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Seelenlos

Konoha vs. Akatsuki
von

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Dem Geheimnis auf der Spur

„Ist alles vorbereitet?“, fragte Tsunade die Person geradewegs heraus, die ihr aus blauen Augen entgegensah.
 

„Natürlich. Es kann sofort losgehen. Bist du soweit, Neji?“
 

Der Angesprochene verengte seine Augen, senkte seinen Kopf etwas und antwortete entschieden: „Ja, Inoichi-san!“
 

Begleitet von Zuversicht ging Neji tiefer ins Innere des Raumes, der als eine Art Arbeitszimmer für den Yamanaka fungierte. Das Zimmer wurde lediglich durch das beißende Licht einer Neonlampe beleuchtet, da es keine Fenster gab. Eine angenehme, kühle Temperatur herrschte darin, die die Nerven des Hyuuga beruhigten. Der Yamanaka und die Hokage wechselten im Flüsterton einige Worte, aber das nahm Neji nur am Rande wahr. Seine Aufmerksamkeit galt einzig und allein der Liege, die auf der rechten Seite des Raumes bereits auf ihn wartete. Die Gürtelschnallen, die an den Seiten herunterhingen, würden ihn in Kürze im wortwörtlichen Sinne an das Bett fesseln und ihn in Minuten der Schmerzen und Zweifel daran hindern, seinen Instinkten zu folgen. Er bangte zwischen Hoffnung und Angst. Wie würde es mit ihm weitergehen, wenn dieser Schritt ihn rückwärts bringen würde anstatt vorwärst? Wenn Frust und Wut die Folgen waren anstatt Erleichterung und Trost? Sein Geist ließ einen imaginären Seufzer von sich.
 

„Leg dich bitte hin“, bat der blonde Shinobi, wodurch er Nejis Gedankenprozess ein jähes Ende setzte. Das undurchschaubare Mienenspiel des Hyuuga wandte sich der Quelle dieser Worte zu und traf dabei auf ein Antlitz aus sanften Zügen. Inos Vater zeigte mit seiner Hand auf die Liege, der bis eben Nejis gesamte Aufmerksamkeit gegolten hatte. Zögerlich setzte er einen Fuß vor den anderen und näherte sich dem genannten Gegenstand, dessen schwarzes Leder mal bedrohlich und mal anziehend auf ihn wirkte. Ungewöhnlich schwerfällig bewegte er sich vorwärts, geradezu so, als würden Bleikugeln an seinen Füßen hängen, die er hinter sich her schleppen musste. Wie Gefangene vor hunderten von Jahren. Stutzig bemerkte er plötzlich, dass dieser Vorgang nicht in sonstiger Art durchgeführt wurde. Er hatte vor einiger Zeit in einem der Räume des Hokage-Turms gesehen, dass die Person bei diesem Jutsu normalerweise in ein Objekt aus Eisen gesetzt wurde, das die Form eines Halbkreises hatte. Er hielt sich jedoch nicht lange mit dieser belanglosen Feststellung auf, ging er doch davon aus, dass der Yamanaka seine Fähigkeiten weiterausgebaut hatte, sodass er diese Technik in jeder beliebigen Situation schnellstmöglich einsetzen konnte.
 

Er lag auf der Liege. Bewegungslos. Gedankenlos. Die hellgrauen Augen hatten sich in dem leeren Weiß der Decke verfangen, während Inoichi ihn mit den Schnallen festband.
 

Als sich die letzte Schnalle mit einem kling um Nejis Brust schloss, positionierte sich Inoichi zwischen der Wand und dem Anfang der Liege, worauf der Hyuuga sein Kopf gebettet hatte. „Gut, dann fangen wir jetzt an.“ Bestätigend suchte er den Blick der Hokage und fand in diesem ihr Einverständnis.
 

Die raue Hand des Yamanaka legte sich auf die Stirn des Hyuuga, wo sie kurz ruhig verweilte. „Schließ jetzt bitte deine Augen und denk an nichts“, richtete er sich deutlich an den jungen Mann, der all seine Hoffnung in ihn und seine Fähigkeiten legte.
 

Neji gab sich keinerlei Bedenken hin, sondern tat in seinem Vertrauen dem Yamanaka gegenüber das, was von ihm erwartet wurde. Ihm war durchaus bewusst, dass er sich damit vollständig in fremde Hände begab und sich selbst mit Hilflosigkeit verfluchte. Der Gedanke war ihm zuwider und er spürte sogar etwas Angst in sich aufkommen. Er war nicht besonders vertraut mit dem Jutsu des Yamanaka-Clans und daher tat er sich schwer damit, abzuschätzen, inwieweit Inos Vater in sein Innerstes einzudringen vermochte. Aber er war bereit, dieses Opfer zu bringen, denn es ging für ihn um weitaus mehr als das Byakugan. Sein Stolz lag in Scherben auf dem Fußboden ... zertreten von den Dieben seines Bluterbes.
 

Langsam … ganz langsam hüllte etwas seinen Geist in Nebel, legte es lahm und wies ihn in eine wohltuende Ruhe und Schwerelosigkeit. Das gleichmäßige und ruhige Atmen des Jounin signalisierte Inoichi, dass er nun mit seiner Arbeit beginnen konnte.
 

Sichtbare Siegelzeichen zogen sich in einem Halbkreis von Nejis rechter Schulter über seinen Kopf hinweg bis zu seiner linken Schulter. Die Innenfläche von Inoichis Hand lag fest auf der Stirn des Jounin. Ein deutlich hörbares Ausatmen übertönte kurz das Ticken der Uhr, welches heute in den Ohren der Anwesenden unnatürlich laut klang. Die Augen des Yamanaka schlossen sich.
 

Mühelos gelang es Inoichi, sich Eintritt in Nejis Verstand zu verschaffen. Dies lag neben seiner jahrelangen Erfahrung vor allem an der Kooperation des Hyuuga, der seinen Geist nicht verschloss. Der braunhaarige Jounin befand sich derweil in einem Dämmerzustand, wodurch er nur sehr eingeschränkt mitbekam, was gerade mit ihm passierte. Auf diese Weise stellte Inoichi sicher, dass Neji nicht ins Grübeln verfiel und dadurch unabsichtlich den Zugang zu bestimmten Bereichen seines Geistes versperrte.
 

Mit hochkonzentrierter Miene besah sich die Hokage das Schauspiel, welches sich ihr bot. Eine merkwürdige Intensität lag in der Darstellung dieser beiden Shinobi, die ihr im Einklang mit der gespenstischen Ruhe im Raum einen Schauer über den Rücken jagte. Ihr Blick schien fest an der Mimik des blonden Shinobi zu kleben, die wie eine Maske auf sie wirkte. Zu beherrscht, zu konzentriert, zu fokussiert war er, als dass man Emotionen in seinem Gesicht hätte lesen können. Sie wusste sehr wohl, dass Inoichi Nejis Geist wahrscheinlich vergeblich nach brauchbaren Informationen durchforstete, aber dennoch kam sie nicht umhin, hoffnungsvoll abzuwarten. Vielleicht würde es doch Erfolg zeigen. Hoffnung starb bekanntlich zuletzt. Aber plötzlich …
 

„Was …?“, flüsterte Inoichi mit einer nicht zu überhörbaren Bestürzung in der Stimme. Falten der Verblüffung traten auf seine Stirn, die die Godaime leicht unruhig werden ließen.
 

„Ist etwas nicht in Ordnung?“
 

Ohne die Hand von Nejis Stirn zu nehmen, öffnete Inoichi gemächlich die Augen. Kaum, dass die Godaime den Ausdruck darin sah, keimte ein ungutes Gefühl in ihr auf.
 

„Es hat einige Zeit gedauert, bis ich den Teil seines Gedächtnisses ausfindig gemacht habe, in dem sich die Erinnerungen der letzten Wochen befinden sollten. Jetzt weiß ich, warum er sich an nichts erinnern kann, was mit dem Verlust seines Byakugans zusammenhängt. Sein Gedächtnis für diese Zeitspanne wurde komplett manipuliert!“
 

Diese Aussage kam so unerwartet, dass der Kopf der Godaime reflexartig nach hinten zuckte. Sie hatte von Anfang an den Verdacht gehabt, dass Akatsuki dahintersteckte und es schien so, als würde sich ihre Befürchtung bewahrheiten. Wer sonst wäre zu so etwas fähig?
 

Als sie sich wieder gefasst hatte, trat sie zwei Schritte näher an Inos Vater heran. „Gibt es eine Möglichkeit, die Manipulation rückgängig zu machen?“
 

„Hmm, schwierig. Rein theoretisch ist es möglich, allerdings sind die Risiken sehr hoch. Ein abermaliger Eingriff in sein Gedächtnis könnte Teile seines Geistes vollständig zerstören. Und außerdem könnten wir hinterher immer noch nicht mit Sicherheit sagen, dass die Erinnerungen authentisch sind. Sowie es aussieht, bringt uns das nicht weiter. Leider.“
 

Der Blick der Godaime fiel auf das Gesicht des Hyuuga, dessen Miene sich leicht verzogen hatte, als wäre jedes Wort zu seinem vernebelten Verstand durchgedrungen. Ein weiteres Mal wandte sie sich an den blonden Shinobi.
 

„Gibt es irgendeine andere Möglichkeit, um an Informationen zu kommen?“
 

Kurz überlegte er und antwortete dann: „Eine Möglichkeit gäbe es da tatsächlich noch. Ich könnte versuchen, über das Unterbewusstsein etwas herauszubekommen. Das Unterbewusstsein ist dazu in der Lage, Dinge zu speichern, aber es kann von uns nicht direkt gesteuert werden. Dementsprechend kann sie auch nicht gezielt gelöscht oder manipuliert werden.“
 

„Gut, dann tun Sie das jetzt bitte“, entgegnete Tsunade. Innerlich flammte wieder Hoffnung in ihr auf. Vielleicht würde es dieses Mal klappen.
 


 

Sasuke stand so stramm und bewegungslos neben seinem Bett in der Höhle, dass er wie eine Figur aus Glas wirkte. Er war nur nicht so durchsichtig. Was war das eben für ein Gefühl gewesen, das durch seine Glieder gekrochen war und seinen Rachendurst kurz in den Hintergrund gedrängt hatte? Hatte er für einen winzigen Moment tatsächlich so etwas wie Reue verspürt, weil er seinen ehemaligen Lehrer ans Messer lieferte? Hatte er für einen winzigen Moment tatsächlich mit Bedauern auf seine Zeit mit Team 7 zurückgeblickt?
 

Mechanisch bewegte er sich auf seinen Rucksack zu und holte einen Gegenstand heraus, der als einziger einen emotionalen Wert für ihn hatte: Eine Fotografie seiner Familie. Traurig ruhte sein glasiger Blick auf dem Bild, welches von einem goldenen Rahmen umrandet war. Es zeigte das einst junge Glück seiner Familie. Die sanften, schwarzen Augen seiner verstorbenen Mutter bahnten sich ihren Weg in seine Brust, wie das messerscharfe Schwert eines Samurai. Das dezente Lächeln seines älteren Bruders rief ihm jene Tage in Erinnerung, an denen ihre Welt noch in Ordnung gewesen war. Der Stolz, der aus der Haltung seines Vaters sprach, erinnerte ihn an seine Pflicht als Uchiha.
 

Er stieß einen tiefen Seufzer aus und verstaute das Bild dann wieder in seinem Rucksack. Es war nichts weiter als ein heller Schatten vergangener Jahre.
 

Er fühlte, wie Wut in ihm aufstieg. Nein, er würde nie wieder – auch nicht für einen winzigen Moment - Schwäche zeigen! Was würde sein Vater, der metertief unter der Erde lag, nur weil Konoha den Untergang der Uchihas beschlossen hatte, dazu sagen? Die imaginäre, strenge Stimme Fugakus drang bereits deutlich an sein Ohr: Du bist schwach, Sasuke. Aus dir wird niemals ein so starker Ninja wie dein Bruder Itachi. Ohne dass er es bemerkte, ballte er seine Hände zu Fäusten. Wie hatte er so etwas fühlen können, nach allem, was Konoha seiner Familie angetan hatte? Er würde sie alle vernichten! Er würde aus ihrem Lachen einen Schrei der Schmerzen machen! Alle, ausnahmslos alle, trugen Schuld an dem, was seiner Familie widerfahren war. Er würde nicht eher ruhen, bis er sie alle zur Rechenschaft gezogen hatte.
 


 

Beide fühlten den grasigen Boden unter ihren Füßen, spürten die sommerliche Brise in ihren Haaren, sahen die Entschlossenheit in den Augen ihres Gegenübers. Die vor Spannung elektrisierte Luft schien sich allmählich durch ihre Adern zu leiten. Bei der Körperhaltung von Kakashi war die Grenze zwischen Abwehr und Angriff verwischt und ließ somit nicht ansatzweise erkennen, was er vorhatte. Er stand etwas seitwärst und hatte seine Hände leicht von seinem Oberkörper weg geschoben. Sein Gegner war nicht minder in Alarmbereitschaft. Die Knie waren leicht gebeugt, der Blick scharf und durchdringend. Wer würde den ersten Schritt wagen?
 

Kakashi sah unauffällig direkt an dem Blick des Älteren vorbei, um nachzuprüfen, ob er die Gegend zu seinem Vorteil nutzen konnte. Der Konoha-Trainingsplatz war von einem Wald umgeben, was einem Kämpfer viele Möglichkeit bot, seinem Gegner Fallen zu stellen und die vielen Bäume als Deckung oder Verstecke zu nutzen. Der Kopierninja erkannte, dass er sich in einer gänzlich ungünstigen Position befand. Die Bäumen warfen bereits ihre hiesigen Schatten auf ihn, war er doch nur wenige Meter vom Wald entfernt, während sein Opponent mitten auf dem Platz stand und alles in einem Radius von etwa 150 Metern sehen konnte. Jiraiya war es nicht entgangen, dass der Jounin für wenige Sekunden nicht seinen Blick erwidert hatte, woraus er vorausschauend seine Schlüsse zog. Wenn Kakashi ihn schlagen wollte, musste er sich schon mehr einfallen lassen. Als hätte sein Gegner diesen Gedanken gehört, flogen blitzschnell einige Kunais in seine Richtung, denen er spielendleicht auswich, indem er einfach zur Seite sprang.
 

„Wenn du so weiter machst, dann wirst du keine Chance haben, diesen Kampf zu gewinnen, Jungchen“, sagte er noch im Sprung zu dem Hatake.
 

Doch als er ein verräterisches Aufblitzen in den Augen Kakashis sah, keimte ein Verdacht in ihm auf. Kaum dass er mit seinen Beinen auf dem Boden aufkam, spürte er schon eine plötzlich auftretende Chakraquelle, der er sich sofort zuwendete. Seine Augen weiteten sich, als er auf den ersten Blick nichts sehen konnte. Die feinen Chakrafäden, die er aufgrund ihrer Farblosigkeit erst nach verhängnisvollen zwei Sekunden erkannte, spannten sich fest um seinen Körper und nahmen ihm jeglichen Bewegungsraum. Im nächsten Augenblick traf ihn die Faust Kakashis im Zentrum seiner Brust und schleuderte ihn meterweit nach hinten. Noch im Flug gelang es Jiraiya, Chakra in seinen Fußsohlen zu konzentrieren und seinen Körper so zu drehen, dass er auf den Boden aufkommen konnte. Doch die Wucht des Schlages war so enorm gewesen, dass es ihn, trotz seiner Gegenwehr in Form der chakrageladenen Fußsohlen, noch einige Meter weiter nach hinten drängte, wodurch er tiefe Furchen im Boden hinterließ. Als er schließlich zum Stehen kam, vergewisserte er sich als erstes, dass Kakashi noch genau da stand, wo er vorher war. Das war eine vereinfachte Form des Hakke Hasangeki, stellte Jiraiya fest, während er sich mühelos mit einem Entfesslungsjutsu von Kakashis Chakradrähten befreite. Er kannte diese Technik. Sie wurde hauptsächlich von Neji genutzt, der mit Hilfe seines Byakugans zuerst den Kreis des Hakke kreeierte, bevor er Chakra in seiner Handfläche sammelte und sie in einem Schlag durch den Körper seines Gegners jagte. Kakashi muss diese Technik mal kopiert und sie auf seine Fähigkeiten angepasst haben. Das vorhin … war nur eine Finte. Er hat mich mit seinem Blick von seinen Händen abgelenkt, um seine Chakradrähte unbemerkt um mich spannen zu können. Sowas gelingt dir nicht noch einmal, Jungchen.
 

Ohne den Jounin aus den Augen zu lassen, stürmte Jiraiya auf ihn zu, um seinerseits zum Angriff überzugehen. Hochkonzentriert fixierte Kakashi seinen Gegner und stellte sich mental auf alles ein. Er vergaß nicht, wen er vor sich hatte. Seine jahrelange Erfahrung mahnte ihn zur Vorsicht, denn jemand wie der Sannin würde nicht kopfüber ein Angriff starten. Dank seines Sharingans konnte er das nächste Jutsu seines Gegners vorhersehen, und genau das war der sprengende Punkt. Der Jounin wusste, dass Jiraiya sich über die Fähigkeiten des Bluterbes der Uchihas bewusst war. Warum also griff er ihn von vorne an, wo er doch genau wusste, dass er ihn nicht überraschen konnte?
 

„Katon: Dai Endan!“, kündigte Jiraiya seinen nächsten Angriff an. Ein gewaltiger Feuerball schoss auf Kakashi zu, sodass ihm für eine kurze Zeit die Sicht auf den Weißhaarigen verwehrt blieb. Mit irrwitziger Geschwindigkeit formte der grauhaarige Shinobi die Fingerzeichen für das Suiton: Suikodan no Jutsu, womit er einen Wasserdrachen heraufbeschwor, der die gigantische Feuerkugel im Nu löschte. Aber wie aus dem Nichts tauchte plötzlich Jiraiya neben Kakashi auf. Noch ehe der Sannin die Fingerzeichen für sein nächstes Jutsu zu Ende ausgeführt hatte, lud der Kopierninja Chakra in seine Füße und sprang hastig hoch, um dem zu entgehen. Ein Lächeln des Triumphes zauberte sich auf Jiraiyas Gesicht, als sein Schattendoppelgänger hinter Kakashi auftauchte, ihn noch in der Luft packte und mit Wucht auf den Boden schleuderte. Das bereits von Jiraiya durchgeführte Doton-Jutsu vereitelte, dass sich der Aufprall des Jounin in Schmerz äußerte. Kakashi steckte bereits bis zur Hüfte im Sumpf. „Doton: Yomi Numa“, klärte Jiraiya ihn kurz über das Jutsu auf, welches den Kopierninja beinahe vollständig bewegungsunfähig machte.
 

„Ihr habt mein Sharingan gegen mich verwendet“, schlussfolgerte Kakashi trocken, während er immer weiter im Schlamm versank.
 

„So ist es. Der Feuerball diente bloß dazu, sich für einen Moment deinem Auge zu entziehen. In dieser kurzen Zeitspanne habe ich einen Schattendoppelgänger erschaffen, der links um den Feuerball herumgelaufen ist, während ich rechts herumlief. Als ich dir gegenüberstand konntest du meinen nächsten Schritt natürlich vorhersehen, aber du wusstest nicht, dass mein Schattendoppelgänger dich daran hindern würde, zu entkommen. Tut mir leid, Jungchen, aber das war's für dich!“ Der Sannin setzte zum alles entscheidenden Zug an, indem er die Fingerzeichen für das Ranjishigami no Jutsu tätigte, in dessen Folge sich seine Haare zu einer Bestie formten und auf den im Sumpf feststeckenden Kakashi zuraste. Natürlich hatte er nicht vor, den Jüngeren wirklich aufzuspießen. Damit drückte er dem Kampf nur seinen Sieg-Stempel auf. Doch kaum hatte sich die Bestie um den Körper des Grauhaarigen geschlungen, erklang ein Geräusch, welches an das Zerplatzen von Seifenblasen erinnerte.
 

Ein Wasserschattendoppelgänger, schoss es Jiraiya durch den Kopf, und er sah reflexartig nach oben, wo Kakashi mit chakrageladener Faust auf ihn zustürmte.
 

Die Situation verwehrte es dem Sannin, kurz inne zu halten, um sich die vorangegangenen Schritte seines Gegners zusammenzureimen. Mit knapper Not gelang es ihm, dem Schlag des Kopierninjas zu entkommen, indem er sein Haar durch einige Fingerzeichen zu einer stacheligen Verteidigung umfunktionierte. Kakashi lief Gefahr, von den Stacheln aufgespießt zu werden. Seine einzige Chance sah er in der Anwendung des Shunshin no Jutsu, die ihn in dem Bruchteil einer Sekunde einige Meter vom Kampfgeschehen weg beförderte.
 

Das war knapp. Das wäre es fast für mich gewesen. Jiraiya-sama ist unglaublich schnell in seinem Han- Der Ausruf „Gamayudan!“ riss Kakashi unsanft aus seinen Gedanken und zwang ihn, aus dem Schatten des Baumes hervorzukommen, hinter dem er Schutz gesucht hatte. Nur mit Mühe gelang es ihm, dem Ölstrahl auszuweichen. Blitzschnell sprintete er aus dem Wald heraus, darauf bedacht, sich nicht von dem Öl erwischen zu lassen. Als er wieder mitten auf dem Trainingsplatz stand, zuckte er einige Shuriken, die er dem Sannin entgegenschleuderte. Doch wie erwartet prallten sie wirkungslos an dem Öl ab. „Das hilft dir nicht weiter, Jungchen!“ Erst jetzt erkannte der Angesprochene, dass sich sein Kampfpartner im Eremiten Modus befand. Wahrscheinlich will er mich an meine Grenzen führen, um dadurch einen höheren Chakraverbrauch zu garantieren. Vielleicht kommen wir auf diese Weise der Entschlüssung des Rätsels meines Bluterbes tatsächlich auf die Spur.
 


 

Tsunade konnte ganz deutlich die Anstrengung in Inoichis Gesicht sehen. Es war sicher nicht leicht, das Unterbewusstsein zu durchkämmen, aber sie vertraute ihm voll und ganz. Er war ein Meister auf seinem Gebiet. Sie zweifelte in keinster Weise an seinen Fähigkeiten. Während sie weiterhin sein Gesicht aufmerksam studierte, bemerkte sie, wie sich etwas darin veränderte. Es sah so aus, als hätte er etwas Interessantes entdeckt. Noch ehe sie die Gelegenheit hatte, nachzufragen, sagte er: „Hokage-sama, ich habe etwas gefunden.“
 

„Und das wäre?“ Sie war ungeduldig, allerdings bemerkte sie, dass seine Konzentration noch immer auf das Unterbewusstsein von Neji gelenkt war. Nachsichtig harrte sie einige weitere Minuten aus, bis Inoichi schließlich sichtlich erschöpft seine Lider hochzog und seine Hand von der Stirn des Braunhaarigen nahm.
 

„Entschuldigt, Tsunade-sama, dass es solange gedauert hat. Ich musste verstreute Fetzen zu einem Ganzen zusammensetzen. Vielleicht sollten wir Neji-kun vorerst aus seinem Dämmerzustand holen, bevor ich erzähle, was ich herausgefunden habe.“
 

„Ja. Ich gehe schon mal vor. Wir sehen uns dann gleich in meinem Büro“, sagte sie zu ihm und verließ den Raum.
 

Als sie die Tür ihres Büros hinter sich schloss, kam ein erschöpfter Seufzer über ihre Lippen. Sie stellte sich wie so oft vor eines ihrer Fenster und sah hinaus in die Natur. Obwohl es erst kurz vor zehn Uhr morgens war, stand die Sonne hoch über Konoha und ließ alles in einem hellen Licht leuchten. Ob Jiraiya und Kakashi schon mit ihrer Arbeit begonnen haben, fragte sie sich. Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihren inneren Monolog und schob jegliche Gedanken weit von ihr. Sie verkündete ein „Kommt herein!“, während sie sich vom Fenster abwendete und sich vor ihren Schreibtisch setzte. Inoichi und Neji nahmen nach Aufforderung der Hokage auf den Stühlen gegenüber von ihr Platz. Zu ihrer Verwunderung war der Hyuuga hellwach und wirkte sehr gefasst. Normalerweise dauerte es nach diesem Jutsu eine Weile, bis die Person geistig wieder voll da war.
 

Nach einem flüchtigen Blick auf die Uhr nahm sie Blickkontakt mit Inoichi auf und fragte kurz und knapp: „Wie sieht es aus?“
 

Inoichi blickte einmal kurz zu dem links von ihm sitzenden Hyuuga, dessen Miene ihm keinen Aufschluss darüber gab, ob er nervös war. Er wendete sich wieder der Godaime zu und antwortete: „Ich habe einige wichtige Informationen aus seinem Unterbewusstsein bekommen, die uns mit Sicherheit weiterbringen werden. Hinter dem Verlust deines Byakugans“, seine Augen suchten die des Hyuuga, „steckt Akatsuki!“. Jetzt konnte Inoichi eine Gefühlsregung in Nejis Zügen erkennen. Sie schwankte zwischen Entsetzen und Wut. Diese Bastarde hatten ihn zum Narren gehalten! Er drückte seine Nägel so tief in die Innenseiten seiner Hände, dass seine Knöchel weiß hervortraten.
 

„Das hatten wir befürchtet“, seufzte Tsunade und schloss kurz ihre Augen, als würde sie nachdenken. Dieser Satz weckte Nejis Interesse, weswegen er sie durchdringend ansah und fragte: „Was meint Ihr damit?“
 

„Unwichtig!“, erwiderte sie fest und überlegte zur selben Zeit, was sie tun sollte.
 

„Das war nicht alles, Hokage-sama“, ließ Inoichi seine Vorgesetzte wissen. Als sie ihm ihre volle Aufmerksamkeit schenkte, verengten sich seine Augen etwas, bevor er sich klarer ausdrückte. „Offenbar hatten sie Neji gefangen genommen und ihm während dieser Zeit das Byakugan aus den Augen transplantiert. Berücksichtigt man die Tatsache, dass ich in seinem Unterbewusstsein nichts gesehen, sondern nur gehört habe, kann man davon ausgehen, dass er bewusstlos war, als die Akatsuki-Mitglieder über ihren Plan gesprochen haben. Außerdem ist davon auszugehen, dass sich ihr Hauptquartier in einer Art Höhle befindet. Es war nämlich ein schwaches Echo zu hören.“
 

Neji stutzte. Warum hatte Akatsuki ihn entführt und dann seine Stelle im Dorf eingenommen? Was hatte das alles zu bedeuten? Und wie war es ihnen überhaupt gelungen, das unbemerkt zu tun? Gefesselt sah er Inoichi an, in der Erwartung, Antworten auf seine unausgesprochenen Fragen zu bekommen.
 

Tsunades Züge verdunkelten sich. „Neji, du kannst jetzt gehen. Ich lasse dich zu einem späteren Zeitpunkt wieder in mein Büro rufen.“
 

Darauf war er gefasst gewesen. Er verbeugte sich kurz und verließ dann wortlos das Büro, auch wenn er viele Fragen hatte und der Unterhaltung gerne beigewohnt hätte. Aber allem Anschein nach wollte die Godaime ein Gespräch unter vier Augen mit dem Yamanaka führen und das musste er gezwungenermaßen akzeptieren. Er hoffte nur, dass sie ihn später über alles aufklären würde. Und bis es soweit war, würde er überlegen, wie er sich sein Byakugan von Akatsuki wiederholen konnte.
 

Die Tür fiel ins Schloss.
 

Tsunade wandte sich wieder Inoichi zu. In ihrem Innern breitete sich ein flaues Gefühl aus und sie musste sich eingestehen, dass sie etwas Angst in sich spürte, als sie fragte: „Was für ein Plan?“
 

Kurz und knapp entgegnete er: „Sie wollen Kakashi-san!“
 


 

Jiraiya drängte den Jounin immer weiter in die Defensive, um ihn daran zu hindern, seinen Rhythmus wiederzufinden. „Senpō: Kebari Senbon!“ Mit einer beachtlichen Geschwindigkeit feuerte der Sannin unzählige Haarstachel auf seinen Gegner. Die Schnelligkeit dieser Attacke machte es für Kakashi unmöglich, rechtzeitig auszuweichen, weswegen er rasant das Doton: Doryu Heki einsetzte und eine Mauer aus Erde erschuff, an dem die Nadeln allesamt abprallten.
 

„Jetzt, wo du mehr Chakra hast, kannst du es dir leisten, deine kopierten Nin-Jutsus anzuwenden, was, Jungchen?“, hörte er Jiraiya sagen. Derweil stand der Jounin noch immer hinter der selbsterschaffenen Mauer und zerbrach sich den Kopf darüber, wie er weiter vorgehen sollte. Der kleinste Fehler konnte ihm das Genick brechen.
 

Das weiße Chakra, welches aufgeregt durch seinen Körper rauschte, war weit davon entfernt, sich dem Ende zu neigen. Eine recht ungewohnte Situation für den Jounin. Dennoch achtete er streng darauf, nicht unnötig Kraft zu verbrauchen. So hatte er es schon immer gehalten, weil das niedrige Level seines Bluterbes nie etwas anderes zugelassen hatte. Ein schnelles Ausschalten seines Gegners war früher unabdingbar gewesen. Vielleicht war es gar nicht so übel, wenn er sich das beibehielt.
 

Kakashi ließ die Mauer zusammenfallen, sodass er dem Sannin wieder von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand. Wer würde dieses Mal den ersten Schritt wagen? Ihre Körperhaltung sprach von Anspannung, ihre Augen von Entschiedenheit. Sie standen unter Strom und waren bereit, erneut eine Auseinandersetzung vom Zaun zu brechen.
 

Trotz einiger Minuten direkten Kampfes waren sie dem eigentlichen Zweck immer noch keinen Schritt nähergekommen. Bis auf die viel größere Menge an Chakra fühlte Kakashi nicht den kleinsten Unterschied zu früher. Wie sollte er das Rätsel um sein Bluterbe lösen?
 

Der Jounin spannte seine Muskel stärker an, als der Weißhaarige mit nach hinten ausgestreckten Armen und nach vorne gebeugtem Körper auf ihn zustürmte. Wieder griff er den Kopierninja von vorne an. Aber dieses Mal würde der Sannin sich nicht austricksen lassen. Während er auf Kakashi zustürmte, erschuff er einen Schattendoppelgänger, den er zur Ablenkung des Jüngeren vorsah. Durch sein Sharingan war Kakashi dazu in der Lage, die halbherzige Tai-jutsu-Attacke des Klons vorauszuberechnen, aber das Eigentliche verriet ihm sein linkes Auge zu spät. Jiraiya war bereits in seinen Schatten eingetaucht, sodass selbst sein Chakra nicht mehr spürbar war.
 

Der Hatake fand sich in einer schier ausweglosen Situation wider. Diese Kunst, die Jiraiya angewendet hatte, diente dazu, sich vor dem Gegner zu verstecken oder ihn zu kontrollieren. Eigentlich war diese Technik nicht sehr wirkungsvoll gegen jemanden, der das Sharingan besaß, zumindest nicht dann, wenn man es als einen Überraschungsangriff nutzen wollte.
 

„Was wirst du jetzt tun?“, fragte der Sannin amüsiert, als er seinen Kopf aus dem Schatten reckte.
 

Das war eine wirklich gute Frage. Kakashi konnte kein einziges Körperteil bewegen. Wie sollte er sich also befreien? Er hätte nicht so unaufmerksam sein dürfen, nur weil es sich um einen Freundschaftskampf handelte. Er seufzte unmerklich. Um das Blatt zu wenden, gab es nur eine Möglichkeit: Er musste das Mangekyou-Sharingan nutzen.
 

Er konnte seinen Kopf nicht heben, aber das war für sein Vorhaben auch nicht zwingend notwendig. Angestrengt sah er hoch … direkt in das grelle Antlitz der Sonne. Er würde sein Kamui an ihr anwenden, um auf diese Weise die Gegend für einen Moment in ein graues Tuch zu hüllen. Das müsste reichen, um das Jutsu des Sannin auszutricksen. Es würde ihn sehr viel Chakra kosten, aber sowie es aussah, hatte er keine andere Wahl. Oder? …
 

...
 

Das ist es!
 

Wie aus dem Nichts war dem Kopierninja aus Konohagakure ein vielversprechender Einfall gekommen. Ein Einfall, der den legendären Sannin in die Knie zwingen würde. Weder eine Ablenkung noch Chakra oder Schnelligkeit war nötig. Dieser Einfall war die ultimative Waffe gegen diesen mächtigen Gegner. Sie lag in Kakashis Hand. Und er würde sie gnadenlos gegen den Sannin anwenden.
 

„Na, wie sieht es aus, Kleiner? Hast du noch ein Ass im Ärmel oder ist der Kampf entschieden?“
 

„Gebt mir bitte noch einen Moment, Jiraiya-sama“, bat Kakashi. Ein Satz, der zu dem genialen Plan des Hatake gehörte. Ein Plan, der von Spontanität lebte. Ein Plan, der nicht wie ein Plan wirken durfte.
 

„Von mir aus“, erwiderte dieser müde und gähnte anschließend herzhaft.
 

Der jüngere Shinobi gab berechnend vor, versunken nach einem Weg aus seiner Misere zu suchen. Ganze zwei Minuten ließ er vergehen, bis er die Stille durch ein leises Räuspern unterbrach. Der Moment der Wahrheit war gekommen. Langsam schweifte sein Blick in die Ferne …
 

„Sie ist perfekt! Was für eine wunderschöne Frau! Jiraiya-sama, habt Ihr diese langen, erotischen Beine gesehen?“
 

„EINE WUNDERSCHÖNE FRAU? EROTISCHE BEINE? WOOOOOOO?“ Wie von einer Tarantel gestochen sprang der Sannin auf und begann, sich aufgeregt umzusehen. „Ich kann sie nicht sehen! Wo ist sie, Kakashi, wo? Sag schon, Jungchen!“ Er sprang immer noch erregt hin und her, und hielt hektisch nach der Schönen Ausschau.
 

Lächelnd wandte sich Kakashi ihm zu. „Ein Ninja muss eine Täuschung erkennen können.“
 

Blitzartig nahmen seine Augen die Form von Untertassen an und er riss seinen Mund ungläubig auf. „Soll das heißen, du hast mich reingelegt, Bengel?“ Es traf ihn wohl schwer, dass sich keine bezaubernde Frau zum Trainingsplatz verirrt hatte.
 

„Tut mir leid, aber-“ Urplötzlich riss Kakashi seine Augen auf. Weit auf. Ein heftiger Geistesblitz hatte seinen Verstand durchzuckt und ließ ihn mit heruntergezogenen Augenbrauen erstarren. Verbündeter, Verbündeter! Befreie mich, oh befreie mich, mit der weißen Kraft. Diese Worte hallten lauter und lauter, eindringlicher und eindringlicher in seinem Kopf wider, setzten ihn auf eine seltsame Art und Weise außer Gefecht. Er stand auf dem Trainingsplatz. Ohne sich zu rühren. Ohne zu sprechen. Dieser Geistesblitz hatte ihn aufgewühlt. Er hatte ihn an etwas erinnert, das fast in totale Vergessenheit geraten war, obgleich es ihm am Herzen lag.
 

Ernst blickte der Sannin den Kopierninja an. Ein heller Hoffnungsschimmer blitzte in seinen Augen auf, als er fragte: „Was ist los? Spürst du etwas Ungewöhnliches?“ Um nicht unnötig Chakra zu verschwenden, hatte Jiraiya sich vom Eremiten Modus in seinen Normalzustand zurückversetzt.
 

Mit wiedergewonnener Fassung schob Kakashi sein Hitai-ate an der linken Seite etwas herunter, um sein Sharingan zu bedecken, ehe er ruhig erwiderte: „Möglicherweise habe ich den Schlüssel zu meinem Bluterbe gefunden. In fünf Minuten bin ich wieder da.“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen, verschwand der Jounin in einer Rauchwolke und hinterließ einen Jiraiya, der nicht ansatzweise wusste, wovon er gesprochen hatte. Der Sannin zuckte nur mit den Schultern und murmelte dann lächelnd vor sich hin:
 

„Fünf Minuten? Das bedeutet dann wohl, dass ich für eine halbe Stunde ein Nickerchen halten kann.“
 


 

Der Blick der Hokage war stechend. Sie konnte kaum glauben, was Inoichi ihr eben erzählt hatte. Akatsuki wollte also Kakashi bei einer günstigen Gelegenheit gefangen nehmen und seinen Platz in Konoha einnehmen, um etwas – wie Inoichi aus Nejis Unterbewusstsein herausgefunden hatte - 'Wichtiges' ausfindig zu machen und an sich zu nehmen. Das würde ihnen so passen! Vor ihrem geistigen Auge fügten sich diese Informationen zu einem riskanten Plan zusammen, in welchem Kakashi die tragische Hauptrolle spielen würde. Es tat ihr aufrichtig leid, aber als Hokage war es ihr nicht gestattet, das Wohl des Einzelnen über das des Dorfes zu stellen.
 

„Könnte es sich um eine Falle handeln?“ Eine Möglichkeit, die wohl nicht ganz ausgeschlossen werden konnte.
 

Nachdenklich fixierte Inoichi kurz einen Punkt auf dem Schreibtisch der Godaime und versuchte, eine möglichst genaue Antwort auf die Frage zu geben. „Theoretisch ist es möglich, aber ich zweifele daran. Wenn wir bedenken, dass ich trotz meiner jahrelangen Erfahrung mit diesem Jutsu Schwierigkeiten hatte, an die Informationen in dem Unterbewusstsein von Neji-kun zu kommen, ist eine Falle sehr unwahrscheinlich. Akatsuki konnte gar nicht davon ausgehen, dass Neji mich aufsuchen und wir Erfolg mit unserem Vorgehen haben würden. Und dennoch … es besteht ein gewisses Risiko, dass all das beabsichtigt und Teil ihres Planes ist.“
 

„Gut, wenn das so ist“, verließ es sie zögerlich und sie erhob sich von ihrem Stuhl. „Shizune! Shizune!“, rief sie energisch nach ihrer Assistentin, die im nächsten Augenblick mit dem Schweinchen Tonton im Arm ins Büro geschneit kam. „Ja, Tsunade-sama?“
 

Mit gemischten Gefühlen sagte sie:
 

„Hol mir augenblicklich Kakashi her!“



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