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Eine einsame Nacht

von

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Schlechter Verlierer?

Langsam trat Draco aus dem Schatten der kleinen Ansammlung von Bäumen und ein Lächeln trat auf seine Züge.

Es war auf der einen Seite ein leicht müdes Lächeln aber auf der anderen Seite ein triumphierendes, denn er hatte die letzten Worte aus der Auseinandersetzung von Hermine und Weasley nicht überhören können, nicht das er es überhaupt versucht hatte. Dazu gefiel ihm das Ergebnis dieses Gespräches zu sehr.

Scheinbar waren sie nicht mehr das Traumpaar, das gerade Weasley immer präsentieren wollte, wenn er anderen gegenüber unnötig laut von seiner Mine erzählte. Von ihrem kleinen gemütlichen Heim und der Wärme und Liebe, die darin herrschte.

Dabei war die Wahrheit offensichtlich anders.

Der Einzige, der sie liebte, der sie lieben durfte, weil seine Gefühle reiner und ehrlicher waren und viel tiefer gingen, war er und nicht dieser rothaarige Klabauter Verschnitt Weasley.

Aber wie es aussah, würde das Wiesel das selbst bald bemerken, wenn nicht sogar schon heute Nacht.

Gemächlich, denn er wusste, dass er nicht mehr verlieren konnte, ging er einen weiteren Schritt aus dem Schatten der Bäume auf das kleine Haus zu, wobei seine Miene automatisch wieder zu einer Maske der Kälte und der Emotionslosigkeit wurde, eine Maske, die er schon immer getragen hatte und so gut saß, wie eine zweite Haut. Ebenso wie das schwarze Hemd und die edle schwarze Hose.

Sollte Weasley ihm doch erst einmal erzählen, was er vermutete, weswegen Draco gekommen war.

Bei dem Gedanken musste er sich ein spöttisches Lächeln verkneifen, als wenn das Wiesel denken könnte.

Aus den Augenwinkeln sah er, wie sich die Haltung des Rotschopfes veränderte und Draco war sich sicher, dass er der Grund dafür war. Scheinbar war er entdeckt worden.

War der Rothaarige eben noch erschüttert ob Hermines Verhalten gewesen, so war er nun fast versteinert, so verkrampft war seine komplette Haltung auf einmal.

Wie es schien freute er sich also wirklich ihn hier zu sehen. Und wenn es nach ihm ginge, konnte das Wiesel gerne weiter Steinstatue spielen, dann brauchte er sich nicht mit ihm abgeben, aber das würde natürlich nicht geschehen, dafür würde er seine Hand ins Feuer legen.

"Verschwinde Malfoy.", tönte es auch sogleich in einem ätzenden Tonfall und Draco fiel es immer schwerer ein Grinsen zu unterdrücken, nach all der Zeit war der Weasley noch immer genauso vorhersehbar wie am Anfang ihrer Bekanntschaft. Und genauso dumm und naiv, wie er überflüssig war. Er freute sich schon auf den Moment, in dem auch Hermine das endlich merken würde und das Wiesel alleine da stehen würde. Auf wessen Seite wohl Potter stehen würde? Wahrscheinlich auf Weasleys, aber dann würde sich Hermine wohl auch gegen den Wunderknaben stellen, das war ihm nur Recht. Endlich wäre es dann soweit, dass sein Engel ein aktiver Teil seiner Welt sein würde.

Noch immer sagte er keine Silbe, sondern näherte sich dem anderen weiter mit seinen fließenden Schritten, die leise aber dennoch dunkel in der Nacht zu verklingen schienen, als würden sie dorthin gehören und er wäre ein Teil der Dunkelheit.

Ein düsterer Fürst, der seine Braut heim holen würde.

Bei dem Vergleich schlich sich nun doch ein winziges Lächeln auf seine kalten Züge, was ihn durch den Einfall von Licht und Schatten noch bösartiger wirken ließ.

Trotzdem gab es nun für Weasley keinen Halt mehr. Ohne weiteres Zögern kam er über die kleine Brüstung gehechtet und stieß Draco zurück in den Schatten. Nur knapp entging dieser einer Kollision mit einer alten Eiche und zog fragend eine Augenbraue in die Höhe um endlich sein Schweigen zu brechen.

„War das alles Wiesel?“, spottete er und schenkte ihm einen kurzen Ausblick auf seine weißen Zähne als er ihn für einen Moment kalt und voller Hohn angrinste. Währenddessen suchte er sich einen festen Stand auf dem Grund, denn für ihn sah Weasley nicht gerade so aus, als wäre das alles gewesen, nur hatte er es noch nicht geschafft eine Chance auszulassen ihn zu reizen. Also würde er jetzt damit nicht anfangen.

Tatsächlich bewegte er sich kurz darauf elegant zur Seite als die Faust des Rothaarigen schlecht gezielt vorschoss und ihn, natürlich, verfehlte.

„Hau ab Malfoy, sonst...“

„Was sonst, du Clown?“, grollte er düster und zog seinen Stab aus der Tasche. Er war nicht hier um sich von diesem Verlierer einschüchtern zu lassen, aber sollte er es doch ruhig versuchen und scheitern, wie in allen Belangen seines erbärmlichen Lebens.

„Sonst erinnere ich dich daran, was für ein hübsches Frettchen du doch warst“, meinte Weasley mit einem Lächeln, das scheinbar spöttisch sein sollte, aber nur aussah, wie eine Grimasse.

Draco reagierte ohne Zögern und legte seinen Stab an die Kehle des anderen.

„Wage es nicht, sonst zeige ich dir, welchen Zauber ich im fünften Jahr von Potter gelernt hab. Ich will nur zu Hermine, sie erwartet mich.“, zischte er, während er dabei gefährlich ruhig zu sein schien.
 

Und auf einmal begriff Ron, weswegen der Blonde hier war. Nun wusste er, was der andere wollte und ihm war, als würde er auch begreifen, wie er ihn wieder loswerden wollte.

Ohne Mühe ignorierte er die Drohung von Malfoy, „Sie will dich nicht sehen. Wieso auch? Du warst immer so ein Stinkstiefel, dass sie jeden deiner Briefe zerrissen und verbrannt hat. Sieh es ein, sie hasst dich und verachtet dich. Das hat sie immer und das wird sie immer!“, schrie er fast und auch wenn Dracos Maske nach wie vor perfekt saß, war da ein kleines Flackern in dessen Augen, dass in Ron ein Gefühl des Sieges auslöste.

Er würde verschwinden und sie in Ruhe lassen, die Briefe würden aufhören und er würde Hermine nicht mehr anlügen müssen. Sie konnten wieder glücklich werden, ohne jeden Schatten.

Und wenn sie sich wieder vertragen hatten, würde er sich von seiner Mutter den Ring geben lassen, mit dem sein Vater schon um die Hand seiner Mutter angehalten hatte.

Dann würde es nicht lange dauern bis Hermine endlich Mrs. Weasley war.

In seinen Augen war das nur die logische Folge der Dinge und er freute sich auf jeden Punkt auf dieser innerlichen Liste.

Er war so vertieft in seine Gedanken, dass er im ersten Moment nicht gehört hatte, wie Draco seine Entgegnung gezischt hatte. Erst das rötliche Glühen von dessen Stab holte ihn zurück in die Realität.

„Mhm~?“, machte er verwirrt, doch der Blonde war nicht so gütig seine Worte zu wiederholen, stattdessen sprach er ein anderes aus.
 

„Sectumsempra“

Augenblicklich öffnete sich seine Haut und sein Fleisch wurde durchtrennt, während Ron stöhnend in sich zusammensackte, als würde ein unsichtbares Schwert ihm klaffende Wunden zufügen und nicht von ihm ablassen, nur weil er zusammenbrach.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Neimount
2011-06-02T14:02:47+00:00 02.06.2011 16:02
Wieder ein super Kapitel
Schreib schnell weiter
will entlich wissen wann Draco endlich Hermine sieht ^^


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