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Love me,… Devil?

von

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Titel: Love me,… Devil?

Teil: 22
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Es war nicht richtig gewesen. Nicht dass er ihre Abmachung beendet hatte, sondern die Art, wie er das getan hatte. Er hätte es Christian erklären sollen, doch Karens Anwesenheit hatte ihn irritiert und nun konnte er nichts mehr daran ändern. Dabei schien der Ältere wirklich verwirrt gewesen zu sein, anders konnte man seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. Ihm wäre es unter solchen Umständen kaum anders gegangen.

Shay hob sein Schwert und konzentrierte sich auf die Ratschläge, die ihm Christian gegeben hatte. Es gab eine Menge Fehler, die er aber noch immer durch bloßes Trockentraining beheben konnte.

„Nanu, heute ganz alleine?“

Das Schwert noch immer erhoben fuhr Shay herum, senkte es aber hastig, als er seinen Gegenüber erkannte. Es war nicht gerade förderlich, wenn man den Sohn eines Handelspartners mit einer Waffe bedrohte.

Raoul lächelte nur amüsiert. „Etwas schreckhaft, wie? Ja, das kann vorkommen.“

Verlegen schob Shay sein Schwert wieder in die Scheide zurück. Am besten ließ man den Stein des Anstoßes schnellstens verschwinden. Erst dann überlegte er sich eine Antwort auf die Frage des Älteren. Wie viel konnte er wissen? Hatte er schon mit Christian gesprochen, war er deswegen hier? „Hat Euch Lord Alrin geschickt?“

„Christian?“ Raoul runzelte die Stirn, bevor er lächelte. „Nein, eigentlich hatte ich angenommen, ihn hier zu finden. Außerdem weswegen hätte er es nötig mich zu schicken? Das passt nicht zu ihm.“

Er klatschte einmal in die Hände. „Nun, da er nicht da ist, wie steht es mit euch? Lust auf einen kleinen Trainingskampf?“

„Mit mir?“ Shay sah den Schwarzhaarigen ungläubig an. Das war ja eine einmalige Gelegenheit, wenn auch eine sehr kurze. Schließlich wusste er, wie sein Gegenüber kämpfen konnte. War bei einem Kampf zwischen Christian und seinem Gegenüber eigentlich je einer als Sieger hervorgegangen? „Ich bin aber nicht gut.“

Die Schultern zuckend, zog Raoul sein Schwert. „Wollt Ihr mir das auch sagen, wenn wir uns beim Turnier gegenüberstehen? Das wird Euch nicht sehr viele Bewunderer einbringen. Außerdem habe ich hier nicht mehr allzu viele Trainingspartner, also tut mir den Gefallen und nehmt diesen Platz ein.“

„Gerne.“ Er hatte ihn gewarnt, mehr konnte er nicht machen. Shay zog sein Schwert und stellte sich ihm gegenüber auf.

Wie er vorhergesehen hatte, wurde es ein sehr kurzer Kampf, denn schon nach einigen Minuten hatte er sein Schwert verloren. Dabei hatte Shay die ganze Zeit schon vermutet, dass Raoul sich etwas zurückhielt. Jedoch stellte er fest, dass sein Kampfstil besser war als zuvor, er machte nicht mehr so viele Fehler. Früher waren ihm diese erst danach aufgefallen, nun bemerkte er sie schon früher und konnte sie vermeiden.

Raoul steckte sein Schwert wieder ein und hob Shays auf. Dieses hielt er ihm, mit dem Griff voran, entgegen. „Soweit ich es sehe, ist es nicht Euer Kampfstil an dem Ihr arbeiten müsst, sondern Eure Einstellung. Nur weil ein Kampf vom Kräfteverhältnis her ungleich ist, ist er nicht aussichtlos.“

Vorsichtig nahm ihm Shay das Schwert ab und hielt es unsicher in der Hand. „Doch es ist nicht die Einstellung, die einen Kampf gewinnt, sondern die Kraft.“

„Vielleicht spielt es eine Rolle, ja, aber am wichtigsten ist die innere Einstellung. Irgendwann erlahmen alle Kräfte und dann ist es der Wille, der einen aufrecht hält.“ Raoul lächelte und deutete zuerst auf seinen Oberarm und danach auf seinen Kopf. „Man kämpft hier und hier. Das ist aber etwas, das Euch Christian hätte beibringen sollen.“

„Vielleicht wollte er das ja noch.“ Shay seufzte leise, es musste ja kommen, das sie wieder über ein Thema sprachen das er am Liebsten verdrängt hätte. Allerdings lag die Schuld dabei ganz bei ihm und nicht beim Anderen, er hatte das Thema aufgegriffen nicht Raoul.

Raoul hob überrascht eine Augenbraue. „Oh, er trainiert Euch gar nicht mehr? Seltsam es sieht ihm gar nicht ähnlich, das er eine Sache nur bis zur Hälfte verfolgt.“

War das nun gespielt, oder wusste er wirklich noch nichts davon? Shay musterte sein Gegenüber misstrauisch. Noch immer konnte er sich dieses Gefühls nicht erwehren, dass er vielleicht auf Christians Bitte hin mit ihm redete. Schließlich waren die Beiden gute Freunde.

„Lord Alrin scheint mir nicht gerade ein Mann zu sein, der seine Ziele verfolgt.“ Er hatte zwar nicht viel von ihm gehört, doch das was er gehört hatte zeugte nicht gerade von entschlossener Zielstrebigkeit. Immerhin blieb er auch keiner seiner Eroberungen treu, wenn man in dieser Hinsicht schon so wankelmütig war, warum dann nicht auch in anderen Dingen. Shay wusste genau, was er gerade machte und auch wenn er sich dafür schämte, hörte er nicht damit auf. Wenn er sich darauf beschränkte, Christian in seinen Augen schlecht zu machen und in seine Handlungen nur verachtenswerte Charakterschwächen hineininterpretierte, fiel es ihm leichter Rechtfertigungen für sich zu finden. Es war niederträchtig, doch für ihn machte es die Sache leichter.

Raoul sah ihn einen Moment lang an, dann lächelte er, als würde er plötzlich etwas verstehen. Mit einer Hand deutete er Shay ihn ein Stück zu begleiten. „Vielleicht kennt Ihr Christian dann doch nicht so gut. Er ist ein sehr zielstrebiger Mann, wenn er seine Ziele auch niedrig ansetzt, und er ist gefährlich.“

„Gefährlich?“ Verwundert blickte Shay den Älteren an. War das nun ein Kompliment, oder eine Warnung? Doch Raouls Gesichtsausdruck ließ eher auf Zweiteres schließen, aber durfte man so etwas über seinen Freund sagen? Außerdem wie meinte er das? Christian war gut mit dem Schwert, doch das schien nicht die Art von Gefährlichkeit zu sein, die sein Gegenüber meinte.

„Ja. Er ist gefährlich. Gott hat ihm ein gutes Aussehen geschenkt, aber der Teufel seinen Charakter.“ Doch dann lächelte Raoul wieder freundlich. „Was aber nicht heißen soll, das er brutal oder böse ist. Er frönt eben den Lastern aller Adeliger, nur etwas ausschweifender.“

Das war nicht gefährlich, das war schwach, wenn man nicht einmal die Kraft hatte den Lastern zu entsagen. Die meisten anderen Menschen schafften das doch auch. „Das würde man nicht unbedingt gefährlich nennen.“

„Mag sein, aber ich bin lieber sein Freund, als sein Feind. Wenn mir das auch leicht fällt, da ich seine Gesellschaft schätze.“

Irgendwie bot sich nun eine Gelegenheit, jemanden der Christian kannte zu fragen, welche Gerüchte stimmten. Vor allem eine Frage brannte ihm schon die ganze Zeit auf der Zunge, doch er wusste nicht genau wie er anfangen sollte. „Ich würde Euch gerne etwas fragen, wegen eines Gerüchtes, das über Lord Alrin kursiert.“

„Nur eines? Ich hätte nicht gedacht, dass er so nachgelassen hat.“ Raoul hob amüsiert eine Augenbraue.

„Es ist etwas, das mir erst heute zu Ohren gekommen ist. Stimmt es, dass…“ Shay brach ab und biss sich kurz auf die Unterlippe. Alleine schon diese Worte auszusprechen war ihm peinlich. Doch ohne die Frage zu stellen, würde er nie eine Antwort bekommen. „Stimmt es, dass er bei seinen Vergnügungen nicht nur Frauen…“

Abermals brach Shay ab und senkte verlegen den Blick.

Jedoch grinste Raoul nun vergnügt. „Nicht nur Frauen beglückt? Ja, ich denke schon. Zwar spreche ich da nicht aus Erfahrung, doch ich glaube schon, dass es stimmt. Beschwören könnte ich es allerdings nicht, da mir die Beweise fehlen, Christian ist was diese Sache angeht sehr diskret.“

„Aber das ist eine Sünde!“ Entsetzt sah er den Schwarzhaarigen an. Wie konnte man das so gelassen akzeptieren?

Raoul hob mahnend einen Zeigefinger. „Wir wissen nicht ob es wahr ist, ich sagte nur, dass ich es mir vorstellen kann. Außerdem sehen wir hier die Dinge etwas lockerer. Hier wird tagtäglich eine Sünde begangen, nicht von allen, aber könnte man eine Liste führen, wäre sie sicher sehr lang. Das ist überall so, wo sich viele einflussreiche Persönlichkeiten an einem Ort aufhalten, die noch dazu das Geld haben, sich von allen Sünden freizukaufen. Das muss man einfach akzeptieren.“

Den Kopf hebend, lächelte Raoul. „Es sieht so aus, als müssten wir dieses Gespräch beenden. Die Pflicht ruft. Mich zumindest.“

Shay sah etwas betäubt in die gleiche Richtung wie der Ältere. Dort sah er einen älteren Mann, der ihnen entgegenkam. Shay kannte ihn von einigen offiziellen Anlässen, es war der Berater des Königs, Conroy. Ehrlich gesagt, das hatte er alles nicht wissen wollen. Es war ihm immer bewusst gewesen, dass es hier locker zuging, aber so locker? Die Frage war nur, sah er das zu eng, weil er vom Land kam, oder sah Raoul das zu locker, weil er es nicht anders kannte?

Raoul klopfte ihm noch einmal aufmunternd auf die Schulter und ging dann Conroy entgegen. Nach einigen kurzen Worten, wandten sich beide um und eilten Richtung Schloss.

Irgendwie fühlte sich Shay nun müde, doch das lag nur an den Dingen, die er eben erfahren hatte. Seine körperlichen Kräfte waren noch lange nicht ausgeschöpft, doch für heute sollte er es wohl dabei belassen. Er fühlte sich irgendwie so erschöpft, wie schon lange nicht mehr und außerdem musste er sich überlegen, ob er wirklich in so einer Welt leben wollte. Oder ob es nicht doch besser wäre, Susan zu packen und mit ihr geradewegs in den sicheren Schoß der Familie zurückzukehren. Im Moment erschien ihm dieser Gedanke ziemlich verlockend.
 

Die Hunde wurden von der Leine gelassen und die Reiter, allesamt adelige Damen und Herren, gaben ihren Pferden das Zeichen los zulaufen. Einige ließen ihre Falken fliegen, wenn es auch eher eine Hetzjagd war, doch was tat man nicht alles, um seinen Reichtum zu demonstrieren?

Seufzend sah er der Meute nach, als sie im Wald verschwand. Er selbst würde nie verstehen, was man daran finden konnte Tiere des Vergnügens wegen zu jagen. Im Schloss gab es genug zu essen und einen anderen Grund Tiere zu erlegen gab es in seinen Augen nicht.

Rida sah zu dem Handschuh, der auf der Sitzbank im Inneren der Kutsche lag. Also hatte er ihn doch unnötig hervorgeholt.

Mit einem leisen Murren schlug er die Tür von Christians Kutsche zu. Dieses Kleidungsstück rief nur unerwünschte Erinnerungen hoch.

Rida ging zu den Pferden, denen er beruhigend über die Nüstern strich. Wie viele andere Diener wartete er hier und achtete darauf, dass die Kutsche auch noch nach Ende der Jagd für ihren Besitzer bereitstand. Viel lieber wäre er nun an Christians Seite, doch das sähe wohl etwas seltsam aus. Allerdings traute er Christian sehr wohl zu, sich selbst zu verteidigen, immerhin trug er seine Duelle auch selbst aus.

„Du lässt deinen Herrn alleine? Ist das nicht sehr unvorsichtig?“ Eine Hand legte sich auf die Wange des Pferdes neben ihm und strich sanft darüber.

„Du lässt deine Herrin doch auch alleine, das ist ebenso unvorsichtig. Außerdem ist Christian durchaus in der Lage sich selbst zu verteidigen.“

„Nun mir wurde es verboten ihr zu folgen. Sonst wäre das kein Problem für mich.“

Rida drehte den Kopf und blickte Alan kritisch an. „Du lässt dir etwas verbieten?“

Der Blondhaarige lächelte gleichgültig. „Wie gesagt, es ist alles nur eine Frage der Bezahlung. Für die richtige Summe bin ich bereit, einiges zu übersehen.“

Also bestach ihn Juliet, um ein wenig Freiraum zu haben und Alan nahm es an und betrog damit seinen Auftraggeber. Rida wusste nicht einmal welches Wort ausreichte, um zu beschreiben, wie niederträchtig er das fand. „Das ist…“

Nein, noch immer fand er nicht das richtige Wort.

„Geschäft.“ Alan zuckte nur gleichgültig mit den Schultern.

„Du hintergehst deinen Auftraggeber. Das ist unehrenhaft, das ist …“ Für Rida war das undenkbar. Er würde Christian niemals hintergehen, aber er war sein Freund. Bei einem anderen Auftraggeber… Nein, das würde sein Ehrgefühl nicht zulassen, er war zu ehrlich für einen solchen Betrug.

Sich von Alan abwendend, ging er auf eine Seite der Kutsche und öffnete die Tür. Er hatte vorgehabt sich die Wartezeit mit einem Buch zu vertreiben. Die meisten Diener suchten sich einen Zeitvertreib, meistens waren es Gespräche mit anderen Dienern, doch er fand daran keinen Gefallen. Er musste keine Informationen und Gerüchte für Christian besorgen, das machte Karen schon und das sogar ohne dass man sie dazu aufforderte.

„Weißt du was dein Problem ist?“

Genervt schnaubte Rida und wand sich um. Nur um zu bemerken, dass Alan ihm schon wieder zu nahe war. Wie machte er das bloß? Sich so lautlos anzuschleichen, sollte verboten werden, er würde sich sogar mit Freuden daran halten, solange ihm dann solche Situationen erspart wurden.

Alan grinste und stemmte seine Hände neben ihm gegen die Wand der Kutsche. „Dass du zu anständig bist. Du glaubst an Loyalität, Dankbarkeit und Freundschaft, doch ist das alles nur Illusion. Keiner von ihnen wird dir je dankbar sein für deine Dienste. Sie benutzen dich und dann werfen sie dich weg. Alles was dir bleibt ist das Geld, das du für deine Dienste bekommen hast und mir ist das genug.“

„Warum beschwerst du dich dann?“ Ridas Stimme klang bei dieser Frage sachlich. „Wenn du mit dem Geld zufrieden bist, warum lässt du mir dann nicht meine Vorstellungen und siehst zu, wie ich in mein vermeintliches Unglück renne?“

Rida wusste, dass er gerade einen Volltreffer gelandet hatte, aber Alan ließ sich nichts anmerken. Dafür bewunderte er den Älteren wirklich, doch das änderte nichts daran, dass er ihn nicht leiden konnte. Genau aus diesem Grund sprach er auch weiter, einfach weil er nun endlich einmal im Vorteil war. „Ich denke, dass du einmal wie ich gedacht hast und dann enttäuscht wurdest. Aus diesem Grund willst du mir Zweifel einreden, doch das klappt nicht.“

Mit einer blitzschnellen Bewegung packte Alan Ridas Kinn. Sein Blick war kalt wie Eis und sein Lächeln wirkte eher gefährlich als freundlich. „Du denkst zu viel, Rida. Das ist auch einer deiner Fehler.“

Irgendwann würde er der Schnellere sein, doch er sah derzeit keinen Grund Alan anzugreifen. Sie waren in der Öffentlichkeit, wenn die Kutsche sie auch größtenteils davon abschirmte, und er hatte keinen Streit mit ihm. Noch nicht, wobei die Betonung auf noch lag. „Was willst du, Alan?“

Rida beherrschte sich, trotzdem ließ seine Stimme keinen Zweifel daran, dass er nun eine Antwort auf diese Frage verlangte.

Jetzt normalisierte sich Alans Lächeln wieder und wurde so spöttisch wie immer, auch der Griff um Ridas Kinn lockerte sich etwas. „Ah ja, da war ja noch etwas. Du schuldest mir noch eine Bezahlung. Wie gesagt, meine Schulden treibe ich immer ein.“

Rida wollte schon auffahren, hielt sich im letzten Moment allerdings zurück. Seiner Meinung nach schuldete er ihm gar nichts, was er damals gesagt hatte, war in seinen Augen sogar noch zu nett gewesen. Jedoch würde Alan ihm deswegen vielleicht ewig nachlaufen und er sollte ihm keinen Vorwand geben, ständig in seiner Nähe aufzutauchen. Wenn es ein geringer Preis war, konnte er dieses Opfer ja bringen. „Und was schwebt dir da vor?“

Einen kurzen Moment lang wirkte Alan überrascht, doch fing er sich rasch wieder. „Normalerweise begnüge ich mich nur mit Geld, doch da wird in deinem Fall nicht viel zu holen sein.“

Lächelnd ließ er seinen Daumen über die Lippen des Schwarzhaarigen gleiten. „Also muss ich mich mit Naturalien zufrieden geben. Ein Kuss wäre wohl angemessen als Entschädigung.“

„Nimm deinen Finger da weg.“ Das war einmal das Erste, das Rida ihm zu sagen hatte, doch dem würde noch eine Menge folgen. Diese Forderung war ein reiner Fall von Selbstüberschätzung, das war etwas das er ihm nicht einmal unter Gewaltandrohung geben würde.

Anscheinend verstand Alan die Drohung, da er seinen Daumen wieder zurückzog, Ridas Kinn trotzdem noch immer nicht loslassend.

„Wie kommst du eigentlich auf die Idee, dass ich dich jemals küssen könnte? Eher würde ich eine Kröte küssen.“ Eigentlich dachte Rida, das er damit seinen Standpunkt klar ausgedrückt hätte. Deswegen verärgerte es ihn umso mehr, als Alan zu lachen begann. Was war daran so lustig?

„Weißt du, das könnte man sogar arrangieren. Alleine um dieses Schauspiel mitanzusehen, würde ich sogar auf die Freude verzichten.“

Er nahm ihn doch tatsächlich nicht ernst. Natürlich war ihm das immer so vorgekommen, doch es kratzte schon an seinem Stolz, dass Alan das so offen zeigte. Nur gab es nichts, was er dagegen machen konnte, da Alan das vorsätzlich machte, man konnte ihn nicht vom Gegenteil überzeugen. Außerdem warum sollte er das, es war ihm doch egal was der Andere von ihm dachte.

Plötzlich erklang eine kindliche Stimme von der anderen Seite der Kutsche. „Alan?“

Rida tauschte einen Blick mit Alan aus, auch er hatte die Stimme erkannt. Annabelle.

Sofort stieß sich Alan von der Kutsche ab und ging um die Kutsche herum. „Belle, Kleine was machst du hier?“

Rida folgte ihm etwas langsamer. Wenigstens hatte Alan nun gezeigt, dass Benedikt den Richtigen mit dem Schutz seiner Familie betraut hatte, oder dass er zumindest sehr gut zahlte. Denn immerhin hatte er gerade Annabelles Schutz seinem eigenen Amüsement vorgezogen. „Annabelle, wo ist dein Kindermädchen?“

Unschuldig deutete sie in Richtung von Juliets Kutsche. „Sie unterhält sich mit einem anderen Diener. Dabei benimmt sie sich so komisch, sie hat gar nicht gemerkt, dass ich mich langweilte.“

„Ich zieh ihr das Fell über die Ohren.“ Wütend sah Alan in die Richtung, die ihm Annabelles Finger wies.

Rida wollte lieber nicht in der Haut des Kindermädchens stecken. Denn wütend war der Attentäter, das war nicht zu übersehen. Rida war sich nur nicht sicher, ob er das war, weil sie Annabelles Sicherheit gefährdete, oder weil er so seines Vergnügens beraubt wurde. Nun, ihm war es auf jeden Fall lieber so.

Annabelle an der Hand nehmend, schenkte er dem kleinen Mädchen ein freundliches Lächeln. „Nun wenn das so ist, sollten wir Jennifer daran erinnern weswegen sie eigentlich mit uns reisen darf, nicht?“

„Ja.“ Annabelle nickte begeistert bei diesem Vorschlag.

So wurden also kleine Kinder verdorben. Rida seufzte, doch das war nicht seine Angelegenheit, er kümmerte sich um einen anderen Zweig dieser Familie. Was durchaus auch anstrengend war. Denn es war bekannt, je älter die Kinder wurden, umso gefährlicher der Unsinn den sie anstellten. Und Christian war ein sehr großes Kind.

„Ach Rida, wegen dem eben, wir klären das ein anderes Mal.“ Mit einem frechen Grinsen in seine Richtung, wandte sich Alan ab und ließ sich von einer aufgeregten Annabelle zu ihrer Kutsche führen.

„Es gibt zwischen uns nichts zu klären!“ Auch wenn er das sagte, so würde Alan es sowieso willentlich überhören. Er hörte nur was er hören wollte, da war er wie einige andere Leute, die Rida kannte.

Jetzt endlich fand er auch die Ruhe, die er benötigte um sich wieder seinem Buch zu widmen. Das war ja in der ganzen Aufregung untergegangen, aber bis Christian wieder auftauchte, würden noch einige Stunden vergehen. So war das immer bei den Vergnügungen der Adeligen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  TinaChan
2011-05-27T09:11:22+00:00 27.05.2011 11:11
Haha cooles Kapitel :) Mir gefallen sowohl die erste Hälfte in der es um Shay und Raoul geht, als auch die zweite Hälfte über die Jagd und Rida & Alan sehr gut.
Ohjee ohjee wenn Shay wüsste, wer Raouls Partner in Sachen Liebesangelegenheiten ist xD Wahrscheinlich würde er einen Herzstillstand haben :D
Rida und Alan, also ich find das ja schon interessant xD Ich kann mich nur noch nich recht entscheiden auf wessen Seite ich stehe, auf Alans oder auf Ridas xD
Ich bin gespannt, wies weiter geht :)
Grüßchen, Tina
Von:  chaos-kao
2011-05-26T18:49:28+00:00 26.05.2011 20:49
Da hat Raoul den armen Kleinen aber ganz schön geschockt xDDD Und Alan geht ganz schön ran xD Einerseits fände ich es ja schön, wenn er Erfolg hätte, aber andererseits fände ich auch einen Sieg von Rida über Alan super ...
Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel! ^^
Lg
KaNi


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