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Kapitel 2

Meine Tasche war gepackt, alle Kartons waren auch fertig zum abschicken und ich konnte endlich aufbrechen zu meiner besten Freundin, denn in zwei Tagen würde endlich das Konzert sein!

Natürlich freute ich mich nicht nur auf das Konzert, sondern am meisten auf meine beste Freundin, die ich seit wir mit der Schule fertig waren nur noch selten sehen konnte. Denn wir zogen wegen unserem Studium ziemlich weit auseinander.

Doch trotz der Entfernung von knapp 400 Kilometern konnte nichts unsere Freundschaft auseinanderreißen.
 

Und heute sah ich sie endlich wieder.
 

Yumi brachte mich noch zum Zug und wünschte mir eine gute Reise und vor allem viel Spaß beim Konzert und dann ging es auch schon los.

Um diese Uhrzeit war noch nicht viel los im Zug, also konnte ich mir noch eine Mütze Schlaf gönnen.
 

"Hey, Kleines! Alles okay? Du siehst so blass aus?!"

Verwirrt öffnete ich die Augen. Ich saß immer noch im Zug, doch neben mir tauchte auf einmal das Gesicht von IHM auf.

"Ähm, ja, klar doch. Alles .... okay ...." Ich richtete mich auf, doch dann merkte ich wie mir auf einmal ziemlich schlecht und schummrig wurde.

Ich fasste nach meinem Kopf und ließ mich wieder zurück in den Sitz sinken. Was war nur los mit mir?
 

"Nichts ist okay!" Er hörte sich ziemlich besorgt an. "Pass auf! Du bleibst hier jetzt ganz ruhig liegen und ich hole schnell ein Glas Wasser und Schmerztabletten! Okay?!"

Ich öffnete kurz meine Augen und nickte ihm verstehend zu, bevor er dann von seinem Sitz aufsprang und davoneilte.
 

Ich überlegte derweil warum es mir so schlecht ging. Etwas schlechtes konnte ich nicht gegessen haben, denn ich hatte zum Frühstück nichts gegessen. Aber das machte mir normalerweise auch nichts aus. Noch einmal ließ ich meine Hand zu meiner Stirn wandern und erschreckte, als ich merkte, dass diese ganz heiß war. Wo kam denn auf einmal das Fieber her?

Und nun fiel es mir ein... Yumi hatte schon seit einigen Tagen eine leichte Erkältung. Dort musste ich mich wohl angesteckt haben. Und was bei Yumi immer fast unbemerkt vorbeigeht, haut mich vollends nieder.

Na super, und das auch noch direkt vor dem Konzert! ..... Konzert, natürlich! Aber was machte er dann hier?
 

Eben genannte Person tauchte auf einmal wieder auf und schüttelte leicht an meiner Schulter.

"Hier, trink das. Das wird helfen und das Fieber ein wenig lindern."

Gehorsam nahm ich das eklig schmeckende zu mir und schloss wieder meine Augen.

"So ist gut." sagte er noch und legte mir seine kühle Hand auf die Stirn. Und schon schlief ich wieder ein.
 

Und erwachte mit einem Jähen Ruckeln.

Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich auf den Sitzplatz neben mir.

Doch da war niemand .....

Seit diesem letzten realen Traum vor einer Woche hatte ich nicht mehr von ihm geträumt. Und ich hatte schon zu hoffen gewagt, dass es endlich aufhörte, doch das eben war wirklich übel gewesen.

Ich fühlte noch immer die kühle Hand auf meiner Stirn und als ich zur anderen Seite schaute, wo ein kleiner Tisch angebracht war, fielen mir fast die Augen aus dem Kopf. Da stand doch tatsächlich ein leeres Glas mit einer offenen Packung Aspirin daneben! Was zur Hölle war hier los?!
 

"Oh, sie sind wieder wach? Das freut mich aber. Geht es ihnen denn wieder etwas besser?" fragte mich die Schaffnerin und ich erschreckte mich. Mit einem Griff zu meinem Herzen drehte ich mich zu ihr um. "W-was war denn passiert?" fragte ich zaghaft nach.

"Das haben sie nicht mitbekommen? Also, ich war gerade in einem Wagen ganz vorne im Zug als plötzlich ein ziemlich großer junger Asiate auf mich zugestürmt kam und mir irgendwas erklären wollte, was ich aber nicht verstanden habe." Sie lächelte entschuldigend. " Als er dann merkte, dass ich nichts verstand zog er mich einfach hinter sich her, in ihr Abteil. Und mir wäre es wirklich gar nicht aufgefallen, wenn er mich nicht auf sie aufmerksam gemacht hätte. Denn sie lagen hier in ihrem Stuhl und schienen offenbar ziemlich starke Schmerzen zu haben und als ich dann eine Hand an ihre Wange legte, merkte ich, dass sie ziemlich hohes Fieber hatten!"

Ich schluckte schwer. Also war es doch kein Traum gewesen?

"Ich wollte ihnen gerade Wasser und Aspirin bringen, als wir schon wieder mit unserem Zug hielten und ich raus musste. Aber der junge Mann nahm mir das dann ab und ging dann selbst nochmal zu ihnen. Als ich dann später wieder bei ihnen war, war er offenbar schon ausgestiegen und ihnen schien es schon besser zu gehen."

Ich nickte. Ja, mir ging es auch wirklich schon besser.

Abgesehen davon, dass mein Lieblingsstar sich gerade um mich gekümmert hatte ......

Und ich es nicht wirklich mitbekommen hatte ....... !

Das war alles so unwirklich.
 

"Vielen Dank. Ähm, wo sind wir eigentlich gerade? Ich weiß nicht genau wie weit ich noch fahren muss...."

Nachdem allerdings kurz darauf eine Durchsage mit dem nächsten Halt ertönte, wusste ich, dass ich auf der darauffolgenden Haltestelle aussteigen müsste.
 

Die Schaffnerin half mir noch meine Tasche mit hinauszutragen, da ich noch immer nicht voll leistungsfähig war und gab mir auch vorsichtshalber die Aspirin mit. Dann verabschiedete ich mich höflich von ihr und sie winkte mir aus dem Zug nach, als dieser sich in Bewegung setzte.

Und dann kam auch schon meine beste Freundin angestürmt, die ja versprochen hatte mich vom Bahnhof abzuholen.

"Heeeeey~ meine Süße!!" hörte ich nur noch und dann wurde ich in eine herzliche Umarmung gezogen. "Hallo~!" Ich versuchte diese so gut wie möglich zu erwidern, was mir nicht so recht gelang und mich anschließend meine Freundin skeptisch musterte. "Freust du dich auf einmal doch nicht mich zu sehen?" schmollte sie mich an. "Ich freue mich immer dich zu sehen! Das weißt du dich, Tina. Aber mir geht es heute nicht gerade gut. Es scheint so, als ob ich mich bei Yumi angesteckt hab. Ich war auch die ganze Zugfahrt über weggetreten...." Wer sich da um mich gekümmert hat musste ich ihr ja nicht unbedingt erzählen. Das würde mein kleines Geheimnis bleiben.

"Och nein! Dann muss ich dich ja bis zum Konzert wieder fit kriegen! Zum Glück habe ich haufenweise Medikamente bei mir zu hause."

Und damit wurde ich auch schon mitgeschleift ......
 

kurzer Rückblick Tatsuro...
 

Es war sowas von langweilig. Alle hatten es sich über die längere Zugfahrt hin gemütlich gemacht und dösten vor sich hin. Sogar Sato! Der sonst immer der Verrückte unter ihnen war. Und er war hellwach und wusste nichts mit sich anzufangen. Warum war auch gerade heute ihr Van kaputt gegangen. Gerade wo sie einige Tage frei hatten und sich die Städte in der Umgebung mal ansehen wollten.

Und natürlich hatte er dafür nicht mehr mitgenommen als seine Kamera und sein Handy.

Na gut, dann würde er halt einfach mal eine Runde durch den Zug laufen. Er hatte von einem ihrer Staff-Leute gesagt bekommen, dass es in irgendeinem Abteil ein Bordbistro geben sollte. Da würde er sich mal hinbegeben und schauen, was die so zu essen da hatten. Vorsichtshalber zog er sich noch seine Mütze über den Kopf. Man konnte ja nie wissen, ob hier nicht doch ein Fan rumsprang. Man musste ja nicht zu sehr auffallen ..... Obwohl er hier wahrscheinlich schon allein auffiel, weil er Japaner war. Aber was sollte es schon. Er hatte einfach keine Lust darauf in seinem Sitz zu vergammeln.
 

Sie hatten sich in einem der hinteren Waggons gesetzt, in dem recht wenig Leute saßen. Also war es ein ganz schönes Stück bis zu dem Bistro. Dennoch setzte er seinen Weg ganz gemächlich fort. Die wenigen Menschen, die er sah schienen alle zu schlafen. Nur vereinzelt schauten Leute von ihren Büchern oder Zeitungen auf, als er an ihnen vorbeilief. Niemand schien ihn zu erkennen. Das ließ ihn erleichtert aufatmen. Auf einmal hielt der Zug. Waren sie schon an der Haltestelle angekommen wo sie raus mussten? Er ging zu einem Fenster in der Nähe, öffnete es und suchte nach dem Haltestellenamen. Nein, das war nicht die Haltestelle, wahrscheinlich würden sie noch eine Weile fahren. Gerade als der Zug wieder anfuhr und er das Fenster wieder schließen wollte hörte er ein leises Stöhnen.

Verwundert suchte er das Abteil hinter sich mit seinen Augen ab und sah ein junges Mädchen ziemlich zusammengekauert in ihrem Sitz liegen. Sie schien zu schlafen. Wer weiß was sie gerade träumte, dachte er belustigt und wollte gerade weitergehen als sie noch einmal einen Laut von sich gab. Diesmal jedoch hörte es sich ziemlich schmerzhaft an.
 

Vorsichtig schaute er sich um, ob denn da nicht jemand war, ein Schaffner oder so, der ihr helfen konnte. Aber da fiel ihm ein, dass er den ganzen Weg über hierher keinen gesehen hatte.

"Naja, was solls." seufzte er leise. "Sie wird mich schon nicht kennen."

Also trat er näher zu ihr nur um festzustellen, dass sie anscheinend wirklich Schmerzen hatte. So wie sie ihr Gesicht verzog. Und zu schwitzen schien sie auch noch.

Leicht rüttelte er also an ihrer Schulter und versuchte sie wach zu machen. Langsam regte sie sich und er sagte zu ihr: "Hey, Kleines! Alles okay? Du siehst so blass aus?!"

Erst jetzt bemerkte er, dass er Japanisch gesprochen hatte. Verdammt, wie hieß das nochmal auf Englisch? Das würde sie ja wohl besser verstehen als Japanisch.....

Doch bevor er wieder etwas sagen konnte antwortete ihm die Kleine schon und zu seinem Verwundern ebenfalls auf Japanisch!

"Ähm, ja, klar doch. Alles ... okay....." und auf einmal wurde ihre Stimme wieder schwächer. Ach du meine Güte! Sofort sank sie in ihren Sitz zurück und er wurde panisch. Sie brauchte jetzt unbedingt Hilfe. "Nichts ist okay!" Wehe sie wurde jetzt ohnmächtig! "Pass auf! Du bleibst hier jetzt ganz ruhig liegen und ich hole schnell ein Glas Wasser und Schmerztabletten! Okay?!"

Auch das schien sie verstanden zu haben, wie er erleichtert feststellte. Sie nickte ihm kurz zu und er machte sich auf, um diesen verdammten Schaffner zu finden!
 

Er musste noch ein ganzes Stück weiter nach vorne, was ihn ziemlich nervte. Als er am Bistro vorbeikam erinnerte er sich auf einmal wieder warum er eigentlich aufgebrochen war, doch das war nun unwichtig. Und wie aufs Stichwort fand er endlich die uniformierte Person, die sich als Schaffnerin herausstellte. Sie war gerade dabei bei einem älteren Pärchen die Fahrkarten zu kontrollieren, als er völlig außer Atem auf sie einredete. Doch sie verstand kein Wort von dem, was er sagte, das bemerkte er relativ schnell. Mit einem "Kuso!" packte er sie einfach am Arm und schleifte sie die ganzen Waggons mit zurück. Wieder bei der Kleinen angekommen hoffte er, dass er nicht noch schlimmer geworden war, doch schien sich ihr Zustand nicht verschlechtert zu haben. Zum Glück schaltete die Schaffnerin sofort und holte im angrenzenden Waggon Wasser und anscheinend Medizin. Doch wieder einmal bremste der Zug ab. Verwirrt schaute die ältere Dame nach draußen und dann ihn an. Und er begriff, nahm ihr einfach die Medizin und das Wasser ab und ging wieder zu dem Mädchen.

Zum Glück waren auf der Verpackung auch Bildchen aufgemalt, sonst hätte er wohl raten müssen, dass man das Pulver in das Wasser schütten muss. Als es sich aufgelöst hatte merkte er auch schon, dass das Mädchen wieder langsam zu Bewusstsein kam. Kurz schüttelte er ihre Schulter, um sie so wach zu bekommen, dass sie die Medizin trinken konnte.

"Hier, trink das. Das wird helfen und das Fieber ein wenig lindern."

Ohne irgendwelche Diskussionen trank sie das komisch riechende Zeug.

"So ist gut." sagte er ruhig und merkte wie sie schon wieder einschlief.

Um zu überprüfen ob das Fieber sehr schlimm sei, legte er ihr sanft sein Hand auf die Stirn, was ihr ein wohliges Seufzen entlockte. Er wollte gleich wieder die Hand wegziehen, doch als er sah, dass sich nun ein entspannter Ausdruck auf ihr Gesicht legte, ließ er sie noch eine Weile dort liegen.
 

Ein jähes Vibrieren seines Handys ließ in zusammenzucken. Erschrocken schaute er auf die Kleine neben ihm. Gut, sie schlief noch. Als er endlich ran ging brüllte ihm auch schon eine Stimme ins Ohr: "Tatsuro! Wo zur Hölle bist du?! Wir müssen an der nächsten Station raus!!!". Das war Yukke. Wie er manchmal drauf sein konnte, wenn er sich Sorgen machte ..... "Ist gut, ich komme sofort." antwortete er nur knapp darauf und legte wieder auf.

Irgendwie war die Kleine ja echt niedlich. Und gerade als er sein Handy wegpacken wollte viel ihm der Anhänger daran auf. Es war ein kleiner Talisman, der einen vor Krankheiten beschützen sollte. Während er also aufstand sah er auf dem kleinen Tisch ihr Handy liegen und befestigte kurzerhand den Anhänger daran. Aus Versehen kam er dabei auf eine Taste und guckte nicht schlecht, als er als Hintergrundbild sich und seine Bandkollegen erkannte. Das konnte doch nicht wahr sein, oder?

Nun wollte er sich doch ziemlich schnell aus dem Staub machen. Was war das nur für ein Zufall gewesen?
 

Wieder bei seinen Leuten angekommen musste er sich erstmal eine Standpauke anhören, dass er doch nicht einfach so abhauen konnte ohne jemanden Bescheid zu geben. Er nahm es schulterzuckend hin. Auf eine großartige Diskussion hatte er nun wirklich keine Lust. Nun hieß es auch schon Aussteigen und während sie gemächlich am Bahnsteig entlangliefen, warf er nochmal einen Blick in das Abteil der Kleinen und auf einmal fiel ihm sein Anhänger ein ...... Naja, so krank wie sie war, würde sie sich sowieso an nichts mehr erinnern. Vielleicht wunderte sie sich ein wenig über den Talisman, aber daran konnte er nun auch nichts mehr ändern. Heute wollte er sich noch einmal ordentlich entspannen und übermorgen war dann auch schon das letzte Konzert ihrer Europatour. Da würden sie nochmal so richtig rocken bevor es wieder in die Heimat ging .......



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Aka_Tonbo
2011-07-09T13:15:17+00:00 09.07.2011 15:15
Ok, jetzt war ich doch erst etwas verwirrt, als ER im Zug erschien und es diesmal kein Traum war der hier ausgelebt wurde, nicht wegen der Sache an sich, sondern durch den Dialog bzw. das man erst annehmen musste, das Tatsuro deutsch sprechen würde. Aber das hast du ja dann mit deinem Sichtwechsel der Personen wieder zu erklären gewusst, und das auch glaubhaft.
Und ehrlich so ein Erlebnis wäre wirklich der Knaller, aber wie schon gesagt, solche Situationen erlebt man dann doch leider nur in seiner Phantasie, oder in Stories die darüber geschrieben wurden :P
Zum Glück ist der Mensch dazu in der Lage sich mit seiner grenzenlosen Vorstellungskraft sich seine eigenen kleinen Welten zu schaffen, um wenigstens dort, das tun zu können, was ihm sonst nicht möglich wäre.
Ich hab nun schon so ein paar Gedanken, wie es weitergehen könnte. Ich les mich ja Schritt für Schritt durch deine Kapitel, also nicht wundern, wenn ich unwissend bin, obwohl es doch schon weiter im Geschehen gegangen ist ^^
Da mach ich mich auch gleich mal über den nächsten Akt her ^_-
Von:  -REVENGE-
2011-05-25T16:17:06+00:00 25.05.2011 18:17
booaah also schatz ich muss sagen du schreibst echt toll
aber ziemlich laaang @__@
aber wirklich tolles kapitel *-*
*es anlieb*


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