihr in glatten, gepflegten Strähnen um die Schultern und ihre blauen Augen strahlten heller als die aufgehende Sonne. Sie trug ein schwarz-blau-lila kariertes Kleid, das so kurz war, dass es schon fast an Obszonität grenzte. Ihre Füße steckten in schwarzen Schuhen, wie sie alle Ninjas trugen, und ihre Zehen waren nudêfarben lackiert. Mann, sie sah echt scharf aus! Da kam ich mir mal wieder ultrahässlich vor…

„Tjaaah, das macht wahrscheinlich der gute Sex“, sagte Ino und ihr Grinsen wurde breiter. Sie trat vor mich,beäugte mich skeptisch – und fiel mir dann um den Hals. „Ich hasse dich!“, murmelte sie. „Ich hasse, hasse, hasse dich!“

„Was? Warum?“ Ich zog sie an den Haaren.

„Warum hast du mir nicht gesagt, dass du wieder da bist?“ Ino ließ von mir ab und verzog den Mund. „Ich hab’s erst jetzt gecheckt! Mann, du bist blöd!“ Sie boxte mir in den Arm.

„Na ja, jetzt weißt du’s ja, oder?“ Ich lachte und Ino ließ sich neben mir nieder. „Aber mal ehrlich jetzt: Was ist mit dir passiert? Warum siehst du so übelst geil aus?“ Ich schmollte. Und warum – verdammt noch mal – sehe ich neben dir aus wie ne kahlgeschorene Ratte?, fügte ich in Gedanken hinzu.

„Wie gesagt, das ist der gute Sex“ Sie zwinkerte mir zu. „Nein, das ist untertrieben – den grandiosen Sex, meine ich!“

„Ooookay, und wem hast du den zu verdanken?“, fragte ich und fixierte Ino mit unserem früheren Sag-mir-alles-sonst-sorg-ich-dafür-dass-du-Narutos-selbstgemachte-Ramen-frisst-Blick, und mal so ganz nebenbei: Narutos Ramen waren wirklich scheiße.

„Ach, guck nicht so!“ Ino kicherte. „Meinem Freund natürlich, wem denn sonst?“

„Und wer ist dein Freund?“, fragte ich.

„Sai.“

Ich sprang auf. „WAAAAAS?“ Mann, ich hatte es in letzter Zeit echt mit ungläubigen Ausrufen…

„DER Sai?“

„Welcher Sai denn sonst?“ Ino lachte und zog mich wieder auf die Bank, als ein paar Leute neugierig zu uns rüber guckten.

„Puuh, da hab ich wohl echt ne Menge verpasst, was?“, sagte ich und lehnte mich an die Wand hinter uns. „Du und Sai – ich wusste ja immer, dass du auf ihn stehst, aber ich hätte nicht gedacht, dass das wikrlich was wird…wie lange seid ihr schon zusammen?“

„Jetzt schon über ein Jahr“ Ino lächelte glücklich. „Sai ist wirklich das Beste, was mir passieren konnte…und bei dir? Läuft grad irgendetwas?“ Sie grinste.

„Ino, ich bin gerade mal seit einer Woche hier“, meinte ich. „Glaubst du im Ernst, ich turtel jetzt schon mit jemandem herum?“

„Du hängst immer noch an Sasuke, stimmt’s?“, fragte Ino und betrachtete mich traurig.

Ihre Worte rollten wie eine Lawine aus Steinen auf mich ein. Mein Herz setzte kurz aus, aber ich versuchte, nicht an seine Schönheit zu denken und auch nicht an seine Coolness und auch nicht daran, wie übelst heiß er war.

„Wie kommst du darauf?“, fragte ich gespielt beiläufig und zupfte an meinen Haaren.

„Ähm…Sakura? Ich bin nicht blöd, okay?“ Ino seufzte. „Wir haben uns vielleicht zwei Jahre nicht mehr gesehen, aber ich kenn dich immer noch besser als dein eigenes Spiegelbild. Also mach mir nichts vor.“

Ich schluckte. Dann wandte ich mich ab und starrte auf den Boden. Scheiße.

Hatte meine Abwesenheit wirklich gar nichts gebracht?
 

„Sakura Haruno und Ino Yamanaka?“, fragte eine junge Frau mit schwarzem Haar und blieb vor uns stehen.

Wir sprangen beide auf. „Hey, Shizune!“, rief ich freudig und umarmte meine ehemalige Kameradin, die wie ich zu Tsunades Schülerinnen zählte.

Shizune starrte mich an. „Okay, also war das doch kein Tippfehler oder zufällig der Name einer vollkommen anderen Person“, sagte sie grinsend und sah auf das Klemmbrett, das sie in der Hand hielt. „Sakura Haruno – du bist wirklich wieder da, Saku-chan!“ Sie drückte mich.

„Na klar, glaubst du etwa, du bist mich für immer und ewig los?“ Ich lachte.

Sie musste erneut grinsen und mit ihr und Ino betrat ich das Büro des Hokage. Naruto war immer noch da: er stand vor dem Schreibtisch der Meisterin und drehte sich zu uns um; als er mich sah, strahlte er über das ganze Gesicht. Ich strahlte so gut es ging zurück.

Tsunade hob den Kopf. Sie sah immer noch schön aus, und ich merkte auf den ersten Blick, dass sie immer noch nicht auf die Kunst verzichtete, die ihr Äußeres jünger erscheinen ließ als sie war.

Sie nickte uns zu; Ino und ich traten neben Naruto und Shizune nahm neben Tsunade Platz.

„Hallo, Sakura“, sagte Tsunade und ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Wie geht’s dir? Hast du dich schon wieder gut eingelebt nach der einen Woche?“

Ich lächelte zurück „Mir geht’s super. Und eingelebt hab ich mich auch schon.“ Nee eigentlich nicht. Ein paar Jahre länger weg von Konoha hätten mir bestimmt nicht geschadet…Sasuke…ich musste schlucken. Ausgerechnet jetzt musste ich an ihn denken. Ach, Sasuke, warum bist du so ein Arsch?!

„Das ist schön“ Tsunade sah mich, Ino und Naruto einrdinglich an. „Gut, dass ihr alle gekommen seid. Ich habe euch etwas Wichtiges mitzuteilen.“

„Etwas über Sasuke?“ Naruto war sofort Feuer und Flamme.

Mein Herz blieb stehen.

Tsunade betrachtete ihn kurz eingehend, wandte sich dann aber wieder an uns drei. „Ja – und nein. Es geht um Sasuke, ja. Aber auch noch um etwas anderes.“

„Und um was?“ Naruto wurde ungeduldig, ich spürte es. Aber ich konnte es ihm nicht verübeln – auch ich wollte unbedingt wissen, was es Neues über Sasuke gab.

„Um Kakashi.“ Sie seufzte. „Er kann euch leider nicht auf die Mission begleiten – er erstickt fast an der Anzahl der Aufträge, die er erhalten hat; in letzter Zeit sind alle Anbu sehr beschäftigt..“

„Welche Mission?“ Ich runzelte die Stirn.

„Oh, haben dir Naruto und Ino noch nichts davon erzählt?“ Tsunade schaute mich überrascht an.

„Was erzählt?“ Ich warf einen bitterbösen Blick auf Ino und Naruto. Beide schienen deutlich kleiner zu werden.

„Meisterin Tsunade, wir haben uns gefragt, ob nicht vielleicht jemand anderes für Sakura einspringen könnte, ich meine…“ Ino verstummte.

„Um was geht es noch mal?“, fragte ich ironisch.

Tsunade rieb sich die Schläfen. „Es geht um eine Mission, bei der ich dich unbedingt brauche, Sakura – dich, Naruto und Ino. Es geht um Sasuke.“

Einen kurzen Augenblick lang war es totenstill im Raum. Dann fing Tsunade wieder an zu sprechen: „Ihr drei kennt Sasuke am besten; ihr verbindet viel mit ihm und das müssen wir ausnutzen. Kakashi hätte eigentlich auch mitkommen sollen, aber er ist eben verhindert.“

„Und was genau sollen wir machen?“, fragte ich und musste mich arg anstrengen, um nicht aus dem Büro zu rennen. Ich wollte nie, nie wieder an Sasuke denken, diesen Verräter!

„Ihr sollt…“ Tsunade sah uns eindringlich an. „…Sasuke Uchiha endgültig nach Konoha zurückholen.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Von:  Yukiko-Arakawa
2012-02-07T20:57:32+00:00 07.02.2012 21:57
Ihr verhalten ist etwas zu hoch gestochen, aber mal gucken wie duu weiter schreibst^^
Du shreibst doch weiter oder ?? O.o
Das kapitel war nämlich onst sehr gut
Von:  Yukiko-Arakawa
2012-02-07T20:43:01+00:00 07.02.2012 21:43
Brr was für schauermärchen >.<
Wirklich cool das kapitel^^
Von:  Yukiko-Arakawa
2012-02-07T20:28:34+00:00 07.02.2012 21:28
Die technischen vortschritte wunder mich etwas, aber das kan ja nur vom vorteil sein^^
Sorry das ich dir nie lange Kommis schreiben werde, aber ich weiß einfach nie was ich sagen soll^^

Eins ist klar und zwar das dein erstes Kapitel gut ist^^
Von:  fahnm
2011-07-04T20:47:58+00:00 04.07.2011 22:47
Klasse Kapi^^
Von:  fahnm
2011-07-04T20:44:01+00:00 04.07.2011 22:44
Hammer Kapi^^
Von: abgemeldet
2011-07-04T18:27:38+00:00 04.07.2011 20:27
danke danke danke *____*

das freut mich, dass es Euch gefällt :DDD

Natürlich werde ich mir auch weiterhin viel Mühe bei dieser Geschichte geben, wenn ich ehrlich bin macht sie mir sogar am meisten Spaß von meinen FFs :DDD

lg
Mina-chan ♥
Von:  Seki-sesshy
2011-07-04T17:11:15+00:00 04.07.2011 19:11
=)
Tolle ff, freu mich schon darauf, wie es weiter geht :D
lG
Von:  Rosaliya
2011-07-04T16:56:54+00:00 04.07.2011 18:56
"§%&@=$
omfg
schreib schnell weiter
Von:  _ever_
2011-05-15T14:32:47+00:00 15.05.2011 16:32
ich finde das kapitel gut^^
freu mich auf den weiteren verlauf der story

lg _ever_


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