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Der Durchstarter

von

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Awake

Was nicht gehen würde, war das Benehmen dieser Schüler. Ein paar reiche Schnösel, die sich handgreiflich über eine Schülerin abließen. Nicht direkt selber, sondern mit Speichelleckern.

„Steh auf.“

Ichigo war ganz schnell dazwischen. Zwar mit dem Rücken zu dem Mädchen, aber definitiv dazwischen. Wieso? Das Tanto eines der Angreifer steckte in seinem Bauch. „Das war jetzt aber nich‘ nett.“, meinte er cool. Sicher war es diese Coolness, die seinen Gegenüber zurückweichen ließ. Lässig holte er aus seiner Hosentasche- damit auch aus seinem Subspace- eine Plastiktüte und zog das Tanto mit den Fingerspitzen aus seinem Bauch, um es in die Tüte zu stopfen. „Wird ein nettes Beweisstück für die Anklage.“ Kam eine ziemlich blöde Anmache von der Seite, bezüglich was er eigentlich meine wem er da grade im Weg stand… und Dinge mit bezug auf „Plebe.“

Ichigo tat sich die nicht wirklich an. „Whatever.“

Stattdessen wandte er sich zu dem Mädchen um. „Gute Güte, du siehst aus. Ich bring‘ dich erst mal zum Krankenzimmer.“
 

Auf dem Weg dahin gab Ichigo dem Mädchen erst mal ein Tuch, damit sie den ganzen Dreck von ihrem Gesicht bringen konnte, vielleicht auch aus den Haaren. „Und ich dachte, die Gakuen wäre eine Eliteschule.“, schnaubte er verächtlich. „So einen Müll wie diese Typen gibt’s ja nicht mal an der Furinkan.“ Scheinbar war das Krankenzimmer unbesetzt, im Augenblick. Also legte Ichigo einen Satz Schuluniform auf eine der Krankenliegen. „Wieso wehrst du dich nicht?“, wollte er von dem Mädchen wissen. Als ob er die Antwort nicht schon ahnen würde. Diese Heinis waren die sogenannten ‚Prinzen‘ gewesen. All deren Väter waren extrem reich und mächtig. Wenn man ihnen gegen den Strich ging, bekam man einen roten Brief und dann war man praktisch fällig. Jeder in der Schule würde einen fertig machen. Sogar die Lehrer waren machtlos, da man auf die großzügigen Spenden der Väter angewiesen war. Aus genau diesen Gründen jedoch hatte Ichigo gerade diese Schule ausgesucht. Er reichte dem Mädchen sein Buch mit Weisheiten. „Ist das so?“, meinte er dann, zur Tür gewandt. „Dann pass mal gut auf.“
 

Nur vielleicht zehn Minuten später betrat Ichigo die Klasse, für die er ab heute Klassenlehrer sein würde. Er hatte gleich gemerkt, was für ein Schleimer der Direktor war. Das würde sich sehr, sehr schnell ändern.

„Hi, everybody!“, grüßte er seine neuen Schüler auf Englisch. Klar, dass die meisten seiner neuen Schüler ziemlich überrascht, wenn nicht gar erschreckt waren. Die ‚Prinzen‘ waren eher weniger davon beeindruckt, dafür aber das eine Mädchen. Sie saß auf ihrer Jacke auf dem Boden. Irgendjemand hatte wohl ihr komplettes Pult entfernt.

Ichigo lächelte einfach bloß.

„Eine Frage.“, meinte er dann nach einem guten Blick über die Klasse.

„Wer hat sich an dem Miss Nanbu zugewiesenen Schuleigentum vergriffen?“

Immerhin war Ichigo jetzt der Klassenlehrer.

„Oh, keine Sorge, Kocho-sama.“, beruhigte Ichigo den Direktor. „Ich weiß genau, wie diese Klasse zu handhaben ist.“ Würde er ja wohl, mit drei Abschlüssen von der Todai. Ein paar der Schüler keuchten überrascht. Der Direktor nickte und verließ das Klassenzimmer. Kaum war der Kerl außer Hörweite, blähte sich einer von den Schülern mal richtig. Einer von den ‚Prinzen‘. Ichigo lächelte einfach. "Mr. Hanabishi, what you've just said... Is one of the most insanely idiotic things I have ever heard. At no point, in your rambling, incoherent response, were you even close to anything that could be considered a rational thought. Everyone in this room is now dumber for having listened to it. I award you no points, and may God have mercy on your soul."

Krass war es, dass Nanbu-san die einzige Person im Raum war, die das wirklich verstand.

Es klopfte. Ah, ja. Nanbu-sans Ersatz-Pult. „Man kann ja schlecht so arbeiten, oder?“ Also, wer immer das getan hatte, hatte damit der ganzen Klassengemeinschaft geschadet, sich an der ganzen Klasse vergriffen. Nun, Ichigo hatte sich einen Überblick über die Klasse verschafft und die Anwesenheit schon mental abgehakt.

„Nun, ich weiß so einiges.“, meinte er als er sich hinter sein Lehrerpult setzte und die Füße hochlegte. „Zum Beispiel, dass in diesem Raum nur zwei Personen in ihrem Leben eigenes Geld verdient haben. Durch ehrliche, harte Arbeit.“ Die eine Person neben ihm war Nanbu-san. „Damit ist sie euch anderen Waschlappen schon dermaßen voraus, dass sie euch locker dreimal überrundet hat.“ Ichigo brauchte auch gar nicht fragen, wer hier mit siebzehn Jahren sein eigenes Platin-Album rausgebracht hatte. (Er hob die Hand.) „Lightforce. Jeden Song selbst geschrieben.“, notierte er cool. „Oder hat von euch sich einen Orden verdient, mit 18?“ Wieder hob er die Hand. „Den Orden des Heiligen Schatzes, zweite Klasse.“

Oder hatte jemand von ihnen dem Nationalmuseum gratis zwei Nationalschätze gestiftet?

„Das Suburito von Musashi und Ganryus Monohoshi Zao.“ Ichigo hatte wieder die Hand gehoben.

Sprach einer von ihnen mehr als eine Sprache? Nope.

Besaß einer von ihnen selbst DREI Masamune? Nope.

War einer von ihnen turnierfähiger Kampfsportler? Nope.

Hatte einer von ihnen eine eigene Kampfsportschule? Nope.

Hatte einer von ihnen einen Abschluss von der Todai? Nope.

Hatte einer von ihnen dem Kaiseer das Leben gerettet? Nope.

Hatte einer von ihnen schon eine eigene Familie gegründet? Nope.

War einer von ihnen der Große Kahuna eines eigenen Inselstaats? Nope.
 

„Mal ganz ehrlich: Ihr habt sechzehn, siebzehn Jahre eures Lebens rumgegammelt und dermaßen vergeudet, dass einem die Jahre selber Leid tun müssen.“

Er war ihnen dermaßen voraus, dass sie noch im Astronautentraining und als Gamma-Crew designiert waren, während er schon auf dem Mond spazierte.

„Das ist als wäre man Michael Collins auf dem Flug von Apollo 11.“

Kana Nanbu kicherte. „Nanbu-san wäre wenigstens schon auf der Startrampe.“, fügte Ichigo hinzu. „Bitte, Nanbu-san. Wer ist Michael Collins?“

Sofort stand das Mädchen auf. „Michael Collons, geboren 31. Oktober 1930 in Rom, Italien. Ehemaliger Astronaut der Nasa. Flog zweimal in den Weltraum. Zweiter Mann auf der Gemini 10 Mission, dritter Mann auf der Mission Apollo 11. Einer von 24 Menschen, die zum Mond geflogen sind.“ Plus: „Er war der Kerl, der bei der Apollo 11 in die Röhre geglotzt hat. Den ganzen Weg geflogen und er hat den Orbiter parken müssen.“ Ichigo imittierte C.M. Burns. „Ausgezeichnet. Ganz ausgezeichnet.“

Sollte er ihr gleich jetzt die Empfehlung für die Todai geben oder warten bis das Schuljahr um war? „Ich hab‘ irgendwie einen Stein im Brett bei denen.“ Immerhin hatte er in weniger als einem Semester drei Abschlüsse hingeferkelt. (Die beiden Abschlüsse in Anglistik und Germanistik waren fast schon lachhaft gewesen und irgendwie hatte der dritte auch nicht mehr viel ausgemacht.)

„Zu eurer Information: Ich spreche fließend Japanisch, Hindi, Englisch, Russisch, Mandarin, Kanton, Spanisch, Deutsch, Türkisch, Hebräisch, Indisch, 1337, Italienisch, Afrikaans, Esperanto, Finnisch, Aramäisch, Koreanisch, Mayan, Walisisch, Zulu.

Plus Latein, Akkadian, Ägyptisch (Archaisch-, Alt-, Mittel-, Spät-), Gälisch, Angelsächsisch.“

Mit dem Universalübersetzer in seinem Kopf keine große Sache. Ganz ehrlich? Etwas nagte das an ihm. Zu gerne hätte er Daniel Jackson durch eigene Kraft übertrumpft (23 irdische Sprachen plus über ein halbes Dutzend Alien-Sprachen).

„Ich kann also jeden hier in einer anderen Sprache bullshitten.“

Hatte er schon erwähnt, dass der Hausarzt des Kaisers sein Schwager war?

Um mal was klarzustellen holte er seine drei Bachelor-Urkunden, seinen Orden, das Todai-Empfehlungsschreiben mit Siegel des Kaisers und ein paar andere Dinge heraus. Inklusive einem seiner Schwerter.

Fies grinsend hatte er noch zwei Dinge:

„Mein Alter? Ich bin noch nicht mal 19.“

Jetzt hielt Ichigo eine Videokassette in der Hand. „Nur zur Information. Das hier ist ein Video von der kompletten Sache vorhin. Sobald ich hier raus bin geht eine Kopie an ZNN, eine an TV-Tokyo, eine an den Kaiser, eine jeweils an eure Familien.“ Noch ein paar andere Kopien würden ziemlich weite Verbreitung finden. „Wenn also irgendeiner von euch Großmäulern auch nur den Ansatz von Eiern in der Hose hat, probiert’s persönlich mir abzunehmen.“ Geringschätzig guckte er sie an. „Andererseits… ihr schafft’s ja nicht mal ein Mädchen selber zu verdreschen. Geschweige denn einzeln.“

Ach, und wenn einer dran dachte, Spießgesellen-Gesocks anzuheuern… Diese ganze Szenerie hier war grade per Funk an einen Empfänger raus gegangen und sollte Ichigo selber oder auch nur einem einzigen Mitglied seiner Nakama was passieren, dann würde es ebenfalls live gehen. Außerdem hatte sein Anwalt eine Kopie von allem.

Ichigo stand von seinem Pult auf und hatte schon seinen Krempel wieder weggesteckt.

„Mal ganz ehrlich: ohne eure Familien seid ihr selber weniger als Müll.“ Was noch eine Beleidigung für Müll war. „Ich werde mich dran ergötzen wenn eure Familien euch enterben.“ Vielleicht würden sie ja dann endlich mal erwachsen. Ach, ja. Er würde Kana Nanbu für ein von Ala Alba gestiftetes Stipendium an einer Uni ihrer Wahl vorschlagen. Und sollte ihr bis zum Schulabschluss noch mal was passieren würde es ein paar Leuten sehr, sehr weh tun. „Und ihr müsstet es mir dann erst mal nachweisen.“

Ehrlich, er war ein wenig überrascht, als tatsächlich einer von den Bubis, wenn auch keiner der ‚Prinzen‘, sich auf ihn stürzte.

Den Schlag nahm Ichigo ohne mit der Wimper zu zucken. Der Aufmucker… nicht so sehr.

Bei dem Bubi mussten sämtliche Knochen in der Hand gebrochen sein.

Ichigo lächelte. „Ach, das hatte ich vergessen: Ich bin ein Mitglied von Fairy Tail.“

Er schnippte Kana Nanbu eine Visitenkarte zu. „Wenn sie einen der besten Jobs der Welt wollen, melden Sie sich.“ Er öffnete das Fenster und sprang raus. Ahem, aus dem vierten Stock. Seine ‚Schüler‘ bekamen die Kiefer nicht mehr zu. Auf der komplett anderen Seite des Komplexes stand er an einer Wand wie andere auf dem Boden und dann sprang er auch noch, leuchtend wie ein Weihnachtsbaum, außer Sicht.
 

Über den Stunt von Mathias Rust hatte Ichigo einfach nur gelacht und sich auf dem Boden gerollt. Aber der Typ würde gut dazu passen, für was er vorhatte.

Vorher mussten Ranma und Ichigo sich aber noch mit Nylonstrumpf Taro anlegen.

„Ranma!“ Klar, dass er die erste Person war, nach der Akane rief, als sie ganz abgehetzt eines Samstags heim kam. Ranma und Ichigo guckten sich bloß vielsagend an.

Für einen Moment schloss Ichigo dann die Augen.

Er erinnerte sich, wie er mit Nabiki über die Sache gesprochen hatte. Yep, ausgerechnet Nabiki. Eine NGO aufziehen, die ihresgleichen suchte. Zuerst hatte sie seinen Wunsch, seine Vorstellung von der Sache abgetan. Tat sie zu einem großen Teil immer noch, aber er würde sie überzeugen. Oder Ranma würde das. Oder vielleicht Mikan oder Ranko.

Ja, zuerst hatte Jack sich nur ausgemalt, sich hier ein halbwegs ruhiges Leben zuzulegen. Aber klar, dass sich das schon lange geändert hatte.

Dieses Gefühl von damals… das würde er nie vergessen.
 

„Yep.“, antwortete er auf Ranmas Aussage. Der Original-Saotome war schon in seinen Schuhen. Ranma seufzte. „Mensch, Akane. Bist du heute wieder lahm.“, meinte er. Ichigo schnaubte kurz amüsiert. „Ryoga ist auch deine Nakama, oder?“, kommentierte er ihren perplexen Gesichtsausdruck, halb auf dem Weg nach draußen.

„Yeah!“, ref sie dann, voller Elan.
 

Allerdings verschwand der ganz schnell wieder als sich Taro vor ihren Augen verwandelte. Ichigo und Ranma waren davon eher unbeeindruckt. „Du hast dich an Nakama von uns vergriffen.“ „Das gibt Dresche.“ Ranma hatte es auf den Punkt gebracht. Die darauf folgende ‚Diskussion‘ war nicht sanft, gar nicht sanft. Jedenfalls für Taro.

Als Taro dann halb ohnmächtig auf dem Boden lag, ging Ichigo vor ihm in die Hocke. „Mann, Alter. Hast du mal dran gedacht, den alten Sack einfach zu verklagen?“ Er brauchte doch einfach einen Anwalt. Selbst in China- dessen Staatsbürger er definitiv war- sollte es doch möglich sein, einen irren Namen per Gerichtsurteil oder wenigstens mit Hilfe eines Anwalts loszuwerden. „Außerdem… von DIESEM Arsch einen dermaßen verrückten Namen zu bekommen, das kann einfach nicht legal sein.“

Damit gingen sie. „Bist du sicher?“, hakte Ranma noch nach. Ichigo nickte, ließ aber noch eine Notiz für Taro zurück. Ab Februar wäre er seinen Fluch definitv los. Nicht den Namen, den Fluch von Jusenkyo.
 

Ichigo kam grade vom Einkauf für Vorräte für Ukyo zurück, als er sie leicht verstört vorfand.

„Was ist passiert?“ Da war ein großer Tonkrug, den er sofort identifizierte. Sie hatte doch nicht etwa…!? „Ranma hat’s mir gebeichtet.“, meinte sie aber, in einem traurig-erleichterten Tonfall. Ichigo fiel ein Stein vom Herzen. Andrerseits hatte sie schon einen andren grpßen Tonkrug parat. Er lächelte war, zufrieden. Ukyo würde sich nicht unterkriegen lassen. Also gab er ihr einen Ansteckpin. Etwas wie eine Brosche. „Das ist für dich.“ Der Grund war ganz einfach. In seinen Augen war sie eindeutig ein Mitglied von „Fairy Tail.“.



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