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Sandstorm

von

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Ab und an leise vor sich hermurmelnd, verspeiste Rain ihre Bratkartoffeln. Es ist schwierig sich dabei zu beruhigen, vor allem wenn der so zu sagene Übeltäter direkt vor einem sitzt.

Nach verputzen der dreivierteltsten Portion, hob sie kurz den blick hinüber zu Sir Crocodile. Er saß mit der linken Seite zu ihr auf dem Stuhl. Arme vor der Brust verschränkt und das rechte Bein ruhte auf dem anderen. Die Augen geschlossen und überraschend schweigsam.

Rain stütze sich mit dem linken Ellenbogen auf dem Tisch ab, legte ihr Kinn in die Handfläche und musterte nachdenklich den Shichibukai.

Irgendwie bekam die junge Frau gerade so etwas wie ein schlechtes gewissen. Immerhin ist es schon zum größten teil ihre schuld das der Mann die nächste zeit nichts zu essen bekommt. Schließlich wird er ja nicht nur deshalb hier her gekommen sein, weil er Rain verfolgen und ärgern wollte oder? Kurz sah sie an dem Shichibukai vorbei, hinter zum Koch, welcher immer noch sein Nickerchen hält.

Ein schwerer seufzer entwich ihren Lippen. Auch wenn Sir Crocodile sie vorhin in eine verdammt peinliche Situation gebracht hatte und die Vizeadmiralin ohne unterlass ärgert, ist sie trotz alledem nicht so nachtragend.

Entschlossen legte Rain die Gabel auf den Teller und schob diesen mit den restlichen Bratkartoffeln zum Samurai hinüber.

Dieser öffnete bei dem Geräusch die Augen und sah dann auf den Teller neben sich, welchen die Frau immer noch festhielt damit dieser bei einem stärkeren schwanken des Schiffes nicht davon rutschte.

Sir Crocodile sah sie fragend und mit leicht hochgezogenen Augenbrauen an an „Sie haben doch sicherlich Hunger oder? Und der gute Mann dahinten wird wohl noch eine weile schlafen.“ Meinte Rain nur wie beiläufig und zuckte kurz mit den Schultern. Ein leichtes schiefes Grinsen erschien darauf im Gesicht des Sasmurai „Du hast doch nicht etwa Schuldgefühle?“ fragte er leise lachend weshalb Rain ertappt errötete „Sagen wir es mal so, ich sehe meinen fehler ein O.K?“ wandte sich von ihm ab. Klar das ihm das gefällt. Grummelte sie gedanklich. Ein erneutes aber diesmal etwas lauteres lachen ertönte. Wieder dieses lachen, welches lange in ihr nachhallte „Na dann werd ich mal nicht so sein.“ Worauf man Kleiderrascheln und das rücken eines Stuhles übern Holzboden hören konnte.

„Diese hier kann ich ja gefahrlos benutzen oder?“ Rain sah nach dieser nüchtern gestellten frage wieder zu Sir Crocodile. Er hatte den linken arm auf den Tisch neben den Teller abgelegt und in der anderen hielt er ihre Gabel hoch. Böse funkelte Rain ihn an, setzte sich wieder richtig hin und verschränkte die arme vor der Brust „Nur weil ich manchmal Giftig reagiere, heißt das nicht automatisch das ich es auch bin!“ sagte sie beleidigt und drehte ihren Kopf mit einem erneuten „Pöh“ wieder weg von ihm.

Worauf nur ein erneutes lachen zu hören war und das leichte kratzen von Besteck auf Porzellan.

Diese Aktion ist mal wieder so Typisch gewesen. Trotzdem hatte Rain gehofft das er nichts dazu sagen würde.

Innerlich seufzend, schlug sie die Beine übereinander, lehnte sich in ihren Stuhl zurück und lauschte den Wellen die gegen das Schiff schlugen. Diese hatten etwas an Kraft nachgelassen. Bald würden sie durch den Sturm sein. Immerhin ein licht blick . Dachte Rain und konnte es kaum erwarten wieder an die frische Luft zu kommen.

Wandte den Blick durch eines der Bullaugen, hinaus auf das Schwarze Meer und den tosenden Wellen. Solche Stürmischen Tage mag Rain überhaupt nicht. Nicht nur weil sie dann Gefahr läuft zu ertrinken oder ungelenk durch die Schiffsgänge stolpert.

Sie war damals 9 Jahre alt gewesen als sie das erste mal solch einen Sturm miterlebt hatte. Auf einer kleinen Insel hatte sie noch damals gelebt, zusammen mit ihren Eltern und ihrem Bruder. An solch einen Tag wurde ihr so gut wie alles genommen. Ihre Freunde und ihre Eltern.

Bei ihrem Bruder ist an jenem Tag auch etwas in ihm gestorben. Und als die Marine kam und sie Trainierten, wurde es immer schlimmer. Lucci wurde mehr und mehr zu etwas kaltem, etwas was ihr angst macht.

Dennoch hofft die Frau das ihr Bruder von damals, welcher an dem Tag zusammen mit ihren Eltern gestorben ist, zurückkommt.
 

„Woran denkst du?“ diese einfache ruhig gestellte frage von Sir Crocodile, ließ Rain erschrocken zu ihm blicken, welcher scheinbar schon länger mit dem essen fertig war und sie wohl schon einige Zeit lang im Stuhl zurückgelehnt beobachtet hatte „Wie bitte?“ fragte sie, sah irritiert in diese antwort verlangenden amberfarbenen Augen. Sir Crocodile zuckte kurz mit den Schultern „Nun die momente in denen ich dich mit solch einen Gesicht gesehen habe, waren selten und meist hingst du während dessen in Gedanken.“ Er schloss die Augen, schien einen moment zu überlegen und öffnete dann diese wieder während er weiter redete „Und da dein Gesichtsausdruck immer relatiev gleich ist, geh ich davon aus das es sich immer um ein und das selbe handelt.“

Überrascht sah Rain den Mann an, welcher abwartend vor ihr sitzt.

Ist sie so durchschaubar? Innerlich schüttelte sie den Kopf und lächelte etwas. Dieser Samurai ist einfach nur clever und hat eine gute Beobachtungsgabe.

„Fragen sie mich das weil es sie interessiert oder wie darf ich das verstehen?“ fragte darauf die Frau ihn mit nüchterner stimme. Sir Crocodile zuckte erneut mit den Schultern „Nun ich bin einfach neugierig.“ Sie sah etwas dunkles in seinen Augen aufblitzen als er fortfuhr „Und ich mag es absolut nicht wenn man mir etwas verheimlicht.“ Dann wurde dieses dunkle blitzen zu einem amüsierten und ein schiefes lächeln erschien beim Shichibukai. Jetzt musste Rain lachen „Woher kenn ich diese Worte nur?“ sie lächelte und dachte darüber nach ob sie ihm etwas sagen sollte. Dabei lehnte sich die Frau wieder nach vorn, sich auf dem Tisch abstützend und musterte den Mann, dessen blick immer noch auf ihr ruhte „Hm...Ich sag ihnen was ich dazu sagen darf ja? Mehr nicht.“ Sagte Rain dann und ihr ausdruck wurde etwas ernster „Denn auch wenn ich sie Sympathisch finde, heißt das noch lange nicht das ich ihnen voll und ganz mein vertrauen schenke.“ Stellte sie klar.

„Du vertraust mir nicht? Sehr gut, denn ich bin eh jemand der keinem Vertraut, geschweige denn das vertrauen anderer achtet.“ Meinte der Samurai schmunzelnd.

Das hatte sich die Frau schon fast gedacht. Diesem Mann sein vertrauen zu schenken ist blanker Selbstmord „Hm...Und ich habe bis jetzt nur einer Person mein vollstes vertrauen geschenkt.“ Kurz driftete ihr blick aus das runde Bullauge „Freundschaft und vertrauen ist für mich nämlich etwas sehr zerbrechliches.“
 

Einen Moment verweilte ihr Blick dort bevor Rain sich wieder Sir Crocodile zuwandte. Dieser sagte darauf nichts musterte die Junge Frau nur. Innerlich rang sie eigentlich noch damit ihm vielleicht doch alles zu erzählen.

Schüttelte aber kurze zeit später innerlich energisch mit dem Kopf. Auf keinen fall durfte sie etwas über die Geheimorganisation CP9 sagen „Ich denke an meinen Bruder.“

Der Samurai legte darauf den Kopf etwas schief „Das ist alles? Ich hab so das Gefühl da steckt noch mehr dahinter.“ Sagte er mit ruhiger Stimme. Rain lächelte etwas „Ja da ist noch mehr, noch viel mehr. Aber wie ich bereits erwähnte darf ich ihnen nicht alles verraten.“ „Marinegeheimnisse...Schon kapiert.“ Stellte er trocken fest und die Vizeadmiralin nickte „Ja...“ kurz dachte sie nach, wo sie am besten ansetzen sollte „Hm...Fürs bessere verstehen, fang ich mal bei dem Tag an der mein leben und das meines Bruders für immer veränderte.“

Ein nicken vom Shichibukai zeigte ihr sein Einverständnis so das sie ohne weitere umschweife fortfuhr.

„An solch einen Tag wie Heute, landete ein Piratenschiff auf unserer Heimatinsel. Es war noch recht früh am Morgen gewesen und ich und mein Bruder entdeckten das Schiff als erstes. Wir waren an den Klippen und hatten das tosende Meer beobachtet.“ Rain schloss die Augen atmete paar mal ruhig ein und aus „Ich war damals erst 9 Jahre alt gewesen und hatte noch nie Piraten gesehen, genauso wie mein zwei Jahre älterer Bruder. Weshalb wir begeistert und aufgeregt in den Hafen eilten um uns das näher anzuschauen.“ Sie lächelte als sie an das aufgeregte und neugierige strahlen in Luccis Augen dachte „Im Hafen hatten wir uns dann hinter einer Kiste versteckt. Die Dorfbewohner mochten es nicht wenn Kinder bei solch einem stürmischen Wetter draußen wahren geschweige denn sich in der nähe von Piraten aufhielten.“ Seufzend lehnte sie sich zurück versuchte ihre nun aufsteigenden Gefühle zu verdrängen „Das Schiff der Piraten sah gut in schuss aus, nur wenig wurde vom Sturm zerstört. Und auch die Mannschaft war guten mutes als sie an Land gingen.“ Rain schüttelte den Kopf „Mein Bruder hatte sofort gemerkt das da etwas faul war. Die Piraten lachten so komisch und hatten so ein verschlagenes Grinsen im Gesicht.“ Sie sah hinauf an die Holzdecke des Schiffes „Die Männer unterhielten sich mit dem Kapitän währen die Dorfbewohner langsam wach wurden und die Piraten bemerkten. Und plötzlich, ohne jede vorwarnung, zogen die Seeräuber ihre Waffen und griffen die Menschen an ... Töteten jeden. Ob Frau, Mann oder Kind...“ „Sie Plünderten das Dorf.“ Meinte Sir Crocodile darauf nur „Ja und als wir merkten das sie auf unser Haus zusteuerten, verließen wir unser versteck und eilten auf schnellstem wege dorthin. Denn wir kannten abkürzungen und gelangten somit vor den Piraten an unserem Haus an.“

Als sie so zurück dachte, erinnerte sie sich wie sie atemlos einen grünen hang hinaufrannten. Hinter ihnen die grölenden Piraten und die Schreie der Dorfbewohner „Im Haus sagten wir sofort unseren Eltern bescheid. Unser Vater versteckte mich und mein Bruder in einem Geheimversteck unter dem Haus. Kurz nachdem er die Luke schloss und meinem Bruder sagte er solle gut auf mich aufpasse, kamen sie auch schon...“ Rain sah wieder hinaus und schlang die arme um ihren Körper. Erinnerte sich an die flehenden rufe ihrer Mutter den lauten bitten ihres Vater und das poltern von Füßen über ihren Köpfen. Zerstörung, das grölen der Piraten und dann ein schuss.

„Zuerst erschossen sie meinen Vater. Noch heute höre ich Mutter’s schrei, bevor ein zweiter schuss folgte und auch sie zum schweigen brachte.“ Sie holte tief luft, verdrängte mühevoll die aufsteigende traurigkeit von damals „Stunden danach als es endlich vorbei war und stille herrschte, verließen wir unser versteck. Und was ich dann sah, habe ich bis heute nicht vergessen und werde es auch nie können.“ Und nun rollten doch ein paar Tränen „Meine Eltern. Tot auf dem Boden des vollkommen zerstörten Hauses, keine drei Meter von unserem versteck entfernt.“ Heute noch fühlt sie diese absolute leere von damals die sich in dem moment in ihr ausgebreitet hatte. Erinnerte sich an all die Tränen an ihre flehenden rufe, wie sie an ihren Eltern rüttelte. Hatte gehofft sie würden nur schlafen. Doch das taten sie nicht. Sie waren fort und zwar für immer „Wir begruben die beiden unter einen großen Ahornbaum und gingen zurück ins zerstörte Dorf. Dort hatte niemand überlebt.“ Sie wischte sich die paar Tränen weg, lächelte traurig „Eine zeitlang hatten wir das Dorf betrachtet um den Toten zu ehren. Irgendwann hatte mich dann mein Bruder zum Meer in ein kleines Boot gezogen, verließen die Insel. Als ich dann so in dem Boot lag, viel mir auf wie still mein Bruder gewesen ist. Keine tränen, keine wut...nichts.“ Ein leerer blick, das war alles was sie damals sah „Sein Herz ist damals zusammen mit unseren Freunden und Eltern gestorben. Und als ein Marineschiff uns fand und mein Bruder sich entschlossen hatte der Marine beizutreten...“ „Da bist du ihm gefolgt.“ Vollendete der Samurai den Satz „Ja...Obwohl ich es eigentlich nicht wollte.“ Vor allem als sie sah das diese sogenannte Dunkle Gerechtigkeit genauso brutal ist wie die Mörder ihrer Eltern „Er ist alles was mir geblieben ist. Er ist mein Bruder. Und auch wenn er seit dem Eiskalt und brutal geworden ist, liebe ich ihn trotzdem.“ Ein schwaches lächeln erschien und Rain kümmerte sich nicht mehr um die paar Tränen die erneut ihren weg, den Wangen hinab suchten „So wie ich das sehe hängst du sehr an deinen Bruder.“ Sagte Sir Crocodile ernst. Rain nickte nur „Und du hasst seitdem Piraten.“ „Nun man sollte meinen ja und die ersten paar Jahre war es auch so aber... Ich habe auch schon von Piraten gehört und bin solchen begegnet, welche vernünftig sind, freundlich und einfach nur ihre Freiheit genießen wollen.“ Und genau zwei von ihnen waren Kaiser der Meere gewesen. Diese zwei hatten ihr denken über Piraten komplett über den Haufen geworfen, hatten ihr vor Augen geführt, in was für einer Welt sie wirklich lebt „Was hält dich auf? Vergiss die vergangenheit, mag sie noch so furchtbar für dich gewesen sein. Hör auf dein leben bei der Marine zu vergeuden nur weil sich dein Bruder dafür entschieden hat.“ Überrascht sah sie in die ernsten Augen des Samurai „Woher wollen sie wissen das ich mein leben vergeude? Vielleicht freunde ich mich ja noch mit der tatsache an bei der Marine zu sein.“ Sagte sie protestierend, auch wenn sie wusste das, dass nie passieren würde und auch Sir Crocodile schien es zu wissen „Ich merke es jedes Mal wenn du nachdenkst und jedes Mal wenn du dich mit mir oder anderen der Schiffsbesatzung anlegst.“ Ein leichtes Grinsen erschien „Du magst Regeln und Gesetze genauso wenig wie ich oder jeder andere Pirat.“ Darauf lachte Rain leise „Sie sehen sich also immer noch als Pirat?“ Sir Crocodile zuckte kurz mit den Schultern „Natürlich.... Der Samuraistatus bringt nur ein paar vorteile die ich momentan gut gebrauchen kann.“ Meinte er gedehnt und erneut lachte die Frau. Legte die arme übereinander auf dem Tisch ab, platzierte ihren Kopf darauf und schloss die Augen „Danke.“ Murmelte sie leise „Danke für den gutgemeinten rat... Doch im moment kann ich nichts an meiner Situation ändern.“ Sie ist froh das der Samurai ihr zugehört hatte, froh das er ihr einen rat gegeben hatte. Trotzdem...

„Ich wüsste nicht was ich ohne ihn machen sollte... Ich möchte meinen Bruder nicht zum Feind haben, verstehen sie?“ fragte sie etwas erschöpft „Ja ich denke schon.“ Sagte Sir Crocodile darauf nur und dem folgte eine einvernehmliche stille. Und als Rain da so halb auf dem Tisch liegend dem Sturm lauschte, wurde ihr etwas leichter ums Herz und driftete ins reich der Träume davon.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Aja1992
2012-04-09T18:30:18+00:00 09.04.2012 20:30
Hammer Kapi^^
mach bloss weiter^


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