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Tätzchen

Kennst du meinen Namen
von

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Tätzchen

Tätzchen
 

Es war einmal in einem Land, wo alles möglich war, aber nichts davon geschah.

In dieser Welt gab es eine Frau namens Meer. Diese lies sich einmal im Jahr Geschichten von den Reisen des Winds erzählen. Es war immer was besonderes wenn er vorbeikam, da sie nicht nur seine Geschichten gerne mochte, sondern auch ihn. Er mochte sie auch, besonders, weil sie ihm immer so aufmerksam zuhörte und in ihren Augen das Leuchten eines Kindes zu erkennen war, wenn er ihr erzählte.

Jedoch schaffte es der Wind in einem Jahr nicht rechtzeitig zu Meer.

Sie wartete und wartete, aber leider vergebens und mit jeder Sekunde die verstrich, wurde ihre Trauer immer größer und sie begann zu Weinen.

Nun ist es so, dass wenn Meer weint, verliert sie nur eine Träne in hundert Jahren und weil der Wind auch nach hundert Jahren nicht kam, verlor sie auch dieses mal eine Träne, welche sanft im Licht des Mondscheins hinunterfiel, um dann im Wasser unterzutauchen und ein neues Leben zu bilden.
 

Das Wesen, dass sich in dieser Träne befand wuchs langsam heran, bis es soweit war, dem Leben entgegen zu treten. Mit aller kraft trat es in alle Richtungen, bis die Träne sich in Sternenglanz auflöste.

Ahnungslos und ohne eine Mutter, die ihm Schutz bot, schwamm es an die Wasseroberfläche. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis es oben ankam.
 

Ohne auch nur den hauch einer Ahnung wo sich dieses Wesen befand schwamm es los. Es schwamm so lange, bis es an eine Küste kam.

Dort verließ es das Wasser und ging weiter auf der suche nach jemandem der ihm sagen konnte was er für ein Wesen war. Das Wesen kam an eine viel befahrene Straße und ohne von den Gefahren zu Ahnen wollte es diese überqueren als eine Möwe, welche auf einem Verkehrsschild saß, von oben schrie :„ Das würde ich an deiner Stelle nicht tun!“

„Warum?“ Fragte das Wesen, wobei es das erste mal seine Stimmer hörte.

„ Auf der Straße fahren Autos und wenn du von einem erwischt wirst, dann wirst du das bestimmt nicht überleben.“ antwortete die Möwe.

„Was ist denn ein Auto?“ Fragte das Wesen.

Die Möwe schaute ihn verwundert an, doch antwortete auf diese Frage.„Das sind die bunten Kästen, die da an dir vorbei sausen.“

„Ach so, und wo muss ich dann hin?“

„Wo du hin musst kann ich dir nicht sagen, aber ich weis, wie du auf die andere Seite der Straße kommst. Du musst den Autos folgen, aber bleib stets neben der Straße. Irgendwann gelangst du an eine Brücke, die dich auf die andere Seite führen wird.“

„Danke. Ich werde diesen weg gehen.“ Das Wesen wollte sich gerade umdrehen, da sprach die Möwe:„ Ach ich helf`` doch gerne, wie ist eigentlich dein Name?“

„Name?“ Fragte das Wesen.

„ Ja dein Name, wie nennt man dich. Ich bin zum Beispiel eine Möwe und man nennt mich Issen. So werde ich schon von Geburt an gerufen.Den Namen haben mir meine Eltern gegeben.“

„Ich weiss nicht was ich bin und ich hab auch keinen Namen. Ich weiß auch nicht, wer meine Eltern sind. Ich werde dann jetzt mal losgehen. Leb` Wohl Issen.“ Mit diesen Worten drehte sich das Wesen ganz um und ging fort.
 

Auf seinem Weg kam er an einer Maus vorbei, die sich an einem Stück Holz die Zähne wetzte.

„Guten Tag.“ Sagte das Wesen zu der Maus.

Die Maus drehte sich um und erschrak für einen Moment. Dann sprach sie: „ Guten Tag.“

Das Wesen fragte die Maus, was sie dort mache, woraufhin die Maus antwortete : „Meine Freunde haben in dieses Stück Holz ein Stück Schinken gelegt und um daran zu kommen knabber ich das Holz, Stück für Stück weg. Leider knabber ich da schon seit mehr als 3 Tagen dran. Ich habe so großen Hunger. Ich glaube wenn ich weiter so daran knabber, werde ich verhungert sein, ehe ich an das Stück Schinken gelangt bin.“

Das Wesen schaute die Maus verwundert an und sagte dann: „Du hast ja auch nur so kleine Zähne. Lass mich dir Helfen. Ich habe viel größere Zähne als du und sollte da im nu durch sein.“

Die Maus nickte und trat dann von dem Stück Holz weg. Das Wesen hatte das es in kürzester Zeit zerknabbert und gab der Maus den Schinken. Leider war das Holz sehr fest gewesen, wodurch die Zähne des Wesen stumpf wurden.

„Du hast deine Zähne gegeben, damit ich nicht hungern muss. Darf ich deinen Namen wissen, damit ich mich richtig bei dir bedanken kann.“ Fragte die Maus, die den Schinken fest zwischen ihren Vorderpfötchen hielt.

„ Nun ja“,sprach das Wesen,“Leider habe ich keinen Namen und ich weiß auch nicht, was ich bin. Ich weiß nur, das ich auf die andere Seite der Straße kommen möchte, um darauf bald eine Antwort zu bekommen. Aber wenn du mir sagst, was du bist und wie du heißt, dann weiß ich schon mal was und wer ich nicht bin. Das wäre mir dank genug.“

„Wenn das so ist. Ich bin eine Maus und mein Name ist Umaniel. Ich bedanke mich wirklich vielmals für deine Hilfe.“

Danach drehte sich das Wesen um und ging weiter. Bald schon wurde es Nacht und die Autos auf der Straße wurden weniger. Trotzdem folgte das Wesen dem Weg, den Issen ihm beschrieben hatte.
 

Bald schon kam das Wesen an einem Kaninchen vorbei, welches versuchte ein Loch in den Lehmboden zu buddeln.

„Guten Tag.“ Sagte das Wesen.

„ Hallo.“ Antwortete das Kaninchen ohne von seiner Arbeit aufzublicken.

„Warum buddelst du da ein Loch?“ fragte das Wesen und ging nun näher an das Kaninchen heran.

„ Da unten ist mein zu Hause und meine Kinder sind da drinnen gefangen.“

„Ja warum sind die denn gefangen ein zu Hause hat doch immer einen Eingang.“ fragte das Wesen.

Nun drehte sich das Kaninchen um und fing an zu weinen. Dabei sprach es: „ Vor 2 Tagen hat es einen Sturm gegeben, als ich gerade losging um was zu Essen zu suchen. Dabei wurde der ganze Lehm und Sand in unser schönes zu Hause gespühlt. Als ich wieder ankam, da hörte ich meine Kinder gegen den Matsch klopfen, doch nun hör ich gar nichts mehr.“ Tränen füllten das Auge des Kaninchens. Daraufhin sagte das Wesen: „Dann lass mich dir Helfen. Du hast so viel kleinere Pfoten als ich und meine Klauen sind auch viel spitzer.“ Mit diesen Worten ging das Kaninchen weg von dem Loch und das Wesen begann zu buddeln. Es buddelte so lange, bis kein Sandkorn mehr den Eingang zum Kaninchenheim versperrte. Dabei brachen die Klauen des Wesen ab.

Die Kaninchenkinder sprangen froh in die Arme ihrer Mutter.

Nun drehte sich das Kaninchen zum Wesen und sagte : „ Du hast meinen Kindern das Leben gerettet und dafür deine Klauen gegeben. Bitte sag mir doch wie du heißt, damit ich mich richtig bedanken kann.“

Daraufhin sprach das Wesen: „ Einen Namen hab ich nicht. Ich weiss auch nicht was ich bin, aber wenn du mir sagst was du bist und wie du heißt, dann weiß ich schon mal, was ich nicht bin und wie ich nicht heiße. Das wäre mir dank genug.“

Das Kaninchen guckte das Wesen verwundert an und sagte dann : „ Nun gut! Ich bin ein Kaninchen und mein Name ist Luminelie. Ich bin dir zu tiefsten Dank verbunden.“

Da verabschiedete sich das Wesen und ging weiter.
 

Am nächsten Morgen, wo die Autos wieder mehr wurden, kam das Wesen an die Brücke, die ihm Issen genannt hatte. Es Schaute die Brücke ganz genau an, vom Anfang auf der Seite wo es stand bis zum ende wo das Wesen hin wollte. Gerade als es die erste Pfote auf die Brücke setzten wollte, da hörte das Wesen ein klägliches weinen und schluchzen.

Das Wesen schaut nach links und nach rechts um den Ursprung des Weinen zu finden. Bald darauf sah es einen Hund mitten auf der Straße sitzen. Links und rechts von ihm fuhren Autos vorbei. Er versuchte in sein weinen Hilferufe zu formen, welche jedoch vom Getöse der Autos übertönt wurden.

Das Wesen nahm den Fuß von der Brücke und ging zum Rand der Straße. Es beobachtete die Autos sehr genau und gerade als keins kam, packte es als seinen Mut zusammen und lief los. Es lief so schnell es konnte zum Hund und bis diesem in den Nacken. Da die Zähne des Wesens verstumpft waren, geschah dem Hund dabei nichts. Mit dem Vierbeiner im Maul, rannte es genauso schnell wie es zu ihm rannte auch wieder runter von der Straße. Doch leider hat dies nicht ausgereicht, denn noch während das Wesen lief, kam ein Auto an gesaust und überrollte seinen Schwanz.
 

Als die Gefahr vorbei war, setzte das Wesen den Hund ab.

Der Hund, welcher noch ganz erschrocken war, drehte sich zum Wesen um und sagte: „ Ich bin Raturiel und du hast mir das Leben gerettet, wie kann ich mich dafür bei dir bedanken. „

„Nun ja“,antwortete das Wesen, „ ich wollte auf die andere Seite der Straße, und da bin ich jetzt. Hier wollte ich herausfinden, was ich bin und wie ich heiße. Kannst du mir nicht sagen, wo ich suchen kann?“

„Du weißt nicht was du bist. Aber das ist doch nicht so schwer. Du siehst aus wie eine Katze, aber du hast nicht so scharfe Zähne wie sie und wie ich sehe hast du auch keine Klauen. Du hast nur Tatzen. Dein Schwanz ist auch ganz platt und wirkt nicht mehr so bedrohlich, wie er bei einer Katze wirkt, deswegen denke ich mal das du ein Tätzchen bist.“

„Ein Tätzchen“ wiederholte das Wesen leise wobei der Hund weiter Sprach : „ Jetzt wissen wir schon einmal was du bist und einen Namen kann ich dir ja geben, als Dankeschön dafür, das du mir mein Leben gerettet hast. Ich glaube am besten passt zu dir der Name Rica.“

Das Wesen sah den Hund fragend an und sagte dann : „ Ich bin ein Tätzchen und mein Name soll Rica sein? Das ist ein schöner Name, einen besseren hätte es für mich nicht geben können. Ich danke dir Lieber Raturiel.“

Und so zog das Tätzchen weiter glücklich bis ans ende seiner Tage.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _Supernaturalist_
2012-04-07T19:01:29+00:00 07.04.2012 21:01
Awww. Schönes Märchen. Ich konnte nicht aufhören zu lesen und habe mich am Ende sehr für die Namensfindung des Tätzchen gefreut.


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