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Naminé

Liebe deinen Feind
von

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Ein zweites Mal (überarbeitet)*

19.Kapitel

Ein zweites Mal
 

Sias seufzte niedergeschlagen und lehnte sich, mit dem Kopf voraus, an eine Backsteinwand. Er war wütend auf sich selbst! Er hätte dies nicht zu Naminé sagen sollen, das war ihm jetzt klar, doch sich zu entschuldigen, war in diesem Moment wahrscheinlich zu spät.

Der Elbenjäger hatte die Zeit völlig vergessen. Inzwischen war die Sonne schon längst hinter dem Horizont verschwunden und das Schlimmste dran war auch noch, dass er sich verlaufen hatte!

Sias knirschte mit den Zähnen. So etwas konnte ja nur ihm passieren! Er sah sich kurz um. Sias befand sich in einer Gasse, nicht weit vom Marktplatz entfernt. Der Elbenjäger hatte sich den Weg zum Gasthof nicht gemerkt, doch er hatte eine vage Ahnung, dass er nicht weit weg davon sein musste.

Sias verließ also die Gasse, kam aber nicht weit. Mitten auf dem Marktplatz stand ein Brunnen, an diesen Brunnen saß jemand. Sias wirkte wie versteinert, als er die Person erkannte.

Sie hatte langes rotblondes Haar, das ihren Rücken hinab fiel, wie ein Wasserfall, außerdem trug sie ein weißes Kleid, das mehr von ihrem Körper freigab als es verdeckte. „Nein“, murmelte er leise. Die Frau drehte ihren Kopf und sah Sias an. Sie lächelte breit.

„Hey, da bist du ja“, sagte sie freundlich zu ihm und stand auf. Cirra ging auf den Elbenjäger zu und blieb wenige Meter vor ihm stehen. Sie bemerkte den Blick, wie er sie musterte.

„Hast du mich vermisst?“, fragte sie ihn und sah ihn leicht bettelnd an. „Ich habe dich vermisst“, flüsterte sie und ging näher auf ihm zu.

Sie legte ihre rechte Hand auf Sias Brust, bevor sie sich an ihn schmiegte. „Ach … du bist immer noch so weich und kuschelig, wie früher. Ich verstehe gar nicht, wie ich es so lange ohne dich ausgehalten habe“, murmelte sie leise und sie genoss die Wärme, die von Sias ausging. Er hingegen war nicht gerade davon begeistert, dass sie ihn berührte.

„Lass mich los, Cirra“, bat er sie leise und atmete tief aus. Er riss sich zusammen. Doch die Elbenprinzessin dachte nicht daran, sondern drückte sich noch enger an ihm. Sias konnte durch das luftige Kleid ihren ganzen Körper an sich spüren.

Er schluckte schwer. Vor einem Jahr noch hatte er sich mit Cirra das Bett geteilt. Für ihn war es nur ein kleiner Spaß gewesen, ein Spaß der fast 4 Monate gedauert hatte, danach wurde es ihm zu langweilig und er war klammheimlich abgehauen. Er konnte sich vorstellen, dass er Cirras Herz damit gebrochen hatte, nur verstand er nicht, warum sie immer noch so scharf auf ihn war?! Es war nicht so, dass Cirra ihm nicht mehr gefiel, sie war immer noch eine sehr begehrenswerte Frau und Sias würde nicht Nein sagen, hätte er noch einmal die Gelegenheit dazu sich noch einmal mit ihr zu vergnügen, doch er mochte Naminé sehr.

Für das Wort Liebe war es ihm aber dennoch zu früh.

„Was ist? Gefall ich dir nicht mehr?“, fragte die Elbin ihn plötzlich und sie wich einige Schritte von ihm zurück. Die 15 – Jährige (damals war sie 14 … Sias du Schwein! Ende des Kommentars :D) wirkte leicht enttäuscht.

„Nein, Cirra. Du gefällst mir, aber das zwischen uns ist vorbei. Ich will nichts mehr von dir!“, sagte er ernst. Die Hochelbin wich von ihm zurück. Sie wirkte, als hätte er sie geschlagen.

„A … Aber Sias. Ich dachte …“.

Sias ging an ihr vorbei.

„Ich liebe dich nicht Cirra, ich habe dich noch nie geliebt. Du warst für mich nie mehr, als nur ein kleiner Zeitvertreib“. Cirra starrte ihm nach, doch sie ließ sich das nicht gefallen, dass er sie einfach wie ein dummes Kind stehen ließ! Sie rannte ihm nach und umarmte ihn stürmisch von hinten.

„Du lügst. Sag mir, dass du lügst!“, flüsterte sie und Tränen begannen, ihre Wangen hinab zulaufen. „Ich liebe dich doch. Bitte … sag, dass du lügst!“. Sias war inzwischen stehen geblieben. Er stand zwischen zwei Stühlen! Ein Teil von ihm würde Cirra ihm am liebsten hier und jetzt verführen, doch der andere Teil von ihm kämpfte dagegen an. „Cirra …“.

„Hey! Lass ihn in Ruhe!“.
 

Techi hatte die Arme vor die Brust verschränkt und wirkte genervt.

„Lass ihn los, ja?“, sagte sie zu Cirra. Die Prinzessin sah an ihm vorbei und starrte die Magierin an. Sie ließ Sias widerwillig los. Der Elbenjäger war jetzt gerade in Vergessenheit geraten.

„Ach, die alte Schachtel! Na? Wie ich sehe, hängt deine Haut schon ganz schön runter! Du solltest es mal mit Pfirsichöl versuchen, ist gut gegen Falten“, sagte Cirra zu ihr und warf ihr Haar zurück.

Die Hochelbin ließ sich nicht auf das Niveau der 15 – Jährigen hinab. Aus diesem Alter war sie längst heraus.

„Guten Tag, Prinzesschen. Wie ich sehe, versucht du schon wieder Ältere zu verführen? Schämst du dich nicht ein wenig dafür?“.

Cirra hingegen lächelte breit. „Ich kann auch nichts dafür, wenn sich niemand für dich mehr interessiert“, antwortete sie und strich, als Provokation die Konturen ihrer Hüften nach. „Wenigstens ziehe ich mich nicht so billig an, um die Blicke der Männer auf mich zu ziehen“. „Das könnte dir aber auch sehr nützlich sein. Was willst du überhaupt von Sias, Alte?“.

„Ich bin nicht alt!“, sprach Techi nun etwas lauter und ihre Geduld neigte sich dem Ende zu. Sias erwachte aus seiner Starre.

„Sagt mal … habt ihr sie noch alle?!“, sagte er zu den beiden. „Wir stehen mitten am Markplatz, früh abends! Ihr glaubt doch nicht, dass euere Streiterei irgendetwas daran ändert, was damals alles passiert ist! Man hört, endlich auf in der Vergangenheit zu leben!“.

Die beiden Frauen hörten mit ihrem Wortwechsel auf und sahen Sias perplex an. Dieser war wütend! Selten hatten die beiden Frauen ihn so erlebt.

„Sias …“, versuchte Cirra es erneut und wollte auf ihm zugehen, doch Techi hinderte sie daran. „Nein! Nie wieder, Cirra! Kapier es endlich! Ich will dich nicht mehr!“. Darauf hin drehte er sich um und ging. Die Magierin folgte ihm mit einigem Abstand. Cirra sah den beiden lange nach, bevor sie ihn Tränen ausbrach und sich auf den Boden setzte und anfing bitterlich zu weinen.
 

Naminé wurde, mit viel Protest von ihrer Seite, grob von Efal mitgeschleift.

„Was soll der Mist?!“, fragte sie ihn und versuchte sich immer wieder von ihm loszureißen, vergebens.

„Wenn ihr mich schon wieder als Hure verkaufen wollt, dann sagt es einfach und schleppt mich nicht mit!“. Plötzlich blieb Efal stehen. „Du bist gar nicht so dumm“, murmelte er leise. „Gut ich verrate dir, was ich mit dir vorhabe: Ich habe den Auftrag bekommen die königliche Kutsche auszurauben, doch leider nächtigt dort Linth sehr oft und somit kommst du ins Spiel: Lenk ihn ein wenig ab und ich räum alles aus, kapiert?“.

„Was?! Linth ist hier?“.

„Ja. Er ist Sias immer einen Schritt voraus, meistens zumindest. Spiel ein wenig mit ihm, ich zähl auf dich!“.

„Spielen? Was soll ich denn mit ihm spielen?“. Efal ging inzwischen weiter. Naminé ließ sich nun leichter hinter sich herziehen. Wie naiv kann man nur sein? Armer Sias …, dachte er geschlagen, doch er wagte es nicht, diesen Gedanken laut auszusprechen. „Er wird schon etwas für dich wissen!“.
 

Linth saß in einer kleinen Hütte, die ein wenig außerhalb der Wüstenstadt stand. Die Kutsche stand hinter dem Haus. Sie war unbewacht. Der Hochelb brauchte keine Wachen. Wahrscheinlich waren sie in der Stadt und betranken sich. Seine Schwester war in einem noblen Haus der Stadt untergebracht, hier draußen konnte er sie nicht gebrauchen. Linth ging gerade einige Berichte aus seiner Heimat durch. Der Elbenprinz hielt sich nicht sehr oft in dieser Gegend auf. Er war nur hier, weil er erfahren hatte, dass Sias hier auftauchen würde. Linth hoffte, sich endlich an ihm rächen zu können.

Plötzlich klopfte es an der Tür. „Herein“, rief er, obwohl er sich wunderte, dass zu so später Stunde überhaupt noch, wer kam. Die Tür wurde aufgerissen und jemand wurde grob hineingestoßen. Im nächsten Moment schloss sich die Tür wieder.

„Ich will das nicht!“, rief eine sehr wohlbekannte Stimme. Linth hörte auf die Berichte zu lesen und sah Naminé an. Die Waldelbin hämmerte wie eine Verrückte an die Tür.

„Das ist nicht fair!“.

Der Elb blinzelte kurz. Die Elbin trug einen weißen Mantel, leicht sah er das nachtschwarze Kleid darunter hervor schauen, dass sie damals in Nâge erhalten hatte.

„Na? Welch schöner Besuch zu so später Stunde“, sagte er und grinste breit. Die Waldelbin hörte auf zu hämmern und drehte sich vorsichtig zu ihm um.

„Oh … guten Abend“, sagte sie und wollte den Mantel enger um ihren Körper schlingen, doch Linth schüttelte den Kopf. „Du kannst ihn auch offen lassen. Mich stört dies nicht“. Naminé war dieser umstand sehr peinlich. Sie schluckte schwer.

„Willst du nicht näher herkommen?“, fragte er sie und streckte ihr die rechte Hand entgegen. Zögerlich ging sie näher auf ihm zu. Für Efal. Für Sias. Wir brauchen das Geld!, dachte sie angewidert, ging aber Linths Bitte nach. Sie umfasste seine rechte Hand zögerlich. Der Elb lächelte.

„Warum bist du hier? Hast du mich vermisst?“. Naminé nickte schwach. Zu sprechen war sie nicht fähig. „Ist Sias auch ihr“.

„Ich weiß nicht. Ich bin … abgehauen“.

„Soso. Du bist abgehauen, in dieser Montur“.

„Nein. Ich habe mich für euch … so angezogen. Ich dachte es gefällt euch“, sagte sie und ihre Schüchternheit legte sich langsam. Linth ließ ihre Hand los, nur um ihr den Mantel abzunehmen. Naminé würde rot, als der Mantel zu Boden glitt. Ihr war es unangenehm so vor ihm zustehen. Sie wollte all dies nicht. Linth musterte sie lange. Ihm gefiel die Waldelbin sehr und ihre Schüchternheit betonte all dies noch.

„Komm. Setzt dich“, sagte er zu ihr und deutete auf seinen Schoß. Die Waldelbin nickte und setzte sich. Der Elbenprinz legte seinen linken Arm um ihre Hüfte, sodass sie nicht hinunterfallen konnte. „Du bist also den ganzen Weg hierher gekommen, um mich zu sehen?“.

Naminé nickte. Linth glaubte ihr nicht. Er wusste, dass sie ihn anlog. Sie war niemals herkommen, um ihn zu sehen und vor allem nicht alleine. Doch wo sie jetzt schon hier war, konnte er sich doch ein wenig mit ihr vergnügen. Der Elb strich ihr durch das goldfarbene Haar und legte es so zur Seite, dass er einen Blick auf ihren makellosen Hals hatte. Als er sie dort küsste, verkrampfte sich Naminé schlagartig und krallte sich in seiner Hose fest. Linth lächelte.
 

Efal beobachtete die beiden eine Weile durchs Fenster. Naminé machte ihre Arbeit gut. Er nickte und ging Richtung Kutsche, die zu seinem Glück offen stand.

„Was für ein Trottel!“, murmelte er leise und öffnete die Kutschentür und stieg hinein. Er überprüfte die Kutsche auf irgendwelche Unnatürlichkeiten und fand sie sofort: Eine kleine Nische befand sich unter der linken Sitzbank. Er führte die Hand dorthin, zog daran und bald darauf hörte man ein >Klick<.

Efal lächelte und über der Sitzbank hatte sich auf Augenhöhe eine kleine Schublade geöffnet. Der Elbenjäger leerte den Inhalt aus, der zum größten Teil aus Schmuck bestand. Dann stieg er aus der Kutsche aus und bald darauf hörte er einen lauten Schrei von Naminé. Efal seufzte und zog sein Schwert. „Sie ist zu nichts zu gebrauchen“.
 

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So ... neues Kapitel :)

Das mit dem Pfirsichöl weiß ich nicht ob das stimmt, hab das mal irgendwo gehört ..... ^^°

Efal ist und bleibt ein dummes Ar *** ^^ aber ich mag den Charakter gerne (in Deckung gehen, sonst werde ich noch von was getroffen)
 

danke für die Kommis

cucu

Azahra ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Thuja
2013-08-14T12:14:47+00:00 14.08.2013 14:14
Meine Güte
Sias hat es manchmal aber auch nicht einfach. Als würde Cirra alleine nicht ausreichen, taucht auch nur Tecchi auf.
Aber ehrlich.
Mir tat Cirra kein Bisschen Leid. Tut ihr gut, wenn ihr Stolz mal einen Dämpfer kriegt. Sie hält sich doch wirklich für die Größte

Um Namine mache ich mir jetzt allerdings Sorgen. Das kann gar nicht gut gehen. Muss Efal, dieser Hund, sie immer wieder für seine Zwecke missbrauchen. Das ist so mies von ihm

Nicht nur inhaltlich war das Kapitel top. Auch dein Ausdruck hat mich mal wieder sehr begeistert. echt super, wie toll du schreibst.

Von:  Ailtvesiki
2012-11-12T19:42:40+00:00 12.11.2012 20:42
haha, sias umringt von techi und cirra... ja es ist nicht leicht ein frauenschwarm zu sein xD
aber... sias schäm dich, cirra war erst vierzehn!

und efal! nicht schon wieder! arme naminé, sie soll sich nicht alles gefallen lassen was efal von ihr will...

und die große frage bleibt, wie sieht es jetzt zwischen naminé und sias aus?




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