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What is love...

... but the strangest of feelings?
von

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Ikuma schmiegte sich enger in Byous Umarmung, besah sich die verschiedenen Schaufenster. Eigentlich hatte er keine Lust shoppen zu gehen, aber da Ruki dabei war, war das etwas anderes und dass er es so schnell schaffen würde, dem Kleinen wieder näher zu kommen, hätte er nicht gedacht. Obwohl er schon das Gefühl hatte, dass Ruki ihn nicht wirklich gerne dabei hatte, den seit sie von Ikumas Wohnung aus losgegangen waren, hatte der Blonde ihn konsequent ignoriert.

„Komm Byou, wir gehen darein.“, bestimmte Ruki, klammerte sich an Byous Arm und zog ihn in ein Geschäft, ohne weiter Rücksicht auf Ikuma zu nehmen, sodass dieser fast hingefallen wäre.

„Langsam Ruki, zieh doch nicht so.“, protestierte Byou lautstark, riss sich von dem Blonden los, blickte ihn vorwurfsvoll an und betrat dann mit Ikuma im Arm den Laden, ließ Ruki einfach stehen.

„Tut mir leid, Schatz, dass Ru uns den Tag versaut.“, flüsterte er Ikuma zu, küsste ihn sanft auf die Wange. Was Ruki, der ihnen in den Laden gefolgt war, gar nicht zu gefallen schien, denn er schob sich zwischen die beiden Größeren und drängte Ikuma von Byou weg, zog den Großen in die andere Richtung, damit er ihn bei der Klamottenauswahl unterstützte. Ikuma folgte den beiden unauffällig, griff sich hier und da auch ein paar Sachen hinaus, war aber mehr damit beschäftigt Rukis hübschen Hintern zu begutachten. Der Kleine sah auch von hinten einfach unglaublich aus und Ikuma spürte deutlich, wie ihn allein der Anblick von Ruki, der leicht mit seinem Hintern wackelte, erregte. Sein Plan musste einfach funktionieren.

Sie liefen noch eine Weile zwischen den Kleiderständern umher, Ruki lud Byou einen Berg Klamotten auf, den dieser ohne Widerworte trug, bevor Ruki dann entschied, dass sie jetzt anprobieren sollten. Sofort zog er Byou zu den Kabinen, betrachtete Ikuma nur missmutig, war anscheinend nicht sonderlich erfreut, dass der Blonde immer noch da war. „Na toll, nur eine Kabine.“, meckert Ruki gleich, hatte wieder seinen typischen genervten Gesichtsausdruck. „Ich gehe zuerst.“, bestimmte er und nahm sich ein paar Sachen von seinem Stapel, wollte gerade in die Umkleide gehen.

„Geht doch zusammen, das geht schneller und ich hab keine Lust hier ewig zu warten.“, erwiderte Byou mit leicht gereizter Stimme, kassierte dafür auch gleich einen entsetzten Blick von Ruki. Aber Ikuma war mindestens genauso erstaunt von dem Vorschlag, obwohl begeistert es wohl eher traf. Also machte er sich ebenfalls auf in die Kabine, hörte nur ein leises Seufzen von Ruki, der sich aber trotzdem zu ihm in die Kabine stellte. Schnell zog Ikuma den Vorhang zu, konnte es nicht vermeiden mit seinem Arm Rukis Rücken zu streifen, als er sich umdrehte.

„Fass mich nicht an.“, fauchte der Kleine, funkelte ihn böse an und begann dann sein Hemd aufzuknöpfen und seine makellose Haut freizulegen. Ikuma konnte einfach nicht anders als ihn dabei anzustarren, konnte sein Glück selber nicht fassen, dass er Ruki jetzt so nahe war und der Kleine sich gerade vor seinen Augen auszog, obwohl Byou ja immer noch draußen vor der Kabine stand.

„Was starrst du so?“, wandte Ruki sich jetzt ziemlich gereizt an Ikuma. „Soll ich dir beim Ausziehen helfen?“, fügte der Blonde dann mit einem fiesen Grinsen hinzu, lehnte sich ein Stück näher zu dem Größeren. Ikuma hätte am liebsten ja gesagt, aber er wurde nur wieder knallrot, drehte sich schnell verlegen weg und zog dann ebenfalls sein Shirt aus. In solchen Momenten wünschte Ikuma sich, dass er einfach ein bisschen weniger schüchtern war, aber vielleicht wäre es auch nicht unbedingt schlau Ruki jetzt anzumachen, schließlich war Byou ja auch hier und er hatte sich noch nicht wirklich einen Weg überlegt, den Größeren loszuwerden, wenn er seine Chance bei Ruki bekam. Ikuma musste wohl oder übel zugeben, dass sein Plan noch ein paar Lücken hatte. Als er plötzlich von ein paar Fingern die leicht über seinen Arm fuhren aus seinen Gedanken gerissen wurde. Erschrocken drehte er sich um blickte in Rukis lächelndes Gesicht.

„Aber hübsch bist du.“, entgegnete der Kleine trocken, fuhr langsam Ikumas Bauchmuskeln mit seinen Fingern nach und hinterließ ein angenehmes Kribbeln auf dessen Haut. Der Größere stand einfach nur erstarrt da, wusste gerade nicht, ob er sich freuen sollte oder sich schlecht fühlen, als sich Ruki schon gegen ihn lehnte, er die zarte Haut des Kleinen auf seinem nackten Oberkörper spürte. Ikumas Herz ging schneller und er begann leicht zu zittern, war sich sicher, dass der andere merken musste, wie sehr ihn das reizte. Er beugte seinen Rücken leicht durch, um sich näher an Ruki zu schieben, spürte den heißen Atem des anderen an seinem Hals.

„So wie ich das sehe, willst du mich immer noch. Komm mich Dienstagabend besuchen, vielleicht kriegst du was du willst.“, flüsterte Ruki ihm leise ins Ohr, leckte ihm dann über seine Ohrmuschel, sodass Ikuma ein Schauer durch den Körper fuhr, bevor er sich wieder von ihm löste und sich anzog, so tat, als wäre nichts gewesen. Ikuma starrte den anderen noch kurz ungläubig an, bevor er sich auch irgendwas anzog und dann mit Ruki aus der Kabine stolperte, damit Byou sich ihre Sachen ansehen konnte. Ikuma konnte noch immer nicht glauben, dass das gerade passiert war, dass Ruki ihn offensichtlich angemacht hatte und irgendwie konnte er es auch nicht einordnen, er würde erst mal Zeit brauchen, um darüber nachzudenken. Aber irgendwie konnte er ein freudiges Grinsen nicht unterdrücken, machte er sich jetzt doch ein wenig Hoffnung Ruki könnte auf ihn stehen. Den Rest des Tages ignorierte der kleine Blonde Ikuma dann aber wieder durchgängig, versuchte dabei alles um Byou von ihm loszukriegen, damit sie ohne Ikuma irgendwo anders hingehen konnten, aber der Größere schien nur immer mehr verärgert.

„Weißt du Ruki, wenn du Ikuma nicht magst, dann verpiss dich einfach und lass uns in Ruhe. Wenn du mit mir zusammen sein willst, dann musst du akzeptieren, dass Ikuma dabei ist. Ich verlasse ihn bestimmt nicht, nur weil er dir nicht passt.“, entgegnete er dem Kleinen dann irgendwann mit entnervter Stimme, schob ihn von sich weg. Ruki schien einerseits sichtlich beeindruckt davon, wie Byou mit ihm sprach, andererseits aber auch verdammt verärgert, aber er warf dem Größeren nur einen bösen Blick zu, drehte sich beleidigt um und ging davon.

„Tut mir wirklich leid, dass er so ätzend ist, aber jetzt haben wir ja unsere Ruhe.“, wandte sich Byou an Ikuma, zog ihn in seine Arme und küsste ihn innig.

„Naja, also ich muss auch wieder heim.“, antwortete Ikuma, als er den Kuss hastig gelöst hatte, warf Byou einen entschuldigenden Blick zu und hoffte nur, dass der andere ihm nicht ansah, dass das eine Lüge war. Denn eigentlich wollte Ikuma jetzt nur alleine sein, um seine Gedanken zu ordnen. Aber Byou sagte nichts weiter, sie verabschiedeten sich und verabredeten sich für den nächsten Tag. Ikuma ging auf dem schnellsten Weg nach Hause, schloss sich in seinem Zimmer ein und legte sich einfach aufs Bett, starrte an die Decke. Das Dumme an der Sache war, er konnte niemanden um Rat fragen, seine Freundinnen kannten Ruki und Byou nicht und alle seine Freunde hier, waren entweder auf Byous Seite oder verstanden Ikuma nicht. So blieb ihm nichts anderes übrig als selbst eine Lösung zu finden. Er würde Dienstag zu Ruki gehen, sehen was dieser von ihm wollte und dann würde er Byou danach abservieren, wenn er hatte was er wollte. Er würde Byou einfach sagen, dass er ihn nicht liebte, nicht so sehr wie er gedacht hatte, ihn nur wie einen Freund liebte und wenn Ruki ihn nur wieder verarschte, würde er es einfach weiter so versuchen wie im Moment.
 

Am nächsten Tag schlief Ikuma fast bis zum Mittag, ging dann duschen und stylte sich ein wenig, bevor er in die Küche schlich, wo seine Mutter gerade dabei war, Mittagessen zu machen. Er setzte sich immer noch leicht verschlafen an den Tisch, wartete bis es fertig war und aß dann gemeinsam mit seinen Eltern, die die ganze Zeit nichts Besseres zu tun hatten, als ihn über Byou auszufragen. Der Blonde hätte ihnen einfach nicht von seinem neuen Freund erzählen sollen. Genervt verzog er sich in sein Zimmer setzte sich vor den Fernseher und wartete gelangweilt auf Byou, der dann auch pünktlich wie immer kam.

„Byou!“, fiel Ikuma ihm quietschend um den Hals, drückte ihm einen Kuss auf die Wange und war gerade ehrlich erfreut, den anderen zu sehen. Schnell schlüpfte er in seine Schuhe, griff sich eine Jacke und verließ mit Byou das Haus. Zärtlich verhakte er ihre Finger, schlenderte so mit ihm durch die Straßen.

„Und was machen wir jetzt?“, fragte er neugierig, war gespannt, was der andere sich überlegt hatte.

„Lass dich überraschen.“, antwortete Byou nur lächelnd und führte den Blonden dann weiter durch die Stadt, bis sie vor einem Kino stehen blieben. Sonderlich kreativ war Byou ja nicht gewesen, dachte Ikuma sich, hatte aber nichts dagegen sich mit dem anderen einen Film anzusehen. Geduldig wartete er, bis der Größere Karten gekauft hatte und ihn dann in einen kleinen Saal führte. Wenigstens hatten sie einen Partnersitz, also konnten sie zumindest kuscheln, wenn der Film langweilig war.

Ikuma ließ sich auf seinen Platz fallen, blickte sich etwas verwirrt um, da der ganze Saal leer war. Hoffentlich sagte das jetzt nichts über die Qualität des Films, den sie angucken würden. „Sag mal, Byou. Welchen Film gucken wir?“, fragte er, den anderen unsicher anlächelnd.

„‘L - Change the world‘. Du magst doch Death Note?“, antwortete Byou und legte seinen Arm um den Jüngeren und zog ihn sanft an sich. Ikuma blickte ihn einfach nur fassungslos an.

„Aber, der läuft erst ab nächster Woche?“ Wie hatte Byou es geschafft Tickets für einen Film zu bekommen, der erst nächste Woche Premiere hatte? Das war einfach unglaublich.

„Ich weiß, aber du hast gesagt, dass du die Death Note Filme magst und da dachte ich mir du freust dich darüber. Mein Vater ist Mitbesitzer von dem Filmstudio.“, entgegnete Byou, strahlte den immer noch überraschten Ikuma an. „Also hab ich uns den Saal gemietet und du hast sozusagen eine exklusive Vorpremiere.“

Wow, Ikuma war sprachlos, Byous Idee war einfach der Hammer. Der Blonde war so toll zu ihm und im Moment war Ikuma so glücklich Byous Freund zu sein, weil dieser so unheimlich liebenswert und aufmerksam war. Byou war so perfekt und gerade dachte Ikuma nicht einmal mehr an Rukis Einladung, wollte nur noch den Tag mit Byou genießen.

„Du bist so toll, Byou.“, flüsterte Ikuma in dessen Ohr und schmiegte sich an die Schulter des anderen, bevor dann der Film losging.
 

„Ich kann immer noch nicht glauben, dass du dir sowas Tolles extra für mich überlegt hast.“, jubilierte Ikuma immer noch. Mittlerweile saßen die beiden aneinander gelehnt in einem kleinen Café und tranken etwas. Der Film war viel besser gewesen, als Ikuma gedacht hatte und jetzt war er ihm noch dankbarer für diesen wundervollen Tag. Sanft strich Ikuma dem Größeren über den Arm und blickte ihn verliebt an. „Bist du zu jedem deiner Freunde so wunderbar?“

„Naja…“, begann Byou, schien auf einmal irgendwie unsicher zu werden und Ikuma meinte einen kleinen Rotschimmer auf Byous Wangen wahrzunehmen. „Eigentlich hatte ich noch nie einen richtigen Freund.“

„Wirklich?“, fragte Ikuma erstaunt, richtete sich ein wenig auf und blickte den anderen mit großen Augen an. Irgendwie konnte er ihm das nicht glauben. Byou hatte einen tollen Charakter und er war einfach so liebevoll, zärtlich und außerdem sah er einfach total heiß aus. „Das glaub ich dir nicht. Ich meine, warum?“

„Naja… ich war halt noch nie verliebt.“, stotterte er immer noch verlegen rum. „Und naja es gab vielleicht schon den ein oder anderen, aber die hat Ruki dann auch immer relativ schnell verkrault.“, fügte Byou mit einem trockenen Lachen an. Es klang ein wenig verbittert, aber nicht wirklich sauer auf Ruki und irgendwie tat Ikuma der andere gerade unheimlich leid.

„Ruki ist ein Arsch.“, sagte er nur bestimmt und schlang seine Arme um Byou, lehnte sich sanft an ihn und fühlte sich gerade verdammt schlecht, weil er doch eigentlich auch nur hinter Ruki her war. Und das, obwohl Byou so perfekt war, genauso wie er sich seinen Freund immer gewünscht hatte. Leicht legte er einen Finger auf Byous Lippen, damit dieser den kleinen Blonden erst gar nicht verteidigen konnte. „Ich liebe dich Byou.“, flüsterte er sanft und legte seine Lippen auf die des anderen, begann ihn innig zu küssen. Er war selber davon überrascht, dass er das gerade gesagt hatte, aber es war einfach so aus ihm herausgesprudelt. Aber jetzt wo der andere seinen Kuss so zärtlich erwiderte, spürte er deutlich, wie sein Herz anfing schneller zu schlagen. Vielleicht hatte er sich wirklich in Byou verliebt. Immerhin war der Größere so wundervoll zu ihm.
 

„Und du kommst wirklich nicht mit?“ Ayame blickte Ikuma mit bettelndem Blick an, klimperte etwas mit den Wimpern und der Angesprochene war wirklich kurz davor bei diesem Anblick einfach nachzugeben. Zumindest bis er sich wieder ins Gedächtnis rief, dass er heute Abend Ruki treffen würde, dass er heute endlich sein ‚Date‘ mit dem Älteren haben würde.

„Mir ist heute wirklich nicht nach weggehen, ich fühl mich nicht so gut.“, erwiderte Ikuma, setzte einen wehleidigen Ton auf. Natürlich war das gelogen, es ging dem Blonden blendend, aber Sono war nicht da, um seine Lüge zu durchschauen und Ayame glaubte irgendwie fast alles. „Und ich will ja nicht krank werden vor Samstag.“, fügte er grinsend hinzu und dass sah der Lockenkopf sogar ein, denn immerhin war Samstag Rikus Geburtstag und da wollte der andere Ikuma auf jeden Fall dabei haben.

„Naja, dann geh ich mit Riku und Sono alleine, aber nächstes Mal musst du wieder mitkommen.“, willigte Ayame ein, griff Ikumas Hand und schlenderte mit ihm aus dem Schulgebäude, die Stunde war zwar noch nicht ganz um, aber die beiden gingen immer früher von ihrem Mode-Club und den Lehrer schien das auch nicht wirklich zu interessieren. „Dann geh heim, leg dich ins Bett und schlaf dich fit.“, meinte der andere weiter, während sie zur Bushaltestelle gingen. Ikuma benickte alle Vorschläge des Blonden, war in Gedanken schon dabei sich ein Outfit für nachher zu Recht zu legen, Ayame konnte er ja heute schlecht fragen. Aber zumindest erfuhr er aus den Berichten des anderen über heute Abend, dass Riku mit ihnen weggehen würde, also war sein größtes Problem, nämlich dass er zu Ruki gehen könnte und der Schwarzhaarige würde ihn sehen, behoben.
 

Als Ikuma endlich zu Hause angekommen war, war es schon halb fünf. Er wusste nicht genau, wann Ruki mit ihm rechnete, aber der andere hatte Abend gesagt und auf keinen Fall wollte er bei dem Blonden auftauchen solange Riku noch da war. Also hatte er noch ein paar Stunden Zeit, um sich hübsch zu machen. Trotzdem beeilte er sich auf dem schnellsten Weg in sein Zimmer zu kommen, denn wie lange er brauchen würde, bis er ein zufriedenstellendes Outfit in seinem Schrank gefunden hatte, wusste er nicht.

Und es dauerte dann wirklich fast eine Stunde. Ikuma konnte sich einfach nicht entscheiden und letztendlich nahm er dann eine enge dunkle Jeans und ein durchsichtiges schwarzes Hemd, welches er mit Byou zusammen gekauft hatte und er ging einfach mal davon aus, dass wenn Byou es hübsch fand, es Ruki auch gefallen könnte.

Der Blonde brauchte noch eine weitere Stunde, um sich die Haare zu machen und sich zu schminken. Als er dann endlich mit seinem Aussehen zufrieden war, aß er noch kurz etwas von dem Abendessen, dass seine Mutter für ihn aufgehoben hatte, erntete von ihr aber nur fragende Blicke angesichts seines Aussehens. Kurz erklärte er, dass er mit Freunden weggehen würde, setzte sich dann aber lieber wieder in sein Zimmer. Es war jetzt sieben und bis zu Ruki würde er eine halbe Stunde mit der Bahn brauchen und er wollte auf keinen Fall vor acht Uhr dort aufkreuzen, dann wäre die Wahrscheinlichkeit, Riku noch zu treffen, einfach zu groß. Außerdem brauchte er noch ein bisschen Zeit, um sich zu überlegen, wie er Ruki überhaupt gegenüber treten sollte. Es bestand ja immer noch die geringe Chance, dass der Blonde ihn nur verarschen wollte, so wie bei ihrem Tanz, obwohl bei realistischer Betrachtung, dass doch eher die Wahrscheinlichste, der verschiedenen Möglichkeiten war. Aber vielleicht meinte Ruki es auch ernst und auf diesen Fall wollte Ikuma vorbereitet sein. Und wenn er ehrlich war, wünschte er sich eigentlich nichts mehr, als dass Ruki ihn wirklich wollte.

Das Klingeln seines Handys riss Ikuma aus seinen Gedanken. Langsam erhob er sich von seinem Bett, ging zum Schreibtisch und griff nach dem vibrierenden etwas.

„Moshi moshi.“

„Hey, Iku-chan. Ich bin’s.“ Ikuma zuckte leicht zusammen, als er die Stimme am anderen Ende der Leitung erkannte und gerade verkrampfte sich etwas in seiner Brust ganz fürchterlich.

„Byou, Schatz. Was gibt’s?“, fragte er, hoffte, dass man ihm seine Nervosität gerade nicht anhörte, aber er merkte selbst, dass seine Stimme brüchig und leise klang.

„Ich wollte nur fragen, ob du vielleicht Lust hast, irgendwas mit mir zu machen. Ich vermisse dich.“, kam es vom anderen Ende der Leitung und die Worte des Älteren ließen das flaue Gefühl in Ikumas Magen nur noch unangenehmer werden. An Byou hatte er gar nicht mehr gedacht. Den ganzen Tag waren seine Gedanken nur um Ruki gekreist und dabei hatte er den anderen, dem er vor zwei Tagen noch aus einer unerklärlichen Laune heraus seine Liebe gestanden hatte, vollkommen vergessen. Dafür kam das Bild des Größeren, wie er ihn sanft anlächelte, jetzt umso abrupter in sein Gedächtnis zurück und es sorgte nun wirklich dafür, dass Ikuma sich schlecht fühlte.

„Ano… ich fühle mich nicht so gut, ich habe Ayame und so auch schon abgesagt. Ich glaube, ich bleibe besser zu Hause.“ Ikuma konnte das enttäuschte Seufzen des anderen durch das Telefon hören.

„Okay, dann wünsche ich dir gute Besserung.“, erwiderte Byou und der Jüngere glaubte, die Traurigkeit aus dessen Stimme heraus zu hören, aber vielleicht bildete er sich das auch nur ein, oder sein schlechtes Gewissen redete es ihm ein. „Wenn du es dir anders überlegst, ich bin zu Hause, komm einfach vorbei.“

„Ja, okay. Gute Nacht.“

„Gute Nacht.“, hauchte Byou und im nächsten Moment war nur noch Tuten zu hören. Ikuma fühlte sich gerade unheimlich schlecht. Er konnte selber nicht sagen, warum es ihn auf einmal so verletzte, dass er Byou belogen hatte. Am Anfang hatte er sich das sehr viel einfacher vorgestellt, aber jetzt war er sich nicht mehr so sicher, zumindest fühlte es sich nicht mehr so richtig an, was er tat. Warum war Byou auch so wunderbar zu ihm gewesen? Ein leises Seufzen kam über seine Lippen und er ließ sich wieder auf sein Bett fallen, blickte gedankenverloren an die Decke. Gerade hatte er sich noch so sehr auf Ruki gefreut, darauf endlich eine Chance bei dem Blonden zu bekommen, die Chance, die er hatte haben wollen und jetzt, nach diesem Anruf, kam er sich nur noch verdammt dreckig vor. Er hatte Byou von Anfang an nur benutzt und ihm was vorgespielt, ihn dauernd belogen und das hatte der Größere einfach nicht verdient. Aber Ikuma konnte nun mal auch nichts daran ändern, er liebte Ruki und er war so verzweifelt, dass er keine andere Möglichkeit gesehen hatte an den Blonden ranzukommen als über Byou.

Der Blonde blieb noch einen Moment liegen, dachte nach, bevor er sich dann seine Tasche und sein Handy griff und leise sein Zimmer verließ. Im Flur beeilte er sich Jacke und Schuhe anzuziehen, hatte keine Lust auf weitere Gespräche mit seinen Eltern hinsichtlich seiner innerwöchentlichen Abendgestaltung und verschwand dann lautlos durch die Haustür.

Draußen war es deutlich kälter als er erwartete hatte, es war seltsames Wetter für April und so beeilte Ikuma sich zur U-Bahn zu kommen. Er fühlte sich immer noch schlecht und das Gefühl wollte auch einfach nicht so richtig verschwinden, egal wie lange er versuchte sich einzureden, dass er das richtige tat. Aber wahrscheinlich wäre es in seiner Situation egal gewesen welche Entscheidung er getroffen hätte, es würde sich immer falsch anfühlen. Wie sollte es auch möglich sein sich richtig zu entscheiden, wenn man die Wahl hatte zwischen dem Menschen, der zwar das größte Arschloch der Welt war, denn man aber liebte und dem wunderbarsten Menschen, dem man je begegnet war, für den man aber einfach nicht wirklich das gleiche empfand?
 

tbc
 

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so kapitel zu ende^o^

ikuma ist anscheinend nicht sonderlich beliebt^-^, naja ob das jetzt unbedingt anders wird, bezweifle ich... naja mal sehen wie sich das entwickelt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  klene-Nachtelfe
2011-04-29T09:05:31+00:00 29.04.2011 11:05
Ach herje Ikuma ist echt nen bissle trottelig...und Ruki irgendwie echt gemein!
Byou tut mir einfach nur leid!!
Tolles Kappi!!!
LG -^.^-
Von:  Mizuki_Matsumoto
2011-04-02T14:52:18+00:00 02.04.2011 16:52
>.<
Ikuma ist scheiße, nur Ruki ist schlimmer...
ich meine Byou ist ihnen beiden irgendwie wichtig und dann machen sie trotzdem so einen scheiß...
naja, schreib mal lieber weiter, auch wenn ich eig schon den ganzen Rest kenne^-^
Von: abgemeldet
2011-04-02T01:18:32+00:00 02.04.2011 03:18
finde Ikuma wirklich immernoch totaaaal doooooohooooof!!!! -.-
armer Byou... >.<


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