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Love me,… Devil?

von

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Titel: Love me,… Devil?

Teil: 6
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Er war zu spät! Unruhig und nervös sah sich Shay auf der Lichtung um. Es war nicht so, dass er sich fürchtete, nein das nicht, aber er war aufgeregt. Schließlich fechtet man nicht jeden Tag ein Duell auf Leben und Tod aus, auch wenn sein Gegner derzeit noch auf sich warten ließ.

Er sah hinter sich, wo seine Kutsche mit seinem Adjutanten stand. Obwohl Adjutant wohl etwas zuviel der Ehre war, er war nur sein Kammerdiener. Für einen richtigen Adjutanten hätte er einen Adeligen benötigt, einen befreundeten Adeligen. Leider haperte es daran etwas bei ihm, er kannte keinen Adeligen, den er als Freund bezeichnete. Wie hätte er auch Kontakte knüpfen sollen, wenn er ständig ein Auge auf Susan haben musste? Das war aber auch nichts, das man von ihm erwartete. Diplomatische Kontakte zu knüpfen war Liams Aufgabe, eigentlich auch etwas, das man hier am Hofe machen sollte. Doch sein Vater wusste schon, warum er ihn nicht gleich mitgeschickt hatte, dann hätte er ja vielleicht auch Aufpasser für Susan spielen müssen.

Shay sah zum Himmel, der heute wolkenlos war, sodass die Sonne ungehindert den Schauplatz ihres Duells bescheinen konnte. Seit seiner Herausforderung fragte sich Shay sogar schon des Öfteren, ob das die Ehre seiner Schwester wirklich wert war. Immerhin stand hier sein Leben auf dem Spiel und Susan schien das nicht einmal zu kümmern, nein, sie rechnete sogar mit seiner Niederlage. Da fragte man sich wirklich, warum man sich das antat? Jedoch hatte er gute Gründe dafür. Er konnte diesen Christian nicht leiden, auch wenn er ihn erst einmal gesprochen hatte. Erst danach kam die Ehre seiner Familie und im Besonderen seiner Schwester, denn wenn man ehrlich war, dann war Ehre nichts womit man etwas erreichen konnte. Weder machte Ehre einen satt, noch wärmte es einen und Einfluss gewann man damit auch nicht. Leider war ihm in seiner Erziehung beigebracht worden, dass Ehre etwas war, das es zu wahren galt. Doch der Hauptgrund für diesen Kampf war, dass Christian ihn mit dieser Tat wie einen Versager dastehen ließ und das war etwas, dass Shay nicht auf sich sitzen lassen konnte. Die Worte seiner älteren, männlichen Familienmitglieder wollte er nicht auch noch bestätigen.

Langsam begann ihn die Sonne zu blenden und er senkte den Blick wieder. Shay blinzelte etwas, damit die Lichtpunkte vor seinen Augen verschwanden. Die Lichtung auf der er stand bot genug Platz für ihren Kampf, das Einzige, das im Weg stand war ein großer Felsen in der Mitte, dem dieser Ort seinen Namen verdankte. Außerdem war er abgelegen, was auch die Zahl der Zuseher einschränkte. Wenn Shay sich die Umgebung besah, gab es sogar keinen einzigen Schaulustigen, was selbst für diesen Ort seltsam war. Doch Shay hatte gar keine Zeit, sich noch mehr Gedanken darum zu machen, da er in diesem Moment das bereits seit längerem erwartete Geräusch hörte. Er kam endlich, wenn auch mit einiger Verspätung.

Shay nahm sein Schwert von seinem Kammerdiener entgegen und schnallte es sich um. Mit einer schon automatischen Bewegung prüfte er den richtigen Sitz der Waffe, erst dann wandte er sich wieder um.

Inzwischen war auch Christian mit seinem Begleiter ausgestiegen, sein Gegner war noch unbewaffnet. Jedoch hielt sein Begleiter ein Schwert in der Hand, das wohl kaum ihm gehörte, da er seine Waffe an einem Gürtel befestigt um die Hüfte trug.

Christian kam ihm entgegen und verbeugte sich leicht spöttisch vor ihm. „Lord Feran.“

Shay hob nur eine Augenbraue. „Es ist ziemlich leichtsinnig ohne Waffe vor mich zu treten, findet Ihr nicht auch, Lord Alrin?“

Der Ältere richtete sich wieder auf, noch immer lächelte er. „Ich trete ohne Waffe vor Euch, weil ich noch immer hoffe das ohne Blutvergießen beenden zu können hoffe.“

„Das hättet Ihr euch überlegen sollen, bevor Ihr Hand an meine Schwester gelegt habt.“ Shay schaffte es sogar bei diesem Thema nicht mehr allzu zornig zu werden. Vor einem Duell war das nicht sehr ratsam, auch wenn es da auch noch einen anderen Grund gab. Das war noch nie passiert, doch Shay misstraute seiner Schwester. Ehrlich gesagt war er gar nicht mehr so überzeigt davon, dass sie in dieser Hinsicht die Wahrheit sagte. Nur spielte das gar keine Rolle, wenn sie bei dieser Geschichte blieb und andere Leute ihr glaubten. Solange galt er als Versager, wenn er seine Schwester nicht hier und jetzt rächte. Außerdem gab es gar keine Möglichkeit mehr zurückzutreten und sein Gesicht zu wahren. Wenn Christian also unschuldig war, so war es wenigstens eine gute Abschreckung für Andere, so starb sein Gegenüber wenigstens für einen guten Zweck. Seine Familie würde es gutheißen, Opfer waren nicht immer zu vermeiden.

„Ich bin unschuldig, wenn Ihr das aber nicht wisst, war meine Einschätzung Eurer Schwester wohl doch richtig.“ Christian schüttelte den Kopf und ging zu seinem Begleiter zurück.

Die Einschätzung seiner Schwester? Wenn er genug Zeit gehabt hatte seine Schwester kennenzulernen, dann war er doch nicht so unschuldig, wie er beteuerte.

Shays Hand legte sich um den Griff seines Schwertes. Er wusste, das Susan ihn aufgesucht hatte, doch nicht was sie mit ihm getan oder gesprochen hatte und das machte ihn verrückt. Das jedoch bestärkte ihn nur mehr in seinem Entschluss. Dieses Duell musste er gewinnen!
 

„Und was sagt er?“ Fragend blickte Raoul ihm entgegen, doch schien er den Ausgang schon geahnt zu haben, da er ihm sein Schwert entgegenhielt.

„Er will nicht von diesem Irrsinn ablassen.“ Anstatt sich das Schwert umzuschnallen, zog er es einfach so aus der Scheide, die noch immer in Raouls Hand lag. Warum sollte er sich Umstände machen? Das war nur unnötiger Ballast.

Der Schwarzhaarige sah zu dem Jüngeren und zuckte mit den Schultern. „Sein Pech, er hatte die Wahl.“

„Ich hatte noch nie ein so unnötiges Duell.“ Er war schon oft dessen schuldig gewesen, was man ihm vorgeworfen hatte, doch noch nie wenn er nichts getan hatte. Es widerstrebte ihm, den Jungen für die Lügen seiner Schwester zu bestrafen. Nun vielleicht konnte er das wirklich ohne Blutvergießen erledigen.

Mit einem Seufzen drehte Christian sich um. „Na dann.“

Das Schwert noch immer gesenkt, ging er zu seinem Herausforderer.

„Es scheint, dass Ihr doch nicht so beliebt seid, Lord. Immerhin ist keiner Eurer Freunde hier, was nur bedeutet, dass sie sich keine Sorgen um Euch machen.“ Shays Stimme klang höhnisch bei diesen Worten, was auch durchaus beabsichtigt war.

Christian zuckte nur gelassen die Schultern. „Ich weiß, dass sie sich keine Sorgen machen, denn sie wissen wie das Duell ausgeht.“

Das war offensichtlich nicht die Antwort, die sich Shay erhofft hatte, da er sein Schwert nun zornig zog. „Gut, dann lasst uns anfangen und sie eines Besseren belehren.“

Karen hatte mit ihrer Einschätzung wieder einmal ins Schwarze getroffen, der Kleine war wirklich leicht zu reizen. Da musste er sich ja nicht einmal große Mühe geben.

Auch Christian hob nun sein Schwert, alle Gleichgültigkeit war aus seiner Haltung gewichen. Das konnte er sich nicht leisten, egal wie schlecht sein Gegner und wie gut er sein mochte. Oft bestimmte den Ausgang eines solchen Duells nur das Glück und der Zufall und das wollte er nicht riskieren.

Es überraschte Christian nicht sehr, dass Shay als Erster angriff. Da es nur der Auftakt war, war es ein Schlag, den er ziemlich leicht abwehren konnte. Doch das war kein Turnier, wo man jederzeit aufgeben konnte, sondern ein Duell auf Leben und Tod, deswegen sollte man den Gegner lieber erst etwas auf sein Können prüfen. Allerdings wurde das in Shays Training wohl vergessen.

Der Jüngere griff ihn einfach weiter an, von einem Herantasten war da keine Rede. Doch damit schaffte er es wirklich Christian einige Male in Bedrängnis zu bringen. Wirklich er kannte keinen, der so planlos kämpfte, ob er das seinem Temperament verdankte? Allerdings hatte er so auch die Gelegenheit Fehler zu entdecken und davon gab es einige. Nicht so viele wie er erwartet hatte, doch für ihn reichte es.

Christian blockte einen Schlag und duckte sich unter dem nächsten hinweg, sodass er näher an den Jungen herankam. Was Shays Problem war, war die mangelnde Beinarbeit. Er konzentrierte sich zu sehr auf seine Arme und seine nächsten Schläge, sodass er was Wendigkeit anging, hinterherhinkte.

Abermals blockte er einen Schlag des Jüngeren ab, was dessen Wut nur noch mehr schürte. Natürlich, Christian tat sein Beginn nichts anderes, als zu reagieren, wirkliche Offensive war von seiner Seite aus nicht zu spüren. Genau das war auch etwas das er beabsichtigte, wenn auch von Anfang an klar war, dass er nicht wirklich Wert auf dieses Duell legte. Er wollte auch nicht unnötig spielen, sondern diese Sache rasch hinter sich bringen.

Christian fiel es nicht schwer, die nächste Attacke zu parieren und es so zu steuern, das sie als sie sich trennten beide mit dem Rücken zum Gegner standen. Natürlich reagierte jeder so, wie jeder Kämpfer in einer solchen Situation reagieren würde, sie fuhren herum. Nur war Christian einen Moment schneller, was wahrscheinlich nur daran lag, dass er schon weitergeplant hatte. Sein Schwert traf Shays Oberschenkel knapp über der Kniekehle mit der flachen Seite und dieser sackte in die Knie. Es war ein fieser Trick und mit einem Tritt in die Kniekehlen viel effektiver gewesen, doch das war ein Duell und das sollte man mit einem Schwert bestreiten.

Shays Oberkörper fuhr zwar herum und versuchte ihn mit seinem Schwert zu treffen, doch das war eher ein verzweifelter Versuch. Christian bewunderte diesen Mut, doch er sorgte auch dafür, dass es sein letzter Versuch war. Er parierte den Schlag und wandelte ihn in seinen ersten Angriff um, indem er genug Schwung in seinen Schlag legte, sodass Shays Arm etwas zurückgeschoben wurde als sie sich trennten. Das war nur ein kurzer Moment, doch in diesem traf Christians Schwert Shays Handgelenk. Wieder mit der flachen Seite, um ihn nicht zu verletzen, doch das Ergebnis war wie erwartet. Shay ließ seine Waffe fallen, wenn er auch gleich wieder danach greifen wollte.

Doch da lag Christians Schwert auch schon an seinem Hals. „Lasst es.“

Shays Hand ballte sich knapp über dem Schwertgriff zur Faust. „Worauf wartet Ihr? Tötet mich!“

Christian stieß Shays Schwert mit dem Fuß zur Seite. „Es war nie meine Absicht Euch zu töten. Ich habe noch nie einen meiner Gegner getötet, selbst wenn sie es forderten. Denn eine solche Belanglosigkeit ist es nicht wert ein Leben zu beenden. Außerdem wenn Ihr weiterlebt, habt Ihr wenigstens die Chance es noch einmal zu versuchen. Für heute jedenfalls sind wir fertig miteinander.“

Normalerweise ließ Christian es sich nicht nehmen auch noch einen Gruß an die Schwester mitzuschicken, doch in diesem Fall unterließ er es. Er ging zu Raoul und steckte sein Schwert in die Scheide, die dieser ihm entgegen hielt. „Fahren wir zurück, ich habe eine Verabredung heute Abend.“

Raoul nickte lächelnd und stieg wieder in die Kutsche. Christian warf noch einen Blick zu Shay zurück, der gerade sein Schwert aufhob. Ein erstes Treffen unter anderen Umständen wäre ihm zwar lieber gewesen, doch in seiner Lage konnte man nicht wählerisch sein. Wenigstens hatte er ihn nicht verletzt, denn das hätte ihm der Andere sicher nicht vergessen. Eine Kränkung der Ehre hingegen verkraftete man leichter, als eine lebenslang bleibende Narbe, das wusste Christian aus Erfahrung. Und dann konnte er sein Spiel beginnen.

Lächelnd folgte er bei diesem Gedanken Raoul in die die Kutsche.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  chaos-kao
2011-03-08T00:47:58+00:00 08.03.2011 01:47
Animexx hat es tatsächlich nicht angezeigt, dass du ein neues Kapitel hochgeladen hast *grummel* Soviel zu 'bei mir hat es noch nie gesponnen' *drop* Man soll ja auch nichts beschreien xD'

Hm, ich frage mich ja, ob gerade bei Shay die verletzte Ehre nicht schwerer wiegt als eine eventuelle Verletzung. Dankbar wird er ihm sicherlich nicht sein, dass er ihn verschont hat. Kann ich mir zumindest nicht vorstellen. Das Duell war wirklich spannend zu lesen - auch wenn der Ausgang klar war ;)

Lg
KaNi
Von:  NaBi07
2011-03-05T16:04:17+00:00 05.03.2011 17:04
jaja wie ich es mir dachte. der arme shay hatt zwar potenzial, konnte aber einfach nicht gewinnen.
ob er mit christans hilfe lernt sein temperament zu zügeln?
oder wird christian stattdessen genussvoll das temperament seines Ziels benutzen um an ihn heran zu kommen.
mal sehen.

ich bin wahnsinnig gespant, ob, wann, und wie die beiden sich wieder begegnen und wie es christian gelingen wird Shays herz zu gewinnen.


also bis zum nächsten mal.

deine hina

Von:  evejean
2011-03-04T07:04:39+00:00 04.03.2011 08:04
man merkt das christian sehr viel duell erfahrung hat ^^ aber auf sein spiel freu ich mich schon, wird bestimmt lustig

lg eve
Von:  TinaChan
2011-03-03T15:58:25+00:00 03.03.2011 16:58
Oi endlich geht es weiter :)
Auf den Kampf hab ich mich schon gefreut ^-^
Armer Shay^^ Aber es war ja wenigstens keiner da, der ihn auslachen konnte. Wie hat Christian das denn geschafft, dass keiner da war? Einfach nichts erzählt?
Christian wird Shay bestimmt noch ganz oft auf die Palme bringen =) Ich mag die beiden Charaktere xD
Jedenfalls freue ich mich darauf wie es weiter geht :D
Grüßchen, Tina
Von:  IsshiShiohara
2011-03-03T07:29:52+00:00 03.03.2011 08:29
Oi erste hihi

schönes Kapitel :) gefällt mir wirklich.

Christian ist irgendwie echt cool, ich gewinne ihn mehr und mehr lieb.
Shay kann ich weiss icch nicht dazu kann ich noch nicht so viel sagen.

LG
Isshi


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