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Vergessene Orte (Ryuchengshi)

[Hanryo & Chikará Version]
von

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Faguan & Hiranyaksha Version

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Dunkelheit. Nur verschwommene Umrisse und getrübte Farben waren sichtbar. Chikará erkannte diesen Ort wieder, ja, es musste der Zellenkorridor in Ryuchengshi sein, sie erinnerte sich noch genau an ihn, jedoch waren die vielen Leichen und Körper von Untoten nicht mehr da. Stille herrschte, bis plötzlich leise, gleichmäßige Schritte zu hören waren, die vom Eingang aus kamen und sich mitten durch den großen Raumes bewegten, sie nährten sich und wurden damit immer lauter und deutlicher, wie die Schritte von Menschen klangen sie. Chikará sah, dass es sich um zwei Personen handelte, wahrscheinlich um Männer, beide trugen schwarze Kleidung, mehr konnte sie von ihnen nicht wahrnehmen in der Finsternis. Sie gingen im Gleichschritt nebeneinander her, ihr Ziel war die große Zelle am Ende des Korridors, jene, in der einst Yiwèn gefangen gewesen war, jene, die bei Chikarás letzten Besuch noch leer gewesen war. Jetzt jedoch befand sich in ihr ein Wesen, dessen großer Schatten an der Zellenwand zu erblicken war. Sollte es etwa Yiwèn sein? Chikará wusste es nicht, sie hatte ihn niemals in seiner lebendigen Drachenform gesehen, vielleicht war er es, vielleicht auch nicht?

"Was wollt ihr hier?", sagte eine tiefe und mächtige Stimme, es war wohl jene des eingesperrten Wesens.

"Du bist immer noch hier?", fragte eine andere Stimme, sie gehörte wahrscheinlich zu einer der beiden Personen.

"Weißt du etwas von Hanryo?", wollte die andere der beiden Personen wissen und führte so den Dialog fort.

Chikará erschrak, woher kannte er nur Hanryo? Wer sollten diese zwei menschenähnlichen Schatten überhaupt sein? Die Dunkelheit ließ nur wenige, hauptsächlich akustische Information über diese merkwürdigen Gestalten zu Chikará gelangen, mit denen sie nahezu nichts über sie erfahren konnte.

"Ja", antwortete nun das Wesen in der Zelle. "Er war etliche Male hier bei mir."

"Alleine?"

"Ja."

"Er suchte sie doch, hatte er sie bereits gefunden?"

Sie? Chikará kam sofort der Gedanke, dass sie selbst vielleicht damit gemeint gewesen sein könnte. Sie wussten auch von ihr?

"Nein."

"Gut", entgegnete eine der Personen, dann drehten sich beide um und gingen langsam fort.

"Halt, wartet!"

Sie blieben stehen und drehten sich nochmals zur Zelle hin um.

"Was ist?"

"Befreit mich doch bitte, ich bin seit schon seit so langer Zeit hier unten gefangen, bitte!", flehte die eingesperrte Kreatur.

"Du willst also die Freiheit?"

"Ja, ich sehne mich so sehr nach ihr, bitte helft mir!"

"Gut, dann sollst du frei sein." Eine der Personen streckte ihren rechten Arm in Richtung der Zelle hin aus und öffnete langsam ihre zusammengeballte Faust. Genau in jenem Moment, in dem ihre Finger vollständig ausgestreckt waren und ihre leere Handfläche gegenüber der Zelle war, brachen die stabilen Gitterstäbe mit einem lauten Knall auf. Die Durchbruchstellen gaben ein wenig grauen Rauch ab, das entstandene Loch im Gitter war groß genug, dass das eingesperrte Wesen aus seinem Gefängnis entfliehen konnte. "Danke", hauchte es erleichtert und schritt ungläubig, fast wie in Trance, durch die Öffnung.

"Deine Freiheit hat jedoch ihren Preis", sagte auf einmal eine der beiden Personen, es war wohl diejenige, die gerade das Wesen befreit hatte. "Du gehörst nicht zu uns, du bist unser Feind und somit eine Bedrohung für uns, die wir beseitigen müssen. Hiranyaksha, mache ihn zu einem deiner Rasse, so er nicht mehr uns, sondern nur noch unseren Feinden gefährlich werden kann."

Die andere Person holte einen langen Stab hervor, wahrscheinlich war es ein Schwert, und stürmte auf das Wesen aus der Zelle zu, welches durch den plötzlichen Angriff völlig überrascht war und ihn somit nicht mehr rechtzeitig abwehren konnte. Der Angreifer rammte kaltblütig und zielgerichtet seine Waffe tief in den Körper jener Kreatur. Erst mit dem Schnitt der scharfen Klinge durch ihre Haut und mit dem darauffolgenden stechenden Schmerz realisierte sie die Attacke, doch zu diesem Zeitpunkt war alles schon längst zu spät. Sobald die Waffe mit einem schnellen Ruck wieder zurück aus in dem Körper des Wesens gezogen wurde, fiel es sogleich um, atmete noch einige Male schwer ein und aus, dann regte es sich nicht mehr. Die beiden Personen drehten sich um und gingen weg.

*

[Chikarás Traum in der folgenden Nacht]



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Kommentare zu diesem Kapitel (0)

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Von: abgemeldet
2003-04-05T17:27:54+00:00 05.04.2003 19:27
Yo Timo, da hast du dich mal wieder selbst übertroffen! Mach weiter so! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, bitte beeil dich mit schreiben!!!


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