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Die unfreiwillige Ehefrau

Ein verhängnisvoller Wunsch
von

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Kapitel 7: Templer

Kapitel 7 - Templer
 


 

Sophia wandte sich unruhig von der einen auf die andere Seite, bevor sie die Augen aufschlug. Etwas stimmte nicht. Und schon bald wusste sie auch was. Das Geräusch von aufschlagendem Wasser auf Boden hatte sie geweckt. Ihr Blick fiel aus dem Fenster. Langsam erhellte sich der Nachthimmel, es musste also schon morgens sein. Früh morgens. Seufzend schlug sie die Decke beiseite. Sie hasste den Regen. Sophia teilte den Vorhang, der vor ihrem Bett war und erhob sich. Mit einem Blick auf Kaya versicherte sie sich, das dieser noch immer an der Tür gelehnt schlief. Leise schlich sie sich auf Zehnspitzen zum Fenster und blickte hinaus. Einige Regentropfen fielen ihr ins Gesicht. Energisch wischte sie diese weg. Regen, selbst hier hin musste er sie verfolgen! Sophias Körper zitterte. Anna. Sophia schluchzte auf und gelichzeitig begannen Tränen ihre Wangen hinab zu laufen. Selbst hier wurde sie von der Vergangenheit eingeholt. Dabei war es nicht ihre Schuld! Sophia sackte zusammen und schluchzte abermals auf. Das war nicht fair! Sie wollte die Bilder nicht sehen, die sie einholten. Bilder von Anna, ihrer Familie und dem was geschah. Etwas berührte ihre Schulter, sodass sie erschrocken aufsah und sofort wieder zu Boden sah. Sie wollte nicht das Kaya sie so sah. Sie war nicht schwach! Aber der Araber schien bereits zu wissen, dass sie weinte. Er ging zur Tür, öffnete diese und sprach kurz leise mit einem der davor stehenden Wachen ehe er die Tür wieder sachte schloss und zu Sophia zurück ging. Diese saß noch immer auf dem Boden am Fenster und blickte weinend in den Regen. Sie bemerkte nicht einmal wie ein weiteres mal die Tür geöffnet wurde. Wieder berührte jemand ihre Schulter, doch sie schüttelte sie ab. Sie wollte nicht das man sie so sah. „Sophia.“, sie sah auf. „S-salim.“, flüsterte sie. Was tat er hier? Salim ging neben ihr in die Hocke. „Was hast du?“, fragte er während sein Gesicht vor Sorge gezeichnet war. Sophia verstand nicht wirklich warum er sich solche Sorgen um sie machte. „E-es ist nichts.“, wisperte sie, doch ihre Tränen straften ihre Worte lügen und Salim schien das ebenso zu sehen, denn er zog skeptisch eine Augenbraue empor. „Du solltest nicht auf dem kalten Boden sitzen.“, wechselte er dann das Thema und zog sie am Arm in die Höhe. „Schlaf noch etwas.“, prompt schüttelte sie den Kopf. „Ich kann nicht mehr schlafen, ich will nicht schlafen.“, kraftlos zog sie einmal an ihrem Oberarm. „Geh einfach.“, bat sie ihn, doch Salim schüttelte den Kopf. Er wechselte einige Worte mit Kaya, der daraufhin verschwand. „Wo geht er hin?“, fragend sah sie zu Salim auf, der Sophia zum Bett dirigierte. „Weg. Morgen kommt er wieder.“, Sophia sah überrascht zu Salim, als dieser sich zu ihr ins Bett legte. „Schlaf noch etwas, ich gebe auf dich acht.“, er strich ihr beinahe liebevoll durch das blonde Haar. „Ich möchte nicht mehr schlafen.“, Sophia schüttelte den Kopf. „Versuche es, ich bin hier.“ Seufzend strich sie sich die Tränen von der Wange und legte sich neben Salim auf das Bett. Dem Araber zu widersprechen brachte nun wirklich nichts, außerdem wollte sie sich jetzt nicht streiten.

Sie hatte doch noch geschlafen, das war ihr als sie die Augen öffnete sofort bewusst, denn die Sonne schien hoch am Himmel. Sie spürte einen schweren Arm der sich um ihre Hüfte geschlungen hatte und erstarrte. Sie hatte mit Salim in einem Bett geschlafen. Noch nie war sie einem Jungen so nah gewesen, obwohl man bei Salim nicht von einem Jungen sprechen konnte, er war eher ein junger erwachsener Mann. Ihr fiel auf das sie gar nicht wusste wie alt er war. Vorsichtig schob sie den gebräunten bronzefarbenen Arm beiseite um den Araber nicht zu wecken. Seufzend erhob sie sich schließlich und fuhr sich einmal mit der Hand durch die Haare. Sophia sah zur Seite um Salim betrachten zu können, jedoch war dieser ebenfalls wach und das sie selbst aus dunklen Augen an. „Morgen.“, flüsterte sie und stand gänzlich auf. Müde schlurfte sie zum Fenster und betrachtete einen Moment den wunderschönen Garten. „Hast du gut geschlafen?“, ertönte eine Stimme dicht neben ihrem Ohr, sodass sie erschrocken zusammen fuhr, ehe sie sich ärgerlich umdrehte. „Erschrecke mich nicht immer so! – Wie machst du das eigentlich?“ Salim hob fragend eine Augenbraue empor. „Was mache ich?“, Sophia seufzte. „Du bist immer so leise, das man dich überhaupt nicht hört.“, gab sie ärgerlich zurück und erntete ein amüsiertes grinsen von Salim. „Ich verrate es dir ein anderes mal. Nun…“, Salim wurde durch ein Klopfen unterbrochen. Er wechselte auf seine Muttersprache und sagte etwas. Kaya trat ein und verbeugte sich. Seine Geschichtszüge schienen noch härter wie sonst zu sein. Alles in allem wirkte er mehr als angespannt. Sophia lauschte dem Wortwechsel und versuchte etwas zu verstehen, aber vergeblich. Sie sprachen einfach zu schnell. Salim nickte und blickte wieder zu Sophia. „Was ist?“, fragte diese sofort als sie Salims Gesichtsausdruck sah. Dieser schüttelte den Kopf. „Nichts worüber du dir den Kopf zerbrechen müsstest. Saila wird dir beim ankleiden helfen. Danach wird Kaya dich zu mir bringen.“, erklärte er schnell und war daraufhin verschwunden. Seufzend sah sie ihm nach. Was hatte er denn auf einmal?
 

Sophia ließ es über sich ergehen das Saila sie auszog, sie wusch und wieder anzog. Sie ließ es über sich ergehen das Saila ihr die Haare zurecht machte und sie etwas schminkte und sie war froh, als sie das Ganze endlich hinter sich hatte. Sie war kein kleines Kind und sicherlich in der Lage sich selbst zu waschen ohne dabei zu ertrinken. Sophia war die meiste Zeit damit gewesen sich abzulenken und hatte deswegen Kaya beobachtete. Nicht einmal hatte er geschaut. Sie schüttelte den Kopf. Er schien wirklich nur das zu tun was Salim ihm sagte. War das hier normal? Saila musterte ihr Werk noch einmal kritisch, ehe sie Sophia an Kaya weiterreichte. Sophia verdrehte innerlich die Augen. Sie war froh bald bei Salim zu sein. Dennoch folgte sie dem schweigsamen Araber durch die verwinkelten Gänge. Überrascht registrierte sie die umher stehenden Wachen. Noch gestern hatte man niemanden in den Gängen gesehen und nun? Die ganze Burg schien mit Wachen besetzt zu sein. Sophias Freude darüber Salim zu sehen, wandelte sich prompt in Verwirrtheit um, als sie die anderen seltsamen Gestalten sah. Dennoch folgte sie Kaya durch den Saal auf Salim zu. Sie lächelte ihm flüchtig zu, während Kaya selbst dicht hinter ihr blieb. Sophia ließ es sich nicht nehmen die Leute zu mustern. Deren Gewand war anders als das was Salim trug. Es war weiß. Ein weißer Wappenrock, worauf auf der Vorderseite ein großes rotes Kreuz prangte. Vage sagte ihr das was, jedoch konnte sie es auf der Stelle nicht einordnen. Auch sie wurde gemustert, stellte sie unwohl fest. Warum sah man sie so überrascht und teils fassungslos an? Fragend sah sie zu Salim, der sie jedoch nur kurz ansah. Salims Vater hingegen wechselte einige Worte mit dem ältesten der Fünf Männer und schien nicht wirklich begeistert vom Verlauf des Gespräches zu sein. Der älteste der Männer schien verärgert, während er immer wieder auf sie deutete. Was war los? Der Linke neben dem Mann trat plötzlich vor und ergriff ihr Kinn um ihr Gesicht nach links und rechts zu drehen. Noch ehe Sophia reagieren konnte stand Kaya neben ihr und umfasste des anderen Mannes Handgelenk, damit dieser von ihr abließ. „Salim.“, Sophia umklammerte den Arm des Arabers. Salims Vater nickte schließlich und gab noch einige verärgert klingende Laute von sich. „Sophia.“, Salim legte ihr die Hände auf die Schultern. „Was?“, fragte sie. „Sie möchten mit dir reden.“ „Mit mir? Warum? Ich kenne diese Leute nicht.“, Salim nickte. „Ich weiß. Es wird nicht lange dauern. Lediglich Bruder Abbé wird hier bleiben und dir einige Fragen stellen. Ich erkläre es dir später“, prompt schüttelte sie den Kopf. „Ich will nicht.“, auf keinen Fall wollte sie mit einem von denen hier alleine bleiben. „Ich warte vor der Tür.“ Sophia kam nicht mehr dazu zu antworten, denn alle außer ihr selbst und dem ältesten der Männer verließen alle den Raum. Ja selbst Kaya zog sich zurück.

Der Mann nahm auf einer der Bänke platz. „Setz dich doch.“, er deutete einladend Gegenüber von sich, doch Sophia schüttelte den Kopf. „Ich will mich nicht setzen.“, sie wollte noch nicht einmal hier sein. „Ich bin Bruder Abbé.“, stellte er sich vor. „Und du?“ Sophia zögerte. Sollte sie ihm antworten. Sie wollte Salim nicht in Schwierigkeiten bringen. „Sophia.“, sagte sie schließlich und erntete ein Kopfnicken. „Es ist wichtig das du Wahrheitsgemäß antwortest, Sophia. Versprichst du mir das?“ Einen Scheiß würde sie tun. Sie kannte ihn nicht einmal. Innerlich den Kopfschüttelnd nickte sie. „Sehr gut.“, Abbé schien erleichtert. „Wie bist du hierhergekommen?“ „Salim fand mich.“, das hatte Salim ihr gesagt und es war die einfachste Möglichkeit zu antworten. Abbé nickte abermals. „Bist du freiwillig hier?“, Sophias Augen verengten sich. „Natürlich!“, was dachte er denn? „Wenn jemand etwas anderes behauptet dann lügt er.“ „Tut er das?“, fragte Abbé nachdenklich mehr sich selbst als sie. Sophia seufzte. „War das alles?“ „Eine Frage noch.“, Abbé erhob sich und trat näher als ihr lieb war an sie heran. „Bist du ein gottesfürchtiger Mensch, Sophia?“ Nein, lag ihr als Antwort auf der Zunge. Glaubte sie an Gott? Ja. Gab es einen solchen? Vielleicht? War sie Gottesfürchtig? Mit Sicherheit nicht. „Ich glaube an ihn.“, war alles was sie sagte und erntete ein Seufzen. Abbé schritt durch die Halle und öffnete wieder die Tür durch die die anderen Gegangen waren.
 

„Und? Was sagt sie?, einer der Anderen wandte sie an Abbé und auch Salims Vater sagte etwas. „Sie sagt sie ist freiwillig hier.“ Die Augen des Anderen verengten sich. „Dann lügt sie! Sie kann nicht freiwillig bei..“, Abbé hob die Hand und ließ den anderen verstummen. Salims Vater hatte sich das Gesprochene von seinem Sohn übersetzen lassen und grinste nun. Während Abbé mit Salims Vater sprach, sah der eine junge Mann sie unentwegt an. Eine ärgerliche Miene zierte sein Gesicht. Er wandte sich von den anderen ab und kam auf sie zu. Sophia unterdrückte den ersten Impuls einfach gehen zu wollen, sondern blieb so aufrecht sie es vermochte stehen. Ihr Gegenüber war gut einen Kopf größer wie sie, sodass sie ihren Kopf in den Nacken legen musste. Einen Rückzieher würde sie nicht machen. „Du kannst uns ruhig die Wahrheit sagen, Mädchen.“, sie schüttelte den Kopf. „Das war die Wahrheit.“, beharrte sie. Warum ging jeder davon aus, das sie hier nicht freiwillig war? „Das glaube ich dir nicht.“, er machte ein mitfühlendes Gesicht das vollkommen fehl am platz war. Sie brauchte kein Mitgefühl. „Halten sie dich hier gefangen?“, flüsterte er ihr zu. „Nein!“, Sophia wurde lauter. „Bruder Dariusz, lasst das Mädchen.“, schritt Abbé ein. „Wir sind Gast hier, Ihr solltet Euch benehmen.“ Sinan schien sich prächtig über Dariusz zu amüsieren, das entnahm man jedenfalls seinem Gesichtsausdruck während er das Geschehen beobachtet hatte. Sophia hielt sich an Salim, der selbst auch angespannt schien. Sinan trat wieder an Abbé heran und sagte etwas, woraufhin dieser nickte. „Was jetzt?“, Sophia sah zu dem Araber auf. „Es wird gegessen.“, erläuterte Salim ihr kurz und führte Sophia zu einen der Bänke voran die anderen ebenfalls langsam platz nahmen.

Seufzend blickte sie durch den Raum. Wie lange saß sie nun schon hier? Wie lange hörte sie ihnen schon zu, ohne etwas zu verstehen? Die Halle hatte sich mittlerweile weiter gefüllt, sodass nun beinahe gänzliche alle Bänke belegt waren. Sophia wandte sich von Sinan und Abbé ab, die sich anscheinend eine Menge zu erzählen hatten. Ihr Blick begegnete dem von einem anderen jungen Mann, der bisher nur ruhig bei den anderen gestanden hatte. Kurz überlegte sie und lächelte dann flüchtig, immerhin wäre es unhöflich gewesen, einfach wegzuschauen. Der junge Mann erwiderte das Lächeln, wandte jedoch sofort den Blick von ihr ab, als Dariusz ebenfalls zu ihr herüber sah. Dann beugte er sich zu ihr vor, „Noch kannst du deine Meinung ändern, Mädchen. Noch können wir dir helfen.“ „Ich brauche keine Hilfe, danke.“, lehnte sie höflich ab. Warum nur glaubte man ihr nicht? „Lasst sie, Bruder Dariusz.“, mischte sich nun der dickliche Mann neben ihn ein. „Wenn sie unsere Hilfe nicht will, dann lass sie bei den Heiden bleiben.“, der dickliche Mann hatte seine Stimme gesenkt, denn auch wenn Sinan ihre Sprache nicht verstand Salim tat dies. „Aber es wäre eine Verschwendung.“ Der Dicke nickte. „Das ist es in der Tat.“ Sophia gefiel es ganz und gar nicht wie die beiden über sie redeten. „Salim?“, sie wartete bis seine dunklen Augen sie ansahen. „Ich gehe auf mein Zimmer. I-ich fühle mich nicht gut.“ Der Araber bedachte sie eines besorgten und zugleich nachdenklichen Blickes, aber nickte schließlich. „Kaya wird dich begleiten.“ Sophia nickte, es war das erste mal das sie froh war Kaya immer bei sich zu haben. Schneller als eigentlich nötig verließ sie den Saal und atmete erst erleichtert auf, als sie die Blicke der anderen nicht mehr au sich ruhen fühlte. Kaya folgte ihr lautlos wie immer, weswegen sie etwas erschrak als er an ihrer Zimmertür vorschnellte und die Klinke ergriff um selbst als erster eintreten zu können. Mit erhobener Augenbraue folgte sie ihm. Dachte er etwa jemand wäre den Turm hinauf in ihr Zimmer geklettert? Dennoch ließ sie ihn machen und nahm stattdessen auf dem Bett platz. Salim wollte sie doch überraschen. Sie hoffte nicht das das die Überraschung war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Zuckerschnute
2011-06-14T14:51:47+00:00 14.06.2011 16:51
Juhu, endlich mal der Begriff Augen! Nette Abwechselung zu den ganzen Irden!

Jaja, die guten alten Sprachprobleme... kenn ich! Kann aber auch zu Lustigen Missverständnissen führen. Und was die vielen Wachen angeht, aus Spaß an der Freude werden die da nicht rumstehen, oder? Kombiniere: Mit der "Ruhe" ist es bald vorbei und dann geht hier die Post ab!
Tempelritter? Okay, es gibt doch hoffentlich keine blutigen Feldzüge und Hexenverbrennungen, oder?
Schon mal im Voraus: Ich bin "Happy-End-Fanatikerin" und habe am liebsten "Friede-Freude-Eierkuchen alle haben sich lieb und tanzen durch die Gegend- Enden"

Und was das mit meiner Vermutung bezüglich der Überaschung angeht: Salim sagte doch, dass er etwas mit ihr machen würde, dass jede Frau gerne mag. Und da ist mir doch glatt das gute alte Vorurteil eingefallen, dass Frauen gerne einkaufen gehen. Vielleicht ist es aber auch was anderes. Ich werde es herausfinden!


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