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Love me,… Devil?

von

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Titel: Love me,… Devil?

Teil: 19
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Es war früh am Morgen, als Rida bereits die Kleidung für den heutigen Tag vorbereitete. Er hatte noch genug Zeit sich dieser und seinen anderen Aufgaben zu widmen, bevor Christian aufstand. Auch wenn er in letzter Zeit eher zu den Frühaufstehern zählte, so würde das heute sicher nicht der Fall sein. Seine heutige Eroberung hatte erst im Morgengrauen das Zimmer verlassen. Natürlich sagte das nichts über die Dauer ihrer Vergnügungen aus, doch Christian war danach immer viel zu zufrieden, um das mit einem viel zu frühen Tagesbeginn zu zerstören. Da konnte er noch so viele wichtige Verabredungen haben. Wobei in seinen Augen, nur sehr wenige von Christians Verabredungen als wichtig angesehen werden konnten. Die meisten dienten sowieso nur seinen Vergnügungen.

Rasch sah Rida noch die heutige Post durch, wobei nichts dabei war, das Christians Aufmerksamkeit verdiente. Später würde er sich Entschuldigungen und Ausreden für die, meist weiblichen, Absender überlegen. Etwas das auch zu seinen Aufgaben gehörte, würde er das Christian überlassen, dann müsste er wohl viel besser auf ihn aufpassen, um ihn vor etwaigen Racheakten zu schützen. Zwar konnte der Blonde durchaus charmant sein, doch nur solange bis er hatte, was er wollte. Wenn man dann noch anfing lästig zu werden, verpuffte auch Christians Freundlichkeit.

Nachdem die Post erledigt war, nahm er den Kleiderstapel auf und brachte diesen ins Ankleidezimmer. Das war ein kleines Zimmer, das sein eigenes mit Christians Zimmer verband. An beiden Seitenwänden waren Regale angebracht, in denen Christians Kleidung aufbewahrt wurde. Die heutige Kleidung legte Rida auf einen gepolsterten Hocker, der in der Mitte des Raumes stand. Jahrelange Routine half ihm dabei das Möbelstück zielsicher zu finden, da ihm das spärliche Licht das aus seinem Zimmer durch den Spalt in die Kammer fiel, nicht sehr geholfen hätte. Wie die meisten Ankleidezimmer besaß auch dieses keine Fenster, da es einfach nur eine gut genutzte Verbindung zwischen zwei Zimmern war. Allerdings erleichterte ihm diese Verbindung seine Arbeit schon. So konnte er immer einen Blick auf Christian haben, ohne dass er im gleichen Zimmer wie er sein musste. Es war nicht so, dass es ihm gefiel seinem Freund bei seinen nächtlichen Aktivitäten zuzusehen, doch es gehörte zu seiner Aufgabe. Zumindest die Anfänge und die Enden musste er miterleben, denn da war man am verwundbarsten. Christian wusste das und es störte ihn nicht, warum also sollte er sich Gedanken darüber machen?

Ein weiterer Vorteil war, dass er so nicht immer durch das Schlafzimmer seines Freundes musste, wenn er die Vorbereitungen für den anstehenden Tag traf. Zwar musste er noch immer sein Zimmer verlassen und eine Tür weiter wieder hinein, wenn er in den Wohnraum wollte, doch das war für ihn kein Problem.

Rida öffnete die Tür eines Schrankes und stellte sich auf die Zehenspitzen, um etwas im obersten Regal zu erreichen. Eigentlich sollte er wissen, dass ihm ein Stuhl diese Sache deutlich erleichtern würde, doch das wäre nur unnötiger Aufwand. Normalerweise bewahrte er in diesen Schrank Dinge auf, die Christian nur selten benötigte, doch an der nächsten Jagd würde er mit Sicherheit teilnehmen wollen. Nur dafür benötigte er dessen Handschuh. Auch wenn Christians einziges Tier ein Pferd war, so fand sich immer jemand, der ihm nur zu freudig seinen Falken überließ. Warum auch nicht, für die meisten Adeligen war es sowieso nur ein Statussymbol ohne wirkliche Bedeutung.

Bei diesem Gedanken seufzte Rida leise. Er mochte Tiere und war der Meinung, dass man sich um ein einem anvertrautes Tier kümmern sollte. Nirgendwo sonst wurden Tiere so sinnlos ihrer Freiheit beraubt als hier. Jeder hatte Tiere, doch keiner kümmerte sich wirklich um sie, das machten nur die extra dafür bezahlten Knechte.

Er streckte sich noch weiter, bis seine Finger endlich den Rand des gewünschten Gegenstandes erreichten. Rida wusste, dass er nicht klein war, nur leider auch nicht groß, Durchschnitt eben, was ein Segen war, denn so viel er nicht sonderlich auf.

Den Rand des Handschuhs zwischen zwei Fingerspitzen nehmend, versuchte er sich nichts anmerken zu lassen, doch er war nicht mehr alleine. Da ihm der Schrank die Sicht auf seine Tür versperrte, konnte er diese nicht sehen, aber ihm war die kurze Veränderung des Lichteinfalls nicht entgangen. Außerdem konnte er die Anwesenheit eines anderen Menschen spüren, wenn er ihn auch wegen der fast vollkommenen Dunkelheit hier nicht sehen konnte.

Die Hand, die er bis jetzt zum Abstützen am Mittelbalken des Schrankes benutzt hatte, hielt mit einem Mal eine Klinge in der Hand. Als Leibwächter war es seine Aufgabe, immer eine Waffe zur Hand zu haben, um sich oder Christian zu schützen. Hauptsächlich um sich zu schützen, denn er war die erste und letzte Bastion, wenn man an Christian herankommen wollte. Genau deswegen musste er stark, konzentriert und unverletzt sein, nur so war er von Nutzen.

Der Eindringling war jedoch auch nicht ungeübt, in dem was er tat. Rida hatte weder sein Eintreten bemerkt, noch gab es irgendein Anzeichen dafür das er nun Gesellschaft hatte. Kein Atemzug, kein Rascheln der Kleidung, an solche Dinge dachte man nur nach jahrelanger Ausbildung, wobei man auch lernte sie zu vermeiden. Er musste wirklich aufpassen, wenn es jemanden gab, der sogar schon ausgebildete Attentäter auf Christian hetzte. Denn nichts anderes konnte der Eindringling sein.

Rida ging weiter seiner Aufgabe nach und fluchte leise, als seine Fingerspitzen den Halt verloren und der Handschuh ihm wieder entglitt. Allerdings war das nur Fassade, um den Anderen nicht merken zu lassen, dass er bereits von seiner Anwesenheit wusste.

Hinter sich hörte er plötzlich das leise Rascheln von Kleidung, viel zu nah für seinen Geschmack. Mit einer Bewegung, die für menschliche Augen beinahe zu schnell war, fuhr er herum. Die Klinge in seiner Hand zielte genau auf den Hals des Angreifers. Schnell und effektiv, wie man es ihm gelernt hatte.

Jedoch erreichte die Waffe nie ihr Ziel, da sich kurz davor eine Hand um Ridas Handgelenk legte und es so aufhielt. „Du lässt nach.“

Als er die Stimme hörte und erkannte, spannte sich Rida unwillkürlich an. Seine Stimme war kalt wie Eis, als er antwortete. „Was machst du hier?“

„Ich hätte dich inzwischen schon längst töten können, willst du so deinen Herren beschützen?“

Rida hob den Kopf, um den etwas Größeren in die Augen sehen zu können. Auch wenn klar war, dass er wohl kaum eine Antwort bekommen würde, er musste es noch einmal versuchen. „Du hast kein Recht dich hier aufzuhalten, Alan.“

„Wer will mich daran hindern? Du?“ Der Blondhaarige sah ihn abfällig lächelnd an.

„Ja.“ Er könnte das, dessen war sich Rida sicher. Alan war ein Angreifer, jemand der seine Stärke ausspielte wenn es darum ging andere Menschen zu töten. Seine Aufgabe hingegen war es Leute zu beschützen, wenn es darum ging kam seine Stärke zum Vorschein. Und wenn Alan ihn angriff, dann war es auch ein Angriff auf Christian und das würde er nicht zulassen.

Alan griff nach Ridas Kinn und hob es etwas hoch. Nachdenklich sah er ihn an und der Blick seiner grauen Augen wirkte amüsiert. „Du glaubst wirklich daran.“

Es war eine Feststellung, keine Frage, weswegen Rida auch keinen Grund sah, darauf zu antworten.

Der Attentäter seufzte, ließ seine Hand los und kam noch einen Schritt näher.

Rida war auf alles gefasst, nur nicht darauf, dass sich Alan streckte und in das Regal über ihm griff. Auch wenn es nur ein Moment war, so konnte Rida in diesem kurzen Moment alles an Alan wahrnehmen. Auch wenn er es nicht wollte, es blieb ihm gar nichts anderes übrig. Die breite und durchtrainierte Brust, den Duft nach Seife, was eine angenehme Überraschung war, und die fast lautlose Art sich zu bewegen. Alles Dinge, die er nun zum ersten Mal so nahe wahrnahm. Er konnte die Frauen verstehen, die Alan sehnsüchtige Blicke zuwarfen, aber Angst hatten, ihn anzusprechen. Zum Glück war er keine Frau, weswegen er sich darüber keine Gedanken machen musste.

„Da.“

Alan ließ etwas fallen und Rida streckte aus einem Reflex heraus die Hände aus. Einen Moment später hielt er den Handschuh in der Hand. Es dauerte einen Moment, bis sich Rida entschieden hatte, ob er sich dafür bedanken sollte oder nicht. „Danke.“

Höflichkeit war ihm anerzogen worden, selbst wenn er seinen Gegenüber nicht leiden konnte, oder es diesem an Höflichkeit fehlte. Vielleicht war nun der Moment für einen neuerlichen Versuch. „Warum bist du hier?“

„Weil ich dich sehen wollte?“ Noch immer hatte sich Alan nicht zurückgezogen und stützte seine Hände auf einem niedrigeren Regalbrett ab, sodass seine Hände direkt neben Ridas Kopf waren.

„Nett.“ Der Schwarzhaarige nickte gleichgültig. „Ich wüsste aber gerne die Wahrheit.“

„Nun ich wollte einmal wissen, wie es ist, das Hündchen seines Herrn zu sein, so wie du. Aus diesem Grund überbringe ich dir eine Nachricht von Lady Juliet. Annabelle würde gerne etwas Zeit mit Christian verbringen, es wäre nett, wenn er das mit seinen Terminen vereinbaren könnte.“

Das ließ sich sicher machen, immerhin liebte Christian seine Nichte. Jedoch gefiel Rida weder der Spott, noch der abfällige Ton in Alans Stimme. Den Spott, der ihm galt, könnte er ja noch tolerieren, doch nicht die Verachtung, die er Christian entgegenbrachte. „Du solltest nicht so abfällig über den Bruder deines Auftraggebers sprechen.“

„Benedikt kauft meine Fähigkeiten, nicht meine Meinung. Dafür reicht all sein Reichtum nicht aus.“

Rida hob skeptisch eine Augenbraue. „Geld, das ist doch alles woran ihr denken könnt. Du und deinesgleichen ihr seid nichts anderes als käufliche Mörder. Gewöhnlicher Abschaum, den man an jeder Ecke findet.“

Seine wahre Meinung war nicht ganz so tief, denn er kannte durchaus den feinen Unterschied, doch hier ging es um Alan. Wie Christian hatte er keine hohe Meinung von Attentätern, doch seine Meinung über den Blondhaarigen war noch um einiges schlechter.

Alan legte eine Hand auf Ridas Brust, einen Moment lang schien er seine Atmung zu verfolgen. „Es stimmt, mein erster Gedanke gilt immer dem Geld. Ich bin ein Attentäter, ich mache viel, wenn am Ende die Summe stimmt.“

Seine Hand glitt sanft höher, über Ridas Brust hinauf, zu dessen Halsansatz. „Für die richtige Bezahlung, lasse ich mich sogar beleidigen.“

Rida würde zu gern die Hand des Anderen beobachten, es gefiel ihm nämlich gar nicht, wo er diese spüren konnte. Den Blick von seinem abzuwenden, kam jedoch nicht in Frage, das hier war ein Duell und er hatte nicht die Absicht, es zu verlieren. Leider konnte man in den Augen des anderen nicht lesen was er als nächstes vorhatte.

„Also frage ich dich, wie willst du mich bezahlen, damit ich dir diese Frechheit durchgehen lasse?“ Bei diesen Worten, schloss sich Alans Hand um Ridas Hals und drückte zu.

Dessen erste Reaktion war mit einer Hand das Handgelenk des Anderen zu umschließen. Die zweite Hand ballte sich zur Faust und zielte auf Alans Bauch. Es war das Einzige, das er im Moment machen konnte. Alan war zu nahe, um seine Beine einzusetzen und nach hinten konnte er auch nicht, also musste sein Gegner zurückweichen.

Als er traf, ließ Alan wirklich los und wich einen Schritt zurück. Ob das alles nun geschah, weil Alan es wollte, oder weil es die Wucht des Schlages war, wusste Rida nicht, aber das Ergebnis war zu seiner Zufriedenheit, also dachte er nicht weiter drüber nach. „Ich werde deine Nachricht Christian ausrichten. Du kannst also gehen.“

Mit ausgestreckter Hand deutete er auf die Tür. Er dachte ja nicht daran sich auf das Spiel des Blondhaarigen einzulassen, das war deutlich unter seinem Niveau. Außerdem war ihm unbegreiflich, was Alan damit bezweckte.

„Gut. Ich werde meine Bezahlung später bekommen, meine Schulden treibe ich immer ein.“ Alan richtete seine Kleidung, während er Rida mit einem überlegenen Lächeln maß.

„Ich schulde dir gar nichts. Raus, oder ich helfe nach.“ Ridas Stimme klang schneidend bei diesen Worten. Langsam aber sicher strapazierte Alan seine Geduld und das machten viele aus gutem Grund nur einmal.

„Wir werden sehen.“ Noch immer lächelnd, maß er Rida noch mit einem abschätzenden Blick und ging.

Rida wartete einige Momente, bis er auch die Tür seines Zimmers hörte, als sie sich schloss. „Gar nichts werden wir sehen.“

Damit hob er den Handschuh wieder auf, den er zuvor fallen gelassen hatte. Solch ein Verhalten machte es ihm schwer mit dem Attentäter von Christians Bruder auszukommen. Da halfen alle Bitten von seinem Freund nicht, um etwas daran zu ändern. Wie man sah, lag es an Alan, nicht an ihm. Hoffentlich hatte er nun seine Ruhe vor Alan. Zumindest bis sie das nächste Mal notgedrungen aufeinander treffen würden, hier ließ sich das ja leider nicht vermeiden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Tshioni
2011-05-29T20:20:42+00:00 29.05.2011 22:20
die zwei haben sicher bald was miteinander :D
so wie sie sich benehmen! Ich mag die zwei =) und ich hoffe es dauert nicht mehr all zu lange :P
wieder einmal ein grandioses kapitel! =)
lg
Tshioni
Von:  TinaChan
2011-05-21T09:40:27+00:00 21.05.2011 11:40
Ui das Kapitel find ich irgendwie sweet :D
Ich mag es! :)
Aber die Situation zwischen Alan und Rida war jetzt ja schon zweideutig :D Entweder Alan wollte Rida einfach nur ärgern oder er ist wirklich interessiert an ihm, aus dem Grund bin ich auch gespannt, wie es in Zukunft mit ihnen weiter geht bzw. was noch alles passiert.
Das Kapitel war auch mal eine nette Abwechslung, weil es sonst ja eig. immer um Christian und Shay geht^^
Ich freu mich aufs nächste Kapitel
Grüßchen, Tina
Von:  chaos-kao
2011-05-20T20:42:21+00:00 20.05.2011 22:42
Hihi ... die beiden sind echt niedlich zusammen ... irgendwie ... auf eine verquere Art und Weise xD' Ich mag die beiden wirklich gerne ... aber das weißt du ja schon. Alan scheint ja eindeutig bewusstes Interesse an Rida zu haben ... und der checkt nicht wirklich etwas ... hach ja ... ich freu mich schon auf das nächste Kapitel ... bin gespannt, wie es mit den beiden weiter gehen wird! ^^
Lg
KaNi


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