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Ikiteru ★ Breaking the rules

Die Regeln brechen
von

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Fowlerit

Also... Ich mag das Kapitel ja nun nicht so. *hust*

Es sind verdammt viele Zeitsprünge drin, weil ich irgendwie nur Alltag langweilig finde und wichtige Ereignisse in einem längeren Zeitraum zusammengesucht habe.

Deswegen passiert auch sehr viel in sehr kurzer Zeit. *seufz*

Aber na ja.

Wie lange Ryougas 'Nebenjob' allerdings noch unentdeckt bleibt, oder wie es weitergeht, werdet ihr ja gleich sehen.
 

Ich wünsche euch trotzdem viel Spaß beim Lesen! ^.^
 

lG Hikari
 

~~~~~~~~
 

Drei Wochen später war wieder Ruhe in die ganze Situation eingekehrt. Tatsächlich war Reita jetzt offizieller Rektor. Inoffiziell kümmerte Uruha sich immer noch um alles, aber das war von Anfang an so geplant gewesen.

Ryouga arbeitete weiterhin, in beiden Jobs. Kisaki hatte seinen Lohn etwas erhöht, damit er Nao auch etwas bieten konnte, und sein Nebenverdienst lag zwischen 34000 und 45000 Yen. Nicht wenig Geld, aber auch noch nicht alles. Noch einmal drei Wochen und er hatte noch Geld über, nachdem Naos Schulden abbezahlt waren.

An den Verlauf der Abende hatte er sich gewöhnt, ebenso wie an das schlechte Gewissen, das er erfolgreich verdrängte, wenn auch mit ein bisschen Unterstützung. Eigentlich grenzte es an ein Wunder, dass Nao die feinen Schnitte an seiner Hüfte entweder noch nicht bemerkt oder einfach noch nicht kommentiert hatte. Wobei Ersteres bei ihren Aktivitäten eher unwahrscheinlich war. Es war eigentlich auch verwunderlich, dass Reno noch gar nichts dazu gesagt hatte. Beim gemeinsamen Umziehen und Duschen nach dem Sportunterricht musste es ihm aufgefallen sein, aber er hatte nicht einmal nachgefragt, woher die Schnitte kamen.
 

Für Ryouga war es ein ganz normaler Freitagabend, zumindest bis er den Club betrat. Um die Schule musste er sich keine Sorgen mehr machen, selbst in seinen schwächsten Fächern stand er auf drei. Nur musste er sich in Acht nehmen, um seinen Job nicht zu verlieren, und Kisaki wirkte an diesem Abend wirklich sauer.

Still trat Ryouga hinter die Bar und legte seine Tasche darunter. "Hey", begrüßte er die anderen ruhig.

"Bist du eigentlich des Wahnsinns?!", fuhr sein Chef ihn sofort an. "Du kannst meinen Club doch nicht zum Puff machen!"

Ertappt biss Ryouga sich auf die Unterlippe und wich dem Blick des Rothaarigen aus.

"Du streitest es nicht ab?", fragte der andere ihn immer noch deutlich angepisst.

"Was bitte hätte das für einen Sinn?", antwortete Ryouga ruhig und sah seinen Boss an.

Kazuki schnappte nach Luft. "Ryou, das ist nicht dein Ernst, oder?"

Gleichgültig zuckte Angesprochener mit den Schultern.

"Wenn du nicht so ein verflucht guter Barkeeper wärst, würde ich dich jetzt einfach rausschmeißen, aber ich glaube auch, dass du das nicht aus Spaß machst. Also warum?"

"Wegen Schulden in Höhe von über einer Million Yen, die in noch zwei Monaten abbezahlt werden müssen. Knapp zwei Drittel habe ich zusammen."

Kisaki seufzte. "Du hättest mich fragen können. Ich hätte dir das Geld leihen können. Aber gut. Drei Wochen hast du die Lizenz von mir. Keinen Tag länger. Klar?"

"Ich bin nicht taub und auch nicht blöd."

"Wer weiß?", erwiderte der Rothaarige ruhig.

"Wer ist denn jetzt von uns die Schlampe?", meinte Jui überlegen lächelnd.

"Halt die Klappe", knurrte Ryouga. "Ich setze alles aufs Spiel, um Naos Schulden ausgleichen zu können. Meinst du, ich würde das machen, wenn ich eine andere Möglichkeit hätte? Ich mache es nicht aus persönlichem Vergnügen."

"Und ich lasse mich nicht bezahlen", konterte der Blonde und verschränkte die Arme vor der Brust.

Genervt verdrehte Ryouga die Augen und machte sich daran, einige Gläser abzuwaschen, die er in die Regale sortierte. Dem Himmel sei Dank ließen Ray und Kazuki ihn halbwegs in Ruhe, wobei er die Blicke des letztgenannten förmlich auf sich spüren konnte. Was für ein toller Tag. Es hatte so gut angefangen, immerhin war er wieder mit seinem Freund aufgewacht. Am nächsten Tag waren sie genau sechs Wochen zusammen. Vorausgesetzt, alle Eingeweihten hielten brav die Klappe.

"Ryou… Nao weiß von nichts, oder?", fragte Kazuki ihn nach einer Weile leise.

"Natürlich nicht. Er würde sofort Schluss machen und mich vor die Tür setzen."

"Ich werde es ihm auch nicht sagen, aber was machst du, wenn er es herausfindet?"

"Wenn er mir verzeiht, bei ihm bleiben. Und wenn er Schluss macht, von einer Brücke springen." Ernst sah er seinen älteren Kollegen an.

"Das ist kindisch", bemerkte dieser trocken.

"Mag sein. Ich werde nächsten Monat erst 18, ich darf kindisch sein. Ich liebe Nao mehr als alles andere. Wenn er nicht mehr da ist, gibt es nichts mehr für mich, wofür es sich zu leben lohnt."

"Und ob. Du bist jung und wirst dich wieder verlieben. Und was ist mit deinen Freunden?"

"Bitte, Kazuki, bleib mal ganz ruhig, ja? Noch ist alles in bester Ordnung."

"Stimmt." Der Kleinere seufzte. "Bau keine Scheiße, ja?"

"Das Schlimmste, was ich machen kann, mache ich bereits." Ryouga schüttelte den Kopf und stützte sich auf die Arbeitsfläche.

"Warum hast du Uruha und mich denn nicht um Hilfe gebeten? Uruha hat gut verdient und wir hätten euch aushelfen können."

"Kazuki, dann hätten die Schulden sich nur verlagert. Wir hätten zwar Aufschub, aber sie wären immer noch da."
 

Erschöpft betrat Ryouga die Wohnung und ging sofort ins Bad. Er war es eigentlich leid, aber die Gewohnheit zog ihn fast wie von selbst unter die Dusche. Das warme Wasser entspannte ihn. Die nächtliche Dusche war mehr und mehr zu einer täglichen Befreiung geworden. Er konnte in aller Ruhe im Selbstmitleid versinken.

Er zerstörte Stück für Stück seine Beziehung. Er zog sich mehr und mehr von seinem Freund zurück, und wenn dieser ihn darauf ansprach, blockte er ab. Entweder war er müde oder gestresst. Er wusste, dass Nao ihm mittlerweile nicht mehr glaubte. Sie hatten nicht darüber gesprochen, aber er konnte die Hilflosigkeit und Verzweiflung des Älteren jedes Mal wieder in dessen Blick sehen.

Still trat er aus der Dusche, zog sich die frische Unterwäsche über und ging in die Küche. Seine Hand zitterte, als er das Messer aus dem Block zog und ein Küchentuch auf die Anrichte legte. Ein schmerzerfülltes, aber erleichtertes Zischen entkam ihm, als die Schneide seine Haut trennte. Vorsichtig drückte er das Küchentuch auf den Schnitt. Er wollte keine Spuren hinterlassen.

Er wartete, bis das Blut nicht mehr aus der Wunde floss, wickelte das verfärbte Tuch in ein sauberes ein und schmiss das Bündel in den Müll. Mit gekonnten Handgriffen säuberte er das Messer und steckte es weg, bevor er in das Schlafzimmer schlich und sich neben seinem Freund auf das Bett setzte.

In ihm schien eine Wunde wieder aufgerissen zu werden. Es brannte so sehr, dass das Atmen zu einer echten Herausforderung wurde.

Er strich seinem Freund sanft durch die Haare. Es war immer noch ein sehr seltsames Gefühl, Nao so zu sehen und gleichzeitig diesen Schmerz zu spüren. Stirnrunzelnd hielt er inne und schaltete die Lampe auf dem Nachttisch ein. Auf den Wangen des Kleineren waren schwach glänzende Spuren. Tränenspuren.

Ryouga spürte einen stechenden Schmerz durch seinen Körper zucken. Es war seine Schuld, dass sein Freund litt. Aber es waren nur noch drei Wochen. Er musste sich nur etwas zusammenreißen. Vielleicht schaffte er es, seinem Liebsten wieder etwas mehr Wärme und Nähe zu gewähren. Aber dieses Geheimnis… Würde es nicht immer irgendwo zwischen ihnen stehen? Mit Nao darüber zu reden war unmöglich, und ganz normal weitermachen, konnte er nicht.

Sein ganzes Leben war so furchtbar kompliziert. Hätte er sich nicht für ausgerechnet diesen Nebenjob entschieden, könnte er mit Nao glücklich sein, aber nein… Irgendeine höhere Macht hasste ihn offenbar.

Erschöpft kroch er neben Nao ins Bett und schloss die Augen. Schon lange hielt er den Kleineren nachts nicht mehr im Arm, auch wenn er wusste, wie sehr dieser sich diese Nähe wünschte.
 

Zwei Tage später arbeitete Ryouga wie immer im Club. Nur ein wenig gereizter als normalerweise. Er hatte sich mit Nao gestritten. Eigentlich ohne wirklichen Grund. Und es tat ihm leid. Er wollte mit seinem Freund reden, am nächsten Tag. Sie mussten reden, die Gesamtsituation musste sich entspannen. Aber sie würden es schaffen. Und wenn nicht…

"Bist du der Barkeeper, der kleine Extradienste anbietet?" Vor ihm stand ein vielleicht 30jähriger Mann, der mit seinen blond gefärbten Haaren seltsam jung wirkte.

"Das kommt ganz auf die Art der Extradienste an", erwiderte er ruhig.

"Ich denke, wir meinen dasselbe. Erst Bezahlung, dann Dienstleistung oder umgekehrt?"

"Für gewöhnlich arbeite ich, bevor ich mich bezahlen lasse. In zwei Minuten, Herrentoilette."

Der Blonde nickte und ging in die angewiesene Richtung. Kurz darauf folgte Ryouga ihm, zog ihn in eine der Kabinen und erklärte die Regeln. "Erstens, keine Namen. Zweitens, nur Bezahlung sofort. Drittens, ohne Kondom geht nichts. Soweit alles klar?"

"Eine Hure mit Geschäftsbedingungen. Alles verstanden und kein Problem. Dann mach dich mal nützlich, mein Hübscher."

Ryouga zuckte mit den Schultern und widmete sich dann seinem Kunden.
 

"Das heißt, du bekommst 7900 Yen. Machen wir 8000 draus." Lächelnd reichte der Blonde ihm das Geld. "Ich hoffe nur, dass so ein hübscher Junge wie du nicht für den Rest seines Lebens so Geld verdient. Wenn du einen Job brauchst, kannst du auch für jemanden Privathure werden, wird für dich besser."

"Hm… Ich weiß nicht, mal abwarten." Ryouga nahm das Geldbündel und steckte es in seine Tasche, verabschiedete sich von dem Fremden und spülte sich dann am Waschbecken den Mund aus.

"Ryouga, du kommst jetzt sofort mit!", wurde er plötzlich angefahren. Verwundert drehte er sich um. "Jin?! Was…"

Hart wurde er am Handgelenk gepackt und aus dem Toilettenraum gezerrt. Er hätte sich gegen den Kleineren wehren können - welch Wunder, er war ja auch der Stärkere - aber er wusste, dass es keinen Sinn hatte. Die Frage war, wie viel Jin gehört hatte.

Erst vor dem Club ließ der Ältere ihn los. "Was soll das denn?", schrie der ihn an.

"Was hast du gehört? Erst dann kann ich die Frage komplett beantworten."

"Du gehst auf den Strich?", knurrte Jin.

"Streng genommen nicht, sinngemäß schon."

"Weiß Nao davon?", fragte der Ältere schon etwas ruhiger, zumindest äußerlich, aber trotzdem merkte man ihm an, wie wütend er war.

Unruhig sah Ryouga auf den Fußboden und schüttelte den Kopf. Der Boden konnte wenigstens nicht sehen, dass er sich schämte.

"Ryouga, lass den Mist! Ich werde dich überwachen, und wenn ich mitbekomme, dass du dich nur noch ein Mal verkaufst, werde ich es Nao sagen. Hast du bei dem ganzen Scheiß überhaupt an ihn gedacht?"

"Ich habe nur an ihn gedacht!", fuhr Ryouga den anderen an. "Ich mache das doch auch nur für ihn! Wegen seinen Schulden mache ich das alles!"

"Liebst du ihn?", fragte der Kleinere ruhig.

"Ja, verflucht! Würde ich sonst so weit gehen, meinen Job zu riskieren, meinen Körper zu verkaufen und meinen Stolz aufzugeben?! Ich will das Beste für ihn, deshalb gehe ich anschaffen, deshalb gebe ich mich auf!"

"Und du verletzt ihn!"

"Ich weiß das! Und zum Ausgleich verletze ich mich selbst! Je mehr er leidet, desto tiefer und häufiger werden die Schnitte, die ich mir selbst zufüge!"

"Du machst was?" Schockiert sah der Ältere ihn an.

"Ich bestrafe mich für das, was ich Nao antue", erklärte Ryouga und zog sein Hemd hoch und schob die Jeans etwas hinunter, so dass die Schnitte auf einer Seite sichtbar wurden.

"Du… Weiß Nao denn das?" Wie hypnotisiert starrte Jin auf die Linien, streckte vorsichtig die Hand aus und strich darüber.

"Ich denke." Ryouga zuckte mit den Schultern.

"Soll heißen?"

"Wir schlafen nach wie vor miteinander, wir duschen manchmal zusammen und er sieht mich auch so manchmal völlig nackt. Es würde mich wundern, wenn er es nicht gesehen hätte."

"Hat er irgendeine Idee, warum?", fragte der Kleinere leise.

"Er hat mich nie danach gefragt. Ich weiß, wie sehr es ihn verletzt, dass ich ihn in letzter Zeit so zurückweise, aber er soll nicht mitbekommen, wie sehr ich zu kämpfen habe, um nicht zusammen zu brechen!"

"Dann hör auf und nähere dich ihm wieder an! Ich weiß, wie dreckig es ihm geht, also kümmere dich gefälligst um ihn! Du machst ihn mit deinem Verhalten kaputt!"

"Jin, das geht noch nicht. Ich habe 869.000 Yen zusammen, aber es fehlen immer noch 206.000 Yen. Wo bitte soll ich so viel Geld hernehmen? Zwei Wochen bräuchte ich noch, dann hätte ich das gesamte Geld zusammen, um Naos Schulden auszugleichen."

"Nein, Ryouga, lass den Scheiß! Er kann eher mit den Schulden leben als mit dem Wissen, dass du für ihn anschaffen gegangen bist oder als ohne dich. Er braucht dich, du bist alles für ihn und er liebt dich. Tu ihm das nicht an!"

"Ich muss noch etwas durchhalten, dann kann alles gut werden…"

Jin lachte ironisch auf. "Das glaubst du nicht wirklich, oder? Er wird viel Zeit brauchen, um dir wieder vertrauen zu können, und er wird sich ewig die Schuld für das, was du durchmachen musstest, geben. Egal, was du sagst, er wird sich selbst nie verzeihen. Wie soll da alles gut werden?!"

"Lass die Schwarzmalerei, Jin. Das ist die letzte Hoffnung, die ich habe. Ich vertraue darauf, dass er mich liebt. Er wird mir verzeihen, und ich werde um ihn kämpfen. Ich glaube daran, dass ich ihn auch davon überzeugen kann, dass ihn keinerlei Schuld trifft."

"Du kennst ihn nicht so lange wie ich", bemerkte Jin trocken und verschränkte die Arme vor der Brust. "Er hat die Angewohnheit, sich so was immer zu Herzen zu nehmen."

"Aber es heißt doch, Liebe heilt alles. Und die Zeit."

"Wie süß naiv du bist. Zeit heilt gar nichts, man gewöhnt sich nur an den Schmerz und dadurch hat es den Anschein, er würde schwächer. Liebe kann viel heilen, aber nicht alles. Und wenn du dir Vorwürfe machen musst, wenn du deinen Geliebten ansiehst, wird nichts passieren."

"Dann wird Nao eben nie von meinem Zweitjob erfahren", beschloss Ryouga und sah Jin an. "Ich hoffe, wir sind uns da einig."
 

Am nächsten Freitag saß Ryouga kurz vor Dienstschluss an einem Tisch und zog genüsslich an seiner Zigarette. Nach der Diskussion mit Jin hatte er tatsächlich aufgehört, sich zu verkaufen, und er fühlte sich wohler. Langsam ließ er seinen Freund auch wieder in seine Nähe, auch wenn sie nie darüber sprachen, weshalb er sich so zurückgezogen hatte. Die letzten Schnitte über seinem Hüftknochen verheilten, und in ein paar Tagen würde nichts mehr zu sehen sein.

Nao wirkte auch wieder glücklicher. Vielleicht war das wirklich ein guter Weg, auf dem sie waren.

"Ryou, wir kriegen Besuch", bemerkte Kazuki, der neben ihm saß.

Verwundert sah Ryouga zu dem schwarzhaarigen Jungen auf. Er schien sich ziemlich unwohl zu fühlen. Wie putzig.

"Können wir dir helfen?", fragte Kazuki gleichgültig und spielte mit seinem Feuerzeug.

"Wenn 'Ryou' die Abkürzung für Ryouga ist, ja." Unruhig biss der Kleine sich auf die Unterlippe.

"Setz dich", forderte Ryouga ihn auf. "Worum geht es?", fragte er, als der Junge der Aufforderung Folge geleistet hatte.

"Ich habe gehört, dass du für Geld… gewisse Dinge tust."

"Sag's ruhig. Dass ich mich für Geld ficken lasse. Aber aus dem Geschäft bin ich raus. Außerdem schlafe ich nicht mit Kindern."

"Nein, nein, das will ich auch nicht", winkte der Kleine sofort ab. "Es geht darum, dass meine Freunde mich immer damit aufgezogen haben, dass ich keinen Freund habe, und irgendwann habe ich ihnen erzählt, ich hätte einen. Auf jeden Fall ist jetzt morgen Abend eine Party bei einem Kumpel und ich soll meinen Freund mitbringen…"

"Und da hast du ein Problem, weil du keinen Freund hast, und willst mich anheuern", vollendete Ryouga. "Dein Name und Alter."

"Haru. Ich bin 17."

"Nehmen wir an, ich mache das. Was habe ich davon?"

"Eine Nacht im Fünf-Sterne-Hotel und 570.000 Yen."

"Für einen Abend Party und…" Abwartend sah Ryouga ihn an.

"Vielleicht einen Kuss und etwas kuscheln, weil es ja so aussehen soll, als wären wir zusammen, aber du sollst nicht mit mir… schlafen." Ein zarter Rotschimmer legte sich auf Harus Wangen.

"Eine Jungfrau, wie süß", flüsterte Ryouga und sorgte so dafür, dass die Wangen des Jüngeren noch mehr glühten. "In Ordnung. Ich nehme mir für morgen frei. Wann holst du mich vor dem Club ab?"

"Gegen 19 Uhr?"

Ryouga zuckte mit den Schultern und nickte dann. "Klar. Wir sehen uns dann." Kurz verabschiedeten sie sich, und sofort ging das Küken.

"Der Kleine hat einen reichen Daddy", grinste Kazuki, wurde aber kurz darauf ernst. "Wie willst du das Nao gegenüber erklären?"

"Ich schlafe bei Reno."

"Du lügst deinen Freund eiskalt an?"

"Wäre nicht das erste Mal", erwiderte Ryouga ruhig. "Ich habe ihn so oft anlügen müssen, da macht dieses eine Mal auch nichts mehr. Und dieses Mal ist es ja wirklich nichts Schlimmes."

"Warum redest du dann nicht direkt mit ihm?"

"Weil er sich darüber auch schon tierisch aufregen würde."

"Wieso?"

"Weil ich mich bezahlen lasse. Würde ich mit einem Freund ausgehen, um dem einen Gefallen zu tun, wäre das eine ganz andere Sache."

"Und dann wundere ich mich, dass du Nao nicht verstehst."
 

"Nao, mach dir einen schönen Abend." Lächelnd küsste Ryouga seinen Freund auf die Stirn und umarmte ihn fest.

"Ich versuch's. Jin und ich wollen DVDs gucken und ausnahmsweise mal wieder vom Restaurant bestellen." Grinsend stahl der Kleinere ihm einen Kuss. "Viel Spaß mit Reno und deinen ganzen Verehrern."

"Bis morgen." Zufrieden verließ Ryouga das Haus und machte sich auf den Weg zum Club. Er hasste es immer noch, Nao anzulügen, aber es fiel ihm immer leichter. Die Macht der Gewohnheit. Und dieses Mal war es ja wirklich nicht schlimm.

Viel mehr Sorgen machte er sich um seine berufliche Zukunft. In vier Monaten hatte er endlich seinen Abschluss, aber was sollte er dann tun? Ausbildung oder Studium? Wobei Studium wieder mehr kosten würde, aber so lange keine neuen Schulden entstanden, könnte er die Gebühren mit seinem Lohn abdecken. Nur hatte er dann noch länger zur Schule zu gehen, und darauf hatte er beim besten Willen keine Lust.

Aber mit Studium hatte er mehr Möglichkeiten. Und er hatte eine Idee, welchen Job er später machen wollte, für den er aber leider studieren musste. Gut war die Bezahlung auch nicht wirklich, aber er hatte dann viel Zeit mit Nao. Und er musste sich keine Sorgen um seinen Ruf machen, genauso wenig wie um seinen jährlichen Urlaub.

Er würde dann auch mit Nao nach Europa können. Nicht nur nach London. Eine doch schöne Idee.

"Ryouga!", riss Haru ihn lächelnd aus seinen Gedanken. Auf der anderen Straßenseite stand ein schwarzer Sportwagen, gefahren von einem Chauffeur. Langsam schlenderte er über die Straße und stieg in den Wagen, bemerkte dabei aber seinen Beobachter nicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Rei_
2012-05-09T10:55:33+00:00 09.05.2012 12:55
Oh ich rieche Stress...schätze Jin hat ihn beobachtet, geht zu Nao und sagt ihm alles...na da bin ich mal gespannt wie es mit den Beiden weitergeht...

<3
Von:  klene-Nachtelfe
2012-05-08T14:08:41+00:00 08.05.2012 16:08
Hach immer diese Cliffhanger!!!
Schrecklich!!
Na super....jetzt hat er Beobachter bei der Sache, obwohl die in relation gesehen "gar nicht so schlimm" ist....das wird megaaaa ärger geben!!!
Aber ich bin gespannt wie es weiter gehen wird!!!
WEITER SO!!!
LG -^.^-
Von:  Teiko
2012-05-05T07:57:27+00:00 05.05.2012 09:57
Ärger vorprogrammiert -.-

Mann diese Cliffhanger von dir sind manchmal echt gemein T.T Und eigentlich hätte Ryou Nao doch erzählen können, dass er den Freund für einen Kumpel spielen muss...nur lässt er bei Nao halt das Geld weg...das wäre doch viel einfacher gewesen und Nao würde sich nicht wundern, wenn er Haru und Ryou zusammen sieht!!!

Gott, dieser verdammte Dickkopf macht sich alles unnötig kompliziert und somit noch schlimmer!!! >.<

Schreib schnell weiter, ich halts kaum aus! ;)

LG
Teiko^^
Von:  Shou-ki
2012-05-03T18:07:20+00:00 03.05.2012 20:07
Man warum muss eigentlich immer an den spannensten Stellen Schluss sein?
Klasse kapi freu mich schon aufs nächste^^
Von:  BlackAngelKai
2012-05-03T15:56:22+00:00 03.05.2012 17:56
Habe ich das richtig verstanden? Ryoga will allen Ernstes Lehrer werden??? Na, da bin ich mal gespannt, was er den Schülern beibringen will (an GTO denk) *g*
Lass mich raten, der Beobachter ist Jin, kriegt das ganze in den falschen Hals und petzt bei Nao... hört sich nach einem explosiven nächsten Kapitel an. :)

LG


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