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Ivalice

Die Anfänge
von

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Epilog: Basch und Noah

Noch überwältigt vor Trauer schrieb sich der junge Noah in die archadianische Armee ein. Die Trauer verging im Laufe der Zeit, doch der Hass in ihm wurde immer stärker.

Jedoch war ihm das einfache Soldatenleben, von dem er als kleines Kind immer geträumt hatte, nicht mehr genug. Er brauchte mehr Kraft, mehr Macht, um seine Rache üben zu können! Keine Rache am Imperium, sondern an seinem Bruder, den er für alles verantwortlich machte.

Er strebte nach der einfachen Richterwürde.

Bei seinen Kameraden blieb er ein Sonderling. Jemand, der lieber alleine mit sich war, als mit den anderen Spaß zu haben oder sich einfach zu unterhalten. Deswegen war er auch immer allein gewesen.

Noah trainierte und lernte fleißig, etwas anderes hatte er nicht mehr zu tun. Jedoch verschwieg er seinen Namen, wann immer es ging. Nur bei wenigen war er als Gabranth bekannt, eigentlich der Mädchenname seiner Mutter. Es war das einzige, was ihm von ihr geblieben war.

Seine Hauptmänner wurden auf den fleißigen und ziemlich geschickten jungen Mann aufmerksam. Mit 20 Jahren wurde er das erste Mal befördert. Ein Umstand, der ihn nur noch mehr lernen ließ. Er bekam Unterricht im Kampf mit zwei Schwertern, wie es eigentlich nur den höheren Rängen in Archadias Armee vorbehalten war. Doch seine Vorgesetzten hatten sich für ihn eingesetzt, da er schon bald zu den höheren Rängen zählen würde, sagten sie. Dieses Talent des Schwertkampfes nicht sofort zu fördern wäre in seinem Fall Verschwendung, so wurde argumentiert.

Durch diesen privaten Unterricht wurde er noch mehr von seinen Kameraden getrennt, die ihn schon bald darauf nicht mehr beachteten. Doch Noah störte dieser Umstand nicht wirklich, er war ein Einzelgänger geworden. Jemand, den man schnell wieder vergaß, selbst wenn man ihn einmal gekannt hatte.

Kaiser Gramis wurde von diesem jungen Mann berichtet. Ein Mann, der aus dem gefallenen Landis nach Archadis gekommen war um zu kämpfen. Zuerst hatte man ihn scharf überwachen lassen, fürchtete man doch, einen Spion oder dergleichen in den Reihen zu haben. Lediglich seine imperialen Wurzeln waren seine Eintrittskarte in die Armee gewesen.

Doch in zahlreichen Schlachten stellte Noah seine Treue und sein Können unter Beweis. Gramis selbst war hoch zufrieden mit ihm.

Es war nur das anfängliche Misstrauen des Senats gewesen, das ihm die einfache Richterwürde all die Jahre verwehrt hatte, doch der Kaiser trotzte all den Einwänden. Mit 26 Jahren ließ er den jungen Mann zu sich kommen, einen Abend bevor endlich seine Beförderung stattfinden sollte.

Die beiden sprachen lange Zeit miteinander. Er erzählte von seinem Bruder, der geflohen war, wie er selbst hierher gelangt war. Keinen Groll hegte er mehr gegen Archadia, vielmehr hatte er Gramis auf Knien seine Treue geschworen.

Solchermaßen endgültig überzeugt verwehrte der Kaiser Noah, nein, Gabranth die einfache Richterwürde und erhob ihn augenblicklich in den Stand eines Hohen Richters, des höchsten militärischen Ranges in der archadianischen Armee.

Jedem Widerstand hatte er getrotzt, er war im Laufe der Jahre zum vertrautesten Richter des Herrschers geworden, zum fähigsten und gleichzeitig auch zum jüngsten in der Geschichte des Imperiums.
 

Es war Lord Vayne, der älteste überlebende Sohn des Kaisers gewesen, der auf ihn zugetreten war.

Selbstverständlich wusste dieser von Gabranth’ Anfängen, wusste von einem Zwillingsbruder in der dalmascanischen Armee. Und genau dieser würde mit Gabranth sein Schlüssel sein!

Vayne wusste, wo sich der Mitternacht Splitter befand, den Morgen Splitter glaubte er zu wissen. Es war der Abend Splitter, der ihm Kopfzerbrechen bereitete. Irgendwo im königlichen Palast zu Rabanastre, ja, aber wo? Er könnte Jahre verbringen, ihn zu suchen! Also musste er für ihn gesucht werden.

Er plante einen Krieg. Doch durfte er die Reiche Nabradia und Dalmasca nicht einfach überrennen, er musste geschickt vorgehen. Er würde Nabudis einnehmen oder zerstören, je nach dem zu was der Mitternacht Splitter fähig war und das Wüstenreich schwächen und seinen König zu einer Konfrontation zwingen.

Gabranth sollte in die Rolle seines Bruders schlüpfen und Dalmasca das Herz heraus reißen! Sie brauchten nur einen Zeugen, eventuell Hauptmann Azelas, der stets an der Seite Baschs kämpfte. Ein schwer verwundeter Zeuge würde die minimalen Unterschiede von Stimme und Augenfarbe nicht bemerken, so hoffte man.

Durch diesen Verrat würde das Wüstenreich zu Archadia gehören, jedoch noch genug Spielraum für Lady Ashe bieten, sich mitsamt des Splitters zu erheben.

Der Hohe Richter musste sich nicht überzeugen lassen. Nach 18 Jahren bekam er endlich, weswegen er so lange trainiert hatte, die Gelegenheit der Rache!
 

Und dieser wahnsinnige Plan funktionierte!

Gabranth erschlug König Raminas, sah seinem entsetzten Bruder hochmütig ins Gesicht und verwundete einen einfachen Soldaten schwer, aber nicht unmittelbar lebensgefährlich, der sich vor Azelas allein im Thronsaal zu Nalbina eingefunden hatte.
 

Zu seinem Bedauern wurde Basch am Leben gelassen. Er sei eine Versicherung gegen Ondore, ein Druckmittel, hieß es, um den Marquis gefügig zu halten.

Doch heute war ein guter Tag. Gabranth kehrte erneut in die Grenzfestung zurück, um seinem Bruder, der nach zwei Jahren Gefangenschaft und Folter kaum noch wieder zu erkennen war, mitzuteilen, dass man eine Anführerin des Widerstandes, Amalia, gefangen genommen hatte. Er wollte die verzweifelte Hoffnung in dessen Augen sterben sehen. Hoffnung, dass Prinzessin Ashelia noch lebte und Verzweiflung, dass sie in den Händen des Imperiums war.

Doch als Gabranth zu Basch zurück kehrte, war der Käfig mitsamt dem Gefangenen weg.



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