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Love me,… Devil?

von

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Titel: Love me,… Devil?

Teil: 15
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Sanft und doch entschlossen fuhr der Pinsel über die Leinwand und fügte so einen weiteren Strich zu dem, im Entstehen begriffenen, Kunstwerk hinzu. Die blauen Augen des Malers glitten wieder zu der Landschaft vor ihm, um seinem Bild gleich darauf ein weiteres Detail hinzuzufügen. Auch die Hand, die sich von hinten auf seine Schulter legte, ließ ihn nicht innehalten.

„Ein wirklich schöner Ausblick, den du hier hast.“

„Ich weiß.“ Christian lächelte und fügte abermals einige Einzelheiten hinzu. Erst dann legte er den Pinsel zur Seite und drehte leicht den Kopf zu seinem Besucher. Eigentlich mochte er es nicht, beim Malen gestört zu werden und das wusste Rida, das war eine Ablenkung, die er lieber für sich behielt. Allerdings gab es dabei einige Ausnahmen und sein derzeitiger Gast stellte eine solche dar.

„Darf ich dir einen Tee anbieten, oder Wein?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, winkte er Rida schon, das Gewünschte zu besorgen.

Juliet lächelte schwach, ihre Augen waren noch immer auf das Bild gerichtet. „Widmest du dich noch immer ausschließlich Landschaften?“

Christian nickte, während er sich nun doch daran machte, den Pinsel auszuwaschen. „Ja. Bis jetzt gab es noch fast keine Personen, deren Schönheit es verdient hätte, für die Nachwelt festgehalten zu werden.“

Nicht in seinen Augen und deswegen auch nicht von ihm. Jeder König ließ sich in seiner Regierungszeit Porträts anfertigen, doch das auch nur weil er Macht und Geld dafür hatte. Für Christian zählte jedoch die Schönheit, die er auf die Leinwand bannen wollte und diese fand man oft nur in der Natur.

„Du hast Benedikt, Annabelle und mich porträtiert.“ Juliet nahm auf einem Sessel Platz, der neben seinen Malutensilien stand.

„Ich sagte fast keine Personen.“ Seine Familie war eine andere Sache. Selbst wenn keiner von ihnen eine Schönheit wäre, was glücklicherweise nicht der Fall war, so waren es die Gefühle, die er ihnen entgegenbrachte und auch umgekehrt.

„Es wird kalt, lass uns hineingehen.“ Damit reichte er Juliet eine Hand, die diese ohne zu zögern ergriff. „Wer kümmert sich um Annabelle?“

„Ihr Kindermädchen. Als ich dich aufsuchte, schlief sie noch.“ Einen Blick zur Tür werfend lächelte sie und sah zu Rida.

„Christian, könntest du Rida klarmachen, dass er vor Alan nichts zu befürchten hat. Ich wäre dir sehr verbunden, wenn er ihm nicht immer die Tür vor der Nase zuschlagen würde.“

Seufzend nickte Christian Rida zu. In seinen Augen war das die richtige Reaktion, doch er sah es auch ein, dass Alan nur seiner Arbeit nachging. Und er schützte auch etwas, das ihm sehr wichtig war, wenn Rida das auch gut genug erledigen konnte.

Rida deckte seelenruhig den Tisch weiter, erst als er damit fertig war, ging er zur Tür und öffnete diese.

„Danke.“ Mit einem spöttischen Lächeln trat Alan an ihm vorbei ein. Im Zimmer neigte er leicht den Kopf in Christians Richtung und positionierte sich dann an einer Wand neben der Tür. Dabei wanderte sein Blick durchs Zimmer um jeden Winkel auf mögliche Gefahren abzusuchen.

Während der Leibwächter seiner Schwägerin eingetreten war, hatte Christian Platz genommen, doch der Blickwechsel der beiden Leibwächter war ihm nicht entgangen. Wie zwei Alphamännchen, die einen ebenbürtigen Gegner einschätzten. Irgendwann würde es zwischen den beiden eine Entscheidung geben müssen und Christian wünschte sich, dass er dann dabei sein durfte.

Heute war es allerdings noch nicht soweit, weshalb er Juliet ein Glas Wein anbot, das diese auch entgegennahm. „Du hast einen Brief für mich?“

Am besten fing er damit an, dann war er gleich wieder auf dem neuesten Stand. Sein Bruder versorgte ihn ständig mit den neusten Informationen aus seiner Heimat.

Juliet nahm einen Schluck von ihrem Glas, während sie aus den Falten ihres Rockes einen Brief hervorholte, den sie ihm reichte.

„Danke.“ Mit einem zufriedenen Grinsen nahm er den Brief an sich. Das Siegel war noch unberührt, doch das hieß nicht, dass seine Schwägerin nicht wusste, was darin stand. Schließlich hatte sie das Vorrecht dem Schreiber beim Verfassen über die Schulter zu sehen, wenn sie wollte. Selbst wenn nicht, sie lebte dort und war ebenso informiert wie sein Bruder.

Lächelnd brach Christian das Siegel und entfaltete den Brief. Wie er es sich gedacht hatte, waren es nur die üblichen Belanglosigkeiten, die geschickt die wichtigen Dinge verpackten. Sein Bruder hatte die Gabe Nichtigkeiten mit wertvollen Informationen so zu vermischen, dass man es kaum merkte. Ein gewisser Teil des Briefs machte ihm aber Sorgen. Trotzdem las er ihn zu Ende, bevor er den Blick wieder hob und Juliet ernst ansah. „Wie schlimm ist es?“

„Wie schlimm schätzt es Benedikt ein?“ Doch dann schüttelte Juliet den Kopf und machte eine wedelnde Bewegung mit der Hand.

„Sicher schlimmer als es ist. Du musst dir keine Sorgen machen, deiner Mutter geht es gut. Sie ist eben schon alt und da übertreiben die Ärzte immer. Als ich abreiste, war sie schon wieder bei der Gartenarbeit.“

Erleichtert atmete Christian auf. Wenn das so war, dann war es wirklich nicht besorgniserregend. Der Garten war der ganze Stolz seiner Mutter, vor allem die Rosen, die sie dort züchtete. Wenn sie sich schon wieder um ihn kümmern konnte, dann war sie bereits auf dem Weg der Besserung.

Christian legte den Brief neben sich auf den Tisch. „Glaubst du, er schafft es?“

Bei dieser Frage füllte er sich eine Tasse mit Tee. Jedes Mal wenn Alan hier war, weigerte sich Rida die Pflichten eines Dieners auszuführen, wahrscheinlich weil er sich dafür schämte. Auch wenn Christian sich das nicht wirklich vorstellen konnte.

Ein Schulterzucken war die erste Antwort, die er von seiner Schwägerin bekam.

„Das weiß wohl nur er. Zwar hatte er das vor, doch welchen Grund hätte Benedikt, sich das Turnier anzusehen? Es gibt niemanden, den er unterstützen müsste.“

Bei diesen Worten lächelte der Jüngere amüsiert. Das war geschickt eingefädelt, doch nicht geschickt genug. Er war schon zu lange hier, um sich von solchen Worten ein schlechtes Gewissen einreden zu lassen. „Tja, wenn er nur aus diesen Gründen kommt, sollte er wohl besser bei Mutter bleiben.“

Aufmerksamkeitsentzug, das war vielleicht bei Kindern wirksam, aber nicht bei ihm. Denn davon hatte er hier mehr als genug, wenn das auch nicht das Gleiche war. Er rührte mit seinem Löffel den Tee um, wobei sein Blick nachdenklich auf einen Punkt vor ihm gerichtet war. „Ich denke, dass ich euch in nächster Zeit einmal besuchen werde. Auch wegen meiner Mutter.“

Schon zu lange schob er diesen Besuch vor sich her. Nicht, weil er ihn scheute oder keine Lust darauf hatte, es kam ihm nur immer etwas dazwischen. Auch weil er genau wusste, dass er, wenn er einmal dort war, nur mehr schwer weg konnte. Da war es dann wie bei der Reise dorthin, er wollte einfach nicht mehr weg. Der Hof war sein zuhause, doch seine Familie lebte an einem anderen Ort und auch mit dieser wollte er Zeit verbringen.

„Benedikt würde sich darüber freuen und Mutter ebenso.“ Juliet nahm noch einen Schluck von ihrem Weinglas, bevor sie es auf den Tisch stellte. Ihr Finger fuhr nachdenklich über den Rand des Glases.

„Dieser Junge, den du mir vorgestellt hast… wie soll ich ihn einstufen?“

„Ich trainiere ihn für das Turnier.“ Christian grinste bei dem ungläubigen Blick seiner Schwägerin. Ja, es war schwer zu glauben, dass er jemanden trainierte, vor allem wenn man ihn gut kannte. Er mochte es nicht zu kämpfen, das war nur ein letztes Mittel, wenn einem die Argumente ausgingen. Und so eine sinnlose Zurschaustellung von Gewalt wie ein Turnier lag ihm sowieso nicht. Ruhm für einen Tag, das war ihm bei weitem zu wenig für einen solchen Aufwand.

„Du trainierst ihn? Für eine, wie du es nennst, sinnlose Veranstaltung. Wie soll ich das deuten? Es bedeutet dir doch nichts.“ Anscheinend hatte Juliet Schwierigkeiten Christians Beweggründe zu verstehen. Zumindest ihr Blick verriet das.

Christian schüttelte den Kopf. „Das Turnier bedeutet mir auch nichts. Aber ihm bedeutet es viel.“

„Ah.“ Verstehend hob die Ältere den Kopf und nickte grinsend. „Also soll ich es so deuten.“

Unschuldig lächelte Christian, als er die Tasse zu seinem Mund führte. „Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“

Sie wussten beide sehr genau, wovon hier die Rede war. Anders als Benedikt wusste Juliet, dass er nicht die Unschuld in Person war. Dafür hatte sie ihm viel zu oft geholfen, wenn Christian auch nicht wusste wieso. Wenn er sich darüber Gedanken machte, kam er nur immer zu dem Schluss, dass sie ihm vielleicht aus Schuldgefühlen heraus half. Weil sie seine Liebe damals nicht erwidern konnte. Doch das war nicht ihre Schuld, denn er war es gewesen, der sich in sie verliebt hatte, sie war nur ihrem Herzen gefolgt und das war richtig. „Wer ist er?“

Den Namen hatte er ihr ja schon gesagt, doch das war es auch nicht, was Juliet wissen wollte. Sie wollte wissen warum und ob es Probleme machen könnte, wenn er seinen Plan weiterverfolgte. „Er ist der drittgeborene Sohn der Familie Feran. Sie haben einen Erben, einen Sohn der die kirchliche Laufbahn eingeschlagen hat und er ist einfach nur Ballast. Derzeit ist er damit betraut, auf seine Schwester aufzupassen, die hier auf der Jagd nach einem Ehemann ist.“

Sie machte nur eine ungeduldige Handbewegung, ein Zeichen sich kürzer zu fassen. „Das verbindet euch wie?“

„Er hat mich zu einem Duell herausgefordert, weil ich angeblich seine Schwester entehrt habe.“

„Hast du?“ Es lag nicht wirklich Interesse in dieser Frage, anders als sonst wenn diese Frage kam.

Amüsiert schüttelte Christian den Kopf. „Warum stellen mir eigentlich alle die gleiche Frage? Nein, ich bin unschuldig an dieser Sache. Ausnahmsweise.“

Dabei zwinkerte er Juliet frech zu. „Wie dem auch sei, er hat mein Interesse geweckt. Ich will ihn haben und du kennst mich.“

„Dafür ist dir jedes Mittel Recht.“ Sie nickte zustimmend. Kurz biss sie sich auf die Unterlippe, bevor sie ihn wieder ansah.

„Brauchst du Hilfe?“

Christian schüttelte verneinend den Kopf. „Nein, derzeit nicht. Aber vielleicht benötige ich später jemanden, der mir seinen Bruder vom Hals hält.“

„Du willst mich als Ablenkung benutzen?“ Mit einem gespielt empörten Blick richtete sich Juliet auf und musterte ihn tadelnd. Jedoch konnte sie das amüsierte Funkeln in ihren Augen nicht verbergen.

Ihre Hand nehmend, führte er diese an seine Lippen. Dabei ließ er sie keinen Moment aus den Augen. „Ich könnte mir keine schönere Ablenkung vorstellen. Welcher Mann würde sich nicht gerne von dir ablenken lassen?“

Ein leises Räuspern aus Alans Richtung ließ Christian die Augen verdrehen. Langsam richtete er sich wieder auf. „Und das Alan, ist der Grund warum dich Rida immer vor der Tür warten lässt. Kein Sinn für Humor.“

Es kam keine Antwort von dem Leibwächter doch, damit hatte er auch gar nicht gerechnet. Alan bedachte ihn nie mit einer Antwort, wenn sie unter sich waren. Das tat er nur in der Öffentlichkeit, wenn auch mehrere Leute ihr verbales Duell verfolgen konnten.

Juliet beschloss diesen Einwand zu ignorieren, sie lächelte nur und legte eine Hand an Christians Wange. „Du bist ein Schmeichler Christian, dass bist du immer schon gewesen. Welche Frau könnte dir eine Bitte abschlagen, deswegen werde ich deine Ablenkung sein. Wenn du eine benötigst.“

Tja, diese Frau saß gerade vor ihm. Juliet hatte ihm seine größte Bitte abgeschlagen, doch das war schon lange her und er war nicht nachtragend. Wie gesagt, sie hatte sich richtig entschieden. Wer wusste schon, ob sie an seiner Seite das Glück gefunden hätte, das sie nun ihr Eigen nannte?

Als ob sie seine Gedanken erraten hätte, schüttelte sie den Kopf. „Lassen wir das. Es wird sich schon früh genug zeigen, ob du meine Hilfe benötigst. Jetzt sollten wir uns mit Wichtigerem beschäftigen. Also bring mich auf den neuesten Stand. Die Skandale, die Intrigen, all die kleinen schmutzigen Details, ich will alles wissen.“

Christian lachte bei dieser Forderung. Dem konnte er gerne nachkommen, schließlich war er was das anging, immer bestens aufgeklärt. Es zahlte sich eben aus, viele Bekannte zu haben, die ganz oben mitmischten. Dieses Argument sollte er sich merken, falls Shay ihn wieder einmal nach einem Grund fragte, warum Kontakte notwendig waren. Aber nun brachte er Juliet besser einmal auf den neuesten Stand, immerhin wollte er ihr ja nichts vorenthalten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  chaos-kao
2011-05-12T16:21:54+00:00 12.05.2011 18:21
Wow, er malt? Das hätte ich ihm jetzt nicht unbedingt zugetraut! xD Und Alan und Rida benehmen sich irgendwie wie zwei Platzhirsche ... würde mich nicht wundern, wenn die beiden eigentlich aufeinander stehen xD' Wäre doch auch mal eine coole Story, oder? ;)

Ich freue mich auf alle Fälle schon auf das nächste Kapitel! ^^
Lg
KaNi
Von:  TinaChan
2011-05-11T08:47:04+00:00 11.05.2011 10:47
Ui jetzt kann er auch noch malen xD kann Christian eigentlich alles? xD
Ach irgendwas wird er schon nicht können :D
Alan und Rida, obs da noch zu einem kleinen Kämpfchen kommen wird, wäre mal interessant zu lesen
Nunja ich bin gespannt wies weiter geht, in dem Sinne, Grüßchen, Tina^^


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