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Erin Erik 3

Buch 3: Im Reich der weissen Schlange
von

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Das Ende der Unschuld!

Der Dschungel Indiens lag im idyllischen Schweigen. Der Mond stand hoch am Himmel und nur wenige Wolken zogen ihre Kreise. Nichts, nur das Rascheln des Windes, der durch die Bäume wehte und das Quacken und Zirpen der verschiedenen Insekten, war zuhören.

Ein kleines Bauernmädchen hatte sich heimlich aus dem elterlichen Haus geschlichen und war in den Wald gelaufen. Leichtsinng, ja. Doch die Glühwürmchen, die bei Nacht umherschwirrten und ihre kindliche Freude, deren Tanz zu bewundern, lockte sie förmlich dorthin. An einem kleinen See setzte sie sich auf einen Baumstamm, der über das Wasser ragte und ließ die Beine fröhlich summend hinunterbaumeln. Die ersten Glühwürmchen kamen heran geflogen und erfühlten die drückendschwüle Luft mit ihrem Licht und nach wenigen Minuten, tanzte ein ganzer Schwarm über dem Wasser. Alopa kicherte, als die Glühwürmchen schneller tanzten und dabei richtige Muster mit ihren schnellem Fliegen und Blinken in die rabenschwarze Nacht malten.

Das kleine Mädchen lehnte sich zurück und genoss die Harmonie, die der Tanz mit sich brachte. Alopa war froh, etwas in ihrem Leben so schönes zusehen. Ihre Familie war arm. Selten hatten sie genug zu Essen. Manchmal kam es vor, dass sie drei Tage hungern mussten. Zwar war ihr Vater ein Bauer, aber die Ernte ging kark aus. Wie in so manch anderen Teilen Indiens. Nur wenige Dörfler waren wolhhabend. Und manche hatten nichts. Alopa gehörten zu den vorletzteren und als sie daran denken musste, was der nächste Tag brachte, nämlich Hunger und Not, zog sich in ihr alles zusammen. Schnell lenkte sie ihre Gedanken und Aufmerksamkeit wieder zu den Glühwürmchen, die plötzlich nicht mehr zu frühlich tanzten. Ihr Schwirren, ihr Tanz wirkte träge und ihr Blinken schwach und müde. Alopa runzelte die Stirn. Was war denn mit den Kleinen los?

Plötzlich wehte ein eiskalter Wind und ließ sie erschauern. Sie begann zu frieren und robte dann vom Baum runter. Ein ungutes Gefühl ergriff sie, kroch förmlich in sie hinein und sie hatte nun den Wunsch, schnell nachhause zulaufen. Es schrie förmlich in ihr danach. Ihr Puls rasste dabei, als das beklemmende Gefühl der unsichtbaren und dennoch deutlich spürbaren Angst immer mehr in ihr heranwuchs. Ihr kleines Herz hämmerte in ihrer Brust und Schweiss trat auf ihre Stirn. Kurz meinte sie sogar, dass ihr etwas schwindelig wurde. Sie zitterte wie Espenlaub und konnte sichertsmal nicht rühren. Aber dann drängte sie die Angst so gut, wie es ging zurück und wandte sich um. Sie wollte gerade einen Schritt in die Richtung machen, in der das Dorf lag, als eine starke Kraft sie ergiff und sie verharren ließ. Es war wie, als wenn eine Welle sie traf und umzuwerfen drohte. Alopa schluckte, als sich ein dicker Kloss in ihrem Hals breitmachte. Sie fast zum erstcken brachte. Erneut kam Wind auf und Alopa glaubte darin ein Flüstern zuhören. „Komm…komm zu mir!“, lockte eine Stimme, die ihr einen Schauer nach dem anderem über den rücken laufen ließ. Alopa begann zuzittern und schaute dann in die Richtung, aus der sie Stimme zuhören geglaubt hatte. „W-wer…wer ist da?“, fragte sie zitternt. Inständig hoffte sie, dass hier im Dschungel noch jemand war. Denn das würde die Angst, die sie immernoch gepackt hielt, etwas auflösen. Doch nichts passierte. Weder ein Rascheln, dass einen Menschen, der sich seinen Weg durch das Dickicht bahnte, verriet, noch etwas anders, dass daraf hinwiess, das es auch sich wirklich um einen Menschen handelte. Alopa machte einen Schritt zurück. „Und was wenn es ein Tier war. Ein Panther oder eine…Schlange?“, schrie es in ihrem Inneren. Hier in der Gegend, gab es ziemlich viele Schlange. Besonders Giftschlangen, deren Gift langsam und quallvoll tötete. Alopa musste gegen die plötzlich aufkommenden Tränen ankämpfen. Dabei war sie so glücklich gewesen, als sie hierher kam und nun hatte sich das alles schlagartig und von einer Sekunde auf die nächste geändert. Nun wollte sie nur noch weg von hier. Raus aus dem Dschungel und ins Dorf, wo ihre Eltern sicher schon nach ihr suchten. Sie meinte sogar die Stimme ihrer aufgebrachten Mutter zuhören und wollte nun den richtigen Weg einschlagen. Aber da erscholl wieder die Stimme. Diesesmal gebierterischer und…bösartiger. „Komm zu mir…ich befehle es dir!“

Alopa wollte nein schreien und davon rennen, aber die Kraft, die sie gepackt hielt, wurde stärker und ehe sie wusste, was geschah, zog diese Kraft sie schon, wie eine Marionette, tiefer in den Wald hinein. Mit vor Angst zitternen Beinen lief sie weiter, versuchte sich gegen die Kraft, die sie in ihrem Bann hielt, zuwehren. Davon zulaufen. Doch sie schaffte es nicht. Sie war zuschwach und die Kraft zustark. Ihr Weg führte sie immer weiter in die Tiefen des Dschungels. Vorbei an dem Sunpf, aus dem abgestorbene Bäume und Äste emporragten und in dem dämmrigen Licht und dem Nebel, der aus dem Sumpf stieg, aussahen, wie Menschen. Tote Menschen.

Immer weiter, bis sie in den Schatten des Urwalds die Umrisse eines Gebäudes sah. Ber noch etwas anders. Opferpfähle. Die verwesten Überreste von Menschen, die mal dort drangefesselt waren, hingen schlaff in den Seilen. Die Kiefer weit aufgerissen und die Hände zu Klauen gekrümmt. Alopa brauchte nicht lange um zu wissen, was hier geschehen war. Sie wurden geopfert und von einem tier hier gefressen. Doch was für eine Kreatur, konnte solche tiefe Wunden reissen?

Alopa wollte es, wenn sie ehrlich sein sollte, gar nicht erst wissen. Das war nicht weiter wichtig. Was wichtig war, und was ihr Angst machte, war dass diese Kraft sie genau dorthin zog. Auf das Gebäude zu. Das Gebäude, was vorher in der Dunkelheit verborgen lag, entpuppte sich nun als fast zerstörter Tempel. An den Wänden und an den Säulen waren schwach die Ornamente sich windender und zähnefletschender Schlangen zusehen. Blitze, die vom Himmel auf eine Landschaft mit Dörfen und Städten einschlugen und verherrende Folgen anrichteten. Menschen, die aufschrien und starben. Und darüber eine Kreatur Halb Mensch, halb Kobra. Überthront von einer gehörnten Gestalt. Eine Gänsehaut kroch ihr über die Arme. Egal was das hier war, es war das Böse. Und Alopa näherte sich diesem unheimlichen Ort. Schon setzte sie einen Fuss über die Schwelle und trat ein. Die Stimme, die bisher geschwiegen hatte, begann wieder zusprechen. Lockte sie weiter hinein, in das Innere des alten Tempels, bis sie in einer großen Halle stand. Mit Säulen, in denen die sich windenden Leiber von Schlangen eingemeiselt waren. Hähmisch und als wollten sie die Kleine verschligen, hatten diese die Mäuler weitaufgreissen und die Zähne gebleckt. Alopa musste einen Schrei unterdrücken, als sie nun stehenblieb und einer gewaltigen Statue gegenüberstand. Wie die von draußen, auf der Wandhauerei, war diese ebenso eine Mischung aus Mensch und Schlange. Das einzige Auge des Wesen schimmerte gelblich und kalt. Die museklösen Arme weitausgebreitet und zum Packen geformt. Der Unterleib riesig und gewunden. Dennoch war die Kreatur so gemeiselt, dass sie den Eindruck erweckte, sich auf das Opfer vor ihr zustürzen. Und so auf Alopa. Die Kleine sank in die Knie und schaute mit bibbernden Lippen und Angst in den Augen zu dem Monster aus Stein, dass in ihrer Fantasie zuleben erwachte. Mit einem Knirschen und risselndem Staub von Stein senkte sich langsam der gewaltige Reptilienkopf und das eine Auge wurde nun heller, bohrender. Alopa rutschte auf Knien zurück und wollte sogleich aufspringen. Fortrennen. Nur fort, von diesem Ort, an dem das Böse auf frische Beute zu lauern schien. Doch der Blick der Schlangenkreatur hielt sie festgefangen und ließ nicht einmal locker. Mit einem leisen, grausamen Lachen beugte sich das Monster zu ihr hinunter. Ihr Leib war nun nicht mehr aus Stein. Weisse, feine Schuppen schimmerten silbrig und wanden sich geschmeidig.

Diese Kreatur hatte sowohl etwas anmutiges, aber auch furchteinflösendes. Wobei das letztere bei Alopa überwiegte. Und wieder schrie sie sich an, fortzulaufen. Ihre Beine jedoch rührten sich nicht. Sie war wie gelähmt. Wie ein Kaninchen, das vor der Schlange hockte. Bei diesem Vergleich wurde ihr schlecht und Tränen flossen über ihre Wangen. „Bitte…bitte…lass mich gehen…!“, wimmerte sie und zitterte nur noch mehr. Das eine Auge des Monsters verengte sich und wieder lachte es. „Gehen…natürlich lasse ich dich gehen. Doch nicht ohne dass du mir etwas gibst!“, knurrte sie und Apola wäre fast ohnmächtig geworden. Was auch immer es von ihr haben wollte, es würde ihr das Leben zerstören. „Was…was willst du von mir haben?“

Das Schlangenmonster lachte. „Deinen Körper…deine Seele…dein Leben!“, krächzte es und riss das Maul weit auf. Tödliche Fangzähne ragten aus dem Schlund hervor und Apola begann nun zuweinen.

De Angst fand ihren Höhepunkt und überrollte sie. Ihr wurde eiskalt und ihr kleiner Körper zuckte panisch. Wieso nur, schrie es in ihr. Wieso bin ich hier, wieso bin ich nicht daheim geblieben!

Das Maul der Monsterschlange klaffte genau vor ihr, wie ein Abgrund, in den sie nun fallen würde und von ihm verschlungen wird. Sie schloss die Augen. Musste an ihre Eltern und an ihre Geschwister denken. Wie sie lachten und sie liebten und sicher nun um sie trauern würden, wenn sie erfuhren, was mit ihrer Kleinen Alopa geschehen war. Das Monster lachte. „Keine Angst, du wirst zu ihnen zurückkehren. Doch erst gib mir, was ich verlange!“, verlangte sie und Alopa bettete ein kurzes Gebet, dann fühlte sie, wie die Macht des Monsters wieder stärker wurde und sie auf die Beine zog. Mit langsamen, mechanischen Schritten ging sie auf das Maul zu, dass sie schon sehnsüchtig erwartete und als sie hinein trat, in den schwarzen Schlund des Ungetüms, schloss sich mit einem Donnern das Maul und verschlang sie. Alopa fiel in die Tiefe. In eine rabenschwarze Tiefe, die sie immer mehr einhüllte und sie aussaugte. Bis es nichts mehr Lebendes in ihr gab.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hidan_1975
2015-08-19T01:32:19+00:00 19.08.2015 03:32
Holla das ist ja mal ein supi Prolog und langsam komm ich mir wie Indiana Jones vor.
Ganz am Anfang Vatikanstadt Rom
Dann Paris
Danach London und nun Indien.

Genialer Prolog und du hast ja Orochimaro die olle Schlange aus Otogakure genommen ( Naruto ).Der passt hier zu Halle Berry alias Whitney.

Sandra Bullock passt als Erin,genau wie Hellsing als Brian.

♡♥♡|♡|♥♥♡♥♡♥♡|♥♥♡♥


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