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Hide and Seek

Pain x Konan
von

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wo rohe Kräfte...

Das Klingeln eines Telefons riss sie aus dem Schlaf. Langsam öffnete Konan die Augen und blinzelte verwirrt. War sie gestern Abend im Wohnzimmer auf dem Sofa eingeschlafen? Obwohl...nein, das war nicht ihr Wohnzimmer. Einen Moment brauchte es, dann wusste sie wieder wo sie war. Dieser Verrückte hatte sie doch gestern entführt. Die Blauhaarige war sich nicht ganz sicher, ob sie die momentane Situation wirklich entführt nennen sollte oder nicht, denn eingesperrt war sie nicht. Unweigerlich begann sie wieder nach dem Sinn der Aktion zu suchen.

Natürlich hatte der Auftragskiller sie nicht der Polizei überlassen wollen. Aber hätte es dann nicht gereicht irgendwo quer durch die Stadt zu fahren um die Beamten abzuhängen? Er hätte seinen Auftrag ganz einfach beenden können. Gewehrt hätte sie sich schließlich nicht.

Aber nein, der Orangehaarige hatte nichts besseres zu tun als sie in seine viel zu kleine Wohnung zu schleifen. Gestern Abend hatte sie erst die Befürchtung gehabt er wolle ihr noch irgend etwas antun, bevor er sie ausschaltete, doch nichts dergleichen war passiert. Im Gegenteil. Kaum war die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen, hatte er ihr keinerlei Beachtung mehr geschenkt. Das einzige was er ihr noch gesagt hatte war, das sie ja nicht auf die Idee kommen sollte zu fliehen.
 

Die junge Frau stand vom Sofa auf und strich sich einige Strähnen aus dem Gesicht. Sie sah sich im Zimmer um. Viel stand hier wirklich nicht. Ein Sofa, ein kleiner Tisch, zwei Schränkchen und ein Fernseher. Nicht zu vergessen natürlich das Radio auf der Fensterbank und einen Metallschrank, den sie nicht wirklich einordnen konnte. Rein Instinktiv vermutete sie das ihr Entführer darin seine Waffen aufbewahrte.

Sie ging zur Tür, welche in die Diele führte, da sie dort die Stimme des Orangehaarigen geortet hatte. Sie wollte endlich eine Erklärung! Wieso hatte er sie verschleppt, wenn er sie dann ganz einfach ignorierte? Sollte er sie nicht eigentlich umbringen?
 

„Keine Sorge, der Auftrag ist so gut wie abgeschlossen.“ Pain stand in der Diele und telefonierte derzeit mit seinem Auftraggeber. Dieser hatte durch die Medien mitbekommen, das die Zielperson verschleppt worden war und hatte nun natürlich angerufen.

Der Orangehaarige hielt sich das Telefon ein Stück weit vom Ohr weg, da sein Auftraggeber eine sehr laute Stimme besaß. Der Mann am anderen Ende der Leitung brabbelte ohne Pause auf ihn ein, was ihm langsam aber sicher auf die Nerven ging.

„Sie muss in 6 Tagen tot sein, also lassen Sie es meine Sorge sein, was ich in dieser Zeit mit ihr mache.“, antwortete er, als sein Gesprächspartner mal einen Moment lang ruhig war.

Die Kleine war anders als all seine bisherigen Zielpersonen. Einerseits verdammt mutig und zäh, andererseits hatte sie mit dem Leben abgeschlossen. Eine ungewöhnliche, interessante Mischung.

Ein Grinsen machte sich auf den Lippen des Auftragskillers breit. Nicht nur ihr Wesen war interessant, nein die Frau sah auch noch verdammt gut aus. Kräftemäßig hatte sie ihm nichts entgegen zu setzten, was nichts anderes bedeutete, als das er mit ihr machen konnte, was er wollte.

Seinen Auftrag musste er in 6 Tagen beendet haben. Es blieb also noch genug Zeit um ein wenig mit seinem Opfer zu spielen. Ja, die Woche versprach interessant zu werden.

Vielleicht würde es ihm endlich gelingen sie aus der Fassung zu bringen. Es musste doch irgend eine Möglichkeit geben, damit sie ihre verdammte Selbstsicherheit verlor – ein Opfer wie jedes andere auch wurde.

„Nerven Sie mich noch weiter und ich bringe Sie auch um.“, murrte er ins Telefon, als sein Auftraggeber noch immer nicht damit aufhörte auf ihn einzuquasseln. Nun war sein Gesprächspartner verstummt. „Ich habe bisher noch jeden Auftrag erledigt, da wird das Mädchen keine Ausname bilden.“ Er beendete das Telefonat, da die Tür zur Diele geöffnet wurde.

Im Türrahmen stand die Blauhaarige, welche ihn mit fragendem Blick musterte. Sie hatte noch mitbekommen, das es bei dem Telefonat allem Anschein nach um sie ging, aber mehr nicht.

„Wann gedenkst du deinen Auftrag nun zuende zu bringen?“, wollte sie dann wissen. Ziemlich direkt die Gute. Vor allem, wenn man beachtete um welches Thema es ging.

„Noch früh genug, verlass dich drauf.“ Der Auftragskiller drehte sich nun ganz zu ihr um. Der Blick der zierlichen Frau war nach wie vor leicht fragend.

„Darf ich dich mal was fragen?“, erkundigte sie sich dann. Pain zog eine Augenbraue hoch. „Dann frag.“ Einen Moment lang herrschte Schweigen – scheinbar eine Künstlerpause – dann erhob Konan erneut sie Stimme. „Ich kann ja noch nachvollziehen warum du mich gestern verschleppt hast. Aber was bringt es dir mich hier sitzen zu lassen? Bleibt es sich nicht gleich ob du mich jetzt oder später erschießt?“

Auf seine Lippen legte sich wieder ein leichtes Grinsen. Sie wollte es wirklich wissen? Nun, dann sollte sie ihre Antwort bekommen. Ob ihr das Gesagte jedoch gefallen würde, war ungewiss.

„Bis der Auftrag beendet sein muss, bleibt noch ein wenig Zeit.“ Er ging einen Schritt auf sie zu, was sie mit einem missfallenden Blick quittierte. „Würde ich dich jetzt schon töten, hättest du keinen Nutzen mehr für mich.“ Sein Grinsen wurde eine Spur breiter. „Schließlich bin ich nicht nekrophil.“

Der Gepiercte konnte förmlich sehen, wie seiner Gesprächspartnerin das Gesicht entgleiste. Mit so einer Antwort hatte sie scheinbar nicht gerechnet. Schlagartig schien ihr klar zu werden warum er sie noch nicht getötet sondern entführt hatte.

„Vergiss es.“, stellte die Bürokauffrau fest. Sie hatte sich wieder gefangen. Mit festem Blick sah sie ihm in die Augen.

Der Auftragskiller begann wieder leicht zu köcheln. Diese unerschütterliche Ruhe! Die Frau schien immer noch nicht verstanden zu haben,wer von ihnen hier das Sagen hatte.

„Du glaubst nicht wirklich, das mich deine Meinung interessieren würde?“ Fast schon belustigt sah er zu ihr runter.

Konan lehnte noch immer am Türrahmen. Der Orangehaarige stand genau vor ihr. Zwischen ihnen lag vielleicht noch ein Abstand von zwanzig Zentimetern. Für den Geschmack der Blauhaarigen eindeutig zu wenig. Immer noch mit festem Blick sah sie zu ihm hoch. „Ich warne dich. Solltest du versuchen mich anzufassen, wirst du Federn lassen.“

Dem Auftragskiller war deutlich anzusehen, das er große Mühe hatte um nicht los zu lachen. „Das will ich sehen.“, brachte er dann grinsend heraus.

Mit einem schnellen Griff umfasste er ihre Handgelenke. Ihre Hände in eisernem Griff haltend zog er ihre Arme hoch und drückte sie gegen den Türrahmen. Sie wand sich, versuchte sich aus dem Griff zu befreien. Ohne Erfolg. „Wie war das noch gleich? Ich würde Federn lassen?“

Um sie einfacher daran hindern zu können so rum zu zappeln, zog er sie vom Türrahmen weg. Der Orangehaarige musste erstaunlich viel Kraft investieren um sie zu Boden zu drücken. Dafür, das sie so zierlich war, leistete die Frau verdammt viel Gegenwehr.

Mit seinem Gewicht hielt er sie am Boden. Dennoch spürte er, das sie sämtliche Kräfte mobilisierte um ihn von sich zu schubsen. „Geh runter von mir!“, zischte sie warnend. „Vergiss es, Kleine.“

Der Gepiercte musterte sie, ehe er mit der Hand unter ihr Shirt fuhr. Er griff nicht gerade rücksichtsvoll zu. Ihre Augen weiteten sich.

Im nächsten Moment waren es allerdings die Augen des Killers, die sich vor Schmerz weiteten. Um sich zu retten hatte die Blauhaarige das Knie angezogen und ihm mit voller Kraft in den Schritt getreten. Nun war es kein Problem mehr für sie ihn von sich zu schubsen und ein Stück weit nach hinten zu krabbeln. Trotz der erfolgreichen Abwehraktion ging ihr Atem einen Tick schneller, als es normal war. „Ich hab dich gewarnt.“ Ihre Stimme klang kühl und übel gelaunt.

Sie warf einen Blick zu ihm rüber. Der Orangehaarige hatte sich wegen des Trittes leicht gekrümmt und war für den Moment unfähig irgendwas zu tun. Doch er erholte sich relativ schnell wieder.

Konan beschloss das es besser wäre wieder aufzustehen, bevor er es tat. Der Auftragskiller sah mehr als verstimmt aus. „Du kleine Schlampe hast Nerven...!“

Etwa zeitgleich erhoben sie sich vom Boden. „Wer nicht hören kann muss eben fühlen.“

Das war er. Der Tropfen der das Fass zum Überlaufen brachte. Jetzt machte das Weib sich auch noch lustig über ihn. Pain besaß Temperament und er ließ sich nur ungern auf der Nase herumtanzen. Ohne wirklich darüber nachzudenken was er tat, überbrückte er die kurze Distanz die zwischen ihnen lag und schlug zu.

Es blieb gerade noch genug Zeit um zu sehen, wie sie ungläubig die Augen aufriss, bevor der Schlag sie traf. Es hatte eigentlich nur eine Ohrfeige werden sollen, doch nun bemerkte er, das er die Hand zur Faust geballt hatte. Sie geschlagen hatte, wie ein Mann normalerweise einen anderen Mann schlug.

Wie ein Stein ging die Blauhaarige zu Boden. Sie landete mit einem dumpfen Aufschlag auf den Fliesen und bewegte sich keinen Millimeter mehr.

Zwei Sekunden starrte Pain seine zur Faust geballte Hand an, dann wanderte sein Blick zum Fußboden. Er sah einen dünnen Rinnsal Blut, welcher ihr aus dem Mund rann.

„Fuck.“, fluchte er leise. So war die ganze Sache eigentlich nicht geplant gewesen. Für einen Moment hatte er vergessen das er einer Frau besser keinen Schlag verpassen sollte, der einen Mann in seiner Größe außer Gefecht gesetzt hätte.

Er kniete sich neben sie und legte zwei Finger an ihren Hals. Der Orangehaarige atmete kaum merklich auf. Sie hatte noch Puls, lebte dem zur Folge noch. Natürlich würde er sie am Ende der Woche umbringen, doch SO war die Aktion nun auch nicht geplant gewesen.

Er drehte die bewusstlose Frau auf den Rücken und musterte ihr Gesicht. Ob er ihr mit dem Schlag den Kiefer gebrochen hatte? Er war kein Arzt, aber ein gebrochener Kiefer sah bestimmt anders aus. Scheinbar noch mal Glück im Unglück.

Für einen Moment musterte er ihr Gesicht noch. Sie war schön. Nicht nur irgendwie hübsch oder süß, nein schön war das treffende Wort. Sein Blick wanderte weiter ihren Körper herab und blieb erstmal an ihrem Oberkörper hängen. Der Anblick erinnerte ihn wieder an sein eigentliches Vorhaben. Es wäre ein Leichtes sich jetzt an ihr zu vergehen, aber es wäre unter seiner Würde. Es war schon armselig genug gewesen eine Frau bewusstlos zu schlagen.

„Dieses verdammte Weib.“, murrte er. Der Auftragskiller klaubte die Blauhaarige vom Boden auf und trug sie rüber zum Sofa.
 

Das erste, was sie spürte als sie wieder zu sich kam waren starke Kopfschmerzen. Ihr Kopf fühlte sich an, als wolle er jeden Moment explodieren. Außerdem schmerzte ihre linke Gesichtshälfte. Der Blauhaarigen war, als seie sie gegen eine Wand gelaufen.

Nur langsam öffnete sie die Augen. Das Licht blendete sie und verursachte nur noch mehr Kopfschmerzen. Mit einem leisen Schmerzenslaut setzte sie sich halb auf. Ihr war schwindelig.

Dann fiel ihr auf, das sie auf dem Sofa und nicht mehr auf dem Fußboden lag. Für einen Moment erstarrte sie. Was hatte der Kerl wohl mit ihr gemacht, als sie bewusstlos gewesen war? Außer den Kopfschmerzen und ihrer linken Gesichtshälfte tat ihr allerdings nichts weh. Wie in Zeitlupe blickte sie an sich herab und stellte dann fest, das sie glücklicherweise noch all ihre Klamotten trug. So tief gesunken war der Orangehaarige dann wohl doch noch nicht.

Just in diesem Moment betrat eben Jener den Raum. „Du bist aufgewacht.“, stellte er sachlich fest.

Es herrschte wieder Schweigen. „Du hast mich geschlagen.“, stellte sie dann nicht ganz so sachlich fest.

Angesprochener zuckte nur mit den Schultern. Er musste ihr ja nicht unbedingt auf die Nase binden, dass das so nicht geplant gewesen war. „Vielleicht hast du ja jetzt endlich kapiert, gegen wen du dich besser nicht auflehnen solltest.“ Er warf ihr einen Gefrierbeutel mit Eiswürfeln darin zu.

„Du kühlst besser dein Gesicht, bevor es noch aufgeht wie ein Hefekloß.“ Nach einer kurzen Pause fügte er noch ein :“Das sähe scheiße aus.“, hinzu.

Nun warf die Bürokauffrau Pain einen eher vorwurfsvollen Blick zu, fing den Beutel aber und tat wie ihr geheißen. In der Diele Klingelte wieder das Telefon.

Konan seufzte entnervt als der Gepiercte den Raum verlassen hatte. Wo war sie da nur reingeraten? Der Kerl tickte ja nicht mehr ganz sauber.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Levisto
2011-05-10T17:39:45+00:00 10.05.2011 19:39
Halli Hallo,

mal wieder ein super Kappi hast du da geleistet :) Und Konan ist echt ne kleine Wildkatze, wenn Pain so die Beherrschung verliert. Bin echt gespannt was da die Woche noch so passiert ;)

Levisto
Von:  Al
2011-05-08T20:06:57+00:00 08.05.2011 22:06
Uh wie toll ^^
Es macht immer mehr Spaß, diese FF zu lesen!
Konan ist toll. Mir gefällt es sehr, wie du sie darstellst...
Ich wäre gerne auch so mutig... oder lebensmüde (alles Ansichtssache).
Aber Pein ist auch klasse. Da läuft vieles nicht so, wie er es wohl gewohnt ist. Kein Opfer, das sich bald in die Hosen macht und er sich dabei ganz toll fühlen kann, weil man vor ihm Angst hat.
Tja, in Konan hat er wohl seine Meisterin gefunden.
Dass er sie niedergeschlagen hat kam unerwartet, hat aber super gepasst.
Dadurch hat man gemerkt, dass er kurzzeitig die Kontrolle über sich verloren hat und ausgetickt ist. Konan hatte es geschafft XD

Auf jeden Fall war alles mal wieder klasse geschrieben!
Du hättest mehr Kommentare verdient!


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